"Let's hope this elevates their thinking..."
#181
Geschrieben 24. Januar 2005, 14:57
Originaltitel: Spy Game
Regie: Tony Scott
Produktion: USA/UK 2001
FSK: 12
Laufzeit: 117/145 Minuten
Wertung: ****/*****
„Die Presse brauchen wir so nötig, wie eine dritte Titte.”
Als der CIA-Agent Tom Bishop (Brad Pitt) bei einem Versuch, seine Freundin in China zu retten verhaftet wird, leugnet die CIA dessen Existenz und lässt ihn fallen. Diese Entscheidung will Bishops Kollege Muir (Robert Redford) nicht teilen und arbeitet deshalb auf eigene Faust gegen die Agency. Muir, der Bishop in Vietnam anwarb, hat seinen letzten Tag, bevor er sich endgültig in den Ruhestand begibt. Deshalb lässt er seine Kontakte noch einmal spielen und wendet seine alten Agententricks in den eigenen Reihen an - sehr zum Ärger des „Vertuschungsausschusses“...
Tony Scott, Bruder von Ridley Scott (Gladiator) und Erfolgsregisseur des 80iger-Jahre Hits Top Gun, schuf mit diesem Film einen sehr gelungenen und vor allem äußerst spannenden Agententhriller aller erster Klasse. Seine Bildersprache ist einfach einzigartig und die Postkartenaufnahmen sprechen eine Sprache für sich. Brad Pitt und Robert Redford liefern durchaus gute Leistungen ab und bringen den Zuschauer durch ihre unterschiedlichen Auffassungen von Erfolg zum nachdenken. Scott hat einfach an alles gedacht: Gute Charaktere, super Action und sauspannende Story, die jedoch die ein oder andere Länge einzubüßen hat. Das besondere dabei ist der Erzählstil des Filmes, der ca. 80 Prozent der Handlung in Rückblenden erzählt. Abgerundet wird das Ganze durch einen äußerst gelungenen Score von Harry Gregson Williams und einigen klassischen Musikeinlagen von Brahms und Co.
Fazit: Ein rundum gelungener Thriller aus dem Hause Scott. So will man ihn, so kriegt man ihn.
- The Punisher
#182
Geschrieben 26. Januar 2005, 14:51
Originaltitel: Ocean’s Eleven
Regie: Steven Soderbergh
Produktion: USA 2001
FSK: 12
Laufzeit: 113 Minuten
Wertung: ***/*****
„Jungs, gab’s für Euch ne’ Gruppenermäßigung, oder was?“
Danny Ocean (George Clooney) ist gerade aus dem Gefängnis raus, da plant er schon seinen nächsten Raubzug. Zusammen mit 10 anderen „Spezialisten“ (u.a. Brad Pitt, Don Cheadle, Bernie Mac, Matt Damon) will er in nur einer Nacht den Tresor eines ganzen Casinos leerräumen. Das Casino das er sich ausgesucht hat gehört nämlich dem Freund (Andy Garcia) seiner Ex-Frau (Julia Roberts), die er ganz nebenbei auch noch zurückerobern will. Nach Tagelanger Vorbereitung steht der wohl größte Coup, den Las Vegas je gesehen hat vor der Tür ...
Der Film bietet so viele große Namen und wirkt so cool, dass man sich über den Rest wohl kaum große Gedanken gemacht hat. So bleiben die Charaktere ultraflach und monoton, bei der Logik hapert’s ebenso. Regisseur Steven Soderbergh (Traffic) reichte wohl ein Film, der primär gut unterhalten soll und bei dem die Stars sichtbar Spaß haben. Zumindest auf dieser Schiene fährt er gut und sorgt sowohl für einige Lacher, als auch für knappe zwei Stunden voll guter Unterhaltung - mehr nicht. So bleibt Ocean’s Eleven nichts weiter als ein reiner Unterhaltungsfilm, der dann auch recht kurzweilig bleibt. Besonderes Highlight: Klitschko (wer kann die eigentlich voneinander unterscheiden?) ist einer der Boxer, die sich im Casino eine auf die Zwölf geben! Die Darsteller hatten definitiv Spaß, warum soll diesen nicht auch der Zuschauer geniessen können? Die DVD ist gut umgesetzt, bietet aber lediglich die Standardextras.
- The Punisher
#183
Geschrieben 28. Januar 2005, 13:48
Originaltitel: Wild Things
Regie: John McNaughton
Produktion: USA 1998
FSK: 16
Laufzeit: 103 Minuten
Wertung: ***½/*****
„Drei sind einer zuviel.“
Der junge High School Lehrer Sam Lombardo (Matt Dillon) hat alles, was sich ein Mann in seinem Alter wünscht: Er ist smart, sexy und erfolgreich. Als Vertrauenslehrer hat er viel Kontakt zu seinen Schülern, zu viel, wie die Schülerin Kelly (Denise Richards) behauptet. Der Frauenheld soll sie nämlich in seinem eigenen Haus vergewaltigt haben. Da Kellys Mutter (Theresa Russell) die einflussreichste Person in der ganzen Stadt ist, wird Sam schnell an den Pranger gestellt und vorerst suspendiert. Als sich dann auch noch die drogenabhängige Suzie (Neve Campbell) meldet, Sam habe sie ebenfalls vergewaltigt, ermittelt die Polizei. Sergeant Duquette (Kevin Bacon) glaubt schon bald an eine große Verschwörung und ermittelt schließlich auf eigene Faust ...
Neve Campbell und Denise Richards - zwei Frauen, die es Wert sind, sich den Film auf jeden Fall anzusehen. Wenn sich Mrs. Richards dann auch noch entblättert, ... . Doch nicht nur deshalb ist der Film lohnenswert, allein die vielen Wendungen in der Handlung (US-Kritiker Leonard Maltin: “This movie has more plot twists than a pretzel factory.“) und die hochkarätige Besetzung (u.a. auch Bill Murray) machen den Film zu einem durchweg sehenswerten Streifen. Einzig und allein bei der deutschen Synchronisation muss man Kritik üben: Nahezu unterste Klasse! Da wohl jede weitere Handlungsauseinandersetzung für Spoiler sorgen würde, mache ich Schluss - man will den Film ja schließlich noch geniessen können.
- The Punisher
#184
Geschrieben 29. Januar 2005, 11:12
Originaltitel: The Jackal
Regie: Michael Caton-Jones
Produktion: USA/UK/Frankreich/Deutschland/Japan 1997
FSK: 16
Laufzeit: 120 Minuten
Wertung: ***/*****
„Sagen Sie ihm, er kann seine Frauen nicht beschützen.“
Kurz nach dem Ende des Kalten Krieges ist Russland von Korruption und der Mafia gezeichnet. Als es amerikanischen und russischen Sicherheitskräften gelingt einen gesuchten Mafiosi zu stellen, verwickelt dieser die Beamten in ein Feuergefecht, bei dem er selbst getötet wird. Geschockt von diesem tragischen Verlust, beschließt dessen Vater nun blutige Rache an den USA zu nehmen. Er engagiert den Profikiller „Schakal“ (Bruce Willis), äußerst präzise und seit mehr als 20 Jahren absolut tödlich. Da FBI-Mann Preston (Sidney Poitier) und seine russische Kollegin Major Koslova (Diane Venora) keine Spuren des Killers finden können, holen sie den IRA-Terroristen Mulqueen (Richard Gere) aus dem Gefängnis und zwingen ihn zur Kooperation. Dieser ist der einzige, der die wahre Identität des Schakals kennt. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, denn sein Auftrag sieht vor, öffentliche und blutige Rache zu nehmen ...
Zwar ist das Remake des Originals (The Day of the Jackal) ziemlich Actionreich und bietet atemberaubende Explosionen, dennoch überwiegen die Schwachstellen. So kommt es zu absolut keiner Chemie zwischen den Rivalen Gere und Willis. Zwar spielen beide ihre Rollen recht routiniert, so will aber keine Spannung und auch kein Knistern zwischen den Stars aufkommen. Der Rest der Cast ist ebenfalls nur Mittelmaß und steht natürlich eher im Schatten der Todfeinde. Der Score ist kaum wahrzunehmen und auch nur sehr leise. Besser gefallen da schon so witzige Szenen, wie Jack Blacks Tod (das Beste im ganzen Film!) und die wunderschönen Luftaufnahmen des Marine-Helikopters. Weiteres Highlight, die Attentatswaffe des Schakals - was für eine Kanone (und die kommt wirklich aus Polen?)! Alles in allem eher durchschnittlich; was die Länge betrifft, so hätte man den Film deutlich kürzen können - ob das zu einem besseren Gesamtergebnis geführt hätte, ist eine andere Frage. Die TV-Movie-DVD bietet zwar (fast) keine Extras, ist in Sachen Bild und Ton aber gut gelungen.
- The Punisher
#185
Geschrieben 30. Januar 2005, 13:37
Originaltitel: Resident Evil: Apocalypse
Regie: Alexander Witt
Produktion: Deutschland/Frankreich/UK/Kanada 2004
FSK: Keine Jugendfreigabe
Laufzeit: 94 Minuten
Wertung: ****/*****
„Ich habe für die gearbeitet, das war mein größter Fehler.“
Nachdem in der kleinen Stadt Racoon City durch einen Unfall ein Virus freigesetzt wird, mutieren die Bewohner zu lebenden Toten. Schuld trägt der Konzern Umbrella, das mächtigste und größte Unternehmen auf der ganzen Welt. Natürlich will man diesen „unvorteilhaften Unfall“ möglichst gut vertuschen und so beginnen Truppen unter der Leitung von Major Cain (Thomas Kretschmann) damit, die Stadt hermetisch abzuriegeln. Als das Gefahrenpotenzial weiter in die Höhe steigt, lässt er die einzige Fluchtmöglichkeit für die Bewohner versiegeln und unterschreibt somit deren Todesurteil. Zur gleichen Zeit erwacht die ehemalige Sicherheitschefin der Umbrella Corporation, Alice (Milla Jovovich), in einem geheimen unterirdischen Labor. Sie kann nur erahnen, was hier mit ihr geschehen ist. Zusammen mit den beiden Polizisten Valentine (Sienna Guillory) und L.J. (Mike Epps), sowie der Reporterin Morales (Sandrine Holt), macht sich Alice auf, die Tochter eines Umbrella-Forschers (Jared Harris) zu retten, um so doch noch lebendig aus der Stadt herauszukommen. Als sie die kleine Angie (Sophie Vavasseur) gefunden haben, steht ihr „Ticket“ jedoch noch nicht zur Verfügung, denn Alice muss sich erst noch ihrer Nemesis stellen ...
