Warning: Illegal string offset 'html' in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php on line 909

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 114

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 127

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 136

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 137

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/cache/skin_cache/cacheid_13/skin_topic.php:909) in /www/htdocs/w00e9a79/_filmforen/admin/sources/classes/output/formats/html/htmlOutput.php on line 141
"Say hello to my little friend" - Filmforen.de - Seite 4

Zum Inhalt wechseln


"Say hello to my little friend"


449 Antworten in diesem Thema

#91 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 29. August 2004, 10:49

DAS WEISSE RAUSCHEN [Hans Weingartner, DVD Warner, DT]

Ich habe mir jetzt mal gedacht, dass der dt. Film doch noch eine Chance verdient hat und habe mir gestern
zwei Filme von X-Verleih mitgenommen, die ja insgesamt als gute dt. Filme bezeichnet werden.

Viel wusste ich eigentlich nicht über DAS WEISSE RAUSCHEN, sondern hatte vielmehr nur den Text auf dem Cover
gelesen. Als sich dann noch herausstellte, dass die Stadt in die Luke kommen wird Köln ist, musste sich der Film
eigentlich gut entwickeln. Doch leider war es wieder nichts. Mich würde mal interessieren wie und mit welchen Möglichkeiten
Weingartner diesen Film gedreht hat. In vielen Passagen wirkt der Film einfach wie eine schlechte Amateurproduktion und
beispielsweise die Aufnahmen in der Uni scheinen doch fast schon illegal gefilmt worden zu sein. Ansich muss das alles
nichts negatives sein, doch gerade das unglaubliche Rauschen in den Nachtszenen und die extremen Farbfilter störten den
Filmgenuss schon gewaltig. Positiv muss man diesem Film anrechnen, wie die Präsentation der Stimmen, die Luke hört ausgefallen
ist. An Lukes Stelle wäre ich schon lange durchgedreht und tatsächlich kreiste mein Finger über der "off" Taste meines DVD-Players
spätenstens nach 20 Minuten. Ich bin richtig stolz auf mich, das alles gut überstanden zu haben.
Ohne Frage sind auch einige schöne Momente eingefangen. Die Szene in der Luke bei Regen durch den Park läuft ist sicherlich
eine der emotional gelungsten des Films.

Doch auch die wenigen gelungenen Szenen können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch das WEISSE RAUSCHEN
wieder einmal ein wenig überzeugender Beitrag des dt. Kinos ist. Der Versuch einen Film möglichst realistisch aussehen zu lassen
ist natürlich in Ordnung, aber wie plump Weingartner das meines Erachtens nach umgesetzt hat nicht wirklich.
Jetzt hoffe ich mal, dass SOLINO ein wenig besser wird.

#92 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 29. August 2004, 17:10

IMMORTAL BELOVED [Bernard Rose, DVD Columbia, DT]

Von der Erzählstruktur errinerte mich IMMORTAL BELOVE (übrigens einer der seltenen Fälle, bei denen ich den dt.
Titel "Ludwig van B. Meine unsterbliche Geliebte" für gelungener halte) sofort an CITIZEN KANE. Auch hier beginnt
der Film mit dem Tod des Hauptprotagonisten und sein Sekretär untersucht, was Ludwigs letzte Wünsche waren.
Wer war sein unsterbliche Geliebte? Nach und nach erfährt der Zuschauer immer mehr von Ludwigs Leben, jedoch steht
meistens das persönliche Schicksal im Vordergrund und nicht so sehr die Musik. Eine Geliebte nach der andere wird
ausgeschlossen die "Unsterbliche" zu sein, bis zum Schluss einem eine Überraschung offenbart werden soll. Diese
Überraschung gelingt zwar nicht wirklich, zu viel spricht schon während des Films für sie und dennoch ist das Ende
gelungen. Von der musikalischen Karriere Beethovens erfährt man lediglich, mit welchen Probleme er sich wegen seiner
Taubheit rumzuschlagen hatte und wie die Öffentlichkeit ihn behandelt.

Beethovens Musik gefiel mir schon immer am besten aus dem Bereich der klassischen Musik, wobei ich davon natürlich
absolut keine Ahnung habe und auch sonst vielleicht nur 10-20 große Komponisten nennen könnte. Als selbstverständlich
erweist sich daher, dass die Musik perfekt gewhält wurde und jede einzelne Szene wunderbar untermalt wird.
Aber auch so weiß der Film herausragend zu gefallen. Die Darsteller spielen durch die Bank gut und auch die Locations
wurden sicher ausgewählt.

Eingefügtes Bild

Insgesamt wurde ich von IMMORTAL BELOVE positiv überrascht. Ein Film, der sich nicht hinter AMADEUS zu verstecken braucht
und mir aufgrund der Sympathien gegenüber den dargestellten Komponisten sogar noch besser gefällt.

#93 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 30. August 2004, 16:57

SOLINO [Fatih Akin, DVD Warner, DT]

Beginnend in den 60er Jahren wird eine Geschichte einer italienischen Familen erzählt, die nach ihrer
Ankunft in Deutschland dort ein erstes italienisches Restaurant eröffnet. Im Vordergrund des Erzählten
stehen die beiden Brüder Gigi und Giancarlo, die schon in den 60er Jahren für das gleiche Mädchen Gefühle
bzw. an dem gleichen Mächden Interesse haben. Gigi ist trotz seines Alters Giancarlo in allen Belangen
überlegen. Es ensteht ein Konflikt, dessen Auslöser in dem Mädchen oder in einem Filmpreis zu sehen
ist, dessen Ursachen jedoch tiefer liegen.

Endlich mal ein Film aus deutschem Lande, der mich wirklich begeistern konnte. Die Anfangsseqzeuen bzw. die
Szenen aus den 60ern sind wunderbar sympathisch gespielt und regen schön diskret zum Schmunzeln an.
Die gesamte Stimmung in diesen ersten Jahren, besonders natürlich die Szenen in Italien errinerten mich
atmosphärisch an Tornatores MALÈNA. Auch von der Ankunft der Familie in Deutschland bin ich begeistert.
Endlich erlebt man Deutschland auch mal als ein - vielleicht auch idealisiertes - Land der scheinbar unbegrenzten
Möglichkeiten und wird nicht in irgendeine Tristesse hineinversetzt.
Auch die beiden weiteren Dekaden sind wunderbar gespielt, besitzen aber nicht mehr den Charme der 60er und
verlegen den Schwerpunkt eher auf dramatische Erlebnisse. Als einen kleinen Kritikpunkt würde ich evtl. bezeichnen,
dass Akin sich wohl nicht getraut hat, mehr auf italienischsprachige Sequenzen mit dt. Untertiteln zu setzten, das hätte
meines Erachtens die Stimmung noch um einiges gesteigert und hätte zudem die Problematik der Sprache noch besser
zur Geltung gebracht. Na ja, war wahrscheinlich nicht der Sinn des Films.

Eingefügtes Bild

Aber auch so ist SOLINO wirklich ein rundum gelungener Film und zudem ab sofort mein Lieblingsfilm aus Deutschland.

#94 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 30. August 2004, 19:04

DUEL [Steven Spielberg, DVD Universal RC1, OmeU]

Ich weiß gar nicht, was ich großartig zu diesem Debütfilm von Steven Spielberg schreiben soll. Die Erwartungen
waren hoch, wurde mir der Film doch schon oft als sehr gutes Debüt von Spielberg angepreist. Doch was an dem
Film so besonders sein soll, kann ich nicht verstehen. Nach der ersten halben Stunde hatte ich eigentlich schon
genug vom ständigen Überholen, Hupen und Meckern. Die Geschichte an sich ist ja nett gedacht, doch dass ich den
Film nicht ausgemacht habe, lag eigentlich nur daran, dass ich noch wenigstens das Ende wissen wollte. Das dieses
dann auch noch unbefriedegend ausfiel passt ins Gesamtbild. Sicherlich einige Szenen sind recht nett, beispielsweise
das erste Erscheinen des Trucks oder das Aufbrechen der Schlangenkäfige, doch sonst hatte mir persönlich der Film recht
wenig zu bieten. Eigentlich bin ich schon eher ein Anhänger von Spielbergs Filmen, auch wenn besonders bei seinen
letzten Werken die Enden nie sonderlich gelungen waren, aber von DUEL wurde ich doch enttäuscht.

