"Let's hope this elevates their thinking..."
#331
Geschrieben 29. September 2005, 11:15
Regie: Jaume Collet-Serra
Paris Hilton in einem Hollywood-Film? Für diese Frau ist eben nichts unmöglich - mit Geld kann man sich eben doch alles kaufen. Für Fans der blonden Hohlnuss ist das sicherlich ein (weiterer) Reiz, sich HOUSE OF WAX anzusehen. Kritiker von Mrs. Hilton (zu denen ich mich zähle) wundert es schließlich aber nicht, dass sie letztendlich mit ihrer Rolle überfordert ist. Schauspielern kann sie definitiv nicht!
So beschränkt sie sich dann auch auf das, was sie „am besten“ kann und rennt zu 2/3 ihres Rollenlebens in Unterwäsche herum. Bevor sie der Killer bekommt darf sie natürlich auch nicht mit ihren Reizen geizen. Ein Gutes hat Paris’ Figur jedoch: Sie stirbt mit Abstand den coolsten Tod (Zitat maX [sinngemäß wiedergegeben]: „Da sieht man, dass die tatsächlich was im Kopf hat“)!
Der Rest des Filmes ist ebenfalls gut anschaubar und sorgt für anderthalb spannungsgeladene, derbe und zuweilen äußerst unterhaltsame Minuten. Irgendwie war aber alles schon mal da, auch besser. Hier geben sich nämlich die Klischees die Klinke in die Hand.
HOUSE OF WAX ist sowieso der optimale Film fürs jugendliche Prollpublikum – Jugendliche, wie Du und ich (), die in die Fänge böser Psychopathen gelangen.
... und ich fand den Film gutes Mittelmaß .
P.S.: Das Sequel lässt wohl nicht lange auf sich warten...
(28.09.2005)
#332
Geschrieben 30. September 2005, 16:34
Regie: Sergio Leone
"My favorite movie in the world!" - Quentin Tarantino
Der Klassiker des Spaghettiwesterns und zugleich Sergio Leones Meisterwerk. Es stimmt einfach alles, angefangen von den grandiosen Darstellern (diese Augen!), über die gigantische Kamera, bis hin zur Musik von Morricone.
Der stille Anfang hat mich stark an Leones weiteres Meisterwerk ONCE UPON A TIME IN THE WEST erinnert.
Zwar würde ich THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY nicht auf Platz 10 der IMDb setzten, riesiges Kino mit geschichtlichem Hintergrund ist er aber dennoch (leider hatte ich nie viel für Western übrig).
Man muss keine weiteren Worte über dieses Meisterwerk verlieren - einzigartig!
P.S.: Ich habe einen neuen Traum: Mit Eastwood gemütlich eine Zigarre rauchen...
(29.09.2005)
#333
Geschrieben 02. Oktober 2005, 12:35
Regie: John Woo
"Give a guy a gun, he thinks he's Superman. Give him two and he thinks he's God."
Hier lässt es Woo wie noch nie zuvor da gewesen krachen! Ein Shoot-Out und Toter (am Ende sind es immerhin 230!) folgt dem nächsten und die Gesetze der Physik spielen dabei natürlich eine untergeordnete Rolle. Chow Yun-Fat ist einmal mehr der Übermensch, der den Bad Guys zeigt, wo der Hammer hängt.
Nach dem grandiosen THE KILLER, welchen Woo einige Jahre zuvor drehte, kann ich einem Vergleich zu diesem natürlich nicht entrinnen. Fazit: HARD-BOILED zieht gegen THE KILLER den Kürzeren (wenn auch nicht mit allzu großem Abstand).
Warum? Die Story und die Entwicklung der Freundschaft sind Woo bei THE KILLER eindeutig besser gelungen. Die Musik in HARD-BOILED ist zuweilen grausig, THE KILLER verwöhnt den Zuschauer mit sanften, gefühlvollen Klängen. Die Action (inklusive Bodycount) ist bei THE KILLER zwar geringer (ca. 130), aber deutlich angemessener.
Das Ganze soll jetzt keinesfalls heißen, dass HARD-BOILED ein schlechter Film ist, im Gegenteil, er kommt nur nicht ganz an THE KILLER heran. Somit hat er aber auch all das, was diesen auszeichnet - und den halte ich nach wie vor für den besten kantonesischen Film ever!
Kurzes und knappes Fazit: Mehr Geballer geht nicht - eines der bedeutendsten Werke des Actionfilms!
(01.10.2005)
#334
Geschrieben 03. Oktober 2005, 11:16
Regie: John Irvin
Immer wieder eine Offenbarung, was Arnies filmisches Repertoire so alles hergibt. Dass er zumeist einen gut gebauten Soldaten oder Cop spielt ist klar, in dieser Hinsicht bietet auch RAW DEAL nichts Neues. Saugeil ist’s aber schon, wenn er - wie hier - mit Dauer-Michel Friedmann-Margarinen-Frisur in einem Gay-Club ein paar warme Brüder aufmischt oder bei der Nachfrage, was denn das P. in seinem Namen (Joseph P. Brenner) zu bedeuten hat, staubtrocken mit „Pussy“ antwortet.
