Wochenrückblick:
„(T-)Raumschiff Surprise- Periode 1“ (Michael Herbig)
Schlimmer, als die übelsten Befürchtungen vermuten ließen. Allein schon für das leichtsinnige in-den-Wind-schlagen der Intuition, hierbei allerschlechtestens unterhalten zu werden, müsste ich mir künftig eine Narrenkappe aufsetzen - so eine, wie man sie bei den Kölner Karnevalsveranstaltungen sieht. Und mit der gehe ich dann die nächsten Wochen in die Videothek und leihe ausschließlich Sachen wie „Das Beste aus SCHWANGER 2“ oder „Die Nylon-Zofe“ !
Strafe ist der Film an sich genug. Der Humor der Krüger/Gottschalk-Machwerke ist gegen diesen Rotz schon niveauvoll. Schon die Tatsache, aus einer Zeitreise-Geschichte keinerlei Komik zu destillieren, ist hochgradig grotesk. Stattdessen nutzt sich das ständige „rumschwulen“ bereits nach 5 Minuten ab. Die Outtakes waren selbstverständlich das Unterhaltsamste.
„A War Named Desire“ (Alan Mak)
Kacke mit Ei ! „Heroic Bloodshed“- Hochglanz-Plörre, die vor 5 Jahren schon keine Socke mehr beeindrucken konnte. Oder ist sowas etwa
jetzt schon "Old School" ? Außerdem extrem umständlich und konfus erzählt. Bild und Ton der dt. DVD sind ein Witz.
„Cabin Fever“ (Eli Roth)
„Koyaanisqatsi“ (Godfrey Reggio)
Genial. Ein Wunderwerk in Bild und Ton. Gehört (nicht nur) in die Sammlung jedes anständigen Misanthropen.
„Haben und Nichthaben“ (Howard Hawks)
Wie dieser Film seinen hervorragenden Ruf errang, ist für mich schwer nachzuvollziehen. Wirkt alles sehr altbacken. Bogart ist natürlich cool, aber Bacall erinnert einmal mehr an einen Mann nach einer mäßig erfolgreichen Geschlechtsumwandlung.
„McQuade - Der Wolf“ (Steve Carver)
Nach der ersten Sichtung fand ich den bestenfalls ansehnlich, ahnte aber scheinbar, dass da Potenzial drinsteckt. Irgendwann folgten die Zweit- und Drittsichtungen.
Nun ist das einer dieser Vertreter, deren Reiz ich schwer vermitteln kann. Schon beim Titelscore schmelze ich dahin,

und von da an setzt die Endorphinausschüttung ein. Tolle Momente, wohin man sieht. Spontan vorne dabei: Norris kommt nach Hause, wo er Barbara Carrera beim Großreinemachen überrascht. Nach einer kurzen Standpauke holt er die von ihr weggeworfenen Bierdosen wieder aus dem Mülleimer heraus und stellt sie zurück in den Kühlschrank ! Was dem einen sein Magnum, ist dem anderen sein Hansa-Pils.
„Invasion USA“ (Joseph Zito)
Von dem Tage an, als ich von der deutschen Scheibletten-Veröffentlichung erfuhr, hab ich mir 'nen ziemlichen Keks gefreut. Der Film war während meiner leichtmatrosigen Jugendzeit doch ein echter Stimmungsmacher in Intellektuellenkreisen. Ein wenig enttäuscht hat er mich nun doch, denn Mancherlei wirkte mittlerweile ein bisschen befremdlich. Die weibliche „Hauptrolle“ finde ich z.B. komplett überflüssig, Norris wird verhaftet und ist in der nächsten Szene wieder frei, die genauen Ziele der „Terroristen“ wirken ein wenig verschwommen und von woher genau sich die Kontrahenten Norris/Lynch kennen, habe ich auch nicht so ganz mitbekommen. Kann aber auch an mangelndem Konzentrationsvermögen gelegen haben... Trotz aller Kritik ein ebenso kurzweiliges wie rabiates Vergnügen.
Gegenspieler Richard Lynch möchte ich definitiv nicht im Dunkeln begegnen; ein Gesicht, das nur die Eltern liebhaben können. Als ob man Guido Westerwelle mit einer Kobra gekreuzt hätte.
Meine mittlerweile ins Unüberschaubare angewachsene Sympathie für Chuck Norris bereitet mir derzeit aber Kopfzerbrechen. In Gedanken bin ich in diesem Moment bei Herrn F. aus H., der mich in meiner Jugend immer mit den neuesten Abenteuern des bärtigen Rabauken versorgt hat. Horst, mein alter Freund - du hast es immer gewußt !