Sebastians Filmtagebuch
#1
Geschrieben 25. Juli 2004, 12:13
#2
Geschrieben 25. Juli 2004, 18:16
Größtenteils uninteressante und schmalzig-aufgeblasene 50er Jahre Schmonzette, die mit fast drei Stunden viel zu lang daherkommt. Fast würde ich jetzt sagen, genau des richtige für einen verregneten Sonntagnachmittag, immerhin weiß der Film mich stellenweise mit seinem Technicolor zu erfreuen, manche Aufnahmen in Grau- und Pastelltönen haben tatsächlich was. Interessant fand ich noch die Szenen, in denen die Geschichte in eingefrorenen Braun/Weiß-Bildern weitererzählt wurde, kann aber künstlerisch keinen weiteren Sinn darin erkennen als lediglich eine epische Aufblähung. Dass ich mich kurz nach der Sichtung an keinen Song mehr erinnern kann, ist wohl das größte Armutszeugnis, was man einem Musical ausstellen kann. Noch was allgemeines ist mir aufgefallen: Einer der abgedroschensten Effekte, nämlich eine Szene im Spiegel beginnen zu lassen, nur um dann mit einem Schwenk in das reale Szenario eine ui-das-war-ja-Spiegel-Wirkung zu erzielen, löst bei mir mittlerweile fast eine Antipathie aus. Vielleicht, weil er immer funktioniert?
#3
Geschrieben 26. Juli 2004, 23:32
Die Entfremdung des modernen Menschen in der Gesellschaft und seine verzweifelten Kontaktversuche. Im abschließenden Teil seiner Trilogie (hat die eigentlich einen Namen?) ist Antonionis Lieblingsthema wohl am intensivsten ersichtlich. Fast wie ein Gegenpol zu L’avventura kommt er mir vor, der Bezug zu den Personen ist nicht so kühl und distanziert, alles wirkt fast erdrückend, die Protagonisten scheinen hier kaum Platz zu haben, sich aus den Augen zu gehen. Vielleicht mein neuer Lieblings-Antonioni. Ich absolut hin und weg von einigen Einstellungen, und von Monika Vitti.
#4
Geschrieben 27. Juli 2004, 13:14
Ganz nett, aber nicht das Meisterwerk, welches ich mir nach dach einigen Meinungen hier erwartet habe. Ich habe das Gefühl, hier sollte zuviel reingepackt werden, die Mischung aus coolem Gangsterfilm und Sozialdrama überzeugt mich nicht ganz. Außerdem spüre ich einen etwas zwanghaften Drang zum Epos, die märchenartige Inszenierung wirkt manchmal etwas aufgesetzt, ganz besonders die Verwendung des Sinatra-Songs „My Way“. Mehrmals während des Schauens kommt mir „City of God“ in den Sinn, den ich allerdings um einiges schlechter finde.
#5
Geschrieben 28. Juli 2004, 21:11
So, eine Frau soll eine Frau sein, wer hätte das gedacht. Anna Karina hat mich aber überzeugt, nachdem ich sie in fast jeder Einstellung bewundern durfte, beim Essen, Kochen, Hausarbeitenmachen, Singen, Lachen, Tanzen und Nachdenken, und als wandelnder Farbklecks durch weissgraue Bilder hüpfen. Da muss Jean-Paul Belmondo ungewohnt zurückstecken. Godard spielt hier mit den Konventionen den Musicals bewusst gegen die Erwartung des Zuschauers bzw. Zuhörers, in dem er Musikstücke und Geräusche abrupt unterbricht, beschleunigt, oder mit dem Lautstärkepegel spielt. Ebenso spontan wird gesungen und wieder aufgehört, Dialoge werden mit Musik überzeichnet. Auch im Schnitt spiegelt sich diese Dynamik wieder, mal lange Standaufnahmen, mal wird einfach Handlungsaktionen spürbar rausgenommen. Der Film wirkt sehr frisch, hat mir sehr gut gefallen, hab aber das Gefühl, da steckt noch was drin, was ich noch nicht mitgekommen hab. Die DVD von Criterion ist übrigens eines der stylischsten Dinger überhaupt.
