Der große Spiderman Feature Day:
Die Spinne - Comic-Taschenbuch Nr. 1 (Condor Verlag)
Zunächst hatte ich neulich das Glück, den ersten und besten Band von "Die Spinne" aka Spiderman für nur 2 Euro zu erhaschen. Dieser Band war ein absolutes Kultobjekt meiner Jugend und enthält folgende Kultstories:
01. Die Spinne und die Fackel - Der Sandmann wünscht ein frohes Weihnachtsfest (Z: Ross Andru)
02. Die Spinne - Zweimal sticht Tarantula (Z: Sal Buscema)
03. Die Spinne - Kraven ist der Jäger (Z: Sal Buscema)
04. Die Spinne - Der Laser taucht auf (Z: Sal Buscema)
05. Die Spinne und die Fackel - Drei und eins macht vier (Z: Ross Andru)
06. Der Hulk - Ein Titan steuert den Zug (Z: Steve Ditko)
07. Der Hulk - Im Kampf mit den Humanoiden (Z: Steve Ditko)
08. Der Hulk - Angriff aus dem All
09. Der Hulk - Gefangene der Krötenwesen
10. Der Hulk - Bruce Banner - Ein Hochverräter!
11. Der Hulk - Der Hulk läuft Amok
12. Der Hulk - Das Ende des Hulk?
13. Der Hulk - In den Weltraum verbannt
14. Der Hulk - Der Hulk entsteht
15. Die Spinne - Betet, wenn der Geier kommt (Z: Sal Buscema)
16. Die Spinne - Das Ende der Spinne? (Z: Sal Buscema & Mike Esposito)
Alle Geschichten: 1971-1972 (Die Spinne und die Fackel), 1976-1977 (Die Spinne), 1978 (Der Hulk).
Das war die Zeit, als Marvel noch Underground war. Dope gezeichnet und tolle Superschurken. Der Sandmann, Kraven, der Jäger, Tarantula, Der Laser, Der Schläger, Der Hexer und Der Geier.
Angeregt durch die erneute Lektüre nach nun über 25 Jahren, gab es im Anschluss die ersten Folgen der Anime-Serie SPIDERMAN 5000:
Spider-Man 5000 Pt. 01 - In den Fängen von Dr. Octopus (USA 1981)
Spider-Man 5000 Pt. 02 - Dr. Doom - Herrscher der Welt (USA 1981)
Spider-Man 5000 Pt. 04 - Katz und Maus (USA 1981)
Erstere wurde hier bereits besprochen, damals noch auf englisch goutiert, jetzt auf deutsch. Wir haben die Superschurken Dr. Octopus (01), Dr. Doom (02) und in Folge 04 Die schwarze Katze. Wie bereits damals erwähnt, ist der Sound dieser Animeserie recht groovig geraten, das ganze sehr gut gezeichnet, so dass ein hohes Maß an Freude aufkommt. Insgesamt hat die erste Staffel 26 Folgen á 25 Minuten, die alle in kürzester Kürze konsumiert werden.
Insgesamt gibts hier mindestens 4/5, in Einzelfällen auch mal 4,5/5 oder 5/5. Die Serie kommt vom Spirit her fast ran an die große Zeit der 70er, als Sal Buscema, Mike Esposito und Ross Andru die Zeichner waren bzw. lässt diesen auf jeden Fall erahnen, das nämlich, was den Kult von Marvel früher ausgemacht hat, der ja durch die blasphemischen Blockbuster-Digitalpeitschen-Verfilmungen in ein verzerrtes Licht gesetzt wurde, so dass der heutige Mainstream nicht mal ansatzweise die Chance hat, den Pulp & Groove-Karakter dieser Epoche nachzuvollziehen.
Was anderes bietet sich da an, als zum Vergleich den letzten der drei Blockbuster, den ich noch nicht gesehen hatte, als hinweisenden Vergleich, genau jetzt anzuschauen?
Nulla Joints Pt. 3 - Digitalpeitschen-Funghi Pt. 6:
Photo entfällt aufgrund von Unfunkiness
Spider-Man 2 (USA 2004) R: Sam Raimi
Mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco, J.K. Simmons, Rosemary Harris, Alfred Molina, u.a.
Buch: Alfred Gough, Miles Millar, Michael Chabon, Alvin Sargent
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Bob Murawski
Musik: Danny Elfman
Hier kann man nun sehen, wie eine ursprünglich dope konzipierte Figur undope gemacht wurde. Die Rede ist natürlich von Peter Parker. Schon der Hauptdarsteller bürgt dafür, dass er niemals dope hätte gezeichnet werden können, das unfunkige Neo-Kostüm tut sein übriges. Ferner wird hier, wie schon im ersten und auch später im dritten Teil, der Liebesgeschichten-Aspekt hollywoodgemäß dermaßen ausgeschlachtet, dass man zwischendurch schon mal die ein oder andere Pause einlegen muss, um das ganze überhaupt durchzuhalten. Zwischen der Mary Jane aus den 70er Jahre-Heften und Kirsten Dunst als Mary Jane besteht übrigens ein Unterschied wie zwischen Pam Grier und sagen wir Britney Spears oder Paris Hilton oder anderen heutigen substanzlosen "Super-Verwesungen".
Nein, nein, nein, mit diesen ganzen Blockbuster-Verfilmungen hat sich Stan Lee wirklich keinen Gefallen getan, seine Credibility, die er früher durchaus hatte, ist er dadurch in Pulp & Groove-Kreisen auf jeden Fall losgeworden. Das ist nun wirklicher Schund und nicht etwa das, was Pulp meint. Einzig allein die räumliche Tricktechnik muss schon gelobt werden. Wenn Spiderman sich durch die Hochhäusergassen schwingt, in schwindelerregender Höhe, hat man durchaus das Gefühl, wirklich dabei zu sein. Ansonsten hat sich aber auch Sam Raimi keinen Gefallen getan, sein einzig doper Film bleibt in meinen Augen nach wie vor TANZ DER TEUFEL.
2,5/5
PS: Der Vorspann ist allerdings für einen Nulla Film recht retro gehalten, gibt da weitaus Schlimmere.
IMDB
OFDB
Bearbeitet von Lobbykiller, 07. Januar 2009, 12:01.