Aufzeichnunngen aus dem Kellerloch
#61
Geschrieben 03. August 2004, 19:02
Mo 5.7.2004 – Neues Off
Das einzige, was hier stimmt, ist die existenzialistische Titelfigur, die aus dem Nichts kommt und – ohne jede überflüssige Psychologisierung – auch wieder dorthin verschwindet. Kitano hebt sich an seinem unübersehbaren Vorbild Kurosawa einen schweren Bruch: Die Handlungsfäden sind schludrig zusammengeknüppert, die Bilder entbehren jedweder Kraft und Atmosphäre, die ziemlich uninspirierten Kampfsequenzen unterbrechen immer dann, wenn es besonders langweilig wird, die mit deftigem Humor versetzte Handlung – wesentlich komischer als die komischen Einlagen fand ich persönlich das munter sprudelnde Digitalblut. Das Musical-Ende hat eine gewisse absurde Klasse, steht aber allzusehr für sich, um mich mit diesem Unfug zu versöhnen.
#62
Geschrieben 03. August 2004, 19:04
Di 6.7.2004 – DVD
Wyatt Earp (Fonda) geht, unterstützt von Doc Holliday (Mature), mit den Clantons ins Gericht, die seinen kleinen Bruder auf dem Gewissen haben. Nach dem doofen ZATÔICHI gleich noch eine Rachegeschichte. Zwischen den Filmen liegen nicht nur Jahrzehnte und Weltmeere sondern vor allem Klassen. Von Fords lakonischer Poesie und der Souveränität, mit der er die Tonlagen wechselt, kann Kitano nur träumen. Bei aller Humorigkeit handelt es sich um einen in der Summe düsteren, schicksalsschweren Film, der auf eines der traurigsten Happy-Ends zuläuft, die ich bislang gesehen habe.
#63
Geschrieben 03. August 2004, 19:05
Mi 7.7.2004 – Die Kurbel 2
»Alfred Vohrer is a genius«, gab Tarantino anläßlich der KILL BILL-Premiere seinen deutschen Fans mit auf den Weg. Ich bin mir nicht sicher, ob QT auch dieses Werk des Hochgelobten kennt... Die einzige Idee, die AV hatte, war, Eddi Arendt als Schurken zu besetzen. Ansonsten nur die üblichen Knallchargen und jede Menge wacklige Kulissen.
#64
Geschrieben 03. August 2004, 19:06
Do 8.7.2004 – DVD
De Palma auf bonbonbunten Irrwegen: Phantom der Oper meets Faust in einer 70er-Jahre-Disco. Wer sich von Musik und Handlung nicht stören läßt, kann caligareske Kulissen und ein paar virtuose Montagesequenzen genießen.
#65
Geschrieben 03. August 2004, 19:07
Do 8.7.2004 – Cinestar Sony-Center 4
Ernest Borgnine als gelähmter Sheriff wird wie eine Erinnerung an große Western-Zeiten im Rollstuhl durch die Kulissen geschoben. Jan Kounen legt sich visuell mächtig ins Zeug und versucht, dem toten Genre mit indianischem Schamanismus neues Leben einzuhauchen. Blueberrys Reise ins eigene Ich ist über weite Strecken stilsicher inszeniert, führt aber leider am Ende in einen zweitklassigen Techno-Clip.
#66
Geschrieben 03. August 2004, 19:09
Do 8.7.2004 – DVD
Monumentaler Nonnen-Kitsch und die Archers in Hochform. Sinnkrisen und unterdrückte Leidenschaften im farbenprächtigsten Studio-Himalaya. Wunderschön.
#67
Geschrieben 03. August 2004, 19:10
Fr 9.7.2004 – DVD
Der Film schlägt einen hohen Ton an und hält ihn gnadenlos bis zum Schluß. Text und Bild sind stellenweise so poetisch, daß sich die Nackenhaare kräuseln, aber Wenders ist der einzige, der das geteilte Berlin als das gesehen und porträtiert hat, was es vor allen Dingen war: als einen mythischen Ort. Heute wäre so ein Werk nicht mehr möglich. Die Engel sind abgereist.
