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filmtagebuch - Filmforen.de - Seite 6

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filmtagebuch


299 Antworten in diesem Thema

#151 Opagraui

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Geschrieben 13. Juli 2004, 16:32

LE BOUCHER

um es mit milde worten auszudrücken: eine herbe enttäuschung, bitte was soll hieran meisterhaft sein? naja, vielleicht war ich auch nicht fähig die brillianz des werkes vollends zu greifen, sicherlich wird mir aber der ein oder andere auf die sprünge helfen können, ich für mich kann die guten szenen an einer hand (wenn nicht mit ein, zwei fingern) abzählen, der rest macht auf mich einen äußerst holprig inszenierten eindruck, naja, erklärungsbedarf durch fans

#152 Opagraui

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Geschrieben 15. Juli 2004, 10:30

JFK

sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler ebene äußerst manipulativer film, stone schafft es den zuschauer immer mehr in das netz seiner verschwörungstheorie zu verwickeln und bleibt dabei immer so seriös, dass es schwer fällt dem ganzen nicht wenigstens ein wenig zu glauben, durch die vermischung von original archivaufnahmen und fiktivem material, einem für einen politthriller äußerst rasanten, hektischen, stellenweise willkürlichen schnitt, der verwendung von farbfiltern, einer unprofessionellen beleuchtung (zumindest teilweise), den zahlreichen, glaubwürdig spielenden stars, u.a. costner, lee jones, sutherland, spaceck, bacon, oldman, gelingt es das ganze unheimlich glaubhaft zu gestalten, filmisch wirklich brilliant und mir persönlich eindeutig lieber als die meisten ähnlichen filme (genau deswegen habe ich mich auch so lange vor diesem film gedrückt), keine minute langweilig und ich ertappte mich mehrmals bei einem äußerst makabren gedanken: stone sollte mal einen film über den holocaust drehen

#153 Opagraui

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Geschrieben 15. Juli 2004, 15:39

BLOOD FEAST

durch das minimalistische spiel der schauspieler, die unspektakläre schnittart, die bemühte, aber eher lachhafte kameraarbeit, die quasi nicht vorhandene ausstattung und die ziemlich idiotische story versucht lewis den zuschauerblick auf das wesentliche zu lenken, rein von der idee her gar nicht mal so dumm, wenn das wesentliche auch wirklich wesentlich ist, was hier nicht der fall ist, die splatterszenen machen vielleicht 10-20 prozent der gesamten lauflänge (die enorme kürze des films schützt nicht vor sich breitmachender, gähnender langeweile) aus und sind nicht einmal besonders interessant gestaltet, das theoretische konstrukt für den splatterfilm liefert lewis meiner meinung nach trotzdem, die filmhistorische relevanz möchte (und kann) ich auch gar nicht abstreiten, zumal sie gerade infolge der beschlagnahmung erneut häufig bewiesen wurde, deswegen sei dazu auch nichts mehr gesagt und nur auf den medialog artikel hingewiesen, nur noch ein kleiner gedanke: der nächste schritt wäre ja die völlige beschränkung auf gewaltszenen, der pornografische film hat diesen schritt schon länger vollzogen und somit bin ich leicht verwundert, dass es der splatterfilm noch nicht so weit gebracht hat (obwohl ich mir bewusst bin, dass es beim splatterfilm weitaus schwieriger ist) oder ist mir da etwas entgangen (besonders bewandert bin ich ja nicht), fehlt das publikum oder, oder?

#154 Opagraui

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Geschrieben 16. Juli 2004, 19:36

DAS GOLDENE ZEITALTER *

hach, da war sie wieder, diese unglaubliche logik, unbeschreibliche kohärenz der bilder, die mir auch schon un chien andalou so schmackhaft gemacht hat und bei der ersten sichtung so schmerzlich vermisst wurde, natürlich nicht ganz so beeindruckend und betörend wie in dem debüt bunuels, dazu sind die bilder hier doch zu sehr in eine geradlinige geschichte gebettet, es geht um leidenschaftliche liebe und die faktoren, durch die sie verhindert wird, bunuelkenner oder -liebhaber werden sich leicht denken können wer hier demzufolge alles ein paar "seitenhiebe" bekommt, kultur, kunst (auch die form film wird zumindest bezüglich ihrer möglichkeitsvielfalt hinterfragt), gesellschaft, staat und natürlich religion/kirche, die jesus=blangis szene ist an skrupellosigkeit und effizienz kaum zu überbieten, definitiv eine meiner absoluten lieblingsszenen überhaupt, filmisch ist l'age d'or übrigens nicht besonders eindrucksvoll, was aber bei genauerer überlegung ziemlich passend ist, lediglich der mittelteil fällt stellenweise durch langatmigkeit etwas negativ auf, ansonsten herrlich und fast so gut wie un chien andalou :love:

p.s.: die sternchen hinter dem titel verdeutlichen ab jetzt, ob ich den film schon einmal gesehen habe, ohne stern=nein, mit stern=ja

