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"Let's hope this elevates their thinking..." - Filmforen.de - Seite 23

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"Let's hope this elevates their thinking..."


827 Antworten in diesem Thema

#661 Puni

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Geschrieben 24. Januar 2007, 12:35

SUSPIRIA (Italien 1977) – DVD (Anchor Bay)
Regie: Dario Argento

Eingefügtes Bild

Mein zweiter Argento und ich bin wieder äußerst angetan vom Gesehenen! Trotz audiovisueller Brillanz von SUSPIRIA ist mir PROFONDO ROSSO dann aber doch ein klein wenig lieber. Dies liegt nicht zuletzt auch am Umfang der Geschichte, denn hier wären wir auch schon beim größten, wenn auch einzigen Manko von SUSPIRIA. Zwar gruselt man sich mehr als bei allen Horrorfilmen aus dem 21. Jahrhundert zusammen, dennoch ist die Story so dünn, dass sie locker auf einer Briefmarke Platz finden würde. Jessica Harper alias Suzy hingegen ist groß, ganz groß natürlich auch ihre Augen, die bisweilen so weit offen stehen, dass man sich schon fragen muss, ob das gesundheitstechnisch überhaupt noch im grünen Bereich liegt. Herrlich naiv (aus heutiger Sicht natürlich) auch wieder die Effekte. Blut ist hier ganz einfach rote Farbe, was allerdings nichts von der Wirkung nimmt. Sowieso findet Argento hier ein perfektes Mittelmaß von Goreeffekten und reinen (unblutigen) Gruseleffekten. So bleibt also der Eindruck eines beeindruckenden Horrorfilmes zurück, der mit seiner fantastischen Bilderflut nahezu einzigartig ist. Kann's kaum erwarten, den/die nächsten Argento(s) zu sehen!
(23.01.2007)

#662 Puni

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Geschrieben 26. Januar 2007, 17:48

MANIAC COP (USA 1988) – DVD (Elite)
Regie: William Lustig

Eingefügtes Bild

Hatte ja eigentlich einen Slasher Marke 08/15 erwartet, doch MANIAC COP ist richtig gut und sieht auch gar nicht so stark nach B-Movie aus. Lange wird man über die wahre Identität des verrückten Cops im Dunkeln gelassen, einen grausamen Mord nach dem anderen hat er zu verantworten. Die Auflösung ist zwar etwas "übernatürlich", tut dem Ganzen aber keinerlei Abbruch. Die Länge ist ebenfalls absolut passend und weist keinerlei Hänger oder Raum für Langeweile auf. Dazu geht es mit den Morden besonders am Anfang viel zu schnell. Dennoch lässt sich MANIAC COP nicht in eine einzige Schublade stecken, denn als Horror ist er zu zahm und als Actioner zu lahm. Am ehesten würde ich ihn als (Cop-)Thriller mit guten Slasherelementen bezeichnen. Vielleicht ist es aber auch gerade das, was Lustigs Film gut macht - und mit Bruce Campbell kann man ja sowieso nicht viel falsch machen.
(25.01.2007)

#663 Puni

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Geschrieben 27. Januar 2007, 23:35

So, ab heute geht's mit dem FTB hier weiter. Zum Umzug/Start: THANK YOU FOR SMOKING. Kommentare, Lob, Kritik und Co. können hier aber nach wie vor im entsprechenden Fred hinterlassen werden. :)

#664 Puni

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Geschrieben 29. Januar 2007, 16:56

SAW III

THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2

#665 Puni

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Geschrieben 30. Januar 2007, 11:24

NAKED KILLER 2

Schon vom ersten NAKED KILLER war ich maßlos enttäuscht. Und obwohl ich gerade deshalb nahezu keine Erwartungen an NAKED KILLER 2 hatte, hat er mich dennoch riesig enttäuscht. Story? Ja, die Story, keine Ahnung, um was es da überhaupt ging. Irgendwie hat ein reicher Anwalt die ganze Zeit irgendwelche Mädels vergewaltigt (gesehen hat man davon aber nichts, denn soweit mir bekannt ist, gibt es keine einzige uncut Fassung des Films) oder es zumindest probiert - denke ich. Einige Damen waren ganz nett anzuschauen, doch. Aber was bringt mir das, wenn alles andere so dermaßen mies ist, dass man 90 Minuten lieber mit Langweilen rum bringen sollte? Ach, was soll’s, ich bin ja selbst schuld. Gott sei Dank gibt es keinen dritten Teil, und so hat der Komplettierungswahn schon nach diesem Teil ein Ende. Der Werbespott unserer beiden Heldinnen hat aber was...


#666 Puni

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Geschrieben 31. Januar 2007, 11:55

CRANK

Selten so etwas Asoziales, völlig Überdrehtes und herrlich politisch Unkorrektes gesehen! Jason Statham dreht auf, da wirkt THE TRANSPORTER wie ein Kindergeburtstag gegen. CRANK scheißt wirklich auf alles, und sei es noch so heilig oder inhuman. Da müssen dann auch schon mal einige Krankenhauspatienten oder Passanten zurückstecken. Wie bei der Story auch nicht anders zu erwarten gibt der Film Gas. Chev (Jason Statham) läuft im Prinzip nur von einem Schlamassel ins nächste - und der Zuschauer hat dabei riesengroße Freude. Wer das Ganze auch nur annähernd Ernst nimmt, dem kann mindestens so wenig geholfen werden wie Chev. Denn dafür ist CRANK einfach zu überspitzt und absichtlich megaprollig. Nur wenige sind vom Film nicht angetan. Zu Recht! Einige Szenen haben wirklich extrem großes Potential, Filmgeschichte zu schreiben. Hierbei sei nur auf den Quickie in Chinatown oder die eiserne Latte hingewiesen. Um es (wie der Film) kurz zu machen: megageile-vollassi-proll-scheiße!


#667 Puni

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Geschrieben 02. Februar 2007, 15:36

DUE OCCHI DIABOLICI

Eine Kollaboration George A. Romeros und Dario Argentos? Was kann da eigentlich schief gehen? Richtig, nicht viel, denn mit TWO EVIL EYES, zwei Filmen à 60 Minuten, gelingt sowohl Romero als auch Argento ein weiterer sehr sehenswerter Film, der nahtlos in ihr bisheriges Oeuvre passt. Romero macht wieder mal einen auf Zombie, Argento steht eher auf die subtile Art. Es fällt schwer, zu sagen, welche der beiden Episoden besser gefallen hat. Ginge es um mein Leben, würde ich wohl zu Argento tendieren, denn irgendwie ist die Geschichte doch ergiebiger als Romeros. Keitel habe ich bisher in noch keiner besseren Rolle gesehen, wirklich ganz groß! Auch stimmungstechnisch liegt Argento etwas weiter vorne. Effekttechnisch hingegen Romero.

