#1
Geschrieben 03. März 2015, 00:46
(2) Falls sich eine Diskussion aus einem solchen Urteil entwickeln sollte, behalten sich die Moderatoren das Recht vor, diese in einen eigenen Thread abzuspalten.
(3) Jeden Monatsanfang wird ein neuer Kurzkommentar-Thread mit dem Thementitel "Kurzkommentare [Monat] [Jahr]" erstellt. Jedes Mitglied darf dies machen, soweit es noch nicht geschehen ist. Wichtig ist dabei nur, diesen Text immer als ersten Beitrag einzufügen!
(4) Hier ist das Archiv der bisherigen Kurzkommentare.
#2
Geschrieben 03. März 2015, 01:01
Bin immer wieder überrascht, dass es sich dabei um einen Kino-Spielfilm mit allem drum und dran handelt.
TODESGRÜSSE VON BRUCE LEE
Bin gerade zu faul für Screenshots, aber dieser integrale Film von Godfrey Ho war wirklich köstlich. Am besten war der Schäferhund, der dem im Rollstuhl sitzenden Bösewicht (gezeigt) den Schwanz abbeißt und dann (gezeigt) mit der blutigen Wurst im Maul abdampft.
DER MANN MIT DER TIGERPRANKE
Chang Chehs Variation, noch im gleichen Jahr wie der Vorgänger entstandene DER PIRAT VON SHANTUNG, zum Thema ist ein 95-minütiger Showdown mit blutigster Dauerkloppergarantie. Ein Schlachtfest, welches teilweise Vorbild für Tarantinos KILL BILL VOL. 1 war.
BIS ZUM LETZTEN MANN
MEISTERWERK (?)
ATOMIC HERO
MEISTERWERK
KARATO - DER TODESSTOSS
Schwächster Eintrag unter dem Karato-Label.
#3
Geschrieben 03. März 2015, 01:10
ganz recht: eine schöne, alte ruine.
#4
Geschrieben 03. März 2015, 23:26
Schwieriges Unterfangen mit dem Streifen. Ursprünglich 1999 gedreht, dann jahrelang als ungeschnittenes Fragment im Archiv, schließlich zusammengeschnitten von Personen, die mit dem Projekt nichts zu tun hatten und dann (vermutlich) als Steuerabschreibungsprodukt in einigen Kinos gelaufen. Der Film hat Stallones Karriere nicht gut getan und fügte ihr nach GET CARTER - DIE WAHRHEIT TUT WEH und DRIVEN einen weiteren Flop hinzu. Doch während die Erstgenannten einfach nur nicht gut liefen, war D-TOX - IM AUGE DER ANGST nahezu eine absichtliche Havarie.
KARATO - DER KNOCHENBRECHER AUS SINGAPUR
Ko Keung dreht auf und allen Beteiligten den Hahn ab. Seinem End-Gegner widerfährt dann auch besonders hart das Schicksal, wenn man es mit einem Knochenbrecher zu tun bekommt. "Karato" bricht ihm erst das Bein, dann den Arm, dann das Genick (!), dann zertrümmert er ihm die Hoden, dann bricht er ihm das Rückgrat und dann zerschmettert er seinen Kehlkopf. Ansonsten herrlich verbissen und bierernst gemeinter Funky-Straßen-Eastern voller Holprigkeit.
#5
Geschrieben 04. März 2015, 17:02
Der Film wirft einen direkt ins kalte Wasser: dokumentarisch-schwirrende Kamera, immer ganz nah an den Figuren, hektische Schnitte, grobkörnige Bilder. Nichts wird erklärt, alles läuft über die andauernden Debatten der Figuren - ein schwer zu durchblickender Film, ohne näheres Wissen über die politischen Umstände der späten 60er (oder war ich einfach zu müde?). Als Porträt einer Gruppe linker Revolutionäre bietet sich der Vergleich zu Godards DIE CHINESIN an. Hier endet es nicht in Gewalt, sondern in Ratlosigkeit.
Ein Film für die "Muss ich nochmal mit wachem Kopf und etwas Sekundärliteratur im Gepäck schauen"-Liste.
