"Say hello to my little friend"
#271
Geschrieben 04. April 2005, 11:50
Es war dann schließlich doch etwas schade, als Clint Eastwood den Regie-Oscar bekam. Auch von AVIATOR nicht wirklich das Gelbe vom Ei war, hätte ich die Auszeichnung Marty schon gegönnt. So gesehen war Eastwood an diesem Abend der Böse und von nun an hatte sein "Baby" bei mir einen schweren Stand.
Die ebenfalls ausgezeichnete Hillary Swank spielt Maggie Fitzgeraldc eine 31 Jahre alt Frau, die ihr Leben durch Kellnern finanziert, eigentlich aber davon träumt eine große Boxerin zu sein. Nach einem Boxkampf von Frankie Dunns (Clint Eastwood) Schützling spricht sie den Veteranen einfach an und verlangt von ihm sein Trainer zu werden. Der lehnt selbstverständlich ab, würde er doch nie eine Frau trainieren. Maggie bleibt davon uneberührt und kommt am nächsten Tag in die Boxhalle Frankies, in der sein alter Schützling Eddie Scrap-Iron Dupris (Morgan Freeman) als Aufseher und Seelsorger angestellt ist. Er ist es auch, der als erster das Talent in Maggie sieht und auf eine distanzierte Weise Frankie von ihr überzeugt. Schließlich lässt Dunn sich überreden und die Karriere von Maggie nimmt Fahrt auf. Nebenbei lässt Eastwood immer mehr seine Hülle fallen, zeigt von welchen Motiven und Erlebnissen seine Figuren beeinflusst werden. Frankie fühlt sich immer noch schuldig für den Verlust von Eddies Auge und kann keinen Kontakt zu seiner Tochter mehr herstellen. Maggie ist völlig einsam, ihre Familie ist nur geldgeil und ihr Vater gestorben. Neben der geschäftlichen Verbindungen baut sich mit der Zeit auch eine beinahe Vater-Tochter-Geschichte um die beiden Protagonisten auf.
Als großen Kampf ihrer Boxkarriere ist der Fight gegen die dt. Weltmeisterin angesehen, die als besonders unfair und beinahe unbesiegbar gilt. (Ein merkwürdiges neues Feindbild das Eastwood hier geschaffen hat)
Nach dem Kampf (dessen Titel im übrigen auch für den Filmtitel verantwortlich ist) schlägt der Filme eine unerwartete Richtung ein. Beide Hauptdarsteller brillieren in ihren Rollen und verkörpern glaubhaft ihr Motive und Überlegungen. Das ist auch die Stärke des Films und weniger die Karriere eine Frau, die aus dem nichts kam. Die Geschichte ist gewöhnlich, sicher, aber wie Eastwood in die Herzen der Protagonisten blicken lässt ist meisterhaft.
#272
Geschrieben 04. April 2005, 11:55
Von Larry Clark kannt ich bisher nur den völlig dämlichen KIDS und erwartete dementsprechend auch nichts. Tatsächlich hat KEN PARK auch wenig zu bieten, für das ich mich begeistern könnte. Die drastische und provokante Darstellung mag ungewöhnlich sein, deren Funktion ist für mich aber kaum nachvollziehbar. Über weite Strecken langweilt die Geschichte, es werden viele Personen gezeigt, keine einem aber wirklich näher gebracht. Gesehen und gut ist.
#273
Geschrieben 05. April 2005, 20:26
"Heil myself"
Ernst Lubitsch' Filme waren mir bis heute fremd und ich wusste von dem Mann nur, dass er als so etwas wie der Lehrer von Billy Wilder gilt. Wilders Handschrift (bzw. umgekehrt) findet man auch in TO BE OR NOT TO BE wieder, insbesondere wenn man sich Wilders ONE, TWO, THREE vor Augen hält. Wie eben dieser Film auch, versucht Lubitsch Werk dramatische Ereignisse humorvoll aufzuarbeiten und vertraut dabei in erster Linie einem brillanten Drehbuch. Hauptsächlich spielt der Film in Warschau und das in der ersten Zeit der dt. Besatzung. Es ist schon beachtlich, wenn man bedenkt, dass Lubitsch seinen Film schon drei Jahre nach dem dt. Angriff veröffentlicht hat und wie genau er teilweise die dt. Wehrmacht schon charakterisiert. Dabei fällt mir jetzt vor allen Dingen die letzte Szene ein. Ansonsten lebt der Film in erster Linie von seinen wandlungsfähigen Darstellern und den großartigen Dialogen. Neben den vergnüglichen Szenen vergisst Lubitsch es aber auch nicht die Grausamkeiten der Deutschen bzw. des Krieges aufzuzeigen. Erschíeßungen sind ebenso ein Thema wie ein Bombenalarm. Dass der Film dabei nie die Balance zwischen den beiden Schwerpunkten verliert ist eine Meisterleistung Lubitsch. Außer der Auseinandersetzung mit den politischen Themen erzählt Lubitsch noch eine kleine Geschichte einer Schauspielergruppe, wie sie sich gegenseitg leicht bekämpfen um schließlich in einem verwirrenden Spiel die Nazis an der Nase herumzuführen. Das alles macht TO BE OR NOT TO BE zu einem großartigem Werk.
"No, no, no. I think we've talked much too much about me. Tell me about yourself. "
"Well, there isn't much to tell. I just fly a bomber."
"Oh, how perfectly thrilling!"
"I don't know about it being thrilling. But it's quite a bomber. You might not believe it, but I can drop three tons of dynamite in two minutes."
"Really?"
"Does that interest you?"
"It certainly does. "
#274
Geschrieben 06. April 2005, 17:04
Im Gegensatz zu seinen Genrekollegen verzichtet ESCAPE FROM ALCATRAZ fast vollständig auf jeglich Form von Moral und Überlebenskampf. Siegel inszeniert seinen Gefängnisfilm in erster Linie als einen dramatischen Thriller. Die Figuren die gemeinsam die Flucht planen werden kaum vorgestellt. Von Clint Eastwoods Rolle erfährt man auch nur kaum etwas. In einem ersten Gespräch bekommt der Zuschauer zwar am Rande mit, dass er keine Familie mehr hat und auch sonst niemanden hat der ihn besuchen kommen könnte (eine Parallele zu Harry Callahan in DIRTY HARRY), aber man weiß nicht warum er im Gefängnis sitzt. So wird Clint Eastwoods Figur als ein Held dargestellt, der versucht aus einem Gefängnis zu fliehen, in dem er nichts verloren hat. Das sind aber keine Aspekte über die ich mich aufregen könnte. Ein größeres Problem hatte ich schon eher mit dem recht zähen Beginn und der langen Phase bis zur Planung des Ausbruchs. In diesem Teil wird zwar ein wenig des Lebens auf Alcatraz gezeigt, hier kommt aber noch keine Spannung auf. Mit dem Entdecken der Fluchtmöglichkeit wird der Film aber (endlich) zunehmend interessanter. Ob das ganze jetzt logisch ist oder nicht ist mir relativ egal, wenn ich auf solche Fragen achten würde, hätte mir der Film bestimmt keinen Spaß bereitet. So aber funktioniert der Film ganz gut als unterhaltsamer Thriller, der zu einem einmaligen Sehen geeignet ist, aber weitere Sichtungen doch eher unwahrscheinlcih sind.