Der Rest des Filmes ist zwar eher durchschnittlich, das Ende entschädigt aber für die relativ lange Wartezeit. Gewohnt werden da nämlich die bösen Jungs in bester Schwarzenegger-Tradition über den Jordan geschickt - teilweise sogar recht heftig für einen 16er.
To put it in a nutshell: Ein durchaus sehenswerter 80er-Actioner, erst recht für „Ahnold“-Fans.
(02.10.2005)
#335
Geschrieben 04. Oktober 2005, 13:11
Regie: Wolfgang Petersen
"This will be the greatest war the world has ever seen. We need the greatest warrior."
Was habe ich diesen Film lange vor mich hingeschoben. Bei einer Laufzeit von über 150 Minuten auch kein Wunder. Da wohl mittlerweile schon jeder Petersens neuestes Werk gesehen hat, wurde es nun auch für mich Zeit.
Die Geschichte um Troja und das wohl berühmteste Pferd neben Black Beauty und Fury kennt fast jeder. Umso gespannter durfte man also auf die filmische Umwandlung des literarischen Stoffes von Homer sein, erst Recht wenn man einen Blick auf den Cast wirft.
Letzterer stellt einen guten Einstieg dar, konnten mich doch lediglich Eric Bana und Brad Pitt überzeugen. Junggemüse Orlando Bloom bleibt erschreckend blass und wird sofort in die zweite Reihe zu Diane Kruger verwiesen (die - ja, auch ich muss es loswerden - sich lieber synchronisieren lassen sollte). Sean Bean (der in NATIONAL TREASURE erneut mit Kruger spielen durfte) als Odysseus gefällt ebenfalls.
Ein weiterer Punkt sind die unglaublichen Produktionskosten von satten 200 Millionen Dollar, von denen das meiste wohl in Darsteller und CGI floss. Ich kann zumindest nicht erkennen, für was er sonst verwendet wurde. Ein wenig mehr hätte man auf jeden Fall für den Composer ausgeben sollen, denn James Horners Score bezeichnete die „Cinema“ schon als unterirdisch.
Natürlich hat TROY auch Positives zu bieten, so beispielsweise die tollen Schlachtenszenen und das Duell zwischen Bana und Pitt. Die Dialoge sind schön pathetisch und bringen dem Zuschauer vergangene Zeiten näher. Die Ausstattung und die Kameraführung (das Scope-Format wurde recht gut ausgenutzt) wissen ebenfalls zu befriedigen.
So ist TROY letztendlich aber weniger, als er sein will. Die Story ist schnell erzählt und alles wirkt irgendwie mächtig aufgeblasen und wichtig. Definitiv kein schlechter Film, aber definitiv auch kein großer - zumal er nicht einmal ansatzweise an die Klasse eines GLADIATOR heranreicht.
(03.10.2005)
#336
Geschrieben 04. Oktober 2005, 13:20
Regie: David Cronenberg
Auch nach meinem zweiten Cronenberg bleiben mir seine Filme äußerst suspekt. Irgendwie geht es immer um den menschlichen Körper, Sex und Drogen. Dass ich das Ende des Filmes nicht ganz verarbeiten und auflösen konnte, lag wohl auch an der späten Sendezeit .
Jedenfalls ist der Film deutlich besser als sein späteres Werk EXISTENZ, was er nicht zuletzt auch einem brillanten Jeremy Irons in seiner Doppelrolle zu verdanken hat.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass sich mir Cronenberg spätestens nach dem von mir heiß ersehnten A HISTORY OF VIOLENCE endlich öffnet (was für eine passende Formulierung).
(03.10.2005)
#337
Geschrieben 05. Oktober 2005, 15:37
Regie: Ridley Scott
Dieser Film zeigt deutlich, dass auch der größte Regisseur mal einen Fehler macht. Scotts erster Militärfilm vor BLACK HAWK DOWN gerät schnell ins Schleudern und endet an der Wand. Weder Viggo Mortensen noch Demi Moore können dabei etwas retten. Zwar ist die Musik schön pathetisch und die Kamera nicht schlecht, so geht aber selbst Militärfans wie mir das Ganze nach kurzer Zeit auf die Nerven.
Was Kritiker dem Film oft vorwarfen, stimmt: G.I. JANE ist nichts weiter, als ein überlanger Navy-Werbespot, der Frauen anwerben und stärker in die US-Streitkräfte integrieren soll - gedreht von einem Briten. Definitiv einer von Scotts schlechteren Filmen, wenn nicht sogar sein schlechtester.
(04.10.2005)
#338
Geschrieben 06. Oktober 2005, 19:59
Regie: Paul Haggis
Was für ein Film! Als ob man mit dem Vorschlaghammer mitten eine ins Gesicht zentriert bekommt. CRASH lebt von seinem grandiosen Drehbuch (welches des Öfteren jedoch ziemlich dick aufträgt) und seinen fast noch besseren Darstellern - besonders gut natürlich wieder mal Don Cheadle. Schön anzusehen, wie die vielen Einzelschicksale zu einem Ganzen zusammenlaufen, sowohl mit guten Enden, als auch mit (überwiegend) schlechten.
