Mikes Filmtagebuch
#61
Geschrieben 21. Februar 2005, 20:31
Ein bescheuerter deutscher Titel wie ich finde...
Mathilde's Verlobter wird in den ersten Weltkrieg eingezogen und kehrt leider nicht mehr zurück. Die offizielle Variante ist, dass er sich selbst verstümmeln wollte und deshalb hingerichtet wurde. Mathilde ist sich sicher dass er noch lebt und will herausfinden was mit ihm passiert ist und warum er nicht zurück gekommen ist. Dabei unterhält sie sich mit vielen verschiedenen Leuten die etwas mit der Sache zu tun hatten und erfährt dabei immer neue und teilweise auch andere Dinge. Mal deuten sie darauf hin dass ihr Verlobter noch lebt, mal aber auch auf das Gegenteil... trotzdem verliert sie nie den Mut.
Mathilde fängt eigentlich genauso an wie Amelie... nur viel härter. Anstatt zu zeigen was die verschiedenen Leute mögen zeigt er wie sich verschiedene Leute verstümmeln um wieder nach Hause zu dürfen. Mathilde zeigt war in Erzählstruktur, Bildästhetik und natürlich der Hauptdarstellerin Ähnlichkeiten mit Amelie auf, ist aber dennoch von Grund auf anders (und ist auch bei weitem kein kitschiger Liebesfilm wie der Titel einen vermuten lassen würde...).
Eigentlich ist Mathilde schon eher eine Art Krimi oder besser Detektivfilm. Es geht darum herauszufinden was wirklich passiert ist und die einzelnen Puzzleteile richtig zusammenzusetzen. Das ganze hat durchaus seinen Reiz und ist interessant umgesetzt.
Die Kriegsszenen sind erstaunlich drastisch und sind eine Mischung aus hartem Realismus und ästhetisch veränderten Bildern. Sie vermitteln ein gutes Mittendringefühl (und zwar eins in dem man eigentlich gar nicht sein will...)
Die Bilder sind natürlich wieder mal eine Klasse für sich. Wie schon bei Amelie werden hier extreme Farbfilter eingesetzt die den Film abhebt von anderen. Das ganze ist dabei allerdings nicht nur eine Spielerei sondern passt sich gut der jeweiligen Situation an.
Auf Mathilde muss man sich vielleicht erstmal einlassen, dann wird man aber mit einem interessant erzähltem, wunderschönen und dennoch sehr brutalem (und irgendwie auch doch romantischem) Film belohnt.
Fazit:
8 von 10
#62
Geschrieben 21. Februar 2005, 20:48
Als einer der Golden Globes Abräumer und immerhin mehrfach Oskarnominierter Film war ich sehr auf Sideways gespannt. Der Trailer hat mir schonmal sehr gut gefallen (da war ja auch eins meiner Lieblingslieder mit drinnen).
2 Männer (etwas Mitte 40) machen sich auf einen 1 Wöchigen Trip um die letzten Tage des einen als Single zu feiern. Der andere ist seit einiger Zeit geschieden, erfolgsloser Autor, Weinliebhaber und Depressiv. Sie wollen verschiedene Weine versuchen und außerdem Golfspielen. Der der Heiraten will lacht sich allerdings gleich die erstbeste Frau an und fängt eine Affäre mit ihr an, was auch die Pläne der beiden ein wenig durcheinander wirft. Mit ihrer Freundin bahnt sich auch langsam etwas mit dem anderen der beiden Freunde an...
Sorry die Beschreibung ist wohl etwas schwer zu lesen da mir die Namen nichtmehr geläufig waren...
About Schmitt, Alexander Paynes vorheriger Film, hat mir nicht soo gut gefallen. Irgendwie kam es mir so vor als hätte er in jedes Bild versucht ein Symbol einzubauen und ihm eine tiefere Bedeutung zu geben. Das ganze wirkte auf mich etwas platt. Das hat er zum Glück für Sideways um einiges zurückgeschraubt...
Das gesamte Schauspielensemble ist großartig wobei der Hauptdarsteller noch ein wenig hervorsticht. Insgesamt ist es warscheinlich die Charakterisierung die den Film ausmacht. Bei dem einen ist es die Veränderung, bei dem anderen findet man heraus wieso er das tut was er tut. Beides ist sehr schön umgesetzt und wunderbar gespielt.
Die Geschichte kann stellenweise etwas langsam sein. Wenn man kein Weinliebhaber ist und außerdem noch weit entfernt von einer Scheidung (oder Hochzeit sogar) und einer Midlife Crisis fällt es einem vielleicht etwas schwerer sich mit den Figuren zu identifizieren. So ging es mir jedenfalls. Dadurch wurde er teilweise etwas langweilig.
Wenn man allerdings Weinliebhaber, geschieden und in der Midlife Crisis ist gibt es eigentlich wenig was gegen den Film spricht. Hier ist eigentlich alles perfekt, das Spiel, die Kamera, die Musik, die Charakterisierung und der Witz, alles weiß zu überzeugen. Ich war eben nur nicht das perfekte Clientel für den Film.
Fazit:
7 von 10
#63
Geschrieben 22. Februar 2005, 07:29
The Classic
Nach My Sassy Girl der zweite Film von dem Regisseur den ich sehe...
Die Geschichte wird in 2 Zeitstufen erzählt (es geht einmal um ein Mädchen und um ihre Mutter als sie genauso alt war). Das Mädchen ist in einen jungen verliebt der eigentlich mit ihrer Freundin zusammen ist. Allerdings schreibt sie die emails an ihn für sie. Bei ihrerer Mutter war das etwas anders. Sie war bereits zur Hochhzeit versprochen, aber der Freund ihres Verlobten ist eigentlich in sie verliebt, und auch er schreibt für seinen Freund die Briefe. Natürlich kommen sich die eigentlich verliebten etwas näher und verbringen etwas Zeit zusammen. Nur dürfen sie ja nicht zusammen sein, da sie bereits mit anderen "liiert" sind...
Anders als My Sassy Girl ist das eine reinrassige Romanze. Hier gibt es nicht besonders viel zu lachen. Der Film dauert relativ lang und ich hab ihn gesehn als ich bereits etwas müde war... ne eingeschlafen bin ich nicht, war aber nahe davor.
Der Film ist nicht wirklich schlecht, er ist nur zu kitschig, vorhersehbar und lang. Insgesamt vielleicht auch ein bißchen uninteressant. Wenn einzelne Szenen dabei nicht so kitschig wären, wären sie allerdings echt schön und mit viel Liebe zum Detail gemacht.
Allerdings stehe ich mit meiner Meinung vielleicht ein wenig alleine da, ich hab schon von vielen gehört die von diesem Film begeistert waren... ich war vielleicht nur wieder die falsche Zielgruppe oder es hab ihn in der falschen Situation gesehn...
Und auf Windstruck freue ich mich trotzdem noch!