#275
Geschrieben 08. April 2005, 10:34
Nach einer unerwartet langen Pause ist LITTLE CAESAR mein zweiter Film aus der Warner Gangsters Collection. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass LITTLE CAESAR gemeinsam mit PUBLIC ENEMY so etwas wie der Start für den Gangsterfilm war. Das Produktionjahr von 1931 merkt man dem Film ein ums andere Mal an, der Tonfilm steckte wohl noch in den Kinderschuhen und auf den ein oder anderen Zwischentitel konnte man noch nicht verzichten.
Das Grundgerüst des Films bestimmt den Gangster Film aber bis heute. Es geht wie so oft in diesem Genre, um den Aufstieg und Fall eines Gangsters, der sich erst hoch arbeitet, nur um später umso heftiger wieder aufzuprallen. Im Gegensatz zu seinen Nachfolgern ist die Laufzeit bei LITTLE CAESAR sehr gering ausgefallen. In gerade einmal 1 Stunde und zwanzig Minuten wird die gesamte Gangsterkarriere von "Caesar" erzählt. In einigen Szenen blitzt ein wenig die Klasse des Films auf und erinnert schon stark an spätere Mafia-Dramen. Die Szenen, die der Screenshot zeigt ist so eine. "Caesar" betritt den Raum und nach und nach werden ihm seine Kollegen vorgestellt. Eine typische Szene, die man so ähnlich auch beispielsweise in Scorseses GOODFELLAS findet. So ist LITTLE CAESAR eher ein interessanter Film, der vielleicht eine Geburtsstunde des Genres darstellt, für sich allein jedoch nur mäßig spannend ist, aber recht gut unterhält.
#276
Geschrieben 08. April 2005, 10:45
Nach recht geringer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf das Meisterwerk von Michael Mann. Auch wenn ich den Film jetzt bereits zum drittten Mal gesehen habe, verliert er nichts von seiner Magie, im Gegenteil er steigt in meiner Beliebtheit immer weiter nach oben.
Dabei ist es erstaunlich auf welch verschiedenen Ebenen THE INSIDER funktioniert. Er ist spannend wie ein Thriller, emotional wie ein Drama und wunderbar filmisch umgesetzt. Al Pacino spielt großartig wie immer und Russel Crowe zähle ich so langsam auch zu den besten lebenden Darsteller in Hollywood. der großartige Score sorgt zusätzlich für die ein oder andere Gänsehaut Szene.
#277
Geschrieben 09. April 2005, 10:53
Ich würde jedem, der den Film noch nicht gesehen hat, raten nicht weiter zu lesen, richtige Spoiler sind in meinem Eintrag zwar nicht vorhanden, aber der Film funktioniert am idealsten ohne irgendwelche Vorkenntnisse.
Ich hatte damals das "Glück" den Film sehen zu dürfen, als mir im Zusammenhang mit SCARY MOVIE bereits das Ende verraten wurde. Dennoch war der Film natürlich klasse und wusste zu gefallen. Auf DVD hatte ich Singers Werk erst einmal gesehen und bisher auch immer nur in der synchronisierten Fassung. Gestern ist mir dann erstmals aufgefallen wie dialoglastig THE USUSAL SUSPECTS eigentlich ist.
Wenn man das Ende schon kennt, meint man dass die Lösung am Ende im Grunde genommen keine große Überraschung mehr wäre. Gestern habe ich aber fast vollständig nur darauf geachtete und ehrlich gesagt, kommt sie mit etwas Distanz immer noch wie ein Donnerschlag.
Die Besetzung des Films ist hochklassig. Neben Kevin Spacey spielen u.a. Gabriel Byrne und Benicio del Toro weitere "übliche Verdächtige". Die Dialoge sind hervorragend und werden perfekt von den Akteuren umgesetzt. Herausstechend fand ich gestern Benicio del Toro, den ich zum einen kaum mehr erkannt habe und dessen Akzent zum anderen wirklich zum Schreien ist.
Zwar verliert der Film schon etwas bei mehrfacher Betrachtung, bleibt aber dennoch spannendes, hochklassiges Kino.
#278
Geschrieben 09. April 2005, 16:38
Ein Film, den ich unbedingt schon lange sehen wollte, mir aber bisher immer zu teuer auf DVD war. Heute habe ich ihn dann für 15€ mitgenommen. Meine Erwartungen waren ziemlich groß, vor allen Dingen wegen Heinz Rühmann und Gerd Fröbe. Eine andere "Versprechen-Verfilmung" aus dem Jahr 2001 kannte ich bereits, THE PLEDGE von Sean Penn und mit Jack Nicholson. Daher war das Grundgerüst der Geschichte auch bekannt, einiges über den Film hatte ich aber nicht gewusst. Nach einer kurzen Suche im Netz konnte ich heraus finden, dass Dürrenmatt aktiv am Drehbuch von ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG beteiligt war und nicht wie von mir vermutet er nur den Roman dazu schrieb. Umso interessanter ist es dann, dass Dürrenmatt mit dem Ergebnis nicht sonderlich zufrieden gewesen sein soll und seinen auf dem Drehbuch basierenden Roman deutlich düsterer ausfallen ließ. Der Film legt seinen Schwerpunkt auf die Aufklärung der Verbrechen und auf die Suche nach dem Täter. Dürrenmatt wollte verstärkt den Drang des Kommissars zeigen, wie er den Täter um alles in der Welt finden will und als Folge dessen anfängt zu trinken, zu rauchen und schließlich daran zu Grunde geht. Dieser Aspekt ist in Sean Penns späterer Version deutlich vordergründiger, sein Film fokussiert sich fast vollständig auf seinen Hauptdarsteller und dessen psychologische Entwicklung. Unter diesen Wissensvoraussetzungen müsste ich Penns Film noch einmal eine Chance geben, von der ersten Sichtung war ich doch eher enttäuscht. Um zurück auf ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG zurück zu kommen: Dieser legt seinen Schwerpunkt vielleicht nicht auf die vom Autor gewünschte Absicht, funktioniert als spannender Krimi aber dennoch vorzüglich. Heinz Rühmann und Gerd Fröbe spielen brillant, treten aber leider zu selten "gegeneinander" an. Fröbe ist überhaupt nur in wenigen Szenen zu Szenen, diese sind allesamt aber unheimlich intensiv. Sicherlich ein sehr guter, spannender Film mit einem dennoch leicht enttäuschtem Ersteindruck.
#279
Geschrieben 10. April 2005, 12:08
Zum Vergessen. Grauenhaft.
