filmtagebuch
#31
Geschrieben 14. April 2004, 11:55
tarantinos vierter streich und dementprechend hoch waren die erwartungen, immerhin drehte der mann einen meiner lieblingsfilme (reservoir dogs), ein weiteres meisterwerk (jackie brown) und einen sehr guten film (pulp fiction), eine hommage ans asiatische kino sollte es sein, leider "nur" ein sehr guter film geworden, ich nehme an, dass bei mir die vorbilder zu hoch in der gunst stehen, z.b. 36th chamber of shaolin, okami, intimate confession of a chinese courtesan, um nur einige zu nennen, tarantino erreicht diese filme qualitätsmäßig meiner meinung nach nicht, natürlich ist es toll, wenn geräusche aus shawfilmen ertönen, blutfontänen spritzen wie in okami, die geschichte an intimate confession erinnert, gordon liu seinen auftritt hat das macht spass, hinzu kommt die perfekte symbiose von oft dem geschehen auf dem bildschirm völlig konträrer musik und dem bild, das macht tarantino schon immer gut (man denke an die folterszene aus rd), sehr schön auch die kampfszenen, welche allesamt gut choreographiert sind, in der szene, die kurzzeitig schwarz-weiß ist, gefällt vorallem auch der schnitt und die kamera, zudem ist der film sehr unterhaltsam und kurzweilig, sehr guter film also, wie schon erwähnt, der leider in keinster weise an seine "vorbilder" herankommt, das ist schade, aber vielleicht ist das asiatische kino ein wenig größer als pulpromane und blaxploitation-movies, vielleicht zu groß, trotzdem sehenswert
p.s.: extrem störend der dümmliche humor mancher szenen, brrrrr, da schüttelts mich
#32
Geschrieben 14. April 2004, 14:05
teilwese imposante bilder, leider mindestens eine halbe stunde zu lang, kann mit seemannsfilmen allgemein nicht viel anfangen, stellenweise etwas heroisch und patriotistisch, einmal anschauen ist so gerade ok, aber das wars, kurzer eintrag, aber mehr will mir zu dem film nicht einfallen
#33
Geschrieben 15. April 2004, 19:09
eisenstein benutzt bei diesem film eine historische tatsache als sprungbrett für zeitgenössische russische propagande, dass das alles wirklich so passiert ist, unterstreicht er immer wieder mit texteinblendungen und zeitangaben, dass eisentsein bei seinen propaganda-filmen auf fakten vergangener tage zurückgreift (oktober, alexander newski, ivan der schreckliche, panzerkreuze potemkin), läßt sich durchaus mit seinem verständnis von film als den zuschauer lediglich stimulierendes medium vereinbaren (hoffe das habe ich richtig verstanden?!?!?!?!?!?!?!? kann ja mal einer was im kommentarthread posten, der sich gut auskennt), im gegensatz zum deutschen propagandafilm, der dem zuschauer vorkaut, muss der russische kinogänger den film als allegorie auf die damals herrschenden zustände verstehen, nun gut, diesen schritt macht eisenstein dem zuschauer sehr, sehr leicht, die deutschen werden hier als durch und durch böse, aggressiv, hinterhältig, gesichts- zumindest namenlos dargestellt, der russe dagegen steht dem diametral entgegen, auch die übertragung auf das eindringen der nazis in russland, bzw. dem zweiten weltkrieg im allgemeinen ist eindeutig, der personenkult um den fürst newski kann durchaus den personenkult um stalin verkörpern, auch die immer wieder auftauchenden extremen totalen dienen als propagandamittel, eisenstein versucht hiermit die größe russlands zu visualisieren, selbst große armeen sind nicht in der lage das bild (=russland) vollends zu füllen, dem entgegen stehen close-ups, welche die entschlossenen gesichter der russen zeigen, bereit für ihr land zu sterben, unterstützt wird das ganze noch auf der tonebene, immer wieder sind heroische, patriotistische lieder zu hören, überhaupt ist die musik des films sehr gelungen, wobei wir auch schon bei der wohl größten schwäche des films sind, dem ton bzw. dem text der darsteller, bei filmen aus der umbruchzeit zwischen stumm- und tonfilm, bzw. bei den ersten tonfilmen von regisseuren, habe ich immer meine probleme, da der film häufig zuviel erklärt, die fähigkeit visuell zu erzählen geht in manchen szenen völlig verloren, da wird "dumm" herumgequatscht, bringt weder charaktere noch handlung weiter, die besten szenen sind auch in diesem film die völlig stummen oder die mit sehr wenig text, die schlachtszene z.b., oder die szene, in der die stadt von den deutschen erobert wird, die schlachtszene ist wirklich sehr gut gemacht, da hätte sich peter jackson noch was für hdr abgucken könne, upps, über den wollte ich ja nicht mehr schimpfen, naja, alexander newski jedenfalls lohnt sich für alle interessierten, wenn mir persönlich jedoch panzerkreuzer potemkin besser gefällt
#34
Geschrieben 16. April 2004, 09:18
