Mathilde - Eine große Liebe (Jean-Pierre Jeunet, Frankreich/USA 2004)
Un long dimanche de fiançailles
Vor fast vier Jahren verzauberte er Europa und danach die ganze Welt. Die Rede ist von Jean-Pierre Jeunet, ein Name der sich nach seinem Welterfolg "Die Fabelhafte Welt der Amelie" in die Köpfe aller Kritiker und Filmfans weltweit, eingebrannt hat. Und der Erfolg gibt ihm Recht, zahlreiche Preise, Lobeshymnen weltweit und ein Film, der laut imdb.com zu den 30 besten aller Zeiten zählt. Doch es gab auch eine Zeit vor Amélie, die die wenigsten kennen. Derselbe Regisseur, der das so wundervolle Amélie drehte, drehte auch Alien 4 sowie Delicatessen, einem Film, der unter anderem Kanibalismus zum Thema hat und durch sehr schwarzen Humor besticht.
Der Inhalt seines neuesten Werkes lässt sich mit einem Satz beschreiben:
"Mathilde sucht ihren Verlobten Manek, der angeblich im Krieg umgekommen ist".
So einfach die Story klingt, so raffiniert ist sie umgesetzt. Immer mehr Wahrheiten kommen ans Licht und die Story fügt sich wie ein Puzzle vor den Augen des Zuschauers zusammen. Dabei ist der Film genauso zweigeteilt wie die Leidenschaft Jeunets. Zum einen die kalten, heftigen und furiosen Kriegsbilder, die dem Realitätsgrad eines Soldat James Ryan in nichts nachstehen. Die Schlachtsszenen erinnern extrem an jene, die wir bereits bei Kubricks "Paths of Glory-Wege zum Ruhm" gesehen haben und schaut man genauer hin, so erkennt man auch beabsichtige Anspielungen an jenen Film.
Zum anderen Audrey Tatou als Mathilde in ihrem Haus in der Bretagne, eine Idylle, die man selten so auf der Leinwand gesehen hat. Doch sowohl Mathilde als auch Manech bilden einen Kontrast in ihrer Umgebung. Die zerüttete Mathilde in der Idylle der Bretagne, genauso wie der bubenhafte und schüchterne Manech im Dunkel des Krieges. Dieses subtile zeichnet Jeunet aus, der den ganzen Film über mit so einer Detailverliebtheit zutage geht, dass es eine Freude ist zuzuschauen. Die Bilder, die die Zuschauer genießen dürfen sind eine Augenweide... Dazu passend, die grandiose Musikuntermalung Angelo Badalamentis, der schon viele Score's unter anderem für David Lynch anfertigte. Audrey Tatou ist wie immer die leitende Figuer, diejenige, die den Film trägt und man kann erkennen, warum Jeunet so gerne mit ihr dreht. Ihr subtiles Spiel passt perfekt zur Regieweise Jeunets und bildet somit einen perfekten Einklang. Auch das restliche Cast weiß zu überzeugen, herauszuheben bleibt noch Jodie Foster, die eine relativ große Nebenrolle übernimmt, die ich auch sehr gerne hätte französisch sprechen hören .
Jeunet beweist wieder einmal, dass er mit 50 zu den besten Regisseuren Europas gehört. Dieser Film ist fast wie Poesie auf Leinwand, die man sich wünscht, nie enden zu wollen. Bis auf eine starke Konzentration angesichts sehr vieler "Puzzleteile" und Handlungsstränge, habe ich nichts zu mäkeln. Falls der Film beim zweiten Schauen genauso begeistert, werde ich die Wertung erhöhen, so muss ich nochmal die vielen Eindrücke verdauen. Bei Aviator sagte ich schon großes Kino, dann sag ich hier Ganz Ganz großes Kino.
9,5/10
0
And then came movies...
Erstellt von Destinator, 21.05.2004, 09:41
39 Antworten in diesem Thema
#31
Geschrieben 28. Januar 2005, 00:15
#32
Geschrieben 30. Januar 2005, 13:39
Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse (Brad Silberling, USA 2004)
Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events
Kurz bevor den Ending Credits dachte ich nur, eigentlich müsste bei "Directed by" ein anderer Name stehen, als schließlich der, der erschien. So fantasievoll die Settings, die wundervolle Art Direction, so sehr erinnerte sie mich an einen wundervollen letztjährigen Film, nämlich Big Fish. Doch nicht Tim Burton führte Regie, sondern Brad Silberling, der den wenigsten ein Begriff sein wird, machte sich jedoch mit "Moonlight Mile" einen Namen, einem erfrischenden Film über die Auseinandersetzung mit dem Tod.
