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Ein paar Nüsse? - Filmforen.de - Seite 3

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Ein paar Nüsse?


135 Antworten in diesem Thema

#61 Moscher

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Geschrieben 26. Oktober 2004, 20:03

The Bourne Supremacy, USA, 2004
Wollen wir hoffen, dass beim nächsten Bourne-Film mal wieder etwas Geld für ein Kamerastativ vorhanden ist. Nichts gegen eine unruhige Kamera, aber hier wurde maßlos übertrieben. Statt damit zu kontrastieren, läßt der unruhige Stil schon in der ersten Szene etwas unheilvolles erahnen, arbeitet durch seine dauerhafte Präsenz aber schon bald gegen den Film. Obwohl die Geschichte herrlich altgebacken über die Bühe geht und jedem Agentenfilm-Freund die Begeisterung ins Gesicht geschrieben stehen dürfte, so kann der Film den Zuschauer in den Actionszenen leicht verlieren. Das Problem ist weniger die mangelnde Übersicht, sondern vielmehr der Moment, in dem sich mir gänzlich der Sinn dieser Schnitt- und Wackel-Technik verschließt und ich mich frage, ob nicht vielleicht grad der Projektor den Filmstreifen verschlingt.
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#62 Moscher

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Geschrieben 28. Oktober 2004, 21:31

Escarnio, Spanien, 2004
Spanischer vierundzwanzig minütiger Kurzfilm, sehr frei nach der Geschichte von Goldlöckchen und den drei Bären. Ein Elternpaar hat Drillinge bekommen, doch diese sind allesamt gestört. Nachdem sie irgendwann die wieder schwangere Mutter angreifen, werden sie im Hause ihrer Tante eingesperrt. Die Mutter bekommt eine Tochter, alles scheint perfekt, wäre nicht der Mann in schwarz. Eines Tages übergibt dieser dem Mädchen das Bilderbuch von Goldlöckchen. Durch die Lektüre dieses Buches wächst in ihr die Neugier, die drei Bären im Haus ihrer Tante mit eigenen Augen zu sehen. Ein optisch sehr eindrucksvoller Film mit einem makaberen Ende.

XX/XY, USA, 2002
Kurzweiliges Beziehungsdrama, das seine Protagonisten vom ersten Kennenlernen über mehrere handfeste Beziehungskisten begleitet. Das Ende kann begeistern, der Mittelteil kommt etwas unentschlossen daher. Handwerklich sehr ansprechend bis auf den gelegentlichen und etwas überflüssig wirkenden Einsatz von Jump-Cuts. Mitnichten der vielgepriesende Geheimtip, aber dennoch nette Unterhaltung.

Mean Girls, USA, 2004
Mean Girls legt zu beginn ein so hohes Tempo vor, vergleichbar mit Clueless, dass kaum Zeit zum Luftholen bleibt. Ein typisches Ami-Mädchen, das bislang in Afrika gelebt hat und von ihrer Mutter unterrichtet wurde, kommt das erste mal an eine normale amerikanische High School. Dort beginnt sie spaßeshalber die zickige Mädchenclique zu unterwandern, aber natürlich wird sie immer mehr ein Teil von ihr. Und genau in dem Moment hat mich der Film verloren und bedient die offenbar vorgeschriebenen Klischees dieses Sub-Genres. Das letzte Drittel kann das Segel dann aber doch noch etwas rumreißen, denn obwohl das Ende keine sonderlichen Überraschungen bietet, kommt es doch überaus symphatisch und witzig daher. Kein toller Film, aber erheblich intelligenter als vergleichbare Ware ähnlichen Inhalts. Clueless bleibt unerreicht.
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#63 Moscher

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Geschrieben 31. Oktober 2004, 20:07

Tales of the Unusual, J, 2000
Irgendwo in Japan, auf einem Bahnhof, es regnet, eine Handvoll Leute warten. Dann erzählt einer Ihnen die "Tales of the Unusual", vier sehr unterschiedliche Geschichten, Kurzfilme. Die erste handelt von einer Nacht im Schnee nach einem Flugzeugunglück. Wohl die düsterste Geschichte der vier, aber dabei nicht wirklich spannend. Die zweite Episode funktioniert dagegen eher als Komödie, handelt sie doch von einem Samurai, der ein Handy findet und mit einer Person aus der Zukunft telefoniert. Das Ende emfand ich als sehr plump. Die dritte Episode handelt von einem ehemaligen Schachspieler, der zum Spiel seines Lebens aufgefordert wurde. Die Folge ist stark, das Ende ist schwach. Ich frage mich zudem, ob der finale Move überhaupt regelkonform ist. Die vierte Folge variiert die Geschichte von Total Recall: Ein Päarchen will sehen wie die gemeinsame Zukunft aussieht und wird an einen Heiratsvorhersager angeschlossen. Insgesamt eine ziemlich starke Kurzfilm-Zusammenstellung, die trotz ihrer albernen "Twilight Zone"-Geschichten überzeugen kann.

Supersize Me, USA, 2004
Nach einer kurzen Einleitung über Fast Food Läden verkündet Morgan Spurlock in bekannter Jackass-Tradition, dass er sich 30 Tage lang ausschließlich mit täglich drei Menüs von McDonald ernähren wird. Wenn die Verkäuferin ihn nach der Supersize Portion fragt, muss er sie nehmen. Was folgt ist schmerzhaft wie Jackass, unterhaltsam wie die Dokumentationen eines Michael Moores und findet ganz nebenher auch noch die Zeit, die Esskultur der Amerikaner wie auch das Angebot in Schulmensen näher zu beleuchten. Supersize me macht Spaß und es geht nicht vorrangig darum, zu zeigen, was wir ohnehin schon zu wissen glauben. Vielmehr regt der Film dazu an, über die eigenen Essgewohnheiten nachzudenken. Indem sich Spurlock nach nur 16 Tagen, einer Gewichtszunahme von acht Kilo und einer Leber, die laut seinem Arzt ausschaut wie die eines Alkoholikers, widersetzt und sein Experiment zuende führt, geht er einen Schritt weiter und zeigt was für Schäden wir uns binnen kürzester Zeit und nur durch unsere scheinbar harmlose Nahrung antun können.
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#64 Moscher

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Geschrieben 05. November 2004, 09:05

Harold and Kumar go to White Castle
Die Hauptdarsteller sind erstaunlich sympathisch, können aber nicht über die fehlende Geschichte und die unlustigen Fäkal- und Kifferwitze hinwegtäuschen. Wobei nicht einmal die Kiffergeschichte wirklich verfolgt wird, viel zu schnell sind sie wieder klar im Kopf, um mal eben durch die ganze Stadt zu dem tollen White Castle Burgerladen zu cruisen und nebenher am Laptop zu arbeiten! Wer Supersize Me gesehen hat, weiß sowieso, dass das Fressen dort nicht gesund ist und ergo ist es einem ziemlich wurscht, ob es ihnen gelingt. Zudem ist der Film so vorhersehbar wie unlustig. Wer im nüchternen Zustand länger als eine halbe Stunde aushält, dem kann ich nur meinen Respekt aussprechen.

Schlingensief und seine Filme
Eine Dokumentation über Schlingensief, die ich irgendwann mal auf Vox aufgezeichnet habe. Sehr interessant, seien es die Anekdoten mit dem ersten Treffen Udo Kiers oder die ganzen Ausschnitte der älteren Filme, die bislang im besten Fall ein Dasein auf überteuerten VHS Kassetten fristeten. Wollen wir hoffen, dass nun neben dem "deutschen Kettensägemassaker" und "100 Jahre Adolf Hitler - Die letzten Stunden im Führerbunker" noch weitere Filme auf DVD erscheinen.

Alicia, Regie: Jaume Balaguero
Kurzfilm Nummer 1 von Jaume Balaguero, dem Regisseur von The Nameless und Darkness. Kaum in Worten zu beschreiben was ich hier zu sehen bekam. Ich belasse es mal bei folgendem: düster, gewalttätig, anders.

Days without Light, Regie: Jaume Balaguero
Kurzfilm Nummer 2 von Jaume Balaguero. Im Vergleich zu Alicia ein recht normaler Film und eine echte Entäuschung. Handwerklich gelungen, doch wirkt es als sei ihm irgendwann das Budget ausgegangen. Die Geschichte wird für die kurze Laufzeit recht ausschweifend erzählt, aber landet nirgends.

Before Sunset
Jesse und Celine, gespielt von Ethan Hawke und Julie Delphy, haben die Nacht aus "Before Sunrise" von 1995 nicht vergessen und treffen neun Jahre später endlich wieder aufeinander. In vielen langen Einstellungen begleiten wir die beiden ein weiteres mal durch Paris und lauschen was sie so zu sagen haben. Das kreist manchmal etwas häufig um die gemeinsame Nacht vor vielen Jahren. Vielleicht ist dies aber auch so explizit notwenig, schließlich hat man in den Dreißigern etwas andere Sorgen und Wünsche als Anfang/Mitte Zwanzig.
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#65 Moscher

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Geschrieben 05. November 2004, 19:25

Teaser-Trailer zu Star Wars Episode III
Ich verstehe es nicht... ich verstehe es echt nicht. Damals vor Episode 1 konnte ich die Begeisterung ja noch nachvollziehen und dass, wo ein aufmerksamer Beobachter nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass George Lucas persönlich Regie führen würde, hätte stutzig werden müssen. Dann kam Episode 1 und es wurde von Lucas so ziemlich alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Fast alle fanden ihn schlecht, aber keiner, der ihn noch nicht gesehen hatte, konnte und wollte glauben, dass der Film nichts taugt und so wurde trotzdem ein Hit draus. Nur wahre Star Wars Fans lobten ihn in den siebten Himmel. Meines Erachtens resultiert das daraus, dass es ihnen nicht mehr um eine gut erzählte Geschichte geht, sondern einzig und allein darum, dass sie sich in ihrem Star Wars Universum befinden.

Dann sollte Episode 2 kommen und alle waren zu recht skeptisch, aber die allgemeine Tendenz war positiv. Jetzt würde Lucas plötzlich über Nacht alles richtig machen, außerdem würde der Film düsterer werden und die animierte Figur würde nur noch in einer Nebenrolle auftreten. Dann kam der Film und alle waren begeistert, weil er ja so viel besser ist als Episode 1. Keine Kunst, wenn ihr mich fragt. Trotz generell schlechter Kritiken schon wieder ein Hit.

Nun haben wir 2004 und schon das Teaser Plakat von Episode 3 ist mehr als nur ein schlechter Witz. Dennoch freuen sich alle und die Begeisterung ist groß, dass endlich der Teaser veröffentlich wurde. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es wirklich nicht. Und den Trailer habe ich jetzt auch irgendwie gar nicht gesehen.

