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"Let's hope this elevates their thinking..." - Filmforen.de - Seite 18

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"Let's hope this elevates their thinking..."


827 Antworten in diesem Thema

#511 Puni

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Geschrieben 02. Juni 2006, 12:06

VIDEODROME (USA/Kanada 1983) – DVD (Criterion)
Regie: David Cronenberg

Gestern endlich die „Weiderholung“ des Filmes in der Reihe Ikonographie der Gewalt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (VIDEODROME ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Problemfilm) konnte es dann auch endlich losgehen. Und siehe da, ich glaube, VIDEODROME nahezu voll und ganz verstanden zu haben! Irgendwie wart ich bei der gestrigen Sichtung voll bei der Sache, auch wenn ich zum vollen Verständnis dann doch auch die Uts verfolgte. Die Tapes, die Max in den Bauch geschoben werden, dienen dazu ihn zu programmieren. Er soll im Namen von Convex und Harlan töten, um (Nord-)Amerika stärker gegen den Rest der Welt zu machen. Zu allererst muss Channel 83 freigemacht werden, um weitere Auftragskiller zu „rekrutieren“. Bianca programmiert Max jedoch wieder um, als dieser sie töten will. Sie benutzt Max nun dazu, gegen Convex und Co. zu agieren. So denke ich, dass es nicht zu weit weg gegriffen ist, wenn ich behaupte, dass Cronenberg uns hier sogar Imperialismus- und Militärkritik liefert.

Eingefügtes Bild

Des Weiteren bleibt die Medienkritik ein wichtiger Bestandteil des Filmes. Am Beispiel von Max zeigt und Cronenberg, was aus einem TV-Abschaum (besser gesagt Sex & Gewalt) konsumierenden Rezipienten wird: ein hirnloser Amokläufer, dessen Grenzen zwischen Realität und (medialer) Fiktion total verschwommen sind (Halluzinationen). Da passt auch der Satz von Bianca (oder war es Nicki?), dass es weh tun würde, wenn der (Video-)Player stoppen würde oder man den Sender wechseln müsse (gerade auch unter dem Aspekt interessant, dass das Medium Video erst in den 80ern so richtig durchbrach). Ja, vielen fällt es heute noch stärker, vom TV und den Medien wegzukommen. Da ergeben die Obdachlosen in der Cathode Ray Mission Sinn, die man ja durch reichlich TV-Konsum wieder in die Gesellschaft integrieren will. Was es mit dem New Flesh jedoch auf sich hat, dessen bin ich mir noch nicht ganz bewusst (evtl. verändern uns die Medien nicht nur psychisch, sondern auch physisch?). Wie auch immer, einmal mehr ein immer wieder faszinierendes Erlebnis!
(01.06.2006)

#512 Puni

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Geschrieben 04. Juni 2006, 15:42

KINGDOM OF HEAVEN (USA/Spanien/UK/Deutschland 2005) – DVD (Deltamac)
Regie: Ridley Scott

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Endlich konnte ich mich mal dazu durchringen, dieses zweieinhalb Stunden Epos aus dem Hause Scott zu sichten. Hinzu kommt natürlich noch, dass gerade die halbe DVD-Foren-Welt über den gerade erschienenen Director’s Cut plaudert und (größtenteils) staunt. Eigentlich wollte ich den Film ja schon 2005 im Kino sehen, nur machte mir unsere Abi-Fahrt in die Hauptstadt einen Strich durch die Rechnung. Egal, jetzt habe ich ihn ja endlich gesehen und kann schon gleich zu Anfang sagen, dass Scott gute Arbeit geleistet hat. Zwar kommt er nicht an seine jüngere Geschichtsstunde GLADIATOR ran, aber gute Unterhaltung und schön choreographierte Schlachten bietet er allemal. Orlando Bloom, der in Petersens TROY noch wie ein junger Knabe wirkte, der noch grün hinter den Ohren ist, ist hier nun endgültig zum Mann geworden. Da verzeihe ich ihm TROY sofort! An seiner Seite spielen zwar weniger bekannte, dafür aber nicht minder talentierte Darsteller. Lediglich die Figur des intriganten de Lusignan (Marton Csokas) hat mich gestört, denn stereotyper und klischeehafter geht es nun wirklich nicht.

Zur Geschichte des Ganzen: Bei Filmen dieser Klasse und vor allem Länge ist die Handlung ja oftmals ein Problem, zumal es oft schwer fällt, den Zuschauer über den ganzen Zeitraum von zwei bis drei Stunden hinweg zu fesseln und die Spannung aufrecht zu erhalten. Auch KINGDOM OF HEAVEN hat Schwächen (besonders hier bin ich auf den DC gespannt). So bekam der König (Edward Norton) meines Erachtens nach etwas zu viel Zeit für nahezu nichts. Auch Liam Neeson in der Rolle des ewigen Mentors (BATMAN BEGINS, STAR WARS: EPISODE I, um nur zwei zu nennen) geht langsam tierisch auf die Nerven (zum Glück aber nicht lange ;)). Ansonsten kommt KINGDOM OF HEAVEN aber recht schnell zur Sache, und die ist alles andere als erfreulich, vergegenwärtigt man sich das Geschehen auf der Leinwand mal. So trifft der letzte Satz auf der abschließenden Texttafel das Gezeigte auch ganz gut, wenn es uns vor Augen führt, dass Jerusalem selbst knappe 1000 (!) Jahre später noch immer umkämpft ist (und es wohl auch noch eine Weile sein wird).

Bei letzterem Aspekt, der religiösen Komponente des Ganzen, kam mir Scott aber recht unentschlossen vor. So zeigt er in einer Szene, dass die Muslime ein friedliches Volk sind, das lediglich durch einige Templer aufgestachelt wurde, andererseits spart Scott aber auch nicht an wehenden Flaggen, die mit Kreuzen gespickt sind. Am Ende gibt es natürlich ein Remis, aber kurz davor muss sein Held Balian (Bloom) die Mauern Jerusalems erst mal noch vor den muslimischen Halbmond-Flaggen befreien... Egal, so lange das Ganze Spaß macht... Spaß gemacht hat es mir größtenteils, ja es gibt sogar Passagen, die ich als sehr gelungen attestieren würde. Dagegen gab es aber auch wieder Momente, in denen ich gerne die Vorspultaste betätigt hätte. Wie schon eingangs erwähnt, KINGDOM OF HEAVEN ist gut, aber nicht sehr gut bzw. herausragend. Wenn einen exzellenten Historienfilm, dann doch lieber GLADIATOR. Aber wer weiß, vielleicht sieht das Ganze im DC ja schon wieder ganz anders aus - der geht aber nicht nur zweieinhalb Stunden, sondern mehr als drei... :eek: Dann eben auch mal wieder an einem Sonntag, der zudem noch Feiertag ist. :) Fazit: Ein Scott, wie er im Buche steht: groß, episch, heroisch und teuer.
(04.06.2006)

#513 Puni

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Geschrieben 04. Juni 2006, 21:44

DEATH WISH V: THE FACE OF DEATH (USA 1994) – DVD (Trimark)
Regie: Allan A. Goldstein

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Mensch, ist der gute Bronson alt geworden - hier könnte er bereits locker mein Großvater sein! Gut, wir schreiben immerhin auch schon das Jahr 1994. Der letzte Teil der DEATH WISH-Reihe markierte leider auch Bronsons letzten Kinofilm :cry:. Und so leid es mir deshalb auch tut: dieser ist nicht besonders gut. Zwar erreicht er die Kaltschnäuzigkeit seiner Vorgänger (auch die Gegner bekommen es wieder knüppeldick ab), aber storytechnisch ist das Ganze einfach viel zu dünn. Auch das bereits genannte Alter sieht man sowohl Bronson, als auch seiner Figur Paul Kersey an. Mal ganz ehrlich, was will man nach vier (!) Teilen denn noch großartig neues bringen? Auch wenn mir die Sichtungen von Teil zwei und vier noch fehlen, so wage ich dennoch zu behupten, dass DEATH WISH 3 in Sachen Gewalt und ideologischer Fragwürdigkeit soweiso nicht getoppt werden kann - niemals! DEATH WISH hat natürlich eine Art Sonderstellung, denn der Beginn einer Reihe ist immer etwas besonderes... Man kann die 95 Minuten zwar auch besser verbringen, doch für einen Bronson-Fan, wie ich es bin, schadet die Sichtung keinesfalls. Außerdem kommt ja auch noch der Komplettierungs-Zwang hinzu.
(04.06.2006)