Genau so wirkt Lemony Snicket, erfrischend. Obwohl es sich natürlich um die sehr detaillierte Verfilmung der Romanreihe handelt, die von den Baudelaire Kindern handelt, die durch einen Brand ihre Eltern verlieren und in die Obhut ihres Onkels "Graf Olaf"(Jim Carrey) gegeben werden. Der jedoch will die Kinder so schnell wie möglich tot sehen, da er nur auf die Erbschaft aus ist. So beginnt eine sehr ereignisreiche Zeit für die Kinder...
Liebevoll umgestzt, mit schönen Settings, einer düsteren Atmosphäre, einem äußerst genialen Jim Carrey gelingt Silberling die Umsetzung der Literaturvorlage. Dabei ist sowohl für Jung und Alt Unterhaltung vorprogrammiert, die jedoch nie seicht wirkt, sondern durch den schrägen Humor sehr erfrischend. Dabei stoßen allenfalls die Erzählpassagen negativ auf, die zu Beginn zuviel Informationen preisgeben und wie schon bei Alexander eher stören als helfen. Allerdings stört das nur wenig, denn ansonsten ist Lemony Snicket sehr gelungen.
7,5/10
Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events
Kurz bevor den Ending Credits dachte ich nur, eigentlich müsste bei "Directed by" ein anderer Name stehen, als schließlich der, der erschien. So fantasievoll die Settings, die wundervolle Art Direction, so sehr erinnerte sie mich an einen wundervollen letztjährigen Film, nämlich Big Fish. Doch nicht Tim Burton führte Regie, sondern Brad Silberling, der den wenigsten ein Begriff sein wird, machte sich jedoch mit "Moonlight Mile" einen Namen, einem erfrischenden Film über die Auseinandersetzung mit dem Tod.
Genau so wirkt Lemony Snicket, erfrischend. Obwohl es sich natürlich um die sehr detaillierte Verfilmung der Romanreihe handelt, die von den Baudelaire Kindern handelt, die durch einen Brand ihre Eltern verlieren und in die Obhut ihres Onkels "Graf Olaf"(Jim Carrey) gegeben werden. Der jedoch will die Kinder so schnell wie möglich tot sehen, da er nur auf die Erbschaft aus ist. So beginnt eine sehr ereignisreiche Zeit für die Kinder...
Liebevoll umgestzt, mit schönen Settings, einer düsteren Atmosphäre, einem äußerst genialen Jim Carrey gelingt Silberling die Umsetzung der Literaturvorlage. Dabei ist sowohl für Jung und Alt Unterhaltung vorprogrammiert, die jedoch nie seicht wirkt, sondern durch den schrägen Humor sehr erfrischend. Dabei stoßen allenfalls die Erzählpassagen negativ auf, die zu Beginn zuviel Informationen preisgeben und wie schon bei Alexander eher stören als helfen. Allerdings stört das nur wenig, denn ansonsten ist Lemony Snicket sehr gelungen.
7,5/10
#33
Geschrieben 01. Februar 2005, 16:55
Saw (James Wan, USA 2004)
Saw
Bereits die Subline kündigt vermeintlich einen frischen Wind an "How fucked up is this"... Und tatsächlich mit einem Regie-Neuling, einem unbekannten Cast(bis natürlich auf Danny Glover) gelingt Saw die Auffrischung eines fast schon totgesagten, weil mit tausend unnötigen Fortsetzungen gequälten Genre. Einer der Hits des letztjährigen Fantasy Filmfests, startet er nun in den deutschen Kinos.