#6
Geschrieben 06. März 2015, 23:54
Auf der Beklopptheits-Skala im höheren Bereich angesiedelter Komödien-Eastern, der immerhin Hwang Jang Lee und John Liu mehrmals gegeneinander kämpfen lässt und einige so kreuzbescheuerte Ideen hat und über seine geringe Spielzeit gut unterhält.
STAR ROCK
Okay, jetzt habe ich ihn also auch gesehen. Menahem Golans STAR ROCK, oder auch THE APPLE, ist ein megalomanischer Irrsinn, das erste Großprojekt der Cannon, eine Mischung aus TOMMY, HAIR, ABBA, THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW, JESUS CHRIST SUPERSTAR und SATURDAY NIGHT FEVER, welche versucht nichts geringeres als Genesis und Exodus, die ersten beiden Kapitel der Bibel, umzusetzen. Die Welt wird von dem skrupellosen Musikproduzenten Boogalow beherrscht, er kontrolliert die Medien, die Polizei und die Regierung. Sein Werkzeug ist das erfolgreichste Pop-Duo der Welt, Pandi und Dandi. Doch ein einfaches Singer-/Song-Writer-Pärchen aus der Provinz, Bibi und Alphie, drohen seine Herrschaft zu beenden. Darum versucht er sie auf seine Seite zu ziehen. Bibi, die Frau, gibt nach, doch Alphie, der Mann, bleibt standhaft und versucht der Welt das wahre Gesicht von Mr. Boogalow zu zeigen. Völlig die damalige Underground-Szene West-Berlins benutzend, entspinnt sich hier ein unfassliches Disco-Musical-Epos.
In der Zukunft hören alle nur noch Pandi und Dandi
Mr. Boogalow und sein Adjutant haben die Welt im Griff
Alphie erkennt die Wahrheit, als Boogalow Bibi vom Apfel kosten lässt
Die Musikindustrie wird von seltsamen Gestalten bevölkert
Alphie droht in den Sündenpfuhl hinabgezogen zu werden
Alphie wird von Moses gerettet, der mit einem auserwählten Hippie-Volk als Penner unter der Brücke lebt
Bibi kann Dank Pandi flüchten
Alphie und Bibi haben im Stadtpark die Erleuchtung gefunden. Die Polizei treibt sie durch Boogalow zusammen
Gott fährt in einem goldenen Rolls Royce vor und holt seine Schäfchen zu sich auf einen anderen Planeten
Die Hippie-Penner folgen Gott in seinem Rolls Royce ins gelobte Land
#7
Geschrieben 08. März 2015, 12:16
#8
Geschrieben 08. März 2015, 15:53
Er ist damit auch eine der Ausnahmen von der Regel, dass gerade im heutigen Hollywood Regisseuren
kaum künstlerischere Kontrolle über ihre Filme gewährt wird. Ein Terence Malick ist da eine weitere
Ausnahme. Und es gibt da sicherlich noch andere, wie etwa Wes Anderson. Mit Malick
teilt er die Tendenz, dass seine Filme immer erratischer, immer unzugänglicher werden. Ein.wiener Kino(das Gartenbau)
nimmt Andersons aktuellen Film nun zum Anlass sein Gesamtwerk zu zeigen, ergänzt um Filme von Filmemachern
die ihn beeinflusst haben, wie etwa Altman (The long Good Bye), Demme (Something Wild), Truffaut (Tirez sur le pianiste)
oder Tati (Mon Oncle)
Boogie Nights P.T. Anderson OV 35 mm Projektion
Sein zweiter Langfilm aus dem Jahr 97 basiert auf einer Pseudodoku über einen fiktiven Pornostar namens
Dirk Diggler, die er 18jährig 1988 auf Video gedreht hat. Und Dirk Diggler ist auch der Künstlername
der Hauptfigur des Spielfilms. Ein geistig einfacher Bursche, der aber einen riesigen Schwanz hat,
und so für den Pornofilm entdeckt wird. Die Handlung setzt im Jahre 77, zur goldenen Ära des Porno
=industrie ein, und dauert bis 83 als der Film schon vom Video abgelöst wurde. Es handelt sich dabei um einen
grandiosen und grandios unterhaltenden Ensemblefilm der in nur lose zusammenhängenden Szenen die
Pornofilmszene als große Familie präsentiert, deren Streben sich um nichts von Menschen in anderen Branchen
unterscheidet. Zwar werden auch Schattenseiten nicht ausgespart(Drogenmissbrauch, schlechter Ruf mit den
damit verbundenen Konsequenzen u.s.w) aber es überwiegt ein positives libertinäres Bild aus den lockeren
70ern. Auch werden den Protagonisten unter dem Motto "und wenn sie nicht gestorben sind so ficken sie
noch heute vor der Kamera" Happy Ends gegönnt auch wenn diese bewusst völlig abstrus
zustande kommen. Dabei kommt es auch zu unmittelbaren Gewaltausbrüchen die ein wenig an Tarantino
erinnern. Dieser Film bedeutete P.T.A.s Durchbruch, jetzt nachdem ich diesen wunderbaren Film gesehen
habe, verstehe ich auch warum.