wieder greift eisenstein auf historische geschehnisse zurück, um ein propagandawerk anlässlich des 10jährigen jubiläums der oktoberrevolution zu schaffen, sehr zwiespältiges filmerlebniss, um das mal vorwegzunehmen, sehr negativ ist mir aufgestoßen, dass es mir unmöglich war der story des films zu folgen, das mag eventuell auch an meinem unvermögen liegen, ich kenne mich nicht so super mit der oktoberrevolution aus, sie ist kein rotes tuch, aber sehr tief geht mein wissen da nicht, doch genau dieses wissen braucht man meiner meinung, um dem film folgen zu können, das ist sehr schade, wurde ich gegen ende des films gar sehr unruhig und wartete auf das ende der von mir nicht ganz nachvollziehbaren geschehnisse auf dem bildschirm, die montage ist sehr gut gemacht, hier versucht eisenstein auf praktische weise das zu visualisieren, was er theoretisch ausgearbeitet hat, dasklappt hervorragend, auch wenn viele errungenschaften eisenstein heute derart verständlich sind, dass sie nicht mehr revolutionär wirken, visuell ist der film für mich mit panzerkreuzer potemkin auf eine stufe zu stellen, wenn er nicht besser ist, doch irgendwie besitzt eisenstein als theoretiker für mich eine höhere anziehungskraft als als praktizierender regisseur, tut mir leid, wenn ich manchen eisensteinliebhaber jetzt ins gesicht spucke, aber die heute noch berauschenden szenen beschränken sich pro film doch auf circa 5, ich les mir lieber 10mal die "dramaturgie der film form" durch als mich zweimal durch diesen brei von unverständlichem szenen zu kämpfen, um eventuell in 10 von 100 minuten das zu entdecken, was ich suche, das klingt sicherlich etwas hart, beschreibt aber eindeutig meine gefühle bei sichtung des films, bei panzerkreuzer potemkin ist es das gleiche, da gibt esdie treppenszene, ein paar tolle szenen auf dem schiff und massig leerlauf, wenn auch lange nicht wie hier, trotzdem hebt sich der film wegen den 10 % vom mittelmaß deutlich heraus, sorry nochmal für die härte des beitrags
#35
Geschrieben 16. April 2004, 19:58
es war klar, dass ich mir entweder taxi driver oder eben hexenkessel aka mean streets anschauen würde, gott sei dank ist die wahl auf diesen film gefallen, wer weiß, ob ich ihn zu einer anderen zeit an einem anderen ort ebenfalls so wahrgenommen hätte, sicherlich dagegen spricht die tatsache, dass ich nach der ersten sichtung vor gut und gerne anderthalb jahren ein wenig enttäuscht war, das ist vergangenheit, scorsese liefert hier ein werk ab, dass es, so behaupte ich frech, mit taxi driver aufnehmen kann was die qualität angeht, es geht um mehrere männer, die im sumpf der großstadt gefangen sind (häufig benutzt scorsese hier auch die metapher des dschungels, man denke an den tiger, der begriff 'jungle'wird auch mehrmals als synonym für stadt gebraucht), einerseits versuchen sie rauszukommen, andererseits tun sie alles mögliche, was diese flucht verhindert (sie besuchen lieber das kino, die flucht vor der realität?), zunächst haben alle verschiedene wege für sich beansprucht, einer sucht sein heil in der kirche, welche jedoch, so erfahren wir schon zu beginn (wo noch kein bild die leinwand gestreift hat), keine wirkliche lösung ist, der andere versucht sich mit einer bar über wasser zu halten, wieder ein anderer betreibt kleinere gaunereien, leiht sich überall geld und ähnliches, doch all das scheint keine lösung zu sein, so scorsese, er verstärkt diesen eindruck auf visueller ebene mit sogartigen steadycamszenen (ich möchte hier besonders die fahrt des besoffenen keitel hervorheben) und es scheint mir auch, dass häufig weitwinkelobjektive benutzt wurden, die einiges zur wirkung beitragen, die musik, welche übrigens erstklassig und sehr vielfältig ist, wirkt ebenfalls sogartig, sie ist eingängig, läßt einen jedoch so leicht nicht wieder los, dass diese "harten" gauner stellenweise von scorsese als sehr kindlich gezeichnet werden (ich denke an die angst vor dem tiger oder die "schlägerei" mit den mülltonnendeckeln) unterstützt den eindruck des gefangenseins, keitel scheint auch nicht wirklich zu wissen wie weiter, wirkt unsicher, wenn er sich desöfteren im spiegel betrachtet, die liebe als ausweg? mag manch einer nun berechtigt fragen, vielleicht im wirklichen leben, hier jedoch nicht, keitels beziehung zu teresa ist zum scheitern verurteilt, er schafft es nicht die "straße" abzuwerfen (man merkt es vorallem am slang, welchen er im bett verwendet), die beziehung muss geheimgehalten werden, eifersucht deutet sich an, die geschäfte sind ihm wichtiger, sex wird in einem traum von keitel eindeutig mit gewalt, genauer blut, konnotiert, das ende schwebt hier schon bedrohlich über den charakteren, welcher ausweg bleibt den protagonisten? nunja, auch das wird mehrmals angedeutet (beim selbstmord groppys z.b.), der tod scheint die einzige lösung, aus diesem grunde ist das offene ende nicht wirklich offen, die spirale der gewalt, die der film darstellt, läuft weiter, das wird deutlich, wenn scorsese am ende andere charaktere bei ihrer alltäglichen beschäftigung zeigt, überhaupt bietet der film dem zuschauer keine wirkliche geschichte, das sind nur bruchstücke aus dem leben, fragmente, lediglich schlaff zusammengehalten, oft unterbrochen, nicht weitergeführt, das gezeigt soll nicht etwas besonderes sein, es ist alltag, 365 tage, 24 stunden, 60 minuten, immer der gleiche scheiß, diese erzählstruktur kann böse zungen leicht dazu verführen von langeweile zu sprechen, naja, verkanntes meisterwerk, dessen qualitäten sich mir erst beim zweiten anschauen offenbart haben:love:
p.s.: eine szene erinnert mich stark an eisenstein, und zwar die, in der scorsese versucht mithilfe der montage eine puppe zum tanzen zu bringen, das nur so nebenbei, hatte mal gehört scorsese schaue sich eisensteinfilme während des schneidens an, da hat er wohl gerade genauer hingeschaut
#36
Geschrieben 17. April 2004, 10:41
der film will sicherlich irgendwie lustig sein, das ist er meiner meinung nach nicht, hab kein mal gelacht, höchstens geschmunzelt, ein wenig über die skurillen ideen vielleicht, aber sonst?, spannend ist der film auch nicht gerade und um das thema philosophisch zu hinterfragen ist er wiederrum zu sehr auf humor, märchen getrimmt, dieses märchenhafte stört hier übrigens gewaltig, ich weiß nicht, man kann sich den film einmal anschauen, das wars dann aber auch, komisch, dass den viele so toll finden
#37
Geschrieben 17. April 2004, 19:25
völlig unterbewerteter serienkillerfilm, meines erachtens nach ein visueller hochgenuss, übrigens scheint es mir, dass wir hier z.b. eine abart des themas aus "being john malkovich" haben, nur etwas düsterer und meiner meinung auch längen besser, nagut, die story kann mit den bildern in keinster weise mithalten, was solls? seien wir ehrlich, was nützt die beste story, wenn das ganze langweilig anzusehen ist, weiter denke ich, dass es heute sehr schwer ist storymäßig noch wirklich innovativ zu sein, irgendwie war doch alles schonmal da, das wie ist das wichtige bei der ganzen sache oder man erzählt surrealistisch ( ), denn dann erübrigt sich das ganze (die phantasie scheint unendlich groß), ein durch und durch surrealistischer film, automatisches filmen, um bretons terminologie ein wenig zu wandeln, wäre das möglich? ich schweife ab, aber auch ein eleganter übergang zu den surrealistischen bildern, die dieser film leider nicht durchgehend bietet, die minuten bis zur festnahme hätten meinetwegen weitaus weniger sein dürfen, dann dringt man mit j.lo in die gedanken eines serienmörders (moment, ist das eventuell neu?), man stößt sozusagen in eine art überrealität, in einer verschmelzung von realität und fantasie, eine art surrealismus? die bilder scheinen es anzudeuten, da wird zeit und vorallem raum aufgebrochen, man erlebt völlig irrationale dinge, nicht erklärbar, die bilder sind stellenweise unglaublich schön, unglaublich verstörend, aber immer von visueller großartigkeit, ein bild erinnert mich sehr an ein andalusischer hund, das mit den drei frauen am strand, wieso? keine ahnung, unbewusst, ein toller film, den ich mir aufgrund der schlechten kritik erst jetzt angesehen habe, schade
#38
Geschrieben 17. April 2004, 22:51
der film versucht verschiedene kultfilme der 90er, bevorzugt die teeniehorrorfilme, aber auch z.b. usual suspects, zu parodieren, wichtig ist hier das wort versucht, denn wirklich lustig ist das ganze nur an ein, zwei stellen, der rest ist peinlichster pubertärer humor weit unter jeder gürtellinie, das ganze ist derart unlustig, dass gerade diese unlustigkeit mich zum lachen bringt, ist trotzdem traurig, dass für so etwas geld verschwendet wird, ich frage mich übrigens, wieso ich mir den film gerade zum ZWEITEN mal angeschaut hab, verrückt?
#39
Geschrieben 18. April 2004, 17:01
damit wäre das kapitel kubrick für mich bis auf die drei erstlingswerke abgeschlossen (von killer's kiss bis eyes wide shut), dieser film gehört einem genre an, was allgemein als monumentalfilm bezeichnet wird, diese monumentalfilme schaue ich mir normal nicht einfach ohne besonderen grund anschaue, zu groß ist für mich da die gefahr mich 3-4 stunden zu langweilen, hier war der grund halt mr. kubrick und angesichts des namens bin ich schon ein wenig enttäuscht, man merkt dem film an, dass kubrick hier nicht freie hand hatte, kann mir nicht vorstellen, dass er z.b. diese liebesgeschichte derart platt erzählt hätte, auch scheint mir, dass es douglas stellenweise sehr darum ging im rampenlicht zu stehen, da wird es bestimmt hitzige diskussion gegeben haben, auch ist der film viel zu lang, halbe stunde weniger, so 160 minuten wäre ok gewesen, aber 190? da hätte man einiges rausnehmen können, um dem film ein etwas schnelleres tempo zu geben, denn er hat zweifelsohne grandiose momente, die schlachten, die erste stunde, das ende, aber im mittelteil, da hängt es stellenweise ein wenig durch, der charakter des spartakus ist ebenso wie sein direkter gegenspieler grassus völlig uninteressant, zu gut der eine, zu böse der andere, ich würde behaupten, dass es im kubrick-universum nicht noch einen derart durch und durch guten menschen wie spartakus gibt (douglas hat da sicherlich was für getan, sein charakter in paths of glory kommt da noch am ehesten ran), peter ustinov stiehlt ihm so oder so die show, das ist eine meisterhafte leistung, die er hier als sklavenhändler abliefert, zurecht oscarprämiert, auch, dass spartakus pläne nicht funktionieren scheint ein kubrickartiges thema zu sein, der rationale plan wird durch irrationales zerstört, hier wie so häufig durch die natur, die schlechtigkeit des menschen, dieses arbeitet ja kirchmann in seinem buch interessant heraus, auch das thema krieg ist sicherlich favorisiertes thema der filme kubricks, insgesamt sicherlich sehenswerter film, der etwas unter seiner erheblichen länge und der selbstinszenierung douglas leidet