God has a rap sheet
Irgendwo in New York. Es wurden diverse Personen wegen der verschiedensten Vergehen festgenommen und müssen nun eine Nacht gemeinsam in einer großen Zelle verbringen. Das wäre sicherlich keine große Sache, wäre nicht ein dicker Penner mit Rauschebart anwesend, der sich selbst als Gott bezeichnet. Es kommt zu einem Zusammentreffen der Kulturen und Religionen, verschiedener Ansichten und Vorurteile. Hervorragend.
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Geschrieben 07. November 2004, 23:50

Re-Genesis Folge 3, Monk Folge 1-4, Las Vegas Folge 1, diverse South Park und Invader Zim Folgen
Soll mal keiner sagen, ich würde mir in letzter Zeit wenig Serien reinziehen. Mr Monk ist jedenfalls total klasse, weil immer lustig. Könnte bei weiterem Bestehen fast so kultig wie Columbo werden. Mal abwarten, ob die Serie wirklich so langlebig ist. Bei Season 3 ist sie ja immerhin schon angelangt. Nach einem ersten Probeschnuppern in der dritten Staffel, habe ich natürlich jetzt jedenfalls mit den ersten Folgen der ersten Staffel begonnen. Es ist also noch eine ganze Menge zu tun. Hervorragend auch Las Vegas, die zu meiner Überraschung den großartigen James Caan zu bietet hat. Mehr dazu nach ein paar weiteren Folgen, aber der Serien-Einstand ist schon sehr vielversprechend. Gut gefallen hat mir auch die letzte Southpark Folge mit dem sich selbstständig machenden "Wallmart". Wie immer ein schöner Kommentar, manchmal etwas anstrengend, aber dafür gehen die Folgen ja auch immer nur zwanzig Minuten.

Beavis and Butt-Head do America, USA, 1996
Nachdem MTV die Episoden der beiden in letzter Zeit wieder des öfteren gezeigt hat, war auch der Kinofilm mal wieder an der Reihe. Wie immer ein Vergnügen, ein großer Spaß. I am Cornholio. I'm a gringo. I need TP for my bunghole. Rock'n'Roll.

The Day after Tomorrow, USA, 2004
So kann es gehen. Noch vormittags warnt Dennis Quaid die Welt vor der Klimaerwärmung und einer möglichen neuen Eiszeit, nur Stunden später werden seine harmlos anmutenden Prognosen schon um ein vielfaches übertroffen. Twister, Flutwellen, Regen, Hagel, Schnee... das alles und noch viel mehr bricht als schön inszenierte Zerstörungsorgie über die Vereinigten Staaten hinein. Europa erwischt es natürlich auch, aber das kümmert irgendwie keinen. In diesen Stunden zählt außer einigen Menschenleben nicht mehr viel und so macht sich Dennis Quaid auf, seinen Sohn zu retten, auch wenn dieser schon ganz gut auf sich selbst aufpassen kann. Dann gibt es noch viele andere Leute, die nicht wirklich wichtig sind, aber doch irgendwie helfen. Eine richtige "gemeinsam sind wir stark"-Mentalität, die recht seltsam anmutet, wenn beispielsweise Quaids erster Begleiter schon auf den ersten Metern für eine ziemlich überflüssige und kurze Spannungsszene sein Leben lassen muss. Nach dem Film darf man sich ein weiteres mal beherzt am Kopf kratzen und sich darüber freuen, dass der Quaid sein Versprechen wahr gemacht hat... wie sinnlos sein Auftauchen am Schluß auch sein mag. Kritikpunkte, man ahnt es, gibt es wie in jedem Emmerich Film natürlich reichlich, genannt seien als Beispiel die Wölfe oder das blitzeschnelle Einfrieren von Helikoptern und ganzer Städte bei minus 150 degree Fahrenheit. Trotz allem handelt es sich bei "The Day after Tomorrow" um einen sehr unterhaltsamen Katastrophenfilm mit wenig geforderten, dafür sehr guten Darstellern und beeindruckenden Effekten. Obenauf eine gute Message und ein paar schöne Szene, beispielsweise die, in der die flüchtenden Amerikaner nicht nach Mexiko einreisen dürfen.
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Geschrieben 09. November 2004, 10:00

Death Valley: The Revenge of Bloody Bill, USA, 2004
Wir befinden uns irgendwo in der Wüste. Ein Drogendealer nimmt einen schönen Zug seiner eigenen Ware und prompt wird er auch schon von einer Polizei-Streife gejagd. Nach einer entsetzlich hoch-stylisierten und nicht sonderlich nachvollziehbaren Verfolgungsjagd überhitzt der Motor der Polizistin und er kann entkommen. Dann versagt natürlich auch seiner, er geht zu Fuß weiter und kommt in ein offenbar verlassenes Western-Dorf, das natürlich Momente vorher noch nicht vorzufinden war. Schon bald stellt sich heraus, dass hier nur noch Zombies anzutreffen sind, die vom Bloody Bill angeführt werden und die ihn dann prompt fressen. Dann beginnt der eigentliche Handlungsverlauf, der noch weit weniger als die schon bedepperte Vorgeschichte unterhalten kann. Dieses mal heizt eine Gruppe von Schülern oder Studenten durch die Wüste, sie denken, sie hätten wen angefahren und dann ist es doch nur ein Kumpel von dem Drogendealer, der sich seine Drogen wiederholen möchte und dafür die Gruppe in diese Stadt verschleppt. Dann sterben alle nach und nach ziemlich unspektakulär und lernen über die gesamte Laufzeit auch nicht, dass die Infizierten sich verwandeln und dann ja auch jemanden beißen könnten. Die handwerklichen Aspekte des Films sind auf den ersten Blick aber doch zumindest überraschend. So wurde der Streifen auf 35mm gefilmt, die Darsteller sind akzeptabel und auch akustisch ist das ganze durchaus hörenswert. Doch Dämpfer werden mehr als nur viele geboten: Die Effekte und Masken sind für einen Film, der nur von diesen Punkten zehren will, ein schlechter Scherz. Spannung wird sträflich vernachlässig, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Film zwar in der Dämmerung spielen soll, aber immer taghell beleuchtet ist. Die Motivationen der Charaktere sind nicht nachvollziehbar, was aber vielleicht auch daran liegen mag, dass nicht ein Augenblick verschwendet wird, auch nur einen der Darsteller ein wenig vorzustellen. Inhaltlich wird, wie man sicher schon erahnen kann, ganz großes Horrorfilm-Potpourri aufgefahren, allerdings wird schlecht zitiert, ist dabei total klischee-fixiert und man meint, es würden schon gar nicht mehr die wenigen wirklichen Klassiker als Vorlage herangezogen, sondern lieber die Remakes und Fortsetzungen, die meist eh nur noch eine schwache Variante der wenigen Klassiker darstellen. Der von einem aufgebrachtem Mob gelynchten Figur des Bloody Bill geht es ähnlich, sie ist eine Mischung aus Freddy, Jason und Tex Hex aus der Marshall Bravestar Zeichentrickserie und so extrem mies in Szene gesetzt, dass man sich mit Anstrengung nicht mal ein müdes Lächeln erzwingen kann. Einer der pannigsten Bösewichter, die mein DVD Player jemals auslesen durfte. Es ist sicher müßig, noch das Timing des ganzen anzugreifen, denn das stimmt wirklich kein Stück. Nach zehn Minuten ist nach einem kurzen Exkurs in die Religion bereits Bloody Bills Herkunft hinreichend geklärt und man fragt sich wie die folgenden siebzig Minuten Laufzeit wohl gefüllt werden wollen. Nach spätestens zwanzig Minuten bereut man diesen Gedankengang, denn der Film benimmt sich in dieser Hinsicht wirklich wie ein typisches Spladderkidie-Amateurmachwerk und macht so ziemlich alles falsch was man falsch machen kann.
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Geschrieben 11. November 2004, 09:39

Fahrenheit 9/11, USA, 2004
Eigentlich wollte ich mir Fahrenheit 9/11 letzten Montag auf Pro 7 anschauen und musste dann aufgrund der entsetzlichen deutschen Erzählerstimme umgehend wieder abschalten. Nun hab ich ihn auf englisch gesehen, natürlich von Michael Moore gesprochen und so ließ es sich auch gucken. Michael Moore mag ich ja eigentlich. Seine Dokumentationen fand ich allesamt hervorragend, nur sein "Stupid White Men"- Buch hat mir so gar nicht zugesagt. Daraufhin habe ich seine Werke eine ganze Weile gemieden. Nach der heutigen erstmaligen Sichtung von Fahrenheit 9/11 muß ich allerdings zugestehen, dass er mir sympathisch ist wie nie. Dank der Wiederwahl Bushs ist dieser Film zudem so aktuell wie nie. Highly recommended.

The Hazing, USA, 2004
Fünf Studenten wollen in eine Verbindung und haben jetzt eine umfangreiche Aufnahmeprüfung zu bestehen. Erst müssen sie diversen Kram stehlen, dann soll eine Nacht in einem präparierten "Geister"-Haus verbracht werden. Doof nur, dass ein Buch, das auf ihrer "Einklaufsliste" steht, tatsächlich magische Kräfte besitzt und dieses zuvor von einem Lehrer auch ausgiebig genutzt wurde. Dieser Lehrer wird versehentlich auf einer großen Skultur aufgespießt, doch aufgrund diverser echter Schülerleichen in seinem Keller, ist der Tenor, dass er nur bekommen hat was er verdient. Doch er rächt sich und es kommt zu einem Blutbad. The Hazing hat mir großartig gefallen und ist nebenher auch noch ein tolles Beispiel dafür, dass unterhaltsame Filme ohne großes Budget nicht gleich nach Troma oder wie ein "Bloody Bill" aussehen müssen. Nebenher wird ausgiebig und viel aus Evil Dead und Konsorten zitiert und auch etwas Dämonen- und Puppenhorror wird geboten. Das ganze ist nicht gruseliger und tiefgründer als Die Killerhand, Final Destination und Co, aber dafür mindestens genauso unterhaltsam.

Dirt, USA, 2001
Irgendwo in Texas. Mum stirbt und nun sitzen ihre beiden Söhne da. Eine Ranch, ein großes Haus, aber keine Frau. Niemand, der aufräumt oder kocht. So kann das nicht weitergehen, denken sich die beiden und suchen sich eine Frau. Die haben sie schon bald gefunden, denn DeDe ist alles andere als glücklich mit ihrem Ehemann, der sie schlägt und das Baby mit Whiskey ruhig stellt. Er ist von ihren neuen Plänen allerdings nicht sonderlich begeistert und setzt alles daran sie sich zurückzuholen. Problematisch wird das ganze auch dadurch, dass er ein Sheriff ist und die neuzusammengefundene Familie sich mit dem Ausrauben von Banken über Wasser hält. Eine ruhige, aber dafür umso lustigere Komödie, irgendwo zwischen Arizona Junior und Kopps anzusiedeln. Besonders schön anzusehen ist der wohl unspektakulärste Banküberfall, der je auf Zelluloid gebannt wurde.