Inherent Vice P.T. Anderson gedreht auf 35 mm, digitale Projektion
L.A. im Jahre 1970, der ewig eingerauchte Hippie-Privatdetektiv Doc. Spotello wird durch eine Exgeliebte
in einen höchst komplizierten Fall hineingezogen, der weder von Spotello selbst noch von den Zuschauern
(jedenfalls nicht von mir) durchschaut wird. Stammelnd stolpert Spotello durch die Geschichte, bis sich am
Ende zumindest manches im Wohlgefallen auflöst. Der Film basiert auf einem Roman von Thomas Pynchon,
der mir zwar nichts sagt, aber über den ich gelesen habe, dass seine Bücher eigentlich unverfilmbar wären,
weil sich die Geschichten in vielen losen Enden verliert. Der Film changiert zwischen greller Comic und
zarter Melancholie, die man vielleicht als Abgesang auf die Hippie-Ära deuten könnte. Der Umstand, dass
die Geschichte so undurchschaubar ist, macht es nicht leicht, über die Gesamtdauer des Filmes
konzentriert zu bleiben. Trotzdem hat der Film mich beeindruckt, auch wenn ich nicht formulieren
kann, was das Beeindruckende an ihm ist, aber so leicht wie zu Boogie Nights Zeiten, macht es
P.T.A. heute einem nicht mehr.
#9
Geschrieben 08. März 2015, 23:09
"Alistair MacLean"-Verfilmung von Steve Carver, durch die Cannon realisiert. Michael Dudikoff gibt den Indiana-Jones-Verschnitt, Donald Pleasence ist der böse Nazi, Robert Vaughn der noch bösere Nazi, Herbert Lom spielt den depperten Polizei-Chef, der mit den Nazis paktiert und Peckinpah-Veteran L.Q. Jones ist Dudikoffs partner in crime. Nicht wirklich gut, aber besser.
#10
Geschrieben 12. März 2015, 00:11
Das "Misfit-Tum" von Serpico ist mir dieses Mal besonders bzgl. zwangsneurotischen Verhaltens aufgefallen. Er erschien mir diesmal, von Lumet wohl gar nicht so intendiert, unsympathisch, weinerlich und nervtötend. Inszenatorisch natürlich meisterlich.
MISSING IN ACTION
Die Dramaturgie des Films diesmal aus Sicht der Abbildung von Braddocks PTBS gesehen. Hat den Film nach langer Zeit mal wieder richtig gut funktionieren lassen.
KARATO - SEINE FÄUSTE SIND DER TOD
Die Taiwanesen sind halt noch mal anders drauf als die Hongkonger. Bei weitem nicht so ein Brett wie DER UNBEZWINGBARE SUPER-CHAN, aber ein weiterer Beleg, dass solche Filme transkribiert in die heutige Inszenierung gar nicht mehr denkbar wären. Die würden kaum irgendwo vollständig einen Zensor passieren. Auch ein Beleg dafür, dass bei der Eastern-Schwemme in den 1970ern drei "The Raids" pro Woche in den deutschen Kinos uraufgeführt wurden.
