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"I've seen things you people wouldn't believe..." - Filmforen.de - Seite 11

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"I've seen things you people wouldn't believe..."


509 Antworten in diesem Thema

#301 Uli Kunkel

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Geschrieben 06. September 2005, 19:53

DIE KLAVIERSPIELERIN (F/Ö 2001/R: Michael Haneke/DVD: EuroVideo/04.09.05)

Es gibt ja manchmal so Filme, die auf der einen Seite überaus faszinierend sind, aber einem dennoch auf der anderen Seite ganz furchtbar unsympathisch und fern bleiben, weil sie ihres Themas oder ihrer Atmosphäre wegen einen doch tendenziell eher relativ kalt lassen.

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hat ein kleines bißchen haue gern:
isabelle huppert


Faszinierend fand ich hier vor allem das Spiel Isabelle Hupperts, die hier streckenweise am Rande zur Selbstaufgabe agiert - ganz ganz großes Tennis in european cinema sach ich da nur - allen Respekt ---> :eek:

Insofern - und sicherlich auch darüber hinaus - ist der Film zweifellos eine beeindruckende Reise durch die Untiefen und Abgründe menschlicher Psyche und Sexualität, keine Frage. Selten so eine ausgefeilte und detailreiche Psychostudie gesehen.

Mit dieser seltsamen Welt höherer Konservatoriumsmusikantentöchter und -söhne konnte ich aber irgendwie so rein gar nichts anfangen - auch wenn dies natürlich in gewisser Weise auch wieder sehr viel mit der inneren Struktur unserer Hauptfigur zu tun hat, keine Frage.

Und Michael Haneke tut indes auch alles, um den Zuschauer möglichst intensiv alleine zu lassen mit einem gewissen Unbehagen, dass sich ganz sicher nicht nur in einer Szene vollkommen kalt und berechnend ausbreitet und vom Zuschauer Besitz ergreift. Mit welcher Präzision das dann wiederum geschieht, ist dann eigentlich schon wieder genial.

Alles in allem bleibe ich aber zunächst mal recht zwiegespalten zurück.

Nuja. Kommt Zeit, kommt Rat :haeh:

Sehenswert ist der Film aber in jedem Fall :doc:

#302 Uli Kunkel

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Geschrieben 19. September 2005, 13:11

NIP/TUCK - Season 1 (USA 2003/R: Ryan Murphy u.a./DVD: Warner/10.-17.09.05)

Schwarzwaldklinik meets American Beauty

Ein weiterer Beweis dafür, dass es den Amerikanern auf dem TV-Markt zur Zeit offenbar weit eher gelingt, innovatives Entertainment auf beeindruckendem Niveau auf's Parkett zu legen als im Kino.

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Julian McMahon, Joely Richardson, Dylan Walsh

Grandios ist an dieser Serie vor allem, dass sie von ihrem Konzept her beliebig mit allen möglichen Genres und Themen spielt und der Wechsel im Handlungsverlauf diesbezüglich absolut atemberaubend und fließend verläuft und damit spielend jegliches Aufkommen von Langeweile unterbindet.

Und es ist natürlich auch hier wieder u.a. mit Julian McMahon, Dylan Walsh und vor allem der tollen Joely Richardson ein glänzendes Darstellerensemble, das den Zuschauer schon nach kurzer Zeit für sich eingenommen hat und über die gesamte Distanz der Staffel auch nicht mehr los lässt.

Desaströs ist derweil einmal mehr die Sendepolitik des deutschen Rechteinhabers Pro7, der nicht nur ewig braucht, bis er die 2. Staffel endlich mal platziert hat sondern auch noch in diesem Zusammenhang eine frühzeitige DVD-Veröffentlichung mit Macht torpediert, so dass dem geneigten Zuschauer wieder mal nichts anderes bleibt als sich im Ausland umzusehen oder Premiere zu abbonieren, wenn er wissen will wie's weitergeht.

:rolleyes: ;)

#303 Uli Kunkel

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Geschrieben 21. September 2005, 11:11

HOUSE OF SAND AND FOG (USA 2003/R: Vadim Perelman/DVD: Universum/18.09.05)

Die doch recht hohe Wertung in der IMDB kann ich hier ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, dafür war mir dieses Drama um Behördenirrtümer, Alkohol- und Immigrantenprobleme bei weitem zu umständlich und unglaubwürdig konstruiert und obendrein - was den letzteren Aspekt angeht - auch arg Stereotypen- und Vorurteile fördernd, auch wenn's letztlich vielleicht gut gemeint gewesen sein mag.

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Richtig Klasse fand ich eigentlich nur die beiden Hauptdarsteller Ben Kingsley und vor allem wieder mal Jennifer Connelly, die für mich mit Abstand zu den besten Charakterdarstellerinnen in der Traumfabrik gehört - Wahnsinnsausstrahlung, das Mädel - Wow!

Amüsante Fußnote am Rande ist übrigens, dass die Macher der 4. Staffel von 24 sich offenbar nicht zu Schade waren, mit Shohreh Aghdashloo und Jonathan Ahdout gleich eine halbe Familie aus diesem Film in ihre Serie zu übernehmen (neben noch mindestens drei weiteren Darstellern, die auch bereits in 24 mit von der Partie waren) - die spielen hier nämlich nahezu exakt das selbe Mutter/Sohn-Gespann, wie dann später in Jack Bauer's Terroristenhatz - und zumindest Mrs. Aghdashloo agiert hier auch schon genauso nervig, wenn auch nicht ganz so plump.

;)

#304 Uli Kunkel

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Geschrieben 24. September 2005, 14:51

EIN TOTER BRUDER (BRD 2005 (TV)/R: Stefan Krohmer/TV: ARD/21.09.05)

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Marie Bäumer, Thomas Dannemann

Düsteres, atmosphärisch dichtes, geradezu beklemmendes Beziehungsdrama um ein angebliches innerfamiliäres Mordkomplott - ungemein natürlich gespielt und direkt in den Dialogen.

Das gilt insbesondere für die tolle Marie Bäumer, aber auch für das weitgehend unbekannte, aber nahezu perfekte restliche Ensemble.

Klarer Tipp für die "öfter-mal-Wiederholen-Kiste" - so macht auch das Gebührenzahlen Spaß...

:eek: ;)

#305 Uli Kunkel

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Geschrieben 01. Oktober 2005, 18:17

SHREK (USA 2001/R: Andrew Adamson & Vicky Jensen/DVD: DreamWorks/24.09.05)

Ach wie gut, dass niemand weiss...

Die bis dahin einzige Produktion aus dem Hause DreamWorks Animation, die der Pixar Konkurrenz zumindest inhaltlich mit Leichtigkeit das Wasser reichen kann.