The Texas Chainsaw Masscre 2, USA, 1986
War der erste Texas Chainsaw Massacre doch sehr um einen dokumentarischen Stil bemüht, so wird dieser Ansatz in der Fortsetzung gänzlich verworfen. Eine Texteinblendung klärt uns kurz auf, dass die Sippe aus dem ersten Teil zwar mordent durch die Lande zieht, aber nie wirklich nach ihnen gesucht wurde, weil sie es immer wie ein Unfall aussehen lassen. Daraufhin werden wir umgehend Zeuge wie denn ein solcher Kettensägenunfall auszusehen hat. Zwei Rowdies heizen über eine Brücke und werden von einem schräg stehenden Pickup angehalten. Sie fahren an diesem vorbei und der Pickup hält im Rückwärtsgang mit ihnen mit! Fragt mich jetzt nicht was die Rowdies für einen lahmarschigen Wagen fahren, aber immerhin haben sie ein Autotelefon... Neunzig Meilen pro Stunde seien sie gefahren, behauptet wenig später ein Polizist. Während dieser irrwitzigen Verfolgungsjagd über diese Brücke steigt dann mal eben der Leatherface auf das Dach des Pickups und säbelt mit seiner Kettensäge in der Tür des anderen Wagens und dann auch noch im Kopf des Fahrers. Außer einem von Dennis Hopper gespielten und etwas gestörten Polizisten scheint die Tatsache, dass nix auf einen Unfall hindeutet, niemanden zu stören. Dieser Punkt wird dann aber auch gar nicht weiter verfolgt, sondern es geht um die Moderatorin in einer Radiostation, die die beiden Opfer der Verfolgungsjagd während ihres Todes live am Telefon hatte und natürlich alles mitgeschnitten hat. Die folgende halbe Stunde in dem Radiosender ist dann auch recht unterhaltsam, trotz diverser geschmackloser Albernheiten. Danach verschlägt es den Film in das Quartier der wahnsinnigen Sippschaft, die dort aus ihren Opfern das Fleisch für ihr berühmt berüchtigtes Chili schnippeln. Es folgen die üblichen Wahnsinnigkeiten, die eher ermüden als schocken. Kultig ist dann nur noch der Hopper wie er sich mit drei Kettensägen bewaffnet gegen Leatherface behauptet. Aber Leatherface ist halt auch nicht das war er mal war.
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Geschrieben 17. November 2004, 21:58

The Firm, UK, 1988
Um was genau es hierbei ging, habe ich leider nicht so wirklich ausmachen können. Obwohl ich sonst keine großen Probleme mit dem Englischen habe, habe ich bei diesem britischen Gesabbel nun wirklich nur jedes dritte Wort verstanden. Wirklich laut aufdrehen wollte ich auch nicht, weil dauernd jemand am Rumgröhlen war und mir das auf den Sack ging. Jedenfalls ging es um irgendwelche Firmen, die irgendwie was mit Fussball am Hut haben und um Hooligans und Herumgegröhle, dem Beschmieren, Zerkratzen, Zerschlagen und Anzünden von Autos. Nebenher spielt Gary Oldman mit und in der IMDB sind viele gute Reviews zu finden. Nun denn, ich für meinen Teile konnte dem Film nicht groß was abgewinnen und trotz einer Länge von nichtmal siebzig Minuten stellte sich nicht einen Augenblick Kurzweil ein.

Killer Klown from other Space, USA, 1988
Ulkig aussehende Killer Clownies landen mit ihrem riesigen Zirkuszelt auf der Erde und beginnen die Menschen mit ihren Phasern in rosa Zuckerwatte-Cocoons zu verwandeln, um sie so zu konservieren, damit sie sie bei Bedarf einfach mit einem Strohhalm ausnuckeln können. Weiterhin sind die Außerirdischen bewaffnet mit Popcorn Pistolen und Säuretorten. Lustiger Film mit toller Ausstattung.

Barton Fink, USA, 1991
Und schon wieder ein Coen Film, den ich bisher noch nicht gesehen hatte. Ein großartiger Film. John Tuturro ist toll und natürlich auch John Goodman. Lustigerweise musste ich immer, wenn Goodmans Charakter Charlie erwähnt wird, denken, dass der Name Walther (Goodmans Rolle in The Big Lebowski) besser passen würde. Nun denn, wer ein paar Erklärungsversuche für das Ende parat hat, darf sich gerne im Kommentare-Thread austoben. Der Plani sprach von einer Höllentheorie, die war schon sehr interessant, aber so ganz passt da die letzte Szene wohl nicht rein.

The Manchurian Candidate, USA, 2004
Leider ist mir das 1962 entstandene Original von John Frankenheimer noch unbekannt, es dürfte aber sicher interessant sein was für Änderung in diesem Remake vorgenommen wurden. Alles beginnt jedenfalls mit den eingetrichterten Erinnerungen Captain Bennett Marcos, gespielt von Denzel Washington. Nach einer entsetzlich nervigen Einleitung seiner Truppe im Irak, gerät diese in einen Hinterhalt und Seargent Raymond Shaw rettet fast die gesamte Einheit im Alleingang. Jahre später ist er auf dem besten Wege zum Präsidentschaftskandidaten. Denzel Washingtons Charakter zweifelt aber daran, dass dieser Einsatz im Irak überhaupt jemals stattgefunden hat. Offenbar wurden ihnen Chips ins Hirn verpflanzt durch diese sie zu willenlosen Marionetten gemacht wurden und jederzeit wieder gemacht werden können.

Soweit zur Geschichte, die Umsetzung schwankt zwischen gelungen und wenig überzeugend. Die vielen namhaften Darsteller machen ihre Sache durchweg gut, nur Meryl Streep nervt mit ihrem übertriebenen Spiel. Gerade wenn es politisch werden soll, gibt sich der Film nicht zuletzt dank ihr die Blöße wie eine alberne Anklage der noch immer aktuellen amerikanischen Politik auszusehen und vereinzelt meint man wirklich ein Abdriften in Komödiengefilde wahrzunehmen. Etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte ich Jonathan Demme in dieser Hinsicht durchaus zugetraut. Die nicht sonderlich gelungende Synchro ist dem ganzen gerade in diesem Punkt nicht zuträglich.

Insgesamt nimmt der Film sich wirklich viel Zeit und ist leider nur dann wirklich stark, wenn der Film als Thriller und nicht als Verschwörungsgeschichte funktioniert. Immerhin ist das Ende nur konsequent, in Anbetracht der Parallelen zur aktuellen Lage ist dies aber kein sonderlich konstruktiver und sauberer Lösungsvorschlag.

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Außerdem gesehen, aber wegen dickem Kopf und Grippe nicht groß was zu geschrieben:

Guns and Talks, Korea, 2001
Besonders stark in der Sniper-Szene während einer Hamlet-Inszenierung, aber auch ansonsten ist der Film eine echte Überraschung. Sehenswert.

Wall Street, USA, 1987
Gerade festgestellt, dass die Achziger doch viele tolle Filme hervorgebracht haben. Wall Street darf sich einreihen.

Stranger than Paradise, USA, 1983
Einer der ganzen frühen Jim Jarmusch Filme, sogar noch vor Dawn by Law entstanden. Gefällt.

Body Double aka. Der Tod kommt zweimal, USA, 1984
Die Geschichte emfand ich als arg konstruiert, visuell ist das ganze toll umgesetzt.
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Geschrieben 23. November 2004, 00:04

A Christmas Story, USA/Kanada, 1983
Irgendwer hat mir diesen Film mal irgendwann irgendwo empfohlen. Leider handelt es sich um einen Kinderfilm, der für ältere Semester ohne Kindheitserinnerungen an diesen Streifen fast gänzlich ungenießbar ist. Etwa fünfzehn Minuten dürfte ich durchgestanden haben.

100 Jahre Adolf Hitler - Die letzte Stunde im Führerbunker, D, 1989
Gewalt, Sex und Wahnsinn bestimmen die letzten Stunden im Führerbunker. Ohne "Der Untergang" gesehen zu haben, bezweifel ich doch sehr, dass dieser jemals für mich den Stellenwert von diesem Schlingensief Film einnehmen kann. Grandios und bezeichnend schon die erste Szene. Die erste Klappe wird geschlagen, es ist eine Schnapsklappe, Udo Kier als Adolf Hitler plappert das Wort Schnaps nach und umarmt eine Weltkarte, seine Jacke rutscht ihm von den Schultern.

One Nite in Mongkok, HK, 2004
Die Geschichte ist nicht sonderlich komplex und doch bekommen wir lange Zeit keinen festen Hauptdarsteller zugewiesen. Die Vorgeschichte geht immerhin 15 bis 20 Minuten und die beiden vorhergehenden Nächte passieren Revue. Zwei Banden, einem wird eine Flasche über den Schädel gezogen, quasi als Racheaktion wird einer der anderen Gruppierung mehr oder weniger beabsichtigt getötet. Daraufhin bekommt der, dem schon die Flasche über den Kopf gebretzelt wurde, ein Messer in den Rücken. Aber das reicht wohl nicht und ein Killer wird angefordert. Die Polizei ermittelt und im Vergleich zu anderen Filmen ausnahmsweise mal mehr als nur sehr schnell. Noch bevor der Killer sich groß häuslich niederlassen kann, wird er auch schon von der Polizei gejagt und somit haben wir dann endlich einen unserer Hauptdarsteller, nachdem man zu beginn schon jemand anderen vermutet und später schon einen Polizisten als diesen auszumachen glaubt.

Der Film lässt gar nicht viel Zeit zum Luftholen, obwohl hier eindeutig die Spannung und kein optischer Budenzauber dominiert. Hinzu kommt die deprimierend düstere Stimmung und die Momente, in denen Mongkok, ein Viertel HongKongs, als Melting Pot förmlich spürbar wird. Ein sehr gelungender Film, dem man nun wirklich nicht vorwerfen muss, zu oft auf Infernal Affairs geluschert zu haben, auch wenn es diesen ohne jenen sicherlich nicht gegeben hätte. Bleibt noch die Frage, warum statt night das Wort nite im Film und entsprechend auch im Titel verwendet wird.
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Geschrieben 24. November 2004, 20:52

Torn Curtain, USA, 1966
Spannender Agentenfilm mit Handlungsort DDR. Besonders schön daher der Originalton mit erstaunlich gut deutsch sprechenden Darstellern. Witzig vor allem dann, wenn jemand den Protagonisten erklären muss was gesagt wurde. Die weibliche Frau an der Seite des Helden bleibt blass, Paul Newman dagegen begeistert.