#514 Puni

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Geschrieben 05. Juni 2006, 23:42

TOM YUM GOONG (Thailand 2005) – Kino (Filmzentrum Bären Böblingen)
Regie: Prachya Pinkaew

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Die Story diese asiatischen Actioners ist schnell erzählt: Kham (Tony Jaa) lebt mit seinem Vater auf dem Land. Das Herz der beiden hängt an ihren Elefanten, die sie wie Verwandte behandeln und ehren. Als diese eines Tages von skrupellosen Gangstern gekidnappt werden und nach Australien verfrachtet werden, nimmt Kham die Verfolgung auf. Auf seiner Suche nach dem Dickhäuter und seinem parallel laufenden Rachefeldzug gehen selbst Knochen zu Bruch, von denen alle nicht medizinischen Zuschauer noch gar nicht wussten, dass es diese überhaupt gibt. Hinzu kommt dann noch der ein oder andere Nebenstrang, den man angesichts der knallharten Martial-Arts-Einlagen aber schnell wieder vergisst... TOM YUM GOONG ist teilweise ziemlich klamaukisch und langweilig, ja fast schon kindisch. Die anfängliche Story erinnert zu stark an Kinderabenteuer à la FREE WILLY. Mit verstreichen der Zeit gibt es dann aber schon bald die erste Klopperei und die ersten guten Actioneinlagen. Schnell erinnert das Ganze dann an Action aus dem Hause Chackie Chan, der sogar ein kurzes Cameo hat.

Tony Jaa macht seine Sache gut, nicht umsonst macht ihm der gealterte Chan hier sprichwörtlich den Weg frei. Trotz alledem konnte mich der Film bis dahin noch nicht richtig fesseln, doch da waren wir auch noch nicht beim Finale, besser gesagt der letzten halben Stunde des Filmes. Denn genau hier bleiben drei Sequenzen ob ihrer Imposanz im Hirn eingebrannt. Die erste besteht aus einer fast fünfminütigen Szene, in der unser Held ein Gebäude von Stockwerk zu Stockwerk „freimacht“ und dabei Knochen bricht, bis nicht der Arzt, sondern der Bestatter kommt. Zusätzlich kommt das Ganze ohne einen Schnitt und mit einer gigantischen Kamerafahrt daher. Die zweite zeigt einen Kampf in einem brennenden Tempel (?), der - so meint man voreilig - den Endkampf markiert. Dementsprechend harte Gegner und tolle Einlagen bekommt man auch zu sehen. Doch damit nicht genug: das härteste kommt ja noch! Der endgültige Endkampf (:D) ist einfach nur unglaublich - wem der Kampf der Braut gegen die Crazy 88 in Tarantinos KILL BILL VOL. 1 gefallen hat, der wird diese Szene lieben.

Kham alias Tony Jaa legt sich hier ebenfalls mit dutzenden bösen Jungs an, denen er - zum erstaunen der Zuschauer - auf unterschiedlichste Art und Weise die Knochen bricht. Da knackst und kracht es laufenden Band! Da muss man angesichts der FSK-Entscheidung und in Anbetracht anderer Genrebeiträge mal wieder den Kopf schütteln (vor allem, da der Film nur die Gewalt zur Lösung der Probleme macht und sie dabei ein Stück weit verherrlicht), erst recht wenn es an die verwundbaren Stellen seiner Gegner geht. Addiert man das alles, so bleibt unterm Strich folgendes zu vermerken: Die Story von TOM YUM GOONG ist kurz gesagt großer Mist. Die Fights und die damit verbundene Action gehören jedoch zu dem besten, was ich in diesem Bereich bisher sehen durfte! Das Kinopublikum dachte ebenso, denn während der letzten halben Stunde tobte der Saal! Ein Film, bei dem man zwar an einigen Stellen vorspulen will, die Geduld aber reich belohnt wird!
(05.06.2006)

#515 Puni

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Geschrieben 07. Juni 2006, 22:13

ENTER THE DRAGON (Hong Kong/USA 1973) – DVD (Warner)
Regie: Robert Clouse

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Nach dem Martial-Arts-Brett TOM YUM GOONG habe ich Lust auf mehr Kampfkunst aus dem fernen Osten bekommen. Womit fängt man also besser an, als mit dem Meister des Genres Bruce Lee? Und gleich zu Beginn sogar mit dem Film, der von vielen Fans als bester des Meisters. ENTER THE DRAGON war - um ehrlich zu sein - meine erste Begegnung mit letzterem. Eine Begegnung, die Lust auf mehr macht... Erinnert hat mich der Film an einen Bond-Film, da die Story doch deutliche Parallelen aufweist. Die (Massen-)Kloppereien erinnerten wiederum an Spencer/Hill-Filme, wenn auch etwas anspruchsvoller. Vom (humoristischen) Unterhaltungswert steht der Lee-Film den dem Spencer/Hill-Klamauk in nichts nach, denn jedes Mal wenn Lee das Gesicht verzeiht und ohrenbetäubende Schrei von sich gibt, fällt es doch schwer, nicht zu lachen. Hinzu kommt die coole 70ies Atmosphäre, die ihren Höhepunkt definitiv in der Frisur Williams’ (Jim Kelly) findet. Kurz gesagt: Es fällt schwer, den Film richtig ernst zu nehmen (muss man das überhaupt?), denn auch Lees Englisch ist recht unterhaltsam.

Ich bin gespannt und schaue mit großen Augen auf weitere Lee-Sichtungen voraus. Denn ist die Story auch noch so dünn (wobei: Die Idee mit den austauschbaren Krallen war saucool!), so entschädigt Lee doch stets mit Knochen-, Genick- und Rückgrat-Brüchen (aua! :eek:). Frauen haben Mona Lisa, TM3 (früher zumindest) und Alice Schwarzer; wir Männer haben Lee, Bronson, Van Damme und Co. Über Empfehlungen (auch nicht-Lees) würde ich mich übrigens freuen. :)
(07.06.2006)

#516 Puni

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Geschrieben 09. Juni 2006, 15:12

UNITED 93 (USA/UK/Frankreich 2006) – Kino (Filmzentrum Bären Böblingen)
Regie: Paul Greengrass

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Ein Film der im Vorfeld nicht nur Lob erntete. Kann man 9/11 schon verfilmen oder sind selbst fünf Jahre ein zu kurzer Abstand? Persönlich habe ich nichts gegen eine Verfilmung der tragischen Ereignisse an jenem 11. September des Jahres 2001. Sehr löblich ist es aber, dass Greengrass alle (!) Hinterbliebenen nach ihrer Erlaubnis fragte, die Schreckensfahrt des United Airlines Flug 93 zu verfilmen bzw. zu dokumentieren. Alle Hinterbliebenen der Opfer gaben ihr Einverständnis, und ich denke, dass das die einführende Frage mit einem sofortigen Ja beantwortet. Wenn ich überlege, wann man begonnen hat den 2. Weltkrieg oder Vietnam zu verfilmen - da lag bestimmt auch nicht viel mehr Zeit dazwischen (wenn nicht sogar weniger). UNITED 93 ist dabei weniger Spielfilm, als Dokumentation in Spielfilmlänge. Das schöne Scope-Bild sieht zwar wie in einem Kinofilm aus, doch einmal im Flugzentrum Ohios (?) angekommen, wird der dokumentarische Stil Greengrass sofort deutlich. Dort, nämlich in den verschiedenen Flugzentren - sowohl in den zivilen, als auch in den militärischen - verbleibt der Film sehr, sehr lange. Nach meinem Geschmack sogar etwas zu lange.

