236 Antworten in diesem Thema

[Der Außenseiter]

Funk_Dogg sagte am 15.03.2008, 17:56:

@ CORSICAN BROTHERS

Ein wunderbarer Text, der dem beschriebenen Film diametral gegenüber steht: Da nutzt sich nix ab und wenn der Text nach vier vollgepackten Zeilen zu Ende ist, hätte man gern noch mehr davon. Ganz groß, wirklich.

Ich bin der John Carpenter des FTB.

Nein, quatsch, vielen Dank für Deine lieben Zeilen.

[Funxton]

Den dazugehörigen Film fand ich ja immer doof. Wer will die beiden größten Kiffer aller Zeiten schon in einem solch dämlichen Historienklamauk sehen? Würde es übrigens sehr begrüßen, wenn mal endlich der noch fehlende zweite Film in D erschiene. ("Du alte Frucht, ich pell' dich.")

[Funk_Dogg]

Der Außenseiter sagte am 15.03.2008, 18:01:

Ich bin der John Carpenter des FTB.

Ich fasse es nicht: Genau dieser Gedanke war mir eben auch gekommen.

[Der Außenseiter]

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:09:

Den dazugehörigen Film fand ich ja immer doof. Wer will die beiden größten Kiffer aller Zeiten schon in einem solch dämlichen Historienklamauk sehen? Würde es übrigens sehr begrüßen, wenn mal endlich der noch fehlende zweite Film in D erschiene. ("Du alte Frucht, ich pell' dich.")

Welcher ist denn das? Kenne da nur GET OUT OF MY ROOM, der in D nicht veröffentlicht wurde.

[Funxton]

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

[Funk_Dogg]

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:45:

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

CHEECH & CHONG'S NEXT MOVIE im Original. Der ist große Klasse.

[Funxton]

Funk_Dogg sagte am 15.03.2008, 18:49:

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:45:

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

CHEECH & CHONG'S NEXT MOVIE im Original. Der ist große Klasse.

Ja. Super ist der

[Der Außenseiter]

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:45:

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

Ach so, hatte eben voll den Denkfehler drin. Dachte Du meintest 'ne Fortsetzung der Corsicans.

Aber den zweiten haben meine Wenigkeit doch im Regal stehen.

[Funk_Dogg]

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:49:

Funk_Dogg sagte am 15.03.2008, 18:49:

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:45:

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

CHEECH & CHONG'S NEXT MOVIE im Original. Der ist große Klasse.

Ja. Super ist der

Der hat so eine völlig irrsinnige minutenlange Szene auf einem Amt. Oder war es das Wartezimmer eines Arztes? Erinnere mich leider nur noch vage daran, aber ich meine Cheech wird da mit merkwürdigen Zwangsneurotikern konfrontiert ...

[Der Außenseiter]

Funk_Dogg sagte am 15.03.2008, 18:52:

Der hat so eine völlig irrsinnige minutenlange Szene auf einem Amt. Oder war es das Wartezimmer eines Arztes? Erinnere mich leider nur noch vage daran, aber ich meine Cheech wird da mit merkwürdigen Zwangsneurotikern konfrontiert ...

Ja, mit Michael Winslow. Die ist brillant. Herrlich finde ich auch den stetigen Verweis auf das zukünftige beim Originaltitel. Man kann gar nichts abschließendes über ihn sagen, denn egal was, es bleibt Cheech und Chongs nächster Film.

[Funxton]

Edith

Bearbeitet von Funxton, 15. März 2008, 19:17.

[Schischa]

Funk_Dogg sagte am 15.03.2008, 18:49:

Funxton sagte am 15.03.2008, 18:45:

"Noch mehr Rauch um überhaupt nichts" heißt der auf deutsch. Da tuckern die Jungs die ganze Zeit blöde durch die Gegend und Cheech spielt seinen eigenen Cousin. Am Ende werden sie von Aliens entführt.

CHEECH & CHONG'S NEXT MOVIE im Original. Der ist große Klasse.