Beamer Rating:
5 von 10
Fazit:
5,5 von 10
#64
Geschrieben 03. März 2005, 01:45
Nichts bereuen war ein sehr guter Film und der Trailer von Kammerflimmern hat mir gut gefallen...
Crash verlor seine Eltern als er noch ein kleines Kind war bei einem Autounfall. Er war der einzige Überlebende. Heute ist er Krankenwagenfahrer. Anders als seine Kollegen scheint er sich richtig um seine Patienten zu kümmern, als würden sie ihn auch persönlich emotional berühren. Bei einem Einsatz trifft er auf eine Frau die ihm merkwürdig bekannt vorkommt. Er hat sie bereits in seinen Träumen gesehn...
Der Film hat einige Coole Dialoge/Sätze, Szenen und einen wirklich guten Mathias Schweighöfer (den ich bis dahin eigentlich nie ernst nehmen konnte). Leider hat er sonst wenig zu bieten. Die Charaktere gehn einem zum großen Teil am Arsch vorbei. Die Geschichte wirkt nicht besonders realistisch sondern ist eben eine Geschichte. Die Beziehung zwischen MAthias Schweighöfer und Jessica Schwartz ist total oberflächlich und unglaubwürdig aufgebaut.
Warum nehmen eigentlich Drogen in dem jungen deutschen Kino eine so große Bedeutung ein? Ist das nicht irgendwann etwas abgedroschen?
Die Traumszenen wirken zu gewollt! Sie durchbrechen die Kontinuität und wirken zu gekünstelt.
Das Ende ist zwar interessant aber doch irgendwie unnötig und etwas gezwungen.
Man mach ich den Film grad nieder, soo schlimm fand ich ihn eigentlich gar nicht. Er hat einige gute Ansätze, versagt nur an zu vielen Enden. Manche Szenen wie z.B. die mit der Selbstmörderin, oder als Jessica Schwarz sagt "Als Kind hab ich mich immer im Keller versteckt weil ich gefunden werden wollte" haben mir richtig gut gefallen, aber warum muss M.S. davor nachts oberkörperfrei Skateboard fahren (ganz davon abgesehn dass ihre Beziehung da noch alles andere als definiert war).
Irgendwo kann man dem Autor/Regisseur etwas Talent nicht absprechen. Der Film wirkt nur eher wie ein Film von jemand der noch Filmstudent ist, nicht wie ein Kinofilm.
Fazit:
5,5 von 10
#65
Geschrieben 03. März 2005, 01:55
Der zweite junge deutsche Film hintereinander... schade dass es nicht 2 bessere hätten sein können...
Tobi und Achim sind beste Freunde, im selben Ruderclub und außerdem schwul... naja Tobi wenigstens, Achim leider (für Tobi wenigstens) nicht. Tobi ist in Achim verliebt, der weiss aber nichtmals dass Tobi schwul ist. Zusammen mit ihrem Ruderclub fahren sie in eine Art Trainingslager. Dort trainiert außerdem ein schwuler Ruderclub. In Tobi und Achims Ruderclub sind außerdem 2 Mädchen, eine ist Achims Freundin, die andere sozusagen Tobis. Tobi gefällt das natürlich nicht, er ist eifersüchtig und weiss außerdem nicht wie er mit seiner Homosexualität umgehen soll...
Hmm... besonders gut gefallen hat mir der Film auch nicht. Das Thema wird etwas klischeehaft angerissen. Außerdem wirkt der Film gerade am Anfang etwas episodenartig, die Geschichte wird nicht aufgebaut man wird einfach hineingeschmissen. Das Team des schwulen Ruderclubs wirkt wie ein zusammengewürfelter Haufen von jeder Art Schwuler die man als typisch ansehen würde (der weibliche, der starke, der heterofressende etc.).
Außerdem kann ich irgendwie Robert Stadlober nicht ausstehen. Ok er ist ein ganz guter Schauspieler (wenigstens war er das in Sonnenallee), aber (Achtung Wortspiel) ich werd mit seiner Art nicht warm.
Insgesamt ein ganz netter Coming Out Film, den aber eigentlich keiner braucht.
Beamer Rating:
3 von 10
Fazit:
5,5 von 10
#66
Geschrieben 03. März 2005, 02:04
Ein Freund von mir hat mir den empfohlen. Er hat gesagt es gibt nur wenige Komödien die ihm wieder etwas neues zeigen, das ihn zum Lachen bringt...
Dickie Roberts war ein Kinderstar. Er hat in einer Serie einen kleinen Sonnenschein gespielt und damit die Nation verzaubert. Bis die Serie abgesetzt wurde. Seitdem versucht er mit einer Rolle erneut den Durchbruch zu schaffen um in Hollywood wieder gefragt zu sein (und geliebt zu werden). Er versucht in einen Rob Reiner Film zu kommen. Rob sagt ihm aber dass Dickie etwas bestimmtes fehlt: eine normale Kindheit. Also beschließt Dickie für einen Monat zu einer normalen Familie zu ziehen um dort seine Kindheit nachzuholen...
Früher liebte ich es an Sonntagen: Immer so etwa gegen 3 Uhr kamen Komödien aus den 80ern/Anfang 90ern. Sie waren meist einigermaßen kitschig nicht allzu komisch aber trotzdem unterhaltsam. Für mich perfekte Sonntag Nachmittag Filme. Dickie Roberts ist so einer.
Ich weiss nicht was mein Freund hatte, was besonderes ist der Film bestimmt nicht. Das einzige was den Film aus der Masse von anderen (Sonntag Nachmittag) Filmen heraushebt ist, dass dutzende reale alte Kinderstars mitspielen. Das macht ihn aber auch sehr sympathisch.
Ansonsten ist der Film fast schon zu kitschig und wirklich nicht sonderlich witzig. Er plätschert so vor sich hin.
Für einen Sonntag Nachmittag ist er auf jeden Fall trotzdem geeignet, es reicht aber wenn man wartet bis er wirklich irgendwann Sonntag Nachmittags kommt, ausleihen oder gar kaufen muss man ihn sich wirklich nicht.
Der Grund warum ich ihn jetzt geringfügig besser bewerte als die letzten beiden ist einfach, dass er das ist was er sein will... die anderen schaffen das leider nicht.
Beamer Rating:
3,5 von 10
Fazit:
6 von 10
#67
Geschrieben 03. März 2005, 02:13
Das Original habe ich leider nicht gesehn...
Karen lebt mit ihrem Freund in Japan. Sie hilft dort in einer Sozialstation aus, die Leute zu Hause besucht um sich um sie zu kümmern. Leider ist ihre Kollegin nicht zur Arbeit erschienen deswegen muss sie zu ihrem ersten Fall. Jedoch scheint etwas mit dem Haus in dem die alte Frau wohnt nicht zu stimmen. Sie findet einen kleinen Jungen der mit einer Katze in den Wandschrank gesperrt ist, doch das ist erst der Anfang...
