JAMES BOND 007 - LIVE AND LET DIE
8 Gründe, diesen Bond zu mögen:
1: Der Hauptdarsteller
Roger Moore gibt sein Debut als Bond und überzeugt auf ganzer Linie. In absoluter Topform vögelt er sich durch die erste Hälfte des Films und kämpft sich durch die zweite. Und er sieht noch (relativ) jung aus, sodass man ihm hier noch eher abnimmt, dass alle Frauen mit ihm ins Bett wollen, als dies in späteren Filmen der Fall ist.
Ohne Zweifel bringt er frischen Wind in die Reihe, weil er Bond ganz anders spielt, als Connery: Moore ist mehr der leicht versnobte britische Gentleman, kultiviert, selbstironisch, humorvoll und immer einen coolen Spruch auf den Lippen.
2: Die Story
Im Grunde zwar eine nicht sonderlich spektakuläre, typische Bond-Story, jedoch mit einigen exotischen Elementen (Voodoo) angereichert und im Gegensatz zu den meisten anderen Streifen der Reihe absolut ohne Leerlauf und langweiligen Szenen, dafür aber mit jeder Menge Tempo und Witz, was uns gleich zum nächsten Punkt bringt:
3: Der Humor
Davon hat der Streifen wirklich reichlich, er wirkt aber trotzdem nie albern oder gar lächerlich, sondern einfach nur ungeheuer unterhaltsam.
Das beginnt schon am Anfang des Films, als Moneypenny Bond helfen muss, dessen Gespielin vor M zu verstecken. Kurz danach benutzt Bond das neueste Spielzeug von Q (der diesmal übrigens nicht zu sehen ist), eine magnetische Armbanduhr, um den Reissverschluss oben genannter Frau zu öffnen.
Klasse auch die Szenen mit "Ms. Bond", wie z.B. die, in der sie James erklärt, dass es getrennte Schlafzimmer gibt, sie aber keine Minute später, durch einen Hut aufgeschreckt, an ihm hängt wie eine Klette und ihn anfleht, sie heute Nacht keinesfalls alleine zu lassen. Toll auch Bonds Spruch, als er ihr droht, sie zu töten. Sie: "Aber doch nicht nachdem, was gerade zwischen uns passiert ist" Er: "Na davor hätte ich dich sicher nicht getötet"
Zum Brüllen komisch auch jene Szene auf der Krokodilfarm, in der Bond, in bester Pitfall-Manier, über die Köpfe mehrerer Krokos ans Ufer springt.
Und dann wären da noch die Flugschülerin und natürlich Sgt. Pepper, einer dieser typischen Südstaaten-Sheriffs, ein dicker, naiver, cholerischer, hinterwäldlerischer Wichtigtuer, dessen halbe Verwandschaft ebenfalls bei der Polizei ist.
Natürlich gibts auch ansonsten noch jede Menge cooler Sprüche, etc., aber die hier alle aufzuzählen, wäre dann doch etwas zuviel des Guten.
4: Die Action
Auch davon gibts reichlich. Besonders gut haben mir die Verfolgungsjagden mit dem Doppeldeckerbus und die mit den Booten durch die Sümpfe Louisianas gefallen. Sieht alles sehr gut und sehr teuer aus.
5: Die Gegenspieler
Zuerst fällt natürlich mal auf, dass es hier ausschliesslich schwarze Villains gibt. (Um das etwas auszugleichen, und wohl auch um erst gar nicht den Vorwurf des Rassismus aufkommen zu lassen, hat man Bond aber auch einen schwarzen Kumpel spendiert) Und dann ist noch erwähnenswert, dass es diesmal keinen Grössenwahnsinnigen gibt, der die ganze Welt beherrschen will, sondern "nur" einen relativ einfachen Gangster. Allerdings ist dieser sehr charismatisch, und selbiges kann man auch von seinen Handlangern behaupten. Besonders den ewig grinsenden Typen mit der Zange statt der Hand fand ich klasse.
6: Das Bond-Girl
Jane Seymour sieht nicht nur toll aus,sie spielt auch gut.
7: Die Schauplätze
Egal ob Karibikinsel, New Orleans oder Louisiana, alle Drehorte sind sehr schön, teilweise exotisch und passen gut zum leicht okkulten Flair des Films.
8: Der Song
Ein absoluter Klassiker, über den man wohl nicht viel sagen muss.
Wer auf eher ernstere Spionagethriller steht, wird mit diesem Spass-Bond vermutlich nicht viel anfangen können, aber ich fand diese ausgewogene Mischung aus Actionstreifen, Agentenfilm und Komödie äusserst unterhaltsam.
Von all den Bondstreifen die ich in letzter Zeit gesehen habe (und die hier eingetragen sind) ist dies bisher eindeutig mein Favorit.