"All is full of Love..."
#31
Geschrieben 25. Dezember 2004, 02:24
1x01-1x05
Komplette erste Staffel geschaut ... okay, hat noch leichte Startschwierigkeiten, aber einige Dialoge und Situationen sind jetzt schon zum Schreien komisch, so aus dem Leben gegriffen, so neurotisch, so absurd und so analytisch-präzise...
Ghost in the Shell: Stand Alone Complex [Anime]
01
Habe nur 20 Minuten durchgehalten - die englischen UTs waren zu schnell für meine müden Augen und mein langsames Gehirn, außerdem war ich maßlos enttäuscht von dem, was ich gesehen und gehört habe: wirklich schlechte - da langweilig-sterile Standard-Zeichnungen, miese CGIs und ein Soundtrack, der zwar von Yoko Kanno ist, die ich sehr schätze, aber hier an einigen Stellen unpassend, aufdringlich, kitschig und zu protzig-prollig ist...
Na, hoffentlich wird das besser, hatte mich so drauf gefreut!
bekay
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#32
Geschrieben 26. Dezember 2004, 00:41
Regie: Chris Wedge, Carlos Saldanha
Erst einmal mag ich den "Animationsstil" - schön abstrakt und verfremdend! Eben nicht so auf Realismus getrimmt... hat mir gefallen! Scratch ist auch große Klasse! Ottos Synchro hingegen ist grauenhaft. Das Gleiche könnte man vom Plot sagen, der mal wieder mit dem ganzen Grundprogramm disneyanischer Unterhaltung aufwartet. Keine Bösewicht wird ausgelassen, kein Kitsch bleibt einem erspart, keine Tugend kommt zu kurz.
Mich rührt sowas trotzdem immer wieder zu Tränen. Obs nun an meinem einfachen Gemüt oder Weihnachten oder beidem liegt, weiß ich nicht. Aber diese platt-naive Moral-Eintrichterung halte ich nicht für verkehrt, weil sie in allen Figuren das Gute sieht... hey, würden sich alle an diesen Filmen ein Beispiel nehmen, wäre es viel besser in der Welt - sagt euch das auch mal, wenigstens zu Weihnachten
bekay
#33
Geschrieben 26. Dezember 2004, 01:04
Regie: Christophe Gans
Naja, wie ihr seht, habe ich das komplette RTL-Weihnachtsprogramm mitgenommen, inkl. Werbung, Schnitte und KirchScope!
Der Film hat ne schöne Ausstattung (Bellucci auch...) und beginnt sehr vielversprechend. Aber gegen Ende hin verzettelt er sich in seiner eigenen Geschichte, Figuren kommen und gehen, manchmal sind sie wichtig, obwohl sie unwichtig scheinen und den halben Film über nicht auftauchen, oder umgekehrt... außerdem hat der Film soviele Plotdämpfer ... solche Momente, in denen man meint, der könnte jetzt auch zu Ende sein - danach hat er dann immer Schwierigkeiten in die Gänge zu kommen. Könnte am Drehbuch oder der Inszenierung liegen... achja, zu den beiden Punkten kann man sagen: sehr wirr und unentschieden. Manchmal gibt es so sehr selbstzweckhafte Bildspielereien, die scheinbar ultra trendy wirken sollten, dann wieder stimmungsvolle Aufnahmen. Auch ist die Handlung aus vielen verschiedenen Genres erbaut, die gegen Ende hin nicht mehr harmonisieren wollen und zu sehr auseinander driften. Und zu guter Letzt ein historischer Rahmen und Erzähler, der in der Französischen Revolution angelegt ist und dessen Funktion, die scheinbar eine wertend-politsche sein soll, mir so garnicht in den Kopf gehen will. Außerdem passt sie nicht zu der Fantasy-Horror-Story, die sich dann als Vatikan-Verschwörungsgeschichte entpuppt ...
Scheibar zu viel gewollt und am Ende an der schieren Divergenz der Ziele versagt!
bekay
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#34
Geschrieben 26. Dezember 2004, 22:43
Regie: Dominic Sena
...irgendwann reichts auch mal mit diesen Farbfilter-Pseudo-Dramatik-Tragik-Actionern! Hier ist außer Angelina Jolie wirklich alles unerträglich: der Krampf-Mann Nicolas Cage, die nicht vorhandene Action und die hinterfotzige Moral-Legitimation (Bruderliebe), mit der alles illegale Treiben immer und immer wieder berechtigt werden soll. Problem daran ist nur wie eh und je bei der Bruckheimer-Scheiße, dass den Protagonisten ihr kriminelles Handeln ja Spaß macht und den Zuschauer Spaß machen soll - das ist wohl das grundlegende Paradoxon dieser Filme ... ihre ewige Legitimation der Gewalt, die dann bei der genüsslichen Zelebrierung der Action wieder ad absurdum geführt wird!
bekay
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#35
Geschrieben 26. Dezember 2004, 23:42
Kommen wir mal zu meiner großen Leidenschaft, den Trailern... diesen effekthascherischen, nur aus aus Werbegründe produzierten Clips zusammengeschnippelt aus den, aus dem Zusammenhang gerissen, beeindruckendsten Szenen der Filme. Naja, bis vor kurzer Zeit war sowas ja eigentlich nur im Kino zu bestaunen - bis mir irgendwann mal eingefallen ist, ich hab ja son DVD-Ding, was auch VCDs abspielen kann, außerdem noch so ein Programm, aus denen MOVs zu MPEGs werden bis ich diese Zusammenhänbge richtig gedeutet und ausgenutzt habe, ist schon ne lange Zeit vergangen
Naja, jetzt stelle ich mir eben Trailer-VCDs zusammen und habe viel Spaß beim Betrachten dieser Dinger.