#11
Geschrieben 12. März 2015, 07:04
Passt vielleicht: Finde, Missing in Action 3 lässt sich als Traum eines verbitterten und gebrochenen Kriegers lesen. Braddock ist ein Krüppel und verbringt seine Tage in einem dieser trostlosen Veteranen-Pflegeheimen. Seine Frau hat ihn verlassen und sein Sohn spricht nicht mehr mit ihm. Und jeden Tag träumt er diesen einen Traum, in dem er alles wieder richtig machen kann, in dem alles gut wird (also das, was wir als Film zu sehen bekommen). Im Traum/Film ist er wieder Held, er kann seinen Sohn zurückgewinnen und seine Frau bekommt eine Kugel in den Schädel.
#12
Geschrieben 12. März 2015, 16:56
Smergo sagte am 12. März 2015, 07:04:
Was ich an solchen Lesarten immer etwas problematisch finde, ist dass sie einen relativierenden Kern besitzen. Wenn es sich tatsächlich um Träume, Wunschvorstellungen o.ä. handelt, also um rein intrapsychische Prozesse, gehen die interpersonellen Aspekte immer etwas unter. Sämtliche gesellschaftlichen, politischen und/oder historischen Ebenen lassen sich dann immer auf die Innenwelt einer Person reduzieren, die eventuell geistig noch nicht einmal gesund ist. Bei MIA, sowie eigentlich den meisten Actionfilmen, finde ich es interessant, dass ein gestörter Charakter eine Notwendigkeit zu sein scheint, für das System wieder eine Art Gleichgewicht herzustellen. Wir haben den Film gestern auch viel gegen den Strich gelesen und uns gefragt, was wäre, wenn es tatsächlich gar keine amerikanischen Kriegsgefangenen gäbe und Braddock einfach nur seinen Dämonen folgt. Auch das wäre für mich dann interessanter als eine reine Innenschau seiner Person, da er damit seinen intrapsychischen Irrsinn tatsächlich externalisieren würde und die Welt wieder in den Krieg verwandelt, der in seinem Inneren herrscht bzw. nie beendet wurde.
Noch faszinierender ist aber tatsächlich, dass der Film Braddock recht gibt. Der von allen als unangepasst und gestört empfundene Braddock, für die Vietnamesen sogar ein "abgefeimter Krimineller", hat tatsächlich recht. Ein Ort wie der, den er in seinen Flashbacks sieht, existiert tatsächlich. Die Hölle ist tatsächlich irgendwo da draußen und nicht nur in seinem Inneren, es ist nur bequemer für den Rest der Welt, es zu verdrängen. Doch Braddock kann nicht so einfach verdrängen. Er retraumatisiert durch seine Handlungen (für sich und die Welt) und spült so tatsächlich die Wahrheit nach oben. Durch die Konferenz am Schluss werden zwei Ebenen zusammengebracht, die normalerweise nie gleichzeitig stattfinden können. Alle (verdrängten) politischen Hinterzimmer-Machenschaften, die selbst durch noch so viele Leaks immer nur verklausuliert in die Öffentlichkeit kommen können und die offizielle Statement-Ebene gerade live stattfindender Welt-Politik. Foucault hätte es bestimmt gefallen, dass die Visionen eines Irren die Gesellschaft mit ihrem eigenen Irrsinn konfrontiert. Ob sie so viel konfrontative Begegnung mit verdrängter Wahrheit verträgt, steht auf einem anderen Blatt und wird von Joseph Zito durch den Hybris-Freeze-Frame auch geschickt umgangen.
#13
Geschrieben 12. März 2015, 20:50
2013
(Denis Villeneuve)
7-8/10
Ziemlich spannend und stilistisch erinnert er an David Finchers beste Zeiten. Die Auflösung war mir letzten Endes ein wenig zu simpel, da hätte der Film mit seinem gleichnishaften Ausmaß ruhig ein wenig mutiger sein können. Trotzdem stark.
Enemy
2013
(Denis Villeneuve)
7/10
Ein wenig überfrachtet aber im Grunde sollte diese Parabel um Bindungsangst und Identität jedem Gefallen der Zulawskis Possession mag.