Gerade zurzeit der anstehenden „Asien-Horror-Remake Reihe“ wirkt „Saw“ wie ein frischer Wind.Wo andere Regisseure ihre Ideenarmut in fast 1:1 Remakes verwerten um Geld in die Kasse zu bekommen, so setzt Saw auf Grundvoraussetzungen eines jeden Horror-Psychothrillers: Atmosphäre! Und genau die ist exzellent umgesetzt und hält den Zuschauer in jeder Sekunde in Atem. Vom cleveren Beginn bis zum überraschenden Schluss hält Saw die Spannung 100 Minuten lang aufrecht. Durchaus ein Verdienst des Regie-Neulings James Wand, der mit klasse eingefangenen, verstörenden Bildern und genialen Sequenzen (Fotoszene, erinnert ein wenig an das Ende von „Schweigen der Lämmer“) die Atmosphäre gekonnt herüberbringt und es schafft, diesen Independant Film selten als einen solchen wirken zu lassen. Auch das Score passt zu dem jeweiligen Geschehen auf der Leinwand. Allerdings trennen Saw Welten von Sieben. So sind die schauspielerischen Leistungen zwar ordentlich, jedoch nicht immer überzeugend, was man dem unerfahrenen Cast jedoch verzeihen kann. So sind auch gewisse „Kinderkrankheiten“ des Genres wiederum zu bemerken, wie z.B. das nur sehr oberflächliche Motiv des Täters sowie der Schluss, der zu laienhaft angekündigt wird…
Ansonsten ist Saw jedoch ein sehr guter Film, der absolut uneingeschränkt empfohlen werden kann.
8/10
Saw
Bereits die Subline kündigt vermeintlich einen frischen Wind an "How fucked up is this"... Und tatsächlich mit einem Regie-Neuling, einem unbekannten Cast(bis natürlich auf Danny Glover) gelingt Saw die Auffrischung eines fast schon totgesagten, weil mit tausend unnötigen Fortsetzungen gequälten Genre. Einer der Hits des letztjährigen Fantasy Filmfests, startet er nun in den deutschen Kinos.
Gerade zurzeit der anstehenden „Asien-Horror-Remake Reihe“ wirkt „Saw“ wie ein frischer Wind.Wo andere Regisseure ihre Ideenarmut in fast 1:1 Remakes verwerten um Geld in die Kasse zu bekommen, so setzt Saw auf Grundvoraussetzungen eines jeden Horror-Psychothrillers: Atmosphäre! Und genau die ist exzellent umgesetzt und hält den Zuschauer in jeder Sekunde in Atem. Vom cleveren Beginn bis zum überraschenden Schluss hält Saw die Spannung 100 Minuten lang aufrecht. Durchaus ein Verdienst des Regie-Neulings James Wand, der mit klasse eingefangenen, verstörenden Bildern und genialen Sequenzen (Fotoszene, erinnert ein wenig an das Ende von „Schweigen der Lämmer“) die Atmosphäre gekonnt herüberbringt und es schafft, diesen Independant Film selten als einen solchen wirken zu lassen. Auch das Score passt zu dem jeweiligen Geschehen auf der Leinwand. Allerdings trennen Saw Welten von Sieben. So sind die schauspielerischen Leistungen zwar ordentlich, jedoch nicht immer überzeugend, was man dem unerfahrenen Cast jedoch verzeihen kann. So sind auch gewisse „Kinderkrankheiten“ des Genres wiederum zu bemerken, wie z.B. das nur sehr oberflächliche Motiv des Täters sowie der Schluss, der zu laienhaft angekündigt wird…
Ansonsten ist Saw jedoch ein sehr guter Film, der absolut uneingeschränkt empfohlen werden kann.
8/10
#34
Geschrieben 31. Juli 2005, 14:55
Die Sieben Samurai (Akira Kurosawa, Japan 1954)
Shichinin no samurai
Ich erinnere mich noch gut, als ich vor einigen Jahren die us.imdb durchforstete und mir die Top 250 anschaute, so fiel mir vor allem ein Titel auf "Shichinin no samurai". Zuerst einmal sagte er mir gar nix, der englische Titel Seven Samurai schon eher. Doch von Kurosawa hatte ich schonmal gehört.
Nun einige Jahre später und viele Filme klüger habe ich mich endlich aufgerafft mich durch dieses 3,5 Stunden Epos zu kämpfen und es hat sich absolut gelohnt. Die Sieben Samurai ist ein Meilenstein des Films und ich würde soweit gehn ihn zu den 5 besten Filmen aller Zeiten zu zählen.