Aber was soll das ganze Vergleichen? Schön, dass es überhaupt zu solch einer Zusammenarbeit kam. Wenn ich mir denke, was dabei rauskommen würde, würden nur mal Bay und Scott zusammenarbeiten - wird aber wohl leider nie der Fall sein, leider! Darüber hinaus ergänzen sich die beiden auch perfekt, ihre Geschichten sind von E.A. Poe inspiriert, und sorgen gleich für doppelten Grusel. Und wie selten bekommt man heute noch zwei für eins? Deshalb: Was in deutschen Gefilden mit Tarantinos und Rodriguez' GRINDHOUSE gemacht wird, will ich mir gar nicht erst ausmalen...


#668 Puni

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Geschrieben 02. Februar 2007, 23:34

THIS IS LAW

Koreanischer Thriller über einen geheimnisvollen Killer, der es auf die Schuldigen abgesehen hat, die aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden. Hinzu kommt ein Verräter in den Reihen der Polizei. THIS IS LAW versucht in der Tradition von MY WIFE IS A GANGSTER - inklusive Hauptdarstellerin - die Action und die ernsteren Töne mit jeder Menge Humor zu mischen. Das gelingt jedoch nur mäßig, denn so richtig will das zu den bestialischen Morden, die zudem noch sehr explizit dargestellt werden, nicht passen. Und im Grunde sieht das so aus, dass unser Protagonist buchstäblich immer ein dummes Gesicht macht. Recht unterhaltsam ist das Ganze aber dennoch, auch wenn es sich bisweilen sehr zieht, und für den einmaligen Konsum durchaus geeignet. Aber bitte nicht in der schrecklichen deutschen Synchronisation!


#669 Puni

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Geschrieben 04. Februar 2007, 12:57

MIAMI VICE

Zweite Sichtung, und das Beste: Manns Film hat so gut wie nichts seiner Stärke eingebüsst. Ja, die Story leidet zu Gunsten der Optik, und ja, die Charaktere bleiben bisweilen auf der Strecke. Aber was gibt es denn daran auszusetzen? MIAMI VICE ist herrliches Popcornkino, mit einem Plot, der Tiefe vortäuscht, die nicht da ist. Style over substance heißt das Motto. Das Ganze ist schlicht und ergreifend saucool! Wenn meine Ohren dann noch in den Genuss des grandiosen (und hier ist der Ausdruck wirklich angebracht!) Soundtracks und dem sehr schönen Shootout am Ende kommen, dann geht mir einfach das Herz auf. Punkt. Dass das Genre dutzende ähnliche, wenn nicht sogar bessere Filme vorzuweisen hat, ist klar, aber sind diese auch optisch so meisterlich in Szene gesetzt? Ich glaube, dass es bei MIAMI VICE ganz einfach ist: entweder man kann ihn gut leider, oder eben nicht. Ich für meinen Teil kann ihn sehr gut leiden.


#670 Puni

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Geschrieben 04. Februar 2007, 14:45

LOCK, STOCK AND TWO SMOKING BARRELS

Ich war anfangs ja ziemlich skeptisch: Ein Film von Guy Ritchie? Ist das nicht so ein pseudocooler Möchtegernfilm mit jeder Menge saudummen Sprüchen und tarantinoesker Inszenierung? Einiges, was ich dem Film vorgeworfen habe, mag vielleicht zutreffen, aber das Endergebnis hat mich dann doch sehr positiv überrascht. Die Typen sind in der Tat cool, die Inszenierung topp und der Humor ganz, ganz groß! Was hier in einigen Szenen abgeht, ist wirklich schwer in Worte zu fassen, so saukomisch ist es! Absoluter Höhepunkt des Ganzen: Big Chris (Vinnie Jones) übergibt unseren Jungs die Tasche und das kurz darauf folgende Ende - herrlich! Genau das richtige für unseren Männerabend zu dritt mit Beamer, Pizza und Co.

Dass LOCK, STOCK AND TWO SMOKING BARRELS so gewalttätig ist, hätte ich jedoch nicht gedacht - da kamen wir das ein oder andere mal doch ins Staunen (was dem Ganzen aber keinen Abbruch tut). Da der Humor aber sowieso überwiegt, ist diese Tatsache weniger schlimm, als man annehmen könnte (das hat wohl glücklicherweise auch die FSK bemerkt). So bleibt die einzige Enttäuschung - für die der Film selbst aber nichts kann - wohl nur die Tatsache, dass ich den Film in der deutschen Synchronfassung sehen musste, da ich ja nicht allein war und es auch nicht meine DVD war, die da im Player lag. Und außerdem: Bei diesem Englisch wäre ich wohl kaum ohne Untertitel ausgekommen...

Es gibt ja viele Filme, die man gerne als Partyfilme bezeichnet, aber wenn dies auf einen zutrifft, dann auf diesen hier, der wie erwähnt schon zu dritt großen Spaß machte. Mr. Ritchie, ich muss mich wirklich bei ihnen entschuldigen, aber zum Trost: Ich bin jetzt jedenfalls riesig gespannt auf SNATCH. Gerade auch, weil Jason Statham und Vinnie Jones wieder mit von der Partie sind.


#671 Puni

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Geschrieben 05. Februar 2007, 15:44

THE BIG LEBOWSKI

Wie bringt es der Stranger (Sam Elliott) am Schluss so schön auf den Punkt? An einigen Stellen war auch ich kurz davor wegen starken Lachens ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, und gefallen hat mir das Ganze auch gut. Von einem Meisterwerk, geschweige denn Kult ist THE BIG LEBOWSKI meiner Meinung nach dann aber doch ein großes Stück entfernt. Der Cast ist natürlich durchgehend hervorragend, Jeff Bridges die Lässigkeit in Person. Goodmans Figur und dessen ständige Vietnam-Geschichten sind ebenfalls großartig. Zu Steve Buscemi muss man nichts weiter sagen, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass er hier leicht verschenkt war. An die deutschen Nihilisten kommt aber bei weitem nichts ran - schlicht und ergreifend urkomisch und mit Peter Stormare herrlich besetzt.

Ich will um Himmels Willen nicht falsch verstanden werden, denn THE BIG LEBOWSKI ist ein toller Film. Und da ich von den Coens bisher nur noch den ebenfalls tollen FARGO kenne, werde ich deren Filme auch weiterhin versuchen zu verfolgen bzw. nachzuholen. Ein kultiges Meisterwerk - und das, denke ich, ist er für viele - ist er aber definitiv nicht! Dafür gibt es besonders im Mittelteil einfach zu viel Platz für Hänger und Langeweile (was sollte der ganze Mist mit Julianne Moore? Das Ganze war auch schon so herrlich absurd). Bitte, Walter, zieh' deswegen nicht gleich deine Knarre, okay?

P.S.: Endlich weiß ich was es mit des Kunkels Avatar auf sich hat...