#95 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 01. September 2004, 16:51

24: SEASON 3 [Joel Surnow, Robert Cochran, DVD FOX, OmeU]

SPOILER
Nach dem Ende der zweiten Staffel war die Erwartungshaltung sehr groß, was die folgende Staffel betrifft.
Zu viele Fragen schienen unbeantwortet und das Ende ließ doch erahnen, dass noch etwas kommen wird.
Dementsprechen war es doch eher ernüchternd zu sehen, dass die dritte Staffel drei Jahre nach Season 2
spielt und sich inhaltlich völlig von den vergangenen Staffeln distanziert. Natürlich trifft man auch altbekannte
immer wieder, doch der Plot ist völlig neu gestrickt. Nicht gerade überraschend handelt auch Staffel 3 von einem
befürchteten Anschlag, diesmal von einem biologischen. Gerade durch die Auswahl immer gigantischerer Ereignisse
verliert die Serie etwas von ihrem Reiz. Konnte Season 1 noch mit dem Tod von Jacks Frau überraschen und
die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten, war dies bei der dritten nur noch kaum vorhanden. Zwar weiß die
Serie immer noch sehr gut zu unterhaltnen, doch den Zwang immer und immer weiter gucken zu müssen hatte
ich diesmal nciht. Positiv muss in jedem Fall noch die Verpflichtung von Joaquim de Almeida genannt werden, in ihm
hat Jack im ersten Abschnitt der Staffel einen gleichwertigen Gegner, der auch schauspielerisch mit Kiefer mithalten
kann.

Ein weiterer großer Schwachpunk war zudem die zwanghafte Aufrechterhaltung von Kims Rolle und auch die des
Präsidenten. Beide Nebenplots haben zwar auch ihre interessanten Momente, dienen jedoch auffälllig oft einfach
auch nur als Lückenfüller.
Die neu eingeführten Charaktere wissen unterschiedlich zu gefallen. Mit Chase hat Jack einen interessanten Parnter
zur Seite gestellt bekommen und dieser gewinnt im Laufe der Serie immer mehr an Sympathie. Im Gegensatz
dazu nervt die Büroangestellte Chloe unheimlich schnell. Ihre Rolle ist aber leider zu wichtig gewesen, als das man sie
hätte weglassen können.

Ein ganz anderer Punkt, an dem die Macher völlig unschuldig sind, ist mir zudem noch an mir selbst aufgefallen.
Leider konnte mich kaum einer der Twists noch überraschen, während bei den anderen beiden Seasons wirklich
überzeugende drin waren.

Auch wenn sich das Ganze jetzt vollkommen negativ anhört, so weiß auch die dritte Staffel 24 wirklich zu gefallen
und bietet perfekte TV-Unterhaltung. Nur sollten sich die Macher überlegen, in welche Richtung sich die Serie
entwickeln soll und wie lange das Konzept noch gut geht.

#96 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 01. September 2004, 21:41

BOTTLE ROCKET [Wes Anderson, DVD Columbia, OmeU]

Eingefügtes Bild

Drei Möchtgernkriminelle überfallen einen Buchladen und ziehen sich dann in in ein Motel in New Mexico zurück.
Anthony verliebt sich dort sofort in eines der Zimmermädchen und beginnt mit ihr eine Beziehung. Aus dieser
Beziehung entsteht ein kleiner Streit zwischen Anthony und Dignant und ihre "Geschäftsbeziehung" ist ebenso
auf Eis gelegt. In der Zwischenzeit versucht sich Anthony mit drei verschiedenen Jobs über Wasser zu halten,
während Dignant schon wieder in illegale Geschäfte mit dem ortsansässigen Obemacker Henri im Geschäft ist.
Nachdem der Streit zwischen den Freunden beendet ist, entschließen sie sich dazu, einen letzten gemeinsamen
Coup durchzuziehen.

Der Debütfilm von Wes Anderson lässt schon schnell seine Handschrift erkennen, die ich schon aus seinen beiden
anderen Filmen RUSHMORE und ROYAL TENENBAUMS kenne. Insbesondere die Figuren sind ähnlich skurill gezeichnet wie
in den beiden genannten Filmen, jedoch ohne dass ein von mir so gar nicht gemochtes Gefühl von Künstlichkeit auftritt.
Die Figuren wirken durchgehend so als hätten sie alle einen an der Schüssel. Die Dialoge und die gesamte Geschichte
ist jedoch so verpackt, dass schnell deutlich wird, dass der Film durchaus auch selbstironischen Humor besitzt.
Sicherlich wirkt der Film in einigen Passagen nicht viel besser, als jeder andere amateurhafte Teenrfilm und es würde
mich doch mal interessieren, ob ich dem Film ähnlich positiv gegenüber treten würde, hieße der Regiesseur nicht Wes
Anderson.

So macht BOTTLE ROCKET jedoch auf eine angenehm harmlose Art Spaß und kann durchaus unterhalten. Über Sinn bzw.
Unsinn der Geschichte muss nicht sonderlich diskuttiert werden, zu eindeutig ist ihre Banalität, dennoch überzeugen
die Figuren bzw. die Darsteller und ich kann insgesamt zufrieden sein.

#97 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 01. September 2004, 21:59

HIS GIRL FRIDAY [Howard Hawks, DVD Columbia, OmeU]

Walter Burns ist nicht nur der Chef einer der größten Zeitungen, sondern zudem der Ex-Mann seiner ehemaligen
Angestellten Hildy Jones. Diese ist nun gewillt ihren Job an den Nagel zu hängen und gemeinsam mit ihrem Verlobten
ein neues Leben zu beginnen. Die Heirat ist bereits beschlossene Sache und ihr Zug soll schon zwei Stunden nach
der ersten Szene abfahren. Doch Walter ist nicht bereit Hildy so ohne weiteres ziehen zu lassen. Er bittet sie nur noch
einen letzten Artikel für ihn zu schreiben, doch sie lehnt ab und das obwohl sie ein Interview mit einem Todeskanditaten
schon reizen würde. Letztendlich schreibt sie doch den Artikel, da sie sich mit ihrem Verlobten und Walter über einen
Deal einigen konnte.

Die ersten 20 Minuten des Films sprühen gerade nur so von Wortzwitz und erzählen in einem unglaublichen Tempo bereits
alles wissenswerte. Doch auch danach wird das Tempo kaum gedrosselt. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit erzählt
Hawks die Geschichte. Dabei wunderte mich doch der relativ ernste Nebenplot, hätte ich doch eher einen Kitschfilm des
Hollywoodkinos erwartet. Doch gerade der fehlende Kitsch macht den besonderen Reiz des Films aus. Schon zu Beginn
wird deutlich, dass Walter und Hildy für einander bestimmt sind und sie nur für sich und ihren Job leben können.
Bei der Besetzung bewies Hawks ebenso ein geschicktes Händchen. Dass man mit Grant eh nie was falsch machen kann
steht außer Frage, doch auch die für mich eher unbekannte Rosalind Russel überzeugt vollkommen als charmante Journalistin.