Ganz am Anfang bin ich wirklich erschrocken und hatte Kurzzeitig auch wirklich Angst... aber irgendwie nutzt sich die gleiche Thematik doch irgendwann ab. Immer sind es Geister, immer Mädchen mit nassen schwarzen Haaren die ihr im Gesicht hängen. Immer ist etwas furchtbares passiert. Und immer stehen sie auf einmal da wo man sie eigentlich nicht erwartet.
Erschrocken bin ich durchaus das ein oder andere Mal... etwas Angst hat man vielleicht auch, da die Szenen gut mit der Musik inszeniert werden. Allerdings gibt es ansonsten praktisch nichts was für den Film spricht. Die Geschichte ist uninterresant und schon zu oft dagewesen, die Schauspieler austauschbar.
Mir scheint es fast als wären die Japano Schocker ziemlich austauschbar. Nur Tale of 2 Sisters (koreanisch wenn ich mich recht entsinne) konnte mich da noch überraschen und wirklich begeistern. The Grudge ist solide Horrorkost zum erschrecken und zum fürchten... aber auch zum vergessen.
Dafür lebt so ein Film stark von einem Beamer... ohne Beamer und ohne Dolby Surround würde der Film warscheinlich viel von seiner Wirkung verlieren!
Beamer Rating:
8,5 von 10
Fazit:
6 von 10
#68
Geschrieben 03. März 2005, 02:20
Endlich habe ich es geschafft die DVDs von Star Wars zu sehen... immerhin gehören sie zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und ich hab die Filme warscheinlich jeweils schon so 20 bis 30 Mal gesehn.
Zur Geschichte muss ich wohl nichtmehr viel sagen.
Zu den Filmen an sich eigentlich nicht.
Sie haben teilweise stupide Dialoge, hölzern agierende Schauspieler, sind teilweise Unoriginell (hmm, was machen wir im dritten Teil? Keine Ahnung... Hey der Todesstern war cool, machen wir doch einfach noch einen...) und aus heutiger Sicht der Technik veraltet. Trotzdem versprühen sie so viel Charme, vermitteln einem so sehr das Gefühl von Abenteuer und den Zauber eines Märchens dass man sie einfach lieben muss!
Zu den Änderungen die G.L. gemacht hat: mich haben sie eigentlich im Großen und Ganzen nicht gestört... natürlich wollen die Leute die Filme gern so sehen wie sie sie im Kopf haben, aber eigentlich sind die Änderungen allesamt gut integriert und stören nicht. Das einzige was mir nicht gefällt ist das Lied das ganz am Schluss kommt. Da hat mir das alte doch besser gefallen.
Star Wars gehört warscheinlich zu den Filmen die ich bisher am öftesten gesehn hab und das zu Recht. Für mich sind sie einfach pures Kino, und warscheinlich der Grund dafür dass ich Kino so sehr mag!
Beamer Rating:
10 von 10
Fazit:
10 von 10
#69
Geschrieben 03. März 2005, 02:30
Den ersten Teil fand ich sehr unterhaltsam aber auch nicht herausragend. Bei den Schauspielern muss man sich den 2. aber unbedingt ansehen.
Gaylord und Pam wollen heiraten, also müssen sich auch ihre Eltern mal kennenlernen. Gays Eltern sind nur leider so ganz anders als Pams Eltern. Da sind Probleme natürlich vorprogrammiert...
Eigentlich will ich von der Geschichte gar nicht viel verraten... in der Vorschau wird schon zu viel verraten und wenn man zu viel weiss wird der Film langweiliger.
Der Film hat wirklich witzige Szenen, die natürlich vor allem von den großartigen Schauspielern getragen werden. Leider hält der Film sein hohes Tempo nicht immer wodurch er auch teilweise etwas langweilig wird.
Dennoch ist er sehr unterhaltsam! Das Kino in dem ich war hat sich sehr gut amüsiert! Ich habe nur ein wenig Bedenken dass er beim 2ten Mal ansehen viel von seinem Reiz verliert, da man die Witze bereits kennt.
Insgesamt wirkt der Film aber auch einfach sehr sympathisch durch die Schauspieler. Allen voran Dustin Hoffman der wohl eine Menge Spaß gehabt hat. Aber auch die anderen stehn dem in nichts nach... vielleicht kann man es mit Oceans Eleven vergleichen: eine Menge großartiger Schauspieler die einfach Spaß haben zusammen zu arbeiten. Das merkt man jedenfalls dem Film an, er wirkt immer sehr leichtfüssig.
Oh mann es wird spät, was schreib ich da eigentlich? Leichtfüssig? Naja ich weiss ja was ich meine... abschliessend kann man sagen er ist eigentlich wie der erste Teil: unterhaltsam aber nicht herrausragend... dafür etwas "leichtfüssiger". Ich denke ich kann ihn jedem empfehlen der sich einfach mal gut amüsieren will.
Fazit:
7 von 10
#70
Geschrieben 03. März 2005, 14:21
Das waren sie also die Academy Awards 2005. Das erste Mal von Chris Rock moderiert. Das hat er auch besser gemacht als ich befürchtet hatte, allerdings kam einem die ganze Veranstaltung doch etwas sehr gehetzt vor. Früher war da irgendwie mehr Zeit zwischendrin für kleinere Gags und ähnliches. Dafür war das kleine Feature "Was habt ihr eigentlich dieses Jahr im Kino gesehn und was waren eure Lieblingsfilme" sehr gelungen (SAW, Alien vs. Predator und Chronicles of Riddick...).
Nun zu den Awards:
Mein persönliches Highlight des Abends war der Oscar für Charly Kaufman. Er hat den Oscar sowas von verdient, trotzdem hab ich irgendwie nicht erwartet dass er ihn bekommt... irgendwie passt er nicht so Recht zur Academy, aber bei dem Drehbuch (und der auch nicht allzu starken Konkurrenz) konnten wohl selbst sie sich nicht anders entscheiden.
Bei Animated Feature hätte ich mich mehr über Shrek 2 gefreut, der hat mir doch noch einen Tick besser gefallen... und was The Incredibles überhaupt bei Bestes Drehbuch gesucht hat kann ich nicht nachvollziehen.
Außerdem denke ich dass Clint Eastwood nichts bei Bester Haupdarsteller zu suchen hat (ich hab den Film zwar noch nicht gesehn, allerdings hört man immer nur was von Hillary Swank oder Morgan Freeman wenn es um die Darsteller geht). Dafür vermisse ich Paul Giamatti. Er hätte zwar warscheinlich gegen die 2 Großen, Jamie Foxx und Leonardo DiCaprio keine Chance, aber die Nominierung hat er auf jeden Fall verdient. Ray habe ich noch nicht gesehn, bin mir aber sicher dass Jamie Foxx ihn verdient hat, genauso wie Leonardo DiCaprio auch. Da hatte Sean Penn wohl Recht: There is no best in acting.