Hier hätte man den Film gute zehn Minuten kürzen können, ohne dass die Aussage verloren gegangen wäre. Am deutlichsten wird klar, dass keiner so richtig Ahnung hat, was eigentlich gerade geschieht, wenn einer der Fluglotsen plötzlich das World Trade Center erblickt und feststellt, dass extrem viel Rauch aus letzterem austritt. Was ist geschehen? Zu aller erst nimmt man an, es handle sich um ein Sportflugzeug, das in das Center geflogen sei. Erst als eine zweite Boeing in die Tower fliegt, weiß man auch ohne CNN bescheid, dass Amerika gerade Opfer eines fürchterlichen Anschlages wird. Ständig wechselt UNITED 93 zwischen Kommandozentren und dem Namen gebenden Flug 93. Greengrass gelingt es hier fabulös, das Chaos, das an jenem Tage herrschte, einzufangen. Auch wenn nach dem x-ten Bericht über ein entführtes Flugzeug leichte Wiederholungsgefahr auftritt, so fesseln die letzten 20 Minuten noch mal so richtig und fordern dem Zuschauer einiges ab! Es ist der Zeitpunkt, wenn die Crew von United 93 mit der traurigen Wahrheit konfrontiert wird und es keinen Ausweg mehr zu scheinen gibt, außer die Flucht nach vorne. Inszeniert wird das ganze schweißtreibend durch hektisches Bewegungen der Passagiere und einer beeindruckenden Wackelkamera.

Wenn die kleine Gruppe Passagiere beschließt, das Flugzeug zu übernehmen, dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Alles geht so schnell (inklusive der Überwältigung der Terroristen), dass man total den Überblick verliert und sich gerade deshalb kaum mehr ruhig auf dem Sitz halten kann. Greengrass inszeniert so großartig, dass man für einen kurzen Augenblick die Tatsachen vergisst und doch noch an ein positives Ende glaubt. Das ist der Punkt, wenn sich die Dokumentation in Fiktion wandelt. Man ist gefesselt, die Gedanken sind fokussierter als fokussiert und man denkt einfach nicht daran, dass es böse ausgehen muss! So markieren diese letzten Minuten - der Kampf auf Leben und Tod - eine Tour der Force, wie man sie schon lange nicht mehr im Kino erlebt hat. Keine Frage, die reellen Tatsachen hat man im Hinterkopf, aber gerade deshalb ist man fertig mit der Welt. So zeigt das letzte Bild eine Kamerafahrt aus dem Cockpit, raus auf eine große Grünfläche. Der Mut der Passagiere, auch die Verzweiflung, hat Amerika an diesem Tag vor noch schlimmerem bewahrt. Und wer kann es den Behören Übel nehmen, wenn am Ende Texttafeln erscheinen, die das Chaos nach dem Flug noch mal ins Gewissen rufen - hätte jemals jemand mit so etwas gerechnet? So kann ich Greengrass am Ende wenn überhaupt, dann nur deshalb böse sein, dass er den deutschen Geschäftsmann als Weichei darstellt, eines der wenigen, wenn nicht sogar das einzige an Bord.

Auch wenn Greengrass jeglichen Heroismus scheut, so kann man den Passagieren diesen Status jedoch nicht entziehen, denn das was die da taten, war mutig, selbst im Angesicht des Todes. Die letzte Texttafel, die den Film allen Opfern des 11. September 2001 widmet, tut da ihr Übriges. UNITED 93 hat den mutigen Beginn gemacht (von den dutzenden „richtigen“ Dokumentationen mal abgesehen) und mehr als gewonnen. Der Film des Briten Greengrass ist wichtig und buchstäblich ganz groß! Ich kann wirklich nicht verstehen, was Leute gegen diesen Film haben, hilft er uns doch, das Geschehene noch einmal zu vergegenwärtigen und dabei vielleicht auch besser zu verdauen.

(08.06.2006)

#517 Puni

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Geschrieben 11. Juni 2006, 17:17

SWIRI aka SHIRI (Südkorea 1999) – DVD (e-m-s)
Regie: Je-gyu Kang

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Auch wenn die ein oder andere Explosion sehr billig daher kommt, so stimmt die Action im Großen und Ganzen aber. Die Story ebenfalls, auch wenn es deutlich kürzer gegangen wäre. Die Eröffnungssequenz, die die nordkoreanischen Special Forces bei der Ausbildung zeigen, lässt einem nahezu den Atem stocken. Denn hier kommen buchstäblich nur die starken durch bzw. mit dem Leben davon. Da werden fast schon Erinnerungen an BATTLE ROYALE wach. Überrascht war ich aber am meisten von der Darstellung des nördlichen Nachbars. Wird er anfangs noch dämonisiert, wie nichts, so findet man im Laufe des Filmes heraus, dass nicht die Politiker hinter den Anschlägen stecken, sondern lediglich die abtrünnigen Special Forces. Zur Acionthriller-Story gesellt recht früh eine kleine Liebesgeschichte, die einmal mehr auf tragische Art und Weiße enden muss (ALIAS lässt grüßen). Kurz und knapp: Auch wenn man hier und da etwas hätte kürzen können, so unterhält SHIRI doch über einen Großteil der zwei Stunden. Darsteller und Action stimmen, auch wenn man sich deutlich sichtbar an dem ein oder anderen Hollywood-Streifen bedient hat. Ach ja, Pathos gibt es ja auch noch etwas...
(11.06.2006)

#518 Puni

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Geschrieben 12. Juni 2006, 13:00

DAI-BOSATSU TÔGE aka THE SWORD OF DOOM (Japan 1966) – DVD (Criterion)
Regie: Kihachi Okamoto

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Und wir bleiben in asiatischen Gefilden...

Zu aller erst: schwarz-weißes Scope ist ein ästhetischer Hochgenuss! Soweiso habe ich selten solch schön komponierte Bilder in einem Film gesehen, allen voran das Motiv der DVD (siehe auch Bild oben). Dazu noch das ziemlich knackige schwarz-weiß - ein Traum! Schwarz-weiß beschreibt auch gut den Inhalte des Filmes: auf der einen Seite gibt es gute Samurai, die für ehrbare Werte kämpfen, auf der anderen Seite gibt es den Protagonisten Ryunosuke (Tatsuya Nakadai), der seine Schwert nur für seine eigenen Zwecke (miss)braucht. Wer hier gut oder böse ist, wurde mir im Laufe des Filmes jedoch immer schleierhafter, denn am Ende kämpft irgendwie jeder gegen Ryunosuke (obwohl es mir bisweilen so schien, als habe er auch Freunde bzw. leichgesinnte). THE SWORD OF DOOM erzählt aber nicht nur die Geschichte eines skrupellosen Samurai, sondern ist neben furiosem Samurai-Kampf-Film auch ein kleiner Liebesfilm, der von einer Ehe erzählt, die von Beginn an zum scheitern verurteilt war. Fragt sich eigentlich nur, warum Ohama (Michiyo Aratama) ihn überhaupt geheiratet hat.

Gut, sie war verzweifelt, da ihr Bruder/Ehemann getötet wurde. Aber muss sie deshalb gleich dessen Mörder heiraten (eventuell gesellschaftliche Gründe?). Die Kämpfe - definitiv ein Highlight des ansonsten eher dialoglastigen Filmes - sind 1a choreografiert und sind selbst für heutige Verhältnisse noch pfeilschnell. Immer wieder kommt es zu Kämpfen - und dabei geht es fast immer um Leben und Tod. Das Sahnehäubchen dabei ist natürlich der Endkampf, indem Ryunosuke es gleich mit ein paar Dutzend „gegnerischer“ Samurai aufnehmen muss. Da kommt dann auch mal die ein oder andere Hand abhanden (was für ein Wortspiel!) und auch mit dem roten „Saft“ wird nicht gerade sparsam umgegangen. Die Locations der Kämpfe reichen vom Kampf im vernebelten Wald, über weißen Schnee, bis hin zum Eigenheim, das nebenher gleich abgerissen wird... Dabei erinnert das Ganze sehr stark an KILL BILL VOL. 1, wobei es ja eher umgekehrt ist, THE SWORD OF DOOM erinnert an ersteren. Es ist die Choreografie, mit der sich die sterbenden Samurai verabschieden: erst wird noch kurz da gestanden, dann fallen alle nahezu gleichzeitig (tot) um.