Ein klasse Film, der einfach Spaß macht und mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Eingefügtes Bild

#98 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 03. September 2004, 14:10

SCARY MOVIE 3 [David Zucker, Leih-DVD Highlight, DT]

Gestern mal wieder einen Filmabend mit Freunden gemacht. Da wir gerade unterwegs waren, sind wir halt
in die Videothek gegangen und haben dort zwei Filme mitgenommen. Schon der erste Film der SCARY MOVIE Reihe
war recht unterhaltsam und Teil 3 kann man sich ja mal antun.
Wirklich lachen konnte ich zwar kaum, aber recht amüsant war es dennoch. Diesmal werden hauptsächlich die Filme
SIGNS, THE RING und 8MILE verarscht und dabei trifft man auf allerlei Prominenz. Dem selbstironischen Auftritt von
Pamela Anderson folgt Charlie Sheen, der sich auch wirklich für keinen Scheiß zu schade ist, Denise Richards hat auch
einen kurzen Auftritt und Teile des Wu-tang Clans geben sich ebenso die Ehre.

Richtig lustig war es nicht, aber kann man schon mal gucken ohne groß zu leiden, dauert ja auch nur 80 Minuten.

#99 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 03. September 2004, 14:26

ALONG CAME POLLY [John Hamburg, Leih-DVD Universal, DT]

Und Teil 2 des munteren Zusammenguckens.
Reuben Pfeffer ist Risikoanalyst und hat gerade geheiratet. Sein ganzes Leben läuft so wie er erst erwartet
hatte und wie er sich es wünscht. Doch schon am ersten Tag seiner Flitterwochen kommt es zum Unglück.
Seine frisch Vermählte erwischt er in flagranti mit ihrem Tauchlehrer. Natürlich kehrt er sofort nach NY zurück,
wo er das als gemeinsam geplantes Haus bezieht.
Sein bester Freund Sandy nimmt ihn, um ihn wieder aufzubauen, mit auf eine Party wo Reuben seine ehemalige
Schulgefährtin Polly wiedersieht. Es kommt wie es kommen muss, Reueben verliebt sich in Polly und sein Leben
verliert erstmals seine rechtmäßige Ordnung. Als Lisa zurückkehrt steht er vor einer Entscheidung: Weiterhin
das geordnete Leben führen oder verhältnismäßig auf Risiko setzen und seiner Liebe zu Polly eine Chance geben?

Natürlich hatte ich auch hier nicht sonderlich viel erwartet, doch präsentiert wurde mir eine relativ humorvolle Geschichte
mit sympathischen Darstellern. Amüsant fand ich als alter Friends-Fan, dass Jennifer Aniston hier das gleiche geschieht
wie in einer Friendsfolge. Auch dort entdeckt sie dann den auf Computer gespeicherten Vergleich zwischen ihr und einer
Anderen. Ben Stiller spielt seine Rolle zwar auch ordentlich, doch irgendwie macht der auch immer nur das Gleiche.

Auch den Film kann man sich antun, macht sogar teilweise Spaß und ist Gott sei Dank auch recht kurz gehalten.
Und wie gesagt die Darsteller sind ja auch sympathisch...

Eingefügtes Bild

#100 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 04. September 2004, 20:05

THE LAST PICTURE SHOW [Peter Bogdanovich, DVD Columbia, OmeU]

Gezeigt wird das Leben ausgewählter Jugendlicher in einem Kaff in Texas mitten in den 50ern. Sonny und Duane sind
die besten Freunde. Sonny ist mit ist mit Charlene zusammen, doch eigentlich schwärmt er für die viel besser aussehende
Freundin Duanes Jacy. Als Charlene dann auch noch anfängt rumzuzicken macht er kurzer Hand mit ihr Schluss. Danach
beginnt er eine Affäre mit der Frau seines Basketballtrainers, während Jacy sich von Duane trennt. Dieser ist völlig erschüttert
von dem Ende und verlässt daraufhin die Stadt. Als Jacy dann bei ihrem eigentlichen Schwarm abblitzt, treibt sie es mit jedem
den sie finden kann. Zum Schluss hat sie sich dann Sonny ausgesucht, den sie dann auch vorgibt heiraten zu wollen.
Bogdanovich erzählt die Geschichte episodenhaft. Die Wege der wichtigen Charaktere trennen sich immer wieder, doch genauso
finden sie sich immer wieder.

Wieder ein wunderbar herzlicher Film von Peter Bogdanovich. Es ist wirklich toll zu sehen, wie es ihm gelingt die Stimmung der
50er einzufangen und diese sehr schön in schwarz-weiß umsetzt. Interessant ist dabei zu beobachten, dass damalige Tabuts in
den 70ern schon teilweise gebrochen werden konnten. Gott sei Dank ist es mir erspart geblieben in so einem kleinen Nest
aufzuwachsen und die Trostlosigkeit, die dort vorherrscht. Irgendwie ist Peter Bogdanovich mir auf eine persönliche Art und Weise
sympathisch, die sich nicht erklären lässt. Als Analyst in Making-Ofs kommt er immer sehr sympathisch und kompetent rüber,
seine kleinen Auftritte bei den SOPRANOS sind super und tolle Filme macht er anscheinend auch.

THE LAST PICTURE SHOW ist zumindest nach PAPER MOON schon mal der zweite sehr gut gelungene.

Eingefügtes Bild

War das eigentlich John Fords Red Diver am Ende?

#101 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 05. September 2004, 12:06

INHERIT THE WIND [Stanley Kramer, DVD MGM, DT]

Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, es geht um einen Prozess aus dem Jahr 1925. Ein junger Lehrer wird angeklagt,
da er in seinem Unterricht die Lehre Darwins verbreitet und sich damit gegen das Gesetz erhebt, welches vorsieht, Werke,
die von der Bibel abweichen zu verbieten. Er wird jedoch nicht nur auf gesetzlicher Ebene angeklagt, auch moralisch wird
er von der gesamten Stadt, dem Priester und dem Kläger für schuldig gehalten. An seiner Seite steht der überzeugte
Staranwalt Henry Drummond, der fest von der Freiheit des Denkens überzeugt ist und die Anklage selbst für moralisch
fragwürdig hält. Seinen Gegenspieler, der Anwalt der Anklage Brady hingegen ist ein fester Bibelanhänger, dessen Glaube
an Gott beinahe schon fanatische Züge annimmt.

Mit scheinbar relativ geringen Mitteln gelingt Stanley Kramer ein fesselndes Gerichtsdrama zu inszenieren, welches aber leider
nicht durchgehend als gelungen zu bezeichnen ist. Die Szenen im Gericht sind allesamt hervorragend gelungen, die Ansprachen
der beiden Anwälte kommen überzeugend rüber und man erwartet mit Sehnsucht das Urteil. Leider sind die Szenen außerhalb
des Gerichts etwas langatmig geraten und tragen nicht sonderlich dazu bei die Spannung aufrecht zu erhalten. Des Weiteren
konnten mich nicht alle Darsteller überzeugen, insbesondere den Anwalt der Anklage empfand ich nicht immer als überzeugend,
ebenso den Richter. Auch das Ende von Brady war für mich ein wenig zu viel des Guten, inklusive der finalen Ansprache Drummonds.
Ansonsten ist es noch interessant zu sehen, wie die Lehren Darwins, die heute als selbstverständlich betrachtet werden können
früher für eine solche Aufregung sorgen konnten. Vielleicht werden wir in einigen Jahren ähnlich auf Fragen der Genetik zurückblicken,
wer weiß das schon.

Trotz kleinerer Schwächen weiß INHERIT THE WIND dennoch gut zu gefallen. Kaufmans Film über die Nürnberger Prozesse muss ich mir
beizeiten auch mal zulegen.