#155 Opagraui

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Geschrieben 16. Juli 2004, 21:48

IRREVERSIBLE *

definitiv ein absolutes meisterwerk, sowohl physische als auch psychische grenzerfahrung, die ersten 20 minuten produzieren wieder kopfschmerzen, die gewaltszenen lassen mich hochschrecken, regelrecht mitfühlen, was normal nie oder nur sehr selten passiert, definitiv auch beim zweiten sehen enorm "hart", aber keinesfalls gewaltverherrlichend, das letzte attribut, was auf den film passt wäre dieses, banalität der intention und philosophischer holzhammer hin oder her (ist nicht auch die botschaft eines woyzeck, um nur ein beispiel zu nennen, äußerst aufdringlich?), sehr viel wichtiger die enorme kompromisslosigkeit mit der noe seine these auf sowohl formaler als auch narrativer ebene unterstreicht, die kamera scheint es schon zu suggerieren, der raum ist beinahe unendlich teilbar, beherrschbar, es gibt keine grenzen, die noes kamera aufhalten, anders die zeit, montage gibt es nicht, zurecht, die technischen beschränkungen werden so gut wie möglich ausgehebelt (der computertechnik sei dank), die zeit ist definitiv nicht aufzuhalten, man kann zurückblicken, aber nichts rückgängig machen, das 2001 poster ist als kontrapunktisches motiv maßgebend, die ewige wiederkehr ist ein irrglaube, trotz der unglaublich existentialistischen ader des films und einer gewissen negativen grundstimmung (misanthrop schreien die bösen menschen :D), kann das hauptthema sehr leicht ins positive gekippt werden und auf eine floskel reduziert werden, die sicherlich den meisten bekannt ist: aus "die zeit zerstört alles" wird "carpe diem", hervorragend, unbequem, innovativ, anders, meisterhaft

p.s.: zur homophobie des films (schlampig ausgedrückt, aber ...) nur ein paar worte, rectum ist als gegenteil vom ende (wiese mit alex) und somit narrativ gerechtfertigt

fast vergessen: die letzten 30 minuten sind mit das emotionalste, was je auf celluloid gebannt wurde :cry:

#156 Opagraui

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Geschrieben 18. Juli 2004, 11:18

WAS?

ganz herrliches breitbildformat mit wunderbaren bildkompositionen und wunderschönen farben, dazu skurille charaktere und situationen, die nur sehr selten (schade, dass das überhaupt passiert) ins albern vulgäre bzw. vulgär alberne rutschen, eine meines erachtens nach unheimlich heimliche märchenhafte atmosphäre, alice aus dem wunderland stand sicherlich auch pate für die idee, musik ist wunderbar, trotz all der heiterkeit zwischendurch immer wieder polanski typische bedrückend bedrohliche atmosphäre, eigentlich ein völlig "leerer" film, trotzdem, oder gerade deswegen, einfach gut, sehr gut, polanski halt

repulsion
the tenant

what?
rosemarys baby


fearless vampire killers



the pianist








ninth gate

um dem ganzen in einer liste form zu verleihen

#157 Opagraui

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Geschrieben 18. Juli 2004, 22:29

ANY GIVEN SUNDAY

es ist sehr gut und nur passend, dass stone hier nur einen kleinen zeitraum nimmt und darstellt, eigentlich interessiert mich so ein football=kampf scheiß mit schwitzenden männern usw.überhaupt nicht, zumal ich football nicht gerade schön anzusehen oder spannend finde, würde schnell den stempel pubertär aufgedrückt bekommen, aber hier, das ist kein film, das ist ein auf filmmaterial verewigter zwitter, stone baut mühsam und pathetisch heroische charaktere auf, nur um sie gleich danach wieder zu demontieren und umgekehrt, ebenso wird alles mögliche kritisiert, nichts richtig, hollywoodkitsch (das ende ist ja nahezu ein schmeichelhaftes anpassen an entwicklungen im kino amerikas) angebot wechselt sich mit gnadenlos unkonventionellen szenen ab (die szene mit dem auge beispielsweise), musik ist da beispielhaft, schwankt zwischen schnulzigen klavierstücken, rock und ja rule, der ganze film ist hoffnungslos überladen und das komische daran ist folgendes: es ist gut, dass das so ist, zusammen mit der den zuschauer erschlagenden optik, die so typisch für den regisseur daher kommt, rasante schnitte im viertelsekundentakt, vibrierender kamera, alle möglichen verfremdungsmittel usw., entwickelt sich ein cineastisches ereignis, was ich nicht missen möchte und wirklich gerne auf einer riesenleinwand miterleben will, ein unglaublicher film, story ist übrigens arg dünn, hoch anzurechnen, dass da noch einige interessante konflikte und charakterentwicklungen aufgebaut werden können, wobei es selbstverständlich auch hier einige gibt, die reichlich unglaubwürdig wirken, auf jeden fall: riesenempfehlung