Der wohl emtionsstärkste und aufwühlendste Film des aktuellen Kinojahres. Jeder bekommt hier sein Fett weg, Schwarz und Weiß, Arm und Reich, Einwanderer und Geburts-Amerikaner. Wenn es im aktuellen L.A. auch nur ansatzweise so aussieht...
Fazit: Ganz großes Meisterwerk, dass - betrachtet man EPISODE III als einzelnen, selbstständigen Film - schon jetzt den besten Film des Jahres markiert! Ohne weitere Worte!
Ist eigentlich jemandem das Arnie-Porträt im Büro des Police Lieutenants aufgefallen? Gut, immerhin ist er ja der Gouverneur Kaliforniens.
Ach ja, noch etwas: Jennifer Esposito ist eine ganz, ganz Süße! Und noch etwas: Schön, wenn man der Einzige im Kinosaal ist.
(06.10.2005)
#339
Geschrieben 07. Oktober 2005, 14:00
Regie: Thomas Vinterberg
"Cheers to my dad; a rapist and a murderer."
CRASH und FESTEN zusammen an einem Tag sehen - das kostet Kraft! Zwar dauert es eine gewisse Zeit, bis man sich an den „Dogma“-Stil gewöhnt hat, doch spätestens wenn Christian (Ulrich Thomsen) seine erste Rede hält, ist das erst einmal nebensächlich. Dazu kommt natürlich die Authentizität, welche die Handkamera dem Film verleiht - so wirkt das Ganze natürlich noch realitätsnäher und heftiger.
Getragen von seiner sowohl schockierenden als auch fesselnden Story, den tollen Darstellern und der (gewöhnungsbedürftigen) Optik, ist FESTEN einer der härtesten und zugleich ehrlichsten Filme überhaupt. Hier wurde mit kleinen und einfachsten Mitteln etwas ganz großes geschaffen. Ein Meisterwerk des nordischen/skandinavischen Films!
In Sachen Provokation und Ehrlichkeit ist übrigens auch Vinterbergs neuestes Werk DEAR WENDY zu empfehlen.
Der beste Filmtag den ich seit langer Zeit hatte!
(06.10.2005)
#340
Geschrieben 09. Oktober 2005, 14:10
Regie: Jim Jarmusch
Da schaue ich meinen ersten Jarmusch und was kommt dabei raus? Ein tolles Filmerlebnis mit einem äußerst coolen Forest Whitaker. Die ganze Story, die Umsetzung und die Musik (Hip Hop ist ja eigentlich eher ) - alles zusammen ergibt eine Symbiose, die prima klappt und sehr schön anzusehen/anzuhören ist. Besonders gut gefielen mir hier die Texteinblendungen mit den Regeln und Weißheiten der Samurai.
GHOST DOG regt definitiv zum denken in Richtung eigenes Leben an. So vereinigt Jarmusch letztendlich vielerlei Dinge in seinem Film: Es ist sowohl ein Actionfilm, ein philosophischer Film, als auch eine Satire („Comic-Gangster“) und ein Drama (Beziehung Ghost Dogs zu seinem Freund und der Kleinen).
Schöner Film!
(08.10.2005)
#341
Geschrieben 15. Oktober 2005, 12:22
Regie: Christopher Nolan
Gar nicht mal übel, der neue Fledermausmann! In den Genuss der Burton-Verfilmungen kam ich ja leider noch nicht, dafür aber in den „Genuss“ der Schumacher-Streifen BATMAN FOREVER, sowie BATMAN & ROBIN.
Letztere sehen gegen Nolans neueste Verfilmung des DC-Comicstoffes natürlich ziemlich alt aus.
Der neue Batman, Christian Bale, ist die perfekte Besetzung für den geflügelten Rächer. Dass der Waliser einer der besten Schauspieler ist, hat er ja schon oft genug gezeigt. Ihm zur Seite stehen weitere bekannte Namen, angefangen bei Cruise-Gespielin Katie Holmes, über Morgan Freeman, bis hin zu Michael Caine (der Buttler schlechthin) und Rutger Hauer. Jeder in einer für ihn perfekt passenden Rolle.
Was BATMAN BEGINS so gut macht, ist die gut inszenierte Action, der pompös tolle Zimmer/Newton Howard -Score, die guten Darsteller und eine gute Comic-Story. Besonders gute gelungen ist die Verfolgungsjagd mit dem neuen Batmobil - was für ein Ding!
Doch es gibt nicht nur Action, wenn das Batmobil im Einsatz ist - egal ob Schwertkämpfe, Mann gegen Mann oder Zugabstürze - die Blockbuster-Unterhaltung ist sicher, denn es kracht ordentlich (erst Recht auf DVD)!
Nach den vielen lobenden Worten auch einige, die dies weniger tun: Der Film ist gut, keine Frage. Dass er in der IMDb jedoch so einen großen Erfolg verbucht und für viele der Film des Jahres ist, entzieht sich jedoch meinem Verständnis.
(14.10.2005)
#342
Geschrieben 16. Oktober 2005, 12:45
Regie: Christopher Menaul
"How do I tell my son that I've served murderers all my life?"
