"Say hello to my little friend"
#301
Geschrieben 04. Mai 2005, 16:57
Man merkt dem Film schon an, dass er kurz nach Tarantinos beiden Erstfilmen entstanden ist. Die Geschichte um eine Handvoll Gangster, deren gemeinsamer Coup in die Hose geht kommt einem zwar bekannt vor, dennoch ist Gary Fleder es gelungen dem Film eine eigene Handschrift zu verleihen. Hervorzuheben ist in erster Linie der wirklich hervorragende Cast. Andy Garcia spielt den wichtigsten Charakter, einen ehemaligen Gangster, der sich nicht vor einem scheinbar letzten Job seines Boss' drücken kann. Er soll den Verlobten der Ex-Freundin seines Sohns einschüchtern, so dass er das heiraten schnell vergisst. Ein scheinbar einfacher Auftrag, der durch Reibereien in den eigenen Reihen aber erheblich erschwert wird und man zudem die vorlaute Schnauze eines jungen Erwachsenen aus Los Angeles unterschätzt. Als das ganze im Blutbad endet, bleibt für die Beteiligten nur die Flucht, denn ein Auftrags-Killer ist schon auf sie angesetzt. In diese Rolle ist Steve Buscemi zu finden, der hier einen seiner besten Kurzauftritte hat. An der Seite von Andy Garcia stehen zudem Christopher Walken als Boss, Gabrielle Anwar (SCENT OF A A WOMAN) als Garcias Angebetete, Chrisopher Lloyd und viele weitere bekannte Gesichter.
Neben dem tollen Darsteller-Cast weiß vor allem die Mischung aus lustigen Sprüchen, einigen blutigen Szenen und einer spannenden Geschichte zu gefallen. Dennoch hatte ich mir insgeheim ein bißchen mehr von dem Film versprochen. Zwar bietet er gute Unterhaltung und wirkt für mich auch "eigen", hat mich aber dennoch nicht begeistert. Im Moment kann ich auch nicht genauer ausführen, woran das gelegen habe könnte und belasse es daher einfach mal dabei.
#302
Geschrieben 06. Mai 2005, 12:01
Das Weiße Haus war wohl im Jahr 1997 ein sehr gern gesehenes Thema. Neben Eastwoods Film beschäftigten sich zusätzlich MURDER AT 1600 und SHADOW CONSPIRACY mit Verschwörungstherien innerhalb oder rund um die amerikanische Regierung. In seinem Film spielt Eastwood einen beinahe pansionierten Profieinbrecher, der eines Nachts, bei seinem letzten Coup zufällig einen Mord beobachtet. Es stellt sich heraus, dass der Täter niemand anderes als der amerikanische Präsident ist. Sein Opfer ist die Frau eines Multimillionärs, der finanziell stark beteiligt an der Wahl des Präsidenten war. Eastwoods Figur entscheidet sich zuerst für die Flucht, will das Land verlassen und das Gesehene einfach vergessen. Als er dann aber die falsche und verlogene Rede des Präsidenten hört kann er nicht einfach verschwinden und muss sich in die Geschichte einschalten. Zusätzlich sorgt die Einbindung seiner Tochter für Brisanz. Nun wird er nicht nur von dem Secret Service und der Polizei gesucht, auch der Millionär hat einen Profikiller auf ihn angesetzt.
Das Problem des Films ist einfach die mangelnde Spannung. Zwar ärgert man sich schon über die Vorgehensweise der Politik und findet Gefallen sich das ganze als Realität vorzustellen. Eastwood lässt den Zuschauer die ganze Zeit auf einen Showdown warten, dieser findet dann aber so nie statt. Die Highlights des Films sind für mich die Szenen mit Clint Eastwood und Ed Harris. Ich mag es, wenn der potentielle Verbrecher Gespräche mit seinen Jägern führt, dabei ganz ruhig bleibt und mit ihnen spielt. Ansonsten ist der Film typisch für Eastwood in allen Bereichen solide.
#303
Geschrieben 06. Mai 2005, 12:24
Byron Orlock ist ein Horrorfilmstart der alten Schule. Er spielte in seiner Karriere die klassischen, bösen Monster. Bei einer Vorführung seines neuen Films erkennt er jedoch das seine Zeit zu Ende ist. Es ist nicht nur, dass er sich selbst zu alt für die Filmbranche fühlt, sondern vielmehr seine Rolle als veraltet ansieht. Er glaubt nicht, dass er heute noch eine gruselige Präsenz auf die Bühne bringen könnte und will daher auch von einem letzten Film nichts mehr hören. Doch er sieht die Sache gelassen. Seine Sekretärin und seinen Regiessuer verweist er nur auf die Zeitung und meint, dass dies der neue, moderne Horror sei. Das ist der eine Handlungsstrang des Films, sehr amüsant, ironisch und tol gespielt.
Gleichezeitig dazu sieht man die Geschichte eines Waffenfanatikers. Erst deckt er sich in einem Waffengeschäft ein um abschließend mit seinem Vater trainieren zu gehen. Dabei zielt er auch auf seinen Vater und sein Finger ist schon zum Abdrücken bereit. Doch noch passiert nichts. Einige Tage später ist jedoch sein Tag gekommen. Erst legt er seine Frau, seine Mutter und seinen Bruder um, danach macht er sich auf den Weg für seinen Kreuzzug. Er legt sich am Rande eines Highways auf die Lauer und erledigt von dort einen unbekannten Autofahrer nach dem anderen.
Die beiden Handlungsstränge treffen sich zum Abschluss im Autokino. Byron Orlock soll hier eigentlich seinen letzten Auftritt haben und der Waffenfanatiker hat sich dort vor der Polizei versteckt. Schließlich kommt es zum Duell der beiden.
Ein wiedermal beeindruckender Film von Peter Bogdanovich, um dessen Entstehungsgeschichte ja auch so einige Geschichten existieren. Der Reiz des Films liegt zum einen an dem hier großartigen Boris Karloff und zum anderen an der großen Spannung des Terrorkinos. Großes Kino.
#304
Geschrieben 07. Mai 2005, 16:01
Die bisherigen Filme aus der Gangster-Collection von Warner ähnelten sich nicht nur in der Thematik (welch Wunder), sondern auch die Plots verliefen größtenteils nach dem gleichen Muster. Meistens ging es um eine Gangster-Karriere, von dem Beginn bis zum bitteren Ende.
WHITE HEAT beginnt schon anders, als ich es erwartet hätte. In bester Western-Manier überfällt eine ganze Herde von Gangstern einen Zug und macht sich mit der Beute aus dem Staub. In einer versteckten Hütte beraten sich die Verbrecher nicht nur, sie belauern sich auch. Keiner traut dem anderen. Gleichzeitg zeigt der Film, wie die Polizei die Spurensuche aufnimmt. Lustig ist dabei zu sehen, wie die Polizei auf modernste Mittel zurückgreift, die auch heute noch nicht altmodisch wirken.
Die zweite Phase des Films läuft im Knast ab. Cody (James Cagney) hat sich der Polizei gestellt, allerdings nicht für den Überfall auf den Zug, um so nur eine Strafe von zwei Jahren absitzen zu müssen. Sein Plan gelingt auch, doch weiß er nicht, dass die sein Zellennachbar ein Polizist ist. In bester DONNIE BRASCO Manier schließt der Gangster den Polizisten in sein Herz und vertraut ihm vollkommen.