Was man sich klar machen sollte, wenn man sie schaut (das ist logisch, will es nur nochmal zusammenfassen):
(1) Trailer sind Werbung, sie versuchen den Rezipienten einen Eindruck von dem Film zu vermitteln, der auf ihn die größtmögliche Wirkung hat ... das ist ja meist ganz abhängig von der Art des Films (oder eben auch nicht )
(2) Keinen Dialog, keine Einstellungsfolge, keine Szene sollte man im Film so erwarten, wie man es im Trailer gesehen hat - hier wird meistens collagiert, was das Zeug hält, zusammengepappt, was nicht zusammen gehört ...
So ist es am besten, und so halte ich es, den Trailer als eigenständiges Produkt zu sehen, die Werbe-Funktion auszublenden, sich von ihm unterhalten zu lassen... und da ein solcher Trailer eben auf die schnelle, platte und berauchende Sinnesstimulierung angelegt ist, kann das durchaus Gaudi machen.
Man muss sich klar machen, dass Trailer schon lange sehr starke Werbemittel sind, und das ihre Machart von Hollywood seit langer Zeit perfektioniert wird ... es wird extra Musik lizenziert (es gibt sogar Firmen, die sich auf solche Musik spezialiserit haben: http://www.immediatemusic.com/ , http://www.nonstopmusic.com/ etc.), oder es wird selbst gesondertes Filmmaterial gedreht.
Ich denke, man kann eine grobe Zweiteilung vornehmen:
Narrativ und motivisch. Beide können auf den Affekt des Rezipienten abzielen, obwohl die motivischen wohl besser geeignet sind. Narrativ heißt natürlich auch hier wieder, dass der Trailer selbst eine Geschichte, mit Personen, Zeitfolge und kausalen Handlungszusammenhängen, aufbaut, die aber meistens eine Plotverfälschung des Films darstellt. Die motivischen Trailer (die sich meist auch der Narration bedienen) scheinen mit in letzter Zeit sehr viel häufiger zu werden ... sie repräsentieren die wichtigsten (aber auch eher nebensächlichen oder falschen) Themen, Motive, Bilder des Filmes und meist auch die wahrscheinlich von ihm hervorgerufenen bzw. beabsichtigten Emotionen. Damit gibt der Trailer ein Produktversprechen ab, was natürlich nicht verbindlich ist, was allerdings sehr verlockend scheint ... eben wie bei anderen Werbungen - oder doch nicht? Geht der Trailer nicht weiter, weil er uns echte Ausschnitte aus dem Produkt zeigt! In gewisser Weise schon, aber der Eindruck kann ja trotzdem täuschen...
Gedanken geordnet, Erkenntisse zu diesem durchaus interessanten Phänomen zusammengefasst - jetzt wollt ich eigentlich noch zu ein paar Trailern was schreiben, aber dazu fehlt mir jetzt die Lust...
bekay
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#36
Geschrieben 28. Dezember 2004, 00:42
Regie: Barry Sonnenfeld
Also das Drehbuch ist wirklich schwach ... der Plot is so einfach, dass man fast denken könnte, dafür sind gerade einmal zwei Sätze nötig gewesen! Das verzeihe ich dem Film allerdings, ist alles andere durchweg großartig. Spielberg würde nie so einen Außerirdischen-Film hinkriegen, so völlig frei vom Kitsch und fähig, sich selbst nicht ernst zu nehmen. Tommy Lee Jones, Will Smith und der geniale Vincent D'Onofrio bieten selbstironische und urkomische Schauspielerei. Effekte, Ideen und Design sind skurril, vielfältig und einfallsreich, ohne dabei heterogen zu wirken und nicht zusammenzupassen. Der Humor nimmt seine Kraft aus der Unglaublichkeit seiner Bilder - wenn die Unmöglichkeit und Fremdheit der ganzen Außerirdischen, ihrer Taten, ihren Benehmens mit menschlichen Habitus und Eigenschaften gemischt wird - oder der Mensch bis ins Extreme verfremdet wird, indem nur noch sein Äußerliches menschlich ist ("Edgar-Kostüm"); dann hat das eine ganz besondere, ungekünstelte und humoristische Qualität in dem Film. Dann gibt es noch eine tragische Note, die das Leben der Men in Black eben begleitet und den Film durch zwei gewichtige "Blitz-Dings-Szenen" einklammert. Alles wundervoll begleitet von Herrn Elfman - ich glaube, ich liebe diesen Film
bekay
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#37
Geschrieben 28. Dezember 2004, 01:00
Regie: Mark Pellington
Fing sehr gut an, aber die meisten Montagen und Grusel-Mystery-Elemente nutzten sich nach einer Zeit ab und wurden dann nervig und öde ... die schlichte und unheimliche Atmosphäre konnte sich nicht mehr selbst aufrecht erhalten, da der Film im Kreis lief. Ja, es waren eben Prophezeiungen - und? Die kamen von dem Mottenmann - und? Das wussten wir schon nach der Halbzeit, ein Mehr an Auflösung kam dann auch nicht. Da konnte auch das wirklich furios umgesetzte Brückenfinale nicht mehr helfen! Das alles blieb zu schwammig, zu nichtssagend - auch die Text-Einblendungen, dass dies alles auf wahren Begebenheiten beruhe, hat einem nur am Anfang und eben Ende ein leicht mulmiges "Uuuuh"-Gefühl gegeben. Ja, der Film hätte ihn zeigen sollen, den Mottenmann ... das wärs gewesen! Nicht etwa, weil ich dagegen bin, das Unerklärliche, das Übersinnliche im Dunkeln zu lassen - nein, sondern weil das den gegen Ende dahinplätschernden Film eine spezielle Note gegeben hätte. Und es hätte das Rätselraten um "Ja-worum-gehts-eigentlich?" aus der langweiligen Kreisbewegung befreit...