There is no best in directing either... Bei dem Award war ich sauer! Leider hab ich Million Dollar Baby noch nicht gesehn und kann mir deswegen auch kein Urteil erlauben. Dennoch ist es ein Skandal das jemand wie Martin Scorsese immernoch keinen Oscar hat. Das Problem ist vielleicht dass seine ganz große Zeit schon vorbei ist und er seine besten Filme schon hinter sich hat (Taxi Driver, Raging Bull, Goodfellas, Casino... vergesse ich hier einen?). Trotzdem hätte er den Oscar sowohl für Gangs of New York wie auch für The Aviator verdient gehabt, weil man es selten sieht wie ein Regisseur sein ganzes Herzblut in einen Film hängt und ihm ganz spürbar seinen Stempel aufdrückt. Das Problem ist wohl nur dass Clint den Oscar genauso verdient hätte (jedenfalls ist er ein genialer Regisseur). Nur da der gute Clint schon einen hat, es eh kein "best in directing" gibt, und die Academy für Konzessionsentscheidungen bekannt ist, hätten sie diesen Oscar doch wenigstens Martin Scorsese geben sollen... ist schon ein Jammer dass so ein Großartiger Regisseur sich irgendwann mit einem Ehrenoscar zufrieden geben muss...
Und bester Film? Da kann ich vielleicht das selbe schreiben wie bei bester Regisseur... hier gibt es wohl keinen klaren Sieger. Zum einen konnte keiner der beiden den Oscar fürs beste Drehbuch einheimsen, und die anderen wichtigen großen haben sie sich geteilt (Kamera, Schnitt und Nebendarstellerin Aviator - Nebendarsteller und Hauptdarstellering Regie Million Dollar Baby). Trotzdem haben sie sich hier wieder für Million Dollar Baby entschieden...
Es ist schon augenscheinlich dass die Academy Clint Eastwood ganz gerne mag, Martin Scorsese dafür nicht. Sie hätten die Awards warscheinlich beide verdient...
Mit den anderen Awards war ich soweit eigentlich immer einverstanden... schade ist es natürlich dass die deutschen Filme leer ausgegangen sind.
In dem Sinne bis nächstes Jahr mit Kingdom of Heaven, King Kong etc...
#71
Geschrieben 04. März 2005, 13:17
Den hat sich meine Freundin gekauft und schon 2 Mal gesehn... da musste ich natürlich nachziehen.
Harry ist über 60 Jahre alt und hatte noch keine Freundin die älter als 30 war. Als er mit seiner neusten Flamme in dem Ferienhaus ihrer Mutter ein Wochenende verbringen will kommt überraschend ihre Mutter vorbei. Kurze Zeit später bekommt er einen Herzinfarkt. Er muss die nächste Woche in der Nähe bleiben und zieht deshalb zwangsläufig zu der Mutter seiner Freundin, die dort arbeiten muss... Die beiden lernen sich besser kennen, verbringen viel Zeit miteinander und lernen etwas zu schätzen, dass sie nie für möglich gehalten hätten.
Was das Herz begehrt ist vor allem ein sehr sympathischer Film! Gerade durch die großartigen Schauspieler, die geschickte Inszenierung und die schöne Kameraführung (von Michael Ballhaus) fühlt man sich während des ganzen Films einfach wohl.
Ich hatte ihn mir eigentlich noch etwas lustiger, und mehr in Richtung Komödie vorgestellt, das ist er allerdings nicht. Da die Geschichte nicht unbedingt mein Thema ist hab ich mich ab und zu ein wenig gelangweilt, wurde aber die meiste Zeit trotzdem sehr gut unterhalten. Da macht es auch nichts aus wenn die ein oder andere Szene etwas gestellt wirkte.
Ach ja, Diane Keaton sieht ja wirklich noch sehr gut aus für ihr Alter!
Schöner Film.
Beamer Rating:
3,5 von 10
Fazit:
7 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#72
Geschrieben 04. März 2005, 13:31
Wieder einer der Filme die ich auf dem Fantasy Filmfest verpasst hatte... mann ich brauch wirklich dieses Jahr ne Dauerkarte!
2 Männer wachen ein einem heruntergekommenen Badezimmer auf, beide sind mit ihrem Fuss in gegenüberliegende Ecken gefesselt. In der Mitte des Zimmers liegt ein Mann der sich erschossen hat. Die beiden finden Casetten bei sich -> der dazugehörige Casettenspieler liegt bei dem Kerl der sich erschossen hat. Der eine bekommt gesagt dass er sterben wird, der andere dass er ihn umbringen muss und zwar bis 6 Uhr. Die beiden finden 2 Sägen. Sie versuchen ihre Ketten durchzusägen: ohne Erfolg. Dann merken sie dass sie mit den Sägen gar nicht ihre Ketten durchsägen sollten... die Sägen waren für ihre Füße...
Krank... das beschreibt den Film wohl ganz gut. Wer kommt eigentlich auf all die Ideen die in dem Film stecken, und warum läuft er noch frei rum? Andererseits auch sehr kreativ und irgendwie auch unterhaltsam.
Ich glaube ich fänd den Film noch besser wenn er ein Kurzfilm gewesen wäre... die ganzen Rückblicke etc. fand ich nicht so überzeugend wie die Szenen in dem Badezimmer. Die waren dafür bitter bös, kreativ, nervenaufreibend, und auf eine kranke Art unterhaltend.
Die Schauspieler können leider nicht hundertprozentig überzeugen... gerade der Arzt ist seiner Aufgabe nicht immer gewachsen. Danny Glover macht seine Sache ganz gut, ist aber irgendwo auch etwas unnötig.
Der Grund warum ich den Film erst jetzt sehe ist, dass das was ich von ihm gehört hab mich bisher eher abgeschreckt hat: schnell und flashig geschnittene Szenen zu Heavy Metal Musik, und eine Geschichte perverser als Se7ven. Hört sich für mich erstmal an wie ein Film für Slipknot Fans. Allerdings halten sich die flashigen Heavy Metal Szenen doch zurück und sind auch nicht wirklich störend. Der Film hat so viele andere Dinge die für ihn sprechen.
Und dann das Ende: genial... Anfangs war ich mir noch sicher zu wissen wer der Mörder ist. Das wurde auch bestätigt... vorerst. Dachte nicht dass mich der Film doch noch so überrascht und so ein bitterböses Ende hat.
Ach ja, eine Szene erinnert etwas an Audition und tut mir beim zusehen mind. genauso weh.
Beamer Rating:
7,5 von 10
Fazit:
8 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#73
Geschrieben 05. März 2005, 13:55
The Bourne Identity
(Die Bourne Verschwörung)
USA 2004, Regie Paul Greengras; Darsteller: Matt Damon, Franka Potente
DVD
Der erste Teil hat mir bereits sehr gut gefallen, jetzt wollte ich mal sehen warum der 2te bei den meisten nicht ganz so gut ankommt, ja sogar teilweise Übelkeit hervorruft.