Bei 3,5 Stunden und einem Großteil des Films, der aus Charakterdarstellung und nur wenig Story besteht, wirkt es fast wie ein Wunder, dass der Film zu keiner Sekunde auch nur ein wenig langwierig, geschweigedenn langweilig wirkt. Ein Verdienst, an die spitzenmäßig ausgearbeiteten Charaktere, die den Film hauptsächlich tragen. Die Kameraführung ist fast schon revolutionär, unglaublich atmosphärische Bilder werden hier eingefangen, die letzte Stunde ist atmosphärisch unglaublich dicht und spitzenmäßig gefilmt. Die vielen Ebenen die der Film anschneidet helfen ebenfalls zum guten Gesamtfluss, z.B. die politische Ebene, wie z.B. das Ansehen der Samurai unter der Bevölkerung.
Ansonsten kann man diesen Film eigentlich wirklich nur loben, um all dies zu verstehen muss man ihn aber sehen. Die Sieben Samurai ist großes Kino, ohne ins Pathos oder Klischeehafte abzuschweifen, mit großartigen Charakteren sowie Darstellern, technisch perfekt umgesetzt.
10/10
Shichinin no samurai
Ich erinnere mich noch gut, als ich vor einigen Jahren die us.imdb durchforstete und mir die Top 250 anschaute, so fiel mir vor allem ein Titel auf "Shichinin no samurai". Zuerst einmal sagte er mir gar nix, der englische Titel Seven Samurai schon eher. Doch von Kurosawa hatte ich schonmal gehört.
Nun einige Jahre später und viele Filme klüger habe ich mich endlich aufgerafft mich durch dieses 3,5 Stunden Epos zu kämpfen und es hat sich absolut gelohnt. Die Sieben Samurai ist ein Meilenstein des Films und ich würde soweit gehn ihn zu den 5 besten Filmen aller Zeiten zu zählen.
Bei 3,5 Stunden und einem Großteil des Films, der aus Charakterdarstellung und nur wenig Story besteht, wirkt es fast wie ein Wunder, dass der Film zu keiner Sekunde auch nur ein wenig langwierig, geschweigedenn langweilig wirkt. Ein Verdienst, an die spitzenmäßig ausgearbeiteten Charaktere, die den Film hauptsächlich tragen. Die Kameraführung ist fast schon revolutionär, unglaublich atmosphärische Bilder werden hier eingefangen, die letzte Stunde ist atmosphärisch unglaublich dicht und spitzenmäßig gefilmt. Die vielen Ebenen die der Film anschneidet helfen ebenfalls zum guten Gesamtfluss, z.B. die politische Ebene, wie z.B. das Ansehen der Samurai unter der Bevölkerung.
Ansonsten kann man diesen Film eigentlich wirklich nur loben, um all dies zu verstehen muss man ihn aber sehen. Die Sieben Samurai ist großes Kino, ohne ins Pathos oder Klischeehafte abzuschweifen, mit großartigen Charakteren sowie Darstellern, technisch perfekt umgesetzt.
10/10
#35
Geschrieben 01. August 2005, 10:13
Die Hochzeitscrasher (David Dobkin, USA 2005)
Wedding Crashers
Wieder mal so ein Kinobesuch, wo man sich vorher fragt „Warum gehe ich eigentlich aus Langeweile ins Kino in einen Film den ich gar nicht sehen will“. Meistens geht so was schlecht aus, aber manchmal, ja manchmal, da verlässt man das Kino mit einem Gefühl, ausnahmsweise das Richtige getan zu haben.
Wedding Crashers ist aus komödiantischer Sicht sicherlich keine Offenbarung, aber ehrlich gesagt sind mir 2 Stunden richtig gute Unterhaltung wesentlich lieber als pseudo-aufgeblähte Anspruchs-Komödien, und bei dem Mist der auf die Zuschauer losgelassen wird, bin ich froh, dass es eine „Erwachsene“ Mainstream-Komödie gibt, die einfach durch ihre beiden sympathischen Hauptdarsteller, dem Gagfeuerwerk, dass jedoch nie allzu sehr unter die Gürtellinie rutscht, einem ordentlichen Drehbuch sowie Christopher Walken punkten kann.
Was soll’s, wenn der Story nach der Hälfte die Puste ausgeht und er gegen Ende doch ziemlich ins Kitschige rutscht, erfrischender als ein öder Date-Doktor war’s doch allemal
7,5/10
Wedding Crashers
Wieder mal so ein Kinobesuch, wo man sich vorher fragt „Warum gehe ich eigentlich aus Langeweile ins Kino in einen Film den ich gar nicht sehen will“. Meistens geht so was schlecht aus, aber manchmal, ja manchmal, da verlässt man das Kino mit einem Gefühl, ausnahmsweise das Richtige getan zu haben.