#158 Opagraui

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Geschrieben 20. Juli 2004, 06:15

NIGHT OF THE HUNTER

doch sehr intensives und expressives debüt, welches vorallem durch die extreme, aber, das eine schließt das andere wohl kaum aus, auch mindestens ebenso interessante und gelungene lichtführung, die anordnung von vorallem architektonischen elemente innerhalb des bildkaders, welche die unheimliche bedrückende gefahr auf feinste weise förmlich visualisiert und das nuancierte, zwischen der darstellung des schmierigen predigers und des eiskalten mörders schwankende spiel robert mitchums, welches im original sicherlich noch einiges bedrohlicher wirken wird (wobei die synchro wirklich sehr gelungen ist, vorallem die zahlreichen liedtexte sind beachtenswert ins deutsche übertragen), nimmt man jetzt noch zahlreiche interessante kleinigkeiten wie z.b. die kleidung, die tätowierungen an den händen mitchums, welche scorsese in cape fear wieder aufgreift, übrigens, kurzer einschub, scheint mir das remake scorseses weitaus mehr von diesem film beeinflusst als vom original, verschiedene teilstücke der musik, die sehr gelungen ist und die einerseits die bedrohliche atmosphäre unterstützt, andererseits für ruhige momente sorgt, die den zuschauer kurz in sicherheit wiegen, scheinen mir 1 zu 1 übernommen, auch die doch zahlreiche verwendung von christlichen motiven und christlicher mythologie weisen beide filme auf, scorsese weiß anscheinend was gut ist, denn die nacht des jägers spielt meines erachtens nach in einer ganz anderen liga als das doch ziemlich lahme cape fear, lediglich das versöhnliche ende stört das hervorragende gesamtbild, ok, manchmal wirkt der film arg altbacken, das aber nur selten und soll eigentlich nicht stören

#159 Opagraui

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Geschrieben 20. Juli 2004, 20:00

hab mir die mühe gemacht und eine top 25 erstellt, wobei ich auch bemüht war eine ausgewogene mischung zu bieten.

1. in the mood for love (2000)
2. un chien andalou (20er)
3. rear window (50er)
4. the shining (80er)
5. repulsion (60er)
6. 2001 (60er)
7. mean streets (70er)
8. the killing (50er)
9. meshes of the afternoon (40er)
10.lost highway (90er)
11.gespenst der freiheit (70er)
12. psycho (60er)
13. city lights (30er)
14. das kabinett des dr. caligari (10er)
15. tystnaden (60er)
16. audition (90er)
17. the alphabet (60er)
18. pi (90er)
19. alice (70er)
20. irreversible (2000)
21. vargtimmen (60er)
22. crash (90er)
23. return to the 36th chamber of shaolin (80er)
24. night of the living dead (60er)
25. the producers (60er)

kommentare erwünscht

#160 Opagraui

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Geschrieben 23. Juli 2004, 21:53

HIROSHIMA MON AMOUR

hui, das war auf jeden fall zuviel des guten für den kleinen opagraui, das ist ein film, den ich mir sicherlich noch zwei- oder dreimal ansehen muss, um ihn erstens zu verstehen und ihn zweitens irgendwie zu bewerten, was die komplexität des werkes verdeutlichen dürfte, die ersten 15 minuten sind sehr, sehr intensiv und das weitaus mehr als jede kriegsszene vor ort (so meine ich), zugleich etabliert resnais hier das zentrale thema das films, es geht um erinnern und vergessen, hier noch vorrangig um das vergessen des krieges, später dann (auch) um vergangene, gegenwärtige und zukünftige liebe bzw. wie diese miteinander korreliert, aufeinander wirkt, formal gestaltet resnais den film ebenso wie erinnerungen sich einem darbieten, leicht bruchstückhaft, fragmentartig, wie er die erinnerungen des hauptcharakters in die geschichte einwebt, mit flashback und voice-over arbeitet ist brilliant, überhaupt ist der film größtenteils atemberaubend schön gefilmt (vorallem die ineinander verschlungenen, mit hartem kontrast gefilmten körperteile zu beginn, aber auch andere teile), überraschend schnell stellenweise auch die montage, naja, mehr kann ich im moment auch nicht sagen, da ich noch leicht durcheinander bin und meine gedanken nicht wirklich in worte fassen kann