My best friend's birthday, USA, 1987
Tarantinos erster Film, der wohl aufgrund eines Brandes nicht mehr komplett existiert. Kein großer Verlust für die Menschheit, denn die Geschichte ist arg mau, nimmt allerdings diverse Dialoge aus True Romance voraus. Clarences bester Freund hat Geburtstag und damit er nicht alleine feiert, will er ihm ein Callgirl besorgen. Zum Schluß landet Clarence (Tarantino) selbst mit ihr im Bett und zu allem Überfluß entdecken sie dann auch noch ihre gemeinsame Bewunderung für Brian de Palmas Film Dressed to Kill. Wir sehen schon an diesen drei Zeilen, dass das Skript munter in True Romance verbraten wurde. Ja, sogar der Name des Hauptdarstellers wurde beibehalten und auch die Partridge Familiy wird erwähnt, selbst die Koksszene im Radiosender erinnert entfernt an Uma Thurmans Heroin-Schnupfer in Pulp Fiction. Visuell ist das ganze nicht wirklich aufregend, manchmal sogar reichlich albern und die Martial Arts Veralberung ist sicherlich vieles, aber niemals als Hommage zu gebrauchen.
"I love zombie movies to death, but the main reason I am making a zombie movie right now is because it is pretty easy to write a script for. I want to start making more Tarantino style movies soon." (IMDB-User)

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#72 Moscher

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Geschrieben 25. November 2004, 20:55

Eternal Sunshine of the Spotless Mind, USA, 2004
Jim Carrey spielt Joel Barish, Kate Winslet spielt Clementine Kruczynski. Ihre gemeinsame Beziehung ist in die Brüche gegangen. Dank moderner Technik läßt sie sich die gemeinsamen Erinnerungen einfach löschen. Er tut es ihr gleich und bereut es erst als es eigentlich schon fast zu spät ist.
Eternal Sunshine ist Michael Gondrys zweiter großer Spielfilm nach dem doch recht durchschnittlichen Human Nature und prompt trifft er ins Schwarze. Charlie Kaufman ist natürlich nicht unbeteiligt, hat er doch das Drehbuch geschrieben, das wie auch seine anderen von Spike Jonze inszenierten Werke Being John Malkovich und Adaptation begeistert. Zur Vollständigkeit sei natürlich noch das Drehbuch zu George Clooneys Confessions of a Dangerous Mind genannt, dem ich allerdings bei erstmaliger Betrachtung nur bedingt was abgewinnen konnte. Ich denke, dem Film werde ich nun eine weitere Chance einräumen. Zurück zu Eternal Sunshine: Es klingt abgedroschen, doch bis auf den entsetzlichen deutschen Titel bin ich voll des Lobes. Die Darsteller sind großartig. Allen voran Kate Winslet, aber natürlich auch Jim Carrey. Die Story ist toll und dank Michael Gondry wirklich famos umgesetzt. Optische Spielereien noch und nöcher, wie man sie aus seinen Musikvideos kennt, allerdings ohne aus dem Rahmen zu fallen, trotz aller Abgedrehtheit albern zu wirken oder sich den Darstellern überzuordnen. Großartig.

King Arthur, USA, 2004
Da ist er also der tolle Director's Cut. War die Kinofassung schon nicht mit den ruhmreichen Reviews gesegnet, so dürfte diese längere Fassung von dem sich als einzig wahre Geschichte König Arthurs rühmenden Film da auch nicht mehr viel reißen. Der Prolog, in der der kleine Lancelot für fünfzehn Jahre davonreitet und die zurückbleibenden Herrschaften "Lancelot rocks" brüllen, führt bereits zu erstem Unwohlsein. Dann ist er aber auch schon erwachsen und dann wird auch schon der blaubemalte Gegner gemetzelt. Natürlich ohne Verluste auf der eigenen Seite und mit der dank des Director's Cuts vollen Ladung Brutality. Da werden Köpfe abgeschnippselt, die Gegner zerstochen und sonstwie möglichst dreckig und blutig in die ewigen Jagdgründe geschickt. Arthur ist auch dabei und weil er ja so warmherzig ist, läßt er auch einen von ihnen am Leben. Großartig. "What a mess" erkennt einer seiner Mannen recht treffend. What a mess.
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#73 Moscher

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Geschrieben 26. November 2004, 09:47

Garden of Love, D, 2003
Beyond the Limits ist Bodensatz, Garden of Love ist nur ein wenig besser. Die Inszenierung ist einfach langweilig und trotz gelegendlicher Dollyfahrten ist die Auflösung bieder und kraftlos. Es gibt unnötige Überblendeffekte und ab und an abscheuliche Mischungen von Kunst- und Sonnenlicht. Dazu kommt eine nur bedingt gelungende Synchro, die auf dem ersten Blick zwar recht professionell wirkt, aber wirklich jeden Moment als solche erkennbar ist. Wie bei jedem Ittenbach Film drängt es sich mir förmlich auf, dass wir es mit einem zweit- oder dritttklassigen Rollenspieler zu tun haben und das nicht nur dank der albernen unleserlich Schrift im Vorspann und der unprofessionellen und offenbar selbstgebastelten Musikuntermalung.

Auch die Dialoge sind abgedroschen und langweilig. Nach zwanzig Minuten gelangen wir beispielsweise an einen Erklärungspunkt, der uns im Grunde nichts neues verrät. Das was Ittenbach zuvor an Hinweise hat einstreuen wollen, ist so offensichtlich, dass man sich schon der wenig komplexen Vorgeschichte im Klaren ist. Ähnlich ergeht es uns während des viereinhalb minütigen Monologes des ermittelnden Polizeibeamten. Wenigstens versucht Jean-Luc Julien so etwas wie gehobenes Schauspiel in das ganze zu bringen, dies scheitert aber eindeutig an der Inszenierung, der Darstellung seiner Filmtochter und vermutlich auch an der wenig einfallsreichen Regie.

Ich möchte dem Ittenbach nach Beyond the Limits nicht die totale Unfähigkeit unterstellen, immerhin ist Garden of Love so etwas wie eine Steigerung, doch um jemals einen spannenden Neunzigminüter zu realisieren, muß er wirklich noch viel üben. Allein der massive Einsatz von Tagträume ist dem Spannungsaufbau schon nicht gerade zuträglich. Aber offenbar hat man sich aber nichtmal an einem versucht. So bleiben immerhin ein paar nett getrickste Schockszenen, die allerdings ohne die entsprechende Lautstärke nicht wirklich funktionieren. Jeder Marienhof Regisseur ist zu mehr in der Lage.

Die Szenen mit Bela B. im Fernsehen mögen sicherlich interessant sein, aber so wirklich amüsieren konnte mich das nicht. Da fand ich seinen Auftritt in Operation Dance Sensation doch erheblich witziger und zudem deutlich mehr seinen darstellerischen Leistungen entsprechend. Die Erinnerung der Protagonistin an die Hippie-Kommune konnte mich ein wenig erheitern, wurde aber durch die immer wieder gleichen plumpen Tricks zunichte gemacht. Wie sich später herausstellt, sollte diese Szene wohl auch gar nicht wirklich lustig gemeint sein. So kann man sich als Zuschauer irren.

Nicht unter den Tisch fallen lassen möchte ich ein paar recht stimmige Szenen wie dem Polizeieinsatz zu beginn, an dem nur die wie blöde umherfunzelnden Taschenlampen etwas negativ auffallen. Schön auch die Metzelszenen nach der Hälfte des Films. Da trumpft Ittenbach wenigstens mal auf und zeigt was er kann: blutige FX. Und man wünscht sich, dass diese nicht aufhören mögen, weil einem doch die beschissenen Handlung kein Stück interessiert. Aber nein, statt auf Premutos Pfaden zu wandeln, werden zunächst die Killer gelüftet und dies gestaltet sich wie erwartet genauso unspektakulär wie es vermutlich überraschend hat wirken sollen. Das Finale ist dann leider arg kurz geraten, wenn es auch für die halbe Minute sehr ansehnlich ist.

Fazit: Üben üben üben und vielleicht sollte der Ittenbach die Finger von den Drehbüchern lassen. Wie man sieht, geht das in die Hose.
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#74 Moscher

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Geschrieben 30. November 2004, 21:04

Possession, F/D, 1981
Sperrig, manchmal etwas zäh. Gerade in der ersten Hälfte fehlt es an Orientierung, danach wird es ein wenig gradliniger, wenn auch nicht verständlicher. Vergleiche mit Cronenberg und Lynch drängen sich auf und das nicht nur wegen dem Typen mit der rosa Socke. Doppelungen? Warum wird Sam Neill zum Mr. Nice Guy, nachdem er doch in der ersten halben Stunde mehr und mehr zum Schlägertyp mutierte? Was ist mit seinem Sohn? Was ist überhaupt mit allen und allem? Ich bin verwirrt.

The Forgotten, USA, 2004
Starker Anfang, starker Mittelteil, sehr schwache Auflösung, auch wenn ich diese thematisch in einem anderen Film vermutlich höchst willkommen geheißen hätte. Hinzu kommt ein wirklich übles Finale mit Kitsch-Ende. An den Darstellern gibt es nicht viel auszusetzen, nur die Moore ist manchmal etwas zu fixiert auf ihren Sohn. Klar, darum dreht sich die Story, aber manchmal nervt es schon. Irgendwann fällt dann jedenfalls mal der Satz: "Wir sind hier nicht in einem verfluchten B-Movie." Doch, das seid ihr. Dennoch höchst unterhaltsam das Ganze.

Shaw Brothers: Golden Buddha, HK, 1966
Unser Hauptdarsteller trifft einen alten Bekannten in einem Flugzeug wieder. Nachdem sie den Flug über lustig geschnackt und geraucht(!) haben, vertauschen sie beim Verlassen des Flugzeuges ihre Koffer. In dem "neuen" Koffer unseres Hauptdarstellers befindet sich ein goldener Buddha. Wenn man alle drei goldenen Buddhas besitzt und hinter das alberne Geheimnis des Buddhas gekommen ist (am Kopf drehen und dann öffnen!), dann ist die Schatzkarte vollständig. Der ehemalige Besitzer des Koffers ist mittlerweile von der bösen Skeleton Gang ermordet worden und nun rennt unser alberner James Bond Verschnitt ziemlich planlos durch den Rest des Films.