#40
Geschrieben 18. April 2004, 17:07
Zitat
das schreit nach einer liste. bittesehr:
shining
2001
the killing
dr. strangelove
clockwork orange
paths of glory
barry lyndon
full metal jacket
eyes wide shut
spartacus
lolita
killer's kiss
man beachte die abstände zwischen den gruppen
#41
Geschrieben 19. April 2004, 18:19
der film ist auf in seiner aussage meines erachtens nach ein zweischneidiges schwert, doch dazu später mehr, erstmal zum unterhaltungswert des films, der ist nämlich ziemlich riesig, es macht einfach spass heston auf seiner reise zu begleiten, auch wenn man ihm nach seinem auftritt in bowling for columbine den wissenschaftler nicht mehr abnimmt , ich würde den film auch nicht unbedingt als science-fiction bezeichnen, er ist viel eher in die sparte abenteuerfilm mit phantastischen elementen einzuordnen, das make-up, um das mal einzuschieben, ist viel schlechter als in 2001 (da ging es ja um den oscar), stört aber nicht, der score ist ein highlight des films, ein sehr experimenteller score, sehr gut, gefällt, auch die extremen totalen der landschaft sind ein fest für die sinne, der humor kommt auch nicht zu kurz, man muss einfach schmunzeln, wenn so manche parallelen zur menschheitsgeschichte auftaucht, so z.b. die symbiose von wissenschaft und religion, der klassengesellschaft, der haltung der menschen als tiere und vieles mehr, ziemlich sarkastisch das ganze, man lacht also, bis zum ende, dann bleibt einem das lachen im halse stecken, das ende ist ein schlag in die magengrube, man (ich) rechnete überhaupt nicht damit, auch die inszenierung ist meisterhaft, denkt man aber mal ein wenig darüber nach, muss man zu dem schluß kommen, dass es sich bei der aussage, die der film macht, um eine höchst misanthrope handelt, vielleicht noch mehr, menschenverachtend vielleicht, und das ist für mich, einen, der an das gute im menschen glaubt, zu zynisch, die affengesellschaft soll also besser sein als der von grund auf böse mensch? die mittelalterliche einheit von kirche und staat, rassentrennung usw., alles besser als die heutige gesellschaft? ich werde mir den film auf jeden fall nochmal ansehen und versuchen einen anderen zugang zum film zu finden (oder weiß einer von euch was anderes?), ansonsten ist das nämlich ein ganz, ganz, ganz großer film
#42
Geschrieben 22. April 2004, 17:13
dokumentarfilm über robert steinhäuser, der vorallem durch seine objektivität überzeugen kann, alle beiträge, zumeist stellungsnahmen von eltern, bekannten, lehrern, angehörigen der opfer, bleiben zumeist unkommentiert, ein völlig objektiven dokumentarfilm zu drehen ist meines erachtens trotzdem unmöglich, zuviel einfluss des regisseurs z.b. bei der auswahl der interviews, die reihenfolge (so endet der film mit kommentaren des sichtlich am meisten mitgenommen angehörigen und dessen tochter), ansonsten liefert der film keine neuen erkenntnisse, fast jeder sucht die schuld bei anderen, manche bei filmen, manche beim computer, manche bei der schule usw., jedoch selten gesteht jemand ein, dass auch er schuld ist, naja, etwas zu lang, aber manches mal ganz interessant und weitestgehend objektiv
#43
Geschrieben 22. April 2004, 19:05
also, ich möchte mal mit was allgemeinem beginnen, monthy python, chaplin, mel brooks, was haben die alle gemeinsam? nunja, für mich, dass ich sie früher hasste, wirklich hasste, kein mal während eines films gelacht, als zu albern abgetan, langweilig, unlustig, und jetzt, erst chaplin, fast nur meisterwerke, dann python, zumindest alles gut, manches sehr gut, jetzt brooks, frühling für hitler, meisterwerk, zumindest fast, unglaublich lustig, einer der schauspieler mit dem witzigsten gesicht, das ich je gesehen habe, zero mostel, muhahahahaha, ich glaube, dass da mal ein bild in mein tagebucheintrag reinkommt, am ende tue ich mal eins rein, dann wilder, der brilliant zu mostel passt, ganz, ganz wenige gags sind für meinen geschmack etwas zu albern, aber nur ganz, ganz wenige, 2-3 stück, höchstens, ich denke hitler bietet sich für derartige witze auch an, siehe der große diktator, traumhaft lustiger film, schön, spass gehabt, gelacht, hier drüber, unter anderem:
#44
Geschrieben 23. April 2004, 07:11
hach, ich liebe diesen film, das war die sechste oder siebte sichtung und immer wieder fasziniert aufs neue, lieblingsfilm? vielleicht, ja, einer meiner lieblingsfilme auf jeden fall, es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken, bzw. vielleicht nicht neu, man verbindet die gesehenen dinge nur anders miteinander, kommt zu ganz anderen erkenntnissen, in dieser hinsicht war die heutige sichtung besonders fruchtbar, vielleicht auch, weil ich mit dem surrealistischen manifest angefangen habe, beginnen wir mal bei etwas ganz realistischem, der musik von wagner, einem deutschen, deutschtum assoziert man, und plötzlich wird die musik surrealistisch, ein angriff auf frankreich, dann ein weiteres bild, was mich die letzten sichtungen beschäftigt, der mond, links oben in der ecke, wirkt völlig fremd, das kann nur daran liegen, dass der mond bei anderen filmen grundsätzlich