Schließlich endet der Film in einer großartigen Verfolgunsjagd und zu guter letzt mit einer deftigen Schießerei. Das interessante an dem Film ist nicht nur der großartige Plot, sondern auch die Charakterstudie von James Cagney Charakter. Geprägt ist er größtenteils von seiner Mutter, zu der er beinahe eine hitchcocksche Verbindung hat. Sie will er letztlich beeindrucken und ihr ein gutes Leben ermöglichen.
Von den bisher gesehenen Filmen aus der Box ist WHITE HEAT auf jeden Fall mit großem Abstand der beste und ich möchte stark bezweifeln, dass sich bis zum Ende dahigehend noch etwas verändert.
#305
Geschrieben 09. Mai 2005, 11:34
Wie auch schon bei TEXAS CHAINSAW MASSACRE sehe ich das Remake vor dem originalen Klassiker. Den ersten Teil von Romero's DEAD Trilogie hatte ich vor einiger Zeit mal gesehen und fand den ehrlich gesagt zum Sterben langweilig. Den zweiten, also den originale DAWN habe ich mal kurz angefangen, mangels Interesse aber auch nicht zu Ende geguckt. So kann ich also nicht behaupten, dass ich voreingenommen diesem Film gegenübergetreten bin.
Das Horror-Genre gehört bestimmt nicht zu meinen Favoriten, wobei es natürlich auch dort Ausnahmen gibt. Als solchen habe ich DAWN OF THE DEAD in erster Linie auch nicht empfunden. Vielmehr steht doch hier die Action im Vordergrund und als "Story" die Katastrophe. Für mich funktioniert DAWN recht ähnlich wie andere Katastrophenfilme. Den gleichen Effekt hatte übrigens Hitchcocks BIRDS auf mich. Positiv ist anzumerken, dass der Film sofort in Gang kommt. Keine langen Dialoge, nur ganz kurz wird die Hauptperson vorgestellt, aber ebenso schnell angegriffen und damit geht der Kampf ums Überleben los.
Die Situation in dem Einkaufszentrum hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Umzingelt von Zombies und ohne größere Hoffnung muss die Gruppe irgendwie am Leben bleiben. Dass einer nach dem anderen auch zum Zombie wird liegt auf der Hand, denn für ein bißchen Spannung muss ja gesorgt sein. Was mich wirklich gestört und angeekelt hat war die Szene mit der Geburt. Meinentwegen bin ich dahingehend konservativ oder sonstwas, aber die Szene war für mich einfach geschmacklos und unnötig.
Tja, alles in allem kann ich DAWN ein gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Vorher war ich mir schon sicher, dass ich dan dem Film kein Gefallen werde finden können und begeistert bin auch ganz bestimmt nicht. Dennoch musste ich teilweise schmunzeln und fühlte mich, wie gesagt, weitesgehend gut unterhalten.
#306
Geschrieben 10. Mai 2005, 18:39
Paul Weitz hatte schon mit seinem letzten Film ABOUT A BOY bewiesen, dass er im Stande ist einen romantischen Film losgelöst von genretypischen Klischees zu drehen. Durch Hugh Grant konnte ich allerdings keinen sonderlichen Gefallen an dem Film finden, der in erster Linie natürlich von der hervorragenden Vorlage von Nick Hornby profitierte. Das Drehbuch zu seinem neuesten Film IN GOOD COMPANY schrieb Weitz selbst und damit muss er sich keineswegs hinter Hornby verstecken.
Auch IN GOOD COMPANY ist vielen seiner Genrekollegen deutlich überlegen. Die Story läuft scheinbar nach einem gewohnten Muster ab, bietet aber zusätzlich dramatische und glaubhaft tragische Szenen, die den Film zu etwas besonderem machen. Die Übernahme der großen Firma scheint Dan seinen Job zu kosten und ein junger Aufsteiger übernimmt seinen Posten. Dieser kennt sich in der neuen Branche nicht aus, profitiert lediglich von der Größe und der Macht seines alten Unternehmens. Die Jugend kommt an die Spitze, findet aber dennoch lange Zeit nicht ihr Glück. Man ist es von Hollywood-Produktion zwar gewohnt gezeigt zu bekommen, dass Geld nicht die Welt bedeutet, aber IN GOOD COMPANY gelingt es, zumindest mir, das ganze auch ein wenig glaubhaft zu machen. Geld ist ein wichtiges Thema im Leben und das zeigt der Film auch, reicht aber bis zu einem gewissen Grad zur eigenen Befriedigung.
Hinzu kommt außerdem die ein oder ander lustige Szene, die natürlich sehr albern sind, aber bei mir blendend funktionieren. Die Besetzung des Films ist natürlich auch erstklassig, Dennis Quaid sehe ich immer recht gerne, nur schade, dass er nicht in vielen guten Filmen mitgespielt hat. Nach sehr langer Zeit endlich mal wieder eine rundum gelungene Star-Komödie aus Hollywood.
#307
Geschrieben 11. Mai 2005, 13:40
Mit SPRING, SUMMER, FALL, WINTER.... AND SPRING hatte Ki-Duk eines der Highlights im vergangenen Jahr abgeliefert. Nachdem etwas merkwürdigen THE ISLE war mir die Lust auf weitere Film von Ki-Duk erstmal vergangen, da sein neuestes Werk aber für unter 5€ zu haben war, bekam der Film seine Chance.
Keine Frage, Kim Ki-Duk hat es optisch richtig drauf. Auch hier liefert Ki-Duk wieder wunderschöne Aufnahmen, die im starken Gegensatz zu der grauenhaften Geschichte stehen. Die Prostitution von Jugendlichen ist ein zentrales Thema des Films. Die Ausarbeitung der Thematik ist jedoch ziemlich außergewöhnlich. Ki-Duk zeigt die Opfer als Kinder und das gesamte Geschäft als ein Spiel. Die beiden Mädchen scheinen nicht wirklich zu wissen, auf was sie sich einlassen und betrachten auch das Wegrennen von der Polizei als Vergnügen. Das ändert sich erst mit dem Tod von einem der beiden Mädchen. Die andere (sorry, aber keine Ahnung mehr wer wie hieß) steigt jetzt erst richtig ins Geschäft ein, weil sie denkt so ihren Verlust am besten verarbeiten zu können. Sie kassiert jedoch nicht mehr für ihre Dienste, im Gegenteil sie bezahlt die Freier sogar zurück. Die dritte Phase des Films beginnt damit, dass der Vater herausfindet, wie seine Tochter ihre Nachmittage verbringt. Von nun an macht er sich zur Aufgabe die Freier aufzulauern, ihnen Angst einzujagen und schließlich auch Gewalt zuzufügen.
Ein wenig überrascht war ich darüber, dass Kim Ki-Duk in seinen Darstellungen gar nicht mal allzu deutlich sich ausdrückt. Natürlich weiß der Zuschauer genau was passiert, sieht aber nie die beiden Mädchen bei ihren Geschäften. Auch in den späteren Gewaltszenen bleibt die Kamera, im Vergleich zu THE ISLE, relativ distanziert. Natürlich gibt es Blut zu sehen, aber nicht so brutal wie ich es mir hätte vorstellen können. Vielleicht bin ich auch mittlerweile dahingehend ein wenig abgehärteter als noch früher. In jedem Fall hat sich Ki-Duk bei mir fürs erste wieder rehabilitiert und weitere Filme werden noch ihre Chance bekommen.