#672 Puni

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Geschrieben 09. Februar 2007, 12:25

ROCKY BALBOA

Lediglich mit der Kenntnis des ersten Filmes bin ich ROCKY BALBOA angegangen. Und das war auch gut so, denn ROCKY sollte man schon gesehen haben, sonst geht es einem wie meiner Begleitung, die leider keinen der vorherigen Teile gesehen hatte. Der sechste Teil der nunmehr dreißig Jahre alten Reihe arbeitet nämlich mit extrem vielen Anspielungen und Flashbacks. Wo es mir - obwohl ich vom Ersten nicht gerade total begeistert war - die Haare auf den Armen aufgestellt hat, Rocky (Sylvester Stallone) haut auf das Fleisch in der Fabrik ein, er rennt die Treppen hinauf, der Tod Adrians, will ich mich gar nicht in die Rolle meiner Begleitung versetzen, die das wohl alles viel weniger emotional angesprochen haben muss.

ROCKY BALBOA besitzt mindestens genauso viel Gefühl wie auch schon sein Vorgänger: Rocky ist alt geworden, er philosophiert über sich, seine Familie und sein Alter, stets mit der naiven aber erleuchtenden Art, die man über die Jahre so lieben gelernt hat. Im Grunde ist das Ganze ja wirklich nur ein recht pathetisches, modernes Märchen eines Mannes, der den amerikanischen Traum in Person darstellt. Der/die Film(e) sind aber schlicht und ergreifend so simpel und schön erzählt, dass man dem erweichenden Herz nur schwer entgegen wirken kann. Stallone ist dabei schauspielerisch mindestens so gut und bei der Sache wie Anno 1976.

Der wohl einzige Punkt, den man kritisieren könnte ist die zugegeben doch recht große Konstruiertheit von ROCKY BALBOA. Das stört aber nicht weiter, denn spätestens wenn der finale Kampf bevorsteht wird man wieder voll und ganz in Bann gezogen. Die Inszenierung Letzteren ist ganz große Klasse. Kaum von einem realen Boxkampf zu unterscheiden, verblüffte es mich, dass selbst Michael Buffer und Mike Tyson sich die Ehre geben. Die eingeblendeten Texttafeln und das tobende Publikum sorgten dafür, dass es doch schwer fiel, während des Kampfes nicht auch aufzuspringen und Rocky zuzujubeln. Der herrliche Abspann und die Musik tun ihr Übriges.

Ich muss ja zugeben, dass ich viel zu jung bin, um in den "vollen" Genuss der Wirkung der Filme zu kommen. Wenn ich aber bedenke, dass es mich schon mit genannter Vorkenntnis gepackt hat, dann will ich mir wirklich nicht ausmalen, wie es demjenigen ergehen muss, der das Ganze schon von 1976 an im Kino, Fernsehen und Co. erleben durfte. Ein wirklich würdiger, absolut nicht überflüssiger, atmosphärisch großartiger Abschluss der Reihe - und das sage ich, ohne die Teile zwei bis fünf zu kennen.


#673 Puni

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Geschrieben 10. Februar 2007, 12:59

FLAGS OF OUR FATHERS

Wer kennt es nicht, das wohl berühmteste Kriegsbild aller Zeiten. Ob als Memorial des Marine Corps' in Virginia, als "Portable War Memorial" von Edward Kienholz oder als einfache Fotografie von Rosenthal - für mich absolut faszinierend. Clint Eastwood widmet diesem Dokument der Geschichte nun einen ganzen Film, der Genrekollegen wie SAVING PRIVATE RYAN oder WINDTALKERS in den Schatten stellt. Eastwoods Film ist - um es gleich vorweg zu nehmen - ganz groß! Einerseits schildert er die Entstehung und die Geschichte des Bildes haargenau (so weit ich das beurteilen kann), andererseits ist FLAGS OF OUR FATHERS aber auch ein großartiger Kriegsfilm, der sie Schrecken und vor allem die Folgen des Krieges einmal mehr vor Augen führt. Zwar sind die Aufnahmen des Schlachtfelds im Vergleich zu den genannten Genrebrüdern nichts Neues, aber ihre Wirkung empfand ich dennoch als intensiver.

Es ist hauptsächlich die tolle Optik, die Eastwoods ersten Teil der Iwo Jima-Reihe so besonders macht, der graue Farbfilter der über allem liegt, der schwarze Ruß (?), der den tapferen Männern die ganze Zeit ins Gesicht bläst. Da fehlt eigentlich nur noch der Schwefelgeruch der gleichnamigen Insel. Besonders schön hierbei auch die Tatsache, dass die riesige Marine und Schlachten nie übermäßig nach CGI aussehen oder billig wirken. Selten haben diese so real auf mich gewirkt. Inszenatorisch ist das Ganze ebenfalls auf einem ganz hohen Level. Die Geschichte bedient sich zwar auch der typischen epischen Elemente (Rückblenden aus der Gegenwart), aber selten war dies so angebracht wie hier.

Schauspielerisch kann FLAGS OF OUR FATHERS ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Ryan Phillippe, von dem ich sonst nicht viel halte, liefert eine beachtenswerte Leistung ab, die nur noch von Kollege Adam Beach getoppt wird, den ich (seit WINDTALKERS) sowieso für einen ganz tollen Schauspieler halte. Selbst in den Nebenrollen hat Eastwood durch und durch bekannte Darsteller besetzen können, angefangen bei Paul Walker über Robert Patrick, bis hin zu Jamie Bell. Was den Film aber am meisten von seinen Kollegen unterscheidet, ist das für das Genre typisch gewordene Pathos und der übermäßige Patriotismus. Keine Frage, auch hier kommt man nicht ohne Pathos und das andere P aus, aber in gewisser Weiße demontiert Eastwood dieses zumeist künstlich erzwungene Heldentum dann doch.

Dies schadet dem Film jedoch keinesfalls, denn zugegeben, WINDTALKERS war in diesen Belangen doch ziemlich flach, so gut er mir auch gefällt. Eastwood teilt aber nicht simpel in Gut und Böse ein, sondern zeigt, dass die Medaille doch immer noch zwei Seiten hat - mit LETTERS FROM IWO JIMA realisiert. Auf Letzteren freue ich mich dann auch ganz besonders. Zuerst einmal bin ich aber mit FLAGS OF OUR FATHERS ziemlich gut bedient, denn der legt die Messlatte für den zweiten Film ziemlich hoch. Eines bezweifle ich aber schon jetzt sicher: dass mich LETTERS FROM IWO JIMA ebenfalls mit einem so bedeutungsvollen Bild im Kopf zurücklässt, wie es FLAGS OF OUR FATHERS gemacht hat. Es fällt mir nämlich immer noch schwer, das Vanilleeis in Form des Denkmals mit der übergossenen Erdbeersoße zu vergessen...