#280
Geschrieben 10. April 2005, 12:09
Die DVD lag hier schon einige Zeit ungesehen herum und Scorseses Billard-Film hatte ich ohnehin bisher erst einmal im TV gesehen. Den ersten Auftritt von Paul Newmans Filmfigur kenne ich nicht (THE HUSTLER), konnte aber in Erfahrung bringen, dass die Figur ungefähr um 20-25 Jahre gealtert ist. Scorsese greift die Figur des Eddie Felson zwar auf, erzählt aber weder Prequel noch Sequel, sondern eine vom "ersten" Film losgelöste Geschichte. Alles andere hätte mich auch gewundert, ist Scorsese doch nicht gerade eine Freund von Vorgeschichten bzw. Nachfolgern. (Ich hoffe im Übrigen auch deshalb ganz stark, dass das Gerücht um TAXI DRIVER 2 nur heiße Luft ist)
THE COLOR OF MONEY wird ja häufig als der schwächste und unpersönlichste Film von Martin Scorsese angesehen. Den zweiten Punkt würde ich evtl. noch unterstützen, den ersten aber keineswegs. COLOR OF MONEY ist kein großer Film, dafür ist er zu glatt in seiner Erzählung und beschreibt zu langweilige Figuren. Aber als Star-Film mit hohem Unterhaltungswert geht er ohne Probleme durch. Ich bin kein sonderlich großer Fan der 80er, daher wusste die Atmosphäre mit ihren musikalischen Untermalung nicht immer zu gefallen. Dafür agieren Paul Newman und der sehr junge Tom Cruise sehr solide und ihre Beziehung gerät in den Mittelpunkt der Handlung.
Gemessen an Scorseses Filmographie ist THE COLOR OF MONEY natürlich ein eher schwacher Film, für Hollywood Star-Verhältnisse aber immer noch grundsolide und unterhaltsam.
#281
Geschrieben 10. April 2005, 15:50
L’AVVENTURA war der Auftakt einer themenbezogenen Trilogie von Michelangelo Antoniono, die zwei Jahre später mit L’ECLISSE abgeschlossen wurde. Die Geschichte von L’ECLISSE ist schnell erzählt. Vittoria trennt sich am Anfang des Films von ihrem langjährigen Verlobten, weil sie den Eindruck hat mit ihm nicht glücklich werden zu können. Nach der Trennung lebt sie erstmal ziemlich isoliert. Zwar trifft sie sich mit Freunden, macht aber nur selten einen wirklich fröhlichen Eindruck. Auch zu ihrer Mutter findet sie keine Beziehung. Diese ist sehr aktiv an der Börse, wo Vittoria auch Piero kennen lernt. Piero macht sich vom ersten Moment an heftig an Vittoria heran, scheint aber abzublitzen. Durch sein Nichtlockerlassen bekommt er schließlich doch das was er will, doch die große Liebe scheint auch das für beide nicht zu sein.
Neben dem einfach erzählten Plot ist L’ECLISSE vor allem ein Einblick in das Seelenleben seiner Protagonistin. Dabei werden keine Dialoge verwendet, lange Kameraeinstellungen und die Mimik von Monica Vitti reichen vollkommen aus, um dem Zuschauer die Intention zu vermitteln. Dadurch verlangt der Film dem Zuschauer einiges ab, mir persönlich fiel es relativ leicht „Liebe 1962“ zu verfolgen und das ist recht ungewöhnlich für mich und einen Film dieser Art. Die Kameraarbeit ist exzellent, ebenso Alain Delon und Monica Vitti.
Das Ende des Films ließ mich ein wenig ratlos zurück, doch Martin Scorsese liefert auch dafür eine plausible Erklärung:
Scorsese über den Schluss des Films:
"[…]der Film geht weiter. Man erwartet etwas Dramatisches. Stattdessen zeigt uns Antonionis Kamera Dinge - den Zaun, die Streifen des Fußgängerüberwegs, die Baustelle. ... am Schluss lässt uns Antonioni mit nichts zurück außer der Zeit, die uns von der Leinwand entgegenschlägt. ... Es ist ein fruchtbares Ende für einen Film, aber damals war es befreiend. Die letzten sieben Minuten verhießen uns, dass die Möglichkeiten des Kinos schier unendlich sind"
#282
Geschrieben 11. April 2005, 13:58
Ich wusste gar nicht, dass es sich bei AMERICAN SPLENDOR auch um die Verfilmung einer wahren Lebensgeschichte handelt. Der Film wurde an vielen Ecken ziemlich hoch gelobt, ging hier in den Kinos aber für mich zumindest unter. Die Geschichte von Harvey Pekar wird wohl kaum der Grund für all das Lob für den Film gewesen sein. Diese ist nämlich ziemlich typisch ausgefallen. Ein typischer Loser (super:Paul Giamatti) lebt einsam und verlassen, geht einem langweiligen Job nach und hält sich nur durch seine intensiven Sammelleidenschaften bei Laune. Eines Tages trifft er einen Comic-Künstler, dem er seine Storyentwürfe zeigt. Gemeinsam erarbeiten sie die Serie "American Splendor". Harvey selbst wird mit der Zeit zur Kultfigur, hat öffentlich Auftritte und findet schließlich sogar eine Frau an seiner Seite. Sie ist ein Fan seiner Arbeit und dadurch lernen die beiden sich schließlich auchkennen.
Der Plot ist kaum das Außergewöhnliche des Films, vielmehr die Idee die dahinter steckt und die filmische Ausarbeitung. Diese findet auf drei unterschiedlichen filmischen Ebenen statt. Zum einen werden Bilder aus Harvey's Comic gezeigt, der Hauptteil ist der von Paul Giamatti und Kollegen gespielte Abschnitt und schließlich kommt der echte Harvey auch noch selbst ins Bild, als eine Art Beobachter und Kommentator seines Films.
Auch wenn ich die Machart des Films schätze und als gelungen einstufen würde, kann ich mich persönlich nicht für den Film begeistern. Ordentlich, aber nichts begeisterndes.
#283
Geschrieben 12. April 2005, 13:36
Seit der diesjährigen Oscarverleihung, spätestens aber seit MILLION DOLLAR BABY bin ich unheimlich heiß darauf neue Filme mit und vor allen Dingen von Clint Eastwood zu sehen. Das trifft sich recht gut, denn lange Zeit mochte ihn nicht sonderlich und kenne daher auch nur wenige seiner Filme.
In PALE RIDER schlüpft Clint Eastwood mal wieder in die Rolle eines namenlosen Reiters, der in eine Stadt kommt, um den dortigen Konflikt zu schlichten. Bei dem Streit geht es um eine Goldmine, die von einheimischen Bauern bearbeitet wird. Diese Mine ist der LaHood Familie ein Dorn im Auge und daher will sie die Bauern vertreiben. Dafür werden sie mit Angriffen überrascht und im Dorf terrorisiert.
Die erste Stunde von PALE RIDER ist nur kaum als gelungen zu bezeichnen. Die Rolle des Priesters passt nicht so ganz zu meinem Westernbild von Eastwood, die moralischen Zoten hätte er sich auch sparen können. So erklärt er einer Minderjährigen, was Liebe bedeutet und schafft es aus den Bauern eine Einheit zu machen. Zudem sind die Dialoge dermaßen hölzern geschrieben worden, dass kein noch so guter Schauspieler im Stande ist irgendwas zu retten.