#161 Opagraui

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Geschrieben 24. Juli 2004, 18:31

MESHES OF THE AFTERNOON *

scheinbare zahllose, aber keinesfalls in irgendeiner weise redundante wiederholungen der immergleichen handlung aus verschiedenen perspektiven und auf verschiedenen ebenen der wahrnehmung (traum, realität, fiktion, die sich ineinander verschränken), die jedoch bei genauerer betrachtung in zahlreicher art varieren, der zugleich äußerst enigmatische und mit seiner beurteilung und vorwegnahme einiger szenen, so allwissend wirkende score, das tranceartige spiel der wunderschönen hauptdarstellerin (und zugleich regisseurin dieses werkes), 3 der wohl am einfachsten symbole unserer kultur, ein schlüssel, ein telefon und ein messer, werden zu undechiffrierbaren motiven, unvergessliche bilder, all das (und viel mehr :D) macht aus diesem film einen der besten überhaupt, maya derens debüt wirkt wie ein poetischer, weicher, liebenswürdiger gegenentwurf zum brutalen, anarchischen, harten un chien andalou, ja, wenn man unbedingt will auch weiblicher gegenentwurf, dabei aber keinesfalls weniger verstörend, revolutionär oder wichtig (weitere impressionen in den anderen 3 tagebucheinträgen)

#162 Opagraui

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Geschrieben 24. Juli 2004, 20:35

AT LAND

durch die blauen abende des sommers werde ich gehen/
in den von korn stechenden wegen und das zarte gras zertreten/
ich träume/
ich werde da die kühle an meinen füßen spüren/
ich werde meinen nackten kopf im winde baden lassen/
ich werde nicht sprechen/
ich werde nichts denken/
aber die unendlichkeit der liebe wird meine seele umfangen/
ich werde fern sein/
weit weg wie ein zigeuner/
in der natur und glücklich wie mit einer frau.
(arthur rimbaud)

das ist filmgewordene poesie, auf celluloid gebanntes gedicht über sehnsucht und liebe, läßt sich bretons kritik am roman auch auf den film übertragen? zumindest würde das den "der film muss geschichten erzählen"-typen zur überlegung treiben, naja, manch einer kann auch unverständlicherweise an fontanes detailreichtum spaß haben, at land ist jedenfalls filmischer und besser als alle herr der ringe teile zusammen (ob das gebashe nötig ist, weiß ich nicht, aber da spielt auch ein wenig elitäres, avantgardistisches gefühl und ärger (siehe p.s.) mit rein) und einfach alles, alles an dem film ist wunderschön, mehr will ich jetzt gar nicht sagen, potenzieller=
:love: :love: :love: :love: :love: ----film

p.s. herrlich, herrlich, herrlich, kann mich kaum wieder fangen vor freude und trauer zugleich, warum ist so ein film so unbekannt und so schund wie herr der ringe schlägt einen rekord nach dem anderen

#163 Opagraui

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Geschrieben 25. Juli 2004, 11:19

FUNNY GAMES

zweifelsohne hätte das eine der unangenehmsten filmerfahrungen meines bisherigen lebens werden können, der beginn ist unglaublich suggestiv und nur schwer verdaulich, doch dann beginnt haneke den moralapostel raushängen zu lassen und der film wird zur großen lachnummer eines intellektuellen ohne hirn (siehe artechock-kritik), doch immer langsam, erstmal noch etwas anderes, was mir ohnehin mißfallen hat, die sprache der schauspieler wirkt reichlich gespielt und unecht, woran das liegt, weiß ich nicht, aber es stört gewaltig, vorallem da die leistungen der akteure eigentlich durchweg völlig in ordnung, bisweilen sogar sehr gut sind, so, jetzt zur aussage des ganzen, haneke will gleich 2 dinge kritisieren, den zuschauer und das medium selbst, das medium selbst wird, nachdem die existenz sozialer faktoren als motive der killer äußerst sarkastisch negiert wurde, äußerst unsubtil für die verbrechen verantwortlich gemacht, da wird dann ein fernseher mit blut bespritzt, man redet sich mit tom und jerry bzw. beavis und butthead an usw., das ganze bleibt völlig unreflektiert und unüberlegt, es "ist einfach so", dann, mindestens ebenso unsubtil mit einem achso tollen und innovativen bruch der kommunikationsgrenze zwischen akteur und zuschauer (nicht film und zuschauer!), wird noch die mediengeilheit des zuschauers kritisiert, die bösewichte scheinen das ganze nur der zuschauer wegen regelrecht zu inszenieren oder gar zu zelebrieren, dass das erstens unheimlich pauschalisierend und im kontext mit der kritik am medium selbst beinahe unhaltbar, zumindest aber unbewiesen ist, stört haneke nicht, schade, denn ohne diesen ganzen kappes (ich will jetzt nicht noch über die glorifizierung der gehobenen bürgerschicht u.ä. lästern, soll gut sein) hätte der film wirklich verstörend werden können, so ist das ganze konventioneller und unsubversiver als rosamunde pilcher