#308
Geschrieben 12. Mai 2005, 15:20
Ridley Scott war wohl mit seinem GLADIATOR, zusammen mit den HERR DER RINGE Filmen, am meisten verantwortlich für den aktuellen Boom der Monumental- und Sandalenfilme. Doch dass Scott auch nur eine Kopie der RINGE-Filme abliefern würde, war für mich nur schwer vorstellbar. Natürlich erinnert die eine oder andere Szene an die Tolkien-Saga, aber welcher Film mit Massenszenen tut das mittlerweile nicht mehr.
Die Geschichte von KINGDOM OF HEAVEN ist schnell erzählt. Ein junger Schmied wird nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes von seinem verschollenen Vater aufgesucht, der ihm anbietet ihn nach Jerusalem zu begleiten. Schließlich folgt der Schmied dem Vater, schwört dessen Eid und wird letztlich zum Kriegshelden. Insbesondere die erste Hälfte (bis zur mal wieder vollkommen unnötigen Pause) ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, wenn auch bisweilen die Logik vernachlässigt wird. Der Film verzichtet glücklicherweise auf endlose Gespräche und drückt sich stattdessen lieber in Bildern und Gesten aus. Die Kämpfe bzw. die Duelle sind wieder ganz nach meinem Geschmack und teilweise richtig blutig. Es war schon lustig zu lesen, dass die Araber vor dem Film ihre Sorge geäußert haben und sie dann im Film zu sehen. Dort sind sie dann nämlich keineswegs die Stereotypen, die bösen Unbekannten aus dem Osten. Ob das jetzt durch den Druck der islamischen Kirche zu Stande kam oder nicht, ist erstmal zweitrangig, auf jeden Fall ist es wohltuend anders. Bestimmt war es etwas platt eingebracht, aber mir hat es dennoch gefallen, wie der Film sich kritisch gegenüber Kirchen im Allgemeinen äußert. Nach der Pause beginnt recht schnell und dafür umso ausgiebiger die Schlacht um Jerusalem. Keine Frage, diese Szene erinnert verdammt stark an das Ende von THE TWO TOWERS. Diese Szenen sind mir dann auch etwas zu langatmig, aber gerade noch im Bereich des erträglichen. Gerade zum Ende merkt man, dass Orlando Bloom leider kein Russel Crowe ist. Während ich bei GLADIATOR mit Gänsehaut auf den Bildschirm starrte, waren mir die Reden von Bloom herzlich egal.
Insgesamt ist KINGDOM OF HEAVEN ein sehr gelungener Unterhaltungsfilm, der nicht an die Klasse von GLADIATOR rankommt. Es wird ja auch schon über eine verlängerte Fassung auf DVD diskutiert, auf die ich aber gerne verzichten werde könne. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass die Kriegsszenen noch verlängert werden und das muss nun wirklich nicht sein.
#309
Geschrieben 13. Mai 2005, 20:03
Nach dem Film von Ridley, nun ein Film seines Bruders. Wiederum handelt es sich dabei um einen Film, den ich öfter mal so nebenbei im TV verfolgt habe, aber weder komplett gesehen, noch "konzentriert" verfolgt habe. Dafür bin ich heute eher dankbar, denn auf englisch geht der Film ja mächtig ab. Dabei ist die Story erstmal nebensächlich und auch reichlich banal. Das macht aber nichts, denn LAST BOY SCOUT will nichts anderes außer unterhalten. Für solche Filme ist Bruce Willis einfach immer eine Bereicherung. Seine Rolle ist beinahe ein Kopie von John McClain aus DIE HARD, aber who cares? Die Sprüche sitzen auch hier perfekt und sorgen durchgegehnd für gute Unterhaltung. Dass der Film dabei so richtig unpolitisch ist, tut ihm nur zusätzlich gut. Es ist auch lustig zu sehen, wie Damon Wayans neben Bruce richtig aufblüht. Mit der Zeit stiehlt er Willis beinahe die Show, aber das dann doch nicht ganz. Zum Ende hin wird der Film noch zu einem wilden Action-Spektakel. Autos fliegen quer in der Luft herum, Schießereien ohne Ende und das Blut fließt auch nicht zu knapp. Ich bin zwar jetzt nicht so scharf darauf "harte Filme" zu sehen, aber irgendwie bin ich der Meinung, dass hier die Brutalität schon notwendig ist, weil ansonsten der Film von seiner Coolness verlieren würde. Ich meine, wie würde das aussehen, wenn Bruce in der Gegend herum ballert und einer nach dem anderen ohne Blutvergießen umkippt, albern oder? So oder so ist THE LAST BOY SCOUT aber ein wunderbarer Unterhaltungsfilm und wird von nun an häufiger den Weg in meinen Player finden.
#310
Geschrieben 14. Mai 2005, 13:09
Ich hatte den Film lange vor mir her geschoben, weil ich befürchtete keinen Zugang zu dem Film aufgrund der Sprachbarriere finden zu würden. Schon nach den ersten Minuten war mir klar, dass das kein Problem darstellen wird. Ich müsste mir mal notieren, welche Sprachen mir das Filmerlebniss wirklich erschweren, am schlimmsten waren da bisher glaube ich schwedisch und kurosawa-japanisch.
Die Film erzählt die Geschichte einer Zufallsbegegnung zwischen der pensionierten Lehrerin Isadora und dem Halbwaisen Josue. Isadora arbeitet an einem Bahnhof in Rio und schreibt Briefe für Analphabeten. Auch Josue ist gemeinsam mit seiner Mutter ein Kunde und möchte endlich seinen Vater kennenlernen. Als Josues Mutter stirbt ist dieser völlig allein in der Metropole. Keine Verwandten lassen sich ausfindig machen und so nimmt Isadora Josue fürs erste auf. Nachdem sie ihn beinahe an Organhändler verkauft hatte, beschließt sie ihn zu seinem Vater zu bringen. Schließlich beginnt der Road-Movie Teil des Films, der die beiden quer durch Brasilien führt.
Ich hatte vorher gar nicht bewusst wahrgenommen, dass hier der gleiche Regiesseur wie bei THE MOTORCYLCE DIARIES aktiv war. Dabei ähneln sich die beiden Filme schon stark, insbesondere bei den wunderschönen Landschaftsaufnahmen und der warmherzigen Geschichte. Teilweise ist CENTRAL STATION ein wenig überspielt und drückt zu stark auf die Tränendrüse. Darauf folgen dann aber auch immer wieder wirklich schöne Szenen. Der Guevara Film hat mir zwar ein wenig besser gefallen, aber auch CENTRAL STATION ist ein sehr gelungener Film.