Verschenktes Potential!
bekay
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#38
Geschrieben 30. Dezember 2004, 23:59
Regie: Michael Bay
Ich hab mich jedenfalls amüsiert. Unter all den amerikanischen Weltrettungsfilmen jedenfalls der kurzweiligste und ästhetischste... schon fast wie in einem kinogewordenen Videoclip ist die formale Seite des Films sehr dominant! Naja, inhaltich gibt es ja auch nicht viel, außer dass ein Meteor auf die Erde zuhält, und ein Bohrteam mal eben rauf soll, um zwei Atom-Bomben 250m tief zu platzieren (Erinnerung: B.B. Thornton zu seinem NASA-Team: "Wir brauchen hier eine realistische Lösung!"). Natürlich ist der Präsident of the USA ein Ekel-Paket - und the USA darf nun die Erde retten und ihren überschwenglichen Patriotismusglauben in die ganze Welt tragen - ekelerregender Beweis sind die kitschigen Klischee-Einstellungen, in denen das Leben der "femden" Völker in jeweils andere völlig übertriebene Farbfilter getunkt und kulturell - so simplifiziert - deformiert wird. In den Bildern hat sich der Amerikanismus schon eingenistet. Hingegen weist der Inhalt sehr wenige dieser Elemente auf - die Erde retten soll: ein Team extrentrischer, unkultivierter Eigenbrötler... und nicht einmal sagen sie "Für Amerika!" ... viel eher schien es mir, die wollen die Welt aus anderen Gründen retten: um ihr Leben, mit all den Nutten, Drogen und anderen Schmuddeleien, zu erhalten. Es wird sogar noch eins draufgesetzt: der Präsident und sein Beraterteam sind vollkommen bedeppert ... der dickliche und schüchterne NASA-Mitarbeiter darf sogar den (*boah*ultrageheimen) Plan 2 des Präsidenten, die Bombe vorzeitig zu zünden und das Ende der Menschheit damit zu besiegeln, vereiteln ... hat schon fast was liebenswürdiges, wie hier an der selbstgewählten Exekutiv-Macht des Präsidenten rumgesägt wird! Naja wenn Bruci hingegen in pathosschwangeren Worten, unterlegt mir pathosschwangerer Musik, meint, er hätte bis jetzt jede Tiefe gebohrt, dann bedient dies durchaus meine humoristische Ader. Dann gibt es noch die Dreierbeziehung Vater-Tochter-Freund von Tochter, die für den Drama-Part sorgen soll. Die einfachen Emotionen gewinnen ihre Kraft höchstens aus dem unrealistischen Plot... ach, was schwafel ich hier eigentlich rum: es kracht richtig ordentlich, dass die Gläser scheppern und die Nachbarn sich belästigt fühlen. Und das alles in ziemlich perfekt gestriegelten (nicht: perfekten) Hochglanzbildern - fürs Aug und Ohr ist es was!
bekay
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#39
Geschrieben 02. Januar 2005, 00:12
Regie: Jay Roach
Zweifelsohne fängt der Film nicht schlecht an: Die schüchterne Befangenheit Stillers, die durch den Druck vor Robert de Niro einen guten Eindruck zu machen, entsteht, führt zu allerlei peinlichen und skurillen Situationen. Manchmal werden so sehr treffend solcherlei Verhaltensweisen pointiert. Allerdings gibt es ein Problem: Ben Stiller hört nicht auf, in die Fettnäpfchen zu treten. Er lernt nichts - sein Charakter bleibt "schwach"! So was regt mich immer mehr an solchen Komödien auf ... der Charakter, der sich beweisen muss und dabei alles falsch macht, kann nicht aus eigener Kraft sein Handeln verbessern bzw. dafür sorgen klarzustellen, dass seine wahren Absichten nicht böswillig sind. Aber nein, es geht immer weiter und nach einer Weile hat sich in meinem Bauch ein trotziges Wutgefühl ausgebreitet, dass mit das Lachen vergangen ist und das zwei Gründe hat: einmal, dass alle Beteiligten dem Tollpatsch gegenüber unfair sind - und viel schlimmer noch, dass er seine Aktionen nicht ins rechte Licht rückt. Ich weiß, dass ist das Prinzip des Filmes, aber es hat mich diesmal angepisst. Und das Schlimmste ist die obligatorische Auflösung, die niemals vom Hauptcharakter, dem Gepeinigten, selbst ausgeht - da kommt der Beauftragte von der Airline, um Greg seinen vermissten Koffer auszuhändigen und es stellt sich heraus, er heisst ja eigentlich Gaylord ... die Trendwende wird schon angedeutet und alle Differenzen lösen sich schnell in Luft auf ("Haben wir dem armen Jungen vielleicht doch Unrecht getan?") - hätte ja auch durch ein etwas umsichtigeres Handeln von Gaylord höchstpersönlich nicht soweit kommen brauchen ... aber dann hätte es auch nicht den Film gegeben!
Wie auch immer, zu diesem Grundproblem, das eben schon in der Grundsituation steckt, gesellt sich ein kitschiges Klischee-Ende, bei dem Gaylord plötzlich goldrichtig und souverän handelt, und man sich fragt, warum nicht gleich so? Das hätte uns diesen ärgerlichen Film erspart - schade um Stiller und De Niro!
bekay
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#40
Geschrieben 06. Januar 2005, 16:14
01-04
Für eine TV-Trickfilmserie äußerst düster, aufwendig und zynisch (naja, das betrifft besonders den Joker!) ... die Mut zur Dunkelheit, zu schlichten schwarzen Flächen fällt jedenfalls sehr aus dem Konzept einer solchen Produktion! Aber es hat sich gelohnt – Batman wurde sehr gut im Grundton und der kompletten Atmosphäre getroffen. Natürlich wurden Eingeständnisse an ein potentielles Kinderpublikum gemacht, trotz alledem halte ich die Darstellung des dunklen Rächers für gelungen (in diesem Medium). Besondere Aufmerksamkeit sollte man der kongenialen Musikuntermalung schenken.
bekay
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#41
Geschrieben 06. Januar 2005, 16:20
Regie: Mike Marvin
Mit Sicherheit sollte man Marketing erst einmal für diese Veröffentlichung danken. Aber was ist geblieben von diesem Film, den ich in meiner Kindheit liebte? Nicht viel ... die für die 80er-Actioner typische Atmosphäre mit naiver Einstellung und irgendwie trostlose, da nichts sagende, sich auf Teenieprobleme und Titten beschränkende Handlung, einige nette Kamerafahrten und die Verschmelzung von Übersinnlichem und Technik. Der letzte Punkt ist der einzigst wirklich interessante, der der stereotypen Rache-aus-dem-Jenseits-Geschichte noch etwas Kreatives hinzufügt. Ansonsten starke Ähnlichkeiten zu The Crow geortet, besonders augenscheinlich die rot gefärbten Flashbacks (obwohl die sich für die Rache-Kiste ja immer anbieten!).