Jason wohnt mit seiner Freundin zusammen in Indien als er merkt dass sie aufgeflogen sind. Sie versuchen zu fliehen, doch das klappt nicht ohne Verluste. Danach versucht er rauszufinden warum die Regierung wieder hinter ihm her ist. Jemand hat versucht ihm den Mord an 2 CIA Agenten anzuhängen, die gerade wichtige Informationen kaufen wollen. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel in dem er versucht seine Unschuld zu beweisen, und nebenbei noch herauszufinden wer er eigentlich ist.
Hier geht ja einiges ab! So viele Schnitte hätte ich dem Film gar nicht zugetraut. Es stimmt schon dass die Kamera hier ständig in Bewegung ist, und außerdem auch noch so ruhige Szenen durch viele Schnitte unterbrochen werden. Dadurch wird der ganze Film etwas unruhig, und wenn man einen schlechten Magen hat wird einem evtl. etwas schlecht.
Ansonsten finde ich geht der Film eigentlich genauso weiter wie der erste Teil aufgehört hat. Nach einer Weile ist der 2te Teil zwar doch etwas Actionreicher, was mir persönlich aber ganz gut gefallen hat.
Allerdings muss er sich vielleicht trotzdem den Vorwurf gefallen lassen, dass er keine abgeschlossene Geschichte erzählt. Der Film wirkt wie ein Mittelteil, da hat der erste für sich gesehn besser funktioniert.
Insgesamt mag ich aber die Bourne Filme sehr gerne, auf jeden Fall lieber als die James Bond Filme. Die Bourne Filme wirken realistischer, gehen immer auch um das finden der eigenen Identität und gleichzeitig wird der Hauptcharakter ständig gejagt. Das gefällt mir (als alter Fan von Menschenjagd, dem Buch von Stephen King).
Beamer Rating:
7 von 10
Fazit:
7,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#74
Geschrieben 05. März 2005, 14:11
Cube Zero
(Cube Zero)
USA 2004, Regie: Ernie Barbarash; Darsteller: Zachary Bennett, Stephanie Moore, Michael Riley
DVD
Vom ersten Teil war ich begeistert... der zweite war einfach nur "more of the same", er war nicht kreativ, nicht neu, aber durchaus ganz unterhaltsam. Der dritte will wieder neu und kreativ sein.
2 Männer arbeiten in der Verwaltung eines Cubes (großer Würfel mit unzähligen Wurfelräumen in denen Fallen versteckt sind. Forschungseinrichtung mit menschlichem Material). Der eine fängt an die Methoden und die Hintergründe zu hinterfragen, der andere hat Angst davor und will ihn davon abhalten. Als der eine im Cube eine Frau sieht, die wohl ohne Einwilligung in den Würfel geraten ist, beschließt er selbst hinein zu gehen um sie zu retten.
Na das ist ja mal was anderes... die Idee find ich eigentlich nicht schlecht, man sieht mal was hinter den Kulissen ohne dabei alles zu verraten. Warum muss da aber alles so überdreht sein? Die Charaktere könnten teilweise aus Brazil oder ähnlichem stammen, total überzeichnet. Dadurch verliert das ganze natürlich total an Realismus, und es wirkt eher wie aus einer verrückten Zukunftsvision. Dabei fand ich gerade das am ersten Teil so gut, dass man nicht weiss wann das ganze passiert, und es theoretisch genau jetzt irgendwo passieren könnte (Regierungsverschwörungstheorien etc.).
Dafür gehts hier richtig ab... so brutal und blutig war bisher auch noch kein Cube Teil. Realistisch sieht das meiste zwar auch nicht aus, aber das passt eben zu dem neuen Stil. Auf jeden Fall wird hier für Splatter Freunde schon einiges geboten.
Könnte ich mich mit dem abgedrehten Stil vielleicht noch abfreunden, so fand ich das ganze nur noch lächerlich als auf einmal diese Supersoldatengeschichte losging, mit dem Soldat der 20 Meter hochspringt und von woanders kontrolliert wird... hätte man nicht vielleicht wenigstens etwas realistisch bleiben können? Das hat doch immer auch den Reiz ausgemacht... wenigstens ein kleines bißchen...
Naja, ziwschendurch hat er mir mal richtig gut gefallen, gegen Ende hin dann doch eher genervt. Was ich mich nur gefragt hab: Soll das Ende von Cube Zero eigentlich der Enfang von Cube sein (mit anderen Schauspielern natürlich). Hab den ersten Teil schon lange niht mehr gesehn...
Beamer Rating:
5,5 von 10
Fazit:
5,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#75
Geschrieben 07. März 2005, 02:30
Scarface
(Scarface)
USA 1983; Regie: Brian De Palma; Darsteller: Al Pacino, Michelle Pfeiffer, Steven Bauer
DVD
Scarface ist warscheinlich der Film in meiner Sammlung denn ich zwar schon ziemlich lange besitze, es bis heute aber noch nicht geschafft habe ihn zu sehen... bis heute.
Tony Montana kommt als politischer Flüchtling nach Amerika (Florida), wo er erstmal mit einem Freund zusammen in einer Art Flüchtlingslager landet. Zusammen mit ihm kommt er allerdings raus und erhält außerdem eine Greencard, wenn er dafür jemanden umbringt. So lernt er auch seinen ersten Auftragsgeber kennen: Für ihn fängt er erstmal mit kleineren Jobs an und macht sich in der Gängsterszene einen Namen machen. Durch seine unerschrockene, durchgreifende Art steigt er schnell auf und macht sich dabei nicht nur Freunde. Außerdem wirft er ein Auge auf die Frau seines "Chefs".
Eines meiner absoluten Lieblingsspiele ist ganz klar GTA Vice City. Man könnte fast denken Brian De Palma hätte das Spiel einfach verfilmt... bzw. Rockstar Games hätte sich Scarface ganz klar zu Vorbild genommen. Ich erkenne die meisten Locations wieder, Charaktere ähneln sich, die Sprache ist gleicht, ja sogar der Showdown ist praktisch der selbe... hätte nicht gedacht dass es so eine genaue Umsetzung des Films ist.
Al Pacino ist großartig... vielleicht sogar noch größer... bereits als Michael Corleone hat er in einem Gangsterfilm brilliert, aber hier spielt er eine ganz andere Art eines Gangsters und macht seine Aufgabe sogar noch ein wenig besser als in dem Paten.
Auch sonst kann man eigentlich die ganzen berüchtigten Gangsterfilme ganz gut miteinander vergleichen... natürlich gehts da in dem einen etwas gemäßigter zu, in dem anderen etwas blutiger. Trotzdem geht es oft um den Aufstieg und den Zerfall eines Gangsters. Scarface fällt da gegenüber der Pate Trilogie, den Scorsese Filmen oder dem Leone Film auch nicht wirklich ab, auch Scarface ist perfekt inszeniert, künstlerisch aufgenommen und brilliert durch seine Schauspieler... vielleicht fällt die Musik etwas ab, da hier 80er Jahre Pop klar im Vodergrund steht (was wiederum sehr gut zu GTA passt).