#6
Geschrieben 29. Juli 2004, 17:31
Leslie Banks als größenwahnsinniger Graf Zaroff ist das Highlight dieses absolut kurzweiligen Horror-Klassikers, der direkt vor King Kong vom gleichen Team auf der gleichen Insel gedreht wurde. Genial sind sein betont finsterer Blick und seine herrlich besessenen Monologe. Als das personifiziertes Böse im Menschen lebt er seine Ur-Instinkte aus, in dem er Schiffbrüchige auf seiner Insel zwingt, sich der Herausforderung zu seinem „Most Dangerous Game“ zu stellen, die Jagd Mensch gegen Mensch. Da diese Stufe des Wahns für ihn als passionierten Jäger nicht mehr steigerbar ist, ist es offensichtlich, das er unterbewusst nur auf seinen Besieger wartet, und ihm ein gebührender Abgang beschert wird. Ein super Film, dem ein ganzer Haufen Remakes folgte, mich hat er sogar an Aguirre oder Apocalypse Now erinnert, auch wenn diese ungleich unspassiger daherkommen.
#7
Geschrieben 29. Juli 2004, 21:46
Nichts zu beklagen habe ich an diesem schön gefilmten, im Pariser Ganoven-Milieu um 1900 angesiedelten Liebesdrama. Ein sehr sympathischer Film.
#8
Geschrieben 01. August 2004, 18:37
Etwas konfuses, politisch und philosophisch angehauchtes Agentendrama mit schönem Soundtrack, sehenswert vor allem durch Belmondo, insgesamt zähle ich den jetzt aber einfach mal zu Resnais schwächeren Arbeiten. Achja, in einer winzigen Nebenrolle hab ich Gérard Depardieu entdeckt.
#9
Geschrieben 01. August 2004, 19:36
Eine echte positive Überraschung! Ein wunderbar feinfühlig beobachtendes, mit einem satirischen Augenzwinkern versetztes „Coming of Age“ Drama über einen jungen, schüchternen Mann, der in der Stadt seinen ersten Job annimmt, eine 08/15 Büroarbeit und dort mit den seltsamen bürokratischen Mechanismen des Betriebs konfrontiert wird. Einziger Lichtblick ist für ihn ein hübsches, gleichaltriges Mädchen, das sich in der gleichen Firma beworben hat. Der subtile satirische Witz des Films ist genial, angefangen von den Bewerbungsmechanismen und den abstrusen Fragen über die Mittagspausenschicht bis zur grandiosen Sylvesterfeier-Sequenz, aber nie aufdringlich, so das er die Geschichte nie ins Alberne zieht, und bis zum ebenfalls genialen Ende seine triste, neorealistische Traurigkeit beibehält. Ein wunderbarer warmherziger Film, ich freue mich schon auf Olmis weitere Werke. Nur als Randnotiz: Wieder so eine Spiegelszene beobachtet...
#10
Geschrieben 03. August 2004, 12:44
Fellinis Filme bis einschließlich La dolce Vita (Den weißen Scheich kenne ich allerdings noch nicht) sind für mich wesentlich einfacher zu konsumieren und gefallen mir vielleicht aufgrund ihrer ungezwungenen Einfachheit auch besser als seine ausladenden späteren Werke. Le notte di Cabiria macht da keine Ausnahme, wenngleich er auch vielleicht die chaotische Lebendigkeit letztgenannter vorwegnimmt und nicht nur chronologisch, sondern auch atmosphärisch zwischen diesen und La strada angesiedelt ist, wunderschöne Kamera, eine fantastische Giulietta Masina, eine Erzählung aus einem Guss, ich würde ihn sogar zu Fellinis besten Filmen zählen. Hätte eigentlich auch ein Herz verdient, ich versuche aber, deren inflationären Gebrauch zu vermeiden.
#11
Geschrieben 05. August 2004, 12:24
Fantastisch!