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#42
Geschrieben 06. Januar 2005, 16:27
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Ich jedenfalls fand es von Jeunet einfach nur konsequent, wieder in eine völlig andere Richtung zu gehen. So war es bisher mit jeder Alienfortsetzung, die ihre Schwerpunkte immer anders als das Original setzte – zwingend, wie ich finde, um „gut“ zu werden: eine akzeptable Weiterführung darzustellen. An Vergleiche will ich nicht denken – jeder Film hat ne andere Note, die ich faszinierend finde. Und das ist es, was die Alien-Reihe doch irgendwie auch ausmacht, oder?
Zuerst das Formale, bevor ich mich mit aufgefallenen inhaltichen Besonderheiten beschäftige: Jeunet hat eine optisch überstilisierte und skurille Präsentation gewählt. Die Sets und Effekte finde ich top, die braunen Erdtöne gefallen. Kamerafahrten sind sehr hippelig, Close-ups verzerren die Gesichter. Mit dem übertriebenen, pathetischen Spiel der meisten Darsteller ergibt sich ein fast schon comichafter Stil, der der Optik eine fast schon zu große Bedeutung beimisst. Außerdem war die Gore-Komponente einfach zu obszön... das hätte der Film nicht nötig gehabt.
Der Inhalt: Ersteinmal sind ein paar nette Seitenhiebe gegen Gentechnik und Waffenfanatismus u.a. auszumachen, nicht dass dies motivisch ausgeprägt wäre, aber es war eben nett. Dann ist die neue Ripley mal genauer zu betrachten – statt des ewigen Opferdaseins hat sie eine Verbindung zu den Aliens geschenkt bekommen, ein paar hilfreiche Gene. Ihre Rolle der starken Frau, die die Aliens als Fluch hat, wurde modifiziert und zu einer „halben“ Zuneigung umfunktioniert. Das Ganze gipfelt mit Sicherheit in ihrem schon fast poetischen Eintauchen in die symbolisch zu verstehende Schlangengrube. Aber so hat man ihr die Chance gegeben, ihre Menschlichkeit neu zu entdecken. Geschieht über und durch Call. Ein Android, der die absolute Menschlichkeit im Film verkörpert – ihr Spiel ist sehr zaghaft und ruhig und bildet einen konträren Ruhepunkt zu den restlichen Darstellern. Dass der Roboter menschlicher als die Menschen ist, fällt wohl unter oben erwähnte Seitenhiebe
Überhaupt spielen der Verlust von Menschlichkeit und die Wiederentdeckung selbiger eine große Rolle. Diesen Prozess macht Rilpey durch – Mensch und Alien rücken näher. Ripley Aliengene zu geben, war eine gute Idee, Alien Menschengene zu geben, ist für mich eine zweischneidige Angelegenheit: Der Hybrid, den die Queen gebiert, ist ohne Frage faszinierend und durch sein Skelettgesicht durchaus auch eine Allegorie für den Tod, den er sowohl über Mensch und Alien bringt. Das Ganze hat zwei bedauerliche Haken, die den Film etwas abwerten: Der Mythos vom Alien als perfekter, gewissenloser Killer (Alien 1+3) und als Herdentier (Aliens) wird zerstört, in dem das eigene Kind seine Mutter abmurkst und Gefühle für Ripley entwickelt. Das ganze führt dann noch zu einer kitschigen Übertreibung Rilpeys inneren Mensch-Alien-Konflikts, indem sie eine Art Mutterinstinkt für dieses potthässliche Viech entwickelt. Schade, da hätte man auch die Beziehung Ripley-Call als Mutter-Tochter-Kiste ausbauen und den menschlichen Aspekt mehr Raum geben können. So hätte mir dann auch ein astreiner Oldschool-Alienshowdown besser gefallen als dieser übertriebene Abschluss...
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#43
Geschrieben 06. Januar 2005, 23:13
Regie: Sofia Coppola
Hab den jetzt auch mal gesehen - und muss meine Eindrücke schnell niederschreiben ... diesem Film stehe ich wirklich äußerst zwiespältig gegenüber: in erster Linie haben mich die Großstadt-Impressionen begeistert ... sie waren so real, so ungeschminkt, so aus dem Leben gegriffen. Das gilt für fast alle Bilder und Töne aus dem Film. Besonders schön ist diese Feieratmosphäre (am Abend, an dem die beiden das erste mal mit "Freunden" weggehen) eingefangen - völlig nah, ähnlich meiner Erfahrung ... meinen Empfindungen an solchen Abenden.
Die inhaltliche Seite hat aber so viele Aspekte, die mir nicht gefielen: Die Darstellung Japans an sich schien mir nicht problematisch ... ich bin mir sicher, so oder so ähnlich sieht das Leben und die Medienwelt dort aus - aber die Reaktionen und Interaktionen der Figuren mit dieser Kultur ist anfeindend. Und so scheint auch der Schluss nahe, besonders in Verbindung mit dem Titel "Lost in Translation", dass die Beziehung von Charlotte und Bob eher eine Flucht aus diesem verwirrenden und befremdlichen Tokio ist, als eine Flucht aus ihrem eigentlichen - ja oft genug angedeutet: trostlosen und emotional-ausgebrannten - Leben. Wie auch immer, die Flucht gestaltet sich als pubertäres Gehabe 15jähriger... alles ungewöhnlich unreif und nichtssagend - durchschnittlich!