Äußerst interessantes was wäre wenn -Szenario, indem davon ausgegangen wird, dass Hitler den 2. Weltkrieg gewonnen und ganz Europa eingenommen hat. Nun steht Germanien kurz davor sich mit den USA gegen Stalin zu verbünden (es ist um 1964), wären da nicht SS-Mann März (Rutger Hauer) und US-Reporterin Maguire (Miranda Richardson), die kurz davor sind, dass größte Kriegsverbrechen aller Zeiten aufzudecken...
Hat man den Film zu Ende gesehen, kann man nur froh sein, dass es nicht so gekommen ist. Der ganze Holocaust - 20 Jahre verschwiegen? Die totale Vernichtung eines ganzen Volkes ein Geheimnis, das nur wenige Menschen kennen? Selbst als Maguire dem US-Präsidenten die Dokumente und Bilder zeigt kann man nicht ruhig aufatmen, bleibt doch ungewiss, was kommen wird.
Wirklich intensive HBO-Produktion, mit einem Thema das unter die Haut geht und einem tollen Rutger Hauer. Wer's verpasst hat, ist selbst schuld! Eine DVD-Veröffentlichung steht nicht an und der Film ist sehr rar im TV.
(15.10.2005)
#343
Geschrieben 17. Oktober 2005, 17:44
Regie: Simon West
Recht ordentlicher Militärthriller mit guter Story (auch wenn man den Twist beim zweiten Mal sehen schon kennt), guten Darstellern (u.a. James Cromwell, James Woods, Madeleine Stowe) und einem stark nuschelnden Travolta. Für die zu leichte Auflösung des Ganzen entschädigt das gegen Ende in Erscheinung tretende Pathos.
Dass auch West aus der Werbeclip-Branche kommt, sieht man dem Film des Öfteren an - Bay lässt grüßen.
Ordentlich, nicht mehr und nicht weniger. John McTiernans Quasi-Nachfolger BASIC konnte jedoch mehr überzeugen (glaube ich - der müsste auch mal wieder gesichtet werden).
(16.10.2005)
#344
Geschrieben 21. Oktober 2005, 11:39
Regie: Kevin Bray
Der Film ist so kurz, dass der Inhalt locker für (irgend-)eine TV-Serien-Episode ausgereicht hätte. Dwayne „The Rock“ Johnson kehrt von der Army in sein Heimatdorf zurück und muss schmerzhaft feststellen, dass sich hier einiges zum Negativen hin entwickelt hat. Zusammen mit „Jackass“ Johnny Knoxville fackelt er nicht lange und poliert eine Fresse nach der anderen - und das natürlich auf Hochglanz!
So dünn das Ganze auch sein mag, bei den Fights geht es ordentlich zur Sache und man wird knappe 80 Minuten lang gut unterhalten. Von Logikfehlern, geschweige denn der Geschworenen-Entscheidung () mal abgesehen.
Perfekt, wenn einem danach zu mute ist.
(20.10.2005)
#345
Geschrieben 21. Oktober 2005, 22:31
Regie: David Fincher
Der Film wirkt nicht nur stark konstruiert, sondern zieht sich zudem stark in die Länge und führt somit des Öfteren zu starker Langeweile . Douglas ist gut, keine Frage, passt ihm die Figur des arroganten Schnösels doch wie angegoßen. Der Rest ist einfach nicht genug.
Definitiv Finchers schlechtester.
Nachdem ich nun alle (großen) Werke Finchers gesehen, erlaube ich mir abschließend ein kleines Ranking:
1. SE7EN
2. FIGHT CLUB
3. ALIEN³
4. PANIC ROOM
5. THE GAME
(21.10.2005)
#346
Geschrieben 23. Oktober 2005, 15:16
Regie: Stanley Kubrick
Noch immer die beste Figur: George C. Scott als fanatischer General
In gemütlicher Runde zu dritt gesehen. Wie auch schon beim ersten Mal - einfach genial! Ins Auge gesprungen ist mir diese Mal ein sehr junger James Earl Jones. In diesem Sinne: "Peace is our profession".
(22.10.2005)
#347
Geschrieben 24. Oktober 2005, 14:02
Regie: David Cronenberg
Holla, die Waldfee! Hier geht’s aber teilweise ordentlich ab! Wenn ich an Cronenbergs Oeuvre denke, bestimmt kein Einzelfall (wobei Angemerkt sei, dass ich SCANNERS und VIDEODROME noch vor mir habe). Eines gleich vorweg: THE FLY ist der erste Film des Kanadiers, der mir voll und ganz zusagt, ja sogar sehr gut gefällt! So unvermittelt der Film beginnt, so endet er auch - mit dem tragischen Ende einer starken Liebe. Letzteres ist m. E. nach einer der Hauptaspekte des Filmes, der selbst neben dem ganzen Splatter und dem Wissenschaftsaspekt (glücklicherweise) nicht untergeht.
Tu's nicht, Seth!