"Sieht aus wie Pisse, schmeckt wie Pisse.....das ist Pisse!!!" der wohl einzige Film, in dem Käfer geraucht und Kondome mit Morgenstern benutzt werden

[Tornhill]

Ich kann mich deiner Einschätzung zu Boormans POINT BLANK voll und ganz anschließen. Ist bei mir auch schon etliche Male gelaufen. Auf der amerikanischen DVD ist ein großartiger Audiokommentar von John Boorman enthalten, der sich im Gespräch mit Steven Soderbergh sehr detailliert über die Entstehung einzelner Szenen und die Struktur äußert.

[Der Außenseiter]

Tornhill sagte am 28.05.2008, 23:05:

Ich kann mich deiner Einschätzung zu Boormans POINT BLANK voll und ganz anschließen. Ist bei mir auch schon etliche Male gelaufen. Auf der amerikanischen DVD ist ein großartiger Audiokommentar von John Boorman enthalten, der sich im Gespräch mit Steven Soderbergh sehr detailliert über die Entstehung einzelner Szenen und die Struktur äußert.

Ich habe leider nur die SZ-Cinemathek-Fassung. Dieser Kommentar wäre sicher sehr aufschlussreich. Äußert Boorman sich da auch zur Sirenensymbolik?

[The Critic]

Habe Point Blank vor Urzeiten mal gesehen, aber überhaupt nicht mehr präsent. Was Du schreibst, liest sich aber wie eine Beschreibung der Gangsterdramen von Suzuki Seijun. Meinst Du, da gibt es Gemeinsamkeiten, so als west-östlicher Transfer?

Bearbeitet von The Critic, 28. Mai 2008, 22:17.

[Tornhill]

Der Außenseiter sagte am 28.05.2008, 23:14:

Ich habe leider nur die SZ-Cinemathek-Fassung. Dieser Kommentar wäre sicher sehr aufschlussreich. Äußert Boorman sich da auch zur Sirenensymbolik?

Hm, fällt mir jetzt auf Anhieb nicht ein. Müsste ich nochmal reinhören. Ist übrigens auch auf RC-2 abspielbar (ist wohl eine Multi-Region-Disc). Aber er redet sehr anschaulich von Lee Marvins Schweigen in der Wohnung seiner Filmehefrau, in welche er sich gewaltsam Zutritt verschafft. Und natürlich die ziemlich spektakulären Zeitabläufe, während Marvin in der Wohnung für was weiß ich nicht für lange Zeit herumhängt und sich die Einrichtung nach und nach verändert.

[Tornhill]

@ The Critic

Diese Ähnlichkeit zwischen POINT BLANK und z.B. TOKYO DRIFTER ist mir auch aufgefallen, als ich den Suzuki das erste Mal sah. Der spielt ja auch in einer Sequenz im Tanzschuppen. Fraglich ob Boorman den seinerzeit gesehen hat, was ich mir aber kaum vorstellen kann, da die Verfügbarkeit ausländischer Film vor vierzig Jahren ja eine ganz andere war als heute.

Bei Boorman kommt aber eher ein existentialistischer Ton zum Tragen, wohingegen mir der TOKYO DRIFTER eher Romantik ausstrahlt.

[Der Außenseiter]

The Critic sagte am 28.05.2008, 23:17:

Habe Point Blank vor Urzeiten mal gesehen, aber überhaupt nicht mehr präsent. Was Du schreibst, liest sich aber wie eine Beschreibung der Gangsterdramen von Suzuki Seijun. Meinst Du, da gibt es Gemeinsamkeiten, so als west-östlicher Transfer?

Leider kenne ich keinen seiner Filme. Was ich von ihm gelesen habe, lässt wohl den Schluss zu. Beschreibe mir doch ein bisschen seinen Stil. Boorman macht, ähnlich wie Suzuki, deutlich, dass seine Wurzeln beim film noir sind. Allerdings ist seine Abkehr nicht wirklich invertierend, noch denunzierend, noch irgendeiner anderen konventionellen Krimistruktur geschuldet. Das ist vor allem beim Tode Mel Resses erkennbar, der sich nicht als große Abrechnung präsentiert, sondern bereits in der Mitte des Filmes platziert wird. Auch legt Boorman Fährten, welche die Zuschauervorstellung immer mitlaufen lassen und ihm einen Triumph suggerieren, der Handlung voraus zu sein. Nach einem transsequenziellen Schnitt verhalten sich die Figuren jedoch bereits weiter, als die Zuschauererwartung war, weil sie alle Möglichkeiten bereits vorhergesehen haben, oder sich einfach anders, reflexiv zum Figurenklischee, verhalten. Das ist mit einer derart beeindruckenden Perfektion bis in letzter Konsequenz durchgehalten. Auch die unaufdringliche Symbolik, dass die Hauptfigur eigentlich tot ist. Eine beispielhafte Mischung angelsächsischen Existenzialismus'.