Ab und an prügeln sich die Herrschaften dann auch in etwas künstlich wirkenden Kämpfen schön nachsynchronisiert durch die Pappmaschekulisse. Der Bösewicht sorgt dann auch noch für einige Lacher, allein durch die Tatsache, dass seine bösartige Organisation mit dem Totenkopf-Symbol und den ulkig funkelnden Klamotten nur solch albernen Schätzen nachjagt. Die Hauptfigur ist ebenfalls ein Depp und dabei nicht einmal ein Agent (wenn schon klauen, dann nächstes mal bitte richtig), kann nichts und hat auch keine Gimmicks vorzuweisen. Und warum er die Instruktionen seines Buddhas auf sein Bein tätowiert anstatt sich die vier Wörter und vier Zahlen einfach zu merken, dürfte wohl für immer ein Rätsel bleiben. Im großen und ganzen ein unterhaltsames, leider nicht sonderlich spannendes Filmchen mit netten Locations und einer abwechslungsreichen Inszenierung.
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Geschrieben 12. Dezember 2004, 02:15

Sympathy for Mr. Vengeance, Korea, 2002
Während alle Welt nach dem Cannes Sieg auf Oldboy starrt, läßt eine DVD von Sympathy for Mr. Vengeance in unseren Breiten noch immer auf sich warten. Zu unrecht. Die Geschichte ist so tragisch wie unterhaltsam und so bitter wie konsequent. Die Charaktere sind ebenso schuldig wie unschuldig, es gibt kein schwarz/weiß-Gemale, kein Gut und Böse. Eine Spirale der Gewalt, die offenbar nicht ohne Vergebung durchbrochen werden kann. Ein ganz großer Film und dabei ein sauhartes Schuld und Sühne Drama.

Collateral, USA, 2004
Großartiger Thriller von Michael Mann. Tom Cruise kann trotz aller Abneigungen meinerseits, die sicher auch was mit seiner Scient010gy Zugehörigkeit zu tun haben, als eiskalter und trotzdem sehr sympathischer Profikiller überzeugen. Jamie Foxx kann da jedoch mithalten und überhaupt ist der ganze Film toll. Optisch sowieso, bleibt er aber auch die volle Laufzeit von knapp über zwei Stunden durchgehend spannend.

Desecration, USA, 1999
Eine Klosterschule, einige tote Nonnen, Kerzen, die nicht brennen wollen und ein Junge, der mit alledem in Zusammenhang zu stehen scheint. Viel mehr vom Plot zu verraten wäre sinnlos und nimmt sicher auch etwas Faszination beim Betrachten. Dante Tomasellis Horror war großartig, Desecration ist nahe dran.

Schöne Bescherung aka. Christmas Vacation aka. Hilfe es weihnachtet sehr, USA, 1989
Schade, ich hatte den Film so gut in Erinnerung, heute musste ich nach der Hälfte abschaltet, weil er mich gelangweilt hat. Dennoch hat der Film einige großartige Lacher zu bieten. Vor allem die Hausbeleuchtung hat es mir angetan, da werde ich mich auch noch in vielen vielen Jahren drüber beömmeln.

Gangster & Fussball
Kurzfilm-DVD, die folgende drei Filme enthält:

(Et kütt wie et kütt, D, 2002)
Lustige Geschichte mit vielen Protagonisten über die reichlich abstruse Welt der Düsseldorfer und Kölner Unterwelt. Die beiden Unterweltbosse beider Städte sind Erzrivalen, aber haben dafür schwule Söhne, die einander ablecken und dann ist da noch eine Tochter, die den von Bastian Pastewka gespielten Seelenklempner aus dem Fernsehen poppen will. Nichts tiefsinniges und für meinen Geschmack etwas zu hipp erzählt . Die Folge ist, dass beispielsweise der Erzähler der Geschichte einfach wegfällt. Sicher hat er nur eine beobachtende Position intus, aber das hätte man stringenter lösen können. Insgesamt aber höchst unterhaltsam.

(Kuscheldoktor, D, 2001)
Das Highlight der DVD. Ralf Richter spielt Rainer, den neuen Freund der Mutter von Conny. Er verletzt sich am Bein und läßt darum Conny Furbys zwecks Reperatur abholen und zurückbringen. Offenbar sind diese aber gar nicht kaputt, sondern werden zur Auslieferung illegaler Substanzen verwendet.
Der Film hat diverse Preise gewonnen und meines Erachtens völlig zurecht. Die Darsteller machen Spaß, allerdings bin ich in der Hinsicht ja etwas vorbelastet, da ich mit dem Ralf Richter bereits drehen durfte.

(Der Ball ist verdammt rund, D, 2001)
Der schwächte Film der DVD und dennoch ziemlich kurzweilig und gut inszeniert und das trotz des Fussball-Themas.

Kill Bill 1+2, USA, 2003+2004
Die erneute Sichtung von Teil 1 und die erstmalige Sichtung von Teil 2 haben folgende Erkentnisse mitgebracht:

- Tarantino klaut alles was nicht niet und nagelfest ist.
- Volume 1 ist ein verdammt kurzweiliger und überraschend brutaler Film.
- Volume 2 ist stellenweise reichlich albern und leider ziemlich geschwätzig.
- Albern: der Wahrheitsdrogenpfeil, der Fünf-Finger-Quatsch, der Regenwurmkrabbelstyle und sicher noch einiges mehr.
- Schien die zeitlich versetzte Erzählweise bei Pulp Fiction Sinn zu machen, kommt es einem bei Kill Bill so vor als wenn dieses nur des Effekts wegen passiert. Der erste Teil mit Vivica A. Fox hätte genauso gut chronologisch vor dem Teil mit Lucy Liu spielen können.
- Die Durchnummerierung des Films in Chapter ist verwirrend und unwichtig.
- Die Japanfassung ist die einzig wahre. Die s/w Szene in den sonstigen Fassungen ist ein reines Ärgernis..
- David Carradine gibt irgendwie die ganze Zeit nur belanglose Scheiße von sich.
- In Volume 2 sind mir zu häufig Themen wie Comics und Filme angesprochen.
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Geschrieben 17. Dezember 2004, 00:36

No News from God aka. Sin noticias de Dios, Sp, 2001
Aus nicht näher geklärten Gründen versuchen Himmel und Hölle die Seele eines Ex-Boxers für sich zu beanspruchen. Also werden Agenten beider Seiten auf die Erde geschickt. Der gute Engel (Victoria Abril) gibt sich als seine Frau aus (wie das geht weiß ich gar nicht, da hab ich wohl für einen Moment nicht aufgepasst), der böse Engel (Penélope Cruz) als seine Cousine oder sowas. Jedenfalls leben sie alle unter einem Dach was folglich zu Spannungen führt. Leider bleibt diese Figurenkonstellation relativ uninteressant, weil viel Zeit für andere Dinge verschwendet wird. So treffen sich die beiden Engel auch im Berufsleben wieder und dann müssen ja noch irgendwie die Schulden des Boxers getilgt werden. "No News from God" war schon unterhaltsam, aber verspielt leider sehr viel Potential. Himmel und Hölle als zwei Interessensgemeinschaften zu zeigen ist sicherlich interessant, die Umsetzung ist allerdings reichlich öde. Das Böse wirkt nicht böse, das Gute nicht wirklich gut. Wären nicht die Einblendungen wo man sich grad befindet, der Zuschauer wäre sich nicht sicher. Die Hölle wird beispielsweise einmal als Gefängnis dargestellt, in der nächsten Szene fahren sie in der "Hölle" unter blauem Himmel in einer Limosine. Erwähnenswert auch hier der wenig konsequente Stil. Wechseln sich beispielsweise in dieser Szene schräge Einstellungen mit langweilig starren Gegenschüssen und Totalen ab. Im großen und ganzen aber nette Unterhaltung.
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Geschrieben 22. Dezember 2004, 23:11

Die Weisheit der Krokodile, GB, 1998
Kurz und bündig, da die Sicht jetzt auch schon wieder eine Woche her ist: Schöne und ruhige Vampir-Story, die dem Mythos doch wirklich mal ein paar neue Aspekte abgewinnen kann ohne sich gleich in abstrusen Albernheiten zu suhlen. Herrausragende Darsteller, ein wunderbarer Film.

Ghost House, Korea, 2004
Die Inhaltsangabe ist mal wieder gar nicht so einfach, die Koreaner holen nämlich mal wieder gut aus. Es geht um einen Typen, der seinem herumvagabundierenden Onkel, während dieser seine letzten Atemzüge tat, versprechen musste, irgendwann ein eigenes Haus zu besitzen. Offenbar hat er viel geschuftet und gebauspart und kann nun endlich das neue Heim beziehen. Das Problem ist nur: es spukt, Dinge fliegen durch die Gegend, Seriendarsteller krabbeln aus dem Fernseher. Das volle Programm eben. Ein Problem des ersten Drittel des Films: statt auf atmosphärischen Grusel zu setzen, bekommen wir hier eine immerhin gut gefilmte, aber ansonsten recht maue Komödie mit gelungenden Tricks zu sehen. Dann kommt es zu der großen Wendung, denn der Geist ist mitnichten ein böser Poltergeist, sondern ein wunderschöner weiblicher Geist, der auf seinen vermutlich ebenfalls verunglückten Ehemann wartet. Und dann sind da ja auch noch die Immobilienhaie, die das Haus abreißen wollen, um ein Hotel zu errichten.
Soviel zum Inhalt. Der Film ist sehr kurzweilig, schön gefilmt, manchmal vorhersehbar, manchmal kitschig, manchmal aber auch gelungen komisch, vor allem zu beginn hätte eine etwas athmosphärischere Inszenierung der ganzen Poltergeist-Geschichte gut getan. Im Grunde ist der Film aber schon wegen der Verfolgungsjagt mit den ganzen Hühnern ein Muss. (Bilder davon gibt es hier http://www.hancinema...Ghost_House.php )
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Geschrieben 31. Dezember 2004, 12:30

Ganz kurz abgehandelt.

Captain Cosmotic.
Hatte ich gar nicht so gut in Erinnernung. Für No Budget Trash eigentlich ein Meisterwerk.

Full Metal Jacket
Endlich mal die zweite Hälfte im TV gesehen. Irgendwie kann ich mich nicht erinnern, ihn zuvor mal zuende gesehen zu haben. Feststellung: die zweite Hälfte ist auch gut und nicht nur wegen der Dualität des Menschen und so.

Alexander
Stellenweise etwas zäh. Die Bewunderung für Alexander fand ich manchmal etwas bedenklich. Anthony Hopkins wird verheizt. Es wird oft zu wild in Alexanders Leben herumgehopps. Zuviele starke Szenen, um den Streifen als schlecht zu bezeichnen. Viele Schlangen. Val Kilmer hat mich überrascht.

Don Juan de Marco
Festgestellt, dass Coppola den produziert hat. Immer wieder ein schöner und lustiger Film.

House of the Flying Daggers
Groß, bunt und schön. Irgendwie gradliniger und einfacher als Hero, aber nicht unbedingt schlechter. Die HK DVD hat irgendwie einen hässlichen Videolook.
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Geschrieben 08. Januar 2005, 11:59

Letzter Film 2004 und gleichzeitig erster Film 2005: 00 Schneider. Ich kann den Film einfach nicht genügend loben, so komisch und so großartig finde ich die Einfälle, die im Minutentakt auf den Zuschauer einprasseln. Ein Film, der wirklich mit jeder Sichtung wächst.