Wedding Crashers ist aus komödiantischer Sicht sicherlich keine Offenbarung, aber ehrlich gesagt sind mir 2 Stunden richtig gute Unterhaltung wesentlich lieber als pseudo-aufgeblähte Anspruchs-Komödien, und bei dem Mist der auf die Zuschauer losgelassen wird, bin ich froh, dass es eine „Erwachsene“ Mainstream-Komödie gibt, die einfach durch ihre beiden sympathischen Hauptdarsteller, dem Gagfeuerwerk, dass jedoch nie allzu sehr unter die Gürtellinie rutscht, einem ordentlichen Drehbuch sowie Christopher Walken punkten kann.
Was soll’s, wenn der Story nach der Hälfte die Puste ausgeht und er gegen Ende doch ziemlich ins Kitschige rutscht, erfrischender als ein öder Date-Doktor war’s doch allemal
7,5/10
#36
Geschrieben 01. August 2005, 10:19
Mr. & Mrs. Smith (Doug Liman, USA 2005)
Mr. & Mrs. Smith
Zwei attraktive Darsteller, viel Action, coole One-Liner, gute Shoot-outs. Hmm eigentlich ein perfekter Blockbuster oder nicht? Tja, leider ist Mr. And Mrs. Smith einer der seltenen Fälle, wo der Film doch zu sehr unter dem Syndrom des „Mist die Story langt eigentlich nur für einen 20 Minuten Kurzfilm aber irgendwie kriegen wir den schon auf 2 Stunden gestreckt“.
Da hilft auch ein Brad Pitt in guter Form nichts, Mr. And Mrs. Smith ist leider nur Mittelmaß. Angelina Jolie weiß eigentlich auch nicht wirklich in ihrer Rolle zu überzeugen, was leider auch eine weitere Schwäche ist. Aber mit den Filmen ist es auch manchmal so wie mit der Partnerwahl, Aussehen ist leider nur ein kleiner Teilaspekt…
5,5/10
Mr. & Mrs. Smith
Zwei attraktive Darsteller, viel Action, coole One-Liner, gute Shoot-outs. Hmm eigentlich ein perfekter Blockbuster oder nicht? Tja, leider ist Mr. And Mrs. Smith einer der seltenen Fälle, wo der Film doch zu sehr unter dem Syndrom des „Mist die Story langt eigentlich nur für einen 20 Minuten Kurzfilm aber irgendwie kriegen wir den schon auf 2 Stunden gestreckt“.
Da hilft auch ein Brad Pitt in guter Form nichts, Mr. And Mrs. Smith ist leider nur Mittelmaß. Angelina Jolie weiß eigentlich auch nicht wirklich in ihrer Rolle zu überzeugen, was leider auch eine weitere Schwäche ist. Aber mit den Filmen ist es auch manchmal so wie mit der Partnerwahl, Aussehen ist leider nur ein kleiner Teilaspekt…
5,5/10
#37
Geschrieben 02. August 2005, 18:12
Der verbotene Schlüssel (Iain Softley, USA 2005)
The Skeleton Key
Der anspruchsvolle Horrorfan kann einem doch leidtun, irgendwie stumpft das Horrorgenre doch ab. Ständig nur Kopien von Kopien und wenn ausnahmsweise keine Kopie ins Kino kommt, dann hat man die Story schon tausendmal irgendwo anders gesehen.
Von der Masse der Horrorfilme kann sich "The Skeleton Key" wohl nicht abheben, aber ganz so dreist wie z.B. bei The Grudge, wo der ganze Film nur auf Schockeffekte getrimmt war, ist "The Skeleton key" zum Glück nicht. Die Schockeffekte und die Atmosphäre waren schon ganz ansprechend, aber leider gab es einfach zu wenig neue Ideen. Irgendwo hat man ne ähnliche Story schonmal gehört und die typischen Horrorklischées wurden zum Großteil auch erfüllt. Das Ende war dennoch gut und gab dem Film auch eine etwas andere Richtung, womit eine zweite Sichtung sicherlich interessant ist. Trotzdem nur leicht besser als der Durchschnitt.