#102 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 05. September 2004, 20:48

HEAT [Michael Mann, DVD Warner, OmeU]

Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Mein erster DVD Player lief monatelang ohne Fehl und Tadel und ausgerechnet in der Mitte von Heat gab er damals
den Geist auf. Der Player ansich lief noch ohne Probleme, aber die neue und ungespielte DVD von Heat wollte er partout
nicht zu Ende spielen. Also musste ich zehn Minuten in dem Mittelteil überspringen, u.a. die Szene im Café. Damals
hielt sich dann auch meine Begeisterung in Grenzen. Die zweite Sichtung dauerte dann etwas, aber diesmal war ich
begeistert. Heute zählt Heat zu meinen Lieblingsfilmen, zu dem ich auch gar nicht mehr viel zu schreiben weiß, außer

:love: :love:

#103 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 07. September 2004, 21:59

THE EMPEROR'S NEW GROOVE [Mark Dindal, DVD Disney, OV]

Was ich mich jetzt ohne den Film zu bewerten als erstes frage ist, für welche Zielgruppe Disney
diesen Film konzipieren wollte. Für die kleinen ist die Geschichte meiner Meinung nach nicht "nett" genug
gezeichnet und die ältere Zielgruppe greift eher in seltenen Fällen zu Disney Filmen.
Die Geschichte ist im Gegensatz zu LION KING und anderen "großen" Disney Filmen frei von allzuviel Drama
und auf Musicaleinlagen wird auch erfreulicherweise größtenteils verzichtet. Der Emperor als Hauptfigur
ist auch eher Disney-untypisch nicht der gewohnte, strahlende Held, sondern ein kleiner, mieser Egoist.
Natürlich kommt er zu einer moralischen Erleuchtung, aber über weite Strecken der Geschichte bleibt er doch
angenehm fies. Bei den "Bösen" setzte man wieder auf eine gewohnte Mischung aus Ernst und Humor. Die "Oberböse"
ist natürlich wirklich gemein, wenn auch nicht ernsthaft gefährlich, doch ihr Partner ist der gewohnt gutmütige Volltrottel.

THE EMPEROR'S NEW GROOVE ist wirklich ein angenehm dämlich lustiger Film und einer der besten modernen Zeichentrick-Disneys.
An die Pixar-Filme kommt er leider nicht dran, dafür ist er auch für meinen Geschmack nicht "schön" genug gezeichnet.
Macht aber dennoch Spaß!

Eingefügtes Bild

#104 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 10. September 2004, 19:40

BLOWUP [Michelangelo Antonioni, DVD Warner, OmeU]

Mal wieder so ein Film, zu dem ich weder weiß was ich schreiben soll, noch wie ich den emfpunden habe. Auf der einen
Seite "passiert" in dem Film über weite Strecken nicht viel und zugegebenerweise wird er dadurch für mich -zumindest
teilweise -etwas langweilig. Gleichzeitig aber strahlt der Film etwas faszinierendes aus und ist auch immer angenehm
zu gucken. Das bißchen Story, was es dann auch noch gab, blieb mir über weite Strecken verschlossen oder anders ausgedrückt
habe ich einfach nicht alles verstanden. Gab es nun einen Mord oder nicht? Mir fällt es zur Zeit komischerweise schwer mich bei
Filmen länger als eine Stunde zu konzentrieren und bei einem so "actionarmen" Film fällt es mir dann umso schwieriger aufmerksam
zu sein.

Fällt mir sonst noch was ein? Ich glaube nicht und daher belasse ich es bei einem: Hat mir trotz allem gut gefallen.

Eingefügtes Bild

#105 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 11. September 2004, 17:03

THE MEANING OF LIFE [Terry Gilliam, Terry Jones, DVD Universal, OmeU]

Nach längerer Auszeit mal wieder ein Film von Terry Gilliam, diesmal in Zusammenarbeit mit Terry Jones und noch
als Mitglied der Monty Python Truppe. Wie der Titel bereits vermuten lässt versucht uns dieser Trupp nun den Sinn des
Lebens zu erklären und wie es sich da gehört, gehen sie ein normales Männerleben chronologisch durch.
Als Einleitung wird ein Kurzfilm präsentiert, in dem die alte Arbeiterschaft sich gegen die großen Bosse der Firmen erhebt.
Ich glaube hier zeigt sich schon deutlich, dass die Python Truppe nicht gerade ein Anhänger des Kapitalismus ist und die
langweilige Büroarbeit überzeugt ablehnt. Der graue Alltag kann also schon mal nicht der Sinn des Lebens sein.

Der eigentlich Hauptfilm beginnt dann mit der Geburt. Gerade dieser erste Teil konnte sofort mit einigen Lachern überzeuge.
Gleichzeitg steckt hinter den gezeigten Albernheiten eine gehörige Portion von Wahrheit. Besonders deutlich wird das meines
Erachtens nach in der Szene mit dem Typen aus der Verwaltung. Nach der Szene im Krankenhaus wird eine Geburt in armen
Verhältnissen gezeigt. So albern und doof diese Episode auch sein mag, hier musste ich doch mit am meisten lachen.
Der zweite Teil des Films beschäftigt sich mit dem Heranwachsen von Jugendlichen. Auch die Szenen in der Schule sind wieder
unglaublich albern geraten, aber auch diese sind für einige Lacher gut.
Die weiteren Folgen sind weitaus ernster geraten bzw. bieten nur noch eine Handvoll lustiger Szenen. Dennoch wissen auch
diese Episoden recht gut zu unterhalten, die ein oder andere Gesangseinlage hätte man sich aber auch sparen können.
Gegen Ende des Films bzw. des Lebens packt der Film nochmal einiges aus, besonders die Szenen mit dem Tod wissen zu überzeugen.
Wie bereits zur Mitte des Films tritt auch am Ende die "Nachrichtensprecherin" in der Vordergrund und gibt nochmal einige Weißheiten
von sich und "verrät" den Sinn des Lebens.

Am lustigsten fand ich heute die blödesten Szenen, aber was soll man machen? Insgesamt hat mir MEANING OF LIFE in etwas so gut
wie BRIAN gefallen, aber ein gaz großer Anhänger werde ich nie von Pythons Filmen.

#106 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 11. September 2004, 22:00

FREEZE ME [Takashi Ishii, DVD Tartan, OmeU]

Das eigentliche Verbrechen bekommt der Zuschauer erst nach gut einer halben Stunde zu Gesicht. Der Film beginnt,
indem er nur die Bilder eines Schneesturms zeigt und sie mit eindeutigen Geräuschen untermalt. Die eigentliche Geschichte
beginnt dann 5 Jahre später. Chihiro hat sich - soweit möglich - mittlerweile von der Vergewaltigung erholt und plant
die Hochzeit mit Atushi, einem ihrer Kollegen. Überhaupt scheint ihr Leben nun in geordneten Bahnen zu verlaufen, sie
hat einen sicheren Job, einen mehr oder weniger Verlobten und ein Appartment.

Doch mit der Ankunft einem ihrer Vergewaltiger ändert sich das alles schlagartig. Erneut wird sie misshandelt. Es folgt eine
Szene, die mir zuerst nicht verständlich erschien. Nach dem Geschlechtsverkehr ergreift sie die Chance und verzieht sich mitsamt
Handy ins Badezimmer. Warum ruft sie nicht die Polizei oder ihren Freund an, obwohl sie vorher so kämpferisch zu fliehen versuchte.
Bereits nach der ersten Vergewaltigung behielt sie das Geschehene für sich, wohl aus Scham oder auch aus Furcht vor den Tätern.
Doch hier wunderte es mich schon etwas, warum sie die Möglichkeit nicht wahrnimmt und versucht Hilfe kommen zu lassen.
Es ist wohl die Angst, dass die Täter das Video veröffentliochen. Mehr und mehr überkommt in ihr der Hass und sie beginnt sich an
den Tätern zu rächen. Den ersten ermordet sie im Bad und auch die nächsten beiden, die nacheinander ankommen müssen
das Zeitliche segnen. Wie gewöhnlich für asiatische bzw. japanische Filme (zumindest schließe ich das aus den mir wenigen bekannten)
ist die Darstellung von Gewalt sehr drastisch und brutal. Auch die Idee mit dem Eingefrieren ist etwas makaber und kann von meiner
Seite aus auch nicht recht nachvollzogen werden. Im Gegensatz zu der Gewaltdarstellung ist der Rest des Films wirklich unglaublich
"schön" gefilmt, besonders die Szenen zum Schluss in ihrem Appartment und dem Regen im Hintergrund sind überweltigend.