Mit dem Ablegen seines Priestersymbols wird nicht nur Eastwood cooler, sondern auch der Film interessanter und wird schließlich noch einmal richtig spannend. Im Finale nimmt es Eastwood mit der gesamten von LaHood angeheuerten Gang auf, die er in bester Manier auseinander nimmt. Mit dem Anführer der Gang hatte er bereits eine Erfahrung in der Vergangenheit gemacht, schade, dass darauf nicht näher eingegangen wurde. Im Finale fehlt Eastwood bei der Inszenierung ein wenig die Musik eines Morricone, mit ihr hätte die ein oder andere Einstellung noch ganz anders gewirkt.
Insgesamt ist PALE RIDER ein solider Western, mit einer für mich etwas nervigen Eastwood-Rolle.
#284
Geschrieben 17. April 2005, 14:55
Dieses Wochende habe ich wieder einiges gesehen, hatte aber keinen PC zur Hand und muss heute und evtl. erst morgen die restlichen Filme nachtragen. Nach recht langer Zeit lag zuerst wieder einmal ein Film von Hitchcock im Player, den ich bisher noch nicht kannte. Ich hatte die dt. DVD von Marnie mal einige Zeit hier, kam aber nie dazu sie mir anzuschauen.
MARNIE gehört zu Hitchcocks letzten Werken und ist für mich einer der wenigen noch ungesehen Werke des Meisters. Hitchcocks MARNIE erinnert mich ganz stark an zwei seiner Werke. Zum einen ist der Film audiovisuell teilweise VERTIGO unheimlich ähnlich. Insesondere bei der Musik von Herrmann musste ich ein ums andere Mal stark an meinen Lieblings-Hitch denken. Die Geschichte ist der vonb SPELLBOUND nicht unähnlich, wenn auch miut verschiedenen Herangehensweisen. In beidne Filmen geht es um psychische Schäden, die eine zweite Person versucht zu heilen. Aber auch thematisch orientiert sich Hitchcok an VERTIGO. Sean Connery wünscht sich eine Frau, die es so nicht gibt und tut alles dafür um sein Idealbild zu erreichen. So entsteht auch wieder die Frage, von wem die psychische Krankheit eigentlich ausgeht.
In einigen Szenen war ich doch verwundert darüber, dass der FIlm nicht immer technisch einwandfrei aussieht. Dass Hitchcocks Filme teilwesie "alt" aussehen ist ja nichts neues, man denke an die Autofahrten, aber bei dem Sturz Tippi Hedrens vom Pferd habe ich mich schon ein wenig gefragt, warum Hitchock die Szene so im Film eingebaut hat. Auch der Balance-Akt zwischen Kitsch und Romantik (rein subjektiv) scheint an einigen Stellen nicht zu funktionieren. Wenn der Film moderner wäre und so schrecklich kitschig würde mir das eher nicht gefallen, bei alten Filmen habe ich eine Schwäche für so etwas. Schauspielerisch ist der Film gut, aber nicht perfekt. In der Rolle der Marnie hätte ich mir wie zunächst geplant Grace Kelly gewünscht, aber auch Hedren macht ihre Sache gut. Sean Connery fällt weder besonders positiv noch negativ auf.
Für mich gehört MARNIE zusammen mit FRENZY zu den stärksten Werken Hitchcocks ab PSYCHO .
#285
Geschrieben 17. April 2005, 15:07
Den dritten Film aus der Warner Gangsters Collection kannte ich vom Hörensagen bereits aus der Scorsese-Doku.
Die Geschichte ist im Grunde genommen die gleiche wie die von LITTLE CEASAR. Wieder (und wie eigentlich immer in diesem Genre) geht es um den Aufstieg eines Gangsters, die moralische Fragwürdigkeit seines "Berufes", die Meinungen seiner Freunden und Verwandten und schließlich das Ende der kriminelle Karriere. Verglichen mit LITTLE CEASAR sind die Gewaltseznen in THE PUBLIC ENEMY um eingies drastischer und die Geschiche wirkt wesentlich realistischer als LeRoys Film. Darauf legt der Film von Beginn an besonderen Wert. In einer kurzen Einleitung wird erklärt, dass der Film zwar nicht vollkommen authentisch ist, sich aber stark an echte Fällen und Personen orientiert.
Wiederum wird die Geschichte schnell erzählt, der Film dauert nicht einmal 1 1/2 Stunden. Es ist schon erstaunlich, wie wenig ich noch von dem Film weiß, wie ich kaum noch ein einziges Bild vor Augen habe und wie schwach insgesamt meine Erinnerung ist. Ein postives Zeichen kann das mit Sicherheit nicht sein, aber ich weiß noch, dass ich den FIlm nicht schlecht fand. Allzu groß kann meine Begeisterung aber nicht gewesen sein, ansonsten wäre mein Gedächnis nicht so leer.
#286
Geschrieben 18. April 2005, 13:52
Nach einem Herzinfarkt hat McCaleb (Eastwood) seinen Job eigentlich an den Nagel gehangen. Zwei Jahre nach seinem Infarkt, der zu einer Herztransplation führte, trifft McCaleb auf Graciella Rivers. Diese fordert von McCaleb den Mörder ihrer vertorbenen Schwester zu finden und begründet ihre Forderung damit, dass McCaleb das Herz ihrer Schwester trägt. Der Ex-FBI Agent nimmt seine Ermittlungen auf und kommt dem Täter nur langsam auf die Spur. Dennoch lässt in sein Job, vielmehr sein Beruf(ung) nicht mehr los und steigt immer mehr in die Tätersuche ein. Dabei hat er mit aber auch gegen die örtlichen Polizisten zu kämpfen (in einer Nebenrolle Dylan Walsh von Nip/Tuck), die in ihm einen Konkurrenten sehen, der den Fall möglicherweise vor ihnen klären könnte.
Mit vielen Wendungen und Überraschungen gelingt es Eastwood diesem eher altmodisch wirkendem Thriller Leben einzuhauchen und richtig Spannung aufzubauen. Vordergründig sind aber wieder einmal Eastwoods Charaktere, allen voran sein selbst portraitierter. Seine Beziehung zu seiner Ärztin ist herrlich, seine Dialogwechsel mit ihr sind schön selbstironisch, teilweise leider aber auch dumm. Schade ist ein wenig, dass auch in BLOOD WORK nicht auf die obligatorische Liebesszene verzichtete werden konnte, diese wirkt reichlich deplatziert und soll ganz am Ende noch zusätzlich Birsanz in die Geschichte bringen. Darauf hätte ich vollkommen verzichtet. Die vorhandenen Logik und Anschlussfehler stören mich dagegen kaum, wobei ein Fehler ein wenig übertrieben ist.
Alles in allem, aber grundsolide, überdurschnittliche Thriller-Kost von Eastwood.