#68
Geschrieben 03. August 2004, 19:11
Fr 9.7.2004 – DVD
Wiedersehen nach 15 Jahren. Was soll ich sagen? Ein Klassiker halt. Beeindruckende Architektur, großartige Stimmungsmalerei. Und ich bin recht froh über den märchenhaften Schluß. So richtig warm bin ich, wie man vermutlich merkt, mit dem Film nicht geworden.
#69
Geschrieben 03. August 2004, 19:12
Sa 10.7.2004 – Cinestar Sony-Center 3
Die Fortsetzung von Sam Raimis Boy-next-door-Apotheose bietet zwei lose miteinander verbundene Filme in einem: einen technisch brillanten digitalen Actionfilm und ein Rührstück im Stil der 40er Jahre. Die Action bleibt weitgehend vorhersehbar, die Gesetze des Melodrams werden (auch wenn es in der Vorlage so gezeichnet steht – so what) an ein pubertäres Happy-End verraten.
#70
Geschrieben 03. August 2004, 19:13
Sa 10.7.2004 – DVD
Ford wäre vielleicht besser zu Hause geblieben, statt in Afrika auf Gorilla-Pirsch zu gehen. Ava Gardner ist zweifellos sehr fotogen, aber sie ist nicht das Monument Valley.
#71
Geschrieben 03. August 2004, 19:15
Mo 12.7.2004 – VHS
Ich sehe es immer wieder gerne, wenn Konflikte in gegensätzlichen Schauspielkonzeptionen ihre Entsprechung finden. John Wayne gegen Montgomery Clift – das ist fast so toll wie Gloria Swanson gegen William Holden.
#72
Geschrieben 03. August 2004, 19:16
Di 13.7.2004 – Hackesche Höfe 5
Lars von Trier verlegt sich für dieses amüsante pädagogische Experiment von der Schauspielerquälerei auf das lustvolle Schikanieren eines seiner Lieblingsregisseure: Jørgen Leth muß seinen eigenen Film THE PERFECT HUMAN nach strengen Vorgaben fünfmal neu drehen. Zu erleben ist die Geburt der Kreativität aus dem Geist der Restriktion: Die schlechteste Variation ist eindeutig jene, bei welcher der Geprüfte absolute Freiheit genoß – Schrankenlosigkeit als unüberwindliches Hindernis. Aufschlußreich.
#73
Geschrieben 03. August 2004, 19:17
Di 13.7.2004 – DVD
Und ich dachte immer, KOYAANISQATSI wäre ein originäres Werk. Von wegen – Herzog war 10 Jahre früher dran. Ziemlich erhellend fand ich seinen Kommentar, der Film sei mit dem Blick von Außerirdischen gemacht, die einen fremden Planeten betrachten. Na klar: Herzog IST ein Extraterrestrischer.
#74
Geschrieben 03. August 2004, 19:18
Do 15.7.2004 – DVD
Sauber realisierter, aber staubtrockener Wallace, der leider weder besondere Schauwerte noch ungewöhnliche Todesarten zu bieten hat. Amüsant: das Spiel mit Masken, das mich an DR. MABUSE, FANTÔMAS und M:I erinnerte.
#75
Geschrieben 03. August 2004, 19:19
Do 15.7.2004 – DVD
Stimmungsvoller fotografiert als der erste Teil, außerdem darf Kinski Harfe spielen. Die Auflösung ist allerdings an rapunzelhaft langen Haaren herbeigezogen.
#76
Geschrieben 03. August 2004, 19:20
Sa 17.7.2004 – DVD
Zu Recht ein Klassiker. Optisch ohne Fehl und bis in die letzte Chargenrolle bravourös besetzt. Kleiner Wermutstropfen: die Selbstgefälligkeit, mit der sich der Film, vor allem ganz zum Schluß, auf die richtige Seite der Geschichte stellt.