#164 Opagraui

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Geschrieben 25. Juli 2004, 19:59

SHIVERS

von parasiten befallene werden zu sexhungrigen und triebgesteuerten zombies (übrigens erinnert der film in manchen szenen an notld, man kann hier durchaus von hommage sprechen), so könnte eine werbezeile zum film lauten und man muss zugeben, dass sich das schon ziemlich trashig anhört, ist es auch stellenweise, gerade zu beginn schafft es cronenberg nur schwerlich die einzelnen handlungselemente vernünftig zu montieren, die parallelmontage zu beginn wirkt beinahe dilletantisch, auch das schauspiel der meisten akteure ist eher zweckhaft als sinnesberauschend, trotzdem ist der film höchstinteressant, es geht, wie so häufig bei cronenberg, um die infiltration oder "symbiose" des menschlichen körpers durch bzw. mit andere(n) lebewesen oder ahnlichem (in keinem film cronenbergs, den ich bisher gesehen habe, wird das motto "long live the (new) flesh" kompromissloser ausgelebt) , in diesem fall stellt der film automatisch elementare frage nach der wertigkeit des körpers bzw. des geistes, rückt sich da auch unweigerlich in die spannungszone zwischen aufklärung und de sadescher lustphilosophie, wobei der film keine wirkliche position bezieht und etwas "hilflos" und überfordert erscheint (oder hab ich sie nicht erkannt? ich halte cronenbergs filme übrigens für mit die "schwersten" überhaupt, auf interpretatorischer ebene bleibt mir zumeist der zugang versperrt, gerne kommentare), auf jeden fall empfehlung, selbst wenn man sich einfach nur amüsieren will

p.s.: hier soll es weitergehen bzw. beginnen mit einer diskussion : http://www.filmforen.de/index.php?act=ST&f...t=0&#entry91101

#165 Opagraui

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Geschrieben 26. Juli 2004, 10:37

THE FLY *

weitaus intelligenter und komplexer nähert sich cronenberg in diesem film seinen lieblingsthemen und benutzt dabei zwei modelle des berühmten psychoanalytikers freud (zumindest meiner ansicht nach), die er mit für ihn typischem "body-horror" koppelt, zum einen den femininen ödipuskomplex, zum anderen die fixe idee von über-ich, ich und es, welche zwangsläufig mit dem thema narzissmuss gekoppelt ist, doch erstmal langsam, mit stathis präsentiert und cronenberg eine vaterfigur (bart, alt, altklug) wie aus dem bilderbuch, veronika versucht nun sich von ihm zu lösen und lernt brundle, der ihr als vaterersatz fungiert, kennen, bis zu brundles experiment scheint das zu funktionieren, doch nach fehlschlag orientiert sich veronika wieder zur vaterfigur (logisch, da der ersatz fehlt), der schwangerschaftstraum ist bezeichnend, das phallusartige geschöpf und die angstschreie veronicas symbolisieren die "kastrationsangst", das experiment brundles ist, wie riepe in einer f.lm ausgabe feststellt, eine art narzisstischer spiegel (der affe wird auch "gespiegelt"), der brundle, welcher ja schon zu beginn durchaus durch gewisse eigenliebe und selbstvertrauen auffällt, zu einer art ich-ideal macht (das sage ich jetzt, riepe geht da andere, viel schwierigere wege :D), wodurch die überwachende instanz, das über-ich überflüssig wird, daraufhin entwickelt sich seth mit kurzem halt beim "normalen" ich in eine art es, ein triebgesteuertes tier, da das über-ich fehlt, das ist sicherlich eine etwas eigene interpretation des freudschen modells (von mir und infolge dessen auch von cronenberg), der film ist im übrigen höchst unterhaltsam und auch auf emotionaler ebene sehr berührend, selbst geena davis, über die ich mich bei jeder sichtung aufgeregt habe, gefiel mir diesmal ausgesprochen gut, das make-up ist brilliant und einfach alles passt

#166 Opagraui

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Geschrieben 26. Juli 2004, 15:07