Eingefügtes Bild

Obwohl es mir nicht immer ganz leicht fiel, so ohne weiteres zuzugucken weiß FREEZE ME auf ganzer Linie zu überzeugen. Sicherlich
kein angenehmer Film, aber nachdem man sich dazu überwunden hat ihn durchzustehen, weiß man doch das es sich gelohnt hat.

#107 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 12. September 2004, 17:00

AFTER HOURS [Martin Scorsese, DVD Warner, OmeU]

Wie auch schon in dem 2 Jahre früher entstandenen KING OF COMEDY versucht Martin Scorsese auch in AFTER HOURS
eine gelungene Mischung aus Drama und Komödie zu finden. Was meiner Meinung nach in dem unterschätzten KING
OF COMEDY überwiegend gut gelang, geht in AFTER HOURS doch eher nach hinten los.

Die Story ist nach dem üblichen "Mann-zieht-los-und-alles-geht-schief" Konzept gestrickt und weiß nicht gerade zu
begeistern. Sicherlich ist gerade die erste halbe Stunde des Films noch sehr charmant, doch mit der Zeit und der Anhäufung
von Skurilitäten verliert der Film viel von seinem Humor und beginnt schon schnell nervig zu werden. Es scheint mir als
wollte der Drehbuchautor zu viel auf einmal miteinander verbinden. Nachdem Paul in die Bar kommt und sich mit dem Barkeeper
verständigt hat, muss sich natürlich rausstellen, dass dieser der Freund von Pauls Nachtbekannschaft ist, die vor zehn Minuten
erst Selbstmord begangen hat. Das ist meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten. Auch das bereits angesprochene
"alles-geht-schief" Konzept ist auf die Dauer doch etwas nervig. Gerade in dieser Nacht werden die Gebühren für die U-Bahn
erhoben, Paul wird als potentieller Einbrecher gejagt und sein Geld hat er ja ohnehin schon verloren. Trotz der aufgezählten und
in recht großer Anzahl vorhandener Schwächen würde ich dennoch nicht von einem völlig missratenem Film sprechen. Zwar fehlt
dem Film auch - um auf den Verlgeich mit KING OF COMEDY zurückzukommen - ein ähnlich guter Darsteller wie Robert de Niro, aber
für einige halbherzige Schmunzler ist er dennoch gut. Hinzu kommt, dass der Film audiovisuell durchaus zu überzeugen weiß. Bei der
Musik hat Martin Scorsese schon immer ein recht glückliches Händchen bewiesen und hier stellt auch After Hours keine Ausnahme dar.

Dennoch gehört AFTER HOURS für mich ganz klar zu einem der schwächsten Filmen aus Scorseses Filmographie und eine zweite
Chance wird er so schnell auch nicht bekommen.

#108 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 14. September 2004, 15:54

THE VILLAGE [M. Night Shyamalan, Cinedom Köln, DT]

Im Vorfeld hatte ich versucht möglichst wenig über den Film in Erfahrung zu bringen, um ein änhliches Ärgernis
wie bei THE SIXTH SENSE zu verhindern. Also konnte ich endlich mal einen Shymalan Film völlig unbelastet von dem
allgemeinen Hype erleben. Der Beginn des Films erinnert von seinem Spannungsaufbau her stark an SIGNS. Wieder geschehen
an einem Ort - hier dem Dorf - nicht erkärbare Dinge. Schon die Anfangscredits bauen wieder diese Shymalan typische Atmosphäre
auf, die irgendwo zwischen dauerhaftem Gruseln und der Erwartung auf Überraschendes liegt. Shymalan scheint mir das bei THE VILLAGE
gewusst zu haben und spielt damit gnadenlos. Es war schon interessant zu hören, wie von allen Seiten des Kinos Auflösungsvorschläge
zu hören waren, von denen sich wie sich am Ende herausstelt keiner bewahrheitet. Dieses beinahe schon Verarschen des Zuschauers
ist die eine große Stärke von Shymalans Filmen im Allgemeinen, aber ganz speziell eben in THE VILLAGE.
Dies ist meiner Meinung eine der größten Stärken des Films. Hinzu kommt, dass Shymalan immer wieder wirklich gelungene, lustige
Szenen dazwischenwirft und lässt so den Eindruck entstehen, dass alles nicht so bitter ernst gemeint ist, wie der erste Blick vermuten
lässt. Der Humor ist meines Erachtens nach auch die zweite starke Parallelität zu SIGNS. Für diese Szenen ist Joaquin Phoenix natürlich
ideal besetzt, wie auch er schon in SIGNS demonstrierte. Den weiteren Cast würde ich eher als durchwachsen bezeichnen. Meine Sicht
auf Adrian Brody ist natürlich immer noch beeinflusst von seiner Rolle in THE PIANIST und da fällt es mir schon schwer ihm den
durchgedrehten Dorftrottel abzunehmen. Sigourney Weaver nervt mich auf ihre Art eigentlich in fast allen ihren Filmen, stört
in diesem Film aber nicht weiter. Ansonsten möchte ich noch den Auftritt von Shymalan selbst erwähnen, den ich hier im Gegensatz
zu seinen anderen Filmen für absolut gelungen halte und ich gut verstehen kann, warum er sich gerade diese Rolle ausgesucht hat.

Eingefügtes Bild

Alles in allem enttäsucht auch Shymalans vierter Film nicht und schließt sich nahtlos in die Reihe der Vorgänger ein. Auch mit THE VILLAGE
ist Shymalan wieder großes Gruselkino gelungen und ich freue mich auf jeden weiteren Film von ihm!

#109 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 15. September 2004, 18:28

TO LIVE AND DIE IN L.A. [William Friedkin, DVD MGM RC1, OmeU]

Ein recht gewöhnliches Thema für einen Action- bzw. Copfilm aus den 80ern. Ein Polizist will den Tod seines besten Freundes
bzw. Kollegen rächen, indem er seinen Mörder fasst oder auch tötet. Wie gewöhnlich werden die Ermittlungen dann auch
emotionaler und erleichtern nicht gerade die Zusammenarbeit mit der Chefetage. Zu Gute halten muss man dem Film auf alle
Fälle die hervorragende Besetzung. William Dafoe hat zwar mit zunehmendem Alter deutlich an Charisma gewonnen, doch auch
seine hier noch recht bubenhafte Art weiß zu überzeugen. Er wirkt auf seine Weise zwar eher weniger gefährlich, doch in erster
Linie soll er hier ja auch nur einen einfachen Geldwäscher präsentieren. William Peteresen spielt die Rolle des Cops ebenfalls recht
gut und glaubhaft und in einer Nebenrolle fällt unter anderem John Turturro postiv auf.
Die Story ist für meine Begriffe etwas zu gewöhnlich ausgefallen und weíß nicht sonderlich zu fesseln. Über große Strecken des Films
sehnte ich doch das Ende herbei. Dennoch fallen auch einige Szenen positv ins Gewicht. Wie auch in THE FRENCH CONNECTION
inszeniert Friedkin auch hier eine hervorragende Verfolgungsjagd, quer durch den Straßenverkehr von L.A.. Diese Jagd ist zweifellos
der Höhepunkt in einem Film, in dem ich mir doch noch einige zusätzliche Action-Sequenzen gewünscht hätte.
Das Kino der 80er bleibt für mich auch weiterhin (natürlich gibt es auch genügend Ausnahmen) nicht gerade der Höhepunkt der Filmgeschichte.
Insbesondere Filme wie dieser, also mit Copmotiven, Rachegeschichten oder ähnlichem treffen einfach nicht meinen Nerv und zerstören
auch die gelungsten Aufnahmen durch allerschlimmste Musik.