Auch gefiel die Doppelmoral an einigen Stellen nicht: Z.B. wie kritisierend die Pressekonferenz von dieser blonden Schauspielerin Kelly dargestellt wurde - als ob das Ensemble und die Coppola für den Film nicht den gleichen belanglosen pseudo-privaten Marketing-Mist quatschen würden...! Auch das Lachen über Kellys Karaoke-Singen ist mir nicht ganz klar ... es ist dieses pubertär-unreflektierende Verhalten von Charlotte und Bob, die einige Szenen davor auch nicht besser gekräht haben, das mir sauer aufstößt.
Und so beschäftigen sich der Film bzw. Bob und Charlotte mit solchen Probleme wie Midlife-Crisis, einer erkalteten Ehe und nicht zu wissen, wie das Leben weitergeht - ich will das nicht als banal bezeichnen, aber als "bekannt". Nun finden sich die beiden, erleben ein paar schöne Nächte, brechen aus ihrem Leben, das ihnen nicht gefällt, aus - und kehren wieder dahin zurück. Soll das traurig sein? Oder ist es nur die logiche Konsequenz aus ihrem Zusammentreffen, das auf einer Mischung aus "derzeitig blöder Lebenssituation", "sehr befremdlicher Kultur" und "Drang, sich mal wieder wie ein Jugendlicher aufzuführen" basiert?
So verbleibe ich mit dem Schluß: diese Einfachhheit und Durchschnittlichkeit imponierte mir auf gewisse Weise (atmosphärisch), war mir aber wiederum auch zu wenig und zu bedeutungslos (inhaltlich)! Ich muss ihn auf jeden Fall ein zweites Mal sehen, um da ein endgültiges Urteil zu bilden...
bekay
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#44
Geschrieben 08. Januar 2005, 01:14
Regie: Barry Levinson
Mir ist gar nicht aufgefallen, das John Williams hier die Musik geschrieben hat - erstaunlich zurückhaltend für ihn! Angesichts der brisanten Thematiken, der der Film anschneidet, vielleicht auch ganz passend und weise.
Der erste Teil des Films dreht sich um Folter und Vergewaltigung in einer Jugendstrafanstalt, die in der Hand von fragwürdigen Wärtern ist - harter Tobak, wird dem armen Zuschauer einfach so hingeworfen. Finde ich mutig und richtig, dies so zu machen - obwohl manchmal etwas zu zahm!
Der zweite Teil ist dann der perfekt durchgeplante Racheakt, der ausgelöst wurde durch einen unentschuldbaren Mord - aber dieser Mord soll ungesühnt bleiben? Diese Tatsache wird durch viele Faktoren relativiert: erstens einmal gönnt der Zuschauer das diesem ollem Triebtäter, die sich an den Jungs vergangen hat ...okay, das ist eine äusserst bedenkliche Richtung, in die der Film die Moral der Zuschauer lenkt! Aber die zweite Relativierung kommt sogleich: die Mörder waren sowieso nicht gerade per du mit dem Strafgesetz (was vielleicht zum Teil auf ihren Aufenthalt in der Anstalt zurüchzuführen ist...) und starben auch nach den Ereignissen im Film an ihren dubiosen Machenschaften. Drittens: die anderen Wärter des Jugendgefängnisses müssen sich ihrer Taten stellen und öffentlich zu ihrer "Schande" Aussage treffen. Genugtuung für Zuschauer und Figuren - fast ein Happy End. Nein, natürlich nicht...
Der Film entlässt mich mit einem traurigen Gefühl und einer, nicht Erkenntnis, eher schockierenden Illustrierung eines zerrütteten und kaputten Sozialsystems(ganz weit begriffen)!
bekay
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#45
Geschrieben 13. Januar 2005, 18:14
1x01-1x03
Das handel ich mal schnell ab: tolle Series, die erste Staffel ist natürlich noch nicht auf einem so hohen Niveau, Spaß macht das trotzdem! Das liegt daran, dass ich diesem Mystery-Blödsinn sowieso verfallen bin. Ich glaube an so ein Zeug - Punkt!
Darüberhinaus finde ich die Serie formal und inhaltich bemerkenswert - für eine TV-Produktion. Gerade die bissigen und präzisen Dialoge zwischen Mulder und Scully um Wissenschaft, Glauben etc. sind unwiderstehlich...
Was ist mir aufgefallen?
1. Im OTon viel besser!
2. Die ersten zwei Folgen haken geradezu indexikalisch alle Punkte der Rahmenhandlung ab: Entführung, Verschwörung, UFOs etc. (da wohl noch nicht klar war, wie es mit weiteren Staffeln aussieht...)
3. Die dritte Epsiode, die erste Monster-Of-The-Week, war spannend...
bekay
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#46
Geschrieben 13. Januar 2005, 18:38
Regie: Jim Jarmusch
Naja, der schwächste Jarmusch für mich - trotzdem immer noch sehenwert. Jedenfalls ist mal wieder die rauhe Schönheit der Welt, wie sie hier in meist erlesenen Schwarz/Weiß-Bildern eingefangen wird, ein Grund über die manchmal gepflegte Langeweile einiger Szenen hinwegzusehen.
Der Mensch und die Suche nach einem Sinn in seinem Leben rücken in den Mittelpunkt - für die drei Protagonisten bedeutet dies ein Neuanfang. Die Natur in ihrer meditativen und urwüchsigen Art wirkte hier mal wieder - wie auch bei Dead Man - als Art Medium für diesen Prozess. Schön anzusehen, aber manchmal etwas blutarm.
Roberto Benigni ist göttlich! Er fasst während seines ersten Auftrittes hier die meisten Jarmusch Filme passend in einem Satz zusammen ... it is a sad and beautiful world! Diese einfache Prämisse ist Jarmuschs Stärke und Schwäche zugleich, denke ich.
bekay
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#47
Geschrieben 13. Januar 2005, 19:12
Regie: John McTiernan
Immer noch toll anzuschauender Film. Nimmt seinen Schauwert und seine Spannung aus dem Setting, das sich eigentlich auf das Hochhaus beschränkt. Gute Action. Brillianter Alan Rickman.