Natürlich darf man von solch einem Film nicht viel erwarten, denn primär handelt es hier um einen Actionfilm, der für die Augen und nicht für den Kopf gemacht ist. Wie schon im Vorgänger der Videospielverfilmung Resident Evil (den ich bis heute noch nicht gesehen habe; was wohl aber auch nicht zwingend nötig ist, um das Sequel zu „verstehen“) spielt auch hier wieder Top-Model Milla Jovovich die Hauptrolle der Zombiekillerin und ehemaligen Umbrella-Mitarbeiterin Alice. Natürlich macht sie dabei eine äußert gute Figur, auch wenn sie mit Sandrine Guillory eine äußerst attraktive Konkurrenz an ihrer Seite dulden muss. Der Rest der Cast ist (bis auf unseren Mann in Hollywood, Thomas Kretschmann) natürlich weitestgehend unbekannt, was aber auch nicht weiter stört (Stars sind hier auch absolut nicht notwendig!). So durchschnittlich wie die Riege der Darsteller ist auch die Story. Alles hat man irgendwo schon einmal (besser) gesehen (Dawn of the Dead) und um es auf den Punkt zu bringen: Die Zombiegeschichte hat schon einen längeren Bart wie Rolf Zacherl.
Durch schnelle Schnitte und dunkle Umgebungen sieht man sowieso nicht allzu viel von Menschenfressern und Konsorten, von der Logik ganz zu schweigen (warum benutzen die Soldaten keine schweren MGs gegen die Zombies, wie Nemesis sie gegen das S.T.A.R.S. -Team einsetzt?). Wie aber schon erwähnt sind all diese Dinge nur zweitrangig, denn es gibt absolut gigantische Action und furiose Schießereien - und das Nonstop! In Sachen Gewalt hält man sich eigentlich weitestgehend zurück, so kann ich wirklich nicht nachvollziehen, warum die FSK ein Jugendverbot verhängte. Sei’s drum, denn das Zombie-Sequel bietet Action, die man so schnell wohl nicht wieder sehen wird - gigantisch! Lässt man sich auf diesen No-Brainer ein und schnappt sich eine Schüssel Popcorn statt einer Dose Konzentrationspillen, so wird man eineinhalb Stunden fürstlich unterhalten. Zur Belohnung gibt es dann gegen Ende auch eine halbnackte Milla Jovovich.
Fazit: Extrem kurzweilige Popcornunterhaltung für Action- und Zombiefans!
Die Leih-DVD von Highlight bietet neben dem Film in beeindruckender Qualität eine Fülle von gelungenen Extras. So beinhaltet die DVD sieben TV-Spots (in englischer Sprache) zum Actionkracher, einige Trailer (auch zu anderen Filmen), den besonderen Filmtipp, ein Making-Of, sowie einige Interviews mit den Darstellern. So stellt sich mir nur noch eine Frage: Wenn die deutsche DVD mit Dolby Digital 5.1 schon solch einen Sound bietet (die Nachbarn lassen grüßen), wie sieht es dann erst bei der RC3 mit dts es –Sound aus?
- The Punisher
#186
Geschrieben 30. Januar 2005, 14:22
Originaltitel: Ronin
Regie: John Frankenheimer
Produktion: USA/UK 1998
FSK: 16
Laufzeit: 120/140 Minuten
Wertung: ***/*****
„Was ist in dem Koffer?“
Irgendwo in Paris trifft sich ein Gruppe Söldner (u.a. Jean Reno, Robert De Niro, Stellan Skarsgård, Sean Bean) um einen mysteriösen Koffer für die Irin Deirdre (Natascha McElhone) zu besorgen. Was in dem Koffer ist und wer ihn haben will, erfahren sie nicht. Fest steht, der Koffer befindet sich in den Händen eines russischen Mafiosi, der ihn um jeden Preis behalten will. Nach langer Planung und etlichen Streitereien gelingt es der Buntgemischten Söldnertruppe schließlich den Koffer in die Hände zu bekommen. Doch er bleibt nicht lange in ihrem Besitz, denn es gibt Verräter in den eigen Reihen, die sich den Koffer unter den Nagel reißen wollen ...
Leider schafft es Regisseur Frankenheimer (Reindeer Games) lediglich ein paar nette Autoverfolgungsjagden auf die Beine zu stellen. Der Rest ist eher uninteressant und langweilig. Trotz hiesigem Staraufgebot, die ihre Sache sehr gut machen, kommt kaum Spannung auf. So erfährt man lange nichts über den Koffer und die Auflösung ist schließlich ziemlich enttäuschend. Schade, denn man hätte, auch in Hinsicht auf die Länge, deutlich mehr daraus machen können. So bleibt Ronin ein durchschnittlicher Thriller mit einem eher mauen Katz- und Mausspiel. Da kann auch Kati Witts Kurzauftritt nicht viel retten.
- The Punisher
#187
Geschrieben 06. Februar 2005, 14:13
Originaltitel: Collateral
Regie: Michael Mann
Produktion: USA 2004
BBFC: 15
Laufzeit: 115 Minuten
Wertung: ****/*****
„Das Taxi fahren ist nur vorübergehend.“
In den Straßen von Los Angeles ist Taxifahrer Max (Jamie Foxx) zuhause. Er kennt sie alle: Seitenstraßen, Abkürzungen, Highways und Stauzonen. Doch er ist kein gewöhnlicher „Cabdriver“, den für Max ist das herumkutschieren von Fahrgästen nur eine Übergangslösung, bis er genug Kapital hat, um seinen eigenen Limousinenservice zu gründen. Er will hoch hinaus, Promis und VIPs aus der ganzen Welt in einem dicken Benz quer durch L.A. fahren und sie am liebsten gar nicht mehr aussteigen lassen. Für diesen Traum schichtet er nunmehr schon seit zwölf Jahren und es ist kein Ende in sicht. Es scheint wohl auf Ewig ein Traum zu bleiben, auch wenn er fast täglich die Mercedes-Prospekte (S-Klasse) durchblättert. Trotz all diesen Träumen bleibt Max stets auf dem Boden und behandelt seine Kunden, als seinen sie der US-Präsident persönlich. So auch bei seiner aktuellen Klientin Annie (Jada Pinkett Smith), Staatsanwältin und Stressgeplagte. Er macht ihr Mut, verwickelt sie in ein nachdenkliches Gespräch und schenkt ihr schließlich seine Postkarte, die es stets verstand, ihn zur Ruhe zu bringen. Ist sein Taxi am Ziel angekommen, enden die Gespräche jedoch abrupt. Glücklicherweise bekommt Max von der äußers tattraktiven Unbekannten ihre Karte - für eventuelle juristische Fragen.
Die Nacht ist noch jung und Max nimmt seinen nächsten Kunden auf, ein graumelierter Anzugträger mit großem Koffer und eiskalten Gesichtszügen. Ungewöhnlicherweise verwickelt der Unbekannte ihn in ein Gespräch und bietet Max schließlich 600$ dafür an, ihn die ganze Nacht über zu fünf verschiedenen Adressen zu fahren. Nach anfänglichem Zögern willigt Max schließlich ein und bringt Immobilienmakler Vincent (Tom Cruise) zu seinem ersten Termin. Als er in seinem Taxi auf Vincent wartet und aus heiterem Himmel eine Leiche auf sein Taxi knallt, weiß Max, dass er sich den falschen Fahrgast ausgesucht hat. Dieser entpuppt sich nämlich als Auftragskiller und zwingt Max dazu, eine sonderbare Symbiose mit ihm einzugehen ...
Jamie Foxx, ein äußerst talentierter, schwarzer Nachwuchsschauspieler, der in diesem Jahr für zwei Oscars nominiert ist, und bereits einen Golden Globe für seine Rolle des Ray Charles in der Musikbiografie Ray gewinnen konnte. Schon hier zeigt er zusammen mit Tom Cruise (Top Gun, The Last Samurai), dass er ein grandioser Charakterdarsteller ist, der die Massen begeistert. Die Rolle des Taxifahrers Max ist wie ein Maßanzug auf ihn zurechtgeschnitten und sorgt für absolute Glaubwürdigkeit. Er ist einfach der absolute Durchschnittstyp (wenn nicht sogar ein Loser) und sorgt für eine absolut authentische Performance. Tom Cruise ist zwar schon ein alter Hase, kann aber dennoch positiv überraschen. So böse, eiskalt und optisch interessant hat man ihn noch nie zuvor gesehen. Er sollt wohl öfter einmal den Bösen spielen. War er am Anfang seiner Filmkarriere noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, so wirkt er spätestens in Collateral seriös und glaubwürdig. Von seiner ungemein starken Ausstrahlung bekommt der Zuschauer hier wohl das absolute Maximum. Regisseur Michael Mann hat schon mit The Insider bewiesen, dass seine Filme von großen Charakteren und Rollen getragen werden. Einmal mehr hat er einen großen Film geschaffen, der mit grandiosen darstellerischen Leistungen und einer tollen Story brilliert. Besonders interessant ist natürlich das Leben Max’. Er führt ein äußerst monotones Leben, will seine Mutter nicht enttäuschen und schwelgt in Träumen, die einer Utopie gleichkommen. Dennoch sind sein Leben und sein Alltag geordnet, denn sein Taxi putz er regelmäßig („Das ist das sauberste Taxi, das ich je gesehen habe.“) und als er sein Mittagessen im Wagen verschüttet (als die Leiche auf das Auto knallt), genießt es hohe Priorität, wieder aufgeräumt zu werden.