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Großreinemachen im Märchenwald:
Shrek und der große böse Wolf


Shrek ist ein einziger - vor allem in den Sequenzen, in denen die zuckrige Disney-Konkurrenz ihr Fett weg bekommt - subversiver Spaß, der vor allem von seiner Verspieltheit und Grenzenlosigkeit in seinem Umgang mit den bekanntesten Märchenmythen und -figuren lebt und nicht zuletzt auch von der Spritzigkeit und Originalität seiner Chraktäre und vor allem deren Stimmen - die zumindest im Original mit Mike Myers, Eddie Murphy, Cameron Diaz und John Lithgow auch kongenial besetzt sind.

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Spieglein, Spieglein an der Wand:
Michael Eisner und sein Ebenbild Lord Farquaad


Die mitunter sehr gezielten Spitzen gegen Disney - die sich keineswegs nur in der Ähnlichkeit des Oberschurken mit dem ehemaligen Disney-Boss Michael Eisner äußern - sind derweil kein Zufall, sondern durchaus darauf zurückzuführen, dass mit Jeffrey Katzenberg ein ehemaliger (von Eisner gefeuerter) Disneyaner ein Drittel der Chefetage von DreamWorks bildet. Und mit diesem Film ist es denn auch tatsächlich gelungen, den Heile-Welt-Animateuren Onkel Walt's erstmals ein wenig das Fürchten zu lehren.

Wenige Jahre später saß der Schock dann so tief, dass Disney sich sogar gänzlich vom Trickfilmmarkt zurückzog.

Andere Zeiten, andere Helden.

;)

#306 Uli Kunkel

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Geschrieben 02. Oktober 2005, 11:58

SHREK 2
(USA 2004/R: A. Adamson, K. Asbury & C. Vernon/DVD: DreamWorks/25.09.05)

Neues aus dem Märchenwald!

Besonders zu Beginn nicht ganz so temporeich wie der erste Film, was aber mit zunehmendem Verlauf noch mehrals kompensiert wird.

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Shrek, Donkey und der Attentäter Eingefügtes Bild

Großer Besetzungscoup ist dabei vor allem Antonio Banderas, der dem Gestiefelten Kater ("Puss In Boots" :muhaha: ) nicht nur die Stimme leiht sondern sich und seine Rollen mit dessen Auftritt zudem noch gehörig selbst auf die Schippe nimmt und damit sicher für einige der herzlichsten Lacher in diesem rundum gelungenen und hochvergnüglichen Sequel sorgt.

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Süüüüüüüüüüüüß! :love:

Disney ist dabei hier nicht mehr ganz so die Zielscheibe des Spotts, es sind nun viel mehr die Macken und Neurosen des Showbiz und seiner Protagonisten im Allgemeinen, die hier zitaten- und anspielungsreich durch den Kakao gezogen werden.

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Hansi Hinterseer aka Rupert Everett aka Prince Charming :eek:

Das ohnehin schon grandiose Stimmenensemble wird daneben auch noch mit John Cleese, Rupert Everett und Julie Andrews vortrefflich ergänzt - kurzum:

Großer Spaß, unbedingt angucken!!

:doc: :love: ;)

#307 Uli Kunkel

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Geschrieben 04. Oktober 2005, 21:13

GET CARTER (GB 1971/R: Mike Hodges/VHS: WDR Aufz./25.09.05)

Kommt am Anfang bissele schwer in Gänge, legt aber dann noch ordentlich zu und hinterlässt durchaus bleibenden Eindruck.

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Ab über die Reling: Bryan Mosley, Michael Caine

Michael Caine setzt dabei die Tradition fort, ebenso mit reichliche schäbigen Weibern (wie Shelley Winters in Alfie :angst: ) ins Bett zu steigen wie auch durchaus Geschmack zu beweisen (Britt Ekland am Telefon) und macht ansonsten wenig Federlesens bei Freund und Feind - was alles in allem einen durchaus sehenswerten Klassiker des britischen Kinos ausmacht.

Kurzweilig, kompromißlos, gut.

;)

#308 Uli Kunkel

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Geschrieben 10. Oktober 2005, 22:37

GARDEN STATE (USA 2004/R: Zach Braff/Kino: WOKI Bonn/03.10.05)

An diesem wunderbar warmherzigen und humorvollen Film über ein paar Twentysomethings auf der Suche nach der richtigen Richtung in ihrem Leben gibts praktisch gar nix auszusetze, außer, dass man in den ersten 20 Minuten fast meint, es gehe vordergründig darum, den erstklassigen Soundtrack zu verkaufen, so sehr folgt da Gassenhauer auf Gassenhauer.

Eingefügtes Bild
einfach zum knuddeln: miss portman :love:

Dass es darum ganz gewiss nicht (nur) geht, merkt dann aber spätestens mit dem ersten Auftritt der einmal mehr ganz zauberhaften (geradezu hephurnesken) Natalie Portman - womit man sich einmal mehr ratlos fragt, wie das Mädel eigentlich in des Lucas Schorsch's vergleichweise seelenlosen SciFi-Quark geraten konnte. Perlen vor die Säue, sach ich da nur.

Zach Braff's Garden State hat viel übrig für seine schrägen Figuren, und das überträgt sich auf den Zuschauer - erst recht dann, wenn man selbst noch nicht so 100%ig da angekommen ist, wo man eigentlich hin will.

Und da muss man bekanntlich noch nicht mal mehr twentysomething für sein...

;)

#309 Uli Kunkel

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Geschrieben 13. Oktober 2005, 21:34

GOOD BYE LENIN! (BRD 2003/R: Wolfgang Becker/DVD: Warner-X-Film/03.10.05)

Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört!

Ja, Pustekuchen. Von "zusammen wachsen" konnte in den auf den 9. November 1989 folgenden noch nicht einmal 12 Monaten kaum mehr die Rede sein, so schnell war man vor allem getrieben von Helmut Kohls manischem Bemühen um seinen Platz in der Geschichte darum bemüht, im Grunde lediglich das eine System dem anderen "überzustülpen" - und das letztlich ohne Rücksicht auf Verluste, an denen manch einer heute noch zur Genüge zu knabbern hat. Auf beiden Seiten.

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Harren der Dinge, die da kommen mögen:
Daniel Brühl, Karhrin Saß, Maria Simon


Und so muss es wohl manch einem gegangen sein wie Mutter Kerner in Wolfgang Beckers diesbezüglich wahrlich überaus pointiertem Kaleidoskop der Vereinigung, er wurde geradezu überrannt von den Ereignissen, die sich wohl in kaum einem anderen Jahr deutscher Geschichte derart überschlugen wie damals zwischen Anfang '89 und Ende '90.