#12
Geschrieben 06. August 2004, 15:08
Kein wirklich guter Film, aber einer, der mir in meiner Kindheit schlaflose Nächte bereitet hat, und somit eine nostalgische Erfahrung ihn wieder zu sehen. Heute für mich kaum mehr nachvollziehbar, dass ich mich damals in die von Jodie Foster gespielte kleine Becky verknallt hab, und Alpträume vom Indianer-Joe bekam. Dessen Auftritt im Gerichtssaal hatte allerdings immer noch was, seinen finalen Abgang in der Tropfsteinhöhle hatte ich weniger trashig in Erinnerung.
#13
Geschrieben 06. August 2004, 18:06
Das Bonner Sommerkino zeigte den Film in seiner angeblich weltweit besten verfügbaren Fassung, einer deutschen Version mit dt. Zwischentiteln. Und in der Tat hab ihn noch nie besser gesehen, teilweise konnte ich auf der großen Leinwand sogar vorher nie wahrgenommene Sequenzen sichten. Leider konnte die musikalische Begleitung da nicht mithalten, das minimalistische, einschläfernde Geklimper des Pianisten war Kontrastprogramm zu den Bildern, nicht zu vergleichen mit der fantastischen Tangomusik aus den 60ern, und zu allem Übel stieß er während des Films zwei oder drei halbwahrnehmbare, betont französisch klingende Statements wie „L’amour!“ verkrampft ins Mikro, das hat mich dann doch etwas verstört.
#14
Geschrieben 09. August 2004, 11:46
Filmhistorisch vielleicht interessant, hat mich aber nicht gerade vom Hocker gerissen.
#15
Geschrieben 09. August 2004, 12:04
Unglaublich bedrohliche Atmosphäre, sehr schöne (Schilf-)Aufnahmen, brillanter Einsatz von Musik, ich bin sehr beeindruckt von diesem erschreckenden Film, in dem ich durchaus noch Potential für eine Steigerung bei einer zweiten Sichtung vermute.
#16
Geschrieben 09. August 2004, 12:06
Messerscharf und zuckersüß, einfach
Die Musik geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
#17
Geschrieben 10. August 2004, 22:12
Herr R. müsste doch eigentlich glücklich sein, er hat eine schöne Frau, einen gesunden Sohn, und einen guten Job, also warum läuft er nun Amok. Diese Frage wird am Anfang und Am Ende des Films gestellt. Dazwischen gibt Fassbinder Möglichkeiten einer Antwort, indem er dokumentarisch (etwa im Stil der Dogma95 Filme) Alltagsepisoden des Herrn R. schildert, durch die er den Zuschauer immer mehr in die Situation seines Protagonisten einbezieht. Durch die absolute optische Hässlichkeit des Films und das ständige, gnadenlose Draufhalten der Kamera bei nervigen Dialogen oder peinlichen Situationen funktioniert das erschreckend gut, ich würde fast sagen der Film entwickelt dadurch eine eigene Schönheit.
#18
Geschrieben 10. August 2004, 22:31
Der nächste Titel mit einem Fragezeichen. Eine sehr unterhaltsamer Film im Stil von Katelbach, der mit einer ähnlichen Absurdität glänzt. Auch fühlt man sich etwas an Alice im Wunderland erinnert, während man eine ansehnlich freizügige Sydne Rome durch ein zielloses Abenteuer begleitet, aus dem sie, ebenso plötzlich, wie sie hineingerät, auch wieder verschwindet, und zwar aus dem Grund, damit der Film zu, damit der Film zu Ende sein kann. Auf diesem Level bewegen sich auch sich Gags, nie gewollt nie richtig zünden, sondern sich zu einem seichten Absurdum anstauen. Übrigens sind auch die Breitwand-Farbkompositionen in mediterraner Kulisse der Schwarz/Weiss Fotographie von Katelbach ebenbürtig.
#19
Geschrieben 10. August 2004, 22:36
Über die ganze Länge fand ich keine Zugang zu diesem Klassiker. Zwei für mich gesichtslos gebliebene Personen schmachten sich knapp 90 Minuten in spürbar ausgefeilten Dialogen in edelstem Britisch an, dass war zuviel für mich, da konnte auch die kunstvolle Fotographie nichts retten.
#20
Geschrieben 10. August 2004, 22:38
Paris schläft, ich ebenfalls.