Sowieso ist Vincent derjenige, der sein Leben aus der Bahn bringt und Max damit an den Rand des Wahnsinns und des Ruins treibt. Er lässt ihn nicht nur indirekt selbst zu einem Killer werden, sondern bringt ihn auch dazu, über sich selbst hinauszuwachsen und „das Ruder in die Hand zu nehmen“. Interessanterweise kommt Vincent dabei nur teilweise als eiskalter Killer rüber; durch seine Gespräche und seine Beziehung zu Max sind die neiden schon nahezu (zwanghafte) Freunde geworden. Es scheint so, als wären die Morde Vincents gerechtfertigt und er mache nur den Dreck weg. Doch spätestens als das letzte Opfer auf der Liste erscheint, merkt nicht nur Max, sondern auch der Zuschauer, dass Vincent daran gehindert werden muss, weiter zu töten. Dem Zuschauer gefällt dabei natürlich die eiskalte Art Cruise’, wie er seine Gegner zur Strecke bringt. Die Szene mit den Wölfen kann man wohl als „Magic Moment“ bezeichnen, denn kurz darauf fährt die Kamera auf die Werbetafel des Taxis, auf der das Wort „Silver“ zu finden ist - Vincent ist grau (alt), die Wölfe sind es und auf Max’ Taxi steht es. So alt und grau er auch ist, so gut ist Cruise. Zusammen mit Foxx bilden die beiden ein absolutes Dream-Team, das Michael Mann gut ausgearbeitet hat. Collateral ist zwar kein Meisterwerk, aber ein weiterer, sehr guter Film aus Manns Feder.
Was hat man sich über die UK-DVD gefreut. Mehr als zwei Monate vor der deutschen Veröffentlichung bringt Paramount die britische RC2 mit einer deutschen Tonspur. Logisch, dass es da zu Lieferschwierigkeiten bei sämtlichen Anbietern kam. Die DVD an sich erscheint in zwei Versionen: Als (hier vorhanden) Single-Disc und als Special Edition Doppel-Disc. Beide bieten ein brillantes Bild (welches lediglich in dunklen Szenen ein stärkeres Schwarz vertragen hätte) und einen super Ton mit guter Sprachverständlichkeit und guten Surroundeinsätzen, die besonders bei Schusswechseln zum Vorschein kommen. In Hinsicht auf den Preis ein absoluter Kauftipp - der Film darf sowieso in keiner guten Sammlung fehlen.
- The Punisher
#188
Geschrieben 06. Februar 2005, 15:32
Originaltitel: 3000 Miles to Graceland
Regie: Demian Lichtenstein
Produktion: USA 2001
FSK: 18
Laufzeit: 125/145 Minuten
Wertung: *½/*****
„Wer hat gesagt, dass der King tot ist?“
Fünf Elvis-Imitatoren (u.a. Christian Slater, David Arquette) gehen nach Vegas, um ein Casino auszunehmen. Als einer der Kumpels beim Coup stirbt, streitet sich der Rest um dessen Anteil. Nach einer heftigen Schießerei, überleben nur Michael (Kurt Russell) und Murphy (Kevin Costner), die sich von nun an jagen und hinter dem Geld her sind. Das Geld befindet sich jedoch in den Händen der hübschen Cybil (Courtney Cox) - und die will sich das Geld nicht nehmen lassen ...
Die Schießereien sind das einzig interessante am Film. Der Rest ist blutig, unnötig und einfach nur strunzdoof! Einige coole Sprüche („Filter sind nur was’ für Schwuchteln und so alte Leute wie mich.“) machen Spaß, that’s it! Ein Film den die Welt nicht braucht - Elvis würde sich wirklich im Grabe drehen ...
#189
Geschrieben 07. Februar 2005, 11:59
Originaltitel: Indiana Jones and the Last Crusade
Regie: Steven Spielberg
Produktion: USA 1989
FSK: 16
Laufzeit: 118/150 Minuten
Wertung: ****/*****
„Nenn mich nicht immer Junior.“
Wir schreiben das Jahr 1938. Abenteurer Indiana Jones (Harrison Ford) kommt gerade von einer heiklen „Mission“ nach hause, da muss er erfahren, dass die Nazis seinen Vater (Sean Connery) entführt haben und mit Hilfe dessen Aufzeichnungen den Heiligen Gral finden wollen. Indy muss dies natürlich um jeden Preis verhindern, denn es wäre nicht auszudenken, welch enormen Schaden sie damit anrichten könnten. So begibt er sich nach Venedig, wo er die schöne Doktorin Elsa Schneider (Alison Doody) trifft und mit deren Hilfe er geheime Katakomben ausmachen kann, in denen sich die Gralstafel finden lässt. Die beiden sind jedoch nicht allein, denn die Gralshüter wollen die Entdeckung des Kelches Christi nicht dulden. Das Wettrennen um den Heiligen Gral hat begonnen und die beiden Jones’ müssen sich von nun an mit Nazis, Verrätern und anderen Tücken herumschlagen ...
Nach den beiden ersten Teilen markiert dieser nun den Schluss der Trilogie. Zwar wird schon seit längerem über einen vierten Teil gemunkelt, bis der aber den Weg in die Lichtspielhäuser findet, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Was uns somit bleibt ist eine wunderbare, zeitlose Trilogie, die das Duo Spielberg (Schindler's List)/Lucas (Star Wars) wohl auf Ewig „brandmarken“ wird. Indiana Jones and the Last Crusade wartet noch einmal mit einem riesigen Abenteuer und superber Action auf. Der anfängliche Blick zurück in Indys Jugend macht Spaß und war längst überfällig. Auch gefällt hier der gelungene Übergang in die „Gegenwart“. Indy war ein Abenteurer, ist ein Abenteurer und wird auch immer ein Abenteurer bleiben - auch wenn er (zum Schein) an der Universität lehrt. Neben dem Ganzen gefallen natürlich auch noch einige kleinerer Szenen, wie jene, in der Indy ein ungewolltes Autogramm vom Führer persönlich bekommt. Ebenso machen die süffisanten Wortgefechte des Vater-Sohn-Duos Spaß und sorgen für eine gelungene Abwechslung (man braucht ja schließlich auch mal Zeit zum Luftschnappen). John Williams’ Score (der nicht von ungefähr an den zu Star Wars erinnert) ist eigentlich immer perfekt und längst ist das Indy-Theme schon zum Kult geworden. Kult ist wohl auch das richtige Wort, um jene Trilogie zu klassifizieren, die bis Heute Millionen, wenn nicht sogar Milliarden einspielte.
- The Punisher
#190
Geschrieben 11. Februar 2005, 12:50
Originaltitel: The Sixth Sense
Regie: M. Night Shyamalan
Produktion: USA 1999
FSK: 16
Laufzeit: 103 Minuten
Wertung: ****/*****
„Ich sehe tote Menschen.“
Der Kinderpsychologe Dr. Malcolm Crowe (Bruce Willis) wird eines Abends in seinem Schlafzimmer auf schlimme Art und Weiße mit seiner Vergangenheit konfrontieren. Jener Vorfall beschäftigt ihn seither und er kann an fast nichts anderes mehr denken. Auch seine Beziehung leidet unter den ständigen Erinnerungen und unter Crowes Arbeit. So stellt ihm seine Frau ein Ultimatum: Entweder er hängt seinen Job an den Nagel, oder die Ehe ist ein für allemal geschieden. Die Entscheidung fällt ihm schwer, denn sein derzeitiger Patient ist ein interessanter und mysteriöser kleiner Junge (Haley Joel Osment), der behauptet, tote Menschen zu sehen. Crowe kommt der Sache nach und nach auf den Grund und sieht sich schon bald mit der schrecklichen Wahrheit konfrontiert ...
Dieser mysteriöse und spannende Thriller ist wohl der absolute Spitzenreiter in dessen Genre. Dunkle Visionen, Bilder von Toten und eine spannende Atmosphäre sorgen für gruselige Unterhaltung aller erster Klasse. So unmittelbar der Film beginnt, so abrupt endet er auch. Was zurückbleibt sind viele Fragen und Überlegungen, um sich klar zu machen, was hier gerade eigentlich geschehen ist. Dabei spielen Willis (Tears of the Sun) und Osment (A.I.) derartig brillant, dass es einem kalt den Rücken runter läuft. Ein Film, so mysteriös und wertvoll wie ein unbekannter Diamant.
Die DVD aus der AVF-Bild ist nichts besonders, bei Ton und Bild eher mies. Selbst die dts-Tonspur will einfach keine große Räumlichkeit erzeugen und ist somit reine Platzverschwendung. Extras gibt’s natürlich keine - aber bei dem Preis?
- The Punisher
#191
Geschrieben 12. Februar 2005, 13:07
Originaltitel: Falling Down
Regie: Joel Schumacher
Produktion: USA/Frankreich 1993
FSK: 16
Laufzeit: 104/125 Minuten
Wertung: ***/*****
„War nett bei Ihnen einzukaufen, ich werde Sie weiterempfehlen.“
Inmitten eines riesigen Staus, an einem heißen Sommertag, beschließt der arbeitslose Rüstungsangestellte William Foster (Michael Douglas) sein Auto einfach stehen zu lassen und zu Fuß zu seiner Tochter (Joey Hope Singer) zu gelangen. Doch auf dem Weg zu dem kleinen Geburtstagskind stellen sich ihm einige gesellschaftliche Hindernisse in den Weg, die er mit Waffengewalt zu lösen weiß - der Amoklauf eines von der Gesellschaft genervten Mannes beginnt ...