Auch wenn ich in Anbetracht der Laufzeit von zwei Stunden im Vornherein etwas skeptisch war - vor allem da ich gelesen hatte, dass der Film sehr dialoglastig sein soll -, so wurde ich am Ende doch reichlich belohnt. Diese Art von Film hat wirklich was, zumal das Thema Samurai schon immer faszinierend war. Das Ende gefällt ebenfalls auch wenn es ziemlich überraschend kam. Jetzt kann THE SEVEN SAMURAI (und andere) gerne kommen!
(11.06.2006)

#519 Puni

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Geschrieben 13. Juni 2006, 11:50

HARD CANDY (USA 2005) – Kino (CinemaxX Sindelfingen)
Regie: David Slade

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Weitestgehend Spoiler-frei! Schon der Beginn von HARD CANDY - eine 14-jährige chattet mit einem 32-jährigen Fotografen und beide tauschen dabei intime Dinge aus - macht klar, dass dieser Film alles andere als leicht (zu verdauen) wird. Es kommt zum Treffen der beiden, schließlich gehen die beiden in Jeffs (Patrick Wilson) Wohnung und tauschen sich hier weiter aus. Dem Zuschauer ist dabei von Beginn an klar, dass Jeff ein Pädophiler ist und Hayley (Ellen Page) sein nächstes Opfer sein wird - oder doch nicht? Ein Spiel um Geschlechtsteile, Leben, Tod und die Wahrheit beginnt... Wer FUNNY GAMES mochte, der wird auch an HARD CANDY seinen „Spaß“ haben (wenn man den bei solch einem Film überhaupt haben kann) - und umgekehrt: Wer den Haneke verabscheute, der wird auch David Slades Film verabscheuen. Dabei geht HARD CANDY aber (glücklicherweise) nicht ganz so weit, wie der bekannte österreichische Folter-Film. Allein die Thematik ist dazu dann doch etwas zu verschieden.

Das Besondere an HARD CANDY ist jedoch, dass er fast ausschließlich im Haus Jeffs spielt. Slade bevorzugte Einstellung ist dabei das Close-Up. Uns entgehen also keinerlei Emotionen der Darsteller, denn diese gibt es reichlich! Dabei hat man mit den beiden Protagonisten zwei Darsteller gefunden, die ihrer Sache erstaunlich gerecht werden. Wer also auf den etwas anderen bzw. härteren Film steht, der wird an HARD CANDY nicht vorbeikommen, besonders auch deshalb, weil der Film mit einer der (psychisch) wohl härtesten Szene der letzten Jahre aufwartet! Am Ende muss aber sowieso jeder selbst für sich entscheiden, ob er Selbstjustiz und Rache befürwortet (in diesem Fall wirklich schwer) oder ob selbst der größte Unmensch das Recht auf Unversehrtheit hat. Es ist schon fast wie die ewige Diskussion um die Todesstrafe oder die aktuelle Diskussion um Folter - der Film macht jedenfalls keine Gefangenen... Harter Tobak (vor allem für Männer!), den man nicht jeden Tag zu sehen bekommt!
(12.06.2006)

#520 Puni

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Geschrieben 15. Juni 2006, 12:08

OLDBOY (Südkorea 2003) – TV (ARD)
Regie: Chan-wook Park

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Interessant. Der Film wirkte auf mich sowohl verwirrend (teilweise zumindest), als auch äußerst poetisch. Chan-wook Park zeigt uns die Geschichte eines Mannes, der nur noch eines im Sinne hat: Rache. Aber wer würde ihm dies verübeln? Was er erlebt hat, wünscht man nicht einmal seinem schlimmsten Feind. Das ist ja auch alles schön, gut und interessant, aber was uns OLDBOY letzten Endes sagen will, weiß ich leider nicht. Klar, es ist weder gut mit seiner Schwester zu schlafen, noch mit seiner Tochter. War’s das? Jedenfalls beeindruckt Min-sik Choi in der Rolle des verwirrten Rächers durch eine schöne Performance. In Sachen Gewalt geschieht das richtig haarige glücklicherweise Offscreen, denn wie die Zähne gezogen werden muss ich bestimmt nicht sehen (Aua! :angst:). Meine leichte Verwirrung und Ratlosigkeit soll hier aber bitte nicht in eine negative Bewertung umschlagen. Eine weitere Sichtung wäre aber bestimmt nicht von Nachteil - und diese will ich auch nicht ausschließen...
(15.06.2006)

#521 Puni

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Geschrieben 15. Juni 2006, 22:04

THE LION KING (USA 1994) – DVD (Buena Vista)
Regie: Roger Allers, Rob Minkoff

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Wir schreiben das Jahr 1994. The Punisher geht ungefähr in die dritte Klasse und ist vom Film hin und weg! Ist JURASSIC PARK der Film meiner Jugend, ist THE LION KING der Film meiner Kindheit schlechthin. Jeder, egal ob Männlein oder Weiblein, feierte zu dieser Zeit seinen Kindergeburtstag quasi im Kino - und jedes Mal ging es in den Disney-Film. So markiert er wohl den Film, den ich bis dato am häufigsten gesehen habe. Da ich ja schon immer äußerst beliebt war (;)), wurde ich zum Geburtstag nahezu jedes Klassenkameraden eingeladen. Und so war es kein Wunder, dass ich THE LION KING somit ganze 9 (!) Mal im Kino sehen durfte - und das Beste: es wurde nie bzw. bei keiner Sichtung langweilig! Danach folgten vielleicht noch ein bis zwei Sichtungen auf VHS, das war’s. Bis zur heutigen Sichtung vergingen also mehr als zehn Jahre! Kein Wunder also, dass ich dieses Erlebnis mal erneuern wollte und sehen, ob mich der Film noch immer so begeistert wie 1994.

Und siehe da: was mich als 9-järiger begeistern konnte, kann mich auch heute noch fast zu Tränen rühren! Der Film um den König unter den Tieren markiert meiner Meinung nach auch heute noch den besten Zeichentrickfilm aller Zeiten. Es ist einfach die Mischung aus Tragik, Humor, wunderschönen Bildern und der typischen Disney-Moral. Die Gesangseinlagen gefallen und halten sich glücklicherweise in Grenzen. Heute neu im Gegensatz zu den vorherigen Sichtungen: der O-Ton. Größen wie James Earl Jones (einzigartige Stimme!), Matthew Broderick und Jeremy Irons (herrlich böse) leihen den Figuren ihre Stimmen und sorgen ob ihres wunderschönen (britischen) Englisch für Gänsehaut - dagegen stinkt die Synchronfassung mächtig ab (auch wenn ich mich an diese kaum mehr erinnern kann). Leider vergeht das Ganze am Ende etwas zu schnell und man schaut zweimal auf die Uhr, um nachzusehen, ob wirklich schon 80 Minuten um sind...

Wie schon gesagt, ein Film, mit dem ich mit die schönsten Erinnerungen meiner Kindheit verbinde. Es ist einfach ein wunderschönes Gefühl, solche Erlebnisse zu erneuern und zu sehen, wie man jetzt - 12 Jahre später - darauf reagiert bzw. den Film wahrnimmt. Bei einem war ich mir ja schon damals sicher: THE LION KING bleibt bis dahin ein absolutes Zeichentrick-Meisterwerk und ist noch heute Disneys unerreichtes Sahnehäubchen. Lang lebe der König - DER KÖNIG DER LÖWEN! Hach,... :cry:
(15.06.2006)

#522 Puni

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Geschrieben 18. Juni 2006, 14:57

THE DIRTY DOZEN (USA/UK 1967) – DVD (Warner)
Regie: Robert Aldrich

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Heute mal etwas kürzer: Schöner Kriegsfilm, dessen Ausbildungsszene(n) jedoch etwas zu langatmig geraten ist/sind. Man muss fast zwei Stunden warten, bis die dreckigen Jungs (u.a. Bronson & Cassavetes) es richtig krachen lassen (dürfen). Donald Sutherland habe ich nie jünger gesehen und vor allem nicht in solch einer brillanten Rolle (:honk:). Lee Marvin darf den harten Offizier spielen, der weder Angst noch Schmerz kennt. An der Ideologie des Filmes darf natürlich auch ordentlich gewackelt werden... Fazit: coole Story, gute Umsetzung und tolle Darsteller (von denen einige später nicht weniger harte Kerle spielen sollten... ) - lässt quasi jedes Männerherz höher schlagen.
(16./18.06.2006)

#523 Puni

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Geschrieben 18. Juni 2006, 18:57

~~ 2 Jahre Filmtagebuch ~~

:ola: :ola:

Habe in den letzten zwei Jahren genau 486 Filme gesehen. Deshalb: Auf zwei weitere Jahre und 500 weitere Filme!