#77
Geschrieben 03. August 2004, 19:21
So 25.7.2004 – VHS
Ein deutscher Film aus den 50ern, der sich spannend und ohne erhobenen Zeigefinger mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit auseinandersetzt – eine Seltenheit. Autor Kuby feuert eine Breitseite auf Medien und Wirtschaft, Regisseur Baky inszeniert mit der kühlen Intelligenz des späten Fritz Lang. Bemerkenswert: Märchenonkel Heinz Paetsch in einer seiner wenigen Filmrollen.
#78
Geschrieben 03. August 2004, 19:23
Di 27.7.2004 – DVD
Visuell immer wieder ein Vergnügen, funktioniert dieser Film erzählerisch über weite Strecken vor allem als Burleske.
#79
Geschrieben 03. August 2004, 19:24
Mi 28.7.2004 – Filmpalast Berlin
Schöne Titelsequenz, aber dann kommt nicht mehr viel. Der Film ist so gesellschaftskritisch wie ein republikanischer Parteikonvent. Erst gegen Ende wird kurz angetextet, wovon dieser Streifen eigentlich handelt: von der Sehnsucht nach einem perfekten Leben ohne Konflikte, nach einem Leben, das ein einziger Walzer ist. Das konsequente Ausmalen dieses totalitären rosaroten Traumbildes hätte zur abgründigen Satire auf eine zutiefst verunsicherte Gesellschaft werden können, aber Oz bleibt schon stecken, bevor er den ersten Schritt tut. Besonders schade ist es um Glenn Close und Bette Midler, die man zu selten sieht, als daß ihr Talent so fahrlässig verschwendet werden darf. Eine echte Frechheit: der bei Danny Elfman durchgepauste Score.
#80
Geschrieben 03. August 2004, 19:25
Mi 28.7.2004 – DVD
Gäbe es so etwas wie Kontinuität in der deutschen Kinogeschichte, hätte dieser Film seinen festen Platz als früher, recht skurriler Klassiker des Horrorfilmes, aber da die Lage ist, wie sie ist, muß er nun, mit allerlei Bedeutung aufgeladen, tapfer seine Rolle als eines der absoluten Meisterwerke des deutschen Kinos schlechthin spielen. Es ist und bleibt ein guter Film, aber eigentlich gefällt mir die Variation von Herzog besser.
#81
Geschrieben 03. August 2004, 19:28
Do 29.7.2004 – VHS
Harlan hat schlimme und schlechte Filme gemacht, aber auch diese schimmernde schwarze Perle geht auf sein Konto. Kurz vor Kriegsende lieferte »des Teufels Regisseur« ein Melodram von geradezu defätistischer Todestrunkenheit ab: Der dem Leben in jeder Beziehung zugewandte Carl Raddatz steht zwischen zwei Frauen – auf der einen Seite: Irene von Meyendorff (eine der schönsten Frauen, die je das Licht der deutschen Leinwand erblickten) als Tochter eines alten Hamburger Patriziergeschlechts von geradezu buddenbrookscher Gemütsschwere – dagegen: die leidenschaftliche, irgendwie nördlich-exotische Kristina Söderbaum, die man zumeist umgeben von einer riesigen Doggenmeute sieht oder wie sie als pfeileschießende Amazone im weißen Badedress den Strand entlangreitet, und das obwohl sie längst weiß, daß die böse Krankheit an ihr nagt. Der Film erzählt gar nicht so viel, er stellt eher – in leuchtendem Agfacolor aber interessanterweise ohne Vorurteile – die verschiedenen Lebens- und Todesentwürfe gegeneinander, um in einer überaus schwülen Sterbeszene zu gipfeln. Den titelgebenden Opfergang zu erklären, würde hier zu weit führen, nur soviel: die höhere Tochter geht ihn, und sie tut es nicht umsonst. Leider wurde an dem Film mehrfach rumgeschnippelt, zuerst von Goebbels, dann von der FSK, wodurch er formal stellenweise etwas stümperhaft wirkt, aber das ist zweitrangig angesichts seines – zumal für deutsche Verhältnisse – gewaltigen Gefühlsüberschusses.