#674 Puni

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Geschrieben 13. Februar 2007, 16:44

THE HOST

Endlich, endlich gesehen! Aber ein klein wenig enttäuscht bin ich dann ja doch. THE HOST ist des Öfteren einfach viel zu unausgegoren, der Schnitt bisweilen dilettantisch und die Geschichte zu vorhersehbar. Andererseits überwiegen die positiven Momente dann aber doch. Koreas neuester Erfolgsschlager ist eine herrliche Mischung aus Tierhorror - wenn man es denn so nennen mag -, Familiendrama und Slapstickkomödie. Und das Beste: die Rechnung geht voll und ganz auf, nie kommt eines der Elemente zu kurz, keines überwiegt das andere. Horrorszenen werden von komödiantischen Einlagen abgelöst, letztere von Szenen mit eher leiseren Tönen und vice versa. Besonders schön dabei auch, dass man den tollen Darstellern förmlich ansieht, dass ihnen das Ganze großen Spaß bereitet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Monster- beziehungsweise Horrorfilmen dauert es nicht lange, bis man den Ursprung allen Übels zu sehen bekommt, das Monster. Letzteres könnte man wohl als eine wilde Mischung aus mutierter Kaulquappe, den Raketenwürmern aus TREMORS und dem Monster aus THE RELIC bezeichnen. Die CGI sind ebenfalls erfreulich, lediglich gegen Ende, als das Monster in Nahaufnahme zu sehen ist, fallen leichte Mängel auf. Den zugegeben recht schmalen Grat zwischen blutigem Horror- und familientauglichem Film, meistert THE HOST ebenfalls gut. Blut gibt es zwar eher selten zu sehen, aber hart zur Sache geht es bisweilen dennoch. So kommt dann auch jeder auf seine Kosten (familientauglich ist er aber trotzdem nur bedingt).

Ohne groß herumzuspoilern sollte aber festgehalten werden, dass mir einige Szenen doch recht suspekt vorkamen. Die Trauerszene beispielsweise: Ich denke, dass die Reaktionen im Sal die einzig richtigen waren, denn es wurde laut gelacht. So überzogen kann das doch nicht ernst gemeint sein, oder? Des Weiteren wäre da die Szene in der die ganze Familie in einer Hütte zu Abend ist, und auf einmal ist die Kleine auch mit von der Partie - Einbildung, besondere Absicht des Regisseurs, Deliriumerfahrung der Protagonisten? Andere Szenen waren wiederum weniger subtil, sondern schlicht saumkomisch. Allein der Blick des amerikanischen Arztes, der das Geheimnis verrät - hier kann THE HOST punkten!

Unerreichtes Highlight bleibt jedoch die Tatsache, dass THE HOST ein typischer Monsterfilm ist und dabei doch so anders ist. Wirklich Helden, wie wir sie aus diesem Genre kennen, gibt es hier nicht. Jede Heldentat ist zum Scheitern verurteilt, alles geht schief (letzte Patrone, Molotowcocktail, Bogen). Es gibt keinen Superstar, keinen Helden, der mal eben das Monster platt macht und den Tag rettet. Das ist es, was THE HOST so gut macht und von anderen unterscheidet. Wenn ich mir das Ganze so vor Augen führe, dann verschwinden die negativen Aspekte doch ganz schnell wieder. Von daher runde ich dann doch lieber auf, vor allem weil man ja auch bedenken muss, dass ich den Film in der deutschen Synchro und nicht OmeU gesehen habe.


#675 Puni

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Geschrieben 16. Februar 2007, 17:32

PTU

Ganz, ganz große Enttäuschung - leider! Nach BREAKING NEWS und RUNNING OUT OF TIME habe ich ja viel von To gehalten, mit PTU aber wird diese Anerkennung nun wieder etwas geschmälert. War die Kritik am Polizeiapparat Hong Kongs in BREAKING NEWS noch einigermaßen subtil und nachvollziehbar, so zeigt er uns hier lediglich eine Gruppe von Polizisten, die am liebsten foltern und drangsalieren. Was als clever konstruierte Geschichte gedacht ist verliert sich schnell in Gleichgültigkeit. Und das trotz der relativ geringen Laufzeit von nicht einmal 90 Minuten. Das einstechen auf Ponytail und dessen anschließende Fahrt gen Krankenhaus waren dann nur noch lächerlich. Darstellertechnisch hebt sich auch nur Simon Yam hervor, der den unberechenbaren Cop routiniert mimt. Klarer Fall von "hat nicht sollen sein".


#676 Puni

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Geschrieben 17. Februar 2007, 23:51

DAY OF THE WOMAN

Ja, da waren Vorfreude und Erwartungen wohl doch ein klein wenig zu groß beziehungsweise hoch. DAY OF THE WOMAN aka I SPIT ON YOUR GRAVE ist ein guter Film, keine Frage. Zum Meisterwerk reicht es dann aber leider nicht ganz. Am erstaunlichsten finde ich ja, dass der Film nicht nur den Rachefeldzug einer Frau beschreibt, sondern gleichzeitig auch eine ganze Filmepoche rächt. Habe ich mich erst gestern noch für die Zwischenprüfung in Anglistik mit einem Text beschäftigt, der die Ausbeutung der weiblichen Darstellerinnen und deren Körper im Erzählkino der 20er, 30er und 40er Jahre anprangert (natürlich von einer Frau geschrieben), so markiert Zarchis Film wohl eine Art Wendepunkt.

Der ganze Film ist richtig unangenehm, bisweilen fällt es einem sogar richtig schwer überhaupt hinzusehen - wobei es ja gerade das ist, was der Film will. Camille Keaton spielt richtig schön intensiv, zu keinem Zeitpunkt wirkt ihr Charakter realitätsfern oder gar over the top. Ihre Handlungen sind deshalb auch relativ nachvollziehbar, so barbarisch und grausam sie auch sein mögen. Einzig und allein der Mord an Matthew (Richard Pace) hat mich irgendwie gestört, ich meine, der konnte ja wohl am allerwenigsten dafür. Dies zeigt aber auch, dass der Film keine Gefangene macht. Was letzten Endes mit Jennifer geschieht, wie sie mit dem Ganzen fertig wird oder auch nicht, ist nicht klar - so unvermittelt der Film beginnt, so unvermittelt und abrupt endet er auch.

Im direkten Vergleich mit dem nicht allzu unähnlichen THE LAST HOUSE ON THE LEFT würde ich I SPIT ON YOUR GRAVE ungefähr gleichsetzten. Beiden kommt der schnelle Handlungsablauf und die Reduzierung aufs Wesentliche zugute. Denn sind wir doch mal ehrlich: Abgesehen davon, was die beiden Filme sonst noch alles in Petto haben, in erster Linie erfüllen sie die Kriterien eines Exploitationfilms. Zwar sagt man (auch ich), dass man manchmal nur schwer hinsehen kann, aber im Grunde wollen wir das ja sehen - die zuletzt gesichteten Vertreter dieser Spezies, CANNIBAL HOLOCAUST, CANNIBAL FEROX und Co. lassen grüßen. Man muss damit ja immer vorsichtig sein, vor allem bei der Wortwahl, aber ja, ich hatte meinen "Spaß".