#21
Geschrieben 10. August 2004, 22:42
Mit Sicherheit einer der interessantesten Farbfilme überhaupt. Antonioni zaubert, anders möchte ich es gar nicht ausdrücken, wieder unglaublich seltsam-schöne Bildkompositionen, an denen man sich trotz der üblich langen Einstellungen nicht satt sehen kann. Dass bei diesem visuellen Leckerbissen wieder Monika Vitti die Hauptrolle spielt, ist wohl nur eine logische Folge. Oder verwechsle ich gerade die Kausalitäten? Mit L’eclisse ganz oben auf der Antonioni Liste.
#22
Geschrieben 10. August 2004, 22:44
Zum ersten Mal konnte ich über Chaplins Humor lachen.
#23
Geschrieben 21. Dezember 2004, 23:57
Heute gesehen:
CRASH (David Cronenberg)
Weitere Variante von Cronenbergs Lieblingsthema, die Untersuchung der (erotischen) Beziehung von menschlichem Körper und Maschine, hier endeckt James Spader bei einem Autounfall einen sexuellen Kick bei der Vereinigung von Fleisch und Metall. Faszinierend gefilmt, über die ganze Spielzeit fesselt und in nur wenigen Momenten als Porno empfunden.
EL TOPO (Alejandro Jodorowski)
So gut wie nichts verstanden, aber das tut meiner Begeisterung über diesen Bilderrausch keinen Abbruch.
#24
Geschrieben 26. Dezember 2004, 21:24
KEOMA (Enzo Castellari)
Eigenwilliger Italowestern, der mich vollkommen begeistert hat, vor allem durch die fantastischen, narrativ geschickt eingesetzten Songs, und durch einige simple, brillante Schnittsequenzen.
NASHVILLE (Robert Altman)
Super.
SCHMALSPURGANOVEN (Woody Allen)
Zu meiner Überraschung hat sich Woody Allen hier wohl wieder in seine alberne Frühphase zurückgefunden. Wirkte am Anfang noch etwas statisch und aufgesetzt, und Allen auch zu alt für so einen Scheiß, aber dann kamen immer öfter echte Brüller-Situationen („Weißt du nicht mehr, sie nannten mich früher das Gehirn.“ – „Das war ironisch gemeint.“ „Nein, war es nicht…“). Der Film entwickelt ein gutes Tempo, vor allem Frenchy ist klasse, der Schluss plätschert leider etwas harmlos dahin, und insgesamt kann der Film auch nicht die klasse seiner frühen Filme erreichen, auf jeden Fall habe ich gut gelacht.
THE BALLONATIC | COPS (beide Buster Keaton)
Der Slapstick im Stummfilm ist eigentlich überhaupt nicht mein Fall, aber Keaton gefällt mir in dieser Hinsicht mit seiner Nullmimik deutlich besser als der hampelige Chaplin. Durch diese Unscheinbarkeit gewinnen vor allem seine irrwitzigen Stunts. Von den beiden Kurzfilmen hat mir besonders der zweite gefallen.
ZEUGIN DER ANKLAGE (Billy Wilder)
Auch Billy Wilders Kino hat mich bislang nicht überzeugen können, zu oft stört mich diese altbackene Albernheit in seinen Filmen. Zeugin der Anklage enthält dieses zwar auch, hat mich aber nicht weiter gestört, im Gegenteil, besonders bei Charles Laughton als Richter fand ich es recht passend und witzig. Bisher klar der beste Wilder.
NIZZA | TARIS (beide Jean Vigo)
A propos de Nice, so beiläufig, wie der Titel ist auch der ganze Film, ein 25 minütiger Film mit Impressionen der französischen Mittelmeerstadt ähnlich wie der kürzlich gesehene Mann mit der Kamera ein Film ohne Worte ohne Handlung. Man merkt der Kamera eine große Freiheit an, sehr schön zB, wenn die sie architektonische Bögen schwungvoll nachzeichnet. Surreale Momente und Zeitlupensequenzen setzen die Stadt in eine Träumerische Stimmung.
