Ubaldo Terzani sagte am 20. Mai 2014, 23:49:
worauf ich hinaus wll: wenn ihr euch nicht auf einen film konzentrieren könnt, dann liegt das vermutlich nicht in erster linie an den sehbedingungen, sondern entweder schlicht und ergreifend daran dass der film aus eurer persönlichen sicht scheisse ist. oder es liegt an den rädchen, die im oberstübchen rattern.
wobei ein idealer film so eine sogwirkung haben sollte dass man den alltag vergisst und die rädchen im kopf ihr maul halten. egal, ob man den film im kino oder auf flatscreen guckt.
dies geschrieben habend will ich anmerken dass ich filme lieber in meiner vertrauten umgebung, also zuhause, schaue. ich bin bekanntlich kein fan von kino. dennoch bin ich nach filmen mehr als nur einmal völlig geflasht aus dem kino rausgeschwebt. aber das waren halt tolle filme
edit:
man solle "dem film gerecht werden" ist so ein scheiss, der mir in diesem forum seit jahren auf den pinsel geht
Nö, sehe ich anders. Klar kann man das so sehen, aber das hat nichts mit meiner Art der Kunstrezeption zu tun. Und ich versuche auch niemanden zu zwingen das so wie ich zu machen, aber mir geht das arrogante Gesülze von Leuten auf den Sack (die man im Netz nun mal zuhauf findet), die glauben alles über einen Film sagen zu können, aber im Grunde nur über ihre inneren Prozesse sprechen, die der Film ausgelöst hat. Keinen Funken Wissen hinzulernen wollen, sich über irgendetwas kulturell genuines bei einem Film o.a. aufregen, weil sie zu faul sind, sich mal kurz mit dem Land, aus dem der Film kommt, zu beschäftigen.
Diese ganzen Klugscheißer-Autoren, die gar nicht bemerken, dass sie praktisch nichts zu einem Film zu sagen wissen, sondern im Grunde nur ihre Persönlichkeit verhandeln.
"Dem Film gerecht werden" ist die wichtigste Maxime meines Lebens, dafür habe ich hart gearbeitet, denn ich bin nicht wie die Masse befähigt Urteile aufgrund von Unkenntnis abzugeben und tatsächlich mein kleines Affekterleben während der Rezeption als Maßstab der Dinge zu sehen. So selbstverliebt bin ich nicht.
Und was soll dieses "ihr"? Ich kann mich auf
jeden Film konzentrieren, eben weil ich im Äußeren und im Inneren die Bedingungen dafür geschaffen habe (kann natürlich auch mal scheitern, aber das ist menschlich). Andersherum könnte ich genau so sagen, dass "ihr" (wer auch immer das sein soll), offensichtlich nicht dazu befähigt seid und die Schuld deshalb dem Film geben müsst. Und bloß, weil ich versuche jedem Film gerecht zu werden, heißt es nicht, dass ich ihn nicht scheiße finden kann.
In "eurem" Denken steckt immer noch die Annahme, man müsse Werturteile abgeben. Es interessiert mich persönlich einen Scheiß, wie jemand einen Film findet. Mich interessiert, was er zum Film zu sagen hat.