#82
Geschrieben 03. August 2004, 19:30
Do 29.7.2004 – VHS
Wesentlich glatter als der unbeherrschte OPFERGANG geht diese andere berühmte Edelschnulze von Harlans Veit über die Bühne. Wieder ein Dreieck: Diesmal steht die Söderbaum zwischen zwei Männern – einem angehenden Komponisten, liebenswert und und flatterhaft, und einem Gutsbesitzersohn, gutherzig und langweilig. Es geht zu, wie es zugeht, im deutschen Melodram: sie nimmt den Zweiten, weil der Erste in der Welt rumstreunt, und bleibt ihm treu über seinen Tod hinaus. Ein glutvoll wogender, wirkungssicher erzählter Schmachtfetzen.
#83
Geschrieben 03. August 2004, 19:31
Fr 30.7.2004 – DVD
Überzeugt vor allem durch die Dekoration von Poelzig und die lehmige Performance von Wegener.
#84
Geschrieben 03. August 2004, 19:32
Sa 31.7.2004 – Delphi Filmpalast
Also ich weiß ja nicht, was in Cannes noch so lief, aber daß diese wirre Mischung aus Infotainment, Kabarett und linkem Chauvinismus mit der Goldenen Palme preisgekrönt wurde, kann ja nur ein tarantinesker Scherz gewesen sein. Künstlerisch weitgehend ohne Belang und intellektuell durchweg auf dem Niveau des Gegner, schmiert Moore seine große Politgefühlsmaschine mit einer undurchschaubaren Melange aus Fakten, Interpretationen und Vermutungen. Argumentation? Reflexion? Analyse? Fehlanzeige. »Fahrenheit 9/11« ist ein (stellenweise nicht unwitziger) Tribunal, bei dem dar Urteil von vorneherein feststeht. In den USA mag das Werk als Anti-Bush-Werbespot seine Berechtigung haben, hierzulande dient es wohl nur dem lauwarmen Vollbad in Ressentiments.
#85
Geschrieben 03. August 2004, 19:34
Di 3.8.2004 – VHS
Atemberaubend schöner Abgesang auf eine extravagante Ära, angesiedelt irgendwo zwischen comichafter Stummfilmkolportage à la FANTÔMAS und den Epochendämmerungen von Visconti und Kubrick. Selten nur werden historisch-politische Stoffe mit einem solchen Höchstmaß an erzählerischem Raffinement und ästhetischer Deikatesse dargeboten. Dazu die Musik von Sondheim und eine Besetzung, die mir immer wieder Tränen in die Augen treibt: Belmodo, Perier, Lonsdale, Boyer (!) und wie sie alle heißen... Chef d’œuvre!
#86
Geschrieben 19. August 2004, 16:43
So 8.8.2004 – Cinestar Sony-Center 8
Uninspirierter Mix aus Whodunit, wahllosen Actionausbrüchen und Product Placement. Den großen Mensch-Maschine-Dystopien der 80er – BLADE RUNNER, TERMINATOR, ROBOCOP – hat dieser traurige Fall nichts, aber auch gar nichts hinzuzufügen. Und langweilig war es auch!
#87
Geschrieben 19. August 2004, 16:45
Di 17.8.2004 – VHS
Schauplatz dieses »Conversation Piece« (so der englische Titel) ist der römische Palazzo eines misanthropischen, namenlosen Professors (wundervoll: Burt Lancaster), dessen mit teuren Bildern, dicken Büchern und schweren Möbeln ausstaffierte Zurückgezogenheit von einer kleinen, lauten, oberflächlichen Schickimicki-Bande (unter ihnen Helmut Berger und Silvana Mangano) aufgestört wird, die sich in der Etage über ihm einnistet. Ausgerechnet mit dem Auftritt dieses »innerlich vulgären« Völkchens erwacht des Professors Verlangen nach menschlicher Nähe, nach familiärer Wärme. Visconti erfüllt diese Sehnsucht nicht, sondern registriert mit der Präzision eines Oszillographen die finale Erschütterung der überfeinerten spätbürgerlichen Lebenswelt. Das geschieht ohne Anklage (und vor allem ohne die Exzesse, die der deutsche Titel verspricht), erfüllt von elegantem Fatalismus und tiefschwarzer Ironie – ausgerechnet die Schönen, Jungen, Lebenslustigen sind es, die Zerrüttung und Tod verkünden. Nach wie vor mein Lieblings-Visconti.