#287
Geschrieben 19. April 2005, 12:14
Dieses Mal jagt Katherine Hepbrun Cary Grant und nicht umgekehrt wie in THE PHILADELPHIA STORY. Grant spielt einen Paläontologen, der kurz vor seine Hochzeit mit Alice steht. Schon von Beginn an merkt man, dass Liebe zwischen den beiden nicht unbedingt der ausschlaggebende Punkt ist. Für Huxley ändert sich das Leben schlagartig, als er auf dem Golfplatz Susan (Hepburn) begegnet. Sie bringt ihn nicht nur völlig aus dem Spiel, klaut seinen Golfball, sondern demoliert auch sein Auto und fährt mit diesem davon. Der Alltag ist für Huxley damit beendet. Noch am gleichen Abend trifft er sie zufällig bei einem Ball wieder. Von nun an folgt eine Katatrophe der anderen. Zuerst demolieren sich die beiden gegenseitig ihre Gaderobe, bis Susan Huxley schließlich einen Leoparden vorstellt. Susan hat sich mittlerweile in ihn verliebt und versucht ihn mit allen Mitteln von seiner Hochzeit fernzuhalten, mit Erfolg.
Das Tempo des Films ist unglaublich. Während der gut 100 Minuten bleibt nur kurz Zeit zum Durchatmen, eine Katastrophe folgt der nächsten. Die Dialoge sind teilweise brillant, leider eben auch wie so oft in alten Filmen ein wenig doof und unwitzig. Hepburn und Grant spielen absolut klasse. Besonders Hepburns Rolle als verzweifelte, hinterherlaufende Dame gefällt mir ausgesprochen gut. Ein toller Film. In nächster Zeit muss ich mir unbedingt einmal Peter Bogdanovichs WHAT'S UP DOC anschauen, der nicht nur eine Hommage an die Screwball Komödie ist, sondern anscheinend auch eine Remake von Hawks Klassiker.
#288
Geschrieben 21. April 2005, 21:31
Von dem Film selbst hatte ich bis vor kurzem nichts gehört und der Name Sergio Sollima sagte mir auch nichts. Erst als KochMedia die wunderschöne Western-Box veröffentlichte wurde ich sowohl auf den Film als auch auf den Regiesseur aufmerksam.
Der erste Film der Box LA RESA DEI CONTI ist ein rundum gelungener Western. Lee van Cleef, den ich immer wieder gerne sehe, spielt einen Kopfgeldjäger, der einen angeblichen mexikanischen Kinderschänder und Mörder verfolgt, um ihm den Finanzier seines Politikwahlkampfs zu übergeben. Immer wieder steht er kurz vor der Festnahme, doch dem Mexikaner gelingt ein ums andere Mal die Flucht. Schließlich schafft er es sogar die Grenze nach Mexiko zu überschreiten, wo er sich in Sicherheit vermutet. Aber auch dorthin verfolgt in van Cleef und es kommt zum Showdown zwischen allen Beteiligten.
Ich bin bei Italo-Western bisher erst selten überzeugt worden. Das mag daran liegen, dass ich bisher fast nur die Leone-Western kenne und (fast) alles andere dagegen abstinkt. Sollima ist hier ein sehr schöner Film gelungen, der den Leones teilweise sehr ähnelt, aber dennoch nicht wie eine Kopie wirkt. Wieder einmal ist der großartige Score von Morricone hervorzuheben, dessen Variation des Beethoven(?)-Stückes mir besonders gefallen hat. Auf den finalen Showdown hatte ich schon von der ersten Begegnung an gewartet, dieser wurde dann auch schön umgesetzt. Ich bin jetzt mal gespannt, was die anderen beiden Western der Box zu bieten haben.
#289
Geschrieben 23. April 2005, 16:03
Mal ein ganz anderer Eastwood. "Die Brücke am Fluss" zeigt keine Aufsteiger, keine Revolverhelden oder ehemalige FBI-Agenten, sondern erzählt aus der Sicht der Kinder die Geschichte von Francesca einer verheirateten Frau. Als ihre Familie sie für ein Wochenende verlässt, kommt ein Fotograf vorbei, der eine bestimmte Brücke sucht. Francesca zeigt sich hilfsbereit und hilft dem "Fremden" die Brücke zu finden. Langsam kommen sich die beiden näher, lassen es aber lange Zeit nicht darauf ankommen, weil sie die Beschimpfungen der Nachbarn fürchten und sich Francesca nicht sicher ist, ob ihre Familie jemals damit umgehen könnte. Trotz aller Widersprüche beginnen sie eine Affäre, die nach dem Wochenende aber auch zu Ende gehen muss. Francesca kann ihre Familie einfach nicht verlassen und bleibt unter Tränen bei ihr.
Wiederum ein sehr schöner Film von Eastwood, der sich im Grunde genommen einfachster Mittel bedient. Eine dramatische Geschichte, die teilweise Längen aufzuweisen hat, gegen Ende aber einfach so eindringlich gespielt wird, dass der Zuschauer mitfiebern muss. Meryl Streep ist für so eine Rolle wie geschaffen, der dauerhafte traurige Gesichtsaudruck scheint ihr leicht zu fallen, aber auch Eastwood gelingt es seiner Figur Gefühl einzuhauchen. Dabei scheint es lange Zeit so, als ob Eastwood den unnahbaren spielen würde, dem GEfühle zu einer einzelnen Person nicht allzu viel bedeuten und es ihm leicht fällt sie wieder zu verlassen. Gegen Ende lässt er aber einen Blick hinter die Fassade zu. Ihn schmerzt den Abschied wahrscheinlich noch mehr, hat er doch keine Familie von der er sich auffangen lassen kann. Neben der Beziehung zwischen Eastwood und Streep lässt der Film einen Blick auf die Lanbevölkerung der USA zu und zerstört ein wenig ihrer Idylle. Ein dramatischer, teilweise zum Kitsch tendierender Film, der es aber schafft glaubhaft zu bleiben und so als großartig gelungen zu bezeichnen ist.
#290
Geschrieben 25. April 2005, 11:43
HURRICAN war eine der erste DVDs, die ich jemals zu Gesicht (auf einem eigenen Bildschirm) bekam. Damals hatte ich mir noch ein DVD Laufwerk für den Computer gekauft und nach mehreren Versuchen auch endlich zum Laufen gebracht. Für den Abend hatte ich mir direkt einige DVDs geliehen (ich weiß gar nicht mehr, dass es das gibt) und als erstes THE HURRICANE angesehen. Schon damals ließ mich die Geschichte von der ersten Minute an nicht mehr los.
Der Film selbst gibt in einem kurzen Einleitungstext an, dass die Geschichte zwar auf wahren Begebenheiten beruht, dennoch sich erlaubt hat neue Figuren einzubauen, um den Film interessanter zu gestalten. Fakt ist, dass Rubin Carter 18 Jahre lang unschuldig in einem amerikanischen Gefängnis saß. Er war das Opfer einer Justizintrige des rassisischten Amerikas oder vielleicht auch nur einiger rassisischter Personen. Nach einer kurzen Recherche konnte ich zumindest herausfinden, dass der Polizist im Film nicht wirklich existierte und hier mehr als personfizierter Rassismus auftritt. Was ansonsten noch zugunsten der Dramatik "gefälscht" wurde, werde ich demnächst mal versuchen herauszufinden.