Ida (Kino)
2013
(Pawel Pawlikowski)
7/10
Die Bildsprache in Pawlikowskis Film erinnert zunächst an Filme der 60er. An Bresson, Bergman oder aber um in Polen zu bleiben auch an Wajda. Gedreht in s/w, im Format 1.33:1 wirkt der Film ersteinmal streng durchkomponiert. Keine Fahrten, die Kamera bleibt auf Distanz. Die Personen sind oftmals am unteren Bildrand mittig oder weit rechts positioniert, was mich leicht irritierte da ich mich ständig fragte ob das nun ein bestimmtes Stilmittel oder eher zufällig gewählt ist. Der Film erzählt seine auch in den 60ern angesiedelte Story oftmals in elliptischer Form, was auch an die Nouvelle Vague erinnert, wie die junge Novizin Ida kurz vor ihrem Gelübde in die Stadt geschickt wird um ihr einziges Familienmitglied, die Tante Wanda kennenzulernen. Die Richterin, die nach dem zweiten Weltkrieg gefürchtet war lebt nun in vollkommener Resignation und verdrängt ihre Vergangenheit mit Alkohol.
Sie konfrontiert Ida mit der Tatsache, dass sie Jüdin ist und ihre Eltern ermordet wurden. Die Frauen machen sich auf die Suche nach dem Grab der Eltern.
Gemeinsam mit den Mitteln des Roadmovies erzählt der Film eine doppelte Reise in die Vergangenheit und fragt nach Herkunft und was diese für beide Frauen bedeutet.
Kollektivverdrängung im Nachkriegspolen zeigt der Film auf ohne zu werten um zum Schluß beide Frauen ihrem Schicksal zuzuführen. Ganz am Ende bewegt sich die Kamera dann auch zum ersten Mal um mit Ida mitzugehen, die eine Entscheidung getroffen hat, welche läßt der Film offen, doch sie liegt offensichtlich auf der Hand. Ein stiller und zurückhaltender Film ist dies. Ein wenig zu still wie ich finde und dessen Problem die Diskrepanz zwischen Form und Inhalt ist. Dennoch einen Blick Wert ist er in jedem Fall !
#14
Geschrieben 17. März 2015, 17:51
Jetzt ist schon wieder was passiert. Mit diesem längst zum Markenzeichen avancierten Satz, der auch im Film
fällt, beginnen die Brenner-Krimis 2-6. Das ewige Leben war der sechste Krimi und sollte die Reihe ab=
schließen, weshalb Autor Wolf Haas am Ende die Hauptfigur erschießen lässt. Dabei handelt es sich nicht um
den von Josef Hader dargestellten Expolizisten Brenner, sondern um den Erzähler. Und wenn ein Erzähler stirbt
verliert er die Sprache, wodurch die letzte Seite nur aus "ding, ding, ding, usw." besteht. Doch wie so viele
andere vor ihm, ist auch Wolf Haas rückfällig geworden. Und so beginnt Roman Nr. 7 mit dem Satz: "Meine
Großmutter hat immer gesagt, wenn du einmal stirbst, muss man dein Maul extra erschlagen". Ich liebe die Bücher von Wolf Haas, und dabei nicht nur die Brenner-Krimis. Dass diese eigentlich unverfilmbar sind, liegt
auf der Hand,denn die Hauptfigur, der unzuverlässige Erzähler mit seiner verbarmen Kunstsprache voller Grammatikfehler lässt sich nicht übertragen
Trotzdem ist "Das ewige Leben" bereits der vierte Brenner-Film, die alle vom bewährten Trio Hader-Murnberger
Haas geschrieben wurden, Mit den Büchern haben sie wenig zu tun, sind aber mit ihrer Mischung, aus derben,
schwarzen österreichischen Humor und cineastischer Raffinesse durchaus eine Klasse für sich. Dies trifft auf auch auf das "Ewige Leben" zu, Er ist wohl der ernsteste. Der total versandelte(vergammelte) Brenner kehrt
in seine Heimatstadt Graz zurück, und wird mit seiner Jugend, einer Jugendsünde und seinen damaligen Freunden konfrontiert. Nicht alle überleben das. Eric Burdons "When I was young" gibt den Grundtenor
vor. Dass Brenner gar so versandelt, stört mich ein wenig, die existenzialistischen Töne passen nicht
immer zum schwarzen Humor, und die Handlung ist etwas zu grobschlächtig, weshalb für mich Silentium der beste Film der Reihe bleibt. Seheswert ist aber trotzdem, und Nora von Waldhausen, die ich bis jetzt
nur bei Olivier Assayas gesehen habe möchte ich das Prädikat besonders lecker verleihen.