Jeff Goldblum und Geena Davis geben ein perfektes Paar ab und spielen auf sehr hohem Niveau. Ihre schier unendliche Liebe zueinander verdeutlicht Cronenberg durch die Tatsache, dass Veronica selbst den bis zur Unendlichkeit entstellten Seht noch umarmt und bis zuletzt versucht ihn zu retten.
THE FLY ist einfach ein nahezu perfekter Horrorfilm, denn hier stimmt einfach alles: Die düstere Atmosphäre, die atemberaubende Maske, die tollen Darsteller, Musik, Effekte (besonders für damalige Verhältnisse!), ...
So macht Cronenberg wirklich „Spaß“! Nachdem ich nun auch schon EXISTENZ und DEAD RINGERS gesehen habe, ist THE FLY der bisher beste Cronenberg-Streifen für mich.
(23.10.2005)
#348
Geschrieben 29. Oktober 2005, 12:09
Regie: Christopher Nolan
Ich könnte mich wirklich selbst dafür verletzen, dass ich diesen großartigen Film erst ganze 5 (!) Jahre nach seiner Veröffentlichung zu sehen bekomme.
Was macht diesen großartigen Film aus? Zuerst einmal natürlich sein äußerst innovatives Konzept des „Rückwärtserzählens“. Weiter wird er von einer spannenden Story und genialen Darstellern, allen voran Guy Pearce, getragen (Joe Pantoliano hier ähnlich „hibbelig“ wie auch schon in den BAD BOYS-Filmen ).
Last but not least natürlich auch die Optik - handwerklich nahezu perfekt!
Schön auch, dass das Ernste einige Male durch coole Sprüche ("What are you, Pocahontas?") und Aktionen (Türaufbrechen, ins-Bier-spuken) aufgelockert wird, denn allein die Schwarz-weiß Sache mit dem Insulin und dem Strom-Test ging schon an sehr an die Nieren. Interessant an diesem Aspekt ist auch der Gedanke, was ein Mensch mit Leonards Condition von dem Film halten würde...
Kurzum: Ein wahres Filmjuwel - selten, wertvoll, schön!
(28.10.2005)
#349
Geschrieben 29. Oktober 2005, 22:02
Regie: John Carpenter
"It's Halloween, everyone's entitled to one good scare."
Es ist Halloween-Wochenende, was also anderes schauen, als den Genreklassiker schlechthin? Zwar dauert es etwas, bis die Story in Gang kommt und Meyers’ erstes Opfer über die Klinge springen muss, doch dafür entschädigt das große - wenn auch etwas unrealistische - Finale. Dazu dieser minimalistische Score von Carpenter - das ist Filmgeschichte gepaart mit purer Gänsehaut!
Aufgefallen ist mir, dass Jamie Lee Curtis hier noch seeeehr jung ist (gut, es war ja auch 1978...) und auch nicht gerade unattraktiv. Lustig auch Hawks original THE THING (FROM ANOTHER WORLD), den Carpenter einige Jahre später verfilmen sollte (lohnt der sich?).
(29.10.2005)
#350
Geschrieben 31. Oktober 2005, 18:13
Regie: Steven Spielberg
Spielbergs Zukunftsvision eines Justizsystems, das die Täter bereits vor ihrer Tat hinter Gitter bringt, ist ganz interessant. Optisch hat der Film auch einiges zu bieten. Der Rest ist jedoch nur von der Sorte „geht in Ordnung, ganz ok“. Das Ende ist - wie soll man sagen - typisch Spielberg eben, ganz nach dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen. Da gehen Filme mit ähnlicher Thematik, siehe EQUILIBRIUM, etwas weiter.
Bei den Darstellern kann man nicht meckern. Cruise ist souverän wie immer und Kathryn Morris einfach... (wie oft habe ich das eigentlich schon gesagt? ).
John Williams’ Score kam mir eher wie ein Best-of seiner bisherigen Werke vor. Vielleicht ist der Film aber auch besser, als ich denke, schließlich war ich gestern Abend reichlich abgelenkt beim schauen... Eine Zweitsichtung ist also alles andere als ausgeschlossen.
(30.10.2005)
#351
Geschrieben 01. November 2005, 14:22
Regie: Robert Schwentke
Krisenstab: Foster, Bean & Sarsgaard
Nachdem Schwentke mit seinem deutschen Thriller TATTOO den Durchbruch in den USA erreichte, war es nur eine Frage der Zeit, bis der gebürtige Stuttgarter seine erste US-Produktion auf die Beine stellen würde. Mit FLIGHTPLAN ist ihm das definitiv gelungen. Kein sehr guter Film, aber auch kein schlechter. Dass er für seinen Film Toppstars wie Jodie Foster und Sean Bean gewinnen konnte, ist erfreulich, stellen diese doch eine große, ja überlebenswichtige Bereicherung für den Film dar.
FLIGHTPLAN ist genau das, was er sein will: Ein spannender Flugzeug-Thriller, der den Kinozuschauer für etwas mehr als 90 Minuten in seinen Sitz fesselt und zu Cola und Popcorn perfekt unterhält. Dass er ansonsten nicht viel zu sagen hat, dürfte wohl jedem klar sein.