Zur berühmten entschärfenden Synchro: ist mir immer noch lieber als der vorgestern gehörte OTon - das Deutsch der "Terroristen" ist ganz grausam (dass die sich keinen fähigen Sprach-Coach leisten konnten)! An alle, die sich von der Synchro bevormundet fühlen: von mir aus können die bösen Typen aus Timbuktu kommen, aber Hauptsache sie reden richtig deutsch - das krieg ich nur in unserer Fassung. OTon ist Ohrenbeleidgung!
Deren deutsche Herkunft fügt dem Film eh nichts interessantes hinzu - außer vielleicht die unterbewusste Einstellung der Amis zu uns
Schön fand ich die gesamte Unideologie im Film ... die sogenannten Terroristen sind eigentlich nur extravagante Räuber. Klar sind sie "böse", das ganze ist aber nicht durch eine Religion oder eine spezifische Ideologie fanatisiert. Und Rickman ist widerrum so charismatisch und zynisch-fies, das man ihn nur gern haben kann. Allerdings kriegt amerikanisches Dumpfbacken-Exekutiv-Behördentum so richtig was in die Fresse - köstlich die beiden überzeichneten Agents vom FBI.
Richtig schlecht moralisierend und völlig konträr zur bis dahin konflikt getriebenen Gewalt (beruhend auf dem Konflikt mit den Räubern, den Willis ob seiner beruflichen Tätigkeit eben beginnen "muss") kommt das Ende daher: der eigentlich schon mausetote Blonde darf noch einmal auferstehen, damit der dicke, schwarze Polizist wieder zur Waffe greift - Yeah, der Weg zurück zur urbanen Gewalt! Schade und ärgerlich, bildete er doch nen netten Gegenpol...
bekay
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#48
Geschrieben 13. Januar 2005, 23:44
Regie: Akira Kurosawa
Brisantes Drama um Macht, Ehre und Intrigen verpackt in manchmal bombastische Bilder, meist aber "nur" schöne Bilder. Kostüme, Ausstattung und Schauspieler - alles vom Feinsten. Trotzdem hat der Film Längen aufgewiesen ... könnte auch an der Uhrzeit gelegen haben - wieso kann Arte nicht normal um 20.15 senden Mit schien auch ihre Kopie nicht allzugut zu sein, so dass einige Brillianz der Bilder verloren ging.
Ansonsten gefiel mir der Film schon, aber er hat mir eben einige Konzentration abverlangt. Die Ausarbeitung des Doppelgängermotivs schien mir am interessantesten und war der gelungeste Aspekt des Films. Es wurde mit einer gehörigen Portion Symbolhaftigkeit ausgestaltet und erlebte im Traum seinen stilisierten Höhepunkt.
Auf jeden Falls sehenswert - auch wegen einiger traumhafter Montagen und tragisch-melancholischer Szenen (Lob auch an den Komponist Shinichirô Ikebe, der hier für die passende Menge Kitsch gesorgt hat)! Anstrengend auch...
bekay
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#49
Geschrieben 14. Januar 2005, 22:38
Regie: Motoyoshi Oda
Naja, immer den zweiten Teil vorm ersten sehen
Außer einer öden und degenerierten Narration gibt es ein paar nette Krawumm-Bumms-Szenen (leider ist Nacht-Kampf Godzilla vs. Angilas dank schlechtem Master oder Marketing-Transfer zu dunkel und matschig), sogut wie keinen Charme und schrecklich naiv-altbackene, verklemmte Beziehungskisten und "Dramen".
Nö, war jetzt nicht so prickelnd, soll aber auch einer der schlechtesten der Reihe sein (so mal eben zackig nach dem Erstling nachgeschoben)!
bekay
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#50
Geschrieben 15. Januar 2005, 00:52
Regie: Thomas A. Nelson, Frank Paur u.a.
So, bin jetzt etwa in der Mitte der zweiten Staffel und sehr gefesselt von dieser Serie - Darstellung der Gewalt und Illustration des Lebens der "bums in the alley" hat schon was Subversives: formal höchst obszön, inhaltich tragisch und aussichtslos. Das recht einfache Grundkonzept Hölle-Himmel wird wunderschön finster ausgemalt. Spawn ist dabei kein Sympathieträger - als zukünftiger Offizier der Höllenarmee bäumt er sich gegen sein Schicksal auf... aber egal, wie sehr er versucht menschlich zu sein, Tod begleitet ihn und ist sein einziges Werkzeug zur Konfliktbeseitgung; womit er dem Höllenfürst nur noch mehr Seelen für seine Armee "schenkt". Ein wortwörtlicher Teufelskreis, ausgefüllt mit Agonie und Hoffnungslosigkeit. Macht Spaß, dieser Zeichentrick!
bekay
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#51
Geschrieben 20. Januar 2005, 15:38
Regie: Alfred Hitchcock
Also ich bin kein Hitchcock-Kenner, deswegen wird das jetzt nicht besonders intertextuell: absolut begeistert bin ich von dem modernen Tempo, der Dynamik der Bilder, der Spannung, dem trockenen Humor, der Musik von Bernard Herrmann (trotz ihrer Aufdringlichkeit) und den großartigen Kulissen (naja, für heutige Verhältnisse alles eher altbacken, aber es wirkt)! Weniger positiv hat mich der Herr Cary Grant gestimmt, der mit seiner übertriebenen Ganz-Körper-Gestik Herrn Harrison Ford Konkurrenz macht - weiß Gott, das ist kein Kompliment!