Ach ja, der Vorspann ist dermaßen gräßlich geworden, dass es schon fast wieder lustig ist . :lol:

#110 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 17. September 2004, 14:01

THE BUTTERFLY EFFECT [Eric Bress, J. Mackye Gruber, UFA-Palast, DT]

Als erstes bekommt man die Chaos Theorie in vereinfachter Form präsentiert. Was dann folgt sind etwa 2 Stunden, um diese
zu beweisen. Die Ausgangssituation und in die Idee hinter dem Film sind sicherlich interessant. Evan Treborn leidet schon als
Kind unter einer Krankheit, die auch schon seinen Vater in den Wahnsinn führte. Für kurze Zeit setzt sein Gehirn vollkommen aus
und später kann er sich an nichts mehr erinnern. Der Beginn des Films zeigt Evan als Kind und dessen traumatische Erlebnisse,
die sein späteres Leben und das seiner Freunde und Weggefährten prägten.
Als Evan zum College geht, beginnt er seine alten Tagebücher zu lesen. Es stellt sich heraus, dass er eine Fähigkeit besitzt zu den
vergangenen Erlebnissen zurückzureisen und diese neu zu beeinflussen. Mit der Einflussnahme auf die Vergangenheit ändert
Evan jedoch stets die aktuelle Zeit ebenso.

Wie bereits erwähnt muss man dem Film seine Idee zu Gute halten, so doof sie gelesen auch klingt. Überhaupt bin ich was Filme
mit Schicksalen im allgemeinen Sinne betrifft recht leicht zu überzeugen. Lässt man sich dann auf eine Geschichte wie die solche ein,
so weiß BUTTERFLY EFFECT gut zu unterhalten. Ein Problem, was alle Filme mit Zeitreisen-Thematik betrifft, ist das sie es nicht schaffen
sich an die eigene vorgegebene Logik zu halten. Damit meine ich nicht, dass sich gewisse Dinge aus unserer neutralen Sicht nicht
nachvollziehen lassen, sondern, dass es auch innerhalb des Films zu Widersrpüchen kommt. BUTTERFLY EFFECT weiß schon, wie bereits
erwähnt, über große Strecken zu gefallen und gut zu unterhalten. In einer wirklich gelungenen Szene wacht Evan beispielsweise nackt
neben seiner Freundin auf und sucht seine Sachen. Als er dann erfährt, dass die Sportausrüstung ihm gehört muss er schlucken. Er
hat die Vergangenheit so verändert, dass er sich von einem ambitionierten College-Studenten zu einem Macho erster Güte verwandelt
hat. Szenen wie diese, in denen der Film ähnlich wie BACK TO THE FUTURE mit der Thematik rumalbert sind die gelungsten. Etwas
schwierig wird es dann, wenn der Film versucht ernste Züge anzunehmen. In Momenten wie diesen, beispielsweise als Evan ohne Arme
aufwacht wirkt auch der ansonsten recht sympathisch wirkende Ashton Kutcher leicht überfordert.

Natürlich mit großen Logikschwächen ausgestatten, ist THE BUTTERFLY EFFECT ein recht gelungener und unterhaltsamer Film.

#111 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 18. September 2004, 13:02

THE LADYKILLERS [Coen Bros., DVD Touchstone RC1, OmeU]

Mit ihrem neuesten Film schließen sich die Coen Bros. der allgemeinen Euphorie in Hollywood an Remakes zu
drehen. Da ich den originalen LADYKILLERS noch nicht kenne, spielt dieser Aspekt eigentlich für mich keine Rolle.
Auffallend ist zudem, dass die Coens nach INTOLERABLE CRUELTY (auch noch nicht gesehen) erneut einen eher
typischen Hollywood-Film drehen, die sich sicherlich von ihren alten Filmen unterscheiden.

Die Geschichte ist im Grunde genommen schnell erzählt. Ein Südstaatler plant einen Überfall auf das Casino der Stadt
und muss sich nicht nur mit seiner unfähigen Gang rumschlagen, sondern zudem noch mit seiner äußerst temperamentvollen
streng-christlichen Vermieterin. Die Gang besteht aus einem Möchtegern-Gangstar, einem Football-Deppen, einem asiatischem
General und noch einem der amerikanischen Sorte. Besonders Marlan Wayans hat hier die Lacher auf seiner Seite.
Der Anführer der Gang wird von Tom Hanks dargestelllt. Nach vielen emotionalen und oskargierigen Rollen spielt er hier einen
klassisch gebildeten Südstaatler. Ihm dabei zuzusehen und zuzuhören (danke, dass mir hier eine Synchro erspart blieb) macht
unheimlich Spaß und man wünscht sich Tom Hanks öfter in derartigen Rollen sehen zu können.
Ob es dem Film jetzt an typischen Coen-Momenten fehlt, wie schon so oft beklagt wurde, weiß ich nicht und ist mir ehrlich gesagt
auch egal. Auf jeden Fall beweisen die Brüder, dass sie das Filmemachen nicht verlernt haben, auch wenn die eigenen Storys noch
besser gefallen. Ich würde LADYKILLERS auch nicht als schwächsten der Coen-Filme bezeichnen, da ist vor allen Dingen HUDSUCKER
noch einmal deutlich schlechter.

Mir gefällt THE LADYKILLERS in jedem Fall durch seine gekonnte Inszenierung, gut aufgelegte Darsteller und auch durch die nette,
wenn auch recht einfallslose Story.

#112 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 18. September 2004, 16:01

ROBOCOP [Paul Verhoeven, DVD MGM, DT]

Der letzte Film von den drei Verhoeven Zukunfts-Thrillern, der mir noch nicht bekannt war. ROBOCOP hatte ich lange
Zeit vor mir hergeschoben, weil ich doch eine ähnlichkeit zu der TERMINTAOR Reihe befürchtete. Diese ist zwar auch
ohne Zweifel vorhanden, jedoch ist das ganze zumindest für meinen Geschmack etwas besser gelungen.

Im Grunde genommen ähnelt sich der Film thematisch sehr I, ROBOT. Auch hier geht es um die Bedrohung von Maschinen oder
allgemeiner ausgedrückt von Techniken, nachdem diese zu Nutzen der Menschen eingesetzt werden. ROBOCOP selbst
ist halb Mensch und halb Maschine und bekämpft das Verbrechen vorbildlich. Seine Arbeit wird jedoch beeinflusst von
seiner Vergangenheit als Mensch, von der er sich emotional nicht lösen kann und dadurch seine Konzentration gestört
wird. In diesem Aspekt liegt meines Erachtens nach auch die größte Schwäche des Films. Verhoeven versucht der Manschine
Leben einzuhauchen. Die Szenen, in denen ROBOCOP die Erinnerungen praktisch nur als Video abspielt können noch halbwegs
als gelungen bezeichnet werden, doch spätestens mit dem Abnehmen der Maske wirkt das Ganze doch sehr schlecht.
Eine ganz verherrende Szene ist zudem der Kampf der beiden Maschinen. Als die andere Maschinen dann auch noch auf dem Rücken
liegt und zappelt, kann ich mir ein Lachen nicht mehr unterdrücken.

Das Cover der DVD verspricht eine Mischung aus "Action, atemberaubenden Special-Effects. schwarzem Humor und Sozialkritik."
Gut die Action würde ich weitesgehend auch noch als gelungen bezeichnen, die Special-Effects sind heute zwar kaum noch überzeugend,
doch Ende der 80er können sie es noch gewesen sein. Schwarzen Humor kann ich evtl. auch noch erkennen, aber Sozialkritik
nun wirklich nicht unbedingt. Ich gebe zu, dass ich heute auch wenig Lust hat mich auf eine andere als die Action-Ebene einzulassen
und daher belasse ich es mal bei einem "nicht unbedingt erkannt". Klasse sind allerdings die Aufnahmen von der "Geburt" des Robocops
geworden. Richtig geschockt (hatte ich so nicht erwartet) war ich von der Brutalität des Films, der in diesem Aspekt wirklich alle
Register zieht. Da wird schon mal genau dahin gezielt, wo es besonders weh tut.

Insgesamt nicht unbedingt mein Fall, aber auch nicht so schlecht wie befürchtet.