WAY OF THE DRAGON

gefällt mir persönlich besser als enter the dragon, irgendwie ist bruce lee hier weitaus charmanter, wenn er versucht humor in seinen film zu bringen oder die situation eines chinesen in rom zu illustrieren, die kämpfe gefallen mir auch besser, allen voran der endkampf mit chuck norris, der wirklich einige interessante einstellungen besitzt, trotzdem gefällt mir die theatrale inszenierung der kämpfe, wie sie z.b. in den 36th kammern der shaolin filmen praktiziert wird, weit mehr als diese realistische choreographie, für einen film mit bruce lee also eine positive überraschung

#167 Opagraui

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Geschrieben 27. Juli 2004, 09:43

A BOUT DE SOUFFLE *

eine filmische wundertüte, die ihresgleichen sucht, noch heute erfrischend, mit unvergesslichen momenten bestückt, grandios, das vielleicht beste debüt aller zeiten, wird, glaube ich, mit jeder sichtung größer :love: :love:

#168 Opagraui

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Geschrieben 27. Juli 2004, 21:20

8 DIAGRAM POLE FIGHTERS

wie schon erwartet ein fest für die sinne, die ausstattung und kostüme sind einfach herrlich detailliert und unheimlich liebevoll (auch wenn es scheint, dass man in den shaw studios kulissen durchaus mehrfach verwendet hat), dann schönes breitbildformat, shaolinmönche, kämpfe, die mich mit offenem mund zurücklassen und einfach entzückend anzusehen (und anzuhören) sind, unglaublich, sofort verliebt in den film :love: :love:

#169 Opagraui

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Geschrieben 28. Juli 2004, 10:11

BETRAGEN UNGENÜGEND

der film ist sicherlich höchstinteressant (auch wenn der titel etwas irreführt), konnte mich aber beim ersten mal nur wenig begeistern bzw. nicht so sehr wie erwartet, was eventuell an meiner sehr hochgesteckten erwartung lag (hehe, lustiger satz, bleibt stehen), nichtsdestotrotz schafft es jean vigo einzigartige bilder zu kreieren, die sich festsetzen, da wäre die atemberaubend schöne zeitlupensequenz, nachdem die schüler ihren "bewacher" ans bett gefesselt haben, der auf den händen gehende lehrer, der ein kleines animationsfilmchen erstellt (wie, das sei dahingestellt :D), der kleinwüchsige direktor, die monsterpuppen hinter den repräsentanten von militär, staat, kirche und schule, weiterhin schafft es vigo mit einfachen mitteln die sympathie des zuschauers von beginn an auf die schüler zu lenken, ich denke, dass da einiges an feingefühl und "kindlicher natur" nötig war, selten so gut charakterisierte kinder gesehen, wessen kindes traum war es nicht den lehrern so richtig eins auszuwischen? die kamera schwankt zwischen vielen verschiedenen positionen, wechselt vorallem häufig zwischen kinder- und erwachsenenperspektive, die narrative struktur kann höchstens als brüchig bezeichnet werden, trotzdem, war mir irgendwie zu zahm, wird aber noch einmal geschaut

#170 Opagraui

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Geschrieben 29. Juli 2004, 20:14

„Der Surrealismus ist die Systematisierung der Konfusion. Der Surrealismus schafft scheinbar eine Ordnung, aber nur so, daß die Idee eines Systems selbst verdächtig wird in der Assoziation. Der Surrealismus ist destruktiv, aber er zerstört nur, was er als Ketten betrachtet, die unsere Vision einschränken.“(Breton)

#171 Opagraui

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Geschrieben 31. Juli 2004, 10:44

BARTON FINK

sehr guter film der coens, mit big lebowski, der diesen wunderbar ergänzt, der beste, will mal versuchen etwas klarheit in das wirrwarr zu bringen, die bezüge zu shining sind nicht nur rein formaler form (hotelart, korridoraufnahmen), sondern auch für ein inhaltsverständnis zwingend, der film muss auf zwei realitätsebenen verstanden werden, einmal die realität und einmal die gedankenwelt finks, ich würde soweit gehen und das gesamte hotel als symbol für barton finks gehirn sehen, dann ist es auch nur konsequent, dass das hotel "schwitzt" wie goodman einmal bemerkt, hier sieht man die ursachen der schreibblockade, in shining eine mögliche (natürlich ebenso überspitzte) wirkung, gedanken drängen sich auf, er wird abgelenkt, von sehnsüchten und angst getrieben, inspiriert von einer schachtel, die als macguffin fungiert, immer wenn er die idee zu fassen bekommt (das bild der frau), aus diesem grund ist das ende auch ziemlich versöhnlich, fängt er an zu schreiben, mehr und mehr gerät er in die fängen des wahnsinns, realität und hotel verschwimmen, andererseits bietet barton fink auch noch reale hindernisse, das studiosystem, abgabetermine usw., inwiefern das selbstreferenziell ist, möchte und kann ich nicht beurteilen, gut ist es auf jeden fall, viel besser als die meisten coens, die mich doch häufig enttäuschen, weiter möchte ich das jetzt auch nicht ausführen, seht es als ansatz

