KINGDOM OF HEAVEN
(USA/GB/ESP/BRD 2005/R: Ridley Scott/Kino: Metropol Bonn/21.05.05)
Die lange Version ist leider im Zuge eines Browserabsturzes über die Wupper gegangen, deshalb nu die kurze Version:
Als ich erstmals vor ein paar Wochen das erste Plakat in der Kölner U-Bahn mit dem weichen Antlitz Orlando Blooms gesehen hab, hab ich erst innerlich die Augen verdreht von wegen - ohje, noch ein schwülstiger HdR Nachklapp - als ich schließlich erfuhr, dass das dies das neue Werk Ridley Scotts sein sollte, war ich denn doch neugierig, die recht guten Kritiken zum Filmstart taten ihr Übriges.
Um es vorweg zu sagen: auch dieser Film ist sicherlich zu denen zu zählen, die im Fahrwasser des
Herrn der Ringe sehr viel schneller ihre Geldgeber gefunden haben, dennoch muss man Ridley Scott zu Gute halten, dass er selbst im Grunde mit
Gladiator der Vorreiter für die Wiederbelebung des Genres war, von dem letztlich auch Jackson mit seiner Ringtrilogie durchaus profitiert haben dürfte.
Der große Wurf ist
Königreich der Himmel aber dennoch nicht unbedingt, dazu krankt insbesondere die Geschichte allzu sehr an fehlender erzählerisher Linie und teils auch mangelnder Nachvollziehbarkeit im Zuge diverser Wendungen, die vor allem für den historisch Ungeübten nur schwer durchschaubar sein dürften.
Und Orlando Bloom ist einfach nicht Russell Crowe, der bei Gladiator ganz vorzüglich als emotionales Zentrum der Geschichte funktionierte. Bloom gelingt dies nur sehr bedingt, wenn auch weit besser, als man ihm nach den letzten Auftritten nach HdR hätte zutrauen mögen.
Die übrige Besetzung - Liam Neeson (viel zu kurz!), Brendan Gleeson, Jeremy Irons (schön, den mal wieder zu sehen), Edward Norton, Eva Green und vor allem Ghassan Massoud in der Rolle des Saladin (welch eine Präsenz!) - ist dagegen ganz fantastsich und macht den Film im Einklang mit seiner faszinierenden visuellen Gestaltung dennoch zum Erlebnis und zu einem der wenigen Höhepunkte des bisherigen Kinojahres.
Wenn wir schon das HdR Fahrwasser bemühen müssen, so war dies zumindest der bisher einzig relevante Beitrag in diesem Zusammenhang