Das ist mir vor allem auch noch mal nach Ansicht des wirklich mehr als üppigen Bonusmaterials der nicht nur für deutsche Verhältnisse wirklich sensationellen DeLuxe Edition der DVD dieses Films bewußt geworden - die kann ich selbst denen noch ans Herz legen, die mit dem Film so rein gar nix anfangen können - besser geht's wirklich nimmer.

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Geschichte wird gemacht, es geht voran: Florian Lukas

Davon abgesehen hätte es wohl kaum einen passenderen Tag geben können als den diesjährigen 3. Oktober, an dem ich diesem Film nach über zwei Jahren noch mal eine zweite Chance hätte geben können und die diesmal überaus positive Aufnahme hat vor allem damit zu tun, dass ich mich nach der Erstansicht von der durch die Trailer geschürten Komödienerwartung definitiv verabschiedet hatte und den Film nun damit endlich so sehen konnte, wie er ganz offensichtlich gemeint war, nämlich als tragikkomischen Kommentar zu einem der spannendsten und in gewisser Hinsicht auch erfreulichsten Kapitel (es gibt ja schließlich nicht sooo viel, worauf Deutsche wirklich stolz sein können im vergangenen Jahrhundert) jüngerer deutscher Geschichte.

Zudem ist das Ganze noch mit einem solchen Detailreichtum und einer solchen Liebe zu seinen Figuren in Szene gesetzt, dass einem manches Mal glatt die Spucke wegbleibt und ich mich gelegentlich gefragt habe, was damals wohl in mich gefahren ist, das ich einige Aspekte dieses Films vor lauter enttäuschter Erwartungen offenbar gar nicht habe sehen wollen.

Aber ist hiermit nun definitiv nachgeholt.

Überaus witzig sind hier übrigens auch die kleinen Dinge, die man dann eher nur in Audiokommentaren und dergleichen erfährt, wie etwa, dass in einer kleinen Szene tatsächlich Jürgen Vogel himself als "Küken Jan" aus Beckers ebenso wunderbarem Film "Das Leben ist eine Baustelle" durchs Bild rennt oder dass in einer weiteren Sequenz justament das selbe Gebäude als "Coca-Cola-Zentrale" herhalten musste, das diese Rolle bereits 1961 in Billy Wilders "Eins, Zwei, Drei" inne hatte (damals war das auch tatsächlich noch die West-Berliner Zentrale des Brauseherstellers).

Wie auch immer jedenfalls - es lebe die zweite Chance! :doc:

;)

#310 Uli Kunkel

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Geschrieben 16. Oktober 2005, 11:27

THE MACHINIST / El Maquinista (Spanien 2004/R: Brad Anderson/DVD: e-m-s/08.10.05)

Um die Independentfilmszene in Amerika muss es wohl dezeit nicht sonderlich gut bestellt sein, ansonsten wäre es wohl kaum zu erklären, dass dieses schaurig schöne Stückchen Suspensekino dort nicht die nötigen Geldgeber gefunden hat und nach Spanien auswandern musste.

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weight watchers my ass: christian bale :eek:

Aber selbst wenn man berücksichtigt, dass der Film das Genre nun geiwss auch nicht gerade neu erfindet, so dürfte es im Nachhinein dem ein oder anderen Produzenten doch ein wenig leid getan haben, dass er diesen dennoch außergewöhnlichen kleinen Film einfach so ins alte Europa hat ziehen lassen.

Außergewöhnlich ist der vor allem wegen seines Hauptdarstellers, der selbst vor einem massiven Angriff auf seine Gesundheit nicht zurückgeschreckt ist, um die Rolle des schlaflosen Machinisten Trevor mit (Ab-)Leben zu füllen. Da kann man in einigen Einstellungen kaum mehr hinsehen, so abgemagert und ausgemergelt schleicht Christian Bale dort durch diesen aschfahlen filmischen Albtraum (wenn man zwischenzeitlich Batman Begins gesehen hat, weiss man allerdings, dass er sich inzwischen wieder bester Gesundheit erfreut).

Die Auflösung der Geschichte ist zwar ein wenig schlicht und eher unspektakulär, den Weg dorthin zeichnet Brad Anderson allerdings auf absolut faszinierende Weise und kehrt in fast farblosen und manchmal wirklich grandiosen Bildkompositionen die mehr als übernächtigte Wahrnehmung seiner gebeutelten Hauptfigur nach außen.

Einige schöne Bezüge zu Altmeister Hitchcock (inklusive packendem Bernard Herrmann soundalike Score) tun ihr Übriges zu einem überaus runden Filmerelebnis.

;)

#311 Uli Kunkel

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Geschrieben 18. Oktober 2005, 19:09

KEBAB CONNECTION (BRD 2005/R: Anno Saul/DVD: Universum/08.10.05)

Alles in Allem recht unterhaltsame und sehenswerte Angelegenheit, auch wenn die Spritzigkeit und Originalität der ersten Hälfte dieser von Fatih Akin (mit-)geschriebenen Multikulticomedy in zweiten Durchgang nicht ganz durchhält und in deutlich flachere Gewässer plumpst.

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Dönah macht schönah: Nora Tschirner, Denis Moschitto

Großer Pluspunkt sind aber in jedem Fall die bis in die Nebenrollen prächtigen Darsteller (wie zum Beispiel Ex-Lindensträßler Hasan Ali Mete als Onkel Ahmet) und außerdem gibts noch Sibel Kekilli als rabiate Italienerin und natürlich MTV-Megababe Nora Tschirner als schärfste Versuchung seit es Dönah gibt...

1x Döner mit Salat ohne Tomate mit scharfäh Soße!

---> :love:

#312 Uli Kunkel

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Geschrieben 25. Oktober 2005, 10:17

KROKO (BRD 2003/R: Sylke Enders/TV: SWR/10.10.05)

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Authentische Milieustudie mit atemberaubender Hauptdarstellerin (Franziska Jünger), deren formidable Leistung vor allem immer dann besonders deutlich wird, wenn die selbstauferlegte demonstrative Hackfresse des Ghettokids Kroko aufzutauen beginnt und Veränderung sich langsam und sachte ihren Weg bahnt. Selten so eine differenzierte und glaubwürdige Schauspielerleistung gesehen.

Dass am Ende sich nicht alles aus heiterem Himmel in Wohlgefallen auflöst, ist ein weiterer Verdienst dieses kleinen feinen Geschichte vom Hinterhof unserer Republik.

Absolut sehenswert!

