ja "wird sich nicht getraut" würd ich nicht sagen, wenn sie wissen das sie's nicht besser können, sei es auch nur weil der film ne gewisse Länge haben muss, dann lass ichs halt und konzentriere mich auf was anderes.
Also würde ich das nicht als Kritikpunkt sehen. Is halt leider die tragische Beschränktheit der Realität.
Ich mein zwei verschiedene Zeitgeister.
Einmal den von der Frau, der Person, der Story und des Stils an sich der mir gefallen hat und dann den der Generation den du erwartet hast/erwarten tust.
Der Zeitgeist steckt für mich im skaten, in der sprache in der ganzen Darstellung und Zeichnung von Helen. Allein das sie das so psychologisch und offen sieht/beschreibt, ist für mich immer noch modern und zeitgeistig. Auch wenn diese periode schon über 100 Jahre dauert für manche
sicomastik sagte am 31. März 2014, 13:20:
Eine Geschichte, die so viele spezifische Prämissen aufstellt, dass sie uns also wirklich nur die Geschichte dieses Mädchens erzählen will und ihrem sonderbaren Verhalten, dass angeblich gar nicht so sonderbar wäre, wenn wir nicht alle so verkrampft wären, doch halt: Da wird ja plötzlich doch eine gesellschaftliche Aussage gemacht.
ich denk das ist die Ausgangslage und das wird dann einfach irgendwie zu ende geführt. wo bei ich das alles nicht so genau nehmen würde, da es hpts nur um die Form des Umgangs damit geht, der Ausagierung dieses Komplexes und dieses REZEPTES - auf eine eingängliche provokante Weise. Sei es auch recht subjektiv, enthält es doch Strukturen, die man teilweise übertragen kann. Sowie das eklektizistische Moment, das einfach all diese Dinge miteinander in eine fantastische Geschichte packt.
Es geht um das auflockern des öffentlichen Diskurses, um das behandeln von Themen im Mainstream, um einen süßen kleinen aber provokanten film .... das ist für mich pop art vom feinsten.
Genauigkeit was kritikstandpunkt oder Wissenschaft angeht find ich da nicht so wichtig.
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Doch unsere Spießigkeit wird nicht wirklich angegriffen. Die brauchen wir nämlich, damit die Fallhöhe zwischen der Gesellschaft und Helen nicht aufgehoben wird, denn sonst würde ja der zentrale Drehpunkt des Filmes - Spielen mit Ekelgrenzen - abhanden kommen. Also nicht zu viel Reflektion, lieber wieder erzählen, dass sich Helens Verhalten dadurch erklären lässt, dass sie ein Scheidungskind ist, ihre Eltern hochgradig gestört und sie aus den Zwängen ihrer Erziehung ausbrechen möchte.
genau - klassisch, eingänglich, versöhnlich und doch provokant und neu.
Ich denk das diese Mischung genau so gewollt war.
Man wollte weder zu psychologisch, noch zu kritisch sein. Eher provokant, charmant und kreativ.
Stellt sich die frage, ob die "Revolution" vorangetrieben wird, wenn du nur laut und oft das Wort "scheiße" rufst.
ich glaub manchmal funktioniert das
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Dass dann auch noch herausgestellt werden muss, dass Helen sich manchmal selbst nicht so sicher ist, was sie tatsächlich getan hat, was vielleicht auch nur Traum oder WUnschvorstellung sind (der Film unterfüttert diese Aussage mit seinen formalen Mitteln reichhaltig) nimmt der Sache dann endgültig jegliche Brisanz und macht das Ganze zu einer sich viel zu wichtig nehmenden Teenager-Geschichte.
Die Verwirrtheit Helens find ich einerseits charmant und real, denn die Leute wissen ja eben oft nicht, sondern haben nur ne Ahnung.
Im sinne der pop-art auch alles nicht so wichtig. Und gerade diese schwächen zeigen für mich, das sie sich eben nicht so wichtig nehmen.
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Da stimme ich Dir zu, ändert aber nichts daran, dass dieser Film weder für Frauen, für jugendliche Mädchen oder für sonstwen eine Aussagekraft besitzt, mit der man sich identifizieren kann. Dafür ergeht er sich dann zu unentschlossen zwischen seinem Zeigegestus und einer enttäuschten Teenagerin, die ihre Eltern unbedingt wieder zusammenbringen möchte. Am Ende hat sie's also überwunden und es ist ihr egal. Das ist ein edukativer Schritt, wo der hinführt, wissen die Macher selbst nicht.
yep. teilwese find ich aber kannst du, also man(che), daraus lernen und vor allem den "Horizont" (ganz einfach, nicht genau oder tiefgründig - aber motivierend inspirierend unvergesslich) erweitern. Dir is das halt auch nicht neu. Ich denke das da andere etwas überraschter reagieren.
