6 Kurzfilme von Prof K (Dt.)
Die sechs kurzen Filme enden jeweils mit einem Zitat eines berühmten Menschen Eine gute Idee die für Spannung und Überraschung sorgt.
1. Ein alter Mann auf dem Friedhof, begleitet von einem wirklich schönen Klavierstück. Trauer um einen lieben Menschen, allein, aber mit den Gedanken an das schöne, das gemeinsame. So interpretiere ich zumindest den Kafka Satz. Dies alles macht nachdenklich und ich finde es insgesamt sehr stimmig.
2. Klangfetzen sind zu hören (Aphex Twin ähnlich) Aus dem Auto gefilmte Strassen im Schnelldurchlauf - nachts. Sowas hat irgendwie immer etwas faszinierendes find ich. Das Zitat, diesmal von William II, wirkt geradezu grotesk in anbetracht der vorangegangenen Bilder und lädt zu einem kleinen Schmunzeln ein.
3. Nicht viel erkannt bei dem viergeteilten Bildschirm, welches Bild ist wichtig, worauf soll ich achten? Musik schaukelt sich hoch. Dann das Zitat: "Kunst ist etwas das so klar ist das es keiner versteht". Da hat das der gute Prof wohl beabsichtigt das man von dem gesehenen nicht die Bohne verstanden hat. :-)
4. Schatzsuche. Der längste Kurzfilm, für mich auch der anstrengendste. Die suche nach dem Schatz fand ich zu lang. Die Pointe des Jodorowsky Zitates sitzt allerdings wieder.
5. Eine junge Frau schlendert, begleitet von Easy Listening Musik, durch die Geschäfte der Stadt. Am Ende geht eine Tür auf und das alles entpuppt sich als Traum eines älteren Herrn der ein Bild der jungen Frau ansieht. Vielleicht ihr Vater, fragt man sich da, ich denke schon. Warum er von ihr träumt weiß man auch nach dem Einstein Zitat nicht, wohl aber das dies für ihn eine wichtige und bedeutsame Angelegenheit ist in der seine Phantasie zu diesem Zeitpunkt das einzige zu sein scheint was er von der jungen Frau noch hat.
6. Berlin '45. Einzelne Bilder der zerstörten Stadt, dazwischen immer wieder schwarzer Bildschirm. Unterlegt mit klassischer Musik und beim erscheinen der Bilder noch zusätzlich mit Kriegsgewitter. Am Ende ein Friedhofsbild gefallener Soldaten. Alles sehr traurig und wie alles im Krieg so unnötig. Hitler hatte dies durch seinen Größenwahn zu verantworten und Berlin ist nun keine Welthauptstadt wie in seiner Vision, sondern eine tote Stadt voller Elend und Trauer. Auch hier bringt einem das Zitat zum nachdenken. Wenn das der Fall ist hat der Macher des (Kurz)Filmes das erreicht was er wollte.
Insgesamt haben mir die Ideen der kurzen Filme und deren Umsetzung gefallen, wenngleich das visuelle natürlich unter dem Gesichtspunkt einer No Budget Produktion zu beurteilen ist. Aber es zählt ja vor allem die Idee und die Aussage und die sind hier durchaus als gelungen einzuordnen. Leider fehlt mir Talent und Feingefühl dies alles adäquat niederzuschreiben. Ich bewundere aber solchen Enthusiasmus sehr und hoffe da entwickelt sich noch so einiges schönes.