Außerdem raubt sich der Plot einiges seiner Berechtigung, in dem die Liebe, die ja für die zweite Hälfte des Filmes herhalten muss, so anbiedernd gestaltet wird. Ich ziehe meinerseits den Schluss: hier gehts ja nur ums Poppen! Die eindringliche (im wahrsten Sinne des Wortes) Finalmetapher (in der Eindeutigkeit fast schon Symbol) führt uns an dem Ort zurück, wo die "zarte" Liebe ihren Ursprung fand - und zeigt uns, wie sie das tat...
bekay
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#52
Geschrieben 20. Januar 2005, 23:33
Regie: Sylvain Chomet
Ein wunderschöner Film. Großartig und fordernd illustriert - der Stil ließ mich eigentlich nicht mehr aufhören zu lachen ... selten so glücklich und erfreut einen Film geschaut. Der Inhalt hält eher tragische Töne bereit (und ist in vieler Hinsicht mehrdeutig und vollgepackt mit großartigen Details und Symbolen)! Der Film handelt von Träumen, von Hoffnung und vom Willen, niemals aufzuhören, obwohl das Leben einen schon längst eingeholt hat - dieses Grundkonzept wird bezaubernd tragisch ausgemalt und findet seine stärkste Symbolisierung in den "Triplettes de Belleville"
Und die Musik darf nicht vergessen werden: ganz stark
bekay
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#53
Geschrieben 22. Januar 2005, 23:05
Regie: Kazuki Omori
Wie die meisten Godzilla-Filme umreißt auch dieser thematisch wieder alle Neuzeit-Paradigmen, mit denen sich die (japanische) Gesellschaft intensiv auseinandersetzt: Gen-Forschung zwischen Moral, Politik und Wirtschaft, Atomenergie, Generationskonflikt, Genetik-Spionage (!), wissenschaftliche Ergebnisse als Ausdruck globalen Wettstreits. All das wird natürlich nur als strunzdumm konzipiertes Vehikel missbraucht, um Godzilla mal wieder schwerfällig durchs Bild stampfen zu lassen. Alles was sich zwischen den Menschen abspielt, ist saublöd und unterirdisch inszeniert - übertrieben, naiv, grausam unlogisch. Wenn ich nur an die Liebesgeschichte denke, die garnicht da war. Es gibt außerdem unter den Protagonisten keinen richtigen Bezugspunkt, alle sind so ein bisschen wichtig, aber eigentlich ist das ja egal - denn es gibt ja Godzilla. Leider wurde ihm mit Biolante eine nicht ganz so bewegliche Kampfpflanze als Gegner gegönnt - dementsprechend waren die Kämpfe etwas statisch - ansonsten nette Pappbauten, geile Knalleraktionen seitens der Armee etc.
Mit ist noch an einigen Stellen diese hollywoodistisch anmutende Musik aufgefallen, die so zu keiner Szene richtig passen will - ansonsten gibts zweimal richtig dicke Schleichwerbung, die diesen Namen nicht mehr verdient ... war fast das Beste am Film
Aber richtig charmant war das noch nicht...
bekay
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#54
Geschrieben 22. Januar 2005, 23:30
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"Signale" ist ne nette UFO-Folge, einige Plot-Elemente sind etwas an den Haaren herbeigezogen - Mulder wird psychologisch weiterentwickelt.
"Der Teufel von Jersey" - sehr spannend. Die Folge lebt vom Dokuhaften... bevor wie den "Teufel" zu sehen bekommen, gibts viele "Tatsachen"-Berichte von Augenzeugen. Dat wirkt!
"Schatten": mittelprächtige Geister-Folge, mit ein paar dynamischen, mitreißenden PSI-Spielereien und ein paar unschönen Effekten!
Insgesamt ist gerade die Beziehung zwischen Mulder und Scully herzallerliebst... dass die erst nach 9 Jahren richtig zueinander finden - ungewöhnlich bei der guten Chemie
bekay
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#55
Geschrieben 29. Januar 2005, 00:21
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Eine Zeichentrickserie, die sich doch sehr vom TV-Einerlei abhebt - bietet sie doch eine zusammenhängende Storyline (nicht das "wir variieren den gleichen Handlungsablauf jede Folge"-Prinzip), halbwegs schlüssige Charaktere und ne ganz nette Animationsqualität. Ein bisschen Drama hier, ein paar Grundkonflikte da, besonders hervorzuheben die zwar abgenutzte, aber trotz alledem konsequent ausgeführte Außenseiter-Akzeptanz-Thematik. Alles gemischt mit fantastischen Elementen und viel Äktschn, fertig ist ein angenehmer Flick. Schön und auch charmant die Entdeckung des modernen New Yorks, der Neuzeit überhaupt, durch die mittelalterlichen Monster - ihre Erkenntnis, man sollte wohl nicht alles glauben, was man im Fernsehen sieht, will ich auch mal für mich übernehmen Besonders in Bezug auf solchelei Zeichentrickserien, die auch nur bessere Soaps sind - aber sehr erholsam und entspannend auf mich wirken und an Kindheitstage erinnern! Gerade "Gargoyles" habe ich damals verschlungen und geliebt...
bekay
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#56
Geschrieben 04. Februar 2005, 16:48
Regie: Tom Stoppard
Also ohne Hamlet gelesen zu haben, würde man hier wohl nichts verstehen, aber auch wenn man es gelesen hat, ist man trotzdem geneigt zu sagen: "Häääää?"
Nach der Hälfte habe ich mich mit der recht drögen Form des Films abgefunden und begann im weitesten Sinne zu verstehen. Der Film thematisert weniger Hamlet, vielmehr Theater und Drama an sich - aber nimmt es mit dieser Aufgabe auch nicht ganz so ernst, könnten Rosenkranz und Güldenstern und Oldmans und Roth' flapsige Darstellung doch auch aus einem neuen Zucker/Abrahams/Zucker stammen. Auf der anderen Seite sollte so auch ihr Nebenfiguren-Charakter betont werden - nichts wissend (ihr Erinnerungsvermögen "beginnt" erst mit Hamlet), ihrem Schicksal, dem Tod, in die Arme laufend und trotzdem kein Gefühl und Feinsinn für die gesamte Situation entwickelnd. Aber als Figuren in einem Drama ist ihr Handeln determiniert - Figuren scheinen sie immer dann zu sein, wenn Hamlet zitiert wird. Die Zitate wirken sehr gekünstelt, das (zwar doofe) Handeln von Rosenkranz und Güldenstern, in das die Zitate eingebettet sind, ist natürlicher. Wir als Zuschauer kriegen in einem Drama alle wichtigen Handlungsbrocken hingeworfen (hier nicht, hier sind wir so uninformiert wie R&G), die Nebenfiguren wissen eigentlich meist garnicht, wie ihnen geschieht. Die Handlung ist determiniert, sie kann alles zum Thema haben und machen - und als dann (sehr ästhetisch) das Theater im Theater im Theater zum Theater im Theater wird, verschwimmen die Ebenen endgültig. Der Film zeigt, scheint mir, wie konstruiert Theater doch ist und das dies sowohl seine Schwäche als auch Stärke ausmachen kann...