:doc: ;)

#313 Uli Kunkel

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Geschrieben 30. Oktober 2005, 10:01

RICHY GUITAR (BRD 1985/R: Michael Laux/DVD: Marketing/29.10.05)

In dem etwas rührigen Interview auf der DVD wirkt der Regisseur Michael Laux ein wenig, als wisse er gar nicht so recht, weshalb sich da jemand nach so vielen Jahren noch für diesen kleinen merkwürdigen Film interessieren sollte, aber immerhin hat er dann für die beste DVD der Welt (zumindest von diesem Film) unter Mitwirkung der (dann später) besten Band der Welt auch noch inne privaten Sammlung nach ein paar zeitgenössichen Zeitungsschnippseln gesucht und sie dem Krekels Olli zum einscannen zur Verfügung gestellt. Ein Supertyp, zumal man denn auch noch erfahren durfte, dass er sich auch noch heute jeden Freitag mit Bela und Farin zum Kartenspielen in einer Berliner Kneipe trifft. Öhm...ja.

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Richy Guitar ist in jedem Fall ein unterhaltsames (wenn auch inhaltlich und dramaturgisch arg hölzern und schematisch geratenens) Stückchen Zeitkolorit aus den Untiefen der 80er Jahre, in denen wir vermutlich alle so ziemlich genauso beschissen ausgesehen haben (naja, vielleicht nicht ganz so schlimm :D) wie die drei Ärzte, die damals noch nicht ganz sooo bekannt waren, dafür aber noch komplett in der Urbesetzung inklusive "Sahnie" Hans Runge, bei dem sich nicht nur Herr Laux zurecht fagt, was eigentlich aus dem geworden ist.

Witzig ist ja am Rande auch, dass hier Farin Urlaub/Jan Vetter die Hauptrolle spielt, obwohl sich Bela B. ja in den späteren Jahren als der eindeutig bessere Schauspieler herauskristallisiert hat und eigentlich bis heute immer mal wieder in der ein oder anderen Kinoproduktion oder auch im Tatort zu sehen ist.

Für diesen Film reichen die darstellerischen Künste aber in jedem Fall aus, denn mehr als authentisch wirken musste man da nicht wirklich und das tun eigentlich alle Mitwirkenden inklusive des (damals noch nicht ganz so verschrumpelten) Altplayboys Rolf Eden, der einen kleinen Gastauftritt hat und Nena, die sogar einen kompletten Song darbieten darf und die heute auch definitiv besser aussieht, als damals - auch wenn man das von ihrer mittlerweile gruseligen Musike nicht grad behaupten kann.

Kinder wie die Zeit vergeht :cry:

;)

#314 Uli Kunkel

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Geschrieben 06. November 2005, 15:45

SEHNSUCHT (BRD 2004/R: Ciro Cappellari/VHS: Aufz. ARD/30.10.05)

Wenn diese Geschichte um einen Alkoholiker (Misel Maticevic) und seine sich mit dessen "Heimtherapierung" selbst überfordernden Freundin (Katharina Schüttler) durch das ARD Prime Time 90-Minuten-Zwangsformat nicht so hopplahopp und deshalb doch etwas unglaubwürdig erzählt wäre, hätte das glatt ne kleine Fernsehsternstunde werden können, denn die beiden Hauptdarsteller sind absolut überzeugend und bieten eine ganze Reihe packender Momente, die die Tragik einer solchen Suchtgeschichte in jedem Fall wenigstens im Ansatz zu vermitteln wissen.

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Katharina Schüttler (Sophiiiiie!) scheint damit allmählich abbonniert auf Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs - aber warum auch nicht, im Moment fällt mir da hierzulande kaum eine Bessere ein.

Absoluter TV-Tipp!!

;)

#315 Uli Kunkel

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Geschrieben 11. November 2005, 20:46

THE SWEET HEREAFTER (CAN 1997/R: Atom Egoyan/TV: SWR/31.10.05)

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Hochkomplexes und vielschichtiges Drama über ein Dorf, das bei einem Busunfall fast alle seine Kinder verliert. Die Bewohner müssen lernen, damit umzugehen und dies tut jeder auf höchst unterschiedliche Art und Weise und es offenbart sich noch so manches wohlgehütetes Geheimnis, während Egoyan seine Geschichte konsequent im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart vorantreibt, clever ineinander verschachtelt, bis schließlich die gesamte Tragödie in ihrem ganzen Ausmaß ausgebreitet vor uns liegt.

Mitunter vielleicht ein wenig zu sehr mystisch verklärt durch die von Sarah Polley (einmal mehr absolut grandios!) parallel vorgetragenen Geschichte vom Rattenfänger von Hameln, hinter dessen bittere Metaphorik man wiederum allerdings erst mal kommen muss.

Und nicht nur das nötigt mir schon einigen Respekt ab vor einem der vielleicht interessantetsten Filme zu den Themen Verlust, Schuld und Trauer.

;)

#316 Uli Kunkel

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Geschrieben 15. November 2005, 14:09

SIX FEET UNDER - Season 1
(USA 2001/R&B: Alan Ball u.a./DVD: HBO-Warner/06.-10.11.05)

Ich muss ja ehrlich sagen, dass mir im Moment noch ein bissel der Kopp rauscht, denn nach Staffel 1 kam denn auch gleich Staffel 2 und im Moment hänge ich im ersten Drittel der 3. Staffel - dass dann erst mal Pause ist, ist vielleicht denn erst auch mal ganz gut.

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Dabei ist es eigentlich noch nicht mal so, dass man hier Folge für Folge durch unwiderstehliche Cliffhanger zum Weitergucken gezwungen wird, aber es sind einfach die überzeugenden und im Gegensatz zu vielen Serien aus der Dramaecke durchaus lebensnahen Figurenzeichnungen, die einen Ruckzuck für sich einnehmen können und so kam es denn auch, dass mich diese Serie (die ich im Fernsehen eher nur so am Rande wahrgenommen habe) gleich von der ersten Folge gepackt hatte.

Staffel 1 der von American Beauty-Autor Alan Ball ersonnenen Show ist vor allem in der ersten Hälfte noch sehr im gesellschaftssatirischen Ton von Balls oscargekröntem Kinoerfolg gehalten und mitunter äußerst bizarr. Selbst manche Figuren erinnern ein wenig an die Burnhams. Das gleicht sich aber im weiteren Verlauf mehr und mehr aus und steht schließlich gleichberechtigt neben den zahlreichen sonstigen Geschichten, Verwicklungen und Begebenheiten des reichhaltigen Alltags der Bestatterfamilie Fisher und ihren diversen Beziehungen und Kontakten in die "Außenwelt".