Außer einem brillanten Michael Douglas und viel Spannung vermag der Film nichts zu geben. Zwar hat Regisseur Joel Schumacher (8MM, Phone Booth) mit dem Thema der Selbstjustiz und des Amoklaufes ein heißes Eisen angepackt, so langweilt das Gesamtergebnis jedoch eher. Die Sache mit dem pensionierten Cop und dessen Frau nervt bis an die Schmerzgrenze, das hätte man sich nun wirklich sparen können. Im Gegensatz dazu ist es interessant anzusehen, dass sich Douglas’ Charakter ähnlich wie Robin Hood verhält. Er regt sich über die Reichen und Arroganten auf und setzt sich für die Armen bzw. Schwachen ein - alles eben in unsere heutige Zeit verlagert.
Fazit: Sozial- und Gesellschaftskritik, die zwar zum nachdenken anregen soll, aber nur mittelmäßig inszeniert ist. Definitiv Schumachers schlechtester Film.
- The Punisher
#192
Geschrieben 14. Februar 2005, 17:05
Originaltitel: The 6th Day
Regie: Roger Spottiswoode
Produktion: USA/Kanada 2000
FSK: 12 (Gekürzte Fassung)
Laufzeit: 108/135 Minuten
Wertung: ***/*****
„Das ist dafür, dass Du mit meiner Frau geschlafen hast!“
In naher Zukunft ist das klonen von Tieren an der Tagesordnung. Stirbt der beste Freund des Menschen unerwartet, lässt sich innerhalb weniger Stunden eine exakte Kopie des Tieres anfertigen - inklusive aller Gewohnheiten, Triebe und Erinnerungen. Zwar ist dieses Technik auch für den Menschen reif, so verbietet das „Sechste-Tag-Gesetz“ („Und am sechsten Tag schuf Gott den Menschen.“) jedoch deren Gebrauch. So findet es auch Pilot Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) gut und so soll es auch möglichst lang bleiben. Sowieso hält er nicht allzu viel von den „RePets“, den geklonten Haustieren. Als er jedoch an seinem Geburtstag sein Haus betreten will, muss er mit großem Schrecken feststellen, dass er sich schon inmitten der Feierlichkeiten befindet - Gibson wurde geklont! Hinter der ganzen Sache stecken der gewissenlose Dr. Weir (Robert Duvall) und Geschäftsmann Drucker (Tony Goldwyn), die auf einen baldigen Sturz des Gesetzes hoffen und insgeheim schon zahlreiche Klone herstellten (u.a. Sarah Wynter, Michael Rooker). Gibson hat nur noch ein Ziel vor Augen: Die Rettung seiner Familie und die Veröffentlichung der Klon-Protokolle...
Zwar handelt es sich auf den ersten Blick um eine recht wirre Story, so muss man aber erschreckt feststellen, dass sie schon fast zur Realität geworden ist. Die technischen Möglichkeiten um einen Menschen zu klonen hat man wohl schon - bleibt nur zu hoffen, dass sie niemals Verwendung finden wird! Wie auch in der Realität (als republikanischer Gouverneur von Kalifornien), spielt Arnie den eher konservativen Familienvater, der für Tradition statt Fortschritt einsteht. Trotz häufig aneinander gereihten Explosionen und permanenter (lauer) Action, will der Funke einfach nicht überspringen. So bleibt die Spannung nur auf einem recht niedrigen Niveau und führt selten zu einem Adrenalinanstieg. Die Bösewichte sind moralisch zwar äußerst brutal, in Sachen Professionalität und Stärke jedoch eher schwach - Arnie macht sie im Alleingang platt. Schauspielerisch spielt er sie ebenfalls an die Wand !
Fazit: Düstere Zukunftsvision mit einem doppelten Arnie, aber ohne doppelte Action und mit nur halb so viel Anspruch.
Stellt sich mir nur noch die Frage, ob seine Kriegsverletzung aus dem Regenwaldkrieg, eine Anspielung auf Predator sein sollte?
- The Punisher
#193
Geschrieben 15. Februar 2005, 19:39
Originaltitel: Alien³
Regie: David Fincher
Produktion: USA 1992
FSK: 16
Laufzeit: 105 Minuten
Wertung: ***½/*****
„Wir nennen ihn so, weil sein IQ 85 ist.“
Als Lieutenant (im britischen Englisch „Leftent“ gesprochen) Ellen Ripley (Sigourney Weaver) mit ihrer Raumkapsel auf einem Gefängnisplaneten notlandet, stellt sie erschreckt fest, dass sie die einzige Überlebende des Absturzes ist. Nur schwer bringt sie sich in die Männerwirtschaft ein und beginnt schließlich eine Beziehung mit dem betreuenden Mediziner Dillon (Charles Dutton). Das Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn Ripleys dunkle Vorahnung bestätigt sich: Ein Alien ist mit auf den Planeten gekommen, dass seit kurzer Zeit einen Gefangenen nach dem anderen zur Strecke bringt. Als wäre das noch nicht genug, ist Ellen auch noch schwanger - mit einem Alien! Und wieder beginnt der Kampf auf Leben und Tod, und nur einer kann ihn gewinnen...
Der dritte Teil der „Quadrilogy” setzt auf dunkle, beklemmende und düstere Umgebungen, sowie auf eine Menge Gewalt und Blut. Schon mit Se7en hat Regisseur Fincher gezeigt, dass dies wohl seine Spezialität ist und er sein Handwerk absolut perfekt beherrscht. Ohne lange zu zögern kommt es zu den ersten Toten, die das Alien auf bösartigste Weise überfällt und tötet. Die Spannung ist permanent auf einem recht hohen Level und Ripley alias Sigourney Weaver sorgt für nicht weniger spannende Action. Eigentlich ist sie schon ein Mann - Muscle-Shirt, Glatze und der starke Wille - so macht sie das Alien fast im Alleingang platt. Als eigenständiger Film funktioniert Alien³ natürlich nur bedingt. In Hinsicht auf die Fortsetzung Alien: Resurrection jedoch perfekt, da die Story nahezu nahtlos anknüpft. Insgesamt also ein starkes Sequel mit geringen Schwächen, super Spannung und guten Special Effects.
Fehlen mir nur noch die ersten beiden Teile (ich glaube ich werde die Reihe wohl von hinten nach vorn anschauen ).
- The Punisher
#194
Geschrieben 17. Februar 2005, 18:12
Originaltitel: Bad Taste
Regie: Peter Jackson
Produktion: Neuseeland 1987
FSK: SPIO/JK
Laufzeit: 88 Minuten
Wertung: ****½/*****
WIEDERHOLUNG
Kaum neue Erkenntnisse: Ozzy ist der absolute Knaller, nicht zuletzt wegen Zitaten wie: „Warst Du schon mal bei einer Schießerei dabei? -Nein. Ich auch nicht, aber ich glaube es wird geil.“, oder „Mach die Drecksau alle!“. Der Film ist und bleibt einfach der „Oberknaller“, absoluter Kult und nun auch in der um 11 Minuten gekürzten FSK-12-Fassung zu haben ! Besonders gut gefällt mir auch der Soundtrack, der absolut perfekt zum Film passt. Falls jemand eine (legale) Quelle für folgenden Song findet, wäre ich sehr dankbar: Mike Minett & Dave Hamilton - Bad Taste.
- The Punisher
#195
Geschrieben 19. Februar 2005, 15:32
Originaltitel: Red Corner
Regie: Jon Avnet
Produktion: USA 1997
FSK: 12
Laufzeit: 108/140 Minuten
Wertung: ***/*****
„Waren die Deutschen schon hier?“
Geschäftsmann Jack Moore (Richard Gere) reist nach China, um das erste „Satelliten Joint Venture“ zwischen den USA und der Volksrepublik auszuhandeln. Als er nach einem erfolgreichen Tag mit einer chinesischen Schönheit die Nacht verbringt, wird er am nächsten Morgen brutal verhaftet. Die Anklage: Mord an der Tochter eines einflussreichen Generals. Natürlich weiß Moore, dass er nichts mit dem Mord zu tun hat, denn er ist genauso überrascht, wie die Beamten. Diese verhören ihn auf brutalste Art und Weiße und dulden nur einen Schuldspruch des Angeklagten. Der versucht inzwischen mit seiner Pflichtverteidigerin Shen Yuelin (Ling Bai) den Fall auf eigene Faust aufzuklären. Beide geraten dabei zunehmend in Gefahr, denn die Beweise verschwinden einer nach dem anderen...
Wirklich Angst einflössend, wie hier das chinesische Rechtssystem gezeigt wird. Es wird (mehr oder weniger) gefoltert, misshandelt und gnadenlos gefälscht. Ob dies nur bei Ausländern der Fall ist, bleibt dabei aber ungeklärt (ich befürchte, dass es bei chinesischen Bürgern nicht arg anders aussieht). Gere und Bai spielen sehr gut und geben auch ein gutes Leinwand-Duo ab. Ob es in China auch heute noch so aussieht, werden wohl nur Insider wissen, denn vertuscht wird bestimmt sehr viel - schließlich muss man den Einfluss des kapitalistischen Westens limitieren.
Der Film konzentriert sich eigentlich ausschließlich auf die Gerichtsprozesse und das Verhältnis zwischen Yuelin und Moore. So ist er nur leidlich spannend und größtenteils eher langatmig und teilweise sogar langweilig. Würde es nicht um China gehen, sondern um einen Prozess in den Vereinigten Staaten, würde der Zuschauer wohl nur noch das schnarchen anfangen. So bleibt der Film aber ein gut besetztes Lehrstück über ein System, welches man zu Recht anprangern muss (den Kommunismus hat eben noch kein System überlebt!).