Auf Empfehlung Muriel's Wedding gesehen. Ein wunderbarer Film von P.J. Hogan mit einer großartigen Toni Collette. Interessant auch der Soundtrack, der eigentlich nur aus Abba Songs besteht.

Bad Guy - mein erster Kim Ki-Duk und mit Sicherheit nicht mein letzter. Eine wirklich kaputte Beziehungsgeschichte, die in dieser Konsequenz trotz der Distanz zu den Protagonisten wohl niemanden kalt lässt.
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Geschrieben 15. Februar 2005, 13:41

3-Iron
Kim Ki-Duk zum zweiten. Ein großartiger Film.

2LDK
Belangslos, aber zumindest recht unterhaltsam.

Sneakers
Stellenweise etwas konstruiert, aber dabei sehr unterhaltsam. Wegen den Darstellern schon ein Hit.

Dumplings
Doof. Und ich hatte den ganzen Film über Hunger auf Wan Tan. Das war sicher nicht die Intention von Fruit Chan.

Darkman
So großartig hatte ich den Darkman gar nicht in Erinnerung. Einer meiner liebsten Raimi Filme neben Evil Dead 2.

Rennen von Belleville
Eine große Entäuschung. Toll gezeichnet, aber das letzte Drittel hat mir gar nicht gefallen. War gerade die Trägheit des ganzen so faszinierend zu beginn, so verwundert es schon, dass der Film ein Action-Finale bieten möchte. Das geht natürlich völlig in die Hose. Überhaupt hat mir der Schnitt nicht sonderlich gefallen.

Beavis and Butt-Head do America
Immer wieder ein Knaller. Ich mag die beiden Deppen.

Aviator
Hat mir gut gefallen, nach den vielen negativen Stimmen fast schon eine Überraschung. Sicher nicht Scorseses bester, aber auch definitiv nicht der schlechteste.

Ace Ventura 2
Und noch eine dieser Klamotten, die ich immer wieder gucken kann und die jedes mal wieder witzig ist.

Lovesick - Sick Love
Ihr kennt Wolfgang Büld? Falls nicht, schaut mal in die IMDB. Nach Filmen wie "Ich geb Gas, ich will Spaß" und ähnlichem Mumpitz dreht er jetzt Exploitation. Erst "Penetration Angst", nun Lovesick und der nächste ist auch schon in der Mache. Sonderlich gut ist der Film nicht, quasi genau das was man erwartet.

Badlands
Großartig.
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Geschrieben 20. Februar 2005, 04:21

Joint Security Area
Um diesen Film habe ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht. Weniger des Films wegen, sondern wegen der furchtbaren deutschen DVD, die mich zwar schon oft anblinzelte, die ich aber nach Erinnerung meiner Internet-Recherche und nach Anblick der Ton-Informationen auf der Cover-Rückseite jedes mal aufs neue wieder angewidert weg legte. Meine Begeisterung über den Film ist jedenfalls groß und so wirklich schlecht hätte auch die deutsche DVD den Film gar nicht machen können. Dieser Grenzkonflikt ist jedenfalls so einfach wie faszinierend. Als die Mütze einer Touristin von einer Windböe wenige Zentimeter nach Nordkorea getragen wird, ist es um mich geschehen. Großartig.

Spongebob The Movie
"You don't need a licence to drive a sandwich." Wo der Spongebob recht hat, hat er recht. Ansonsten ein großer Spaß.

Kung Fu Hustle
Ich kenne nicht so viele Stephen Chow Filme, hab dafür den God of Cookery ein halbes Dutzend mal gesehen und auch Shaolin Soccer hat mir ziemlich gut gefallen. Letzterer hatte bekanntlich ein paar ziemlich übertriebende CGI-Effekte, die meines Erachtens trotz aller Künstlichkeit funktionierten, weil die meisten für Lacher sorgten. Kung Fu Hustle hat zwar CGI zu bieten, aber so wirklich funktionieren diese wie auch der Film selbst nicht. Die CGIs sind zwar aufwendiger und zahlreicher, die Geschichte dafür schwach und die Lacher eindeutig in der Unterzahl. Sicherlich gibt es so manche Schauwerte, aber insgesamt ist der Film doch eine echte Entäuschung. Früher hat der Chow vier Filme pro Jahre rausgehauen. Ich behaupte einfach mal, dass die meisten sicherlich besser waren als dieser eine, für den er fast vier Jahre benötigte. Schade.

The Final Cut (2004)
Gelungendes Thriller/Drama mit Robin Williams und einer Prise Science Fiction. Die Geschichte handelt von einem Cutter, der die Erinnerungen für Trauerfeiern und als Andenken auf eine anguckbare Länge trimmt. Nun sieht Herr Williams Charakter natürlich nicht nur nette Erinnerungen und dann hat er nebenbei auch selbst eine Art Trauma zu durchleiden. Und dann gibt es ja noch die Leute, die die Erinnerungen seines neuesten Falls sich zu eigen machen wollen. Die Geschichte ist etwas sprunghaft und manchmal etwas unentschlossen. Dafür ist das ganze aber auch sehr kurzweilig und nach neunzig Minuten schon wieder vorbei. Hat mir wirklich gut gefallen.
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Geschrieben 28. Mai 2005, 15:00

Nach langer Auszeit geht es nun in meinem Filmtagebuch weiter mit ...Trommelwirbel... Episode 3.

Spoiler inclusive.

Nicht so schlecht wie erwartet, vor allem dank der Fortschritte in den Effekten störte mich die Einbettung der Menschen in die 3D-Welt nicht mehr so wie in den Vorgängern. Gleichzeitig gibt es nicht mehr wie in Episode 1 Szenen, in den gar keine Menschen mehr vorkommen. Stellenweise überträgt der Film tatsächlich dieses Star Wars Feeling, das man an der Originaltrilogie so zu schätzen weiß. Aber ist Episode 3 darum auch gleich ein guter Film, der sich womöglich sogar mit Teilen der Originaltrilogie messen kann? Definitiv nicht.

Und darum führe nun etwas detailierter aus was meines Erachtens gar nicht geht. Und das sind durchaus Punkte, die man George Lucas als Drehbuchautoren in die Schuhe schieben kann, darf und auch muß. Die Reihenfolge ist wahllos.

1. Yoda versagt gegen den Bösewicht, es folgt umgehend der Satz "Ich habe versagt, ich gehe ins Exil." Die Stelle steht stellvertretend für weitere arg platte Anspielungen auf die Ur-Trilogie.

2. Der Grund, dass Anakin zum Mega-Bösewicht wird, ist eine Traum-Vision, die er hat. Dies halte ich für die Begründung von einem solchen Schritt für ziemlich mau. Aber ist es nur die Traum-Vision, die sauer aufstößt? Nein, sicherlich auch der Punkt, dass Anakin eben noch aus einem starken Rechtsbewusstsein einen Jedi killt, dann aber Kinder abschlachtet, weil er ja nun schon ein Bösewicht ist... problematisch nur: der Zuschauer hat es noch nicht bemerkt. Es wird akzeptiert, weil die Prämisse bekannt ist, nicht weil der Film vernünftig erzählt.

3. Dinge passieren, einfach damit sie passieren.
- Der Kanzler altert einfach mal damit er wie der spätere Imperator aussieht.
- Die Prinzessin stirbt einfach aus Bocklosigkeit, da "kein Lebenswille mehr".
- Der Imperator lässt grundlos die Roboter zerstören.
- C3POs Speicher wird grundlos gelöscht.

4. Die Dialoge.

ANAKIN: You are so beautiful!
PADME: It's only because I'm so in love . . .
ANAKIN: No, it's because I'm so in love with you.

Das Liebesgeplänkel nimmt man den beiden nicht ab, was grad in Anbetracht der arg schwachen Traumvision (siehe 2.) noch schwerer wiegt. Mehr als einmal werden Sachen nur über den Dialog kommuniziert was der Inszenierung von Emotion mehr als abträglich ist.
John Cassavetes sagte mal so schön, dass er aus einem seiner Drehbücher, das über eine Beziehung und Liebe handelt, alle Sätze entfernte, in denen dies in irgendeiner Art verbal mitgeteilt wurde. Aber gut, dann hätte Lucas das Problem gehabt, dass niemand gewusst hätte, dass die beiden sich lieben. Nicht, weil es nicht darstellbar gewesen wäre, sondern weil Lucas es nicht hätte inszenieren können.
Hinzu kommen die "Inszenierung" der Dialoge, da diese neben den langen Actionszenen mit ihrer Geschwätzigkeit und der undynamischen Einbettung in den Rest des Films in allen drei Episoden wie Fremdkörper wirken.

Im übrigen wundert mich eh der Anspruch, dass alles passen soll und dann ist R2D2 technisch seiner Variante in der Original-Trilogie überlegen. Wenn man sich hier Freiheiten rausnimmt, hätte man dies auch an anderer Stelle machen können, um die Geschichte spannender und überzeugender zu gestalten.

Ich folgere zwei Dinge, die ich bereits wusste. George Lucas ist kein sonderlich guter Regisseur, ein noch schlechterer Drehbuchautor und offenbar zu stolz, um sich für das Buch vernünftigen Rat einzuholen und Verbesserungen anzunehmen. Ich behaupte einfach mal, dass bei den alten Teilen vor allem seine damalige Frau Marcia Lucas zumindest ein wenig hat Einfluß nehmen können.
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Geschrieben 29. Mai 2005, 14:11

Kaum klettern die Temperaturen über die dreißig Grad, verweile ich mit einem grippalen Effekt in den eigenen vier Wänden. Genug Zeit, das japanische Filmfest, das hier letztes Wochenende stattfand, in Kürze Revue passieren zu lassen.

Die erste Entäuschung war doch groß als das finale Programm präsentiert wurde und sich die beiden meist erwarteten Filme, der neue Ghibli und Blood and Bones (mit Kitano in der Hauptrolle), sich nicht mehr darin fanden. Schlecht war es dennoch nicht und ich hätte liebend gerne mehr gesehen, wenn es denn mein Zeitplan hergegeben und die Sitze des Hamburger Metropolis dies begünstigt hätten (mehr als zwei Filme am Stück kann man da nicht sitzen - unmöglich!). Zehn Filme sind es dann im Endeffekt in vier Tagen geworden. Für mich eigentlich eine ganz gute Quote.