Verblüffend ist dabei immer wieder, mit welcher Unverkrampfheit, Ehrlichkeit und Offenheit auch ansonstige "Pfui Bah"-Themen in der US-(Entertainment)Gesellschaft, wie Sexualität/Homosexualität, Tod und Trauer behandelt werden - fast gänzlich ohne die meist übiche Verlogenheit und Doppelmoral - selbst wenn das in erster Linie darauf zurück zu führen sein dürfte, dass die Serie für einen Pay-TV-Sender produziert wurde und dieser sich nicht den üblichen Zensurbehörden unterwerfen musste.

Es sind allerdings auch nicht nur diese Zutaten, die die Serie überaus sehenswert machen, Six Feet Under ist insgesamt brillant geschrieben und von teils atemberaubendem Dialogwitz und Originalität - und verfügt vor allem über ein ganz fantastisches Ensemble von Schauspielern, die all dies auch entsprechend mitreissend und überzeugend "verkaufen" können.

Vielleicht eine der besten TV-Produktionen überhaupt.

;)

#317 Uli Kunkel

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Geschrieben 18. November 2005, 12:53

SIX FEET UNDER - Season 2
(USA 2002/R&B: Alan Ball u.a./DVD: HBO-Warner/11.-13.11.05)

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Staffel 2 folgt dem Trend der zweiten Hälfte der ersten Staffel, was nun vor allem auch daran zu merken ist, dass die Todesfälle zu Beginn einer jeden Folge weniger ausgefallen und skurril werden und sich eher damit beschäftigen, wie nahe Leben und Tod im Leben eines jeden von uns manchmal beieinander liegen können.

Um diese kleinen Episoden werden weiterhin die diversen generationenübergreifenden Beziehungs-und Alltagsgeschichten der Fishers gesponnen, die - jeder Charakter für sich - in dieser Staffel nochmal um einiges komplexer und lebendiger werden.

Dabei ist wiederum vor allem bemerkenswert, wie toll die Chemie zwischen nahezu allen Schauspielern ist - allen voran zwischen Peter Krause (Nate) und Rachel Griffiths (Brenda), die die vielleicht energiegeladenste und explosivste Beziehungskiste dieser zweiten Staffel bilden.

Steht in keiner Weise hinter Staffel 1 zurück.

;)

#318 Uli Kunkel

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Geschrieben 23. November 2005, 21:59

SIX FEET UNDER - Season 3
(USA 2003/R&B: Alan Ball u.a./DVD: HBO-Warner/13.-17.11.05)

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Nu isses erst mal vorbei - zumindest bis der Postbote mir in den nächsten Tagen Staffel 4 in den Briefkasten wirft.

Zu Beginn der dritten Staffel gibt es denn - nach einer recht heftigen Zäsur im Leben einer der Hauptfiguren - zunächst mal einen Sprung in der Handlung und man muss sich erst mal damit abfinden, dass mit Brenda/Rachel Griffiths eine der interessantesten Figuren zunächst einmal nicht mehr dabei ist.

Inhaltlich haben fast alle der Protagonisten so einiges zu erleiden - womit auch die humoristischen Anteile der Show noch mal um einiges abnehmen - was unter dem Strich eher Schade ist.

Amüsant ist allerdings durchaus noch das Auftreten des Praktikanten Arthur, der mit Mutter Fisher so eine Art "Harold & Maude"-Gedächtnis-Techtel-Mechtel beginnt. Das hat definitiv was, zumal Rainn Wilson die Rolle auch herrlich verschroben mit Leben zu füllen weiss.

Die plöztliche Wende im Liebesleben der Mrs. F. am Ende der Staffel konnte mich allerdings nicht so richtig überzeugen, vor allem auch ausgehend von den äußeren Umständen. Passte irgendwie so gar nicht zum bis dahin entworfenen Charakter der Figur. Nuja.

Insgesamt bleibt es aber packend, auch wenn mir diese Staffeln von den gesehenen dreien sicherlich nicht unbedingt die liebste ist.

Nr. 4 kann kommen!

:)

#319 Uli Kunkel

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Geschrieben 23. November 2005, 22:17

TATORT - Der doppelte Lott (BRD 2005/R: Manfred Stelzer/TV: ARD/20.11.05)

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Der erste der Münster-Tatorte, der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Der Grund dafür ist vor allem, dass die Verschrobenheit einiger der Figuren hier für meinen Geschmack ein wenig überstrapaziert werden und wenn das dann beginnt zu nerven, bleibt nur noch die übliche 08/15 Krimihandlung über - und dat macht halt nicht wirklich satt am Sonntachabend.

Das nächste Mal bitte wieder etwas subtiler!

;)

#320 Uli Kunkel

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Geschrieben 02. Dezember 2005, 22:29

HARRY POTTER AND THE GOBLET OF FIRE
(USA/GB 2005/R: Mike Newell/Kino: Cinelux Siegburg/22.11.05)

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Potter 4 macht die Schwächen des Vorgängers insbesondere duch Rasanz, Action und Dramatik wett, daneben sind die schockig schaurigen Elemente wahrlich nicht von schlechten Eltern und es gibt sogar Tote, und das nicht zu knapp.

Damit sind die zauberhaft märchenhaften und vor allem kindgerechten Elemente nun endgültig nahezu passé und ich würde mir selbst bei Zwöfjährigen sehr gut überlegen, ob ich meinem Kind dieses Werk - Hype hin, Hype her - noch zumuten wollte.

Der Rahmen ist indes natürlich der selbe wie bei den ersten drei Filmen auch und es macht auch hier wieder einigen Spaß dem gewohnt souveränen Ensemble (highlight diesmal: Brendan Gleeson :D - und Ralph Fiennes macht uns nochmal den "englischen Patienten" :eek: ) bei der Arbeit zuzusehen.

Und ähnlich wie die Figuren in Rowlings Büchern sind auch die drei Hauptdarsteller einmal mehr ein Stück gewachsen - und es zeichnet sich auch allmählich ab, wer wohl auch nach Harry Potter seinen Weg machen wird und das sind sicherlich nicht die beiden Jungs, sondern Emma Watson, weil sie weitaus differenzierter und ausdrucksstärker zu spielen im Stande ist und damit definitiv das meiste Talent von allen Dreien abbekommen hat.

Man ist gespannt wie's weiter geht.

;)

#321 Uli Kunkel

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Geschrieben 05. Dezember 2005, 23:02

SIX FEET UNDER - Season 4
(USA 2004/R&B: Alan Ball u.a./DVD: HBO-Warner/26.-29.11.05)

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Es ist wirklich ein Elend, vier Tage hat's jetzt grad mal wieder gebraucht, bis ich mir auch diese 4. Staffel einverleibt hatte, quasi von Samstag an aus der Hand des Postboten direkt in den DVD-Player - aber es ist bei dieser Serie auch noch im mittlerweile vierten Durchgang so, dass die Folgen einfach runter gehen wie Öl und man stets versucht ist, doch noch eine Folge der eben gesehenen hinterherzuschieben.