- The Punisher
#196
Geschrieben 24. Februar 2005, 17:16
Originaltitel: Tigerland
Regie: Joel Schumacher
Produktion: USA/Deutschland 2000
FSK: 16
Laufzeit: 97 Minuten
Wertung: ****/*****
„Aus Euch mache ich auch noch Soldaten!“
Wir schreiben das Jahr 1971: Die USA befinden sich in der Hölle Vietnams. Uncle Sam zieht zahlreiche junge Männer ein, die nach kurzer militärischer Ausbildung nach Vietnam geschickt werden - direkt an die Front. So ergeht es auch Roland Bozz (Colin Farrell), ein junger Mann, der so gar nicht Soldat sein und spielen will. Deshalb macht er sich über die Ausbilder lustig und befolgt Befehle nur auf äußersten Nachdruck. Dass dies den Ausbildern, die die Männer auf die Qualen des Dschungels vorbereiten, so gar nicht ins Konzept passt, ist klar. Bozz hat Freunde (u.a. Clifton Collins Jr., Tom Guiry, Russell Richardson), aber auch viele Feinde. Allen voran Private Wilson (Shea Whigham), der ihn schließlich sogar versucht zu töten. Die Sache spitzt sich zu, als Bozz’ Kompanie die letzte Station vor Vietnam erreicht: Tigerland. Ein Dschungel-Trainingscamp, welches dem Vietnams nachempfunden ist und den Soldaten das trainieren unter möglicht realistischen Bedingungen erlaubt. Völlig unerwartet kommt es dort zum ultimativen Duell zwischen dem pflichtbewussten Wilson und Rebell Bozz...
Joel Schumachers zweite (chronologisch gesehen erste) Arbeit mit Colin Farrell ist ebenso gut gelungen, wie die erste mit ihm in der Rolle des Stu Shepard im Telefon-Thriller Phone Booth. Dass Farrell ein großartiger Schauspieler ist, will wohl auch niemand abstreiten. Dennoch ist es immer wieder interessant zu sehen, wie wandelbar er doch ist. Spielt er einmal den arroganten PR-Berater, so spielt er hier einen rebellischen Soldaten, dem der Krieg gegen den Kommunismus gehörig gegen den Strich geht. Des Weiteren schließt er lieber neue Freundschaften und „haut“ psychisch labile aus dem Militärdienst. Interessant ist, dass der Film komplett in den USA spielt und nicht - wie in den meisten Kriegsfilmen - in Vietnam. Es kommt zu keinerlei Kampfhandlungen, außer denen zwischen Bozz und Wilson. Zwar hat Schumacher teilweise eine wacklige Kameraführung und eine sehr schlechte Bildqualität, doch denke ich, dass dies beabsichtigt ist, um dem ganzen einen größeren Realitätstouch zu geben. Die Bildqualität des im Jahre 2000 gedrehten Filmes erinnert sehr stark an ältere Produktionen, wie Full Metal Jacket oder Platoon.
Fazit: Ein spannendes, nachdenkliches Porträt über einen Mann, der sich aufmachte, um denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen konnten. Die guten Darsteller und die realistische Atmosphäre gewähren Einblicke in die Hölle Vietnams, ohne auch nur einmal dort zu sein. Neben Phone Booth wohl der beste Schumacher -Film. Die DVD bietet gute Extras, aber einen schlechten Ton und ein (beabsichtigt) schlechtes Bild.
- The Punisher
#197
Geschrieben 25. Februar 2005, 14:04
Originaltitel: Out of Sight
Regie: Steven Soderbergh
Produktion: USA 1998
FSK: 12
Laufzeit: 110/140 Minuten
Wertung: ***/*****
„Ihr erster Banküberfall?“
Bereits mehr als 200 Banken hat Schlitzohr Jack Foley (George Clooney) ausgeraubt - mehrere Jahre seines Lebens hat er deshalb schon hinter Gittern gesessen. Als er mit Komplize Buddy (Ving Rhames) fliehen will, kommt ihnen die hübsche Bundesbeamtin Karen Sisco (Jennifer Lopez) in die Quere und versucht sie zu stoppen. Unglücklicherweise tritt das Gegenteil ein, Foley und Buddy stoppen sie und stecken sie in den Kofferraum. Dort kommen sich Jack und Karen näher, doch Karen weiß, dass sie sich nicht auf den Verbrecher einlassen kann...
Der Film bietet zwar einige nette Dialoge und eine topp Besetzung (kurzzeitig auch Michael Keaton und Samuel L. Jackson), ansonsten kann er jedoch nicht viel geben. Soderbergh hat hier wohl den größten Fehlgriff in der Riege seiner jüngeren Filme begangen. Zwar hat er mit Cheadle und Clooney die Zusammenarbeit in Ocean's Eleven, Ocean’s Twelve und Traffic fortgeführt, so können sie trotzdem nicht über die relativ schwache Story und Inszenierung hinwegtäuschen. Dazu kommt, dass die Story so komplex ist, dass man die ganze Zeit aufpassen muss, um zu wissen, wer was mit wem zu tun hat. Richtig geschockt hat mich die Szene am Schluss: Der Bodyguard von Cheadle stolpert auf der Treppe und bläst sich den Kopf weg - und das bei einer FSK-12-Einstufung!!!
- The Punisher
#198
Geschrieben 26. Februar 2005, 14:35
Originaltitel: Rules of Engagement
Regie: William Friedkin
Produktion: USA/Kanada/UK/Deutschland 2000
FSK: 12 (Gekürzte Fassung)
Laufzeit: 113/145 Minuten
Wertung: ***½/*****
„Was fällt Dir ein, auf diese Uniform zu spuken?!“
Heute nur in Kurzform, da großer Zeitmangel besteht: Nach einem Zwischenfall im Jemen, bei dem 83 Jemeniten getötet werden, wird Colonel Childers (Samuel L. Jackson) des Mordes in 83 Fällen angeklagt. Verteidigen lässt er sich von dem erfolglosen Militäranwalt Hodges (Tommy Lee Jones), dem Childers in Vietnam einst das Leben rettete. Führer der Anklage sind Bürokrat Sokal (Bruce Greenwood) und Major Biggs (Guy Pearce), die wollen Childers am liebsten im Knast sehen, um somit alles auf ihn zu schieben. Dabei vernichten sie auch Beweismittel, die zeigen, dass die Menge, auf die Childers feuern ließ auch Waffen besaß. Der Kampf um Childers Ehre beginnt...
Regisseur Friedkin (The Exorcist) schuf ein schönes Militärdrama, das mit guten Darstellern überzeugt und ein heißes Eisen anpackt. Dabei ist es wunderbar patriotisch, pathetisch und zeigt, dass oft einfach gehandelt werden muss. RTL II strahlte den Film übrigens unter dem Titel Rules of Engagement - Die Regeln des Krieges aus.
- The Punisher
#199
Geschrieben 26. Februar 2005, 14:44
Originaltitel: First Blood
Regie: Ted Kotcheff
Produktion: USA 1982
FSK: 16
Laufzeit: 86/120 Minuten
Wertung: ***½/*****
„Das ist ein Krieg, den sie nicht gewinnen können.“
Vietnam-Veteran John J. Rambo (Sylvester Stallone) kehrt in ein kleines US-Kaff ein, um einen Freund zu besuchen. Dieser ist aber leider schon vor Jahren verstorben und so macht dich Rambo auf, die Stadt zu erkunden. Da dem ansässigen Polizeichef (Brian Dennehy) sein äußeres aber nicht gefällt, schikaniert der er ihn und verhaftet ihn schließlich. Als es dort weitergeht, kommen Rambo die Kriegserinnerungen wieder hoch: Er schlägt die Beamten nieder und flüchtet in den Wald. Dort kommt es zur bitteren Jagd auf ihn, doch der Elitekämpfer dreht den Spieß um und jagt von nun an seine Jäger...
Der 80iger Jahre Kultfilm mit dem noch jungen Sylvester Stallone in der Rolle des sensiblen Rächers. Zwar können seine Muskeln nicht ganz mit denen von Arnie mithalten, aber dennoch weiße er, wie er sie einsetzten muss. Die Bildqualität des Streifens ist allerübelster Sorte, führt aber gerade dadurch zu noch mehr Nostalgie-Feeling. Was dem Action-Drama gut getan hätte, wären noch mehr Actionszenen und vor allem mehr Gewalt. So bleibt First Blood aber dennoch ein kultiger, actiongeladener No-Brainer mit kritischen Untertönen in Hinsicht auf den (zurückliegenden) Krieg in Vietnam. Ich denke sogar, dass Rambos Figur mit Vietnam, und die Polizisten mit den USA zu vergleichen sind: Der Jäger wird zum Gejagten („Das ist ein Krieg, den Ihr nicht gewinnen könnt.“).
- The Punisher
#200
Geschrieben 27. Februar 2005, 12:53
Originaltitel: The Fearless Vampire Killers
Regie: Roman Polanski
Produktion: USA/UK 1967
FSK: 12
Laufzeit: 105 Minuten
Wertung: ****½/*****
„Ich soll das Ding meinem Johnny in die Brust schlagen?“
Eigentlich ja ein Armutszeugnis, dass ich dieses Meisterwerk erst nach knappen 40 Jahren zu sehen bekomme. Lange kannte ich nur das gleichnamige Musical, welches - wie mir zu Ohren gekommen ist - aber nur wenig mit dem Film zu tun hat. Die erst kürzlich erschienene DVD war mir zu teuer und hat, wie Mr. Room schon erwähnte, ein ziemlich hässliches Cover. Da es den Silberling derzeit aber recht billig zu haben gibt, werde ich ihn mir wohl noch anschaffen (müssen).
Die Story ist schnell erzählt: Professor Abronsius (Jack MacGowran) ist Fledermausforscher an der Universität Königsberg. Zusammen mit seinem jungen, unerfahrenen Assistenten Alfred (Roman Polanski) macht er sich auf den Weg nach Osteuropa, um fiese Blutsauger auszumachen. Erste Hinweise auf Vampire findet er in einem Wirtshaus, in dem es nur so von Knoblauch wimmelt. Alfred interessiert sich währenddessen lieber für die schöne Wirtstochter Sarah (Sharon Tate), die eines Nachts von einem Vampir entführt wird. Gemeinsam machen sich die beiden Vampirjäger auf, Sarah zu finden und die Vampire zu vernichten. Doch als sie auf dem Schloss von Graf von Krolock (Ferdy Mayne) halt machen, zögert Alfred dem Obervampir einen Holzpflock in die Brust zu rammen. Schlecht für seine Sarah, denn die Vampirgesellschaft ist gerade dabei, ihr neuestes Mitglied zu integrieren...