Auch möchte ich behaupten, dass der Film bis heute nichts von seiner Intensität eingebüßt hat, denn thematisch gesehen ist dieses Szenario ja zeitlos. Richtig fiese Typen (warum aber solch ein Charakter wie Matthew?), böse Kastrationen und Frauenpower galore! Frau Alice Schwarzer dürfte vom Film bestimmt auch nicht abgeneigt sein...


#677 Puni

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Geschrieben 18. Februar 2007, 23:12

THE DAY A PIG FELL INTO THE WELL

Einen kleinen Gähner kann ich mir dann doch nicht verkneifen. THE DAY A PIG FELL INTO THE WELL ist lang, dazu ziemlich langatmig und so eine richtige Ahnung, um was es überhaupt ging, habe ich auch nicht. Irgendwie hatte irgendwo irgendjemand recht große Beziehungsprobleme, das ist alles, an das ich mich erinnern kann. Und natürlich auch noch daran, dass es hier so viel nackte Haut zu sehen gibt, wie allen bisher gesichteten Koreanern zusammen. Und dennoch, total uninteressant ist das Ganze auch wieder nicht, die dramatischen, oft aussichtslosen Situationen der Darsteller berühren doch etwas. Fazit: Vorausgesetzt man ist geduldig und erwartet nicht zu viel, kann man sich Sang-Su Hongs Film durchaus mal ansehen. Tut man dies nicht, verpasst man aber weiß Gott nichts!


#678 Puni

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Geschrieben 20. Februar 2007, 14:00

EL LABERINTO DEL FAUNO

Noch immer bin ich irgendwie hypnotisiert, den genialen Soundtrack in meinem Ohr, die wunderschönen Bilder im Kopf und das Gefühl, der Welt für zwei Stunden entflohen zu sein. Del Toro, von dem ich bisher nur HELLBOY und MIMIC kenne, entführt uns in eine Welt, die so unreal ist, aber doch wieder so real erscheint, dass man sich fühlt, als stehe man Ofelia (Ivana Baquero) zur Seite und erlebe das Ganze mit ihr gemeinsam. Die Geschichte um das kleine Mädchen, das in Wirklichkeit eine Prinzessin eines geheimen Reiches ist und drei Prüfungen bestehen muss, um wieder in ihr Reich zurückzukehren, wirkt zu keiner Zeit zu infantil oder lächerlich. Selbst wenn man das Setting im faschistischen Spanien der 40er Jahre weglässt, ist PAN'S LABYRINTH noch immer nichts für Kinder.

Die Wesen, die uns begegnen, reiche von unheimlich über sympathisch bis hin zu wahren Monstern - genau so, wie man es sich in einem Märchen vorstellt. Es gibt fremde Wesen, die einem gut gesonnen sind und Wesen, die genau das Gegenteil sind. Sehr schön hierbei auch die Tatsache, dass es Ofelia nie zu einfach gemacht wird. Die Prüfungen verlangen ihr alles ab, oftmals entgeht sie dem Verderben nur um Haaresbreite. Und ich sitze zwar in meinem Sessel, begehe das Labyrinth aber mit ihr zusammen. Wenn man Ivana Baquero dabei so zusieht, glaubt man gar nicht, dass diese kleine Dame erst 12 Jahre alt ist, mit solche einem großen Talent und voller Hingabe mimt sie doch die (physisch) kleine Protagonistin. Eine Dakota Fanning hätte das definitiv nicht besser gemacht.

Es sind nicht nur die wunderschönen Kulissen und Kostüme die den optischen Reiz des Filmes ausmachen. PAN'S LABYRINTH ist zudem nämlich klasse in Szene gesetzt, jede Einstellung ist perfekt, die Farbfilter schön gewählt und eingesetzt, kein Kameramätzchen zu viel. Das Endergebnis lässt den Zuschauer, wie schon genannt, in diese Welt eintauchen und für zwei Stunden die seinige vergessen. Del Toro schafft zu dieser Traumwelt aber auch eine reale, harte Welt, das Spanien während des zweiten Weltkrieges. Verkörpert durch ein Haufen Soldaten, an deren Spitze Hauptmann Vidal (Sergi López) steht, der fröhlich folternd und mordend durch die Gegend zieht. Dem Zuschauer ist diese schreckliche Zeit stets Gegenwärtig, denn im Grunde ist PAN'S LABYRINTH ja auch ein Kriegsfilm, Ofelia hingegen bekommt sie zwar zu spüren, lebt aber stets in ihrer eigenen, tausendmal schöneren Welt.

Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, denn nicht nur während des Filmes bleibt einem des Öfteren die Spucke weg; die Erfahrung PAN'S LABYRINTH sollte sowieso jeder selbst machen. Ich für meinen Teil werde jetzt mein Augenmerk auf die bisherigen Filme del Toros richten, allen voran THE DEVIL'S BACKBONE. Auch wenn ich ehrlich gesagt bezweifle, dass dieser an die erzählerische wie auch optische Wucht von PAN'S LABYRINTH herankommt. In dieser Hinsicht nimmt dieser sowieso eine Sonderstellung ein. Ich kenne jedenfalls keinen Film, der mich zuvor buchstäblich so verzaubert hat. Deshalb: Lasst die Goldjungen auf del Toro und sein kleines Meisterwerk regnen!


#679 Puni

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Geschrieben 21. Februar 2007, 23:20

THE MARINE

Folgende Situation: Amerikanische Soldaten werden einige Meilen von Tikrit, Irak, in einem Lager von Al-Quaida gefangen gehalten, gefoltert und stehen kurz vor dem Tod. Da kommt ihnen jedoch Marine Sergeant John Triton (John Cena) zur Hilfe und legt mal eben kurz im Alleingang das Ganze Lager in Schutt und Asche. Exorbitant schnelle Schnitte, Kugelhagel deluxe und Körpertreffer en masse. Für Genrefans wird diese Eröffnungssequenz Geschichte schreiben, definitiv. Dass THE MARINE ein Werbefilm für das USMC werden würde, war klar. Dass das Ganze jedoch so dermaßen over the top daherkommt, ist schon erstaunlich. Da fällt es dann auch schwer, dem Film letztere Absicht zu unterstellen. Genau das ist aber auch der Grund, warum der Film so ungemein Spaß macht und bei jedem Actionfan für feuchte Träume sorgen dürfte.