6/10
The Skeleton Key
Der anspruchsvolle Horrorfan kann einem doch leidtun, irgendwie stumpft das Horrorgenre doch ab. Ständig nur Kopien von Kopien und wenn ausnahmsweise keine Kopie ins Kino kommt, dann hat man die Story schon tausendmal irgendwo anders gesehen.
Von der Masse der Horrorfilme kann sich "The Skeleton Key" wohl nicht abheben, aber ganz so dreist wie z.B. bei The Grudge, wo der ganze Film nur auf Schockeffekte getrimmt war, ist "The Skeleton key" zum Glück nicht. Die Schockeffekte und die Atmosphäre waren schon ganz ansprechend, aber leider gab es einfach zu wenig neue Ideen. Irgendwo hat man ne ähnliche Story schonmal gehört und die typischen Horrorklischées wurden zum Großteil auch erfüllt. Das Ende war dennoch gut und gab dem Film auch eine etwas andere Richtung, womit eine zweite Sichtung sicherlich interessant ist. Trotzdem nur leicht besser als der Durchschnitt.
6/10
#38
Geschrieben 03. August 2005, 11:10
11:14 (Greg Marcks, USA/Canada 2003)
11:14
Mit über 2 Jahren Verspätung kommt diese Independant Kinoperle bei uns in die Kinos und man kann wirklich froh sein, dass sie überhaupt noch anläuft. 11:14 ist Independant Kino vom Feinsten.
Zur Story sollte nicht allzu viel gesagt werden, es geht um 5 Storylines, die sich allesamt um den ominösen Zeitpunkt 11:14 drehen und miteinander verstrickt sind.
Welches Wort den Film wohl am besten beschreibt ist: clever. Das wirklich gute Drehbuch mit den unterschiedlichen Storylines und wirklich teils fiesen und makabren Humor kann größtenteils wirklich überzeugen. Die Darsteller sind allesamt passend und gut gewählt. Das Score von Clint Mansell ist klasse und passt perfekt zum Geschehen auf der Leinwand. Und was den Reiz des Films ausmacht ist wie auch schon bei ähnlichen Filmen aus dem Short-Cuts Genre, dass sich das Puzzle langsam aber sicher gegen Ende auflöst. Eine der wenigen Schwächen und da muss ich wohl meine Aussage zu Beginn ein wenig revidieren, ist dass es 11:14 ein wenig am Überraschungsfaktor mangelt. Der Film ist zu keiner Zeit unverständlich und der Zuschauer bekommt die Lösung hier einwandfrei serviert.
Schade gerade bei diesem Film hätte ich mir ein wenig mehr Denksport gewünscht. Auch die Zeitebenen stimmten nach subjektivem Empfinden nicht immer vollkommen, allerdings wird man das wohl erst bei einem zweiten Anschauen feststellen können. Trotzdem ist 11:14 ein sehr empfehlenswerter, kurzweiliger Film aus dem Independant-Bereich.
8/10
11:14
Mit über 2 Jahren Verspätung kommt diese Independant Kinoperle bei uns in die Kinos und man kann wirklich froh sein, dass sie überhaupt noch anläuft. 11:14 ist Independant Kino vom Feinsten.
Zur Story sollte nicht allzu viel gesagt werden, es geht um 5 Storylines, die sich allesamt um den ominösen Zeitpunkt 11:14 drehen und miteinander verstrickt sind.
Welches Wort den Film wohl am besten beschreibt ist: clever. Das wirklich gute Drehbuch mit den unterschiedlichen Storylines und wirklich teils fiesen und makabren Humor kann größtenteils wirklich überzeugen. Die Darsteller sind allesamt passend und gut gewählt. Das Score von Clint Mansell ist klasse und passt perfekt zum Geschehen auf der Leinwand. Und was den Reiz des Films ausmacht ist wie auch schon bei ähnlichen Filmen aus dem Short-Cuts Genre, dass sich das Puzzle langsam aber sicher gegen Ende auflöst. Eine der wenigen Schwächen und da muss ich wohl meine Aussage zu Beginn ein wenig revidieren, ist dass es 11:14 ein wenig am Überraschungsfaktor mangelt. Der Film ist zu keiner Zeit unverständlich und der Zuschauer bekommt die Lösung hier einwandfrei serviert.
Schade gerade bei diesem Film hätte ich mir ein wenig mehr Denksport gewünscht. Auch die Zeitebenen stimmten nach subjektivem Empfinden nicht immer vollkommen, allerdings wird man das wohl erst bei einem zweiten Anschauen feststellen können. Trotzdem ist 11:14 ein sehr empfehlenswerter, kurzweiliger Film aus dem Independant-Bereich.