Suzuki hat da bestimmt ebenfalls nationale Eigenheiten seiner Vorstellung eines film noir. Würde mich wirklich sehr interessieren. Leider tue ich mich immer schwer mit Auslandsbestellungen. Ist sein Schaffen in Deutschland inzwischen besser verfügbar?

[Der Außenseiter]

Tornhill sagte am 28.05.2008, 23:22:

Der Außenseiter sagte am 28.05.2008, 23:14:

Ich habe leider nur die SZ-Cinemathek-Fassung. Dieser Kommentar wäre sicher sehr aufschlussreich. Äußert Boorman sich da auch zur Sirenensymbolik?

Hm, fällt mir jetzt auf Anhieb nicht ein.

Immer wenn die Insel Alcatraz, auf der Walker von seiner Frau verraten wurde, im Blick ist, oder die Figuren sich auf ihr befinden, wird ein sirenenartiges Frauengeheul in di Musik eingearbeitet. Boorman arbeitet da auch auf bildlicher Ebene immer sehr hart den Kontrast zwischen der Insel, auf der Walker eigentlich gestorben ist, und dem Stadtpanorama von San Francisco heraus. Der Film ist stilistisch vollgestopft mit solchen Anspielungen.

[The Critic]

Tornhill, Außenseiter: Wie gesagt, vollkommen aus der Luft gegriffene Behauptung, weil ich gar nicht zwischen den Filmen, sondern zwischen den Filmeindrücken vergleiche.
Zur Frage ob Boorman Suzuki gesehen hat - warum nicht. Italo/western und Samuraifilm haben sich gegenseitig wie blöde kopiert bereichert, was man zum Beispiel ganz prima in Kiru (Kill!) sehen kann.

Suzukis Stil kann ich nicht richtig beschreiben. Im ersten Moment wirkt er etwas eklektisch, weil Suzuki beständig die Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen des Zuschauers unterläuft. Suzukis Eigenaussage ist, daß er sich keine Gedanken dazu gemacht habe, sondern vor allem Unterhaltungsfilme drehen wollte. So ganz glaube ich ihm das nicht, weil sein Stil zu abgefahren für die Zeit war und ihn deshalb Nikkatsu wohl rausgeworfen hat. Trotz dieses Einschnittes hat sich Suzuki nicht großartig in seinen Ansprüchen verändert, so daß ihm sein Stil sicher mehr bedeutet hat als nur dem Zuschauer Spaß zu bereiten.

Mittlerweile halte ich ihn für einen ganz großen Genreregisseur. Finde zum Beispiel unglaublich toll, wie er die Settings gestaltet. Artifiziell bis zum Abwinken, manchmal derart reduziert, daß am Ende des Filmes nur noch ein paar Theaterrequisiten den Raum definieren. Und natürlich Wahnsinn, was Suzuki, hier ganz Kind einer psychedelischen Generation, mit Farben anstellt. Unvergeßlich, wenn sich bei einem plötzlichen Tod alle Wände von Weiß zu Rot umfärben (auch weil man sieht, daß es prädigital gemacht wurde).
Zur deutschen Verfügarkeit: Tokyo Drifter und Branded to kill gibt es mittlerweile von Rapid Eye Movies. Ich habe die Criterions, würde aber REM erstmal vertrauen, da die mit Liebe bei der Sache sind. Youth of the beast, Fighting elegy, Gate of flesh und Story of the prostitute finde ich auch hervorragend, allerdings gibt es die nur von Criterion. Gerade letzterer ist auch ungewöhnlich, weil er den japanischen Ehrenkodex zu einer Zeit hinterfragt, als man darüber meist lieber noch die Schnauze in Japan hielt.

Bearbeitet von The Critic, 29. Mai 2008, 23:06.