#15
Geschrieben 18. März 2015, 13:56
Jesus soll Wasser in Wein umgewandelt haben, die Goldmarie Stroh zu Gold, und Godard schafft es mit diesem
Film aus Pulp Fiction poetische Filmkunst zu machen. Das ist auch beim zweiten Sehen ein Erlebnis der besonderen
Art.
#16
Geschrieben 23. März 2015, 16:00
was ne miese handlung ... fand ich definitiv schlechter als Prometheus
7 .... weil die handlung so scheiße is muss er egtl unter die sieben!
Predestination
anfänglich träge, erwächst er auf erstaunliche weise zu einem der besten zeitparadoxons der filmgeschichte
8
Mr Turner
i so so love it!!!! Was ein wunderschönes werk!!!
9
The Notorious Landlady
Lemmon grandios!!
8...
The Good Sheperd
hmmm ja, erstaunlich diese meist lakonisch stoische art in jeglicher phase des lebens ... eine ungeheure deterministische seite hat der film.
Auch schön zu sehen an der szene wo William Hurt ins Büro von Damon kommt ...
8...
Blow Out (81)
Travolta anfänglich schwach, hinten raus aber okay
solider thriller aus ner ungewöhnlchen perspektive
ende etwas sehr pathetisch aber gar nicht mal weit hergeholt.
7,...
Tödliche Umarmung
verwirrende dialoge am anfang .... komische charaktere, könnt aber auch an der DE synchro gelegen haben.
story is so naja und endet dann in 0815 crime willkür .... jdf aus heutiger sicht C. Walken in einer kleinen nebenrolle.
Hitchcock like? .... hmmm naja
Pioneer
gewiss kein smilla, eher ne sehr gute fernsehproduktion, gute aktuelle story
7,...
Celine & Julie fahren Boot
musst ich abbrechen
Sam Whiskey
geiles teil
Saving Mr. Banks
7...
Wie in alten Zeiten
good ol' relaxing and a bit political cinema
7.5
The November Man
kleiner unbedeutender hochglanz thriller
7
Nightcrawler
ganz gut, thematik aber nich neu
7.8
The Drop
anständig
7,...
The Interview
"so behaarrrrrt wie ein bääärrrrr"
James Franco ganz groß!
Revenge of the Green Dragons
keine erinnerung mehr....
Birdman
joa, wirkt vlt teilweise etwas auf die nase gebunden .... neues wirkt alt und ist doch neu und am ende doch wieder alt und tod. dafür sollte es abzüge geben
8.5
... to be continued
#17
Geschrieben 24. März 2015, 19:19
wowie sagte am 23. März 2015, 16:00:
Travolta anfänglich schwach, hinten raus aber okay
solider thriller aus ner ungewöhnlchen perspektive
ende etwas sehr pathetisch aber gar nicht mal weit hergeholt.
7,...
Gerade der Anfang vom Splatter Film bis zu Travoltas Versuch die Tonaufnahme des Unfalls zu entschlüsseln,
ist für mich das Highlight des Filmes. Und das Ende halte ich für den großen Schwachpunkt. Zuerst ist es zu pathetisch
und dabei auch zu dekorativ(US 80er Kino at its worst) und dann zu zynisch. Aber in Summe ist das ein recht solider
Thriller mit persönlicher Note und Anklängen an Hitchcock(diese Einschätzung hat mir vom De Palma-Anbetungskreis
einen schweren Rüffel eingetragen) und Antonionis Blow Up.
#18
Geschrieben 26. März 2015, 16:14
The Last of the Robin Hood
super!!
Dakota Fanning sowas von klasse in szene gesetzt.