Die Kamera ist perfekt und nutz jeden Zentimeter des Flugzeugs aus - mal mit Zeitlupe, mal aus der Perspektive eines Vogels. Jodie Foster, die in einigen tausend Metern ihre Tochter verliert sieht man die Angst ins Gesicht geschrieben - was will man auch anderes von so einer großartigen Darstellerin erwarten?
Sean Bean gibt den charismatischen Captain, der zwar nicht allzu viele Szenen hat, diese wenigen aber klar dominiert. Ganz im Gegensatz zu Peter Sarsgaard, der mit permanentem „Dackelblick“ (seine Augen hängen, als würde er Schlaftabletten überkonsumieren ) eine Fehlbesetzung darstellt. Christian Berkels (DAS EXPERIMENT, LAUTLOS) Gastrolle als Bestatter war wohl ein kleines Geschenk von Seiten Schwentkes.
Zum Ende des Filmes könnte auch ich jede Menge Kritik à la konstruiert, dämlich, albern, unrealistisch, etc. üben, doch angesichts dessen, was der Film die 90 Minuten zuvor abzog, nicht weiter schlimm. Mein Fazit also: Guter und spannender Thriller, der mit einer großartigen Jodie Foster aufwartet und bis zum etwas enttäuschenden Ende/enttäuschender Auflösung ungemein unterhaltsam ist.
Jetzt möchte ich nur noch gerne RED EYE zum direkten Vergleich sehen, um heraus zu finden, welcher denn der bessere Flugzeugthriller des Kinojahres 2005 ist.
Ach, ja, erfreulich, dass James Horner nach dem TROY-Debakel mal wieder einen etwas besseren Score abliefert.
(31.10.2005)
#352
Geschrieben 04. November 2005, 13:55
Regie: Steven Spielberg
The creators of JAWS and STAR WARS now bring you the ultimate hero in the ultimate adventure.
Ich dachte ja bis gestern, dass ich bisher alle Filme mit dem Hut tragenden Abenteurer Dr. Jones (Harrison Ford) schon mindestens ein- bis zweimal gesehen habe. Doch was musste ich gestern Abend feststellen? RAIDERS OF THE LOST ARK, Indys erstes Abenteuer, habe ich noch nie zuvor gesehen - oder hat mich etwa mein Gedächtnis im Stich gelassen? Wie auch immer, es war höchste Zeit, diesen Klassiker wieder aufzubereiten.
Zwei Dinge, die ich feststellen musste. Erstens, der Film ist zuweilen ziemlich brutal und scary (Kopfschuss und Verbrennung des Killers, schmelzende Gesichter, Leichen und ein explodierender Kopf!), womit das FSK-16-Rating absolut richtig wäre. Zweitens, wird der Film m. E. nach etwas überbewertet. Klar, Indy macht Spaß und sorgt für knappe zwei Stunden für gute und spannende Unterhaltung, dass war’s aber auch schon. Die Darsteller - außer Ford natürlich - sind Klischeebeladen und zuweilen ziemlich monoton. Die Lovestory nervt und die vielen Nazi-Banner ebenfalls.
Was wirklich außerordentlich gut ist, ist Williams’ unvergesslicher Score, der meiner Meinung nach zu seinen besten Werken überhaupt zählt. Wer kennt es nicht, das Indy-Theme? Die vielen Schlangen und Spinnen haben zumindest bei mir ihren Zweck des Ekels erfüllt.
Der zweite Teil kann kommen, INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE liegt ja noch nicht so lange zurück (zumindest die Synchron-Fassung)... Dann kann es nämlich auch ein Ranking geben.
(03.11.2005)
#353
Geschrieben 05. November 2005, 19:46
Regie: Renny Harlin
Nominated for 3 Oscars.
Rambo alias Sly Stallone in seiner Rolle als „Extrem-“ Bergsteiger, der nicht nur Eis und Schnee trotzen muss, sondern sich zudem noch mit Terroristen rumzuschlagen hat. Trotz seiner Entstehung in den frühen 90ern setzt CLIFFHANGER die Tradition der guten alten 80er-Streifen fort und wartet mit harten Schießereien (das Motto lautet hier Qualität statt Quantität) und coolen One-Linern auf.
Klar, sämtliche Logik lässt der Film vermissen (Sly ist halb nackt im eiskalten Wasser!), doch was zählt ist sowieso nicht der Realismus, sondern die gute Action, die sich größtenteils in Schwindel erregenden Höhen abspielt.
Schön auch, wie viele (mehr oder weniger) bekannte Gesichter man hier sieht (war der schwarze Cop nicht auch schon Cop in THE TERMINATOR?).
Einer der wohl bekanntesten und erfolgreichsten Filme des Muskelpakets Stallone: Gut, aber nichts Besonderes. Da gab es selbst in den 90ern noch bessere Actioner...