#88
Geschrieben 21. August 2004, 20:46
Fr 21.8.2004 – TV
Früher war bekanntlich alles besser, sogar Jerry Bruckheimer – längst unheilbar an galoppierender Action-Demenz erkrankt – hat damals richtig gute Filme produziert, zum Beispiel diese stilsichere, uneitle, staubtrockene Chandler-Adaption, eine echte Perle, die (zumindest visuell) nur hauchdünn am notorischen CHINATOWN vorbeischrammt. Robert Mitchum sorgt für unverfälschtes Noir-Flair, an seiner Seite glänzt die immergute Charlotte Rampling als Frau Fatal. Schade, daß späterhin von dem so augenfällig begabten Dick Richards nicht mehr viel zu sehen war. Glückstreffer bei Gelegenheit nennt man so etwas wohl und dankt dafür.
#89
Geschrieben 25. August 2004, 22:06
Di 24.8.2004 – VHS
35 Ritte auf dem fliegenden Tricktisch. Schmerz, Satire, Hysterie und tiefere Bedeutung, dazu Surrealismus, Dynamik, Zerstörungswut und V-Effekte bis der Arzt kommt. Das Medium spielt fröhlich mit sich selbst: da werden tanzende Fusseln aus dem Kasch gezupft, da hebt Screwy Squirrel die Leinwand hoch, weil er vergessen hat, was er in der nächsten Szene zu tun hat, da schleudert eine rasante Verfolgungsjagd die Protagonisten über die Perforation des Filmstreifens hinaus, da rebellieren Rotkäppchen, Wolf und Großmutter gegen den ewigen Märchenschwulst. Irgendwie sind immer alle zur richtigen Zeit im falschen Film. Kino am oberen Anschlag und darüber hinaus.
#90
Geschrieben 27. August 2004, 10:56
Do 26.8.2004 – Hackesche Höfe 1
Die Ausgabe von Depressiva ans Kinopublikum ist eines der Hauptanliegen deutscher Kunstfilmer. Michael Klier verabfolgt regelmäßig die höchsten Dosen. Sein neuer Film spielt – eigentlich kann von »spielen« hier keine Rede sein– in der suburbanen Vorhölle des Berliner Speckgürtels, zwischen Pappvillen, Automantenhotels und Bauerwartungsland: Auf der Intensivstation eines Krankenhauses begegnen sich die Angehörigen von zwei bewußtlosen Unfallopfern. Noch komatöser als die fast-toten Patienten wirken diese Lebendigen, die mit versteinerten Gesichtern das Tonnengepäck ihrer Geworfenheit durch die ostdeutsche Pampa tragen. Einzig die bezaubernde Laura Tonke sticht davon ab – inmitten des mit breitem grauen Pinsel aufgetragenen Pessimismus erinnerte sie mich merkwürdigerweise an die junge Diane Keaton. Die erste Hälfte von FARLAND ist stark in ihrem konsequenten Minimalismus, im Verzicht auf handelsübliche Erzählmuster, aber irgendwann bricht der Spannungsbogen zusammen – immer wieder laufen sich die Figuren auf ihren ziellosen Wegen durch die Stoppelfelder zufällig über den Weg, schweigen sich an oder geben manirierte Satzbrocken von sich, und trotz der Abwesenheit von Handlung wirkt plötzlich alles erstaunlich konstruiert. Gegen Ende des Films überkam mich der starke Drang, sofort ein One-Way-Ticket nach Irgendwo zu buchen, denn, wie Klier schon vor 15 Jahren wußte, ÜBERALL IST ES BESSER, WO WIR NICHT SIND.
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