Sicherlich könnte man dem Film, wie wahrscheinlich fast jedem Biopic mangelnde Authenzität vorwerfen. Davon abgesehen ist THE HURRICANE jedoch Erzählkino vom allerfeinsten, dass geschicht die zeitgeschichtlichen Hintergründe mit einer Charakterstudie mischt. Die Boxkämpfe erinnern stark an Scorseses RAGING BULL oder wollen zumindest so aussehen (was überraschend gut gelingt). Denzeln Washington liefert hier einer seiner feinsten Leistungen ab und macht deutlich, dass sein Oscar für TRAINING DAY wahrscheinlich die Summe aus HURRICANE und MALCOLM X war. Über die vielleicht vorhandene Langatmigkeit kann man gut hinwegsehen und wird am Ende emototional noch einmal umgehauen. Ein großartiger Film.
#291
Geschrieben 25. April 2005, 12:02
Ich kann ja nun wirklich nicht von mir behaupten ein Musical-Fan zu sein. Sei es jetzt auf filmischer Ebene oder im bekanntesten Sinne fällt mir kein Beispiel ein, dass mich bis jetzt überzeugen konnte. Klar, viele Vertreter des Genres kenne ich nicht, aber wenn ich an den grauenhaften MOULIN ROUGE denke und bedenke wieviel positive Kritik der Film bekommen hat, glaubte ich kaum, dass mir ein Film des Genres auch nur ansatzweise gefallen könnte. Auch zu SINING' IN THE RAIN werde ich bestimmt keine Lobeshymne anstimmen, sind doch zu viele Szenen enthalten, die mir Kopfschmerzen bereiten und meinen Finger über die Vorspultaste zucken lassen, verstehen kann ich aber schon, warum dieser Film so beliebt ist. Die Geschichte ist einfach das Herz des Films und diese ist in der Tat sehr schön. Wie das Zusammenbrechen des Stummfilms und die Anfangsschwierigkeiten des vertonten Films gezeigt werden sind sehr sympathisch umgesetzt worden. Auch die vielen Gesangseinlagen (wer hätte das Gedacht) fallen mir nicht sonderlich negativ auf. Ich konnte mich sogar für die Stepp-Künste von Gene Kelly begeistern und kann nicht behaupten, dass ich bei der ein oder anderen Einlage von Donald O'Connor nicht herzlich lachen musste. Ein Humor wie dieser kann aber auch nur bei alten Filmen funktionieren, keine Ahnung warum. Besonders beeindrucken fand ich die Szene, in der O'Connor sein Programm abzieht und das ganze ohne Schnitt gefilmt wird. Die Szenen, die ich anfangs als unerträglich beschrieben habe, tauchen dann auch erst ganz am Schluss auf. Die Traumsequenz bon Kelly war mir doch ein wenig zu viel, auch wenn die Austattung bewundernswert ist. Alles in allem ist SINGIN' IN THE RAIN bestimmt kein Lieblingsfilm und wird es auch nicht werden, aber zu Recht (behaupte ich jetzt einfach mal) ein anerkannter Klasssiker des Genres. Überwiegend war es auch eine spaßige Angelegenheit.
#292
Geschrieben 25. April 2005, 12:10
Jetzt hatte ich mir den Film so lange aufbewahrt und mich so darauf gefreut, dass ich doch eher von einem ernüchterndem Film sprechen muss. Ich will den Film nicht schlecht reden, aber es fehlte mir vollständig die Spannung und auch die Raffinesse im Plot. Gut, da kommt ein Detektiv, der den Mord an einer Frau aufklären will. Er verhört nach und nach die Verdächtigen, in der Mitte ein wenig überraschender Twist und gegen Ende die große Auflösung. Mehr will mir auch gar nicht einfallen, wirklich enttäsuchend, insgesamt.
#293
Geschrieben 25. April 2005, 12:34
Ich setze an den Anfang direkt mal eine Spoiler-Warnung, ich weiß zwar noch nicht, ob ich großartiges über den Plot verraten werde, aber bei Serien ist man doch besonders empfindlich und ich möchte niemandem den Spaß an dieser großartigen Serie vermiesen.
Die Serie beginnt mit einem Knaller. Auf dem bekannten weißem Hintergrund taucht ein noch bekannterer Name auf. Kann das sein? Lassen die Macher tatsächlich ihre interessanteste Figur am Anfang der dritten Staffel sterben. Es wäre unvorstellbar und tatsächlich passiert es auch nicht. Dennoch ist man als Zuschauer schockiert. Gerade bei Serien ist die Bindung an einzelne Personen doch recht stark und ich muss gestehen, dass es mir bei Nates angeblichem Tod eiskalt den Rücken hinunter lief.
Doch auch ohne Nates Tod präsentiert sich die dritte Staffel von SIX FEET UNDER in einem anderen Gewand. Es herrscht Tristesse. David kämpft in seiner Beziehung mehr, als das er sie lebt. Claire bekommt wieder einmal nur die falschen Typen ab, hat mehr als nur den gewohnten Stress mit Autoritäten, lediglich die Beziehung zu ihrer Mutter verbessert sich. Ruth fühlt sich zunehmend einsamer, sucht im Alter noch einmal nach der großen Liebe. Rico ist zwar mittlerweile Teilhaber des Unternehmens, doch seine deprimierte macht ihm zu schaffen. Und Nate? Tja, bei ihm scheint alles in bester Ordnung. Er ist verheiratet und vor allen Dingen glücklicher Vater. Doch in ihm drin sieht es anders aus. Selten sieht man Nate wirklich unzufrieden, doch man spürt, dass die Beziehung für ihn nicht das Wahre ist und das er sein altes Leben vermisst. Erst mit dem Verschwinden von seiner Frau, scheint er Lisa erst so richtig zu schätzen und zu lieben. Doch dafür ist es dann zu spät.
Die dritte Staffel ist zwar wiederum sehr gut geworden, schafft es aber nicht ganz das Niveau der ersten beiden Staffeln zu halten. Der Anfang und das Ende der Staffel sind exzellent, hervorragende charakterliche Entwicklungen und hochbrisante Themen werden angesprochen. Doch im Gegensatz zu den beiden vorherigen Staffel haben mir zwei oder drei Folge nicht besonders gefallen. Mir schien es als wüsste die Macher selbst nicht in welche Richtung sich die Staffel bewegen soll. Zum Schluss findet dann der notwendige Rundumschlag statt. Alle haben in der Staffel Verluste hinnehmen müssen, doch am Ende sieht es so aus, als sein alles wieder in der richtigen Ordnung. Wie Nate völlig zusammengeschlagen bei Brenda auftaucht ist schon ziemlich hart, ist aber gleichzeitg der Abschluss einer Säuberung. David versucht es noch einmal mit Keith, Claire musste wohl nach Nate am meisten durchmachen, wirkt in den letzte Einstellungen aber glücklich wie selten zuvor, Ruth hat tatsächlich ihre große Liebe gefunden und auch Nate scheint wieder bei dem Menschen angekommen zu sein, den er braucht und von dem er gebraucht wird. Koste es was es wolle, aber das ist wohl Schicksal.
#294
Geschrieben 27. April 2005, 13:51
In den 70ern war Dustin Hoffman ja noch an richtig anständigen Filmen beteiligt. Nach Peckinpahs großartigem STRAW DOGS und dem Gefängnis-Film PAPILLON ist das schon der dritte sehr starke Film mit Dustin Hoffman in dieser Dekade.