8/10
#39
Geschrieben 18. August 2005, 17:55
Charlie und die Schokoladenfabrik (Tim Burton, USA/UK 2005)
Charlie and the Chocolate Factory
Das Gefühl, was ich bei den ersten 40 Minuten von Charlie und die Schokoladenfabrik hatte, war ein Gefühl, dass ich lange nicht mehr verspürt habe, höchstens beim ersten Herr der Ringe Film, nämlich ein Gefühl, ein großartiges „Märchen“ mit unglaublichem Charme und der gewissen Magie zu sehen. Toll der Aufbau bis Charlie endlich das letzte Schokoladenticket findet, alles mit einfachen Mitteln, nämlich mit Darstellern, die die erforderliche Wärme vermitteln und einem fantastischen Setting.
Keinesfalls sind die nachfolgenden 70 Minuten schlecht oder gar unpassend, Johnny Depps „Kannibalismus“ Scherz ist eine der besten und spontansten Aussagen, die ich je gehört habe und musste mich beim Lachen wirklich zurückhalten. Allerdings fehlt ein wenig der Charme, wenn die Kinder einfach nur von einem Raum in den anderen „befördert“ werden. Sicherlich hat dies auch seinen Reiz und Tim Burton wäre nicht Tim Burton, wenn die Locations nicht überaus fantasievoll gestaltet worden wären (Die 2001-Hommage ist köstlich), aber leider fehlt eben der gewisse Charme, der diesen Film doch am Anfang so sehr geprägt hat. So hilft auch ein toller Johnny Depp nicht, den Film auf diesem hohen Niveau zu halten.
Trotzdem, Charlie und die Schokoladenfabrik ist ein überaus gelungener Familienfilm.
8/10
Charlie and the Chocolate Factory
Das Gefühl, was ich bei den ersten 40 Minuten von Charlie und die Schokoladenfabrik hatte, war ein Gefühl, dass ich lange nicht mehr verspürt habe, höchstens beim ersten Herr der Ringe Film, nämlich ein Gefühl, ein großartiges „Märchen“ mit unglaublichem Charme und der gewissen Magie zu sehen. Toll der Aufbau bis Charlie endlich das letzte Schokoladenticket findet, alles mit einfachen Mitteln, nämlich mit Darstellern, die die erforderliche Wärme vermitteln und einem fantastischen Setting.
Keinesfalls sind die nachfolgenden 70 Minuten schlecht oder gar unpassend, Johnny Depps „Kannibalismus“ Scherz ist eine der besten und spontansten Aussagen, die ich je gehört habe und musste mich beim Lachen wirklich zurückhalten. Allerdings fehlt ein wenig der Charme, wenn die Kinder einfach nur von einem Raum in den anderen „befördert“ werden. Sicherlich hat dies auch seinen Reiz und Tim Burton wäre nicht Tim Burton, wenn die Locations nicht überaus fantasievoll gestaltet worden wären (Die 2001-Hommage ist köstlich), aber leider fehlt eben der gewisse Charme, der diesen Film doch am Anfang so sehr geprägt hat. So hilft auch ein toller Johnny Depp nicht, den Film auf diesem hohen Niveau zu halten.
Trotzdem, Charlie und die Schokoladenfabrik ist ein überaus gelungener Familienfilm.
8/10
#40
Geschrieben 18. August 2005, 17:57
So nun das Fantasy Filmfest Coverage zunächst aus Stuttgart:
Ab-Normal Beauty:
Erster Film und gleich die erste Überraschung. Ab-Normal Beauty ist ein überaus gelungener Mix aus Psychodrama und Psychothriller, der ca. 30 Minuten vor Ende eine 180 Grad Wende vollzieht. Zuweilen ist der Film ein wenig langatmig, die Musik zu überladen, aber trotzdem bleibt der Film spannend und trotz der etwas abgehackten Storywende, weil das „Problem“ der Protagonistin ein wenig zu einfach gelöst wird, sind die letzten 30 Minuten Spannung pur.
7/10
A Bittersweet Life
Oldboy Light…
Klingt wohl abgedroschen, aber so ein wenig Wahrheit ist dran. Hochgestylter koreanischer Rachefilm mit netten Darstellern. Optisch ein Leckerbissen, aber leider wenig unter der Fassade. Nett anzuschauen, mehr aber auch nicht.