Otakus in Love
Was genau ist ein Otaku? Ja, das kann ich nicht ausreichend klären, weil ich es schlicht nicht wirklich weiß. Ich dachte, dazu gehöre etwas mehr als die beiden Protagonisten hier darstellen, aber das soll jetzt nicht als Kritikpunkt aufgefasst werden. Es geht jedenfalls um einen Comiczeichner und eine Comiczeichnerin. Ersterer zeichnet eigentlich nicht wirklich Comis, sondern bemalt Steine. Kein Wunder, dass der erhoffte Erfolg ausbleibt. Aber dafür verlieben sich beide. Ach und zu unserer Überraschung kann er nachher sogar auch wirkliche Comics zeichnen. Wer hätte das gedacht?
Besonders hervorzuheben ist jedenfalls die Szene, in der sich die Hauptdarsteller in ihrer ersten gemeinsamen feucht-fröhlichen Nacht als Figuren aus dem "Soul Calibur II" Videospiel verkleiden. Diese Szene dürfte auch am ehesten den titelgebenden Otaku-Begriff bedienen. Ansonsten inhaltlich nicht wirklich der Knaller, dafür lebt Otakus in Love letztlich durch die bunte, schrille und schnelle Inszenierung.

Izo
In Izo geht es ums Töten. Nein, vielmehr Izo tötet. Wobei Izo auch selbst mal stirbt und dann zurückkehrt, um einen erneuten Tötungsversuch zu wagen. Izo hat ein Schwert, der Film eine Laufzeit von über zwei Stunden. Izo tötet des Tötens willen, alles und jeden. Izo tötet nicht nur, er springt auch durch die Zeiten bzw. wird gesprungen und scheint dem hilflos ausgeliefert. Raum und Zeit und auch die Schwerkraft scheinen nicht mehr zu gelten. So fliegt Izo quer durch eine Kapelle, landen auf dem Hochzeitspaar und schlachtet. Er geht eine Wand hinauf. Zwischendurch spricht er mit überirdischen Wesen und meist tötet er diese. Izo wird zu einem Dämon und kann sich kaum mehr artikulieren. Kein großer Verlust, denn sonderlich gesprächig war er nie. Ein Gitarrenspieler ist in Izos Universum präsent und scheint das so spielen was Izo nicht auszudrücken vermag.
Der Film Izo hat Längen, keine Frage, und ist dennoch ein Ereignis.

Menschen am Abgrund/Dodes’kaden (1971, Akira Kurosawa)
Gelungender episodenhafter Film über eine heruntergekommende Vorstadt. Sicher bei weitem nicht Kurosawa bester, aber trotz einiger Schwächen ein sehr guter und unterhaltsamer Film.

Hatsukoi jigokuhen/Das Mädchen Nanami (1968, Susumu Hani)
Angekündigt als ein "Film des Truffauts Japans". So ganz unrecht sollte der Mensch, der den Film ankündigte, nicht haben. Anders, aber sehr gelungen.

Gonza der Lanzenkämpfer (1986, Masahiro Shinoda)
Schwieriger Film. Nicht, weil er etwa schlecht oder gar langweilig inszeniert wäre, sondern weil mir Teezeremonien und das Fehlen von kommunikativen Verhalten fremd sind. Die Probleme der Protagonisten schienen mir als hätte man sie mit wenigen Sätzen lösen können.

Yuda (J, 2004) Wild schwenkt die Kamera umher, der Erzähler sucht sich wahllos einen Protagonisten für seinen Film. Meine anfängliche Skepsis, nicht zuletzt wegen der DV-Quelle, scheint bestätigt, doch schon bald kristallisiert sich ein "richtiger" Film heraus und der Ich-Erzähler tritt in das Bild seiner eigenen DV-Kamera. Was ich eigentlich für ein NoNo gehalten hätte, funktioniert recht gut und weit weniger irritierend als angenommen. Insgesamt ist der Film vielleicht einen Tick zu lang geraten, aber durchaus gelungen.

Pink Night: Watermelon und My Wife's Shell
Trashige, lustige und recht unterhaltsame Softsex-Komödien, die beide vom gleichen Macher stammen und auch inhaltlich aufeinander Bezug nehmen. Im Kino ein großer Spaß, aber ansonsten eigentlich ziemlich belanglos.

Maboroshi - Licht der Illusion
Schwieriger Film, der aber generell gut ankam. Vielleicht steckte in mir noch die Müdigkeit vom Vortag in den Knochen und die bereits erwähnten Sitze taten dann vermutlich ein übriges. Nicht schlecht der Film, aber lasst es mich so formulieren: tatsächliche Laufzeit 110 Minuten, gefühlte Zeit: drei Stunden.

Appleseed
Großartig animiert, bunt, laut, aber leider dann doch nicht wie erwartet kurzweilig, sondern storybedingt ziemlich zäh und doof. Ähnlich problematisch wie andere große Animes wie Final Fantasy oder zuletzt auch Steamboy. Das Kino war dafür so voll wie bei keinem anderen Film, den ich aufgesucht habe.
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#84 Moscher

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Geschrieben 05. Juni 2005, 18:29

Schreibe ich noch im letzten Eintrag etwas von einem grippalen "Effekt", so bin ich doch trotz noch immer ein wenig nachhaltender Erkältung wieder in einem Stadium wo ich Fehler vermehrt wahrnehme und mit einer vorhandenen Edit-Funktion sogar korrigiert hätte.

Ansonsten beschränkt sich meine filmische Aktivität zur Zeit vor allem auf das Lesen meines ersten Syd Field Buches mit dem Titel "Going to the movies", in der Hoffnung, dass nach meinen ersten Drehbuchversuchen irgendwann wirklich gute Bücher zustande kommen mögen.

Durch exessiven Serien-Genuß in letzter Zeit habe ich mich ohnehin fast zwangsläufig mit Dramaturgie auseinander setzen müssen. Nach über vierzig Folgen Mr. Monk kommt man einfach nicht umhin, mit kleinen Ausnahmen das immer gleiche Scheme wieder zu entdecken. Erstaunlicherweise funktioniert es fast immer blendent und die Folgen, die sich nicht daran halten, sind nicht unbedingt die besseren.

Ganz im Gegenteil, sind Serienfolgen zu lose und scheinen sich zusehr nur auf die Charaktere zu fokussieren, verliere ich schnell das Interesse. Und das wo ich eigentlich der Meinung bin, dass grad die Charaktere in besseren Serien der wohl wichtigste Faktor sind, jede Woche erneut einzuschalten. Für mich allerdings funktionieren Folgen am besten, die in sich irgendwie abgeschlossen sind und gleichzeitig eine Entwicklung der Charaktere zulassen.

Ein Beispiel ist dafür X-Files. Die Einzelepisoden der zumindest frühen Staffeln habe ich damals immer gern gesehen, ging es an die Rahmenhandlung, die sporadisch mal aufgegriffen wurde, war ich immer alles andere als begeistert. Bei Mr Monk sieht man meist schon wer wen ermordet, meist sogar wie und muss dann nur noch zuschauen wie Adrian Monk mit seinen Phobien zu kämpfen hat und am Schluß ausruft "I solved the case" und dann die Auflösung mit allen Hinweisen nochmal zum besten gibt. Schön dabei ist aber dann doch, dass nicht alle Folgen diesem Muster folgen und oft sorgen diese Variationen erst für den schönen Witz der Episoden.

So wirkt es geradezu befreiend, wenn nicht Mr Monk kurz vor Ende einer Folge ausruft "I solved the case", sondern sein Boss Captain Stottlemeyer. Wunderbar auch, wenn Mr. Monks Psychiater in Urlaub ist und er einfach den im Koma liegenden Verdächtigen als Ersatz heranzieht und sich wirklich exakt so formuliert wie vor seinem Psychiater und sogar die gleichen Rückfragen stellt wie "Und was denken sie?".

Grund für diesen Exkurs in die TV-Gefilde ist im übrigen eigentlich gar nicht Mr. Monk, sondern die zwei Folgen von Lost, die ich soeben gesehen habe. Eigentlich ein ziemlicher Gegensatz zu Mr. Monk, arbeitet die Serie doch vorzugsweise mit Cliffhangern und parallelen Handlungssträngen. Dazu auch noch immer die in Rückblenden erzählte Fokussierung auf einen der Darsteller. Am Ende der ersten Staffel ist aber alles schön rund, die Rückblenden zeigen die Gestrandeten wie sie das Flugzeug betreten und nebenher werden einige Grundlagen für Staffel 2 gelegt.
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#85 Moscher

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Geschrieben 18. Juni 2005, 15:57

A Dirty Shame
Selma Blair macht mit einer riesigen Gummi-Oberweiter da weiter wo sie beim Penis-Song in The Sweetest Thing aufgehört hat und John Waters versucht sich weiterhin am Thema Sex in einer biederen amerikanischen Vorstadt. Leider geschieht das auf wenig subtile Art und so entsteht das sexuelle Verlangen durch simple Schläge auf den Hinterkopf. Macht das ganze in der ersten Stunde durch seinen Comiccharakter und die fröhlich agierenden Protagonisten noch eine Menge Spaß, stellt sich irgendwann eine Trash-typische Sättigung ein. Ein wenig mehr hätte da schon noch irgendwie kommen können. Mit diesem Film jedenfalls wiederholt sich Waters erneut und das ist trotz des letztlich recht kurzweiligen Films irgendwie armseelig.
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#86 Moscher

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Geschrieben 19. Juni 2005, 10:11

Gestern Nacht war ich im Kino. Nein, nicht in irgendeinem Blockbuster aus Hollywood, sondern in einer in den schönsten Farben erstrahlenden Kopie von Lady Snowblood. Ein großartiger Film, eine Atmosphäre, die nur von dem Trash-geilen Päarchen hinter uns gestört wurde, die meinten bei jeder Texteinblendung und generell bei jedem gesprochenen Satz etwas debil vor sich hin lachen zu müssen. Überhaupt sehr interessant wie modern der Film inszeniert ist, in welchem Ausmaße sich der olle Tarantino an diesem Werk bedient hat und wie gut der Film funktioniert, obwohl nicht eines der Lady Snowblood Opfer auch nur den Hauch einer Chance gegen sie hat. Wir halten fest: schöner Film, schöne Kopie, sehr gute deutsche Untertitel. Ein Hoch auf Tarantino, denn ohne Kill Bill hätte ich gestern Nacht sicher nicht diesen großartigen Film auf der Leinwand betrachten können.
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Geschrieben 21. Juni 2005, 23:45