Im Grunde genommen reiht sich Actionszene an Actionszene, die Pausen dazwischen sind so kurz wie nötig. Auch wenn er optisch nicht allzu viel gemeinsam mit seinen Vertreter aus den 80ern hat, so sind die Inhaltlichen kaum zu übersehen. THE MARINE ist im Prinzip COMMANDO fürs 21. Jahrhundert: statt die Tochter wird eben die Frau entführt, der Rest bleibt gleich - der Muskelberg überwindet jede Hürde, bringt dutzende Leute über den Jordan und bekommt am Schluss seine Liebste zurück. Auch wenn die Meisten Kills Offscreen sind, so überrascht THE MARINE dennoch mit gesunder Härte (hierbei sei angemerkt, dass ich die Unrated gesichtet habe). Explosionstechnisch gibt es kaum was, das mit Cenas Zerstörungsorgie mithalten kann - da geht so viel in die Luft, das widerspricht allen physikalischen Gesetzen, die es gibt!

Aber was soll's? Ist es nicht genau das, was sich der Genrefan davon verspricht? Wer auch nur Ansatzweiße nach der Beziehung zur Realität fragt, der hat sowieso schon verloren, das ist wohl das ungeschriebene Gesetz des Genres. Cena hechtet und springt meilenweit, überlistet den Tod mindestens vier Mal. Ja, THE MARINE ist saudumm, reinste WWE- und USMC-Propaganda, aber er haut auch ungemein auf den Putz. Zwar kommt er dabei nicht an einen THE PUNISHER ran (allein schon wegen des Gewaltgrades), aber er macht ungemein Spaß. Wenn die folgende Aussage auf etwas zutrifft, dann auf THE MARINE: Hirn aus, Film ab, Spaß galore! Ach ja, Kelly Carlson und die anderen netten Damen sollen auch nicht unerwähnt bleiben...


#680 Puni

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Geschrieben 23. Februar 2007, 00:33

NEW POLICE STORY

Hätte nicht gedacht, dass NEW POLICE STORY so ernst und hart daherkommt. Ich hatte ehrlich gesagt mit einem deutlich größeren Anteil Humors gerechnet. Dass es nicht so ist, geht aber auch okay, denn Chans Vehikel macht trotzdem Spaß. Als Actionfilm erfüllt er seinen Zweck und wartet mit tollen Shootouts, ordentlichen Explosionen und einer angenehmen Portion Pathos auf. Daniel Wu, dem ja gerne mal vorgeworfen wird, dass er besser einer anderen Arbeit nachkommen sollte, als dem Schauspielern, hatte ich bisher nur in NAKED WEAPON gesehen, wo ich ihn eigentlich ganz solide fand. Vielleicht liegt es ja an seiner Figur Joe, aber das genannte Vorurteil bestätigt er hier leider vollkommen. Angesichts der anderen kaputten Charaktere, die ihm zur Seite stehen, stört das aber nicht weiter.

Auch wenn an einigen Stellen Kürzungen durchaus möglich und auch sinnvoll gewesen wären, kommt so gut wie keine Langeweile auf, dafür kracht und knallt es einfach zu oft (von der technisch einwandfreien Scheibe von e-m-s sehr schön unterstrichen). Auch das doppelte Eyecandy in Form von Charlene Choi und Charlie Yeung überzeugt. So bleibt der wohl einzige wirkliche Kritikpunkt das Ende: Chan (Jackie Chan) hilft den Typen, die zuvor seine Freunde und Kollegen bestialisch ermordet haben. Angesichts der Tatsache, dass er deshalb ein Jahr saufend von Kneipe zu Kneipe zog, ist das Ganze einfach zu unglaubwürdig und idealistisch. Ich erinnere mich sogar, das Wort "Rache" des Öfteren gehört zu haben. Egal, definitiv nett anzuschauen, das.


#681 Puni

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Geschrieben 24. Februar 2007, 00:18

BABEL

To put it in a nutshell: BABEL ist das, was CRASH zwei Jahre zuvor war. Das könnte auch genau der Grund sein, warum mir BABEL ebenfalls sehr gut gefallen hat, auch wenn er an das Meisterwerk CRASH nicht ganz herankommt. Die Geschichte wird unchronologisch erzählt, in Episoden geteilt, die am Ende - mehr oder weniger - gemeinsam ein Ende finden. Handwerklich ist Iñárritus Film dabei wirklich meisterlich, die Discoszene in Tokio würde ich dabei als Höhepunkt bezeichnen. Die japanische Sektion ist zugleich auch die interessanteste der vier verschiedenen Handlungsebenen. Rinko Kikuchi spielt sich förmlich den Arsch ab, auch Pitt und die anderen geben eine beeindruckende Leistung ab. Schön auch zu sehen, dass selbst die Nebenrollen mit recht namhaften Darstellern beziehungsweise bekannten Gesichtern besetzt sind.

Tragische Elemente gibt es zuhauf, die zugegeben ziemlich pathetisch-kitschige Intensität eines CRASH erreicht BABEL leider nicht, da helfen auch angeschossene Kinder und ein heulender Pitt nicht. War CRASH ein Drama, welches die Unterschiede und Missstände innerhalb eines Staates aufweist, so geht BABEL hier einen Schritt weiter: Die ganze Welt ist Schauplatz, gleich auf drei verschiedene Kontinente verteilt Iñárritu seine Geschichte(n). Dabei vergehen die knappen zweieinhalb Stunden wie im Flug, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Negatives gibt es dem Film kaum anzukreiden, lediglich die sexuelle Komponente, die Iñárritu einbringt, entzieht sich etwas meinem Verständnis (zumindest bei dem kleinen Bruder).

Bleibt eigentlich nur noch abzuwarten, ob BABEL ebenso erfolgreich bei den Oscars abräumt, wie letztes Jahr CRASH. Die Nominierungen sind da, ob diese gegen den Goldjungen eingetauscht werden, zeigt sich Übermorgen. Rinko Kikuchi würde ich ihn auf jeden Fall gönnen.


#682 Puni

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Geschrieben 24. Februar 2007, 23:27

THE NEW WORLD

Mein erster Malick - wie ein schöner Spaziergang durch den Wald. Optisch definitiv ganz groß. Selten habe ich Wälder, Bäche und das Meer schöner gefilmt gesehen. Storytechnisch ist THE NEW WORLD jedoch weniger großartig. Die Geschichte weiß nie so recht, was sie jetzt eigentlich sein will. Drama? Liebesgeschichte? Historienepos? Kostümfilm? Von allem ist etwas dabei, die Mischung hätte aber ausgewogener und besser sein können. Darstellertechnisch gibt es auch kaum was zu meckern, Farrell nehme ich diese doch recht einfühlsame Rolle zwar nicht ganz ab, aber er gibt trotzdem sein Bestes. Die Lorbeeren hat natürlich Q'Orianka Kilcher verdient, die wirklich eine Glanzleistung abgibt. Bale war - leider - verschenkt. Zusammengefasst ist THE NEW WORLD gut, aber nicht mehr. Richtig berührt hat er mich nur selten, einige Einstellungen sind einfach zu lang.