6,5/10
Atomik Circus
Oh Mann was hab ich da gesehen. Kleinstadt „Drama“, Komödie, Gore fest, Scifi-Gore. Kategorisieren kann man Atomik Circus wohl nicht, warum auch, der Film macht zum Großteil Spaß mehr nicht, weniger nicht. Teilweise fast schon zu abgedreht und oftmals wirkt es, ohne wirkliches Konzept. Naja mir hat es ganz gut gefallen.
6/10
Coverage aus Frankfurt
Appleseed
Visuell beeindruckender Anime aus Japan, die Story, Charaktere und Dialoge sind vollgestopft mit Kitsch, Pathos und dem typischen Gut gegen Böse Muster…
Die Actionsequenzen sind aber ganz nett und auch ansonsten ist der Film ganz gut anzuschauen.
6/10
The Big White
Sehr sympathische Komödie mit guten Darstellern, genügend schwarzem Humor und einem guten Drehbuch. Erinnert alles an Fargo, wartet aber auch mit neuen Ideen auf. Wirklich empfehlenswert.
7,5/10
Casshern
Ich finde ihn richtig gut. So und nun ihr Hasser und Kritiker sagt was ihr wollt, Casshern ist visuell atemberaubend, mit einer klasse Aussage und zwischendurch einem unglaublichen Thrash Charme, hat der Film mein Herz gewonnen. Großes Kino auf großer Leinwand wird von mir immer gern gesehen
8,5/10
Fazit
Gelungene Filme mit keinen großen Ausnahmen, Highlight: Casshern, positive Überraschung: Ab-Normal Beauty, kleine Enttäuschung: A Bittersweet Life
Ab-Normal Beauty:
Erster Film und gleich die erste Überraschung. Ab-Normal Beauty ist ein überaus gelungener Mix aus Psychodrama und Psychothriller, der ca. 30 Minuten vor Ende eine 180 Grad Wende vollzieht. Zuweilen ist der Film ein wenig langatmig, die Musik zu überladen, aber trotzdem bleibt der Film spannend und trotz der etwas abgehackten Storywende, weil das „Problem“ der Protagonistin ein wenig zu einfach gelöst wird, sind die letzten 30 Minuten Spannung pur.
7/10
A Bittersweet Life
Oldboy Light…
Klingt wohl abgedroschen, aber so ein wenig Wahrheit ist dran. Hochgestylter koreanischer Rachefilm mit netten Darstellern. Optisch ein Leckerbissen, aber leider wenig unter der Fassade. Nett anzuschauen, mehr aber auch nicht.
6,5/10
Atomik Circus
Oh Mann was hab ich da gesehen. Kleinstadt „Drama“, Komödie, Gore fest, Scifi-Gore. Kategorisieren kann man Atomik Circus wohl nicht, warum auch, der Film macht zum Großteil Spaß mehr nicht, weniger nicht. Teilweise fast schon zu abgedreht und oftmals wirkt es, ohne wirkliches Konzept. Naja mir hat es ganz gut gefallen.
6/10
Coverage aus Frankfurt
Appleseed
Visuell beeindruckender Anime aus Japan, die Story, Charaktere und Dialoge sind vollgestopft mit Kitsch, Pathos und dem typischen Gut gegen Böse Muster…
Die Actionsequenzen sind aber ganz nett und auch ansonsten ist der Film ganz gut anzuschauen.
6/10
The Big White
Sehr sympathische Komödie mit guten Darstellern, genügend schwarzem Humor und einem guten Drehbuch. Erinnert alles an Fargo, wartet aber auch mit neuen Ideen auf. Wirklich empfehlenswert.
7,5/10
Casshern
Ich finde ihn richtig gut. So und nun ihr Hasser und Kritiker sagt was ihr wollt, Casshern ist visuell atemberaubend, mit einer klasse Aussage und zwischendurch einem unglaublichen Thrash Charme, hat der Film mein Herz gewonnen. Großes Kino auf großer Leinwand wird von mir immer gern gesehen
8,5/10
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Gelungene Filme mit keinen großen Ausnahmen, Highlight: Casshern, positive Überraschung: Ab-Normal Beauty, kleine Enttäuschung: A Bittersweet Life
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