:ola: :ola:

#524 Puni

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Geschrieben 18. Juni 2006, 21:37

JASON X (USA 2001) – DVD (Alliance Atlantis)
Regie: James Isaac

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Hatte nach den ersten (schrecklichen) Minuten eigentlich gar keinen Bock mehr weiterzuschauen. Ich meine, hat Cronenberg es wirklich nötig, sich für so einen Scheißdreck herzugeben. Und dann dauert sein Auftritt auch nur wenige Sekunden - dagegen war seine Cameo in ALIAS großartig! Aber was Geld mit Menschen alles anstellen kann (unterstelle ich ihm jetzt einfach mal)... Der zehnte Teil der Reihe erinnert nicht nur optisch sehr stark ein billiges Computerspiel. Nein, CGI, Darsteller und Story sind ebenfalls auf D-Movie-Niveau, auch wenn sich die ein oder andere nette Dame unters Volk gemischt hat. Ich kenne ja bisher nur den ersten Teil der Reihe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man noch ganze neun Mal (!) mit einer im Grunde genommen gleichen Story Erfolg haben kann bzw. sich so etwas überhaupt traut. Vo daher ist es eigentlich schon eine Leistung (eine negative eben), wenn es den Autoren und dem Regisseur sogar gelingt, einen abendfüllenden Spielfilm aus dem immer wieder gleichen Stoff zu kreieren.

Eigentlich wollte ich ja abschalten, doch als Jason (Kane Hodder) das erste Mal auf die Crew losgelassen wird, da fing der Spaß erst richtig an. Kreative Tode, leicht bekleidete junge Damen und jede Menge großer Waffen (die jedoch so was von selten dämlich aussahen). Natürlich dürfen auch die nackten Tatsachen nicht fehlen (wobei ich mir hier lieber Rowan oder die Blonde gewünscht hätte) - es gibt eben doch noch Leute, die wissen, was die (männlichen) Zuschauer wollen. So werde auch ich von dieser großen und mächtigen Welle erfasst und lasse letzten Endes noch einmal Gnade vor Recht ergehen und gebe zu, dass mich JASON X recht zufrieden gestellt hat. Über eine Dauer von knappen 87 Minuten kann man sich so was ja ansehen, wenn es aber auch nur zehn Minuten länger geworden wäre (Halt! Wie soll das denn bitteschön gehen?), würde das schon wieder ganz anders aussehen! Ist eigentlich schon einmal jemandem aufgefallen, dass nie jemand auf Jasons Kopf zielt? Hallo? Da wäre der Typ vielleicht verwundbar, siehe auch die Amazone mit der Obergangstermachochauvinistenknarre (Wow, Word unterstreicht letzteres Wort nicht rot!), als sie Jason (vorläufig) killt.

Anyway, oftmals auch viel lustiger, als erwartet (Lake-Rückblende, Sternschnuppe, Ritt durch die Atmosphäre, ... ). Kurzum, die zweite: Da will ich doch mal fünfe gerade sein lassen! Prost!
(18.06.2006)

#525 Puni

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Geschrieben 19. Juni 2006, 12:33

SWIMMING POOL (Frankreich/UK 2003) – TV (ARD)
Regie: François Ozon

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Schöner kleiner Thriller, der immer wider mit Szenen aufwartet, die förmlich zum entspannen zwingen. Die Landschaftsaufnahmen sind großartig, wie auch seine beiden Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide sind durchtrieben, arrogant und Luder, nur dauert es, bis die eine der beiden ihr wahres Gesicht zeigt. Und das ist nicht minder ungezogen, als das ihrer jungen Mitbewohnerin... So schöne Szenen der Film auch hat, so hat er auch negative Seiten. Zum einen beispielsweise die vielen Nacktszene, die man deutlich hätte reduziere können. Irgendwann fängt das dann doch mal an zu nerven. Ozon wollte ja schließlich keinen Softporno drehen, oder? Auch wenn der Krimi/Thriller mit kleinen Wendungen überrascht, so bleiben doch mehr als genügend Sachen übrig, die der Zuschauer schon ausmachen kann, bevor Ozon sie ihm vor Augen führt (bspw. wird bei Kreuz über dem Bett die Technik der Vorausdeutung genutzt). Von diesen kleinen Schwächen abgesehen, ist SWIMMING POOL einfach ein netter Franzose, der für anderthalb Stunden gut unterhält.

Die schöne Musik und das französische Feeling sorgen für ein großes Wohlfühl-Gefühl, welches dem Film zusätzliche Sympathien einbringt. Der ein Jahr zuvor entstandene 8 FEMMES von Ozon gefällt mir dann aber doch noch ein klein wenig besser, was wohl vor allem auch an dem großartigen Cast liegt. Denn bei SWIMMING POOL hätte ich mich angesichts Ludivine Sagnier (:glare:) wohl eher auch wie Franck (Jean-Marie Lamour) für Sarah (Charlotte Rampling) entschieden...
(18.06.2006)

#526 Puni

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Geschrieben 20. Juni 2006, 12:45

TAEGUKGI HWINALRIMYEO aka TAEGUKGI (Südkorea 2004) – Kino (Filmzentrum Bären Böblingen)
Regie: Je-gyu Kang

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Wir schreiben das Jahr 2005. Puni hat gerade das schriftliche Abitur hinter sich und steht nun vor den mündlichen Prüfungen. Neben der Prüfung in Politik (USA, NATO & Irak-Krieg), stand an diesem Tage auch noch die Prüfung in Geschichte auf dem Tagesplan. Mein Thema: Der Korea-Krieg als Hebamme für die deutsche Wiederbewaffnung. Alles lief gut, der Vortrag war spitze, als es jedoch an die Fragen der drei Prüfer ging, sah es etwas anders aus. Montanunion? Ich schämte mich ja fast dafür, aber das macht eben eine Prüfungssituation aus - man weiß manchmal eben nicht mal mehr die einfachsten Dinge... Trotzdem sollte ich letzten Endes mit 13 Punkten belohnt werden! Der Kore-Krieg, eines meiner größeren Interessen während der Oberstufe also. TAEGUKGI ist wohl einer der wenigen Filme (wenn nicht sogar der einzige), die sich mit dem von 1950-1953 tobenden Krieg beschäftigen. Natürlich geht es in erster Linie um die beiden Brüder (Dong-Kun Jan, Bin Won) und deren „Verschleppung“ in die südkoreanische Armee. Wie so oft, holt sie der Krieg jedoch ein und schneller als dem Zuschauer vielleicht lieb ist, wird er inmitten tobender Kriegsgräuel hineingeworfen.

Dabei erfindet TAEGUKGI das Rad des Kriegsfilmes zwar nicht neu - auch er bedient sich der üblichen Zutaten: Menschen, die zu Monstern werden, Medaillenwahnsinn, Kriegsverbrechen, Propaganda, und und und -, was er uns zeigt und wie er die Zutaten vermischt und einsetzt, ist aber teilweise beeindruckender, als einige der Hollywoodschen Konkurrenzprodukte, allen voran SAVING PRIVATE RYAN. Die Schlachten, die uns der Film zeigt, sind sowieso nahezu konkurrenzlos. Sie haben die epischen Ausmaße eines GLADIATOR oder KINGDOM OF HEAVEN, mir fällt zumindest kein Kriegsfilm ein, der ein solch grausames und authentisches Schlachtengemälde zaubert. Ich bin einfach total überwältigt davon, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um einen südkoreanischen und nicht um einen amerikanischen Film handelt. Man sieht dem Film somit auch deutlich an, dass es sich hierbei um die erfolgreichste und teuerste koreanische Produktion aller Zeiten handelt. Auch wenn die Entscheidung der FSK aufgrund immer wieder zerfetzender Körper fragwürdig erscheint, so muss man sich im Hinterkopf behalten, dass auch andere Kriegsfilme immer wieder von diesem „Bonus“ profitieren.

Die Rückblende, mit der der Film erzählt wird, wirkt ob ihrem Pathos einfach ergreifend und einfach traurig. Ich saß bestimmt 80% des Filmes mit Gänsehaut im Sessel, und das obwohl die Klimaanlage den Eindruck machte, als sei sie überhaupt nicht an. Richtig positiv hervorgestoßen ist auch die Tatsache, dass der Filme keine wie anfangs zu erwartende schwarz-weiß-Malerei betreibt: Es macht keinen Unterschied, ob Bruder aus dem Norden oder aus dem Süden - beide Seiten gehen teilweise grausam vor. Am besten zeigt sich das natürlich auch an den Floskeln, die die Soldaten immer wieder von sich geben. Während der Süden immer wieder "Stirb, du Kommunist!" von sich gibt, ist es beim Norden eben das "Stirb, du Imperialist!". Deutlicher kann es gar nicht sein! Die Musik, die pathetischen Szenen immer wieder kräftig unterstützend ist ebenfalls großartig, allen voran das imposante Hauptthema - ein Williams oder Zimmer hätte das definitiv nicht besser machen können!