#683 Puni

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Geschrieben 25. Februar 2007, 23:54

MILLION DOLLAR BABY

Bis zu einem gewissen Zeitpunkt dachte ich, dass ich es hier mit dem weiblichen Pendant zu ROCKY zu tun habe. Junges Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen boxt sich durch und markiert den amerikanischen Traum. Doch dann, die Peripetie setzt ein und aus ist es mit dem amerikanischen Traum und den Klischees (Sieg über Sieg, dazu immer in der ersten Runde). Der Film hat diese Wendung dringend gebraucht, Eastwood weiß genau, was er tut. Pathos und Kitsch sind gut dosiert, gegen Ende gibt es sogar noch Anlass zur Kontroverse. Handwerklich ist MILLION DOLLAR BABY natürlich gewohnt gekonnt inszeniert, wie man es von Eastwood eben gewohnt ist. Und dennoch: Es fällt mir nicht gerade leicht, Eastwoods Boxer-Drama nicht als leicht überbewertet einzustufen.

Hilary Swank hat den Oscar zu Recht verdient, aber Freeman? Der macht doch nicht mehr als aus dem Off zu kommentieren und einen alten, innerlich gebrochenen Mann zu mimen. Aber genug der Kritik (okay, die fiese schwarze (?) Deutsche war auch nicht gerade sonderlich subtil), denn die hat der Film eigentlich nicht verdient. Mit den Dramen hat es Eastwood, aber warum sollte man auch nicht das machen, was man am besten kann? MILLION DOLLAR BABY ist einfühlsam, sehr gut gespielt und ordentlich in Szene gesetzt, kurzum: Ein toller Film.


#684 Puni

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Geschrieben 27. Februar 2007, 14:36

SMOKIN' ACES

Habe den Film zwar erst gestern Abend gesehen, habe ihn aber heute Mittag schon fast wieder vergessen. Kein gutes Zeichen. Zwar gibt es einige recht nette Szenen, die das Herz jedes Actionfans höher schlagen lassen dürften, allen voran natürlich der große Shootout, doch im Gesamten ist SMOKIN' ACES viel zu zynisch, bemüht und belanglos. Carnahans Film will irgendwas zwischen TRUE ROMANCE, Tarantino und RUNNING SCARED sein, ohne dabei auch nur ansatzweise die Klasse dieser zu erreichen. Das Ende, auf das ich natürlich nicht näher eingehen will, kommt als überlanger Plottwist daher, der so interessant und überraschend ist wie Bienen im Sommer. Carnahan kann sich einfach nicht entscheiden: Entweder ich mache auf dicke Hose und sorge für Action galore oder ich entscheide mich für ein Actiondrama mit rührseligem Ende. Auf beiden Hochzeiten kann man nicht tanzen.

Die Charakter und Dialoge sorgen auch nicht gerade für große Freude, im Gegenteil. Sind einige One-Liner noch ganz nett, sind andere einfach nur dämlich und infantil. Die debilen Nazipunks, von Rammstein optisch kaum zu unterscheiden, markieren dabei den Höhepunkt (was sollte denn das "Puppentheater" mit Ben Affleck!?). So kann SMOKIN' ACES insgesamt eigentlich nur bei den Actionszenen punkten, die einmal mehr die Willkür der FSK zeigen. Die Einführung des Ganzen ist so überlang und verschluckt so viele Worte, dass man nach wenigen Minuten schon abschaltet (dennoch merkt man schnell, dass sie intelligenter tut, als sie letztendlich ist). Das ist aber nicht schlimm, denn es ist einfach nur extrem belanglos. Zynischer Quatsch, der viel mehr sein will, als er ist! Warum geben sich Garcia und Liotta nur für so was her?


#685 Puni

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Geschrieben 04. März 2007, 12:52

EUROTRIP

Weiß Gott, was man dem Film alles vorwerfen könnte: Infantilität, Debilität, Fäkalität, usw. Aber hey, das Teil macht Spaß bis zum geht nicht mehr! Nackte Brüste en masse, saulustige Situationskomik, ein abgefuckter Matt Damon und The Hoff, der dem Ganzen die Krone aufsetzt. Dabei ist EUROTRIP aber auch eine herrliche Satire auf die kulturellen und geografischen (Un-)Kenntnisse der (meisten) Amerikaner in Hinsicht auf Europa. Somit ist es auch schon fast selbstverständlich, dass kein Klischee ausgelassen wird. Ärgerlich ist da nur, dass der Schwarzwald laut Karten im Osten Deutschlands liegt und sich Rom westlich von Berlin befindet. Egal, das sorgt nur für noch mehr Lacher. Im Vergleich mit ROAD TRIP und OLD SCHOOL würde ich EUROTRIP als Sieger sehen. Ach ja, Walter Sittler ist übrigens auch mit von der Partie...


#686 Puni

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Geschrieben 04. März 2007, 12:53

PHANTOM: THE SUBMARINE

PHANTOM: THE SUBMARINE reiht sich nahtlos in die Riege der patriotischen koreanischen Produktionen wie SHIRI, TYPHOON, 2009: LOST MEMORIES und Co. ein. Am besten lässt sich der Film wohl als eine koreanische Mischung aus CRIMSON TIDE und THE ROCK beschreiben. Action gibt es nicht allzu viel, die Geschichte, ihre Charaktere und deren Motivation stehen im Vordergrund - soweit man das bei einem Film dieses Genres überhaupt so sagen darf. Wie auch schon beim großartigen 2009: LOST MEMORIES ist aber auch hier der Plot nicht ganz unfragwürdig. Zwar siegt am Ende natürlich das Gute in Form der Vernunft, doch sind die Seitenhiebe gen Erzfeind Japan alles andere als zu übersehen. Japan mit Hilfe von Atomwaffen in Luft auflösen, es dem schlimmsten Feind endlich heimzahlen? Ja!

Für uns bleibt bei solch einer Situation natürlich nur eine Identifikationsfigur, Lieutenant 431 (Woo-sung Jung, die Männer an Bord sind auf geheimer Mission und tragen Nummern statt Namen), doch wie viele Koreaner sich mit dessen Gegenspieler Nummer 202 (Min-su Choi) identifizieren, will man da gar nicht erst wissen... Auch Anspielungen auf die amerikanischen Interessen in Ostasien kann sich PHANTOM: THE SUBMARINE nicht ganz verkneifen. Das Ende ist dafür überraschend aber konsequent, Einleitung und Schluss in Monologform gefallen. Hier wird dann auch noch mal richtig schön auf Pathos gesetzt. Darstellertechnisch gibt es auch nichts auszusetzen, auch wenn die beiden Hauptdarsteller des Öfteren haarscharf an der Grenze zum Overacting vorbeischlittern.

Wer U-Boot-Filme mag und bereits mit oben genannten Filmen etwas anfangen konnte, der dürfte sich auch von Byung-chun Mins Film gut unterhalten fühlen. Bleibt nur wieder mal anzumerken, wie die Japaner das Ganze rezipier(t)en, wobei das Ende und die eigentliche Aussage versöhnlicher und Augen öffnender nicht sein könnten (die Identifikationsfigur/431 ist von Atomwaffen zwar nicht abgeneigt, meint aber dass man noch lange nicht bereit dafür sei). Ich ziehe dann aber doch den Japaner AEGIS vor.