(05.11.2005)
#354
Geschrieben 06. November 2005, 16:53
Regie: Steven Spielberg
Spielbergs Dino-Kracher ist der Film, mit dem ich so viele Kindheitserinnerungen verbinde, wie mit keinem zweiten! Damals, 1993, ich war stolze 8 Jahre alt, erweckte Spielberg die Dinos zum Leben - nicht nur auf der Leinwand. Was auf den Film folgte, war ein wahrer Dinosaurier-Hype. Für keinen Jungen gab es während dieser Zeit etwas Größeres als diese gigantischen Urzeitviecher. Es folgten Dino-Ausstellungen, Dino-Figuren und Dino-Reportagen, was nicht zuletzt auch auf das gigantische Merchandising zurückzuführen war.
Sowieso ist JURASSIC PARK für mich - nach STAR WARS natürlich - der Inbegriff des Movie-Merchandisings. Es gab nichts, was es nicht gab: JP-Actionfiguren (von denen ich das halbe Sortiment hatte - Special Thanks to my grandmother! ), JP-Spiele, JP-Taschen, JP-Uhren (bei Burger King), etc. pp. Die reinste Konsumfalle für uns junges Gemüse! Doch warum dieser ganze Hype? Klar, Spielberg hat uns mit JURASSIC PARK einen großen Traum erfüllt - er brachte uns die wohl beeindruckendsten Erdbewohner aller Zeiten auf die große Leinwand.
Was war der Film doch geil! Geile Dino-Action, ein T-Rex (schon immer mein Liebling) der Menschen frisst und - natürlich - Saurier über Saurier! Selbst nach der gestrigen Sichtung hat sich hierbei nichts verändert: Der Film, den ich bestimmt 5-6 Jahre nicht mehr gesehen hatte, wirkte auf mich wie in den guten alten Zeiten. Kurzum: Er hat nichts von seinem Charme eingebüßt. Er macht immer noch so viel Spaß, wie im Jahre 1993.
Was ich jedoch erschreckend feststellen musste war, dass ich John Williams’ musikalische Untermalung, besonders das JP-Theme, überhaupt nicht mehr in Erinnerung hatte. Was ist das doch für ein wunderbares Stück!
Trotz so gut wie kaum vorhandenem Gore schafft es Spielberg trotzdem, den Zuschauer besonders hart auf die Folter zu spannen. Manchmal ist es eben doch effektiver weniger zu zeigen (das Rascheln im Busch, die Tötung Dennis’ im Jeep). Für Kinder - wie mich damals - hat es jedenfalls ausgereicht ein flaues Gefühl im Magen zu hinterlassen.
Hach, ich könnte ewig in diesen Erinnerungen schwelgen, denn das ist mit das Schönste an einem Film - wenn man Erinnerungen mit ihm verbinden kann. Seien sie nun guter oder auch schlechter Art. Vielleicht kann ich den Film nicht objektiv betrachten (wer kann das bei einem Film schon?), aber für mich zählt er zu den größten, sowohl in der Filmgeschichte, als auch in meiner persönlichen Geschichte (einer meiner ersten Kinobesuche).
Einfach herrlich, den mal wieder gesehen zu haben!
(05.11.2005)
#355
Geschrieben 07. November 2005, 13:00
Regie: Tony Scott
"This is the nineties. You don't just go around punching people. You have to say something cool first."
"The sky is blue, water is wet, women have secrets. Who gives a fuck?"
"I think I fucked a squirrel to death, and don't remember."
Der reinste Männerfilm! Coole One-Liner en masse, ein saugeil aufgelegter Bruce Willis (in einer seiner besten Rollen), die erste US-Flagge ist bereits nach 3 Sekunden zu sehen und es wird nie langweilig. Ganz großes Tennis!
Bei der Sache mit dem Eichhörnchen hat es mich fast vom Stuhl gehauen...
(06.11.2005)
#356
Geschrieben 11. November 2005, 13:22
Regie: Jean-François Richet
Nach NID DE GUÊPES bereits das zweite Remake des Carpenter-Klassikers von 1976. Was sofort auffällt: Das 2005er-Remake mit Hawke und Fishburne ist nahezu eine 1:1-Kopie des 76er-Plots (hierdurch unterscheidet sich NIDE DE GÛEPES deutlich vom gleichnamigen Remake). Lediglich die Angreifer werden sofort identifiziert.
Wer den original ASSAULT ON PRECINCT 13 kennt, weiß was die nächsten 104 Minuten auf den Zuschauer zukommt... Das Remake ist hier erstaunlich konsequent, gibt es doch jede Menge blutige Shoot-Outs und sonstige Tötungen (der Film ist wieder einmal ein gutes Beispiel für die häufige Willkür der FSK, welche den Film mit einer 16er-Freigabe versehn hat).
Wie auch immer, ASSAULT ON PRECINCT 13 wurde mit diesem Remake ins 21. Jahrhundert katapultiert: Moderne Waffen und Equipment, heiße „Bräute“, explizite Gewalt - all das, was der MTV-Generation filmisch eben gefällt. Definitiv kein schlechter Film/Remake - im Gegenteil - Carpenters atmosphärisches Original ist mir aber trotzdem hundert Mal lieber!
(10.11.2005)
#357
Geschrieben 12. November 2005, 12:18
Regie: Ridley Scott
Jetzt habe ich ALIEN doch tatsächlich vor ALIENS gesehen (und damit die von-hinten-nach-vorne-Reihenfolge der Quadrilogy durcheinander gebracht). Bin schon sehr gespannt auf ALIENS, konnte mich ALIEN doch nur mäßig überzeugen...