rechts liegt, dieser frage konnte ich leider noch nicht weiter nachgehen, dann der augenschnitt, wohlbemerkt durch nur ein auge, meines erachtens nach ein wichtiger punkt, der augenschnitt zerstört das auge, den inbegriff von rationalität, ich denke an die floskel: ich glaube nur an das, was ich mit eigenen augen gesehen habe, das sichtbare wird zerstört, was nicht rational ist, ist irrational, träume vielleicht, das andere auge bleibt heile und so schaffen bunuel und dali eine fantastische visualisierung des begriffs surrealismus, die verbindung von rationalem (das funktionierende auge) und irrationalem (das zerstörte auge), die überrealität wird dann durch die folgenden minuten verbildlicht, man kann den schnitt auch anders betrachten, als "strafe" für die "prüde" frau, die sich ihren sexualtrieb nicht hingeben will, dann öffnet bunuel mit dem rasiermesser ihr auge, das stimmt ja auch wortwörtlich, er schafft ja eine neue öffnung, dann das buch, was sich in eine waffe verwandelt, kann auch mehrfach interpretiert werden, vielleicht als eine absage an die kunst, die kunst (=buch) wird durch die waffe (=gewalt, zerstörung, "antikunst") ersetzt, oder auch wieder als den austausch von rationalität durch irrationalität, und dann folgt im sinne von breton ("die größte surrelistische tat ist auf die straße zu gehen und jemand niederzuschießen", wie wahr das ist) ein schuss, das ist höchst surrealistisch, die realität wird mit der traumwelt vermischt, der protagonist erhält eine waffe anstatt dem buch, weil er ihn umbringen will, überhaupt durchdringen den film vor allem zwei dingen, sexualität und gewalt, ganz ihm sinne von freud sexual- und todestrieb, ein film für die ewigkeit, ich hoffe, dass ich ihn irgendwann einmal im kino sehen kann und das in einer superben qualität, oder wenigstens in guter qualität am fernseher, ein bitterer nachgeschmack bleibt jedoch so oder so, nämlich die frage nach den bunuels von heute?
#45
Geschrieben 23. April 2004, 11:50
nach darkness und the others der nächste reinfall von spaniens neuer "elite", das gibt es doch gar nicht, ich verstehe nicht, was an den filmen so gut sein soll, dieser ist etwas besser als darkness, ist stellenweise auch ein wenig spannend, auch wenn ich die zappelnden kinder am ende kaum noch sehen konnte, einmal funktioniert so etwas, nicht 100mal, das ende ist völlig bekloppt, hab beinahe auf dem boden gelegen vor lachen, "synthese, synthese", "das ultimative böse", dann dieser irre im sanatorium, die schrecklich penetrante musik, naja, mir ist das alles etwas uninteressant, bin sogar mehrmals kurz eingeschlafen, der film kriegt trotzdem keine neue chance, zu schlecht
#46
Geschrieben 23. April 2004, 13:53
hui, was war das? ich finde noch keinen rechten zugang zu diesem knapp 7 minuten langen (kurzen) film, sich drehende spiralen und sich drehende sätze, die ich, da französisch, nicht verstehe, mal flugs über marcel duchamp informiert, zumindest etwas mehr als ich wusste, denn das war nicht gerade viel, sogenannte rotoreliefs sind es anscheinend, die uns der kurzfilm präsentiert, anscheinend von duchamp erfunden und hier präsentiert, manche der effekte sind schön anzuschauen, mehr kann ich noch nicht damit anfangen, ein anderer vielleicht? mit einer übersetzung der zwischentitel wäre mir auch geholfen, nur so viel noch:
#47
Geschrieben 23. April 2004, 18:48
ich mag verhoeven filme, zumindest die, die ich kenne, ich kenn zwar nur hollow man, starship troopers und robocop, aber die sind gut, funktionieren zumeist auch auf zwei ebenen, zum einen sind alle drei in meinen augen sehr gutes actionkino, das einfach spass macht, unterhält und zumeist tief schwarzen humor aufweist, wobei wir auch schon bei der zweiten ebene wären, die filme sind höchst kritisch und satirisch, das fängt schon bei der darstellerwahl aus, entweder haben die alle einen guten tag gehabt oder verhoeven hat geahnt, dass die den film nicht verstehen und deshalb genommen, was die für eine fröhlichkeit an den tag legen, alle gutaussehend, braun gebrannt, dummes lächeln, mehrere beverly hills stars zu engagieren=geniestreich, ich persönlich hätte van dien für den oscar nominiert und mich für ihn gefreut, wenn er so gut spielt oder mich über ihn bei seinen interviews kaputtgelacht, dann die schon beinahe kultigen nachrichten, immer wieder ein hieb gegen faschismus, gegen militär, gegen waffen für alle, gegen zensur, gegen krieg, gegen propaganda, gegen alles, was der film laut den deutschen moralhütern verherrlicht, vielleicht lag das mit der indizierung auch an der synchro, heute erstmals im o-ton, meine güte, was in der synchro alles verschwiegen wurde, bugs sind nicht die aggressoren, unterschied bürger-zivilperson, um nur die wichtigsten zu nennen, wenn ich dann noch an die ss-klamotten von dem wissenschaftler denke, muhahahaha, ich mag diesen film wirklich sehr, man darf dann auch wirklich nicht vergessen, dass der film noch super unterhält, das ende ist auch fantastisch und nochmal so ein richtiger schlag in die magengrube, oder die patriotistischen sprüche der protagonisten, danke mr. verhoeven und weiter so
#48