#311
Geschrieben 14. Mai 2005, 13:32
Ein ganz typsicher Eastwood. Er selbst spielt wie fast immer einen unbekannten, namenlosen Reiter, der eines Tages in eine kleine Stadt namens Lagos kommt. Die Bewohner der Stadt betrachten ihn alle skeptisch und fürchten sich vor dem merkwürdigem Fremden. Der macht drei Halunken kalt und erntet so den Respekt der Bürger. Diese wollen ihn nun dazu bringen in der Stadt zu bleiben, um drei weiteren Verbrechern das Handwerk zu legen. Eastwoods Figur zeigt lange kein Interesse, willigt aber ein, als ihm vorgeschlagen wird über alles in der Stadt verfügen zu dürfen. Und das nutzt er dann schamlos aus. Er kauft sich eine komplett neue Ausrüstung, läd das halbe Dorf auf eine Lokalrunde ein und macht einen kleinen Zwerg zum Sheriff und Bürgermeister. Eastwoods Figur ist hier kein klarer Held, er ist zynisch, nutzt die Angst der Bewohner aus, will ihnen aber gleichzeitig auch vermitteln, dass sie nichts als kleine Feiglinge sind. Er verwandelt die Stadt immer mehr in eine Hölle, lässt die Häsuer rot anmalen und überschreibt das Stadtschild schließlich mit "Hell". In seinen Träumen sieht er immer wieder das gleiche Bild. Ein Mann am Boden, der von allen Seiten geschlagen und gepeitscht wird. Am Ende des Films stellt sich in der deutschen Fassung heraus, dass er der Bruder des am Boden liegenden ist und sich für die Schmach rächen wollte. In der Originalfassung bleibt seine Identität jedoch zweifelhaft. Da ich wusste, dass das Ende im englischen noch ein wenig anders ist, habe ich mir den Schluss noch einmal in der Originalfassung angesehen und dieser gefällt mir doch deutlich besser. Hier bleibt Eastwood Figur mysteriös, beinahe übermenschlich. HIGH PLAINS DRIFTER merkt man deutlich an, von wem Eastwood am meisten inspiriert wurde. Natürlich sieht auch Eastwoods Western gut aus, aber gegen die Dollar-Trilogie kommt er eben nicht an. Leones Einfluss äußert sich in der langen wortlosen Eröffnungssequenz oder an dem Einsatz von Flashbacks beispielsweise. Dass er am Ende, wie auch schon in PALE RIDER, noch gerettet werden muss, finde ich ein wenig doof, aber auch nicht so schlimm. HIGH PLAINS DRIFTER ist zwar ein unterhaltsamer, aber kein hochklassiger Film.
#312
Geschrieben 15. Mai 2005, 13:23
So langsam muss man sich ja vorbereiten. Die DVDs hatte ich mir sofort zum Verkaufsstart im September gekauft, bisher waren sie aber noch vollständig ungesehen und zum Start des letzten Teils der Saga bietet sich die DVD-Premiere doch an.
Über die DVD Fassungen wurde ja viel geschrieben. Lucas hat schon wieder einiges verändert und macht dadurch seine Serie kaputt war ein weit verbreitete Meinung. Ich muss dazu sagen, dass ich altersbedingt, aber auch so, nicht mit den STAR WARS Filmen "aufgewachsen" bin und erstmals mit den Filmen bei der Wiederaufführung im Kino in Berührung kam. Die Veränderungen die Lucas seit dem vollzogen hat, stören mich auch dementsprechend nicht. Damals hatte ich so allerlei Vorurteile gegen die Serie, weil ich den großen Fehler machte sie mit STAR TREK gleichzusetzen.
Doch schon damals wussten die Filme mir direkt zu gefallen. Der erste Teil allerdings war noch nie mein Lieblingsteil. Besonders bei den weiteren Sichtungen und auch gestern zog sich der Anfangsteil ein wenig und es dauert gut zwanzig Minuten bei mir bis sich das STAR WARS Feeling einstellt. Meine Lieblingsfigur in dem ersten Teil der Saga war schon immer Obi-Wan und ich ärgere mich jedes Mal darüber, dass man ihn so früh hat sterben lassen. Dass er dennoch weiter eine Rolle spielt ist kaum ein Ausgleich dafür. Ansonsten, was kann man noch groß zu STAR WARS schreiben? Immer wieder ein Erlebnis.
#313
Geschrieben 15. Mai 2005, 13:34
Nachdem ich gestern mit dem ersten Teil fertig wurde, konnte ich doch nicht mehr bis heute warten und habe direkt meinen Lieblingsteil hinterher geschoben. Doch das war er nicht immer. Als ich damals den Film im Kino gesehen hatte, war es für mich ein ziemlich unbefriedigendes Filmerlebnis. Wie im vorherigen Beitrag erwähnt kannte ich die Filme vorher noch nicht und das Ende von EMPIRE zeigt ja mehr als deutlich, dass ein weiterer Teil folgen wird. Mit diesem Empfinden aus dem Kino zu gehen war doch ein wenig enttäuschend und wenn ich mir vorstelle, dass man ursprünglich 3 Jahre warten musste, um das Ende der Saga zu sehen, empfinde ich heute noch tiefes Beileid für alle damaligen Kinogänger.
Tja, heute ist EMPIRE mein Lieblingsteil der Trilogie. Woran das liegt? Zum einen liebe ich den Ausbildungsteil mit Skywalker bei Yoda. Diesen Part hätte man meinentwegen noch einiges länger zeigen können. Gleichzeitig ist der Film einfach um ein vielfaches besser ausgestattet als der Ursprungsfilm. Die Kulissen sind wesentlich vielfältiger und sehen - egal ob Schneewüste oder Wolkenstadt - einfach toll und unheimlich phantasievoll aus. Außerdem ist Vader endlich der Oberschurke und die Musik gefällt mir hier auch um einiges besser. Heute folgen dann wahrscheinlich noch die JEDI.
#314
Geschrieben 15. Mai 2005, 17:48
JEDI war nach der Erstsichtung aller Filme mein Favorit. Das hat sich mittlerweile total geändert, ich empfinde ihn nun als den schwächsten der drei Filme, aber das hat bei STAR WARS ja nichts zu sagen. Der Anfang des Films ist auf jeden Fall direkt einmal hervorragend. Ohne Einleitung geht es sofort zur Sache. Man merkt aber schon während der Befreiung das der dritte Teil der Saga eine wesentlich leichtere Atmosphäre hat als EMPIRE, zumindest eine ganze Zeit lang.
Ich hätte mir für den letzten Teil auch immer gewünscht, dass man Lukes Ausbildung vollständig zu Ende bringt und zeigt. Natürlich wird er auch so zum Jedi, aber mir hätte da eine kurze Fortführung im Stile von EMPIRE sehr gut gefallen. Was ich an dem dritten Teil nicht so mag, ist die für mich übertriebene Vater-Sohn-Geschichte. Auch, dass Vader am Ende wieder zum Guten bekehrt wird, mag ich nicht sonderlich. Das als Kritik zu bezeichnen wäre bestimmt zu viel, aber einige Szenen zwischen den beiden sind mir schon ein wenig zu kitschig. Im Mittelteil, nach der Ankunft auf dem Waldplaneten, ist der Film auch kurze Zeit etwas zäh und offenbart für meinen Geschmack ein paar Längen. Erst gegen Ende hin nimmt der Film dann wieder richtig Fahrt auf, ist dann aber wieder ausgesprochen unterhaltsam.