Gerade so trist und trübe wie Staffel 3 ist diese nun nicht geraten und auch die jede Folge eröffnenden Todesfälle sind wieder bizarrer und skurriler geworden. Speziell hier ist es manchmal wirklich zum Brüllen, wie da mit den mittlerweile geschulten Erwartungen des Zuschauers gespielt wird bezüglich der Frage, wen es dann letztlich von den eingangs handelnden Personen erwischen wird. Im Verlauf der einzelnen Folgen spielen diese kurzen Appetizer aber speziell in dieser Staffel eine teilweise kaum mehr wahrzunehmende Rolle, was, wenn man an diverse Folgen der ersten beiden Staffeln zurückdenkt, doch eher Schade ist.

Rachel Griffiths (Brenda) spielt dankenswerter Weise wieder eine etwas größere Rolle als in der vorhergehenden Staffel, daneben gibt es mit Justin Theroux, James Cromwell und Mena Suvari zwei durchaus lohnende Ergänzungen der bisherigen Stammbesetzung.

Der große Cliffhanger zum Staffelende bleibt unter dem Strich zwar eher aus, das wird mich aber sicherlich nicht davon abhalten auch der wohl erst im Frühjahr erhältlichen 5. und letzten Staffel gebührend entgegenzufiebern, denn das Niveau bleibt trotz eines gewissen Abfalls nach den ersten beiden Staffeln immer noch bemerkenswert hoch und die (sicherlich im Verlauf "soapiger" gewordenen) Geschichten um die Familie Fisher sind auch in Season 4 wieder handwerklich in jeglicher Hinsicht absolut bemerkenswert in Szene gesetzt.

Klasse, das!

;)

#322 Uli Kunkel

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Geschrieben 10. Dezember 2005, 14:01

BAD SANTA - Extended Cut (USA 2003/R: Terry Zwigoff/DVD: SPHE/04.12.05)

Wem dieses

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festliche Elaborat einer aufstrebenden Düsseldorfer Weihnachtsmusikantencombo vor 7 Jahren noch nicht vollends ausgereicht hat der werten Familie beim trauten weihnachtlichen Beisammensein vollends dern Festtagsbraten wieder hochkommen zu lassen, der hat nun mit diesem Herren

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endgültig die ultimative Gelegenheit den lamettabeschwerten Kronleuchter ins Wanken zu bringen und Oma, Opa und den Kleinen die Stimmung zu versauen.

Das ist grundsätzlich auch nicht übel und gerade Mr. Thornton spielt mit unnachahmlicher Wonne den saufenden, fluchenden und durch die Gegend vögelnden Kinderschreck - und dennoch schafft sein Regisseur es nicht das Ganze letzten Endes wirklich rund zu machen und sich wesentlich über die bloße Aneinanderreihungen ausgesuchter (und meist trotz allem amüsanter) Ekel- und Rüpelhaftigkeiten zu erheben. Da hilft am Ende auch nicht die durchaus lobenswerte eben gerade nicht 100%ige Läuterung des rotbemantelten Drecksacks.

Und die restliche Besetzung passt da ebenso ins unausgegorene Bild, haben wir doch zum einen den wunderbaren John Ritter mit einigen grandiosen Kurzauftritten (tragischerweise den letzten vor seinem Ableben noch während der Dreharbeiten) und das sympathische Gilmore-Girl Lauren Graham - und zum anderen dann den nun fast schon traditionellen vollkommen witz- und talentfreien Totalausfall Bernie Mac (mit welchem wurstfingrigen Produzenten muss der eigentlich immer in die Kiste steigen um trotz seines Unvermögens noch Rollen in solchen Filmen zu bekommen??)

Bei dem 10jährigen Fettkloß Brett Kelly wußte ich dagegen nicht so ganz, ob ich nun lachen oder doch eher weinen sollte, vor allem, wenn ich bedenke, dass dessen Eltern für die typgerechten Besetzungen für ihr blondgelocktes Mastkalb im Filmbiz sicherlich nicht schlecht Geld verdienen werden.

Alles in allem ein durchwachsenes Vergnügen, aber (wie übrigens auch die oben erwähnte CD) dennoch ein Vergnügen.

;)

#323 Uli Kunkel

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Geschrieben 21. Dezember 2005, 22:20

MARIA FULL OF GRACE - Maria, llena eres de gracia
(USA/COL 2004/R: Joshua Marston/DVD: Universum/20.12.05)

Nach kurzer Filmguckpause gleich zweimal recht harter Tobak an einem Abend.

Den Anfang macht MARIA VOLL DER GNADE, hinter dem sich keineswegs - wie der Titel vermuten lässt - religiös verklärtes Mysterienspiel verbirgt, sondern der sich auf unspektakuläre aber trotzdem knallharte Art und Weise mit einem Stückchen täglicher Wirklichkeit aus dem Armenhaus des amerikanischen Kontinents beschäftigt, nämlich der Frage, wie denn die Droge von der Quelle an den US-amerikanischen Verbraucher kommt.

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Und die Geschichte der 17jährigen Maria (zutiefst beeindruckend: Catalina Sandino Moreno), die sich aus purer Perspektivlosigkeit 62 Päckchen Heroin einverleibt um sie von Bogota nach New York zu befördern, führt einmal mehr vor, wie gut es uns Wohlstandsjunkies hierzulande trotz aller Jammertiraden a la Hartz IV, 19% Mehrwertsteuer und herandräuender Vogelpest doch eigentlich noch geht. Denn zu einer solch erbärmlichen Erniedrigung wie der, als menschlicher "Maulesel" unter akutem Einsatz des eigenen Lebens in der Hoffnung auf ein paar Dollars und die vage Aussicht auf eine bessere Zukunft eine unglaubliche Menge Rauschgift im eigenen Magen zu schmuggeln, wären wohl hierzulande nur die wenigsten bereit.

Ein Film, der vor allem durch seine Schlichtheit und Authenzität (insofern sei auch durchaus zur spanischen Originalversion mit UTs geraten, zumal die deutsche Fassung auch recht steril wirkt) überzeugt - die Sequenz von Marias Einnahme der Drogen bis zum "Abliefern" gehört mit zu den spannendsten und zugleich beklemmendsten Szenarien, die ich im laufenden Kinojahr gesehen habe.

Unbedingt mal reinschauen!