Leider habe ich das Original nicht gesehn und kann da auch nichts zu dem Vergleich schreiben... die Handschrift von Brian De Palma merkt man aber ganz deutlich...
Insgesamt hat er mir vielleicht doch etwas weniger als die "der Pate" Filme gefallen, jedenfalls etwas weniger als der erste (den ich persönlich immer noch am besten finde).
Ach ja, wenn ich von Scarface gehört habe, habe ich meistens von der Kettensägenszene gehört. Nur irgendwie hab ich es immer so aufgefasst als würde Al Pacino mit der Kettensäge wüten... also habe ich am Schluss immer darauf gewartet dass ein verzweifelter Tony Montana nochmal mit der Kettensäge versucht alle niederzumähen. Irgendwie muss ich da wohl was verwechselt haben.
Eine Sache noch, (Vorsicht Spoiler!!!) bin ich der einzige den der endgültige Killer von Tony sehr an Tim Allen erinnert hat? Irgendwie hat das ein wenig Intensität für mich genommen da ich immer an Tim Taylor den Heimwerkerkönig denken musste.
Beamer Rating:
6,5 von 10
Fazit:
8,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#76
Geschrieben 07. März 2005, 02:56
Lost in Translation
(Lost in Translation)
USA 2003; Regie: Sophia Coppola; Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johannson
DVD
Das insgesamt dritte Mal bisher dass ich den Film gesehn hab... finde ihn immernoch wunderschön.
Bob ist ein alternder Schauspieler der in Tokyo einen Werbespot dreht (außerdem nah an einer Midlife Crisis ist). Charlotte ist mit ihrem Mann in Tokyo, der dort einen Auftrag als Fotograf hat. Sie beide fühlen sich in er rießigen, pulsierenden und auch völlig abgedrehten Stadt verloren. Sie beide können nicht schlafen und fühlen sich so als würden sie nicht dazu gehören. Dann treffen sich die beiden und beschliessen ein paar Tage zusammen zu verbringen bis er wieder abreisen muss.
Man könnte fast sagen in dem Film geht es um nichts... die Wege zweier Menschen kreuzen sich, sie gehen mal zusammen weg, und denn trennen sich die Wege wieder... eigentlich nichts besonderes. Trotzdem hat der Film seinen ganz eigenen Charme.
Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr interessant. Eigentlich sollten sie ja nicht besonders viel gemeinsam haben. Er ist schon lange verheiratet, ein Schauspieler der schon lange keine guten Rollen mehr bekommt, Depressiv und warscheinlich 30 Jahre älter als sie. Sie weiss noch nicht genau was sie mit ihrem Leben anfangen soll, ist jung verheiratet und scheint sich für die Welt der Medien nicht sonderlich zu interessieren. Was sie verbindet ist eben das, dass sie sich beide dort fehl am Platz fühlen. In dieser völlig befremdlichen Welt sind sie für sich das einzige was "normal" ist und was passt.
Dass die Beziehung dabei völlig platonisch bleibt ist für einen Hollywood Film sehr ungewöhnlich (aber besonders Hollywood typisch ist er eh nicht). Das liegt allerdings nicht daran, dass er seine Frau nicht betrügen möchte (denn das tut er mit einer unbedeutenden Sängerin), sondern vielmer weil sie eine andere Art von Beziehung haben, die man mit Sex wohl zerstören würde.
Viele sagen die einzigen beiden Charaktere in dem Film die nicht wie platte Stereotypen wirken sind die Hauptdarsteller. Da gebe ich ihnen Recht. Allerdings denke ich dass das auch seinen Grund hat. Der Film ist subjektiv. Wir fühlen uns genauso von Tokyo befremdet wie die beiden. Wir finden die blonde aus Scary Movie genauso oberflächlich und dümmlich wie Charlotte... d.h. aber nicht unbedingt dass sie auch so ist, d.h. eigentlich nur dass Charlotte sie so wahr nimmt. Im Endeffekt denke ich sogar dass das ein sehr interessantes Stilmittel ist, weil es eben nicht so offensichtlich eingesetzt wird wie in einigen anderen Filmen.
Dass Bill Murray dafür keinen Oscar bekommen hat finde ich sehr schade... es scheint die Rolle seines Lebens zu sein und er ist wunderbar darin!
Die Kamera zeigt teilweise großartige Bilder, ist aber auch gerade in den kleineren Nuancen sehr effektiv... vielleicht sollte man hier noch das geschickte Einsetzen von Glas/Fenstern/Spiegeln erwähnen, die gerade in Verbindung mit den Hauptdarstellern eine nette Symbolig darstellen, die allerdings auch längst nicht so auffällig und gezwungen wirken wie in anderen Filmen (fällt mir gerade spontan About Schmitt ein).
Insgesamt ein wirklich schöner Film. Virgin Suicide war schon sehr interessant, bin gespannt was man noch alles von Sophia Coppola erwarten kann. Marie Antoinette steht ja demnächst in den Startlöchern.
Beamer Rating:
6 von 10
Fazit:
9 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#77
Geschrieben 08. März 2005, 01:58
Goodfellas
(Goodfellas)
USA 1990; Regie: Martin Scorsese; Darsteller: Ray Liotta, Robert De Niro, Joe Pesci
DVD
Der zweite Mafia/Gangster/Lebensgeschichte Film hintereinander. Von dem einen Regie/Shauspieler Genie Duo zum nächsten. Goodfellas kannte ich zwar schon, ist aber schon so lange her dass ich ihn gesehn hab, dass es fast wieder wie mein erstes Mal war.
Henry ist schon als Kind von dem Leben eines Gangsters begeistert. Er fängt klein an und arbeitet sich langsam hoch. Mit der Zeit wird er ein angesehener Gangster der vor allem mit Jimmy und Tommy das ein oder andere Ding dreht. Sie gehören zur Familie. Solange alles gut läuft liebt dich die Familie... wenn nicht lebst du nicht mehr lange. Doch zunächst läuft alles gut und die 3 machen ein Haufen Kohle... das alles fängt an zu bröckeln als sie das erste Mal für 4 Jahre ins Gefängnis müssen weil sie den falschen hochgehen lassen haben.
Wow, was Martin Scorsese hier abliefert ist wirklich aller Ehren wert. Die Kamera, der Schnitt, die Musik, die Charaktere, die Schauspielleistung, die Art wie die Geschichte erzählt wird, hier stimmt einfach alles!
Mir gefällt der Film doch nochmal besser als Scarface... vielleicht mag ich einfach die elegante, ruhige und intelligenter wirkende Art mehr als den aufbrausenden Kubaner...
Einen richtigen Plot gibt es eigentlich nicht... man verfolgt das Leben eines Mitglieds der Familie. Durch das geniale Skript wird das allerdings nie wirklich langweilig. Seien es die Dialoge, die Charakterisierung, das Timing alles scheint hier zu passen. Im Gegensatz zu Scarface finde ich wurde hier die Musik perfekt eingesetzt, und die macht manche Szenen unvergesslich.