Es hat mal wieder Spaß gemacht die Original-Trilogie in ihrer Vollständigkeit und dieser DVD-Qualität zu betrachten. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich die Filme wohl nie in englisch werde gucken können, dafür habe ich mich zu sehr an die dt. Stimmen gewöhnt. Zum Schluss finde ich es wenig doof, dass Hayden Christiansen an Stelle des toten Vaders zu sehen ist, aber das ist zu kurz, als das ich mich darüber aufregen könnte. Mal sehen, ob ich jetzt auch noch EPISODE 1 & 2 sehen werde, eigentlich wäre das ja die bessere Vorbereitung für Donnerstag.
#315
Geschrieben 16. Mai 2005, 11:39
"Do you own a video camera?"
"No. Fred hates them."
"I like to remember things my own way."
"What do you mean by that? "
"How I remembered them. Not necessarily the way they happened."
Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden den Film nicht rational für mich verständlich machen zu können. Aber warum ist dieser Haufen von Puzzleteilen, der doch nicht zusammen passt trotzdem so faszinierend? Vielleicht deshalb:
"Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse. " (Brecht)
Was ist mir dieses Mal noch aufgefallen? Die Figur von Patricia Arquette gleicht der von Kim Novak aus VERTIGO ungemein. Auch sie tritt mit zwei verschiedenen Haarfarben und Persönlichkeiten auf. In VERTIGO will James Stewart im zweiten Teil des Films Kim Novak zu seinem Idealbild verwandeln. In LOST HIGHWAY scheitn der "blonde Teil" von Patricia Arquette auch der Traumvorstellung eines männlichen Protagonisten zu entsprechen.
Ansonsten bin ich bei dieser Sichtung wieder nicht großartig mit dem Verständnis weiter gekommen, versuche es aber auch gar nicht erst zwanghaft. Für mich sind die ersten 30 Minuten so etwas wie die Auseinandersetzung mit den persönlichsten Ängsten: Das Gefühl, dass die Frau fremd geht, das Eindringen Fremder in die Wohnung/Privatsphäre, die Ermordung der Frau und schließlich die Verurteilung trotz Unschuld (?). Weiteres habe ich nicht zu sagen, aber die nächste Sichtung kommt bestimmt schon bald.
#316
Geschrieben 16. Mai 2005, 20:19
So, jetzt habe ich mich doch dazu entschlossen, auch noch die beiden ersten Episoden der STAR WARS Saga vor meinen Kinobesuch am Donnerstag zu packen. Bei dem Film muss ich als erstes immer an meinen Cousin denken, der damals riesiger STAR WARS Fan war und sich im Voverkauf bereits Tickets für 7 verschiedene Vorstellungen sicherte. Begeistert war er damals nicht und ich würde selbst meine Lieblingsfilme nicht so oft innerhalb von ein bis zwei Wochen sehen wollen. Ich war damals Gott sei Dank nur einaml im Kino, aber die Erwartungen waren - wie eigentich überall - gigantisch. Natürlich war auch ich damals nicht zufrieden, aber heute mit der mittlerweile bestimmt sechsten oder siebten Sichtung habe ich meinen Frieden mit dem Film geschlossen.
Sicherlich gibt es allerlei was man kritisieren könnte. Keine Frage, Jar Jar Binks nervt, aber im Prinzip hat er ja nicht allzu viel Spielzeit spendiert bekommen. Es mag bestimmt auch sein, dass der Schluss stark an "Krieg der Sterne" erinnnert, aber JEDI war auch schon nicht großartig anders. Ansonsten bietet der Film doch schon eine Menge, die STAR WARS für mich auszeichnet und ausmacht. Phantasievolle und prächtige Kulissen, die mit der modernen Technik teilweise umwerfend aussehen, ein bißchen (hier zu viel) Klamauk und ein wenig Action, sprich leichte Unterhaltung. Dass die alten Filme wesentlich stärker waren, ist keine Frage, aber PHANTOM ist auch nicht so schlecht wie sein Ruf. Einige Szenen gefallen mir immer wieder, so zum Beispiel die Befreiung der Prinzessin am Anfang oder finale Kampf mit Darth Maul. Schade, dass wieder einmal zwei interessante Figure schnell (also nach dem Film) die STAR WARS Welt wieder verlassen. PHANTOM ist klar der schwächste , mittlerweile denke ich aber überwiegend sinnvolle Teil, der gute Unterhaltung bietet.
#317
Geschrieben 17. Mai 2005, 22:21
Die dritte Serie von HBO, die ich beginne auf DVD zu sammeln. THE WIRE war ein vollkommener Blindkauf, ich hatte erst wenig über die Serie gehört, dann aber nur positives. THE WIRE behandelt innerhalb der ersten Staffel nur einen Fall. Es geht um das Drogenmilieu in Baltimore, in dem sich einige Morde zugetragen haben. Daher wird eine spezielle Einheit aus Mordkommission und der Drogenabteilung der Polizei zusammengestellt, die sich dem Fall annimmt. Direkt ist mir die Wahl der Location positiv aufgefallen. Endlich wird nicht New York oder LA als Ort gewählt und durch die eher unbekannte Stadt gewinnt die Serie zusätzlich an Authenzität.
Der Beginn der Serie ist sehr unübersichtlich geraten. Direkt zu Beginn wird eine große Anzahl von Charakteren eingeführt, die nach und nach mehr oder weniger vorgestellt werden. Der Vorteil den THE WIRE hat, ist ganz klar, dass es als Serie und nicht als Film konzipiert wurde. So kann die Geschichte sich entwickeln und die Arbeit der Polizei von verschiedenen Seiten gezeigt werden. Im Laufe des Falles wird die Figurenkonstellation auch immer deutlicher. Der Zuschauer wird richtig in das Milieu versetzt, lernt die Abläufe und Gewohnheiten der Dealer kennen und auch die Polizeiarbeit wird genauer beleuchtet, als man es gewohnt ist. Trotz der zusammenhängenden Serie gibt es einige Episode die dennoch herausragen. Das ist zum einen die Folge mit dem Basketballspiel und die letzten 2-3 Folgen. Überhaupt nimmt die Serie erst mit zunehmender Dauer richtig Fahrt auf. Dann aber ist sie teilweise unglaublich brillant. Schauspielerisch ist das alles mal wieder Top-HBO-Niveau und auch die Inszenierung weiß zu gefallen. Ungewöhnlich ist auch der Schluss der Staffel, kein Happyend, nicht einmal ein klarer Abschluss des Falls ist festzustellen, stattdessen bleibt alles beim Alten. Auch das passt in das brutale, realistisch Gesamtbild. Großartig.
#318
Geschrieben 18. Mai 2005, 13:17
Tatsächlich könnte das gestern erst die zweite Sichtung nach dem Kinobesuch gewesen sein, in die DVD hatte ich zwar schon einige Male geguckt, aber ganz gesehen habe ich den Film glaube ich bisher nur im Kino. EPISODE II schließt nicht so nahtlas an den Vorgänger an, wie man es von der alten Trilogie gewohnt ist, sondern spielt 10 Jahre nach den Ereignissen von EPISODE I. Eine sehr glückliche Entscheidung, denn so wird Anakin Skywalker nicht mehr als Kind (was einem Film nie sonderlich gut tut), sondern als junger Erwachsener gezeigt. Es deuten sich auch schon mehr als deutlich erste Zeichen der dunklen Seite der Macht bei ihm an. Heruasragend dabei ist für mich die Szene, in der Anakin seine Mutter findet. Wie er sich anschließend dazu entschließt das ganze Dorf abzumetzeln und seine darauffolgende Rede gegenüber der Senatorin lassen endlich erahnen, dass hier der junge Darth Vader zu sehen ist.