Was der junge Polanski hier geschaffen hat, ist wirklich eine urkomische Persiflage auf alle Vampir- und Blutsaugerfilme. Bewundernswert dabei ist, dass er sogar noch ein recht guter Darsteller ist. An den trotteligen, rotnasigen Professor kommt er zwar nicht heran, für dessen jungen Assistenten reicht es aber allemal. Ebenso gut sind auch der Graf, dessen Diener und natürlich die wunderhübsche Sarah (die Polanski kurze Zeit später heiratete). Was auffällt ist, dass Polanski eher Wert auf die Bildersprache legt, als auf lästige Dialoge. Diese sind dann aber spritzig, kurz und teilweise saukomisch. Überhaupt ist der 38 Jahre alte Film lustiger und unterhaltender, als viele neuere Komödien. Die aufwändigen Kostüme gefallen und überhaupt legt der Regisseur viel Wert auf Details und die Kulisse. Mit The Fearless Vampire Killers ist Roman Polanski wirklich ein absoluter Kultfilm gelungen, über den man sich auch beim x-ten Mal Anschauen noch köstlich amüsiert. Es stimmt einfach alles: Kostüme, Story, Humor und Musik. Letztere sorgt häufig für eine schaurig schöne Atmosphäre. All time favorite!
- The Punisher
#201
Geschrieben 27. Februar 2005, 17:28
da mir das Layout von Tornhills FTB sehr gut gefällt und ich jedes Mal wenn ich es ansehe darüber nachdenke, es nicht auch so zu gestalten, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen, es zu adaptieren. Zwar gibt es eine kleine Abweichung (OT unter dem dt. Titel), der Rest ist aber gleich. Zu meinem bisherigen möchte ich anmerken, dass die Infos, welche ich zusätzlich angebe, nicht dringend erforderlich sind. Deshalb nun ein Musterbeispiel:
TANZ DER VAMPIRE (USA/UK 1967) - TV (BR)
(The Fearless Vampire Killers)
Regie: Roman Polanski
Text
****½ (Wertung: Höchstwertung sind 5 Sterne)
Ich hoffe, ich werde lange mit diesem Layout arbeiten und es geniessen! Falls es Dich stört Tornhill, melde Dich bitte bei mir .
- The Punisher
#202
Geschrieben 28. Februar 2005, 16:59
Regie: Robert Rodriguez
***½
Als ich gestern sah, dass Desperado schon wieder im TV läuft, dachte ich mir, dass es mal wieder an der Zeit wäre ihn mir anzusehen – natürlich mit gutem Sound und vor allem ungekürzt! Deshalb schnell die DVD in den Player und los ging’s. Irgendwann und irgendwo in Mexiko: Buscemi (Steve Buscemi) kommt in eine Bar und erzählt jedem die Geschichte vom Mariachi (Antonio Banderas), der in seinem Gitarrenkoffer Unmengen an Waffen mit sich trägt und nur ein Ziel vor Augen hat: Die Ermordung des Drogenbosses Bucho (Joaquim de Almeida). Dieser tötete einst die Geliebte des namenlosen Mariachi (zu sehen im Vorgänger El Mariachi). Kein Wunder also, dass der nun Rache will und deshalb eine Handlanger-Bar nach der anderen auslöscht. Dabei arbeitet er äußerst präzise und schnell, hinterlässt aber meist eine große Blutspur. Als Bucho seine besten Männer (u.a. Cheech Marin, Carlos Gómez) losschickt, dem Spuk endlich ein Ende zu setzten, wird El Mariachi verletzt und findet zuflucht bei der hübschen Carolina (Salma Hayek). Dumm nur, dass die ebenfalls auf der Gehaltsliste von Bucho steht... Jungtalent Robert Rodriguez machte mit diesem Action-Blockbuster ein Remake seines eigenen Klassikers El Mariachi. Dieser für schlappe 7000 Dollar gedrehte Streifen setzte 1992 neue Maßstäbe in Sachen Effekttechnik (Rodriguez verrät seine Tricks im Bonusmaterial der DVD). So ist es kaum verwunderlich, dass ihm Columbia Pictures für das Remake ein Millionenbudget zur Verfügung stellte. Es lohnte sich, denn mit Desperado hat Rodriguez einen knallharten, blutigen und gut choreografierten Rachefilm geschaffen. Zwar kommt es in der Mitte zu einigen kleinen Hängern, insgesamt strotzt der Film jedoch nur so vor Action. Die Schießereien sind schon fast virtuos und die Dialoge teilweise zum totlachen: „Das Bier schmeckt wie Pisse. – Ich weiß.“. Wer so stark auf Action setzt, muss bei der Story und der Logik natürlich Abstriche machen. Getroffene und Tote schlägt es meterweit nach hinten und die viele Gewalt stört natürlich keinen in der Stadt – um nur zwei Beispiele zu nennen. Das Beste am Film ist und bleibt der kurze Auftritt von Rodriguez Freund Quentin Tarantino. Der Witz mit dem Barkeeper und dem Glas („Schwanz – Glas, Glas – Schwanz, ...“) ist einfach zum totlachen – kultverdächtig! Insgesamt also ein guter No-Brainer, mit Action satt und guten Darstellern. Und das alles unter mexikanisch schwüler Sonne und mit schönen spanischen Musikklängen.
(27.02.2005)
#203
Geschrieben 05. März 2005, 15:41
Regie: Stephen Hopkins
***½
Es ist wieder unterwegs: Das Wesen aus einer fremden Welt, dass sich die grausame Jagd auf Menschen zum Sport gemacht hat. Dieses mal jagt es jedoch nicht Arnie im Dschungel, sondern Danny Glover in der Drogenhochburg L.A.. Dort macht er eine grausame Entdeckung nach der anderen und glaubt zuerst an einen Drogenkrieg zwischen Kolumbianern und Jamaikanern. Erst als er den Predator selbst zu sehen bekommt, weiß er, dass es sich um einen unbesiegbaren Killer handelt. Doch als seine Kollegen von dem außerirdischen Monster zur Strecke gebracht werden, nimmt er die Verfolgung auf und schwört Rache. Das Duell zwischen den ungleichen Gegnern beginnt...
Das Sequel zu Predator bietet eine ziemlich dünne, eindimensionale Story, wartet zugleich aber mit atemberaubender Action auf. Auf Muskelberg Schwarzenegger muss man zwar verzichten (und bekommt dafür einen mittelmäßigen Glover), bei der Action aber auf fast gar nichts. Natürlich kommt er an den ersten Teil, der noch im Dschungel Südamerikas spielte, nicht heran, dennoch sind die Verfolgungsjagden durch die kalifornische Metropole interessant anzusehen und sehr gut in Szene gesetzt. War Arnold Schwarzenegger im Vorgänger noch der alleinige Star, so bietet das Sequel eine ganze Reihe an Stars, u.a. auch Gary Busey, Bill Paxton und Adam Baldwin. In Sachen Gewalt und Kunstblutverbrauch kann er ebenfalls gut mithalten – wenn er nicht sogar mehr davon bietet. Besonders erfreut mich dabei die Tatsache, dass ich den Film jetzt zum ersten Mal Uncut gesehen habe (Erstsichtung war vor ca. 2 Jahren im TV auf Kabel 1). Dadurch gewinnt er natürlich viel mehr an Atmosphäre und (blutiger) Unterhaltung. Regisseur Stephen Hopkins, der in jüngster Zeit für die Hit-Serie 24 verantwortlich war, hat ein durchaus ansehbares Sequel zum legendären Arnie-Streifen geschaffen. Durch die Verwendung der bewährten Zutaten, gelang es ihm, dass wohl bekannteste Filmmonster nach dem Alien weiter in seiner Bekanntheit und seinem Erfolg zu steigern. Besonderes Highlight dabei, ist der Alienschädel im Raumschiff des Predator. Hier legte Hopkins wohl den Grundstein zum kürzlich entstandenen Gipfeltreffen der beiden Monster in Paul W. S. Andersons Alien Vs. Predator.
(04.03.2005)
#204
Geschrieben 05. März 2005, 15:44
(Red Dawn)
Regie: John Milius
**
Was habe ich mich auf diesen Film gefreut. Nachdem ich die krassesten und lustigsten Dinge über diesen „Propaganda-Streifen“ gelesen hatte, konnte ich es kaum erwarten ihn zu sehen. So war ich natürlich außer mir vor Freude, als ich in der TV-Zeitung feststellte, dass RTL II ihn bald ausstrahlen würde. Traurig ist dabei aber, dass ich selten so enttäuscht wurde, obwohl die Vorfreude ins Unermessliche gestiegen war. Die Story um eine russisch-kubanische Invasion der USA und ein Football-Team, das sich ihnen dabei in den Weg stellt klingt schon so saukomisch, dass der Film einfach gut sein muss! Leider ist das Gegenteil der Fall. Die Invasion wird lediglich in Ansätzen gezeigt und überhaupt konzentriert man sich komischerweise stärker auf die Kubaner – zu loben ist dabei, dass sie permanent nur spanisch bzw. ihre Muttersprache sprechen, und kein Englisch (gelöst wird das Ganze mit Untertiteln). Die wenigen Jungs und Mädchen (zahlreiche Jungstars wie Patrick Swayze, Charlie Sheen, Jennifer Grey), genannt „Wolverines“, die sich rechtzeitig in die Berge absetzten konnten, entfachen nun einen Partisanenkrieg, bei dem sie eine „Schlacht“ nach der anderen gewinnen. Schnell werden sie bekannt und gefürchtet, den Invasionstruppen sind sie dabei natürlich eine großer Dorn im Auge. Mit immer größer werdender Erfahrung und einem ebenso schnell wachsenden Waffenarsenal gelingt es ihnen schließlich, den 3. Weltkrieg vorzeitig zu beenden – Amerika ist gerettet.