Es sind aber nicht nur die Gräuel und der Krieg selbst, die uns TAEGUKGI vor Augen hält, es sind auch die Verhältnisse in einem armen Land wie Korea in den Fünfzigern. Was heute nahezu lächerlich erscheint, war vor 50 Jahren noch löbliche Bruderliebe, eine Bruderliebe, die soweit geht, dass einer der beiden die Schule aufgibt und hart dafür schuftet, nur das der Bruder studieren kann und mal ein besseres Leben hat, als er selbst. Das ist wahre Bruderliebe, die heute wohl nur noch in den ärmsten Vierteln der Welt zu finden ist. Insgesamt ist TAEGUKGKI Kino, das dem Zuschauer einige abverlangt und ihn mit auf eine Reise nimmt, die man nur schwer ertragen kann. Zum Glück haben uns schon zu Beginn dieser Umstände zwei Mädchen (sie als Frauen zu bezeichnen ginge zu weit) verlassen, die laut loslachten, als die ersten Koreaner durchsiebt wurden. Hallo? Geht es denn noch unangebrachter? Aber was will man auch von Mädchen erwarten, die die Trailer zu Beginn mit dem Handy abfilmen und dann ohne Rücksicht auf die anderen Zuschauer wieder abspielen und lautstark darüber diskutieren... ? Ums kurz zu machen und abzuschließen: großartiger Film, bei dem ich sogar soweit gehe, zu behaupten, dass er den bisher besten asiatischen Film markiert, den ich bis dato gesehen habe. Ein absolutes Meisterwerk, das sich ohne Bedenken zu den besten (Anti-)Kriegsfilmen ever zählen darf!
(19.06.2006)

#527 Puni

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Geschrieben 24. Juni 2006, 11:31

DEATH WISH 3 (USA 1985) – DVD (MGM)
Regie: Michael Winner

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In gemütlicher Runde zu dritt (wieder) gesehen. Und das Beste: auch die anfangs eher skeptischen zwei anderen Zuschauer waren spätestens dann angetan, als Kersey (Bronson) sich den Fotoapparat klauen lässt, nur um kurze Zeit später seine Rache dafür zu nehmen... Zwar nicht ganz so genial wie beim ersten Mal, aber dennoch ein ganz großes Hoch der 80er-Action!
(23.06.2006)

#528 Puni

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Geschrieben 25. Juni 2006, 17:11

REQUIEM FOR A DREAM (USA 2000) – DVD (Momentum)
Regie: Darren Aronofsky

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Steht bestimmt schon seit mehr als einem Jahr im Regal und noch nie gesehen. Hier und überall anders liest man ja nur Gutes über diesen Film. Welchen Grund gibt es also, die DVD nicht endlich mal in den Player zu schieben? Es gab wirklich keinen Grund, dies zu tun. Wohl gibt es aber einen, den Film so schnell nicht wieder in selbigen zu legen: REQUIEM FOR A DREAM halte ich nämlich um ganz ehrlich zu sein für einen der wohl maßlos überschätzten Filme der letzten Zeit! Auch wenn der Film in der letzten Viertelstunde noch mal ordentlich auf die Kacke haut ("Ass to ass" - what the fuck!?), so ist er doch nichts (richtig) besonderes. Wir alle wissen, dass Drogen Menschen kaputt machen und oftmals auch ins Grab bringen, aber da gibt es auch zahlreiche andere Filme zum Thema, zudem hat mich dieses Thema noch nie wirklich interessiert. Was bleibt ist ein hübsch anzusehender Film mit einigen recht unkonventionellen Mitteln (warum diese schlechte Bildoptik?), der mich im Großen und Ganzen jedoch kalt ließ. Nicht schlecht, aber sehr, sehr überbewertet!
(24.06.2006)

#529 Puni

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Geschrieben 26. Juni 2006, 16:45

TRAINING DAY (USA/Australien 2001) – VHS (Warner)
Regie: Antoine Fuqua

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Sauber, bereits nach wenigen Minuten gelang es dem Film, mich richtig in seinen Bann zu ziehen. Klar, die Thematik interessiert mich auch sehr, aber das Ganze kommt so spannend und inszenatorisch dicht daher, dass es einfach nur Spaß macht, Washington in seiner Rolle als korrupter und etwas anderer Cop aufgehen zu sehen. Ob er dafür jedoch wirklich einen Oscar verdient hat... ? Egal, denn wenn man auch gegen Ende etwas dick aufgetragen hat und letzteres soweiso schon lange vorher zu entlarven war, so macht TRAINING DAY dennoch eine äußerst gute Figur. Auch die Dialoge und markigen Sprüche sind nicht zu verachten: "Wir wollten schwänzen und dann Party machen." - "Und die wollten Party machen mit ihren Schwänzen." Fuqua (TEARS OF THE SUN, KING ARTHUR) lerne ich langsam wirklich zu schätzen!
(25.06.2006)

#530 Puni

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Geschrieben 27. Juni 2006, 12:22

THE LONG WEEKEND (USA/UK/Kanada 2005) – Kino (Filmzentrum Bären Böblingen)
Regie: Pat Holden

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Man nehme noch derberen Humor als jenen aus AMERICAN PIE, einen bekannten Darsteller aus der Reihe (Chris Klein) und jede Menge schwarzhumoriger Homevideos - und fertig ist THE LONG WEEKEND. Zur Story: Die Brüder Cooper (Klein) und Ed (Brendan Fehr) könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der eine eine Frau nach der anderen flachlegt, sorgt sich der andere lieber um seinen Job und seine zerbrochene Beziehung. Als letzterer jedoch seinen Job verliert nimmt sich Cooper seiner an und weiht ihn in die Geheimnisse des Casanovas ein. Blöd nur, dass Ed machen kann, was er will, es geht immer in die Hose... Nüchtern betrachtet ist THE LONG WEEKEND natürlich aller, aller, aller unterste Schublade. Diese Art von Fäkal-, Sperma-, Sex- und allerlei anderem Humor ist schon sehr mutig, allen voran für eine amerikanische Produktion. Wer dachte, dass es nicht mehr derber als im ähnlichen AMERICAN PIE ginge, der wird hier eines Besseren belehrt. Viele wird der Film definitiv abstoßen, aber zusammen mit einem genialen Sneak-Publikum und den schon zu Beginn einsetzenden Clips ist der Film ein richtiger Party-Kracher! Höhepunkt: "Wo soll ich denn stecken?" - "15 Zentimeter tief in xy (Name vergessen ;))." Ohne mich zu schämen: mir hat’s gefallen!

(26.06.2006)

#531 Puni

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Geschrieben 27. Juni 2006, 17:55

I KINA SPISER DE HUNDE (Dänemark 1999) – TV (VOX)
Regie: Lasse Spang Olsen

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Dieser (minderwertige) Film wir in einem Atemzug mit PULP FICTION genannt!? Mag ja cool oder hipp sein, der Film, an mir ging er jedoch nahezu spurlos vorbei. Harald (Kim Bodnia) und Vuk (Brian Patterson) sind die einzig Coolen, der Rest der Truppe ist ein Haufen Schwuchteln ;)! Auch wenn der Film einige wenige gute Momente hat, macht der Schluss doch fast wieder alles kaputt. Ich war ja auf diesen Kultfilm gespannt, aber nun muss ich sagen: Mehr schlecht als recht - leider!
(26.06.2006)

#532 Puni

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Geschrieben 29. Juni 2006, 13:32

GONGDONG GYEONGBI GUYEOK JSA aka JOINT SECURITY AREA (Südkorea 2000) – VHS
Regie: Chan-wook Park

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Umso mehr Filme ich über das Verhältnis zwischen Nord- und Südkorea sehe, desto starker interessiere ich mich dafür. Einmal mehr steht JSA für die Überwindung des Konfliktes ein und zeigt, dass hier selbst "Kommunisten" und "Imperialisten" im tiefsten Herzen eigentlich unzertrennliche Brüder sind. JSA - eine südkoreanische Produktion - lässt seinen „Feind“, den Norden, nicht etwa schlecht wegkommen, sondern zeigt, dass es auch hier Menschen gibt, die die Wiedervereinigung lieber als alles andere auf der Welt wollen. Der Film zeigt uns diese zutiefst moralische und menschliche Botschaft anhand von diversen Szenen. Am allergrößten fällt dabei natürlich die Freundschaft der vier Grenzsoldaten auf, die durch unglückliche Umstände ein Ende findet. Perfekt inszeniert, ohne zuviel Pathos oder Kitsch. Hier werden Männer zu Kindern und man kann es ihnen absolut nicht übel nehmen, im Gegenteil, man kann es sogar nachvollziehen. Das sticheln zwischen beiden Parteien bleibt jedoch, doch ist es wirklich böse gemeint?