Was den Film von den anderen Mafiafilmen vielleicht etwas abhebt, ist dass er auch ziemlich schonungslos den Absturz zeigt. Die Familie die sich so gut um dich gekümmert hat als es allen einigermaßen gut geht schert sich einen Scheiß um dich wenn es mal nicht so gut läuft. Auch der Umgang mit Drogen wird hier sehr detalliert angegangen (ohne dass sich das Thema in den Vordergrund stellt).
Ach ja, außerdem liebe ich die Kamera von Michael Ballhaus in dem Film... gerade die ausgedehnten Steadycam Fahrten sind traumhaft. Auch das geschickte Einsetzen von Freeze Frames hat es mir angetan.
Ich war dieses Jahr sauer dass Scorsese nicht den Regie Oscar gewonnen hat... eigentlich war ich gar nicht so sehr wegen Aviator sauer (obwohl der es auch verdient hätte), ich war wegen all den Filmen davor sauer, allen voran vielleicht Goodfellas... gut allen voran kann ich nicht sagen, eigentlich kann ich von Taxi Driver, Raging Bull, Goodfellas, Casino nur schwer einen richtig rauspicken. Es ist ein Skandal dass so ein Genie noch immer auf seinen Goldjungen warten muss und sich warscheinlich irgendwann mit einem Trost Ehrenoscar zufrieden geben wird. Allerdings hoffe ich auch dass Scorsese mal wieder zu alter ganz großer Stärke (ich fand seine letzten auch sehr sehr gut) zurück, so dass die Academy gar keine andere Wahl hat...
Vielleicht ja mit The Departed. Die Grundidee ist gut (und mehr übernimmt er hoffentlich auch nicht von Infernal Affairs... er wäre gut beraten sein eigenes Ding durchzuziehen), die Schauspieler ebenfalls (hab gerade erst gesehn dass Jack Nicholson mitspielt) und in dem Metier kennt sich Scorsese ja ganz gut aus (wenn auch bisher eher auf Seiten der Gangster). Ich hab zwar nicht die Erwartung dass er ganz an alte Zeiten anknüpft, hab aber doch die Hoffnung dass er die ganzen Kritiker seiner neuen Filme damit ruhig stellen kann.
Beamer Rating:
6,5 von 10
Fazit:
9,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#78
Geschrieben 11. März 2005, 22:21
Hitch
(Hitch - Der Date Doktor)
USA 2005; Regie: Andy Tennant; Darsteller: Will Smith, Kevin James, Eva Mendes
Cinedom (Kino)
Als großer King of Queens Fan konnte ich mir den natürlich nicht entgehen lassen...
Alex Hitchens hilft Männern die sonst keine Chance bei ihrer Traumfrau hätten ihre beste Seite auszupacken, damit sie vielleicht doch eine Chance haben. Sein neuster Fall ist Albert, und außerdem auch sein wohl bisher schwierigster. Albert ist dick, ungeschickt und nicht besonders eloquent (vor allem nicht wenn er seinem Schwarm gegenübersteht) und hat sich in eine Berühmtheit verliebt. Zur gleichen Zeit lernt Hitch Sara kennen. Hitch weiss zwar genau was man wann und wie machen sollte um bei einer Frau Eindruck zu hinterlassen, sobald er sich verliebt passieren ihm aber dennoch die dümmsten Dinge.
Hitch ist eigentlich genau das was es verspricht: gute, sympathische Unterhaltung. Es macht einfach Spaß den Film zu sehn. Die meisten Gags zünden und es wurden noch nicht alle im Trailer verbraten (auch wenn der Filme wohl noch um einiges besser wäre, wenn man den Trailer davor noch nicht gesehn hätte). Die Charaktere sind allesamt sehr sympathisch und Will Smith trägt den Film mit Leichtigkeit.
Kevin James hatte es vielleicht etwas einfach in dem Film. Sein Charakter ist Doug Heffernan schon sehr ähnlich... man nehme Doug, zieht Carrie und seine unbekümmerte Art gegenüber Frauen ab und ist ziemlich nahe an Albert dran. Für mich aber alles andere als ein Problem. Doug ist fantastisch, und das ist Albert in dem Film auch... ich würde mir auch einen King of Queens Film gerne ansehen.
Gegen Ende hin wird der Film vielleicht etwas zu kitschig... da hätte man meiner MEinung nach etwas weniger dick auftragen können. Das könnte also einige vielleicht von dem Film abschrecken.
Dafür hat mich das was nach dem Ende kommt dann endgültig davon überzeugt dass ich mir den Film auch auf DVD zulegen werde, vielleicht allerdings erst wenn er im Nice Preis Sektor angelangt ist.
Das Kino in dem ich war, war ausverkauft, die Menge begeistert (viel Applaus) und ich hatte einen tollen Abend... am nächsten Tag war er dafür wieder fast vergessen, aber das erwarte ich eigentlich auch von so einem Film.
Fazit:
7,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#79
Geschrieben 11. März 2005, 22:57
9 Songs
(9 songs)
USA 2004; Regie: Michael Winterbottom; Darsteller: Kieran O'Brien, Margot Stilley
DVD
Das Kontrastprogramm zu Hitch. Viel war im Vorfeld über den Film zu hören... meistens war es nicht besonders positiv.
Es geht um ein Paar das sich gerade auf einem Konzert kennengelernt hat. Von da an machen sie viel Sex, gehen auf Konzerte, nehmen ab und zu Drogen und reden auch mal miteinander.
Jedenfalls ist das alles was man sieht. Ich würde sagen der Film besteht zu 35Prozent aus Sex, zu 40 Prozent aus Konzerten zu 10 Prozent aus dem was zwischen dem Sex und den Konzerten passiert und zu 5 Prozent aus seiner Reise in die Antarktis.
Wie den meisten warscheinlich schon bekannt ist das kein Schulmädchenreport Sex, sondern durchaus richtiger Sex bei dem man alles (ja wirklich alles) sieht. Dabei ist es nicht wie in Porno Filmen die ja vor allem aus Nahaufnahmen und übertriebenem Gestöhne bestehen (hab ich mir sagen lassen ), sondern die Kamera bleibt auch oft auf den Gesichtern oder ähnlichen. Dadurch wirkt das pornographische eher beiläufig und nicht so stark in den Vordergrund geschoben (damit meine ich die Sachen die man in "normalen" Filmen eigentlich nicht sehen würde). Außerdem kann man wohl sagen dass die Sexszenen nicht anregend sein sollen.
Warum denn überhaupt reale Sexszenen?