Auch bei Taris ist deutlich die Handschrift Vigos zu erkennen. Hier beobachtet er den französischen Schwimmer Jean Taris bei seinen Bewegungen im Wasser. Auch hier kennzeichnen eine anmutige und Komik den losen Dokumentarstil.
ERINNERST DU DICH AN DOLLY BELL? (Emir Kusturica)
Romantisierende Kindheitserrinnerungen, fast mächenhaft und eine vollkommen depressive Grundstimmung, ein echter Kusturica. Muss sich aber wohl oder übel an Time of the Gypies messen, den ersten Film, den ich von Kusturica gesehen hab. Das kann nur misslingen.
ALPHAVILLE (Jean-Luc Godard)
Wirkt schon sehr elitär, war gegen Ende doch anstrengend, aber lecker anzusehen.
FLUCHT IN DIE ZUKUNFT
Sehr schön.
LIBERTY VALANCE (John Ford)
Huch, ein Western von Ford, mit dem ich was anfangen kann.
GEWALT UND LEIDENSCHAFT (Luchino Viconti)
Fantastisch.
DER LEOPARD (Luchino Visconti)
Wunderschön gefilmtes Epos, mit dem ich mich aber sehr schwer getan hab.
SCHUHPUTZER (Vittorio de Sica)
Sehr schön.
ZUM BEISPIEL BALTARSAR (Robert Bresson)
Die absolut zurückhaltende, statische Inszenierung Bressons ist nicht mein Fall.
SUSPIRIA (Dario Argento)
Meine erste Begegnung mit dem Regisseur Argento. Meine Meinung über diesen Krawallfilm schwankt zwischen hässlich, total bescheuert und faszinierend.
DER SCHREI (Michelangelo Antonioni)
Starker Film mit verstörendem Ende.
SELBST SEHEN (Stan Brakhage)
Drei Anläufe gebraucht, Schock überwunden, faszinierendes Filmerlebnis.
MOTHLIGHT (Stan Brakhage)
Ein kurzer Film mit Motten.
QUIET EARTH ()
Ein sehr schöner Film, bei dem das Ende leider etwas abfällt.
ALICE LEBT NICHT MEHR HIER (Martin Scorsese)
Scorsese „Heldin“ kämpft sich gegen tapfer gegen die Unterdrückung der Männer von einem Tief in das nächste, um schliesslich in den armen des „richtigen“ Mannes aufzugeben. Das wird dann als Happy End gefeiert. Ein sexistischer Feministenfilm also. Wegen dieses Beigeschmacks dem Remake mit Susan Sarandon und Natalie Portman überraschenderweise gar nicht unähnlich, wenn auch ansprechender gefilmt. Der Song „All the Way to Memphis“ findet auch in „Breaking the Waves“ Verwendung, ebenfalls als Anfangstitel.
#25
Geschrieben 26. Dezember 2004, 22:54
OTHELLO (Orson Welles)
Sehr bizarr fotografierte Shakespeareadaption. Optisch absolute Klasse.
RAMBO (Ted Kotcheff)
Diesen Klassiker erst jetzt entdeckt, starker Film, allerdings ein wenig überzogen.
DR. NO (keine Ahnung)
Bond liess es in seinem ersten Abenteuer noch gemächlich angehen.
DEAD ZONE (David Cronenberg)
Einer der traurigsten Filme überhaupt.
DER TOD DES STALINISMUS IN BÖHMEN
DAS KLEINE FRESSEN
FLEISCHLICHE LIEBE
ANOTHER KIND OF LOVE
FLORA
TÜCKEN DES GESPRÄCHS
SPIEL MIT STEINEN (Alle von Jan Svankmajer)
Kurze, surreale Animationsfilme vom Tschechen Svankmajer, absolut mein Fall, bin hin und weg. Mein Favorit ist der in drei Episoden geteilte „Tücken des Gesprächs“.
WER KLOPFT DENN DA AN MEINE TÜR (Martin Scorsese)
Sehr interessiert geschaut, Scorseses Erstling merkt man deutlich die Einflüsse des europäischen Autorenkinos an, und die Ambition, es seinen Vorgängern gleichzutun, einen eigenen Stil zu kreieren.
DAS URTEIL VON NÜRNBERG (vergessen)
Nur stellenweise fesseldes Gerichtsdrama.