#113 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 19. September 2004, 15:40

THE GETAWAY [Sam Peckinpah, DVD Warner, DT]

Eingefügtes Bild
Großartiger Film! Super inszeniert, tolle Action und eine gute Prise Humor.


#114 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 20. September 2004, 19:54

DIAL M FOR MURDER [Alfred Hitchcock, DVD Warner RC1, OmeU]

5 Jahre nach Rope drehte Hitchcock Dial M for Murder. Auch hier verfilmte der Meister wieder ein Theaterstück
und wieder spielt der große Teil des Geschehens auf engstem Raum. Es ist schon erstaunlich wieviel Klasse auch
eine Gelegenheitsarbeit Hitchcocks habe kann, die er innerhalb von 36 Tagen drehte.

Meiner Meinung nach zeigt dieser Film wiedereinmal alle Stärken Hitchcocks auf. Die Geschichte ist denkbar einfach
und wie bereits erwähnt, die Ausstattung minimal. Im Grunde genommen geht es um nichts weiter, als das ein Ehemann
seine Frau umbringen will, weil er von einer Affäre von ihr erfahren hat. Für diesen Mord engagiert er einen alten
Schulkollegen mit krimineller Vergangenheit, die der Ehemann auch als Druckmittel benutzt, um seinen Kollegen
als Auftragskiller zu engagieren. Den Ablauf des Mordes selbst hat er schon bis in kleinste Detail ausgearbeitet.
Sowohl zeitlich als auch vom Ablauf her ist alles perfekt geplant.Wenn man sich nicht genauer über die Geschichte
vorher informiert hat, bekommt man in der "Mordszene" eine unglaublich spannende Szene serviert. Es ist völlig offen,
ob das Opfer stirbt oder nicht, denn beide Optionen würden genügend weitere Plotmöglichkeiten offen lassen.

Die 50er Jahre gehörten sicherlich zu Hitchcocks stärkstem Jahrzent. Drei seiner "großen" 4 Filme entstanden in dieser
Zeitspanne und auch die weiteren Filme besitzen noch diese Leichtigkeit, die die späteren Hitchcock Filme nicht mehr durchgehend
aufrecht erhalten konnte. DIAL M FOR MURDER stellt hier keine Ausnahme dar. Der Film ist einer der spannendsten des Meisters,
bietet tolle Schauspieler und natürlich Grace Kelly. Hinzu kommt das insbesondere der Kommissar für den typischen Humor sorgt.
Gerade die Mischung aus Spannung, Leichtigkeit und Humor macht für mich die Stärke der Filme Hitchcocks aus.

Mir persönlich gefällt der Film vielleicht noch einen Tick besser als ROPE, auf jeden Fall kommt er in meine hitchcockschen
TOP10.

#115 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 21. September 2004, 18:15

OBSESSION [Brian de Palma, DVD Anolis, DT]

Meine Güte, da schreibe ich ewig an diesem doofen Eintrag und dann muss mein PC natürlich den Geist aufgeben.
Man ist das ärgerlich. Ein zweiter Versuch...

Na ja, bis zum heutigen Tag war mir eigentlich nur wenig über OBSESSION bekannt. Ich wusste nur, dass Brian de Palma
Regie führte und sich dabei stark von Alfred Hitchcocks VERTIGO inspirieren ließ. Nicht bekannt war mir hingegen, dass mit
Paul Schrader und Bernhard Hermman zwei weitere Ausnahmenkönner an diesem Werk beteiligt waren. Sicherlich sind
die Paralllelen zu VERTIGO unübersehbar. In erster Linie fällt natürlich auf, dass in beiden Filmen die Besessenheit für eine
Frau die vordergründige Rolle spielt. Doch auch stilistisch ähneln sich die beiden Filme mehr als deutlich. Die Kameraufnahmen
von de Palma, bzw. die seines Kameramanns erinnern schon stark an Hitchcocks Bilder. Es ensteht ein Eindruck, dass in beiden
Filmen etwas wie ein Schleier über die Kamera gelegt wurde, dass den Film traumähnlich erscheinen lässte. Hinzu kommt, dass
Bernhard Herrmann für beide Filme die Musik schrieb und diese sich natürlich ebenso ähnelt. Trotz dem Vertigo-Einfluss konnte
ich über weite Strecken des Films verhindern, dass ich die Filme ständig vergleichen musste. Dafür besitzt OBSESSION einfach zu viel
Klasse, um nur von dem Vergleich zu Vertigo leben zu müssen.

Eine weitere Gmeinsamkeit der beiden Filme sind die wunderbar ausgewählten Stadtlocations. Seit dem letztem Sommer gehört
Florenzohnehin zu meinen Lieblingsstädten und mir bereitet es immer wieder eine große Freude Straßen und Ecken in Filmen zu
erkennen, an denen ich selsbt auch schon gewesen bin.

Überraschenderweise konnte mich der Plot von OBSESSION zu keinem Zeitpunkt in die Irre führen. Normalerweise, das gebe ich
zu, brauche ich 10 Minuten nach dem Film, um eine eigentlich offensichtliche Lösung zu verstehen. An dieser Stelle setze
ich einfach mal eine allgemeingültige Spoilerwarnung, die diesen Film, Filme von Hitchcock und einen modernen asiatischen Film
betreffen kann.
Natürlich war der Beginn der Story schnell zu erahnen. Es war ja klar, das Michaels Frau sterben würde, doch warum die Tochter
überhaupt mit beteiligt war blieb offen. Spätestens bei dem ersten Treffen zwischen Michael und Sandra wurde mir bewusst, dass
Sandra Michaels Tochter ist. Ich kann nicht einmal sagen warum, aber dies war für mich selbstverständlich. Nach der Sichtung von
OBSESSION verliert der Twist von OLDBOY doch einiges an seiner Kreativität. Ehrlich gesagt wirkt er heute auf mich wesentlich
einfallsloser. Ich will Chan-wook Park ja nicht unterstellen die Idee mit der Tochter von OBSESSION geklaut zu haben, aber die
Ähnlichkeit ist doch verblüffend.
Neben VERTIGO lassen sich noch weitere Filme Hitchcocks in de Palmas Werk erkenne. Zum einen musste ich bei der Szene, in der
Sandra in das verschlossene Schlafzimmer will an REBECCA denken. Des Weiteren schien mir der Endkampf zwischen den beiden
Freunden am Schluss als eine gelungene Hommage an DIAL M FOR MURDER.

OBSESSION ist ein Film, der bei mir sicherlich nicht zum letzten Mal im Player lag, dafür bietet er zuviel Interessantes und Schönes.

#116 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 23. September 2004, 15:51

BRING ME THE HEAD OF ALFREDO GARCIA [Sam Peckinpah, DVD MGM RC3, OmeU]

Ein mexikanischer Mafiaboss fordert den Kopf des Mannes, der seine Tochter schwängerte. Dieser Mann heißt Alfredo
Garcia und der Kopf bringt dem Mörder immerhin 1Mio$. Die Jagd auf Alfredo ist damit eröffnet.
Dieser ist jedoch schon nicht mehr am Leben, doch das weiß keiner.

Eingefügtes Bild

Auch der vierte gesehene Peckinpah weiß zu überzeugen, glänzt aber nicht ganz so wie THE WILD BUNCH, STRAW DOGS
und THE GETAWAY. Damit meine ich nicht nur, dass er nicht die Klasse der anderen Filme hat, sondern auch, dass ALFREDO
GARCIA wesentlich "dreckiger" ist. Wie auch schon zu THE GETAWAY will mir nicht mehr sonderlich viel einfallen, außer, dass
ich mich mittlerweile schon wundere, was Peckinpah mit der fast schon obligatorischen Vergewaltigungsszene bezweckt.
Auffällig ist in diesen Szenen jedenfalls auch, dass der weibliche Part die Misshandlung nicht unbedingt als solche empfindet,
sondern das Ganze doch beinahe schon genießen kann. Diese Beobachtung habe ich jetzt schon in allen genannten Peckinpah
Filmen gemacht, ausgenommen THE WILD BUNCH, bei dem ich mir im MOment nicht sicher bin, ob eine solche Szene vorkommt.
Zudem fällt mir noch auf, dass Peckinpah es wieder am Ende ordentlich krachen lässt. Angenehm war außerdem, dass ALFREDO
GARCIA so gar nicht moralisch endet, obwohl der Film vorher schon eine solche Richtung einschlägt.