;)

#324 Uli Kunkel

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Geschrieben 25. Dezember 2005, 12:56

DIE KINDER SIND TOT (BRD 2003/R: Aelrun Goette/TV: ARD/20.12.05)

Im Sommer 1999 verdursten in einer Plattenbausiedlung in Frankfurt/Oder zwei 2 und 3 Jahre alte Kinder, die Mutter hatte sie 14 Tage lang sich selbst überlassen, während sie selbst bei ihrem Freund war. Die Nachbarn haben die Schreie der Kinder "überhört", weil das "ja irgendwie immer so war", die in der Nähe lebende Großmutter, die von der Labilität ihrer Tochter wußte, sah keinerlei Anlaß, nach den Kindern zu sehen.

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Daniela Jesse, die Mutter der Kinder & Aelrun Goette

Am Ende werden diese von der Mutter gefunden, vollkommen "ausgetrocknet", in der völlig vermüllten Wohnung, mit Bisswunden, die sie sich offenbar selber beigebracht hatten.

Aelrun Goette sucht in ihrer Dokumentation, nach Antworten auf die Frage nach dem Warum?, das ist alles andere als leicht und leicht macht sie es sich letztendlich auch nicht. "Die Kinder sind tot" ist eine Geschichte zunächst und vor allem von emotionaler Verwahrlosung, die hier ein gesellschaftliches Ausmaß annimmt und weit über die tragische Kerngeschichte hinaus geht und bei der selbst der "Rübe ab!"-Fraktion der selbstgerechte Sabber im Halse stecken bleiben müsste.

Es ist auch nicht wirklich einfach (und im übrigen auch nicht zutreffend), die Schuld lediglich der Mutter der Kinder zuzuschieben, die nun wegen zweifachen "Totschlags" lebenslänglich im Gefängnis sitzt. Die ist ganz offensichtlich selbst noch auf dem geistigen Niveau eines Kindes und mindestens so sehr wie Täterin auch Opfer ihrer persönlichen Umstände. Und bezeichnender Weise eine der wenigen beteiligten Personen, die zumindest ein wenig zu kritischer Selbstreflexion und Reue im Stande scheint.

#325 Uli Kunkel

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Geschrieben 26. Dezember 2005, 11:32

LOVE ACTUALLY (USA/GB 2003/R: Richard Curtis/DVD: Universal/23.12.05)

Nach so viel Dramatik noch mal was für's Herz, kurz vor dem Fest:

Richard Curtis' zauberhaft warmherzigen Liebesreigen sollten die TV-Anstalten mindestens ab dem nächsten Jahr unbedingt in ihr Standard-Weihnachtsprogramm übernehmen, schon alleine, um die althergebrachten üblichen Verdächtigen mal ein wenig zu entstauben.

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Colin (Kris Marshall) am Ziel seiner Träume (Elisha Cuthbert,
Ivana Milicevic, January Jones)


Mir hat's jedenfalls nun auch im zweiten Durchgang noch genauso viel Spaß gemacht wie vor 1,5 Jahren, es ist nämlich einfach Klasse, wie es hier mit spielerischer Leichtigkeit gelingt, gediegene Schmonzette durch Einfallsreichtum, Originalität, guten Humor und eine brillante Schauspielerriege so bekömmlich zu machen, dass man fast ein wenig enttäuscht ist, wenn es denn nach rund zwei Stunden schließlich dem Ende entgegen geht. Einmal mehr: Spitze!!

Christmas is all around!

:love: :love: :love:

#326 Uli Kunkel

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Geschrieben 26. Dezember 2005, 13:27

SISSI (Österreich 1955/R: Ernst Marischka/TV: ARD/24.12.05)

Auf der verzweifelten Flucht vor Weihnachtsmusike vergewaltigenden tumben volkstümlichen Musikanten schließlich bei der guten alten Tante ARD gelandet und auf Verlangen und spontane Begeisterung der übrigen Anwesenden auch dort hängen geblieben.

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Und ich muss ja tatsächlich sagen, so ganz konnte ich mich dem Zauber dieser Wirtschaftswunderheileweltmär auch nicht entziehen, ist schon irgendwie schön, dieser märchenhaft naiven Prunkerei beizuwohnen, auch wenn dies bekanntermaßen Welten von den tatsächlichen (und durchaus tragischen) historischen Begebenheiten um die Kaiserin von Österreich entfernt liegt.

Für die strahlend schöne Romy Schneider war diese Rolle - wohl die Ikone des deutschen Nachkriegskinos schlechthin - in späteren Jahren mehr Fluch als Segen, was letztendlich so weit ging, dass sie es vorzog, vornehmlich im Ausland zu arbeiten, zumal ihr offenbar auch nur da wirkliche Anerkennung für ihre tatsächlichen schauspielerischen Fähigkeiten zuteil wurde, während man in Deutschland immer nur wieder diese eine Rolle (die sie übrigens kurioserweise viele Jahre später in Luchino Viscontis "Ludwig II." nochmal unter gänzlich anderen Vorzeichen übernahm) in ihr zu sehen vermochte.

Schon lange her, dass ich diesen Film bewußt gesehen habe, muss wohl so Anfang der 80er mal an einem Sonntag bei Kaffee und Kuchen gewesen sein. Aber nett war's.

;)

#327 Uli Kunkel

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Geschrieben 27. Dezember 2005, 11:51

KING ARTHUR - Director's Cut
(USA/IRL/GB 2004/R: Antoine Fuqua/DVD: Buena Vista/25.12.05)

Ist doch immer wieder schön wenn man mit dem Schlimmsten rechnet, am Ende so positiv überrascht zu werden, zumal ich über diese (zudem durchaus legitime) Neuinterpretation der Artus-Sage im Vorfeld eigentlich fast nur Schlechtes gelesen habe.

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clive owen, keira knightley

Das mag aber auch mit daran gelegen haben, dass der Film zwecks gewinnträchtiger Kinoauswertung (wenigstens war man für den Home-Video-Markt so fair, den Director's Cut gleich parallel zur Kinofassung zu veröffentlichen - wenn auch das womöglich weniger auf Fairneß als vielmehr auf den mittelschweren Flop, der der Film im Kino war, zurückzuführen ist) ebenda auch nur in einer extrem "geglätteten" jugendfreien Fassung gelaufen ist und sich auf diese wohl auch die meisten Kritiken bezogen.

Zumindest dieser "Director's Cut" bietet für meine Begriffe eigentlich alles, was das dem Historienfilm zugetane Herz begehrt, ne gute Geschichte, Helden, die groß, aber nicht zu groß sind, einen Hauptdarsteller (Clive Owen), der nicht nur unverbraucht ist, sondern auch noch unglaubliches Charisma und nachhaltige Leinwandpräsenz besitzt, brachiale Schlachtengemälde, tolle, schmutzigschlammige Bilder an Originalschauplätzen ohne debile Schnittgewitter (und das bei einem Bruckheimer-Film!), denen man tatsächlich geneigt ist abzunehmen: "so könnte es gewesen sein".