Batman begins
Die oft gelobte Vorgeschichte hat mich über weite Teile herzlich wenig interessiert. Liam Neeson schien sich bei den Dreharbeiten noch immer in Episode 3 zu wähnen und lehrt dem späteren Batman nicht viel mehr als hohle Phrasen und etwas Schwertgekloppe. Doch wenn der Bale zurück in Gotham City ist, wird aus dem Streifen endlich der erwartete Batman-Film. Besonders begeistern dann, um noch einmal den Vergleich mit dem George Lucas Film zu bemühen, die Momente, in denen bekannte Batman-Motive aufgegriffen werden, wenn auch meist in Variationen. Darstellertechnisch wird auch so einiges aufgefahren, doch die meisten der bekannten Gesichter haben nicht viel zu tun. Cillian Murphy als Scarcrow darf einige mal schön böse sein, doch ein richtig schön finaler Abgang ist ihm nicht gegönnt. Überhaupt wäre bei der Figur mehr drin gewesen. Gary Oldman, Rutger Hauer und Morgan Freeman sind nicht viel mehr als schmückendes Beiwerk und speziell Oldman ist mit seiner undankbaren Rolle als Gordon völlig unterfordert. Katie Holmes kann ich gar nicht einordnen, vermutlich spielt sie für ihre Verhältnisse sogar ziemlich gut. So wirklich was reißen von den Nebendarstellern kann aber eigentlich nur Michael Caine und hat nicht zuletzt darum auch die meisten Lacher auf seiner Seite. Von Bale als Schauspieler halte ich nicht zuletzt seit American Psycho und The Machinist eine ganze Menge. Hier macht er seine Sache gut, auch wenn für mich der überzeugendste Batman Michael Keaton in den Tim Burton Filmen bleibt. Ansonsten bin ich eigentlich recht angetan: die Action ist sehenswert, der Film bis auf ein bis zwei Momente kurzweilig, überhaupt schön fotografiert und die Albernheiten und CGI-Effektegewitter halten sich in Grenzen. Nichts was man gesehen haben muss, aber dass es deutlich schlimmer kommen kann, hat Joel Schumacher in der Vergangenheit ja eindrucksvoll bewiesen.
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#88 Moscher

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Geschrieben 25. Juni 2005, 18:23

Divergence (HK, 2005)
Ein Cop sucht seine seit 10 Jahren verschwundene Verlobte, ein Gangster seinen Sohn und ein Zeuge wird gekillt, noch viel mehr Sachen passieren und irgendwie ist die ganze Geschichte sowas von dermaßen verworren und ausufernd, dass man schnell den Überblick verliert und sich vor allem der Relevanz vieler Charaktere nicht bewußt ist. Das Fragezeichen auf der Stirn des Zuschauers hätte nicht sein müssen und das Finale trägt dieser Verwirrung schließlich auch keine Rechnung. Zwar gehen die 100 Minuten schnell rum, doch bleibt ein fader Nachgeschmack, der allerdings durch einige wunderbar choreografierte Actionszenen kompensiert wird. Mal kein wie mittlerweile in Hollywood oder Korea übliches Wackel- und Schnittgezappel, sondern eine Kamera, die trotz viel Bewegung den Zuschauer nie die Übersicht über das Geschehen verlieren lässt. Unterm Strich bietet Divergence eine flotte Inszenierung und kann damit die Laufzeit über recht gut unterhalten.
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#89 Moscher

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Geschrieben 30. Juni 2005, 11:29

Krieg der Welten (2005)

Spielberg und Cruise die Zweite nach dem entsetzlichen Minority Report. Doch -welch Überrasschung- War of the Worlds kann deutlich mehr, von daher spreche ich hiermit so etwas wie eine Entwarnung aus. Aber nicht, dass wir uns falsch verstehen: der Film ist keinesfalls richtig gut, in der Cinema dürfte so etwas wie "Wenn Ihnen Independence Day und Lost World gefällt..." zu lesen sein.
Sobald Spielberg zerstört (und es wir viel zerstört) und alles in Schutt und Asche legt (und es wird viel in Schutt und Asche gelegt), kann Spielberg zeigen was er kann. Was man dort zu sehen bekommt, ist phänomenal und kann erstaunlich gut von der cheesigen Familiengeschichte und der wenig nachvollziehbaren Alieninvasion ablenken. Und das ist auch mal wieder das große Problem. Viele Charaktere sind schwach, ganz besonders Cruise Filmsohn und Tim Robbins Charakter. Und was fast noch schlimmer wiegt sind so ziemlich alle Familienszenen speziell im ersten Drittel, bei denen ich mir aber nicht sicher bin, inwiefern die nicht sonderlich gelungende Synchro hier ein übriges tut, um diese Momente der Lächerlich preis zu geben. Sobald der Film ein Drama zeigen will, scheitert er daher zumindest in der deutschen Fassung kläglich und auch wenn ich von Cruise nicht zuletzt aufgrund seines Scient010gy-Hintergrunds nicht viel halte, so dürfte er eigentlich deutlich besser spielen können als es hier den Anschein hat. So wirklich überzeugen kann jedenfalls nur Cruises Filmtochter Dakota Fanning, die für ihre elf Jahre eine wahrlich phänomenale Leistung vollbringt. In einer Szene blickt sie so dermaßen ernst drein, dass man für einen Moment das Gesicht einer erwachsenen Frau zu erblicken meint.

Ab hier gibt es Spoiler.

Leider hat der Film so manche Schattenseiten. Da wäre beispielsweise das lächerliche Happy End. Um dieses zu verdeutlichen, hier kurz angerissen: Die ganze Welt wird zerstört und Cruise mit beiden Kindern kämpfen sich also bis nach Boston und verlieren dabei auf halben Wege den wenig ausgearbeiteten Filmsohn. Am Schluß kommen er und Töchterchen am Haus der Mutter an, das wie alle Häuser eigentlich hätte zerstört sein müssen. Ihre Familie steht dort in der Tür als wäre nichts gewesen, geduscht und in frischen Klamotten, der verloren geglaubte Sohn hat natürlich ebenfalls überlebt und sich dort eingefunden, um am Ende seinen doch nicht ganz so doofen Daddy umarmen zu können. Das Happy End stößt doppelt übel auf, weil der Film über weite Teile Spielberg-untypisch ziemlich düster inszeniert ist. So scheint während der Szenen im Keller ein Happy End eigentlich unmöglich. Cruise und Tochter sitzen da im Dunklen neben dem seltsamen Tim Robbins, draußen nuckeln die Tripods Menschen aus und versprühen deren Blut als würden sie dort irgendetwas sähen.

Leider ist nicht einmal das Verhalten der Aliens verständlich. So werden die ersten Menschen von den Tripods in Staub zerlasert, dann werden sie mal gefangen, ausgeluscht und versprüht und überhaupt wurden deren Maschinen lange vor dem Menschen im Boden positioniert, um die Menschheit auszulöschen... alles klar, macht vielleicht in Spielbergs Kopf Sinn, in meinem nicht...

Während des Happy Ends schließlich fragen wir uns wie denn die Tripods zerstört wurden, doch auch dafür hat Spielberg einen wahrhaft meisterhaften Einfall gehabt (Achtung Ironie): einen Offsprecher über einer sauhässlichen Animation, der mal eben verkündet, dass die Aliens durch die Erden-Bakterien ausgerottet wurden. Dass zuvor ein Tripod zerstört wurde, weil sich Raben auf ihn gesetzt haben, darum sein Schutzschild verrückt spielte (was natürlich nur Cruise erkennen konnte) und die Army daraufhin mit einer Bazooka das Teil kaputt schießen konnte, verkommt damit nur zu einer absurden Anekdote und mitnichten zu der erwarteten Überlegenheit der Menschheit.

Wie bereits erwähnt sind aber die Effektszenen richtig stark und in der Hinsicht überzeugen vor allem die ersten Auftritte der Tripods. Spielberg versucht hier nicht zuviel zu zeigen. So sehen wir die ersten Lichtblitze, die die Tripods aktivieren und alle elektrischen Geräte zerstören, erst nur in einer Spiegelung neben den Darstellern. Auch im weiteren Verlauf verharrt die Kamera gerne mal auf dem Display einer Digitalkamera, die das Geschehen filmt. Richtig stark auch die erste etwas dokumentarisch inszenierte Flucht von Cruise vor einem Tripod. Der Tripod lasert fröhlich Leute vor und hinter Cruise weg, während der durch den verpuffenden Staub läuft. Das hat schon etwas, leider wird der Ansatz des "leichten Doku-Stils" nicht den Film über gehalten.

Erstaunlicherweise wird auch das Thema Tod niemals verbal angesprochen, womöglich hatte Spielberg Angst, dass der Film als Scient010gy-Mumpitz betitelt werden könnte. Im großen und ganzen ein wenig ausgereiftes Drehbuch, dennoch ein Film, der zumindest beim ersten Betrachten so eindrucksvoll ist, dass ein Kinobesuch sich durchaus lohnt. Ich empfehle allerdings die Originaltonfassung.
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Geschrieben 30. Juni 2005, 14:06

Mir wurde vorgeworfen, ich hätte an dem brillianten Krieg der Welten nichts verstanden. Die Tauben wären keine Tauben, sondern Raben. Mag sein, hab ich darum in dem obigen Text korrigiert. Die Raben jedenfalls hätten die Schutzschilde auch nicht gestört, sondern wegen denen hätte Cruise gesehen, dass sie ausgeschaltet waren. Hmmkay, warum sollen sie ausgeschaltet gewesen sein? Und warum erkennt das die Army nicht, die immerhin schwer bewaffnet gewesen ist und aus Bocklosigkeit nun nicht mehr feuert, obwohl sie zuvor in jeder noch so vergeblichen Lage draufgehalten haben wie die Blöden?
Das Kaputtlasern der Tripods wäre weiterhin nur eine Allegorie auf die Taktik der Amerikaner durch exessiven Gewalteinsatz den Feind zu zerstören, um dann alles einzunehmen. Sehr tiefsinnig von dem Herrn, denn wird so nicht in jedem Krieg verfahren?
Das mit dem Off-Text und den Bakterien wäre auch das gleiche Ende wie in dem Original, nur dass es dort ein Schnupfen war. Und es wäre ja ganz egal, ob ein Professor davon berichtet oder ein Off-Sprecher. Die Aussage wäre ja schließlich die gleiche. Aber könnte man dann nicht gleich argumentieren, dass die Aussage die gleiche wäre, wenn statt der letzten halben Stunde einfache Texttafeln erscheinen würden, die den weiteren Verlauf des Films erzählen.
Das "lächerliche Happy End" wäre zudem nicht lächerlich, weil es nämlich nur eine weitere Allegorie auf den Klassenkampf ist. Schließlich ist Ferrier in New York eine reine proletarische Arbeiterstadt, während Boston die Wiege der USA ist.
Der Film hätte also folgende Aussage: der kleine Mann muss leiden, während die reichen geschützt sind. :haeh:
Meines Erachtens haben es sich die Drehbuchautoren einfach gemacht: der bodenständige Arbeiter-Vater kommt aus einer Arbeitergegend, die erfolgreiche Ehefrau lebt in Boston, fertig. Warum alle Welt nach Bosten zieht, wird nicht geklärt. Darum dem Film das Thema Klassenkampf zu unterstellen? Ich persönlich bin mit solchen Äußerungen gerne vorsichtig, weil sie solche Filme wichtiger machen als sie sind. Und eines ist das Krieg der Welten Remake mit Sicherheit: unwichtig.
Falls das jemand anders sieht, würde ich mich über einen Kommentar freuen.
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