#117 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 24. September 2004, 17:39

COLLATERAL [Michael Mann, UFA-Palast Köln, DT]

Eingefügtes Bild

Die Erwartungen an einen neuen Michael Mann Film können im Grunde genommen kaum größer sein. Zwar kenne ich erst
wenige seiner überhaupt wenigen Filme, aber diese waren eigentlich durchgehend überzeugend aber zumindest noch gut.
Mit COLLATERAL kehrt Mann an den Ort seines größten Erfolges zurück, nach L.A., dort wo er 1995 auch schon HEAT inszenierte.

Die Geschichte ist jedoch nicht so episch angelegt wie in seinem 90er Meisterwerk, sondern ist vielmehr eine kleine Taxifahrt.
Eines Nachts bekommt der Taxifahrer Max Besuch eines Mannes der sich Vinzent nennt. Er bietet ihm 600$ dafür die gesamte
Nacht in der Gegend herumkutschiert zu werden. Nach kurzem zögern willigt Max ein, weiß jedoch nicht was ihn erwartet.

Schon der erste Halt verdeutlicht zu welcher Sorte Mensch Vinzent zählt, er ist gnadenloser Auftragskiller. Die folgenden
eineinhalb Stunden zeigen nicht nur weitere Stationen von Vinzents Auftrag, sondern legen schwerpunktmäßig wert auf
Dialoge. Genau hier liegt eine große Stärke des Films. Die beiden Hauptdarsteller harmonieren wirklich hervorragend miteinander
und überzeugen auch so beide auf ihre Weise. Ich muss sagen, dass ich damit nicht unbedingt gerechnet hätte.
Gelungen ist bei den Dialogen besonders die Mischung aus "nachdenklichen" Szenen und Szenen bei denen sich im Publikum
großes Gelächter breit machte. Besonders Jamie Foxx gefällt hier mit einigen wirklich sympathischen Momenten.

Doch wie jeder Film von Mann ist auch dieser eine einzige Augenweide. Schon nach den ersten zehn Minuten konnte ich mich
nicht daran satt sehen, wie es Mann gelingt die Stimmung einer ganzen Stadt mit wenigen Aufnahmen einzufangen. Teilweise
gleitet die Kamera nur am Taxi vorbei, zeigt die verschiedenen Farbcacetten der Stadt und die Akteure nur schematisch und
schwenkt dann auf die Vogelperspektive über, mit der sogar L.A. nur wie eine kleine Spielzeugkiste aussieht. Also ich muss
schon sagen, dass an Michael Manns Stil so schnell keiner rankommt.

Hinzu kommmt die Auswahl der musikalischen Untermahlung. Anfangs noch leise, melanchonisch nimmt auch die Musik mit
der Zeit an Fahrt auf und passt sich wirklich stets an die Stimmung an (oder erzeugt eben diese). Den Soundtrack muss
ich mir auch noch besorgen.

Eigentlich gefallen mir besonders die ruhigen Momente, aber auch die wenigen Action-Szenen sind absolut stilsicher und hervorragend
filmisch umgesetzt. Großartig sind vor allen Dingen die Szenen im Club und die Anfangszene im Krankenhaus, wo sich Jäger
und Gejagte eigentlich schon begegnen.

Ein super Film, der sich mit ETERNAL SUNSHINE um die diesjährige Spitzenposition streiten wird.

#118 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 25. September 2004, 11:07

LE FABULEUX DESTIN D'AMÉLIE POULAIN [Jean-Pierre Jeunet, DVD Universal, DT]

Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Zu dem Film kann ich nun wirklich nichts schreiben, außer, dass ich ihn zukünftig nicht mehr in der Synchro
und nur noch alleine gucken werden. Ansonsten:


:love: :love: :love: :love: :love:

#119 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 26. September 2004, 14:18

SPIDER [David Cronenberg, DVD Redbus, OmeU]

Gott sei Dank habe ich nach NAKED LUNCH, den ich für mich zu den misslungsten Filme zählen würde, die ich in letzter
Zeit gesehen haben, das Kapitel Cronenberg noch nicht für beendet erklärt. Keine ekelhaften Szenen mehr, sondern
eine ruhige, aber meisterhafte Inszenierung.

SPIDER spielt auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen. Die eine zeigt, den "aktuelle" erwachsenen Spider und wie
er die Orte seiner Kindheit besucht. Die Kindheit stellt dann auch die zweite Ebene dar, in der Spider seine Vergangeneit
Revue passieren lässt und seine traumatischen Erlebnisse aufarbietet.

Natürlich könnte man dem Film vorwerfen, er sei nicht spannend und vorhersehbar. Dazu passen dann auch die trostlos
wirkenden Orte und die nur sporadisch eingesetzte Musik von Howard Shore. Doch getragen von wirklich stark
agierenden Schaupielern, allen voran Ralph Fiennes und Gabriel Byrne kommt Langweile dennoch nie auf.

Eingefügtes Bild

Das Ende lässte Platz für Spekulationen, obwohl ich schon eine starke Vermutung habe.. Auf jeden Fall konnte dieser
Cronenberg mich richtig überzeugen und ich muss mal überlegen, welchen ich mir als nächstes ansehe, im Moment tendiere
ich doch stark zu VIDEODROME.

#120 wwi

  • Senior-Member
  • PIPPIPPIPPIP
  • 601 Beiträge

Geschrieben 27. September 2004, 10:25

DON'T SAY A WORD [Gary Fleder, TV-Pro7, DT]

Wenn ich jetzt nicht den Überblick verloren habe, ist das glaube ich der erste Film den ich hier eintrage, den ich
TV geshen habe. Ich weiß auch gar nicht, was mich dazu brachte mir diesen schon im Vorhinein als soliden Thriller
abgestempelten Film zu geben.

Ein Psychiater lebt mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter mitten in New York, in einem riesigen modernen
Appartement. Am Abend vor Thanksgiving bekommt Dr. Nathan Conrad einen Anruf von einem Kollegen, der Probleme
mit einer bestimmten traumatisierten Patienten hat. AUch Nathan kommt nicht sofort an sie heran und eigentlich
erklärt er dieses Kapitel auch schnell für beendet. Die Situation ändert sich als seine Tochter entrführt wird. Die
Entführer fordern aber kein Geld, sondern verlangen von Nathan der Patienten einen bestimmten Zahlensschlüssel
zu entlocken, ohne dass Nathan jedoch weiß um was es sich handelt.

Die noch recht gelunge Anfangsphase zerfällt schnell in einenn üblichen 08/15 Film. Deutlich ist zu erkennen, wie Gary
Fleder versucht Elemente von Filmen von REAR WINDOW o.ä. einzubauen und dabei kläglich scheitert. Sicherlich
ist es interessant wenn die Entführer ständig Nathans Frau beobachten können, aber das ist nicht nur einfallslos,
sondern einfach auch nur schwach umgesetzt. Insebsondere die Szene in der die Patienten Nathan attackiert ist
geradezu lächerlich. Ich bin teilweise ncoh recht schreckhaft, aber wenn man versucht, dass ganze in Zeitlupe
zu filmen kann das nur in die Hose gehen.

Natürlich bietet der Film schon die gewisse Sonntagabend Fernsehunterhaltung, kommt darüber jedoch nicht hinaus
und ist vorhersehbar, schlecht inszeniert und mittelmäßig gespielt.





Besucher die dieses Thema lesen: 8

Mitglieder: 0, Gäste: 8, unsichtbare Mitglieder: 0