bekay
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#57
Geschrieben 04. Februar 2005, 17:03
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"Eis" erinnert sehr an Carpenters "Ding aus einer anderen Welt". Wirklich auch ein sehr guter Beitrag zum Thema beschränktes Serienbudget und effektive Spannungsstimmung & psychologischer Grusel. Großartig!
"Besessen" - peinlich und richtig schön doof! Der bisherige Tiefpunkt ... jede Serie hat ein schwarzes Schaf. Das fängt mit der Darstellung der NASA als privates Kleinstadtunternehmen an und endet mit der absolut misslungenen Charakterisierung von Scully und Mulder als Hinz und Kunz, die nur dumme Botengänge erledigen, zufällig immer vor Ort sind und belanglose Kommenatre abgeben...
bekay
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#58
Geschrieben 07. Februar 2005, 12:09
Regie: Fritz Lang
Schwierig hier etwas zu sagen, da ja schon soviel, das ich alles nicht gelesen habe, darüber gesagt wurde. Deswegen mal ganz "uninterpretatorisch": etwas öde war diese erste Sichtung des Klassikers, hat sich sehr gezogen. Tolle Musik, tolle Ausstattung, tolle Schauspieler - trotzdem nicht so recht fesselnd. Lag wohl an der Handlung, die kitschig und naiv war... "Mittler" ist auch nur ein anderer Begriff für Auserwählter - und davon hatten wir ja in letzter Zeit genug! Andere Seite: 1927 fällt wohl nicht unter die Verallgemeinrung "letzte Zeit"! Ändert nichts daran, dass mir meine Filmgewohnheiten flüsterten: Alles schon mal da gewesen! Klar, aber nur weil Metropolis davor da gewesen war - aber dieser wichtige Denk-Schritt hat die Sichtung leider nicht interssanter gemacht! Ich bin aber überzeugt, dass der Film wachsen wird ... außerdem kann ich mir jetzt noch mal in Ruhe Rintaros "Version" anschauen...
bekay
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#59
Geschrieben 07. Februar 2005, 12:56
Regie: Helge Schneider
Also ich habe Tränen gelacht ... warum nun genau, ist ja erst mal egal! Ein herzhaftes Lachen, eben ein richtiger Spaß, läßt jegliche filmische Unzulänglichkeit eben erst mal zweitrangig erscheinen - eigentlich paradox, den der Film lebt von seiner formalen und inhaltichen Unzulänglichkeit. Das macht ihn ja so lustig. Wobei er inhaltich schon eine Zumutung ist, die "Jagd auf Nihil Baxter" viel eher Mittel als Zweck ist, skurrile Situationen, formale Spielereien und heterogenste Szenen miteinader zu verbinden. Dabei weisen diese meist eine bildliche Brillianz, eine Liebe zum Detail auf, das hätte ich nie gedacht - fast schon eine gewisse Ästhetik ... ich war gerade in der Hinsicht überrascht.
Auf jeden Fall ist eins klar: der Film versucht so oft wie möglich die filmische Diegese zu durchbrechen (Körschgen schaut fast in jeder Einstellung direkt in die Kamera - bricht ständig eine feste Konvention des fiktionalen Films)! Schneider lacht sich schief etc.
Mit den Konventionen des Films wird gespielt, das Medium selbst wird thematisiert: einmal wird der Anspruch eines fiktionalen Films erhoben, auf der anderen Seite wird die Anwesenheit der Kamera nicht verhehlt. Ein Widerspruch, der auch in der Inszenierung steckt: "spannende" Szenen werden zur Farce, "wichtige" Orte sind heruntergekommen - die Darstellung wichtiger flimischer Topoi wird untertrieben, übertrieben, verzerrt. Auf jeden Fall Parodie auf Film und auch auf hinterwälderlerischen Leben auf dem Dorf... eine soziale Komponente, die Helge auch im neusten Film verstärkt betont hat!
bekay
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#60
Geschrieben 09. Februar 2005, 11:44
Regie: Luc Besson
Hab jetzt auch nur zur letzten Stunde oder so eingeschaltet ... wollte eh mal wissen, was der Besson da mal wieder zusammengeschustert hat. Nicht dass ich auch nur irgendwas über die olle Heilige von den Franzmännern weiß. Is ja auch egal, im Film erfährt man, dass sie eine besessene, ziemlich durch- und übergedrehte und dazu noch merkwürdige Hexe war! Super, die Milla schaut die ganze Zeit grenzdebil und mit großen, geschockten Augen in die Wackelkamera von Besson ... schon schrecklich, was sie da abliefert, aber eine Vergewaltigung ist die Synchronisation - krächzend, spätpupertär und nervig.
Aber die Gefangenschaft und das Verfahren am Ende schien mir doch eher kritisch: Besson stellt sie besessen und selbstsüchtig dar, ihre Visionen habe sie sowieso falsch interpretiert - Gott hat es nicht nötig, durch einen Menschen zu handeln ... das jedenfalls macht ihr der Dustin Hoffman klar! Ob das die Franzosen so sehen wollten?
Naja, aber insgesamt hat mir das nicht gefallen - auch wusste ich nicht, was Besson wollte ... scheinbar eher das hochangesehene, heilige Bild der Johanna demontieren!
Naja, wat solls - aber Ende gabs ne schön-schonungslose Verbrennung ... sah doch gut aus!
bekay
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