Was beim betrachten des Filmes wichtig ist, ist das Produktionsdatum: 1984. Der Höhepunkt des Kalten Krieges ist erreicht, eine mögliche atomare Auseinandersetzung zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR ist stets präsent. US-Präsident Ronald Reagan ist dabei, sein „Star Wars“-Programm ins Leben zu rufen und sowieso besteht eine große Antipathie gegenüber den Kommunisten. So werden auch hier die roten Fahnen geschwenkt und man sieht rote Sterne, so weit das Auge reicht. Der Grund für das (totale) Versagen von Red Dawn findet seine Ursache in der Darstellung und in der schwachen Story. Es fehlt deutlich an Dramatik und die „Wolverines“ kommen im Endeffekt unmenschlicher weg, als die Invasoren. Deren Kommandant erkennt nämlich frühzeitig, dass der Krieg nichts als Ärger mit sich bringt. So bleibt der Film lediglich ein überflüssiges Propagandaüberbleibsel des Kalten Krieges, der einmal mehr die Tapferkeit der Amerikaner in den Vordergrund stellt. In Hinsicht auf die Logik sollte man lieber ein Auge zudrücken, denn woher die Jungs die ganzen Waffen und die viele Erfahrung (in Bezug auf Taktik, Verständigung, ...) her haben, weiß wohl nur der Drehbuchautor. Das einzige was Red Dawn vor dem Totalausfall rettet, sind Dialoge wie: „Das verstößt gegen die Genfer Konventionen! – Noch nie davon gehört.“; und: „Ihr braucht jede Menge Waffen und Munition!“. Bleibt nur zu hoffen, dass die deutschen Grünen niemals den Abzug aller Atomwaffen aus Europa fordern, denn dann stehen die USA ohne Verbündete da.
(04.03.2005)
#205
Geschrieben 06. März 2005, 13:23
Regie: John McTiernan
****½
WIEDERHOLUNG
Insgesamt glaube ich die dritte oder vierte Sichtung, aber: Die erste Sichtung, die völlig Uncut und im O-Ton war. Deshalb war ich auch völlig überrascht, wie konsequent die Gewalt verherrlicht wird (Arm wird abgeschossen; das Loch im Torso des getroffenen Soldaten ist größer als ein Autoreifen!) – so etwas wäre heutzutage wohl (leider) nicht mehr möglich. Neben der Gewalt machen vor allem die ultracoolen Machosprüche Spaß, die wohl nur aus dem Mundes eines „echten“ Mannes kommen können – absolutes Highlight dabei: „You’re bleedin’, man. – I ain’t got time to bleed.“ – einfach der Oberhammer, nicht zuletzt weil er ultratrocken von den Lippen kommt! Neben den harten Männer gibt es dann natürlich auch noch Major ’Dutch’ Schaeffer aka Arnold Schwarzenegger. Dessen Bizeps und Englisch sprengen wirklich alle Rahmen, die es bis Dato gab. Genau das ist es aber, was Predator zu solch einem Meilenstein des Actionkinos machte. Harte Männer die keinen Schmerz kennen, ultrachauvinistische Machosprüche („Knock knock“), viel rohe Gewalt und ein Arnie, der mit dem Streifen seinen Durchbruch feierte. Fragt man heute jemanden nach Schwarzeneggers bekanntestem Film, so bekommt man wohl von jedem diesen Streifen als Antwort zu hören. Für mich persönlich ist Predator ein absolutes Highlight des Actiongenres. Man kann ihn sich einfach immer wieder ansehen und hat dabei jedes Mal denselben Unterhaltungsgrad – wie sagt man doch so schön, ein „All Time Favorite“.
Die Qualität der DVD überzeugt übrigens auf ganzer Linie. Der Ton ist gut und die Bildqualität geht für das Alter des Filmes mehr als in Ordnung. Lediglich bei den Extras (US-Kinotrailer) hapert es – dafür gibt es aber auch die Special Edition.
(05.03.2005)
#206
Geschrieben 07. März 2005, 16:38
(Monsters, Inc.)
Regie: Peter Docter, David Silverman, Lee Unkrich
***
Netter Animationsfilm aus dem Hause Pixar, der selbst mir als Zeichentrickmuffel den einen oder anderen Lacher abgewinnen konnte. Die deutsche Synchronisation gefällt besonders in Hinsicht auf den „Schwaben-Yeti“. Süß und nett.
(06.03.2005)
#207
Geschrieben 07. März 2005, 18:25
Einige Gedanken zur Serienvielfalt im deutschen Fernsehen
Durch den Beitrag von „Michael“ bin ich darauf gekommen, dass ich die vielen US-Serien, die es für mich gab und noch geben wird, auch einmal rekapitulieren könnte. In vielerlei Hinsicht habe ich mich in seinem kleinen Dossier selbst wieder erkannt. Es gibt Serien, die man regelmäßig schaut, Serien die man ab und zu schaut und Serien, die man einfach ignoriert – sei es der Zeit oder des nicht vorhandenen Interesses wegen. Fest steht aber, dass man sich wirklich glücklich schätzen kann, eine solch breite US-Serien-Auswahl im deutschen Fernsehen geniessen zu dürfen. Eine große Rolle bei der Auswahl der Serien spielt für mich persönlich auch der Sender, der sie ausstrahlt. Laufen Serien beispielsweise auf Kabel 1, interessieren sie mich weniger, als jene, die auf ProSieben laufen. Es hat sich auch schon so etwas wie ein Serienlager entwickelt: Gute Serien laufen auf ProSieben, schlechtere auf Tele5, RTL oder Kabel 1. Bei Kabel 1 liegt es hauptsächlich daran, dass sie (fast) nur ältere Serien aus den 70ern und 80igern ausstrahlen – dafür habe ich einfach kein Interesse. Einzige Ausnahmen: Without a Trace und Cold Case. Bei letzterer handelt es sich wohl um eine ziemlich gute Crime-Serie (ist ja klar, wenn sie aus dem Hause Bruckheimer stammt), leider habe ich derzeit aber keinerlei Zeit und Interesse.
Mit Ein Colt für alle Fälle oder Kung Fu versucht Kabel 1 einfach eine Zielgruppe anzusprechen, die der meinen nicht entspricht (Jahrgang 85’). Überhaupt muss man bedenken, dass die älteren Serien zwar Charme und Nostalgie haben, nicht aber den Reiz der Aktualität (wie bspw. 24 und ALIAS). In Hinsicht auf die Vermarktung von Serien auf DVD kann ich Michael nur bedingt zustimmen. Natürlich schaut man sich die Staffel nur einmal auf DVD an, danach eignet sie sich jedoch bestens für das zu-Tode-Wiederholen der Lieblingsstellen und –Szenen. Des Weiteren ist es die einzige Möglichkeit für unterhaltsame Serienabende (in der Gruppe), an denen man die Episoden am Stück sehen kann und nicht mit eintägiger oder –wöchentlicher Pause. Ich persönlich besitze lediglich die ersten beiden Staffeln von 24 und ALIAS auf DVD, so wie die erste Staffel von King of Queens (die späteren werden natürlich noch folgen). Weitere Planungen sehen möglicherweise Without a Trace und Nip/Tuck voraus. Nip/Tuck ist sowieso die Serie, die derzeit, neben Jack Bauers 24 Stunden-Reise natürlich, regelmäßig geschaut wird (sonst lüft ja kaum etwas Gutes).
Serien, auf die ich mich jetzt schon freue, sind hochgelobte Formate wie Lost, Desperate Housewives und Band of Brothers (wenn man die überhaupt als Serie bezeichnen kann). Daneben ist die Vorfreude auf neue Staffeln geliebter Serien noch größer: Ab April (zum Glück nach meinem Abitur) startet endlich die dritte Staffel von ALIAS und hoffentlich geht es irgendwann auch mit Six Feet Under weiter. Mit meinem absoluten Serienliebling 24 bin ich glücklicherweise gerade bedient, auch wenn sich RTL II viel Zeit für die Ausstrahlung von Tag Nummer 3 nimmt. Zeit ist wohl auch der Faktor, der bei Serien die größte Rolle spielt. Für Comedy à la King of Queens oder Scrubs ist angesichts der Laufzeit von lediglich 30 Minuten immer Zeit. Schwieriger wird es da schon bei Formaten wie CSI (lediglich eine Episode habe ich davon gesehen) und Without a Trace, bei denen nichts unter einer Stunde (inkl. Werbung) geht. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der DVD, die den Seriengenuss ohne Werbeunterbrechungen erlaubt. Werbung und TV-Serie ist sowieso so eine Sache, über die man eigentlich gar nicht reden will, den was RTL II aktuell mit 24 veranstaltet, ist wirklich nicht mehr feierlich (30 Sekunden Werbung vor der eigentlichen Werbung – wenigstens ist der „Counter“ eingeblendet). Werbung hat schon oft bei mir den Effekt gehabt, dass ich einfach wegzappe, ohne nach der Unterbrechung zur Serie zurückzukehren.
Um noch einmal auf das eigentliche Serienphänomen zu sprechen zu kommen. Ich habe (wie auch „Michael“) das Gefühl, dass die amerikanischen Zuschauer und Kritiker derzeit all das hochloben, was viel Sex, Gewalt und Kraftausdrücke beinhaltet. Es gab Zeiten, da fragte ich mich selbst bei der großartigen Serie Six Feet Under, ob so viel Sex, Gewalt und „Fuck“ wirklich sein muss. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt ja, dass all das Spaß macht, was Verboten ist. Ähnlich verhält es sich auch bei den US-Serien im Bezahlfernsehen: Da ja keine Kinder und Jugendlichen zuschauen (sollten), kann es ruhig einmal härter zur Sache gehen. Dabei kann „gebumst“, „geschnippelt“ und verbalisiert werden, wie es den Drehbuchautoren passt. Besonders im „wiedergeborenen“ Amerika unter Bush eine kleine Sensation (nicht falsch verstehen, ich will keinerlei Kritik daran üben). Besonders stark ausgeprägt ist das natürlich bei Nip/Tuck und Six Feet Under – bei letzterer bekam man sogar häufiger einen nackten (und mit nackt meine ich auch den, pardon, Schwanz) Mann zu sehen. Das ist selbst für europäische Standards etwas Neues.