#687 Puni

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Geschrieben 04. März 2007, 12:53

DASEPO NAUGHTY GIRLS

Nette, kurzweilige Mischung aus Bollywood, Musical und - wie soll man sagen - freakiger Klamotte. Die jungen Darsteller sind recht talentiert, haben sichtlichen Spaß am Ganzen und sehen durch die Reihe gut aus (besonders natürlich Hauptdarstellerin Ok-bin Kim!). Einen wirklichen Plot hat DASEPO NAUGHTY GIRLS nicht, von Geschlechtskrankheiten über Monster bis hin zum Thema Adoption ist alles dabei. Kulissen gibt es so gut wie auch keine, alles erstrahlt in knallig bunten Farben und sieht aus, als hätte man die Requisiten aus einer Soap Opera oder einem Theater geklaut. Das macht aber nichts, denn Spaß macht es allemal. Richtig gestört hat mich eigentlich nur die Sache mit dem Monster, gegen das die Schüler kämpfen - da dachte ich mir dann wirklich what the fuck!?

Für den "normalen" Kinogänger und/oder Filmgucker ist das Ganze sowieso nichts, denn Musical beschriebe DASEPO NAUGHTY GIRLS wohl besser als Film. Auch wenn das Cover Sex verspricht, geht es asientypisch natürlich dennoch ziemlich zahm zur Sache, meistens sowieso nur in Form von Dialog. Optisch definitiv ein ganz großer Leckerbissen, inhaltlich dafür trotz unkonventioneller Story, die eigentlich alles darf, zu unausgegoren und oftmals schlichtweg zu übermütig. Ich weiß auch nicht so recht, aber nach diesem Film fühle ich mich für Bollywood irgendwie bereiter als zuvor. Hmm... Noch kurz ein Wort zur DVD: Selten habe ich so eine schön aufgemachte Scheibe in den Händen gehalten. Sehr passend für den Film und ein Schmuckstück in jeder Sammlung.


#688 Puni

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Geschrieben 04. März 2007, 15:49

BLADE RUNNER

Da sich unmittelbar nach der Sichtung doch ziemlich viele Fragen aufgetan haben, habe ich erst einmal den Eintrag bei Wikipedia überflogen. Und siehe da: es wird doch so einiges klar(er). Da ich Zweitsichtungen alles andere als ausschließe - ich traue es mich ja kaum zu sagen, aber die gestrige Sichtung war die allererste -, denke ich auch dass der Film diese sogar benötigt. Er ist so vollgespickt mit Details, dass man diese gar nicht alle sofort sehen und deuten kann. Letztere hat BLADE RUNNER nicht zuletzt auch seiner fantastischen Optik zu verdanken, die größtenteils für pures Staunen sorgt. Die Spezialeffekte sind in anbetracht des Alters ebenfalls große Klasse, auch wenn man das ein oder andere Mal ein Seil/Faden zu sehen bekommt. Gepaart mit der unvergleichlichen Musik ist der Film schon allein deshalb sehenswert. Kommt Zeit, kommt Rat...


#689 Puni

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Geschrieben 05. März 2007, 13:35

HOSTEL

Zweitsichtung und ich finde HOSTEL noch immer so gut, wie im Kino. Die Terrorwirkung verblasst nicht, im Gegenteil, ich hatte den Film gar nicht so blutrünstig in Erinnerung. Jetzt, da ich EUROTRIP ja endlich gesehen habe, kann ich auch sagen, dass die erste Hälfte wirklich EUROTRIP ist. Highlight bleibt der Geschäftsmann, der Paxton (Jay Hernandez) voller Enthusiasmus von seinem etwas anderen Erlebnis vorschwärmt. Ich freu' mich jedenfalls schon auf HOSTEL: PART II.


#690 Puni

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Geschrieben 06. März 2007, 15:08

HOME OF THE BRAVE

Schöner und vor allem ambitionierter Versuch, mit dem Dilemma Irak umzugehen. Statt uns flache Helden à la TEARS OF THE SUN oder RULES OF ENGAGEMENT zu zeigen, zeigt Irwin Winkler die Schattenseite(n) des Krieges. Egal ob Jessica Biel (mal wieder zuckersüß), Samuel L. Jackson oder 50 Cent, alle kommen sie verletzt zurück. Dem einen fehlt ein Arm, dem anderen die Orientierung, und wieder einem anderen die Zuneigung - für alle beginnt der eigentliche Kampf zuhause, fernab von den Schlachtfeldern in Tikrit, Bagdad oder Falludja. Was als flacher, patriotischer Film beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einem intensiven Drama, dass des Öfteren zwar dennoch leicht kitschig bleibt, seine Aussage aber klarer nicht machen könnte. Vom Krieg (im Irak) kann man halten was man will - der Film lässt hier sehr viel Spielraum -, den tapferen Männern und Frauen sollte man aber dankbar sein.

Darstellertechnisch gibt es eigentlich nichts groß auszusetzen, auch wenn Biel natürlich nicht gerade der Typ Frau ist, der sich für die Streitkräfte einschreibt. 50 Cent hingegen wirkt irgendwie deplaziert, seine Schauspielkunst hält sich sowieso in Grenzen. Im Prinzip ist HOME OF THE BRAVE ein Episodenfilm, der verschiedene Schicksale an verschiedenen Stellen zusammenfügt. Der Fokus liegt dabei auf unseren drei Protagonisten, wobei die meiste Aufmerksam wohl Jacksons Figur zuteil wird. 50 Cents Figur bleibt (glücklicherweise) am blassesten. Im Prinzip ist es aber egal, wer den fiktiven Charakteren Leben einhaucht, denn in der Realität, im Hier und Jetzt, dürften Unmengen an Veteranen genau so in die USA (oder wohin auch immer) zurückkehren. Und das ist das Wichtigste, zwar ist das Ganze ein Film, aber der Hintergrund könnte realer kaum sein.

Genau hierin liegt auch die Kraft von HOME OF THE BRAVE. Einige Szenen gehen dann doch ganz schön an die Nieren, doch bleibt auch Platz für comic relief. Und dennoch: am Ende bleibt ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend zurück, nicht etwa weil das Gesehene so dramatisch oder rührend war, sondern weil man gar nicht erst wissen will, wie es in der (wohl noch härteren) Realität aussieht. Der Schlussmonolog gibt dazu noch einmal ein schönes Fazit, wenn auch ein nicht ganz neues (man kämpft nicht nur für sein Land, sondern hauptsächlich für seine Brüder und Schwestern, ...). Wenn man sich einigermaßen auf den Film einlässt und nicht schon wegen des Titels abblockt oder das Ganze nicht ernst nimmt, dann wird man auch seine "Freude" daran haben. Keine allzu leicht verdauliche Kost.






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