#172 Opagraui

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Geschrieben 31. Juli 2004, 10:54

kleine liste:

barton fink/big lebowski
the man, who wasn't there
o brother, where art thou







hudsucker proxy
fargo
arizona junior

#173 Opagraui

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Geschrieben 01. August 2004, 19:40

Le Retour à la raison

vom dadaismus beeinflusster film, der sich, im gegensatz zu beispielsweise kubricks erstem film (man ray und kubrick=fotografen), erstaunlich unstatisch gibt (montage ist sehr gelungen und rhythmisch, kamera beweglich), man ray verwendet technik der rayogramme im film, was zu einigen erstaunlichen bildern führt und gleichzeitig die eigentliche aufnahmetechnik infragestellt, interessant und faszinierend, aber meiner meinung nach mehr als inhaltsreiches experiment zu betrachten (auch wenn der film weitaus mehr bietet als z.b. amenic cinema)

#174 Opagraui

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Geschrieben 02. August 2004, 11:03

Dead Ringers

sehr eindringliches und äußerst nuanciertes spiel von jeremy irons, dem man beide rollen abnimmt, ansonsten wie üblich auf höherer ebene äußerst kryptisch und beim ersten mal unverständlich, nimmt sich viel zeit, was sich jedoch positiv auswirkt, hat potenzial

#175 Opagraui

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Geschrieben 05. August 2004, 18:31

ONE-ARMED SWORDSMAN

nach spätestens dreißig minuten im kinosessel war mir klar, warum ich so lange nicht mehr im kino war (letztes mal: roter drache am 7.11.2002), ziemlich heiß, unbequeme sitze, publikum lacht an unpassendsten stellen usw., aber trotzdem muss ich zugeben, dass die große leinwand gewisse vorzüge bietet, die mich demnächst wohl wieder öfter zum besuch anregen werden, naja, der film, ähnlich gut wie ein großteil der anderen shaws, die ich bisher sehen durfte, leone einflüße sind merklich spürbar, sei es bei der bildkomposition oder bei der musik, martial arts noch etwas unbeholfen stellenweise, aber macht schon großen spass

#176 Opagraui

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Geschrieben 06. August 2004, 20:50

Mad Monkey Kung-Fu

die kämpfe schaffen leider nur zu 60-70 prozent die perfekte balance zwischen akrobatik, härte und spielerischen elementen, bei den restlichen überwiegt ein wenig die albernheit, was bezüglich der choreografie zwar interessant gemacht ist (stellenweise an jackie chan erinnert, aber nie dessen qualität erreicht), aber mir persönlich nicht so gefällt, nimmt man aber die hervorragenden trainingssequenzen, die angesprochenen kämpfe, den mad monkey stil und die tatsache, dass der film das typischen shawflair verbreitet, kann man nur eine empfehlung aussprechen (der film ist definitiv besser als dieser eintrag vermuten läßt)

#177 Opagraui

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Geschrieben 06. August 2004, 22:34

Freddy vs. Jason

sicherlich ganz solide inszenierter slasher, der aber völlig an seinen möglichkeiten vorbeischrammt, anstatt die genrekonventionen zu hinterfragen oder sie zu varrieren, betet er sie nach, was dazu führt, dass die schreckmomente relativ vorhersehbar sind, auch wenn ich ziemlich anspruchslos bin, was die mittel angehen, die mich erschrecken, man muss sich allerdings nur vor augen halten, was mit der traumstory um freddy alles möglich wäre und es wird einem bewusst, dass das ganze ziemlich misslungen ist, das ende setzt dem ganzen dann die krone auf, in meinem bekanntenkreis werden derartige filme oft als "joke" bezeichnet, dieser war ziemlich gut

#178 Opagraui

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Geschrieben 10. August 2004, 10:29

Eine Frau ist eine Frau

unglaublich charmanter film, der genau das besitzt, was ein musical ausmachen sollte (auch wenn ich mich hüten will den film so zu bezeichnen), rhythmus und die gewisse leichtfüßigkeit, godard bedient sich bei lubitsch, antiker dramentheorie, wobei dieser teil sicherlich höchstinteressant sein könnte für eine zweitsichtung, ich glaube da hat der film einiges an potential bezüglich godards interpretation bzw. variation der thesen aristoteles, und musicals, die beherrschung des breitbildformates ist für das debütwerk in dieser "disziplin" erstaunlich gelungen und das ist weit untertrieben, ebenso der umgang mit den farben, dann gibt es da diese sehr warmherzigen momente und genialen einfälle, die ich in dieser häufigkeit und art bei keinem anderen regisseur entdecken konnte, hinzukommt noch das godard mit der musikalischen untermalung spielt und herumexperimentiert, was zu interessanten dingen führt, ziemlich groß ;)