DER GEIST DES BIENENSTOCKS* (Víctor Erice)
Wird von mal zu mal schöner.
#26
Geschrieben 27. Dezember 2004, 00:38
KINDER DES OLYMP* (Marcel Carné)
Hat mich wieder voll und ganz gepackt, überwältigend.
BOWLING FOR COLUMBINE (Michael Moore)
Mit der ganzen Art von Moore kann ich nichts anfangen.
WAS FRAUEN WOLLEN (egal)
Reingezappt und hängen geblieben. Die simple Idee hat gezündet und ich habe mir diesen dämlichen Film bis zum Schluss angesehen.
L’ATALANTE (Jean Vigo)
Seit Jahren stand dieser Film ganz oben auf meiner Liste zu sehender Filme und angesichts meiner astronomischen Erwartungen konnte ich eigentlich nur enttäuscht werden. Ich wurde es nicht, ich konnte den Film zwar nur in Fragmenten erfassen, hat mir aber außerordentlich zugesagt. Mehr werde ich sicher nach einer wiederholten Sichtung schreiben.
FIREWORKS
RABBIT’S MOON
EAUX D’ARTIFICE
PUCE MOMENT
KUSTOM KAR KOMMANDOS
SCORPIO RISING
INVOCATION OF MY DEMON BROTHER
LUCIFER RISING (alle von Kenneth Anger)
Sehr bizarr, vielleicht hätte ich mir nicht alle nacheinander ansehen sollen, denn bei einer solchen Bilderflut ist gegen Ende eine gewisse Abstumpfung eingetreten. Besonders klasse fand ich Scorpio Rising.
EINS PLUS EINS (Jean-Luc Godard)
Ehrlich gesagt habe ich kaum eine Ahnung, worum es ging. Aber diese dokumentarische Mischung aus politischen (ich möchte aus Unwissenheit gar nicht detaillierter darauf eingehen) Elementen und in langen Einstellungen und Schwenks gefilmten Proben der Rolling Stones bei immer und immer wieder demselben Lied, nämlich dem grossartigen „Sympathy for he Devil“ (so lautet übrigens auch der Titel einer wohl um die politischen Sequenzen gekürzten Version des Films), hat mir erstmal atmosphärisch sehr zugesagt.
VERBOTENE SPIELE (Rene Clement)
Äusserst sensibles, verstörendes Kriegsdrama aus der Sicht zweier Kinder mit hypnotischem Soundtrack.
TAG DER RACHE (Carl Theodor Dreyer)
Das Mittelalter war eine harte Zeit, ebenso die Sichtung dieses Films.
ANDREI RUBLYOV (Andrei Tarkovsky)
Noch einmal Mittelalter, nochmals starker Stoff. Ich musste mich zeitweise regelrecht durch den Film quälen, wurde dafür mir der Eingebung belohnt, einen großen Film gesehen zu haben. Wiederholte Sichtung unumgänglich.
OPENING NIGHT (John Cassavetes)
Meisterwerk.
DAS PHANTOM DER OPER (Rupert Julian, Lon Chanley)
Die 1943er Version fand ich besser als ihren Ruf, aber gegen diesen Stummfilm zieht sie eindeutig den Kürzeren.
ORDET (Carl Theodor Dreyer)
Dreyer fordert meine Geduldsnerven bis auf äußerte. Der Einstieg in den Film gelang mir jedenfalls nicht.
GERAUBTE KÜSSE (Francois Truffaut)
Was für schöne Farben, was für ein schöner Film!
ANTOINE UND COLLETTE (Francois Truffaut)
Ganz nett.
DIE UNVERSCHÄMTEN (Francois Truffaut)
Schön.
PFORTEN DER NACHT (Marcel Carne)
Sehr enttäuschend, da hab ich mehr erwartet.
JONAS, DER IM JAHR 2000 25 JAHRE ALT SEIN WIRD (Alain Tanner)
Sehr ruhiges und reduziert gefilmtes Generationsportrait, das mir gut gefallen hat.