Geschrieben 23. April 2004, 18:53
#49
Geschrieben 24. April 2004, 15:12
ich hatte angst vor dem film, bzw. vor seiner wirkung auf mich, ich hatte angst, dass er mich beim 4. oder 5. mal enttäuschen könnte, vorweg: das hat er nicht, gott sei dank, ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, ich will versuchen einen interpretationsansatz zu finden, weiß aber nicht, ob ich das auf die schnelle verständlich hinbekomme, man wird sehen, meines erachtens nach ist es eine möglichkeit den film als anklage an den zuschauer zu sehen, kubrick hält dem publikum sprichwörtlich den spiegel vor, das erklärt den immensen einsatz von spiegelmotiven, doppelgängern und symmetrischen gebilden, ich denke da z.b. an die zwillinge, die beiden gradys, toni und danny, das zimmer von dem schwarzen, die eingangshalle, das badezimmer und so vieles mehr, die symetrien sind nahezu in unendlicher anzahl vorhanden, anderes beispiel, das zeigt wie genau kubrick hier vorgeht, zimmer 237, anders 2+3+7=12, 12 gespiegelt ist 21, das jahr, was uns am ende auf dem foto begegnet, das bildformat dürfte auch der symmetrie willen gewählt worden sein, 4:3 ist symmetrischer als 16:9, mehrmals wird die leinwand auch zum spiegel ohne dass der zuschauer dies merkt, zum beispiel ziemlich zu beginn als wendy jack das frühstück bringt und der schlüsselmoment für diesen ansatz: der moment in dem der zuschauer redrum als murder liest, die leinwand als spiegel der realität, die zuschauer wären demnach also "mörder", mörder würde ich jetzt mal nicht im engen sinne als mörder sehen, sondern einfach als etwas negativ konnotiertes, was gerade gut in die geschichte passte, die geschichte amerikas, das haus stellt amerika dar, diese leseart eröffnet kubrick dem aufmerksamen zuschauer schon zu beginn, amerikanische flaggen sind zu sehen, einige indianer sträubten sich gegen den bau, auf indianerfriedhof gebaut, man bewegt sich auf indianerland, ähnlich den amerikaner, dann der schwarze mann, dick symbolisiert den rassismus, somit auch auf gewisse art und weise die angst des weißen mann vorm schwarzen, seine selbstzweifel, die kubrick, sexuell, auf meisterhafter weise in der badezimmerszene visualisiert, diese beiden pfeiler hauptsächlich, rassismus und genozid hält kubrick dem publikum vor augen, mithilfe der irrationalität auf der zeitlichen ebene, die bezeichnungen werden immer undeutlicher, manche räume scheinen modern, manche (der golden room) könnte aus den zwanzigern stammen, die letzte szene, die kleidung der zwillinge, all das vermischt die zeitebene und zeigt mit den dargelegten symmetrien, was kubrick mit dem film wollte, rassismus und genozid, das wart ihr, das seit ihr, das sollte man nicht vergessen, man kann den film aber auch ganz anders deuten, das sei jedoch nur kurz angerissen, werkimmanent betrachtet ist der film eine weitere visualisierung kubrickscher motive, das irrationale(hier, man denke an die letzte szene, das "tierische" im menschen) bricht in das rationale(man denke an die symmetrien) ein, andere leseart: der film spielt mit den motiven des horrorfilms, hier sei nur erwähnt: kaum dunkle szenen, alles spielt im licht, mühsam wird holloran herbeigebracht, kubrick "vergeudet" 15 minuten, direkt getötet, dann der sound, der sehr genial ist (noch nie aufgefallen), der häufig vor dem bild das "schrecken" ankündigt, dann die szene, die max schon einmal angesprochen hat (das axteinschlagen auf die tür, siehe shining cineclub), der film bietet unendlich viel, wenn ich nur an den genialen achsensprung in der badezimmerszene denke, göttlich, übrigens ein film, der neben reservoir dogs dafür verantwortlich ist, dass ich jetzt hier bin, rd weckte mein interesse für film im allgemeinen, kubrick und besonders shining mein interesse am film als kunst, danke, vom ganzen herzen
#50
Geschrieben 25. April 2004, 09:31
der film hinterläßt mich mit etwas ambivalenten gefühlen zum gesehenen, um mit dem positiven zu beginnen sei gesagt, dass die letzten 20-25 minuten mit das beste und verstörendste sind, was ich bisher auf der leinwand, bzw. auf dem fernseher , gesehen habe, jesus als herzog blangis, das ist wirklich höchst subversiv und verstörend, ich saß mit offenem mund vorm fernseher, völlig geschockt, tränen in den augen vor freude, dann der wutanfall im zimmer des mannes, das ist so unheimlich unheimlich und schön, oder die szene im garten mit der statue, die letzten 25 minuten wären ein weiteres meisterwerk wie ein andalusischer hund, auch zuvor gibt es unvergessene elemente, die kuh im bett, ein vater erschießt sein kind, die toten bischöfe usw., aber bunuel macht meiner meinung einen riesen, riesen, riesen großen fehler, er versucht die surrealen bilder in eine geschichte zu packen, das funktioniert durch das episodenhafte bei das gespenst der freiheit und der diskrete charme, aber hier nicht, die surrealen motive wirken in der ersten hälfte wie störende steine, die nicht dahin gehören, der film läßt diese unbeschreibliche logik, die un chien andalou inhärent war, vermissen, es scheint als ob die surrealen dinge zum reinen selbstzweck verkommen, es mag sein, dass sich das ganze beim erneuten anschauen zu einem zusammenhängenden etwas entwickelt, heute war das leider nicht der fall, vielleicht hätte bunuel lieber zwei filme ohne wirkliche geschichte aus seinen ideen gemacht, naja, das ganze ist trotzdem sehr sehenswert und wie gesagt, die letzten 25 minuten sind göttlich, und auch in den ersten 35 minuten gibt es einiges zu sehen, was einem die sprache verschlägt, ich hoffe, dass der film beim erneuten ansehen wächst, das potential ist zweifelsohne da