Die Serie die mich in letzter Zeit wie keine zweite berührt hat ist ebenfalls die eben erwähnte. Seit dem Pilotfilm habe ich keine Episode verpasst – trotz der späten Sendezeit (wurde ja glücklicherweise nach ca. 3 erfolgreichen Episoden um eine Stunde nach vorn geschoben)! Dann, mitte der dritten Staffel, habe ich jedoch etwas geschlampt und einige Folgen verpasst. So erfuhr ich leider erst einmal nicht, wie es zur Trennung zwischen Nate und seiner Freundin kam. Erst wenig später fand ich wieder den Anschluss und genoss die Serie fortan noch intensiver. Bestatterfamilie Fisher und deren Abenteuer rund um das Geschäft mit den Toten avancierte auch hier zum absoluten Quotenrenner, denn wie lässt es sich sonst erklären, dass VOX die ersten drei Staffeln ohne Zwischenpause sendete? Jede einzelne Episode – sei sie besser oder schlechter als der Durchschnitt – hat etwas ganz bestimmtes für sich. Eine Atmosphäre prägt die Serie, in deren Genuss ich nie zuvor gekommen bin. Zu Recht hat diese Ausnahmeserie etliche „Golden Globes“ und „Emmys“ gewonnen, denn wer war nicht von den Fishers infiziert worden?
Man muss den US-Pay-TV-Sender HBO wirklich loben, sich solchen Serien anzunehmen und diese zu realisieren. Schon mit Sex and the City und später auch mit Band of Brothers gelangen HBO riesige Quotenrenner, die den Sender immer beliebter machten – wie heißt es doch so schön: „It’s not TV – it’s HBO.“. Das vergleichbare deutsche Pendant zu HBO, Premiere, bietet zwar ebenfalls eine große Serienvielfalt aus den USA, jedoch keinerlei Serien in Eigenregie (vielleicht wird es ja etwas nach dem Börsengang). Ich weiß nur, warum ich kein Premiere habe: Bei dieser Programmvielfalt würde ich meine kostbare Zeit nämlich nur noch vor dem Fernseher verbringen. Bis es jedoch so weit ist und ich den Pay-TV-Kanal mein Eigen nennen kann, muss ich mich wohl doch noch mit den bekannten Privaten zufrieden geben. Deshalb hier meine „Most Wanted“ der kommenden Serienhighlights:
Most Wanted
1. THE WEST WING
2. THE SOPRANOS
3. LOST
4. BAND OF BROTHERS
5. DESPERATE HOUSEWIVES
Besonders auf The West Wing freue ich mich schon, denn ich habe bisher nur positives gehört (des Weiteren ist es ja eine Politserie).
Um endlich zum Schluss zu kommen (so einen langen Exkurs wie „Michael“ wollte ich ja eigentlich vermeiden), hier noch mein Ranking meiner Lieblings US-TV-Serien (kam gerade nur auf ungerade 7):
Top Serien
1. 24
2. ALIAS
3. SIX FEET UNDER
4. KING OF QUEENS
5. TWIN PEAKS (nur die erste Staffel)
6. NIP/TUCK
7. WITHOUT A TRACE
#208
Geschrieben 11. März 2005, 18:15
Regie: James Wan
****
Böser, härter und vor allem brutaler kann ein Film eigentlich gar nicht sein. Mit Saw schafft es Regisseur James Wan jeden einzelnen Nerv des Zuschauers zu erregen – und das aufs allerheftigste. Die Story um zwei Männer (Leigh Whannell & Cary Elwes), die in einem versifften Raum erwachen, ohne zu wissen, wie sie hineingelangt sind, ist Spannung pur. Am Fuß angekettet, versuchen die beiden verzweifelt sich zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Erst als sie auf eine Säge stoßen, gibt es Hoffnung. Blöd nur, dass die sich nicht für Eisen eignet – dafür aber für Knochen... Besonders hart hat mich die Szene mit dem Toten im Stacheldraht getroffen : Man sollte erst gar nicht versuchen, sich das vorzustellen. Der Vermeidung von etwaigen Spoilern wegen, verzichte ich auf weitere Details (das war ja nicht wirklich ein Spoiler bzw. ein Detail). Jedenfalls handelt es sich bei dem Streifen wohl um einen der Besten seines Genres, der vergangenen Jahre. Zwar ist er der Gipfel der Perversität, doch so pervers er auch ist, so gut ist er auch. So angespannt während eines Filmes war ich selten – daher: absolut nichts für schwache Nerven! Nicht zustimmen, kann ich jedoch dem „Cinema“-Zitat: „Nach Sieben kommt nicht Acht, sondern Saw“. Besser passt da schon die US-„Tagline“: „How fucked up is that?“ – wie wahr, wie wahr!
(11.03.2005)
#209
Geschrieben 13. März 2005, 12:02
Regie: Ivan Reitman
***
Dave Kovic (Kevin Kline) hat eine Job-Vermittlung und doubelt ab und zu den US-Präsidenten auf Restauranteröffnungen und sonstigen Provinzereignissen. Als jedoch der echte US-Präsident (ebenfalls Kevin Kline) während dem Liebesspiel ins Koma fällt, muss sein Double die Amtsgeschäfte übernehmen. Berater Bob (Frank Langella) und Alan (Kevin Dunn) bringen ihm alles bei, was er wissen muss, doch schon bald gefällt Dave sein neuer Job so gut, dass er eigene Konzepte und Ideen vorbringt... Der Film begeistert weniger durch seine Komik, als durch seine vielen Stars. Ob Ben Kingsley als Vize-Präsident, Sigourney Weaver als First Lady, oder Ving Rhames als Secret-Service-Chef – alle sind sie dabei. Was folgen sind Kurzauftritte von Schwarzenegger, Oliver Stone, Jay Leno und zahlreichen echten US-Senatoren. Kline spielt wie immer gut und auch seine beiden Beraterkollegen können mit ihm mithalten, auch wenn Bob Alexander aka Frank Langella etwas zu „Klischee-böse“ daherkommt. Wie gesagt, die Story unterhält Kinder wohl besser als Erwachsene, doch den wahren Charme des Filmes und der Blick hinter die Kulissen des mächtigsten Landes der Welt, ist wohl doch eher für eine ältere Zielgruppe gedacht. Alles in allem eine charmante Komödie mit leicht kritischem Unterton. Die topp Besetzung erinnert schon fast an jenes Starensemble aus Tim Burtons Mars Attacks!.
(11.03.2005)
#210
Geschrieben 13. März 2005, 12:48
Regie: Kevin Smith
****½
Die beiden Comiczeichner Holden (Ben Affleck) und Banky (Jason Lee) sind erfolgreich und die besten Freunde, die es gibt. Zusammen mit dem schwulen Hooper X (Dwight Ewell) machen sie erfolgreiches Marketing und bieten den Fans immer eine große Show. Banky, der permanent abwertend über Schwule und Lesben redet, hat jedoch ein Problem mit ihm. Dieses erhärtet sich, als Holden die attraktive Alyssa (Joey Lauren Adams) kennen lernt. Diese ist nämlich, wie sich zum Ersetzen beider herausstellt, lesbisch. Obwohl sie noch nie was mit Männern hatte, lässt Holden nicht locker und mausert sich zu ihrem besten Freund. Das ist ihm jedoch nicht genug, denn er ist total in sie verknallt und macht ihr das dann auch unmissverständlich klar. Anfangs vom Gefühlschaos „überfahren“, weiß Alyssa nicht, wie sie reagieren soll, schließlich steht ihr ganzes gegenwärtiges Leben auf dem Spiel. Das Schicksal meint es jedoch gut mit ihnen und so kommen die beiden schließlich zusammen. Wie lange das junge Glück jedoch anhält ist eine andere Frage, denn Banky warnte Holden oft genug vor der blonden Schönheit. Und tatsächlich entdeckt Holden einige Geheimnisse über Alyssas College-Zeit... Ich muss zugeben, dass es sich um meinen ersten Smith handelt. Hätte ich schon früher gewusst, wie brillant dieses Werk von ihm ist, dann stünden wohl schon all seine Filme in meinem FTB. Besonders gut gefällt dabei der Anfang des Filmes, denn die philosophischen Ansätze über Comics zu reden, gefallen. Die schwarze Tunte ist zwar etwas klischeehaft, aber lustig. Bankys dreckigen Witze und Erfahrungen machen ebenfalls Spaß – ob er das wirklich alles erlebt hat, ist wohl eine andere Frage. Auf jeden Fall ist Jason Lee die optimale Besetzung für Banky (er sieht aus wie Kevin Smith in dünn). Ebenso verhält es sich auch mit Ben Affleck, bei dem ja oft behauptet wird, dass er nicht schauspielern könne (deswegen wohl auch die „Acting for Dummies“ –Bücher). Hier macht er seine Sache aber definitiv gut und sieht mit dem Bart und den längeren Haaren einfach perfekt für die Rolle aus. Seine entstehende Beziehung zu Alyssa ist interessant und es macht Spaß ihn dabei zu beobachten. Besonders gut gelingt Smith der Spagat zwischen Komödie und Lovestory/Drama. Während Banky und Jay und Silent Bob für die Lacher sorgen, sorgen Affleck und Adams für die etwas leiseren Töne. Dabei ist Chasing Amy im Kern eigentlich nichts anderes als eine typische Hollywood-Lovestory, nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied der starken, nennen wir sie mal Umgangssprache. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach und am Ende des Filmes fühlt sich der Zuschauer einfach gut.
Kevin Smith hat mit diesem Film einfach ein etwas unkonventionelles Meisterwerk geschaffen, das bestens unterhält und das man einfach mögen muss. Ein Film, den man sich einfach immer wieder anschauen kann – einfach toll!
(12.03.2005)
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