Und Kevin Kline .... ganz groß!!
8,...
Wurzeln des Himmels
...
7,...
+++
Unterwegs mit Mum
8 ... ziemlich gutes drehbuch, sehr gutes ende
#19
Geschrieben 27. März 2015, 00:22
Ähh,...ja.
KUNG FU: CAINE IM KREUZFEUER
In doppelter Geschwindigkeit ganz unterhaltsam.
ELECTRIC BOOGALOO: THE WILD, UNTOLD STORY OF CANNON FILMS
Enthielt für mich nicht eine einzige neue Information. Unterhaltsam, aber beschissener als der schlechteste Film, den Menahem Golan je gesehen hat.
KARATO - SEIN HÄRTESTER SCHLAG
Uneinheitlicher Film Chang Chehs. In seiner Kapitalismus-Kritik überzeugend, auch in der Schwierigkeit chinesische Traditionen zu transportieren, doch leider etwas oberflächlich.
MELVIN
Dritter Alvin-Film. Haben wir am gleichen Abend gesehen wie STAR ROCK und MELVIN war ihm absolut ebenbürtig. Nur, dass hier alles absichtlich geschah. Wohl einer der irrsten Filme der letzten 5 Jahre.
ACTION HUNTER
Das letzte Mal, das Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao zusammenarbeiten. Dazu Benny "The Jet" Urquidez. Ein Hammer!
EIN SCHLITZOHR AUSSER RAND UND BAND
MISSING IN ACTION II - DIE RÜCKKEHR
Diese Betrachtung wäre einen längeren Eintrag Wert.
IRON MAN III
Unterhaltsam. Etwas Besseres kann man über diese Filme wohl nicht sagen.
#20
Geschrieben 27. März 2015, 11:17
Was soll eine Frau auch sonst sein, etwa eine Katze? Manchmal schnurrt sie, manchmal kratzt sie?
Das ist Godards erster Film in Farbe und Breitwandformat. Musical heißt es im grellen Vorspann,
und Ernst Lubitsch. Alfred Lubitsch wiederum heißt Jean-Paul Belmondo, der Hausfreund des
von Anna Karina und Jean-Claude Brialy gebildeten Paares. Sie möchte ein Kind, ihr Freund aber
zögert, so schaut sie sich anderswertig um und wendet sich an Lubitsch/Belmondo.
Natürlich ist es kein Musical, sondern fröhliche cineastische Blödelei. Godard hat da vieles ausprobiert,
aber bei weitem nicht alles geht auf.
"Schießen Sie auf den Pianisten" wird im Film über den grünen Klee gelobt, und eine Darstellerin(Marie Dubois)
die auch in Jules et Jim mitwirkt, der damals gerade gedreht wurde, wird gefragt, wie es denn dabei so läuft.
Beide Truffaut-Filme sind klar besser als "Une femme est une femme" der für mich der schwächste der
mir bekannten frühen Godards ist. Weil er geradezu zwanghaft lustig sein will, weil die kaum vorhande Handlung
zu wirr ist, und weil Lubitsch wohl schon in den 30ern eine Dreierbeziehung frivoler dargestellt hat. Trotzdem habe
ich nicht bereut ihn gesehen zu haben, denn auch ein schwächerer Godard ist recht reizvoll, gerade wenn er
so fröhlich daherkommt, und ich öfters laut lachen musste.
"Du bist infam", sagt am Ende Brialy. "Non, je suis une femme" antwortet darauf Karina.
Gesehen habe ich ihn im Rahmen der Godard-Retrospektive bis 67 im ö. Filmmuseum.
Einen weiteren möchte ich mir noch anschauen. Ich schwanke zwischen "Zwei oder drei Dinge, die
ich von ihr weiß" und "Feminin, Masculin"
Gibt es da Empfehlungen?
#21
Geschrieben 30. März 2015, 20:12
Umgehauen haben mich diesen Monat Viridiana, Tristana, Der andalusische Hund, Das goldene Zeitalter, Blue Velvet, Letztes Jahr in Marienbad, Der General von Keaton ach und noch so einiges anderes.... Alles mit Rankings dann in der Monatsliste in ein paar Tagen.
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