Ansonsten ist die bisherige Analogie der beiden STAR WARS Trilogie bemerkenswert. Während EPISODE I stark an HOPE erinnert, orieniert sich CLONES ungemein an EMPIRE. Wie auch bei meinem Lieblingsteil erzählt Lucas seine Geschichte in zwei Handlungssträngen. Einmal die Verfolgungsjagd von Obi-Wan und zum anderen die Liebesgeschcihte zwischen Anakin und Padmé. Die Szenen zwischen den beiden triefen natürlich gerade so vor Kitsch und die Dialoge sind selten dämlich und hölzern, insgesamt macht das aber nicht viel der gesamten Spielzeit aus. Gegen Ende kommt es dann wohl zur bisher größten Schlacht der STAR WARS Filme. Dass auch Yoda als kämpfender Jedi zu sehen ist, amüsiert und unterhält ebenso gut wie die Sprüche von Obi-Wan in Anakins Richtung. Wenn am Ende dann noch der "Imperial March" ertönt ist die Vorfreude auf EPISODE III auf ihrem Siedepunkt.
#319
Geschrieben 19. Mai 2005, 16:45
Der Kreis schließt sich. Diesmal hatte ich nicht den Fehler gemacht und im Vorhinein alles gelesen und mir angeguckt, was auch nur im entferntesten mit STAR WARS zu tun hatte. Klar, die Trailer habe ich gesehen, ansonsten waren mir aber weder Bilder aus dem Film bekannt, noch hatte ich eine Kritik vollständig gelesen. Die einzige Vorbereitung war für mich alle anderen Filme noch einmal zu sehen und das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, denn so begeisternd und mitreißend war schon lange kein Kinobesuch mehr.
Der Film beginnt direkt mit einem noch nie gesehen Effekt-Feuerwerk. Während ich jedoch bei EPISODE II oft das Gefühl hatte, der Einsatz von Computer-Effekten und küsntlichen Welten sei ein wenig übertrieben gewesen, so wirkt bei SITH alles recht übersichtlich und sieht optisch eher wieder wie die alten Filme aus, technisch natürlich wesentlich fortgeschrittener. Die Liebesszenen zwischen Padmé und Anakin sind kaum noch vorhanden, doch leider sind die wenigen Dialoge wieder hölzern bis zum geht nicht mehr. Das wars dann aber auch schon fast an Kritik. Außerdem schadet den neuen Filmen meines Erachtens nach die Tatsache, dass für jeden Film ein anderer Bösewicht gewählt wurde. EPISODE III ist der düsterste aller Star Wars Filme und eine solche Bösartigkeit hätte ich Lucas gar nicht zugetraut. R2D2 ist in diesem Teil ein absolutes Highlight und Obi-Wans Sprüche erreichen beinahe schon Han Solo Niveau. Was mich außerdem noch gestört hat, sind Kleinigkeiten. Dass Samuel L. Jacksons Figur den Imperator locker beseitgen kann, Yoda aber nicht finde ich ein wenig doof, aber aus dramturgischer Sicht ist das natürlich logisch.
Die finalen Kämpfe wiederum sind glänzend. Überhaupt meine ich, dass Ewan McGregor sich im Laufe der STAR WARS Filme unheimlich gesteigert hat und zum Schluss eine würdige Heldenfigur darstellt. Störend bei dem Kampf zwischen Obi-Wan und Vader war nur die unnötig bösartige Kulisse. Ansonsten bin ich aber restlos begeistert. Die letzten Bilder sind zwar ein wenig kitschig, aber mir gefallen diese Bilder mit den dazu gehörigen Musikthemen. Ich hatte zumindest die letzte halbe Stunde eine Dauergänsehaut.
Ein würdiger Abschluss der Filmsaga.
#320
Geschrieben 20. Mai 2005, 12:18
Robert Greenwalds Dokumentation zeigt das Imperium von Rupert Murdoch auf dem amerikanischen Medienmarkt durch die FOX-Gruppe und offenbart wie Murdoch die Zuschauer gewollt manipuiert und betrügt. Vieles der Dokumentation wurde schon öfter im Zusammenhang mit der Wahl von George W. Bush gezeigt, doch die systemathische Anleitung der Geschäftsführung war mir so bisher noch nicht bekannt. Natürlich sollte man bei politischen Dokumenationen nicht alles glauben, was man sieht, aber hier wirkt das alles doch sehr glaubhaft und seriös recherchiert. Wenn man die Dokumentation abgesehen vom Informationsgehalt betrachtet, muss aber angemerkt werden, dass sie ansonsten ein wenig eintönig gestaltet wurde. Immer wieder werden SZenen aus verschiedenen Fox Nachrichtenmaganzinen gezeigt und anschließend Stellungsnahmen von ehemaligen Fox-Mitarbeitern. Ich hätte mir noch das ein oder andere Streigespräch mit den Verantwortlichen gewünscht. Das Highlight war für mich dann auch die Szene des jungen Mannes, dessen Vater bei 9/11 ums Leben kam. Wie er trotz seines Verlustes die Situation noch nüchtern betrachtet und dem gelernten Showmann Paroli bietet ist beeindruckend und von der anderen Seite gesehen unfassbar. Auch wie die Sprecher von Fox demokratischen Bürger mit einem liebevollen "Shut up" das Wort entziehen ist kaum vorstellbar. Alles in allem gelingt es Greenwald ganz gut seinen Standpunkt klar zu machen und seine Dokumentation ist letztlich ein gelungenes Plädoyer für den freien Journalismus.
#321
Geschrieben 20. Mai 2005, 14:52
Das ist jetzt auch schon wieder einige Tage her, dass ich den gesehen habe, aber an Details kann ich mich jetzt schon kaum noch erinnern. Der Film hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Am besten hat mir dann schon fast die Grundidee des Films gefallen, das ganze als Puppenspiel zu inszenieren. Dabei bin ich wirklich überrascht wie gut die Puppen selbst und die gesamte Inszenierung aussehen. Inhaltlich ist der Film jedoch eher als durchwachsen zu bezeichnen. TEAM AMERICA bezieht keine politsche Stellung, sondern zieht einfach mal die gesamte Politik mit allem was dazu gehört durch den Dreck und das ist ja auch ok. Allerdings hätte ich mir den Film doch einiges bissiger, zynischer und letztlich auch lustiger vorgestellt. Die Andeutungen auf weitere Filme und die Verarschung sämtlicher Klischees ist zwar ganz witzig, auf Dauer aber erstaunlich langweilig. Ich war auch schon nie ein großer SOUTH PARK Fan, aber dort ist der Humor doch um einiges härter und konsequenter. Sicherlich bietet TEAM AMERICA einige lustige Szenen, beispielsweise den Anfang in Paris oder den Auftritt von Hans Blix. Über die ganze Spielzeit betrachtet, waren die Gags jedoch sehr überschaubar. TEAM AMERICA versucht für meinen Geschmack auch übertrieben zu provozieren, bleibt aber selbst dabei ziemlich harmlos und langweilig. Mal im Ernst, wer kann sich darüber beömmeln eine 30sekündige Kotzsequenz zu ertragen oder was soll so skandalös an der Sexszene sein? In den deutschen Kinos war diese Sequenz geschnitten, aber auch ich hätte darauf verzichten können. Hey super, da wird sich ins Gesicht geschissen, witzig. Wie bereits gesagt ist der Film an einigen Stellen wirklich ganz lustig, aber ich kann weder die Begeisterung noch die Skandale rund um den Film verstehen.