#179 Opagraui

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Geschrieben 10. August 2004, 20:44

Nazarin

"gott sei dank, dass ich atheist bin", in keinem anderen mir bekannten werk des hochgeschätzten herr bunuels manifestiert sich dieser ausdruck in all seinen facetten so stark wie in diesem film, der auf einer vorlage des schriftstellers galdos, den ich mir für ergänzende lektüre vorgemerkt habe, basiert, ein etwas verkürztes storygerüst, welches alle wesentlichen entwicklungen beiinhaltet, kann als religiös bezeichnet werden, schon zu beginn wird deutlich in welch einer korrupten und ekelhaften welt man sich bewegt, mit langen kameraschwenks (übrigens ist das handwerklich insgesamt für mich einer der gelungensten bunuels) in einer architektonisch beinahe hermetisch abgeriegelten stadtecke wird ein gefühl der omnipräsenten verdorbenheit geschaffen, in der der priester als konträre figur fungiert, dessen güte und moral fehlplatziert wirken, es ist nicht sein verhalten unnatürlich, sondern jenes der huren, bettler und tunichtgute, doch im verlaufe der geschichte, vielleicht ist das verlassen der "sicheren" stadt wendepunkt, verschärfen sich die angriffe und aktionen gegen den priester immer mehr, sein verhalten erscheint überzeichnet, irreal, dumm, die für bunuel typischen, sarkastisch wirkenden, verhöhnungen christis und eines anderen heiligen tun ihr übriges, der zuschauer ahnt schon lange, was gegen ende offen ausgesprochen wird, wenn der gefangene zum prediger sagt (sinngemäß): "ich bin ein schlechter mensch, du ein guter, aber es ändert sich nichts" (bezeichnend das alle charaktere gegen ende da stehen wo sie zu anfang auch waren, es hat sich nichts gebessert), es ist eine hoffnungslose rebellion eines nicht rebellierenden, das ist der zwiespalt zwischen christlicher askese und lustphilosophie, zwischen nächstenliebe und surrealistischem kampf gegen bestehendes, in dem sich bunuel verliert, das ganze kulminiert im endbild, zu stakkatohaften, militärisch anmutenden trommelklängen marschiert der prediger mit einer ananas bewaffnet in den nächsten kampf und sowohl er selbst als auch der zuschauer weiß um das feststehende ergebnis, das ist nicht nur die filmische figur, sondern das ist ein mitglied einer gescheiterten kunstbewegung, es ist ein wenig bunuel selbst, der mit und durch die ambivalenz, welche den film durchdringt, das geschaffen hat, was man allgemein als meisterwerk bezeichnet

p.s.: den tagebucheintrag muss ich mal selbst loben, find ich gelungen

#180 Opagraui

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Geschrieben 11. August 2004, 22:46

Tristana

der in sehr blassen, aber eigenartig warmen bildern erzählte film erinnerte mich zu beginn irgendwie an tagebuch einer kammerzofe, zum einen scheinen einige ideen wieder aufgegriffen, zum anderen wirkt der film ähnlich zahnlos, nach ziemlich langweiliger erster hälfte erinnert mich das dandytum fernando reys an das dorian grays, kombiniert mit dem eintritt des künstlers begann ich, wahrscheinlich nicht zuletzt aufgrund des einschläfernden geschehens auf dem bildschirm, parallelen zu wildes "bildnis des dorian gray" zu ziehen, der künstler wäre dann der künstler, reys charakter dorian gray und devenue das bild des dorian gray, passend wäre dann die unbeflecktheit (=unbemalte leinwand) und der verlauf der geschichte, nur ist die devenue kein bild, sondern ein eigener mensch, was es für rey schwer macht das geschehen zu durchschauen, trotzdem scheint er unbewusst seine psychischen schwächen auf die denevue abzuladen, umgekehrt wie in wildes roman also, das ende rüttelt mich dann wieder aus diesen überlegungen, welche sich bei einer zweiten sichtung wahrscheinlich als absolute hirngespinste entpuppen würden, denn das ist atmosphärisch und gelungen, die idee mit dem bein im übrigen auch als reizvoll zu bezeichnen, das städtchen, in dem gedreht wurde ebenso, aber da kann bunuel nichts für





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