Es scheint auf der ersten Blick ein wenig so, als hätte man bei dem Plot von MARATHON MAN auf besonders tiefgründige und vielschichtige Themen bestanden. Ein ehemaliger Nazi-Arzt als Bösewicht und ein junger, gelehrter amerikanischer Stundent als Held. Doch schnell wird deutlich, dass vordergründig die Spannung im Vordergrund steht und nicht irgendwelche heuchlerischen Tiefgründigkeiten. Das tut dem Film gut und es entwickelt sich starkes Thriller-Kino aus dem Film. Dabei ist die erste Hälfte ein wenig tempoarm. Hier werden alle Figure erst einmal in Postion gebracht. Laurence Oliver kommt als Bösewicht in die USA, Dustin Hoffmann als "Marathon-Mann" lernt eine Schweizerin kennen und sein Bruder kommt ihn besuchen. Nach dessen Tod nimmt der Film eine unerwartete Wende (angenommen man würde das Titelmotiv nicht kennen). Hoffman lernt selbst die Methoden des alten Nazis kennen und fürchten, ehe er sich gegen den scheinbar unbesiegbaren Gegner zur Wehr setzt.
Neben seinen spannenden und Action-lastigen Sequenzen bietet der Film vor allen Dingen Darsteller-Kino vom feinsten. Hoffman sehe ich jungen Jahren einfach viel lieber, als später in seiner Karriere. Seine Verwandlung innerhalb des Films ist der von STRAW DOGS nicht unähnlich und hier verkörpert er sie ebenso glaubhaft. Olivier ist tatsächlich wie auf der DVD-Hülle versprochen "das personifizierte Böse" und strahlt eine angsteinflößene Aura aus.
#295
Geschrieben 29. April 2005, 13:07
In Robert Altmans Episoden-Film spielen insgesamt 8 Ehepaare eine Rolle. Sie kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen, doch erleben sie ähnliche, alltägliche Probleme. Der Beginn des Films ist unheimlich verwirrend. Nur ganz kurze Sequenzen werden von den Familien gezeigt und die Ähnlichkeit der ein oder anderen Person sorgt für zusätzliche Verwirrung. Dahigehend muss dem Film auf jeden Fall ein großes Kompliment ausgesprochen werden, denn es gelingt ihm mit zunehmender Zeit für klare Verhältnisse zu sorgen und dem Zuschauer die einzelnen Figuren auch näher zu bringen. Wie immer bei Episodenfilmen würde man sich das Fehlen bestimmter Personen wünschen, weil doch die Geschichte der anderen wesentlich interessanter ist. So ist der Film teilweise auch stark schwankend. Einige saustark gespielte und intensive Szenen treten ebenso wie gähnende Langeweile auf. Das Highlight des Films ist für mich Tim Robbins. Natürlich ist seine Figur eine der unsympathischsten, aber dafür auch die lustigste.
Ich mag Episondenfilme, die ohnehin immer zur Überlänge tendieren nicht sonderlich. Im Vergleich zu beispielsweise MAGNOLIA hat mir SHORT CUTS aber sehr gut gefallen. Der Film hat seine Momente und irgendwie könnte man den Darstellern ewig zugucken. Der Film hätte noch eine Stunden länger laufen können und die Geschichten würden wohl dennoch nicht ausgehen. Unterhaltsam ist der dadurch auf alle Fälle, aber nicht so dramatisch und nahegehend wie er es gerne möchte. Zum Schluss noch ein kurzes Lob an die wieder einmal großartige Edition die Criterion rausgebracht hat.
#296
Geschrieben 30. April 2005, 12:47
Xavier ist ein junger französischer Student aus Paris. Um seine Berufsaussichten zu förden, entschließt er sich dazu für ein Jahr nach Barcelona zu gehen, um seine Spanischkenntnisse zu verbessern. Schweren Herzens verlässt er seine Stadt und seine Freundin. Angekommen in Barcelona fühlt er sich zunächst einmal unheimlich unwohl. Eine Unterkunft hat er sich vorher nicht besorgt und so kommt es, dass er die erste Zeit bei einer Bekanntschaft während des Flugs verbringen muss. Schließlich findet er eine multikulturelle Wohngemeinschaft. In ihr hausen Dänen, Engländer, Spanier, Deutsche, Italiener und zu seinem Glück nehmen sie auch ihn auf. Mit der Zeit fühlt er sich in der Stadt immer wohler. Er lernt Leute kennen, beginnt auch die dunkleren Ecken eine Stadt zu schätzen und findet in seinen Mitbewohnern richtige Freunde.
Problematisch entwickelt sich in der Zwischenzeit seine Liebesbeziehung. Seine Freundin kommt ihn zwar in Barcelona besuchen, doch die Zeit hat einiges zerstört. Die beiden begegnen sich wie Fremde, auch wenn sie einander noch lieben. So schmerzt ihr Abflug nicht allzu sehr. Xavier lernt in Barcelona auch anderen Frauen kennen, dennoch schmerzt ihn die kommende Trennung.
L'AUBERGE ESPAGNOLE ist im Grunde genommen auch eine College-Komödie, behandelt seine Thema aber zusätzlich mit einer Ernsthaftigkeit, die amerikanischen Produktionen dieser Art stetst fehlt. Die Geschichte ist im Prinzip banal und so lebt der Film auch von seinen emotionalen Szenen und seinen atmosphärischen Reizen. Filmisch bedient sich der Regiesseur verschiedener moderner Methoden und lässt den Film teilweise wie einen Videoclip erscheinen.
Ein schöner, trauriger, lustiger Film.
#297
Geschrieben 30. April 2005, 13:04
Ich habe ja eine Schwäche für Filme, die ihren Schauplatz auf ein minimales begrenzeb und diesen auch nicht verlassen. Das ist bei SAW nur auf den ersten Blick der Fall. Zwar sind die beiden wichtigsten Protagonisten in einem Raum gefangen und verlassen diesen auch kaum, aber durch Rückblenden sieht der Zuschauer mehr die Außenwelt als den kleinen Raum.
Nun ist SAW wieder einer dieser Filme, die unheimlich populär durch das Internet geworden sind. Ich hatte auch kaum Hoffnung, dass mir der Film wirklich gefallen würde, aber ein wenig ideenreicher hätte ich mir das Ding schon vorgestellt. Gut, dass der Film eine gewisse Spannung aufbauen kann ist unbestreitbar. Doch der Plot ist einfach zu konstruiert und zu früh schon zu durchschauen. Wenn nur 3 oder 4 Figuren vorgestellt werden und diese sich schon extrem unauffällig verhalten kann das Ende nun wirklich nicht überraschend sein.
SAW bedient sich einfach den beliebtesten Methoden der letzten Jahre, ein möchtegern Ende à la Shyamalan, eine Atmosphäre die deutlich von SE7EN kopiert wurde und fertig soll ein innovativer Film sein. Doch so leicht ist es dann doch wieder nicht und auch wenn SAW nicht furchtbar schlecht ist, so ist er doch ärgerlich. Hinzu kommt, dass die Dialoge dermaßen hohl sind und mal wieder ein Haufen gängiger Klischees bedient wird.