#51
Geschrieben 25. April 2004, 22:18
schon bei den credits war zu spüren, dass der film sehr liebevoll und detailreich gestaltet ist, der film bietet einiges an schrägen ideen, deren skurillität immer wieder an comics erinnert, lustig ist er auch, nur leider hat er mit dem von tony curtis dargestellten charakter einen der unsympathischten sympathieträger, den ich seit langem gesehen hab, dass curtis in der tortenschlacht nur eine torte abbekommt ist bezeichnend, der film ist zudem mit 160 minuten etwas übertrieben lang, jack lemmon und peter falk trösten jedoch mit der stellenweise hinreißenden weiblichen hauptdarstellerin über das fehlende talent curtis hinweg, so bleibt ein unterhaltsamer film, der sich ganz gut für einen sonntagabend eignet
#52
Geschrieben 26. April 2004, 21:08
nach der ersten sichtung musste die dvd her und heute ist sie dann im player gelandet, volltreffer ist das einfach, zu dem film als porträt der horrorfilmgeschichte ist mir noch einiges aufgefallen, die mutter (=der horrorfilm) ist 1897 geboren, ein jahr später als die berühmte zugfahrt die kinoleinwand erblickte, die mutter beginnt sich selbst zu verspeisen, sie verfault, analog zum ende des sich in ewigen wiederholungen verlierenden horrorfilms der 80er, man denke an freddy, halloween, friday 13th usw., innovativ ist das nicht mehr, lionel (=splatterfilm) ist in einer art trauma (vatergeschichte), kann sich nicht wirklich von seiner mutter lösen, die dies auch verhindern möchte, ähnlich dem splatterfilm, der ja trotz braindead sogar noch heute allgemein unter der sparte "horror" läuft, er schafft es aber dann letztendlich doch (zumindest theoretisch gesehen in diesem film), in dem er genrekonventionen auf den kopf stellt und ins groteske verzerrt, die zombies schlafen miteinander, sind nicht die asexuellen wesen aus z.b. romeros trilogie, diagonalen im bild werden derart penetrant und plakativ gesetzt, dass es komisch wirkt, der blutgehalt ist enorm, man läuft nicht vor den zombies weg, man hält sie sich im haus, fährt mit ihnen spazieren, die zombies wollen raus, nicht rein, die liebesstory u.v.m., dann die komik, das lustig-sein als dem spannung-empfinden diametral gegenüberstehendes gefühl, das ist nur konsequent, ich will noch ein paar andere szenen erwähnen, das ende, wo die riesige mutter den kleinen lionel in sich nimmt, das genre verschlingt das sub-genre, was im folgenden ausbricht und als eigenständiges genre besteht, auch das happy-end ist da nur völlig konsequent, anders könnte der film nicht enden, ich rücke nicht von meiner meinung ab, ich unterstreiche sie MEISTERWERK
#53
Geschrieben 28. April 2004, 20:29
nettes trashmovie, so die tv spielfilm, einiges ist wirklich "leicht" trashig, die blitz- und feuereffekte, die masken der "übermenschen", das aussehen der bombe und noch einiges mehr, direkt zu beginn wird deutlich, dass der film nicht eigenständig funktioniert, sieht man doch das ende des ersten teils noch einmal, ansonsten führt der film die idee des ersten teiles konsequent weiter, die affen sind nun etwas militanter und gewaltbereiter, zumindest die gorillas, die im ersten teil nur nebenrollen bekleideten. wieder wird stellenweise mit seitenhieben gegen die menschenwelt gearbeitet, das niederknüppeln der demonstranten z.b., mit der idee des übermenschen weiß ich noch nicht zurecht umzugehen, kann man sich mal anschauen, ist aber nicht so gut wie der erste teil, hab mir nebenbei versucht eine dornwarze zu entfernen, was in einem filmreifen blutbad endete
#54
Geschrieben 29. April 2004, 16:06
erster film der kurzfilme, die gestern abend auf arte zu sehen waren, belmondo redet, redet und redet, dabei wird es stellenweise lustig, irgendwie ziemlich belanglos und doch habe ich das gefühl, dass der film gerade deswegen so gut ist
Big Shave, The
sehr, sehr guter film von scorsese, der hier gleich 3 motive seiner späteren filme vorwegnimmt, zum einen sicherlich die gewalt/das blut, zum anderen die gespaltenheit der person, das spiegelmotiv (z.b. travis bickle, jesus) und die jazzmusik, die hier fröhlich und konträr zum überaus blutigen geschehen vor sich hintönt, der film erscheint mir wie ein verdammt böser alptraum, die surrealität des geschehen verstärkt diesen eindruck, äußerst faszinierend, interessantes auf imdb gelesen, der film als kommentar auf den vietnamkrieg, angucken, wenn möglich, übrigens exzellente schnitte, wie ich finde
Saute ma Ville
fast noch faszinierender als the big shave, zu beginn sicherlich am interessantesten wie sich die töne überlagen, wegbleiben, aus dem off ertönen, zu laut oder zu leise erklingen, interessant, hinterher wird dann auch das geschehen auf de bildschirm immer chaotischer, es scheint als mache die frau all diese dinge, weil sie sich beobachtet fühlt, für ein publikum quasi, enorme sogwirkung auf mich gehabt