(11.11.2005)
#358
Geschrieben 13. November 2005, 12:52
Regie: John Woo
Oh, Mann, was hat Woo nur dazu bewegt, diesen Film zu machen? Ich meine Actiontechnisch gibt er schon etwas her, doch Story- und Darstellertechnisch? Ben Affleck ist definitiv besser als sein Ruf, ist hier aber so blass wie nie. Uma Thurman halte ich hier eher für eine Fehlbesetzung. Der Bösewicht, verkörpert durch Thomas Jane look-a-like Aaron Eckhart, ist Klischeebeladen und kein Stück böse.
So bleibt dem Film einzig und allein das Optische hoch anzurechnen. Ein paar von Woos „Trademarks“ dürfen natürlich auch nicht fehlen. Kathryn Morris, die Affleck nach Garner nun ebenfalls küsst, ist ein weiterer Lichtblick.
Insgesamt ist PAYCHECK nur Mittelmaß - erst recht für einen John Woo, denn ab einem gewissen Zeitpunkt war es mir ziemlich egal, was sich da eigentlich abspielt...
(12.11.2005)
#359
Geschrieben 14. November 2005, 12:59
Regie: John Woo
Nach dem eher enttäuschenden PAYCHECK gleich der zweite Woo-Film. Was soll ich sagen? HARD TARGET ist Woo pur! Geile () Schießereien, harte Action und Explosionen satt! Fast alle Woo-„Trademarks“ sind hier (sinnvoll) vorhanden. Dazu Jean-Claude Van Damme mit mega Vokuhila () und in einem Zustand, in dem er es mit Superman und Batman gleichzeitig aufnehmen könnte...
Kurzum: Der Film rockt gewaltig! Groß!
P.S.: Lance Henriksen hat ja mal eine Hammerstimme!
(13.11.2005)
#360
Geschrieben 19. November 2005, 13:20
Regie: David Cronenberg
Minor Spoilers!
"You should ask Tom... how come he's so good at killing people?"
Cronenbergs neuester Streich beginnt mit einem Gespräch zweier Killer, die in einem Hotel auf die etwas andere Art auschecken... Der Kanadier wird sich doch sicher nicht die Mühe machen zwei Charakteren so viel Zeit am Anfang zu spendieren, wenn sie kurz darauf eiskalt erledigt werden? Doch genau das ist der Fall. Tom Stall (Viggo Mortensen) führt inmitten eines friedlichen US-Kaffs einen Diner. Wo gehen die beiden hungrigen Gangster also hin? Richtig, in Toms Diner.
Die Story ist bekannt, Tom erschießt die beiden Gauner und avanciert zum Orts-Helden. Wie war er in der Lage, die beiden so schnell, präzise und tödlich in den Tod zu befördern. Spätestens als der mysteriöse Carl Fogarty (Ed Harris) bei Tom auftaucht und ihn für ein gewissen Joey hält, fangt auch Tom an sich zu fragen, wer er eigentlich ist...
Auch wenn Maria Bello (in einer Szene übrigens full frontal zu sehen) etwas zu oft rumflennt, so konnte Cronenberg doch einen erstaunlich guten Cast für seinen Gewaltthriller gewinnen. Mortensen ist perfekt schizophren und Harris’ Figur (genial vernarbt!) mindestens genauso interessant wie einst General Hummel. Die Harmonie zwischen den beiden ist perfekt!
So abrupt Cronenberg den Film beginnt, so abrupt und offen endet er auch (das „plötzliche“ Ende hat mich ziemlich stark - nicht zuletzt auch wegen der Musik - an THE FLY erinnert). Zwar gibt es zwischendurch einige Dialoglastige Szenen, sind sie aber für die Auflösung und die Beziehung zwischen den einzelnen Charakteren nahezu unumgänglich.
Die Gewalt kommt seltener zum Einsatz als ich erwartet hatte. Wenn Violence, dann aber richtig - wie meinte doch ein werter Herr von rottentomatoes.com: "Most realistic violence ever!" - 100 Punkte! Da gibt es dann auch schon mal klaffende Wunden in Nahaufnahme (wobei einige Gewaltszenen beim Publikum eher für Gelächter sorgten). Tom bzw. Joey ist eben der geborene Killer.
Ein guter Film (auch wenn die Auflsöung des Ganzen etwas zu simpel ist), mit dem Cronenberg weiter (bei mir) punkten kann. A HISTORY OF VIOLENCE weißt dabei alles auf, was der C.-typische Film eben hat: Gewalt, Sex, Drogen (letzteres aber lediglich in Form von Toms Sohn, der sich zusammen mit Freundin einen Joint reinzieht). Einzig und allein der biologische-, oder wie auch immer man ihn nennen mag, Aspekt hat gefehlt. Warum? Ich weiß es nicht. A HISTORY OF VIOLENCE ist für mich sowieso Cronenbergs bisher konventionellster Film geworden, was ihm jedoch keinerlei Abbruch tut.
(18.11.2005)
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