DER FEUERWEHRBALL (Milos Forman)
Der Tcheche Milos Forman, bevor er in Hollywood Erfolge gefeiert hat: Skurriles kurzes und schwarzhumoriges Filmchen, an dass ich mich seltsamerweise
YI YI – EINE EINS UND EINE ZWEI (Edward Yang)
Hat mich irgenwie an den zuvor gesehenen „Jonas“ erinnert, auf taiwanesisch und zwei Jahrzehnte späte, und mir ebenso zugesagt.
SUZHOU RIVER (Ye Lou)
Hab ich schnell vergessen.
LEBEN! (Yimou Zhang)
Chinesisches Kino scheint nicht mein Fall zu sein.
ADRESS UNKNOWN (Kim Ki-Duk)
Sehr effektvolles, raues, Drama, aber macht mir zu sehr den Eindruck, auf eine realistische Gewaltdarstellung und Perversion getrimmt zu sein.
ITALIENISCH FÜR ANFÄNGER (Lone Scherfig)
Hat mich nicht sonderlich interessiert.
DER HOLZSCHUHBAUM (Ermanno Olmi)
Boah, drei Stunden auf dem katholischen italienschen Lande im letzten Jahrhundert und kaum etwas passiert. Jedenfalls habe ich keiner Schimmer, um was es ging. Die Einstellungen sind endlos, ständig begleitet von schwermütiger Orgelmusik. Kaum Dialoge, kaum jemand der Darsteller scheint überhaupt irgenwie in dramaturgischer Relevanz zu agieren. Irgendwie so ganz das Gegenteil von dem Olmi, von dem ich in meinen Beiträgen am Anfang dieses Tagebuchs geschrieben hab. Trotzdem oder gerade deshalb auf eine gewisse Art faszinierend. In Cannes gab es 1978 dafür die Goldene Palme.
DIE SCHWARZE NARZISSE (Michael Powell und Emeric Pressburger)
„Creepy“ fällt mir dazu ein, aber wie alle Filmer der Archers, die ich bisher kenne, total überschätzt.
KILL BILL VOL. 2 (Quentin Tarantino)
Langweiliger, selbstverliebter Unsinn.
NUR SAMSTAG NACHT (John Badham)
Ich bin überrascht, dass der Film als so düsteres Drama daherkommt, hatte ich nicht erwartet.
THE LONG GOODBYE (Robert Altman)
Ultralässig und absolute Klasse!
GANGSTER IN KEY LARGO (John Huston)
Gut, aber mehr nicht. Wollte danach noch ASPHALT DSCHUNGEL schauen, die TV-Aufnahme war aber ärgerlicherweise nach ca. 45 min. zu Ende.
BLUTHOCHZEIT (Carlos Saura)
Aha, Tanzen. Mein erster Film von Saura, sehr eigener Stil, irgendwie fällt mir jetzt garnix dazu ein…
ELLING (Peter Naess)
Skurriles, nettes kleines Filmchen, aber nichts Besonderes.
#27
Geschrieben 27. Dezember 2004, 01:16
FITZCARRALDO (Werner Herzog)
FAHRENHEIT 9/11 (Michael Moore)
DIE SCHLACHT UM ALGIR (Gillo Pontecorvo)
COBRA VERDE (Werner Herzog)
PAS SUR LE BOUCHE (Alain Resnais)
LUDWIG II (Luchino Visconti)
DER MANN, DER DIE FRAUEN LIEBTE (Francois Truffaut)
CELINE UND JULIE FAHREN BOOT (Jaques Rivette)
BOTSCHAFTER DER ANGST (John Frankenheimer)
#28
Geschrieben 27. Dezember 2004, 01:18
IN GUTEN WIE IN SCHLECHTEN TAGEN (Karan Johar)
INSIDER (Michael Mann)
MEIN ONKEL AUS AMERIKA (Alain Resnais)
DAS LEBEN IST EIN ROMAN (Alain Resnais)
ARIZONA DREAM (Emir Kusturica)
HAFEN IM NEBEL (Marcel Carne)
PROVIDENCE (Alain Resnais)
DER LETZTE TANGO IN PARIS (Bernardo Bertolucci)
SHADOWS (John Cassavetes)
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