Der wohl interessanteste Aspekt dabei ist, dass man sich dennoch ständig fragt, ob die beiden Nordkoreaner nicht doch zu einer speziellen Überläufergruppe gehören, die sich so sehr in das Herz ihrer beiden „Gegner“ bohren, dass auch der Zuschauer Zweifel bekommt, ob die herrliche Idylle nicht doch trügt... Als weiteres Highlight, ja sogar ein absoluter Magic Moment, ist definitiv die Szene, in der die Touristin (?) ihre Baseballcap verliert und diese über die Demarkationslinie in den Norden fliegt. Aber was tut der „böse Kommunist“? Er hebt sie auf und reicht sie dem südkoreanischen/amerikanischen (?) Soldaten, woraufhin letzterer sich höflich bedankt - da ist doch ein Funken Hoffnung, dass sich die beiden doch irgendwann wieder vertragen werden! So ist JSA eher ruhiges Politkino, als lautes Actionkino. Die Aussage des Filmes ist sauber verpackt und bietet genügend Momente, sich das alles einmal vor Augen zu führen. Besonders die letzte Einstellung macht uns das noch einmal klar. Wer also knallhartes Actionkino erwartet, liegt mit JSA definitiv falsch. Ein sehr emotionaler und schöner Film!

Richtig interessieren würde mich ja noch, was eigentlich Nordkorea zu diesen Filmen (JSA, TAEGUKGI, SHIRI) sagt. Wobei: ein relativ objektives Bild davon würde man wohl kaum bekommen - da müsste man sich schon genauer fragen, sprich: Was hält Kim Jong-Il davon... ?
(28.06.2006)

#533 Puni

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Geschrieben 03. Juli 2006, 18:37

DARK CITY (Australien/USA 1998) – TV (Kabel 1)
Regie: Alex Proyas

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Erinnerte stark an (die jedoch später entstandenen) STAR TREK: NEMESIS und THE CHRONICLES OF RIDDICK. Insgesamt aber mehr :gaehn: als :).
(02.07.2006)

#534 Puni

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Geschrieben 04. Juli 2006, 11:57

ÔDISHON aka AUDITION (Südkorea/Japan 1999) – DVD (Rapid Eye Movies)
Regie: Takashi Miike

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So ruhig und entspannt der Film losgeht, so schnell und brutal endet er. Ein Mann verliert seine Frau am Sterbebett, der Sohn ahnt noch nichts und bringt seiner Mutter etwas Selbstgebasteltes vorbei... - sieben Jahre vergehen. Shigeharu (Ryo Ishibashi) ist auf Geheiß seines Sohnes auf der Suche nach einer neuen Frau fürs Leben. Also veranstalten er und ein Freund eine Audition. Sofort sticht eine aus Dutzenden für Ryo heraus. Es ist die unscheinbare und höfliche Asami (Eihi Shiina). Schnell freunden sich die beiden an, ein Treffen folgt dem nächsten, bis... ja, bis das kommen muss, vor dem Ryo immer gewarnt wurde: Asami ist nämlich doch nicht so ruhig und zurückhaltend wie er denkt... Mein allererster Miike, und obwohl ich im Vornherein schon viel las und Trailer zu seinen bekanntesten Werken sah, so war ich dennoch überrascht. Überrascht von den beiden „Stücken“ seines Filmes. Er funktioniert wie zwei Pole: und Positiv und Negativ ziehen sich nun mal an. Die beiden Pole stellen jedoch keinesfalls Merkmale der Qualität dar, vielmehr beschreiben sie den Gewaltfaktor. Ist die erste Hälft noch alles andere als ein Schocker (lediglich der Sack bewegt sich ein Mal), so krempelt die zweite Hälft den Film nahezu komplett um.

Bei all dem Gefoltere und Gequäle bleibt AUDITION im Großen und Ganzen aber dennoch eine Romanze. Wir erfahren nach und nach etwas über Asamis schreckliche Kindheit, die ebenfalls von Missbrauch und Gewalt geprägt ist. Man hat es wohl ihrem Onkel zu verdanken, dass für sie ein Mann wie der andere ist. Shigeharu war dies aber nie, er hatte immer nur gute Absichten und sollte letzten Endes aber dennoch dafür „bestraft“ werden... Natürlich sind die Themen, die Miike hier anspricht (zumindest für den Westen) alles andere als neu. Dabei geht er aber anfangs so subtil vor, dass der Zuschauer einfach großes Gefallen daran findet. Wer im Vorfeld (wie ich) über den Film bescheid wusste, wird sich auch auf die zweite Hälft etwas gefreut haben, aber dass dieser Umschwung so plötzlich stattfinden würde, hätte ich nicht gedacht. Vor allem in der Szenen (Fuß), die sich eine amerikanische Produktion wie SAW nicht traute, komplett zu zeigen, wird hier minutiös mit der Kamera verfolgt. So eignet sich AUDITION auch gut dazu, Leute mit dem Versprechen einer Romanze zu locken, nur um sie dann völlig ahnungslos zu schocken... ;)

Was am Ende bleibt, ist ein nahezu einzigartiger Film, dem es perfekt gelingt, Drama, Romanze und Splatter unter einen Hut zu bringen. Auch wenn es das ein oder andere Mal nicht ganz leicht war hinzusehen, so wird AUDITION definitiv nicht mein letzter Miike gewesen sein (wobei: wenn ich da wieder an den Trailer von ICHI THE KILLER denke... :angst:). Toller Film!
(03.07.2006)

#535 Puni

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Geschrieben 06. Juli 2006, 22:30

CHUEN JIK SAT SAU aka FULLTIME KILLER (Hong Kong 2001) – DVD (e-m-s)
Regie: Johnny To, Ka-Fai Wai

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Storytechnisch gibt es hier im Osten nichts neues, doch was anfangs nach einem typischen 08/15-Movie aussieht, wandelt sich schon bald in ein komplexeres Konstrukt aus Romanze, Actionfilm und Thriller. So ist die ein oder andere Wendung schon vorhanden, optisch sieht das Ganze ebenfalls absolut ordentlich aus. Die Action ist wohldosiert und kommt in guten Abständen. Als schließlich der (abgehalfterte) Cop ins Spiel kommt, wird FULLTIME KILLER noch einmal so richtig interessant uns spannend. Wie geht das Ganze aus, wer ist der bessere Killer der beiden? Es ist kein Leichtes für den Zuschauer, sich auf die Seite einer der beiden zu schlagen (wenn man das denn überhaupt kann), denn beide sind alles andere als nicht absolut charismatisch. Richtig schön, ja sogar als Höhepunkt des Ganzen sehe ich die Schießerei inmitten der dutzenden Polizisten und Polizeiwagen - topp choreografiert, topp inszeniert! Hinzu kommt natürlich der Filmbonus, denn FULLTIME KILLER klaut nicht nur dreist bei unzähligen (westlichen und östlichen) Vorgängern, sondern weißt auch noch darauf hin (allen voran LÉON).