Verzichten können hätte man dafür für meine Begriffe definitiv auf Til Schweiger, der als frühzeitlicher Assi vom Sachsenpaule eine der peinlichsten Vorstellungen der Saison abgibt - darüber könnte man ja noch hinwegsehen, wenn diese Auftritte nicht von derart unfrewilliger Komik wären, dass sie den an sich durchaus ernsten Grundton des Films erzittern ließen. Unbedingt peinlich sowas.

Bisschen besser hat man's da schon mit Keira Knightley, die passt zwar auch ned so hundertprozentig in's Geschehen, macht aber letztlich noch das Beste draus und ist so oder so stets hübsch anzusehen, auch wenn man sie in eines der unvorteilhaftesten Kostüme ever gesteckt hat.

Dafür steht ihr die zünftige Kriegsbemalung wirklich 1a :love:

Angucken! :doc:

#328 Uli Kunkel

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Geschrieben 30. Dezember 2005, 20:15

Tim Burton's
THE NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS

(USA 1993/R: Henry Selick/DVD: Buena Vista/26.12.05)

Kinder, wie die Zeit vergeht - sage und schreibe 12 Jahre ist dieses hinreissend schön morbide Weihnachtsgrusical/Halloweenmusical (ganz wie man's nimmt) nun schon alt und man kann mittlerweile glaube ich mit Fug und Recht sagen: Ein Klassiker.

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Die Ursprünge dieser wunderbaren Wiederbelebung der Stop-Motion-Tricktechnik (die hier freilich noch durch eine ganze Reihe weiterer Trickfilmtechniken ergänzt wird) gehen dabei - wie man dem lohnenden Bonusmaterial der DVD entnehmen kann - offenbar noch in Tim Burton's Zeit als Zeichner bei Disney zurück, zu der die Skizzen zu dieser Geschichte bereits in dessen Schublade lagen, die Bereitschaft und das Geld dazu, diese auch in bewegte Bilder umzusetzen aber noch nicht da war.

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Die war dann aber offenbar Anfang der 90er Jahre gegeben, wohl nicht zuletzt auch, da Disney mittlerweile auch Erwachsenenunterhaltung auf breiter Front produzierte, so dass man nun auch der eigenen Animationsphilosophie nicht mehr wirklich in die Quere kommen musste.

Das Ergebnis ist jedenfalls immer wieder verblüffend und schier maßlos in seinem Detailreichtum - was da alles an Eindrücken und schönen wie spektakulären Momenten inj gerade mal 70 Minuten Film auf einen einströmt, damit kann jedenfalls so manche 3-4 Stundenschwarte bei weitem nicht aufwarten.

Immer wieder ein Erlebnis, nicht zuletzt auch wegen Danny Elfmans mitreissender Musike...

:love: :love: :love:

#329 Uli Kunkel

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Geschrieben 31. Dezember 2005, 16:12

MARGARETE STEIFF (BRD 2005 (TV)/R: Xaver Schwarzenberger/TV: ARD/27.12.05)

Zu diesem TV-Biopic gab es ja in den letzten Tagen und Wochen schon reichlich Vorschußlorbeeren, die sich vor allem auf Hauptdarstellerin Heike Makatsch bezogen und ich muss sagen, die gab es auch völlig zu Recht.

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Was die Makatsch an Herzblut und geradezu kindlichem Enthusiasmus in die Rolle der berühmten Begründerin des Stofftierimperiums (einer ohne Übertreibung wahrlich bemerkenswerten Persönlichkeit, insbesondere vor dem historischen Hintergrund) mit einbringt ist schon wirklich herausragend und vor allem auch durchgehend authentisch und niemals affektiert. Für mich eine der besten Leistungen, die ich in diesem Jahr auf dem Fernsehsektor gesehen habe.

Davon mal abgesehen kränkelt dieser ansonsten akkurat ausgestattete und routiniert inszenierte Fernsehfilm allerdings schon etwas am leidigen 90-Minuten-Korsett, das schon noch so einige Fragen offen lässt und vor allem an Stellen springt, an denen man gerne noch etwas mehr gesehen oder erfahren hätte. Es hätte ja nicht gleich ein Zweiteiler werden müssen, aber 20-30 Minuten mehr
wären sicherlich auch nicht verkehrt gewesen.

Aber das Geld ist bei der ARD anscheinend schon für die nächste hohle Hardcoreschmonzette unter Afrikas heißer Sonne eingeplant. Schad' drum.

;)

#330 Uli Kunkel

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Geschrieben 31. Dezember 2005, 22:40

IN AMERICA (USA/IRL 2002//R: Jim Sheridan/DVD: Fox/28.12.05)

Dann will ich mein Filmjahr 2005 mal abschließen und das sogar mit einem der schönsten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe.

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Ich bin ja an und für sich nicht wirklich sonderlich nah am Wasser gebaut, aber Mr. Sheridan darf mit zweien seiner Filme (der zweite ist "In The Name Of The Father") für sich beanspruchen, mir zumindest nen ziemlich dicken Kloß zum Ende hin in den Hals gezaubert zu haben.

"In America" erzählt von einer kleinen irischen Familie, die in New York nach einem derben Schicksalsschlag (dem Tod ihres jüngsten Kindes) einen Neuanfang versucht - und das tut jeder auf höchst unterschiedliche Art und Weise. Während die Eltern (Samatha Morton & Paddy Considine) in Schuldzuweisungen baden und versuchen ihre Beziehung mit Müh' und Not zusammen zu halten, entdecken die beiden Kinder Christy und Ariel (Sarah & Emma Bolger - ich habe wirklich noch nie so grandiose vollkommen wahrhaftige und unaffektiert schauspielernde Kinder im Film gesehen, alle Achtung!) ihre neue Umwelt mit ganz eigenen Augen.

Sheridan, der in diesen Film zahlreiche autiobiographische Züge hat einfließen lassen, erzählt diese Geschichte fast ausschließlich aus der Sicht der Kinder, was insgesamt zu einem ganz zauberhaft/märchenhaften Grundton führt, der sich nahezu durch den ganzen Film zieht.

Das ist manchmal ein wenig kitschig, aber niemals zu sehr, niemals billig und immer mit viel Respekt vor den Figuren - und wenn sich am Ende herausstellt, dass es eigentlich die beiden Kleinen sind, die den klarsten Blick von allen haben und die Familienbande zusammenhalten, dann geschieht das auf so rührende Art und Weise, dass selbst der Kunkel nach dem zerpflückten Tempo inner Sofaritze suchen muss.

Toller Film, das!

:love:

...& Prosit Neujahr! :party: Eingefügtes Bild





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