#322
Geschrieben 22. Mai 2005, 10:59
OUT OF TIME ist mit sicherheit kein innovativer oder kreativer Thriller, die Story hat man so oder so ähnlich nun auch schon oft genug gesehen, doch die herrliche Küste Floridas und Denzel Washington als Einzelgänger machen den Film dann doch zu etwas besonderem. Die Grundidee ist klar und könnte beinahe von Hitchcock sein. Ein unschuldiger Mann wird durch eine Intrige in einen Kriminalfall hineingezogen, der schon früh durchschaut werden kann, doch dessen Auflösung sehr spannend hinausgezögert wird. Denzel Washington ist hier ein Polizist, muss aber selbst immer einen Tick schneller arbeiten als seine Kollegen, um seine Unschuld zu beweisen muss er nämlich die tatsächlichen Täter finden, ansonsten deutet alles auf ihn hin.
Daneben hat sich Washingtons Figur auch noch mit dem FBI rumzuschlagen und muss sein gestohlenes Geld wiederbeschaffen. Der Film macht dabei aber nicht den Fehler den Hauptplot aus den Augen zu verlieren und fokussiert sich fast ausschließlich auf die Figur seines Hauptdarstellers. Darstellerisch gibt es bei dem Film erwartungsgemäß nichts auszusetzen. Washington spielt wie immer stark und zeigt seine Figur mal ernst und hektisch und dann wieder amüsiert und selbstironisch. Bei Eva Mendez frage ich mich langsam ernsthaft, ob man ihr die Powerfrau jetzt in jedem Film abnehmen muss. Sie macht zwar ihre Sache gut, aber langsam kann ich sie nicht mehr ernst nehmen.
Das alles macht OUT OF TIME zu einem spannenden und gleichzeitg schönen Thriller, der sich sicherlich nicht für das mehrfache Sehen eignet, so aber bestens funktioniert.
#323
Geschrieben 22. Mai 2005, 13:16
Ähmm.....ja, das war zumindest meine erste Reaktion. Den Film hatte ich mir vor allem vorgenommen zu sehen, weil Scorsese den in seinen Top10 der 90er hat. Aber auch sonst scheint der Film teilweise ja unheimlich beliebt zu sein. Ich konnte leider keinen Zugang zu dem Film finden. Jetzt habe ich einige Tage noch mal über den Film nachgedacht, einige Kritiken und Kurzkommentare gelesen, weiß aber immer noch nicht so recht, was ich von dem Film halten soll. Ästhetisch gefilmt, sehr gut gespielt, aber inhaltlich versteh ich mit dem Film einfach nichts anzufangen. Vielleicht in ein paar Jahren mal wieder....
#324
Geschrieben 22. Mai 2005, 13:37
Der zweite Film von Raoul Walsh aus der Gangsters Collection ist der einzige Film der Box, der von der Klasse her in die Nähe von WHITE HEAT kommt. Der Film beginnt im ersten Weltkrieg. Man sieht drei amerikanische Soldaten in einem Schützengraben sitzen und hört zu, wie sie alle ihre Zukunft nach dem Krieg sehen. Es scheint für alle selbstverständlich, dass sie zurück zu ihrem alten Job kommen können. Direkt nach seiner Ankunft begibt sich Eddie Bartlett (James Cagney) also zu seinem ehemaligem Arbeitgeber. Als er feststellen muss das nicht nur sein Job weg ist, sondern der gesamte Arbeitsmarkt schwarz aussieht, scheint er eine Lösung im Alkoholhandel zu sehen. Durch die Prohibition war Alkohol schwer angesagt. Sowohl das Betreiben von illegalen Kneipen, als auch der Verkauf von hochprozentigem Alkohol florierte und es war leicht einen Absatzmarkt zu finden. Eddie steigt rasant auf, bemerkt jedoch nicht, dass das Geschäft langsam ins Wanken gerät und übersieht auch den Verlust seiner Freundin. Sein gesamtes Kapital verliert er letztlich an der Börse.
THE ROARING TWENTIES behandelt recht schnell einige Epochen der amerikanischen Geschichte und präsentiert seinen Hauptdarsteller nicht als geborenen Verbrecher, sondern auch als Opfer politischer Fehler. Trotz der recht dramatischen und eigentlich überwiegend traurigen Geschichte bleibt der Film erstaunlich kurzweilig und unterhaltsam. Störende Längen sind mir im Grunde nicht aufgefallen. Bemerkenswert ist in jedem Fall noch die herausragende Leistung James Cagneys. Er spielt nicht nur den skrupellosen Gangster glaubhaft, sondern verkörpert die verletzliche Seite ebenso gut. Es passt auch ins Gesamtbild dieses großartigen Films, dass sich Cagney zum Schluss für seine Liebe opfert, die er trotz allem nie haben kann.
#325
Geschrieben 23. Mai 2005, 16:23
Ich weiß ja nicht, ob es an meiner gestrigen, nicht besonders guten Stimmung lag, dass ich mich für diesen Klassiker des britischen Kinos nur mäßig begeistern konnte. Dabei beginnt der Film recht nett und erinnert teilweise stark an James Bond Humor. Doch irgendwie stellt sich recht schnell bei mir Langeweile ein. Es dauert mir einfach zu lange bis der Job endlich mal anfängt. Da wird ewig debattiert (passte ja) und der Höhepunkt des Films auf die letzte halbe Stunde gelegt. Der "Job" selbst ist dann auch recht spaßig, auch wenn ich mir auch das ein wenig unterhaltsamer vorgestellt hätte. Michael Caine gefällt mir in seiner Rolle auch nicht so recht, er ist auch so ein Fall, der mit zunehmendem Alter deutlich an Charisma gewonnen hat. Wie man einen solchen Typen glaubwürdig als Playboy auftreten lässt, ist mir schleierhaft, aber er scheint ja nicht unbeliebt bei den weiblichen Fans gewesen zu sein.
Ich bin mal gespannt, wie mir die neue Verfilmung gefallen wird. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ich mich von dieser mehr begeistern lassen kann. Es soll ja auch nur ein recht loses Remake des Klassikers sein.
Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen. Ich schieb die Schuld einfach mal dem gestrigen Abend in die Schuhe und werde dem Film noch mal eine Chance in weniger schwarzen Zeiten geben.
#326
Geschrieben 25. Mai 2005, 13:40
Nachdem mir der erste Teil doch sehr gut gefallen hat, war ich gespannt darauf, was Steven Soderbergh dieses Mal mit seiner Starpower wird anfangen können.
