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Es war dann schließlich doch etwas schade, als Clint Eastwood den Regie-Oscar bekam. Auch von AVIATOR nicht wirklich das Gelbe vom Ei war, hätte ich die Auszeichnung Marty schon gegönnt. So gesehen war Eastwood an diesem Abend der Böse und von nun an hatte sein "Baby" bei mir einen schweren Stand.
Die ebenfalls ausgezeichnete Hillary Swank spielt Maggie Fitzgeraldc eine 31 Jahre alt Frau, die ihr Leben durch Kellnern finanziert, eigentlich aber davon träumt eine große Boxerin zu sein. Nach einem Boxkampf von Frankie Dunns (Clint Eastwood) Schützling spricht sie den Veteranen einfach an und verlangt von ihm sein Trainer zu werden. Der lehnt selbstverständlich ab, würde er doch nie eine Frau trainieren. Maggie bleibt davon uneberührt und kommt am nächsten Tag in die Boxhalle Frankies, in der sein alter Schützling Eddie Scrap-Iron Dupris (Morgan Freeman) als Aufseher und Seelsorger angestellt ist. Er ist es auch, der als erster das Talent in Maggie sieht und auf eine distanzierte Weise Frankie von ihr überzeugt. Schließlich lässt Dunn sich überreden und die Karriere von Maggie nimmt Fahrt auf. Nebenbei lässt Eastwood immer mehr seine Hülle fallen, zeigt von welchen Motiven und Erlebnissen seine Figuren beeinflusst werden. Frankie fühlt sich immer noch schuldig für den Verlust von Eddies Auge und kann keinen Kontakt zu seiner Tochter mehr herstellen. Maggie ist völlig einsam, ihre Familie ist nur geldgeil und ihr Vater gestorben. Neben der geschäftlichen Verbindungen baut sich mit der Zeit auch eine beinahe Vater-Tochter-Geschichte um die beiden Protagonisten auf.
Als großen Kampf ihrer Boxkarriere ist der Fight gegen die dt. Weltmeisterin angesehen, die als besonders unfair und beinahe unbesiegbar gilt. (Ein merkwürdiges neues Feindbild das Eastwood hier geschaffen hat)
Nach dem Kampf (dessen Titel im übrigen auch für den Filmtitel verantwortlich ist) schlägt der Filme eine unerwartete Richtung ein. Beide Hauptdarsteller brillieren in ihren Rollen und verkörpern glaubhaft ihr Motive und Überlegungen. Das ist auch die Stärke des Films und weniger die Karriere eine Frau, die aus dem nichts kam. Die Geschichte ist gewöhnlich, sicher, aber wie Eastwood in die Herzen der Protagonisten blicken lässt ist meisterhaft.