[Der Außenseiter]

The Critic sagte am 30.05.2008, 00:05:

Suzukis Stil kann ich nicht richtig beschreiben. Im ersten Moment wirkt er etwas eklektisch, weil Suzuki beständig die Sehgewohnheiten und Erwartungshaltungen des Zuschauers unterläuft. Suzukis Eigenaussage ist, daß er sich keine Gedanken dazu gemacht habe, sondern vor allem Unterhaltungsfilme drehen wollte. So ganz glaube ich ihm das nicht, weil sein Stil zu abgefahren für die Zeit war und ihn deshalb Nikkatsu wohl rausgeworfen hat. Trotz dieses Einschnittes hat sich Suzuki nicht großartig in seinen Ansprüchen verändert, so daß ihm sein Stil sicher mehr bedeutet hat als nur dem Zuschauer Spaß zu bereiten.

Vielen Dank, dann kann ich mir schon eine ungefähre Vorstellung machen und Deinen Beschreibungen auch entnehmen, dass es da einige Parallelen gibt (Beispiel Reduktion der Einrichtung). Das wirklich markante bei Boormans Film ist jedoch, dass er diese Dinge so geschickt einbaut, dass sie manch Zuschauer bei erster, unbefangener Betrachtung gar nicht auffallen muss. Auch verbietet er sich einen jeden Manierismus. Das ist wohl einer der großen Hauptpunkte, die mir an POINT BLANK so überaus gefallen. Immer wenn der Punkt kommt, wo man sagen könnte: "Aha, jetzt will er wohl das machen." bricht Boorman dieses Stilmittel wieder ab und verwendet es nicht noch einmal. Trotzdem ergibt das Ganze eine Einheit. Im Grunde ist bei diesem Film erkennbar, was man Jodorowsky immer gerne andichtet.

[The Critic]

Manierismus trifft vielleicht den Punkt bei Suzuki, der gerne den Zuschauer mit seinen Erwartungen rumschubst. Dabei gelingen ihm aber wirklich (zumindest: mich) tief berührende Szenen. Einer meiner absoluten Favoriten ist jene Szene, in der sich die Gangsterbande in einem Raum trifft, der sich hinter einer Kinoleinwand befindet. Man sieht den Film auf der Leinwand verkehrt herum und wohl kaum ein Zuschauer im damaligen Japan dachte vermutlich nicht: "Wow, vielleicht passiert genau dieses Treffen jetzt hinter der Leinwand, vor der ich sitze." Ganz groß.

Mal was anderes - hatte ich schon mal gefragt, ob es vom beschwärmten Rampage eine DVD-Veröffentlichung gibt? (Wenn ja, entschuldige die Nachfrage. Das Alter. Der Alkohol. Man kennt das ja.)

Bearbeitet von The Critic, 05. Juni 2008, 11:31.

[Funk_Dogg]

The Critic sagte am 05.06.2008, 12:31:

Mal was anderes - hatte ich schon mal gefragt, ob es vom beschwärmten Rampage eine DVD-Veröffentlichung gibt? (Wenn ja, entschuldige die Nachfrage. Das Alter. Der Alkohol. Man kennt das ja.)

Weiß ich nicht, aber nein.

Dafür ist jetzt aber THE NIGHT THEY RAIDED MINSKY'S in den USA auf DVD erschienen.

[The Critic]

Funk_Dogg sagte am 05.06.2008, 11:57:

The Critic sagte am 05.06.2008, 12:31:

Mal was anderes - hatte ich schon mal gefragt, ob es vom beschwärmten Rampage eine DVD-Veröffentlichung gibt? (Wenn ja, entschuldige die Nachfrage. Das Alter. Der Alkohol. Man kennt das ja.)

Weiß ich nicht, aber nein.

Mein Sohn, auch jenes überlieferte Wissen unsrer Ahnen wird eines Tages Dein sein.

[Funk_Dogg]

The Critic sagte am 05.06.2008, 14:04:

Funk_Dogg sagte am 05.06.2008, 11:57:

The Critic sagte am 05.06.2008, 12:31:

Mal was anderes - hatte ich schon mal gefragt, ob es vom beschwärmten Rampage eine DVD-Veröffentlichung gibt? (Wenn ja, entschuldige die Nachfrage. Das Alter. Der Alkohol. Man kennt das ja.)

Weiß ich nicht, aber nein.

Mein Sohn, auch jenes überlieferte Wissen unsrer Ahnen wird eines Tages Dein sein.