Porträt einer Bemühung
dieser film erinnerte mich zu beginn an camus, schlägt jedoch eine andere richtung ein, es scheint mir ein porträt über jemanden, der beide weltkriege miterlebt hat und in der nachkriegszeit orientierungslos ist, er braucht eine starke hand, erst der kaiser, dann ganz schnell die nazis und nach dem krieg die bürokratie, ohne die scheint er extrem hilflos zu sein, weiß nicht so richtig mit seinem leben anzufangen, der film balanciert da schön auf der linie dokumentar-fiktion, auch anzusehen, interessant
#55
Geschrieben 29. April 2004, 17:31
dokumentation über obdachlose, die eindeutig kritisieren will und dafür die meinung des zuschauers manipuliert, ähnlich michael moore, das wird am ende auch deutlich, der film als waffe gegen gesellschaftliche probleme
The Girl Chewing Gum
naja, hinterläßt mich etwas ratlos, der regisseur als gottähnliches, allwissendes wesen oder irgendwie so ein humbug, naja, komisch
das Zauberglas
noch komischer als komisch, keine ahnung, was ich damit anfangen soll
#56
Geschrieben 29. April 2004, 21:21
lange habe ich nach einem wort gesucht, was diesen film beschreibt, letztendlich bin ich bei dem adjektiv sympathisch hängengeblieben, das passt meines erachtens nach, besonders interessant machen den film zwei dinge, zum einen der stadtteil casbah, er ist wie ein labyrinth angelegt und ist für gabin zugleich schicksal, schutz und sarg, zum anderen die zwielichtigen gestalten, das fehlen wirklich böser und wirklich guter charaktere, alles bewegt sich charakterlich in einer zwischennische, so mag ich das, das ende ist dann nur das tüpfelchen auf dem i, sehr tragisch und mitreißend, wirklich "sympathischer" film
#57
Geschrieben 30. April 2004, 18:18
wenn andere leute etwas auf den punkt gebracht haben, dann sollte man das ruhig übernehmen:
"im kino gewesen. geweint." (franz kafka)
und vielleicht noch eine kleine anmerkung: es ist nicht immer das wichtig, was gesagt wird, sondern auch desöfteren das, was nicht gesagt wird. einer der visuellsten filme seit kubricks 2001.
#58
Geschrieben 01. Mai 2004, 06:09
formal beeindruckender angriff auf das spießbürgertum
FLOWERGIRL
film über 3 japaner in australien, schön anzusehen
#59
Geschrieben 01. Mai 2004, 09:18
ganz hervorragender hitchcock film, leider hat er meines erachtens nach eine schwäche mit der ich diesen eintrag beginnen möchte, das ende ist zu erklärend, dadurch wiederum zu lang/langweilig, hitch scheint den amerikanern nicht allzuviel zuzutrauen , naja ansonsten ist der film brilliant, ich möchte an dieser stelle auch sämtliche schauspieler loben, normalerweise interessiert mich dieser aspekt nicht besonders, aber hier sind alle rollen perfekt besetzt, ob die beiden hauptdarsteller (man leidet mit fontaine, wenn sie sich einerseits nicht von dem übergroßen schatten rebeccas, andererseits nicht von ihrer vergangenheit als "einfaches" mädchen, lösen kann, das sie keinen namen bekommt, zeigt dies auf elegante weise, toll), der "irre" im strandhaus, mrs. danvers (immer in schwarz, scheint überall zu sein, immer anwesend und äußerst beunruhigend), die herrin unserer heldin ganz zu anfang und so weiter, top, dann das set, die austattung, äußerst liebevoll gemacht, vorallem das haus, was für mich, auch truffaut spricht das an, eine art eigenleben entwickelt und sehr wichtig ist, fontaine verliert sich in den riesigen räumen förmlich, mrs. danvers scheint alle ecken zu kennen, hinzu kommen noch einige besonders tolle szenen, ich denke da z.b. an die szene, in der de winters seiner neuen frau erzählt, was sich am letzten tag vorm unfall passiert ist, die kamera unterstützt seine erzählung hervorragend, oder die vielen schattenspiele oder besser das spiel mit den schatten, ich finde, ganz kurz und knapp: dieser film gehört zu den " guten" hitchcocks, hervorragend
#60
Geschrieben 01. Mai 2004, 11:34
da wir gerade das stück büchners in der schule lesen (müssen), dachte ich mir, dass man sich da doch direkt den herzog anschauen kann, der film bleibt der vorlage ziemlich treu, die dialoge sind nahezu wortgleich, es wird zwar einiges weggelassen und verändert (so der großartige vorspann, auch ist die reihenfolge der szenen in meiner lesbaren ausgabe völlig anders, glaube, dass da verschiedene "versionen" existieren, da fragment), im großen und ganzen sehr an die vorlage angelehnt, auch die theatralische inszenierung, sprich ausdrucksstarkes spiel von vorallem kinski, statische kamera usw. verstärkt diesen eindruck, ist jedoch nicht weiter tragisch, da das ergebnis beeindruckend ist, kinski ist genial, ich denke da z.b. an den schon erwähnten beginn oder den mord, er ist nicht handelnder, er ist misshandelter, getriebener, gehetzter, geschlagener, getretener, mist, dreck, nicht lebenswert, von der gesellschaft erniedrigt und zu einem mord getrieben, nicht er ist der hauptschuldige, sondern auch (vorallem?) die "anderen", so sehe ich das stück, für gut befunden
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