#298
Geschrieben 30. April 2005, 13:22
Es ist schön einen Film über Che Guevera zu sehen, der ihn nicht als Revolutionär zeigt, sondern als Mensch vor seiner politischen Zeit und dadurch seine Einflüsse und Erlebnisse beleuchtet. Der Film ist kein Biopic, wie man es erwarten könnte, er beschränkt sich vielmehr auf Ches Reise quer durch Südamerika zusammen mit seinem Freund Alberto. Sie treten die Reise mit einem alten Motorrad an und so wird die Reise zu einem beschwerlichem Abenteur in das Herzen des Kontinents und in die Herzen der Menschen.
Die Zustände der Menschen lassen Che nicht kalt. So schenkt er sein einziges Geld beispielsweise den Minenarbeitern, die mehr als nur deutlich ausgebeutet werden. Das führt zwar wieder zu einem Streit zwischen den beiden Freunden, im Grunde sind sie aber einer Meinung. Schließlich führt sie ihre Reise zu einer Lebra-Station im Amazonas. Che und sein Freund halten sich nicht an die Vorschriften, können aber die Herzen aller Menschen durch ihre offene Art gewinnen.
Am Ende der Reise trennen sich die beiden. Alberto hat eine Stelle angenommen, Che kehrt zu seiner Familie zurück. Neben der warmherzigen Geschichte sind es vor allem die wunderschönen Landschaftsaufnahmen die zu begeistern wissen. Südamerika wird in all seiner Schönheit eingefangen und tatsächlich zieht es mich nun auch dort hin.
Ich bin schon gespannt, was Soderbergh mit seiner CHE Verfilmung gelingen wird. Es wird schwer seinen diesen Film zu toppen, auch wenn er thematisch wohl eine ganz andere Richtung einschlagen wird.
#299
Geschrieben 01. Mai 2005, 11:47
Die Sichtung gestern hat mir wieder einmal gezeigt, dass alle Filme, die ich meine vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen zu haben kaum als "gesehen" bezeichnen kann. Dieses Umschalten bei Werbepausen und das zu späte zurückkehren auf den eigentlichen Sender, die verlängerten Ich-muss-kurz-was-holen-Pausen und die schlechte Bildqualität führen dazu, dass ich mich kaum an den Film als Ganzes erinnern kann. Dabei habe ich SHAWSHANK ausschnittsweise bestimmt schon zwei bis dreimal gesehen, wusste aber nur noch wenig von der Handlung.
SHAWSHANK beginnt wie ein gewöhnlicher Gefängnisfilm. Die Neuankömmlinge werden von den alt eingesessenen beurteilt und ihnen wird schnell das Grauen des Gefängnislebens vorgeführt. Vergewaltigungsversuche gehören genau wie das Misshandeln der Wärter dazu. Das Problem allgemein an Filmen dieser Art ist für mich, dass die Schuld der Insassen oftmals straflässig vernachlässigt wird. In erster Linie sind sie in SHAWSHANK die Opfer einer brutalen (Gefängnis-)Gesellschaft, deren größter Wunsch die Freiheit unerreichbar scheint. Dass die Hauptfigur wahrscheinlich unschuldig ist, führt ebenfalls dazu, dass man für viele Insassen Sympathie empfindet und ihnen letztlich auch ihre Freiheit wünscht.
Abgesehen von dieser moralischen Frage ist SHAWSHANK natürlich ein exzellenter Film. Darabont zeigt den Knast als eine Art eigenen Mikrokosmos. Auch hier können die Menschen aufsteigen innerhalb ihrer Arbeit und der Anerkennung unter den "Kollegen". Der Film zeigt auch, dass die Menschen sich mit zunehmender Zeit an die neue Umgebung gewöhnen und sie als eigentliches Heim empfinden. Die Welt draußen scheint mittlerweile Fremd geworden zu sein.
Dabei brillieren nicht nur die beiden Hauptdarsteller, der Film ist auch in den Nebenrollen sehr stark besetzt. Ich denke, dass es Darabont in erster Linie nicht um die Fragen von Schuld und Unschuld geht (Robbins Figur bleibt ja bis zum Ende zwiespältig), vielmehr geht es ihm um Hoffnung. Das macht SHAWSHANK für mich insgesamt vielleicht nicht zu dem großen Meisterstück, aber in jedem Fall zu einem sehr starken Film.
#300
Geschrieben 02. Mai 2005, 16:34
Orson Welles letzter Film ist kein gewöhnlicher Film und erst recht kein Spielfilm. Welles benutzt sein Medium um sich mit dem Begriff Kunst im Allgemeinen auseinanderzusetzen und stellt die Glaubwürdigkeit von Experten in Frage. Ausgangspunkt des Films sind zwei reale Personen und zwei Geschichten die keine Fiktion darstellen. Elmyr de Hory war ein berühmter Kunstfälscher im 20. Jahrhundert, der zahlreiche Bilder an große Museen und Galerien verkaufen konnte. In den 60er Jahren brachte dann Clifford Irving eine Biographie über de Hory heraus. Damit demolierte er dessen Karriere und wurde schon bald selbst der Fälschung bezichtet. Eine angeblich authorisierte Biographie von Irving über Howard Hughes wird bald als Fälschung enttarnt.
Diese beiden Geschichten stehen während der ersten Stunde von Welles Film im Vordergrund. Der Regiesseur verwendetete für seinen Film Material eine Dokumentarfilmers (Namen vergessen) und schnitt diese Szenen neu und drehte eigenes Material hinzu. Welles erzählt auch über seine eigene Vergangenheit, wie er einst als 16jähriger durch Irland zog um Bilder zu verkaufen und sich in Dublin schließlich als erfahrener Schauspieler vorstellte. Durchaus amüsiert berichtet er dann über seine Radiozeit und wie sein "Krieg der Welten" die Menschen in Angst versetzte. Welles Hollywood Zeit wird nur ganz kurz angeschnitten, wobei Joseph Cotten hier einige sehr amüsante Sätze von sich gibt.
[Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte Welles ursprünglich einen Film über H. Hughes mit Cotten als Hauptdarsteller drehen, wechselte aber die Tycoone und entschied sich für CITIZEN KANE mit ihm selbst als Hauptdarsteller]
Nach der versprochenen, einstündigen Wahrheit fügt Welles noch eine kurze Sequenz an über deren Bedeutung und Sinn ich mir nicht sicher bin. Er präsentiert dort eine kleine Anekdote, um sie schließlich als falsch zu enttarnen. Ich bin der Meinung, dass diese Sequenz nicht nur unnötig ist, sondern zudem noch ziemlich plump wirkt.
Auf der Criterion DVD findet sich auch eine kleine Einleitung von Peter Bogdanovich. Diese habe ich erst nach dem Film gesehen, dennoch hat sie mir bei meinem Verständnis mit dem Film als Ganzem sehr geholfen. Bogdanovich bezeichnet F FOR FAKE als "essay-documentary" und meint, dass man sich auf den Film einlassen muss um Gefallen zu finden, ansonsten könnte man ihn auch leicht "bekämpfen".
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