Insgesamt also ein Heidenspaß, denn man sich definitiv mehr als ein Mal ansehen kann. Auch wenn mit der Coolness an der ein oder anderen Stelle vielleicht übertrieben wird, so kann man es dem Film dennoch nie übel nehmen, denn dafür nimmt dich der Film selbst viel zu wenig ernst. Die vielen verschiedenen Locations (Hong Kong, Japan, ... ) tun ihr Übriges.
(06.07.2006)

#536 Puni

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Geschrieben 08. Juli 2006, 20:28

CHIKLO GOUYEUNG aka NAKED KILLER (Hong Kong 1992) – DVD (Mei Ah)
Regie: Clarence Fok Yiu-leung

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Im Vorfeld war ich wirklich sehr gespannt auf den Film, doch was NAKED KILLER letzten Endes ist, ist einfachster Quatsch mit Soße. Nein, es lag nicht daran, dass die DVD (leicht) gekürzt war, die UTs, das Bild und der Ton für den Allerwertesten waren, es ist einzig und allein der Film. Angefangen bei der hanebüchenen Story, über die dilettantischen Darsteller, bis hin zu den unterirdischen Effekten und Schießereien. Und dann beinhaltet der Titel doch wirklich ein NAKED, obwohl es selbst für damalige Verhältnisse in fast jedem anderen Film mehr Erotik zu bestaunen gibt. Ich bin einfach richtig enttäuscht. Kann man aber nichts machen, nach all den guten Filmen in der letzten Zeit ist so etwas recht leicht zu verkraften :).
(08.07.2006)

#537 Puni

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Geschrieben 09. Juli 2006, 11:47

OI YUE SHING aka A WAR NAMED DESIRE (Hong Kong 2000) – DVD (Mei Ah)
Regie: Siu Fai Mak

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Um Welten besser als NAKED KILLER. Okay, die beiden Filme haben nicht allzu viel miteinander zu tun, aber nach der gestrigen Enttäuschung war A WAR NAMED DESIRE dann doch fast schon wie Balsam für Seele und Augen. Wieder einmal geht es um die Familie, in Asien wohl das höchste Gut auf Gottes Erden. Als sich zwei Brüder finden und gegeneinander ausgespielt werden, scheint das gerade erst begonnen Verhältnis wieder zu zerbrechen. Doch es kommt, wie es kommen muss: die beiden durchschauen das Spiel ihres Bosses und das Heroic Bloodshed kann beginnen! Dabei geht es stets gut zur Sache, dutzende Bad Guys werden (blutig) durchsiebt und gegen Ende geht es sogar so pathetisch zur Sache, dass mir das ein oder andere Mal fast (!) die Tränen kamen. Es ist wohl ein Rezept bzw. Konzept, das immer zündet (zumindest bei mir): heroisches Blutvergießen, viel Pathos (vor allem auch in der Musik), (schöne Frauen,) Familienwerte und tolle Shoot-Outs - fertig ist der äußerst unterhaltsame und schön anzusehende 90 Minuten HK-Actioner.
(08.07.2006)

#538 Puni

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Geschrieben 09. Juli 2006, 22:59

MOU GAAN DOU aka INFERNAL AFFAIRS (Hong Kong 2002) – DVD (MC One)
Regie: Wai Keung Lau, Siu Fai Mak

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Wurde mal wieder höchste Zeit, dieses HK-Meisterwerk zu sichten! Hier stimmt einfach alles. Die beiden Hauptdarsteller versprühen solch ein Charisma, dass es fast schon ansteckend ist. Die Geschichte könnte spannender und besser inszeniert nicht sein und optisch ist das Ganze soweiso ein einziger Leckerbissen. Trotz der relativ geringen Laufzeit von gerade mal etwas über 90 Minuten kommt es einem trotzdem nie so vor, als würde gerade schnell alles runtergespult. Im Gegenteil, INFERNAL AFFAIRS lässt sich Zeit, seinen Charaktere zu entwickeln und die Geschichte voranzutreiben. Dominiert wird die äußert interessante Geschichte von immer wieder stattfindenden Momenten, die einem die Tränen in die Augen drücken (können). Sams (Eric Tsang) jüngstes und beschränktestes Mitglied wird in nur einem Moment zum Helden und macht quasi eine 360°-Wendung. Die Treffen zwischen Wong (Anthony Wong Chau-Sang) und Yan (Tony Leung Chiu Wai) auf dem Hoteldach und schließlich der absolute Höhepunkt, die Beerdigung Yans auf selbigem.

Das Einzige was man INFERNAL AFFAIRS vorwerfen könnte, ist die Tatsache, dass Ming (Andy Lau) vor seiner Identitätsübernahme kaum Anstrengungen oder (emotionale) Regungen zeigt, zur anderen Seite überlaufen zu wollen. Aber selbst hier sind wunderschöne Absätze zu finden (Geschichte seiner Freundin/Frau (?)). Für mich persönlich einer der besten asiatischen Filme ever - ein Meisterwerk!
(09.07.2006)

#539 Puni

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Geschrieben 11. Juli 2006, 12:29

L'IVRESSE DU POUVOIR (Frankreich 2006) – Kino (Filmzentrum Bären Böblingen)
Regie: Claude Chabrol

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Basierend auf dem Elf Aquitaine-Skandal (Leuna-Affäre) erzählt der Film von einer französischen Ermittlungsrichterin (Isabelle Huppert), die ohne Rücksicht auf Verluste eine Firmenaffäre aufklärt. Nach und nach lässt die einen Vorstandsvorsitzenden (u.a. François Berléand) nach dem anderen hochgehen und überspringt dabei alle Hindernisse, die man (bzw. korrupte Politiker) ihr in den Weg schmeißt. Dabei geht sie aber so kühl vor, dass auch bald ihr Mann nicht mehr verschont davon bleibt... Ein bisschen erinnert dieser kleine aber feine französische Film an den ein Jahr zuvor entstandenen SYRIANA, mit dem einzigen Unterschied, dass es hier nicht ums Öl geht. Alles andere bleibt gleich: korrupte Politiker, profitgeile Firmenbosse und GEHEIME STAATSAFFÄREN (deutscher Titel). Dabei nimmt der Film kein Blatt vor den Mund - lediglich ganz zu Beginn des Filmes erläutert uns eine Texttafel, dass alle Ähnlichkeit mit lebenden Personen usw. Zufall sei - und zeigt Politikern und Kapitalisten, wo der Frosch seine Locken hat. Dabei entwickelt der Film zusätzlich zur starken antikapitalistischen Haltung eine ziemlich große Tendenz zum Feminismus, denn neben der Ermittlungsrichterin Huppert gibt es auch noch einen anderen Richter - ebenfalls eine Frau!

Beide erweisen sich als äußerst durchsetzungsfähig und willensstark ("Die packen wir bei den Eiern!"). Auch wenn - wie bereits erwähnt - keine direkten Parallelen zur Leuna-Affäre gezogen werden, sieht man ihm die Anleihen doch deutlich an. Natürlich ist so ein Film (SYRIANA war es auch nicht unbedingt) alles andere als sauspannend, aber die Zeit vergeht letzten Endes doch recht gut und schnell (trotzdem verließen bis zum ersten Drittel des Filmes zirka 40% des Publikums vorzeitig den Saal, von den vielen blöden Kommentaren ganz zu schweigen... ). Die Darsteller, allen voran natürlich Isabelle Huppert, leisten ebenfalls gute Leistungen. Die Inszenierung kann zwar nicht ganz mit der Optik eines SYRIANA mithalten, ist aber dennoch auf hohem Niveau anzusiedeln. Alles in allem eine gute französische Produktion, die definitiv nicht jedermanns Sache sein dürfte - dafür ist L'IVRESSE DE POUVOIR viel zu politisch und trocken.
(10.07.2006)

#540 Puni

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Geschrieben 12. Juli 2006, 12:40

FOLLOWING (UK 1998) – TV (WDR)
Regie: Christopher Nolan

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Für ein Spielfilmdebüt äußerst spannender und schön inszenierter Neo-Noir. Die Länge des Filmes ist genau richtig und lässt somit zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Erst recht, wenn die erste Rückblende zu sehen ist und man dadurch weiß, dass FOLLOWING uns seine Geschichte asynchron erzählt. Zu keiner Zeit scheint der Film vorhersehbar, man wartet stets darauf, was die beiden Loser wohl als nächstes tun werden, welche Dinge sie dieses Mal verschwinden lassen oder austauschen. Dabei kommt FOLLOWING des Öfteren sogar recht poetisch daher, philosophieren die beiden bzw. Cobb (Alex Haw) doch darüber, wie die Menschen sich ihrer Dinge und Beziehungen erst bewusst werden, wenn sie sie verlieren. Ein sehr feines Stück Film! Fehlt nur noch INSOMNIA und das Oeuvre Nolans ist komplett (gesichtet).
(11.07.2006)





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