Am ende steht einiges im raum ja... die Erkenntnis der Ambivalenz des Daseins und dessen tödlich kranken Zwangs, die kurzzeitig überwundene Einsamkeit (durch den neuen freund), temporäre Überwindung der Störung durch den ganzen Prozess, und die Beständigkeit der Ursache sowie die Möglichkeit eines Rückfalls ... denn die Möglichkeit besteht für jeden und wir alle sind dem ausgesetzt. Das Problem der Ursache also auch der flaxen Therapie bleibt also bestehen.
das find ich insofern gelungen und widerspruchsfrei.
Ein ende des lebensabschnitts - geradezu autobiographisch.
Diese ganze thematik zu durchleben und auf gewisse art und weise damit unmzugehen, das ist für mich der sinn hierbei. Für leute die sich mit psychologie auskennen, ist das wohl nichts neues. Für viele ist das immer noch zauberwerk und eine unerforschte neue welt. Wenn auch abstoßend...
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Wahrscheinlich stört mich auch etwas viel Grundlegenderes:
Die affektorientierte Inszenierung, die ständig sämtliche Ebenen durcheinanderwirbelt, da so die Unfähigkeit, tatsächlich eine Geschichte inszenatorisch so weit aufzubauen, dass man echte Anteilnahme für die Figuren empfinden kann, kaschiert werden kann. Film als reines Affekterleben. Davon bleibt aber nicht viel übrig. Film verliert dadurch seinen Status als künstlerisches Einzelwerk und wird nur ein Bestandteil des Fließbands. Aber sowas, wenn ich Dich richtig verstehe, schwebt Dir für die Zukunft ja auch vor.
Der Erzählstrang war wirklich komisch und hat das Bild des Films für mich auch während dem betrachten stark geändert.
Am anfang ist es verwirrend und du denkst das ist alles normal, wie du oben gesagt hast, aber dann offenbart sich das zunehmend subjektive und das gestörte.
Am Anfang wusste ich gar nicht wo sie genau hinwollen, bis mir klar wurde, das da eine Person auf einer Rasierklinge läuft, so wie so viele, egal welche Störung sie haben. Es wurde mit zunehmender Gefahr gespielt, was das ganze echt spannend machte. Diese verwirbelung und Ungenauigkeit kan man auch als verwirrtheit und lückenhafte Biographie sehen.
Manchmal denkt man, es ist alles in Ordnung und dann .... der luftige Umgang mit den ganzen thematischen Ansätzen find ich okay und ausreichend für eine Anregung damit. Bei so nem Film erwarte ich auch nicht unbedingt eine lückenlose Aufklärung. Das endet meistens nur in Fehlern
Stilistisch fand ich ihn also sehr gelungen. Is aber auch ne art Pop für mich. Das muss flow haben und anstacheln.
Nich alles muss so sein. ich finde aber es sollte mehr solcher (mainstream luftig leichten - dennoch pop wissenschaftlichen - und freakig expressionistisch motivierenden) sachen geben, denn die (jungen) Leute brauchen sowas finde ich.
Auf sowas reagieren sie viel besser als auf Lars von Trier filme.
Soll nicht heißen, das es nicht noch besser geht, mit noch mehr identifikation oder so, die amis bekommen das ja auch hin, aber relativ zum deutschen film und die sonstigen themen, find ich das schon gut.
Die oberflächliche und verwirrte erzählweise nehm ich also "in kauf".
(Ruhm oder American Beauty sind davon gar nicht so weit entfernt, haben aber ne andere klasse und lenken die provokation etwas subtiler bis gar nicht und konzentrieren sich mehr auf den freakigen alltag
)
ich fand iihn jdf für einen deutschen film schön flowig und kreativ im bild, darstellung gelungen bis geil (im wahrsten sinne des wortes), thema(s) herrlich "frisch" bis herausragend. im Vergleich also sehr erwähnenswert. 8er status bei mir.
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So ist das mit Geschmacksempfindungen. Der schweizer Dialekt hat mir enorme Schwierigkeiten bereitet zu verstehen wovon sie redet (sollte wohl auch so ein bisschen Mumblecore sein). Die mimische Chargierei erinnerte eher an Sitcom-Ästhetik.
yep .... ich liebe ja (bestimmte wie diesen) "dialekt", ich hab mir dann aber auch gedacht, wenn ich sie schon nicht versteh, sieht sie wenigstens gut aus, macht ein süßes Gesicht und haucht nur so was das zeug hält ... i like
ich träum sogar davon, das alle Leute nur rummumblen aber alle sich dennoch verstehen ...
ps dialekt
sie hat an bestimmten wenigen stellen ne ganz merkwürdige verschleifung/vernuschelung... schwer zu erklären.
kann man wohlmöglich auch auf den geographischen hintergrund zurückführen
https://www.youtube.com/watch?v=qJQhOWzqkJE
warums dann im film teilweise sehr undeutlich war, kA.