Das weiß ich schon, aber das leider nicht.

[The Critic]

Ach so.

Aussenseiter, dem Murakami solltest Du aber mal eine Chance geben. Entweder als Einstiegs-droge oder gleich zur Krönung greifend. Nur das Beste sollte man sich für zuletzt aufheben.

[Bastro]

The Critic sagte am 05.06.2008, 18:29:

Ach so.

Aussenseiter, dem Murakami solltest Du aber mal eine Chance geben. Entweder als Einstiegs-droge oder gleich zur Krönung greifend. Nur das Beste sollte man sich für zuletzt aufheben.

Daß du den Hofnarren vergißt, nene, ohne den geht doch nix! Ansonsten

[The Critic]

Nicht vergessen, sondern in meiner Wertung unterhalb der anderen Werke angesiedelt.

[Kasimir]

"Zodiac" muss nun doch gesehen werden, hätte gesehen werden müssen. Finchers Filme machten häufig den Eindruck von Blasphemie, beim allem Hoch hinaus mit einem frevelhaften lack of irgendwas. Und ja, "The Game" und "Panic Room" waren anders. Als hättest du mich zuhause abgeholt, an der Nase gefasst und ins Kino geführt, dort hingesetzt mit den Worten: "Das schaust jetz an." - Ach so, natürlich wärst du aus dem Keller gekommen (ich mag es, wenn sich FTBs hin und wieder den LustigLuxus erlauben, sich selber in einem Eintrag zu spiegeln, ein wenig zumindest, gebrochen - "um unsre Seelen an sich zu befreien").

Und dein "Bronco Billy"-Eintrag zeigt mir, wie lang das tatsächlich her sein muss, dass ich den gesehen hab. Von Spätwesternkomödie, gar mit einem Hyteriker versetzt, keine Spur in meinem Broncobillyhirnareal, nur wehender Abgesang mit den mahnenden Worten der frühen Erkenntnis: "Du, das wird nicht leichter mit der Zeit." - Ich werd mal sehen, ob ich mich an den Film wieder rantasten kann - und will.

[Der Außenseiter]

The Critic sagte am 05.06.2008, 12:31:

Manierismus trifft vielleicht den Punkt bei Suzuki, der gerne den Zuschauer mit seinen Erwartungen rumschubst. Dabei gelingen ihm aber wirklich (zumindest: mich) tief berührende Szenen. Einer meiner absoluten Favoriten ist jene Szene, in der sich die Gangsterbande in einem Raum trifft, der sich hinter einer Kinoleinwand befindet. Man sieht den Film auf der Leinwand verkehrt herum und wohl kaum ein Zuschauer im damaligen Japan dachte vermutlich nicht: "Wow, vielleicht passiert genau dieses Treffen jetzt hinter der Leinwand, vor der ich sitze." Ganz groß.

Das war ein Themenpunkt, der mir auch bei dem Begriff "angelsächsischer Existenzialismus" durch den Kopf spukte. Wenn die Amerikaner trost- und hoffnungslos sein wollen, dann sind sie es radikaler als andere. Wenn sie zum Punkt der inneren Leere gehen, dann ist da auch wirklich gar nichts mehr. Im französischen Film schwingt oft noch die Wehmut mit. Ich denke da gerade mal an die Abgesangsfilme DER GREIFER und DER PROFI. Im asiatischen Kino ist diese seltsame, emotionale (Be-)Rührung des Zuschauers auch oft zu spüren. Bei den Chinesen in extremen Antipoden von gerade noch burleskem Treiben und plötzlichem zu Tode betrübt sein. Im japanischen Kino verspür ich oft die disziplinierte Sachlichkeit, die aber an ähnlich infantil gelagerte Affektketten gekoppelt ist. Dadurch dissoziieren sie wesentlich intelligenter und effektiver, als im chinesischen Film.

Diese völlige Leere der Dekonstruktion, das völlige Fehlen einer emotionalen Berührung habe ich in keinem Film so enorm zu sehen/spüren bekommen, wie in Robert Altmans DER TOD KENNT KEINE WIEDERKEHR. Wir können zwar nach - und mitempfinden, aber die Stimmung "des Egalen", beängstigend gut von Elliot Gould verkörpert, überdeckt alles.