Der Aufhänger, mit dem OCEAN'S TWELVE anfängt, ist für meinen Geschmack ein wenig missraten. Erst wird das Casino ausgeraubt und so bald Andy Garcia auftaucht und für Druck sorgt, kuschen sie alle wieder. Da will mir die Logik nicht so ganz erscheinen. Wie auch immer, abgesehen davon ist der Film seinem Vorgänger recht ähnlich. Wieder stehen mehrer Diebstähle im Vordergrund und eine kleine Liebesgeschichte am Rande. Nachdem George Clooney im ersten Teil ja bestens bedient wurde, ist nun Brad Pitt an der Reihe. Catherine Zeta-Jones ist ähnlich wie Julia Roberts im ersten Teil, auch noch die Gegenspielerin der Gang. Prächtig amüsiert habe ich mich dieses Mal vor allen Dingen über Matt Damon. Seine Rolle entspricht irgendwie viel mehr dem Bild, das ich von ihm habe, als seine Rollen in den Bourne-Filmen. Überraschend war noch der Auftritt eines weiteren Stars aus Hollywood über dessen Erscheinen im Film ich nicht bescheid wusste. EIn weiterer gelungener Moment ist die Szene, in der Julia Roberts sich selbst spielt und die dazu gehörigen Kommentare ihrer Mitstreiter. Wieder hat Soderbergh vieles richtig gemacht und ein rundum gelungenes Filmchen abgeliefert. Wenn ich noch einen obligarischen Vergleich ziehen müsste, würde ich vielleicht dennoch den Erstling leicht vorne sehen.
#327
Geschrieben 26. Mai 2005, 14:01
Da die Episoden kaum etwas miteinander verbindet, bespreche ich einfach jede Episode kurz einzeln.
STRANGE TO MEET YOU
Recht gelungener Einstieg, der sich ausgiebig mit dem Titelthema beschäftigt. Roberto Benigni höre ich aber doch lieber auf italienisch.
TWINS
Ziemlich langweilige Episode, in der Steve Buscemi eine Verschwörungstheorie über den Untergang von Elivs Presley vorträgt. Zäh und kaum lustig.
SOMEWHERE IN CALIFORNIA
Schrecklich langweilig.
THOSE THINGS'LL KILL YA
Meine Lieblingsepisdoe. Zwei alte Italiener diskutieren mal wieder über die Sucht von Kaffee und Zigaretten.
RENÉE
Kann ich mich jetzt schon nicht mehr dran erinnern, nicht schlecht, aber zum vergessen.
NO PROBLEM
Nervig.
COUSINS
Beeindruckendes Beweis für die Wirkung von Make-up und Maske. Unglaublich, das hinter diesen beiden komplett unterschiedlichen Frauen die gleiche Schauspielerin steht. Eines der wenigen Highlights.
JACK SHOWS MEG HIS TESLA COIL
Na ja, von der Idee her ganz witzig, insgesamt dann aber doch eher blöd und unnötig.
COUSINS?
Zäher Einstieg, doch zunehmend lustiger und bissiger. Letztlich auch eine schöne Episode.
DELIRIUM
Sympathischer Auftritt von allen drei Schauspielern. Die Diskussion ist zwar nur mäßig spannend, aber doch ansehbar.
CHAMPAGNE
Schöner Abschluss.
Alles in allem bin ich nicht sonderlich begeistert. Dennoch habe ich jetzt mal wieder Lust auf Jarmuschs Spielfilme bekommen.
#328
Geschrieben 28. Mai 2005, 10:55
Den hatte ich jetzt auch schon wieder eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, hatte den aber immer noch als den lustigsten der drei "großen" Python Filme in Erinnerung.
Was ich allerdings nicht mehr in Erinnerung hatte, war der Dokumentarfilm am Anfang und der anschließende Gag. Ich meine, dass ich mir schon bei MEANING OF LIFE nicht sicher war, ob ich gerade den richtigen Film sehe und auch dieses Mal bin drauf reingefallen. Der Anfang des Hauptfilm enttäuscht auch meine Erinnerungen nicht. Gute Gags am laufenden Band. Erst der Bauer, der die Autorität des Königs in Frage stellt und ihn über die Demokratie aufklärt. Dann der Kampf mit dem schwarzen Ritter, die mit Abstand lustigste Szene des Films. Nach dem Zusammensetzen der Ritter wird der Film aber ein wenig langweilig und mit den einzelnen Episoden der jeweiligen Ritter gehen leider die guten Gags verloren. Erst gegen Ende gelingt es dem Film für meinen Geschmack wieder zurück zum roten Faden zu finden und einige gelungene, lustige Szenen schließen den Film dann ab. Abgesehen davon ist hier schon deutlich die Handschrift von Terry Gilliam zu erkennen und lässt das Können seiner späteren Filme bereits erahnen. Bis auf JABBERWOCKY habe ich jetzt glaube ich auch alle seine Filme gesehen. Herausragend sind für mich jedoch lediglich BRAZIL und 12 MONKEYS der Rest ist eher durchschnittlich oder schlechter. Von den Python Filmen gefällt mir glaube ich MEANING OF LIFE am besten, noch vor BRIAN und GRAIL.
#329
Geschrieben 28. Mai 2005, 12:04
Zusammen mit JACKIE BROWN wahrscheinlich mein Lieblingsfilm von Tarantino. Wie eben auch bei dem anderen genannten Film ist dieser hier am beständigsten, das heißt jede Sichtung bereitet mir aufs neue unheimlich viel Spaß und ist zusätzlich noch wunderbar kurzweilig.
#330
Geschrieben 30. Mai 2005, 13:41
Für Wes Andersons vierten Spielfilm THE LIFE AQUATIC hatte ich mich lange Zeit überhaupt nicht interessiert. Die Trailer gefielen mir nicht so recht und das Cover des Kinoplakats sah auch nicht gerade einladend aus. Umso überraschter war ich dann von dem eigentlich Ergebnis. THE LIFE AQUATIC gelingt es wunderbar eine einzigartige Atmosphäre aufzubauen, irgendwo zwischen Ironie, Albernheit und Romantik. Im Grunde genommen ist die Story des Films unheimlich dämlich. Ein Kollege von Steve Zissou wird während eines Tauchgangs von einem unbekannten Jaguar-Hai getötet. Dafür möchte Zissou nun Rache nehmen und begibt sich gemeinsam mit seiner Film-Crew auf die Jagd. Kurz vor dem Aufbruch lernt er auch noch seinen Sohn kennen, der mittlerweile bereits 30 Jahre alt ist und bisher dem Vater noch unbekannt war. Doch die Integration seines Sprößlings ist erstaunlich einfach. Wiedereinmal besticht bei einem Wes Anderson Film die Bildästhetik. Hinzu kommen einfach tolle Einfälle wie der Aufbau des Bootes. Hier wurden sehr geschickt die Außenwände weggelassen, so dass der Innenraum für die Kamera stets sichtbar ist und keine Hindernisse für lange Kamerafahrten darstellt. Bei dem heißen Wetter ist es doch auch öfter mal schwer sich bei einem neuen (also mir unbekannten) Film konzentrieren zu könne, doch LIFE AQUATIC ist wie für diese Jahreszeit geschaffen. Ohne Anstrengung wird einem hier mehr als nur gemütliche Unterhaltung geboten. Die ein oder andere Szene ist zudem noch unerwartet lustig, wie der Überfall der Piraten und das anschließende Abrocken von Murray. Dieser spielt hier mal wieder hervorragend und scheint auch wie für die Rolle gemacht. Nach anfänglicher Skepsis hat sich LIFE AQUATIC tatsächlich zu meinem Lieblingsfilm von Wes Anderson entwickelt.
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