Michael Winterbottom hat versucht den Verlauf einer Beziehung fast ausschließlich anhand von Sex und Konzerten (und darin eben best. Liedern) dazustellen. Das klappt eigentlich auch sehr gut! Jede Sexszene ist anders und erfüllt einen anderen Zweck. Wer macht was, wer "erhält" mehr, wer gibt mehr, wer ist aktiv wer passic etc. das alles ist durchaus bezeichnend für die verschiedenen Passagen der Beziehung. Auch die Konzertlieder verdeutlichen das. Zu guter letzt stellen die ganzen Szenen im Eis eine gute Parallele im symbolischen Sinne zu der Beziehung.
Jetzt kommt ein Spoiler, auch wenn das bei dem Film vielleicht nicht so wichtig ist: Nach etwa der Hälfte des Film passiert etwas mit der Frau. Wir bekommen nicht genau mit was es ist, ich denke aber sie hat AIDS bekommen, oder ist schwanger. Jedenfalls wird das gut in die Beziehung und ihr Sexleben eingebaut. Sie zieht sich zurück, er weiss nicht genau wie er damit umgehen soll etc. Sehr schön finde ich dass das nicht offen gelegt wird, und dass es auch nicht zu einem Hauptthema wird.
Hört sich bisher ja eher positiv an. In der Tat glaube ich zu verstehen warum der Regisseur den Film gemacht hat (mal abgesehn von der ganzen Aufmerksamkeit durch die pornographischen Szenen). Allerdings ist das für mich nicht wirklich ein Film sondern vielmehr vielleicht ein filmisches Essay oder ähnliches. Ein Versuch wie man mit expliziten sexuellen Bildern arbeiten kann um damit etwas anderes auszudrücken. Der Film wirkt belanglos, teilweise etwas langweilig. Die Charaktere sind nicht wirklich sympathisch. Man fühlt mit ihnen nicht mit. Warscheinlich wollte er das alles auch nicht, aber für mich fehtl dann einfach etwas.
Mein Fazit ist vielleicht interessant aber belanglos? Ich weiss auch nicht, ich konnte gut über den Film nachdenken und warum er eben so explizit ist, was er damit ausdrücken wollte, aber rein als Film gesehn geht er mir eigentlich ziemlich am Arsch vorbei. Aber die Musik ist super...
Beamer Rating:
3 von 10
Fazit:
5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#80
Geschrieben 13. März 2005, 19:56
Arahan jangpung daejakjeon
(Arahan)
Südkorea 2004; Regie: Seung-wan Ryoo; Darsteller: Seung-beom Ryu, So-yi Yoon, Sung-kee Ahn
DVD
Ein weiterer der Filme die ich auf dem FFF verpasst habe... ich brauch das nächste Mal wirklich ne Dauerkarte...
Sang-Hwan ist ein ambitionierter aber leider total uneffektiver Polizist. Bei einem Einsatz wird er von einer jungen Frau, die eigentlich einen Taschendieb stellen wollte, versehentlich verletzt. Er wacht auf inmitten von den 7 Meistern (die eigentlich nur 5 sind), die ihm von Ch'i erzählen mit dem man schweben kann, die Wände entlanglaufen oder auch mit den Händen einen Windstoß erschaffen (dem er zum Opfer gefallen ist). Außerdem erzählen sie ihm dass das Ch'i in ihm besonders stark ist und er es lernen sollte. Da er gerne lernen würde sich zu verteidigen, und er den Windstoß so klasse findet fängt er damit auch an. Das Problem ist nur, dass ein ehemaliges Mitglied der 7 Meister aus seiner Ruhestädte befreit wird, sich nun einen Schlüssel von den verbliebenden 5 Meistern hohlen will, um damit die Weltherschafft zu erobern...
Klingt etwas konfus? Ist es eigentlich auch... wenn man mich jetzt fragen würde wie ich Arahan beschreibe, hätte ich erstmal Probleme mit der Antwort. Ein bißchen Matrix, ein bißchen Star Wars und dazu noch ne gehörige Portion Hot Shots. Ich glaube Arahan weiss selbst nicht so genau was es eigentlich ist. Manche Stellen sind urkomisch:
- Ihr nennt euch also die 7 Meister?
- Ja!
- Aber ihr seid doch nur zu 5, solltet ihr nicht lieber...
- was? Uns Power Rangers nennen?
- Jaa!
Andere sind ganz nett, andere wiederum viel zu billig albern. Dazu gibt es einige echt gelungene Kampfszenen, und leider auch einige Szenen die viel zu Computergeneriert aussehen. Noch dazu versucht die Geschichte einigermaßen tiefgründig zu sein ist meiner Meinung nach aber auch eher dämlich.
Was bleibt ist ein Film den ich echt schwer einschätzen kann. Teilweise hab ich mich echt gut amüsiert, teilweise war mir doch schon sehr langweilig. Aber irgendwie nett wars trotzdem...
Beamer Rating:
6 von 10
Fazit:
6 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#81
Geschrieben 13. März 2005, 20:13
Baramui Fighter
(Fighter in the Wind)
Südkorea 2004; Regie: Yun-ho Yang; Darsteller: Dong-kun Yang, Aya Hirayama, Masaya Kato
DVD
Der Film hat im Vorfeld wohl eher durch seine extravagante Verpackung auf sich aufmerksam gemacht, als durch seinen Inhalt. Ich fand die Geschichte trotzdem auch ganz interessant.
Choi Bea-dal fängt seine Karriere als Boxer an, will dann für Japan Kampfpilot im 2. Weltkrieg werden (jedoch findet er schnell heraus dass die Japaner keine Koreaner wie ihn als Piloten ausbilden), bleibt dann erstmal im Japan und tritt dem Zirkus seines Onkels bei. Hier kommen sie in Konflikt mit der örtlichen Yakuzza, die zuerst Choi stark erniedrigen, und schließlich (Achtung SPOILER!!!) seinen Onkel umbringen. Choi will Rache, muss aber erkennen dass er und seine Freunde keine Chance im Kampf hat. Also geht er in die Berge um dort Jahrelang unter härtesten Bedingungen zu trainieren. Als er zurückkommt fordert er jeden Kämpfer Japans heraus mit ihm zu kämpfen, um irgendwann mal der beste Kämpfer Japans zu werden.
Ein Biopic? Ein Epos vielleicht sogar? Hmm, sagen wirs mal so, er versucht es vielleicht. Der Film an sich ist sicherlich ganz interessant, aber krankt doch an zu viel Pathos (und das von jemanden der ein bißchen Pathos eigentlich ganz gerne mag). Auch sonst ist der Film teilweise leider etwas langweilig. Das liegt vielleicht auch daran, dass sehr viel passiert (in meiner Zusammenfassung fehlt noch so einiges...), alles aber irgendwie nur oberflächlich behandelt wird.
Aus irgendeinem Grund scheint es bei fast jedem Kampf zu regnen (meistens ist das soweit ich erkennen konnte nur billiger digitaler Regen). Tränen und große Worte gibt es hier auch einige.
An sich liebe ich ja eigentlich diese Trainingsszenen. Schon seit A Team (wo es ja kein Training sondern eben nur Vorbereitung) oder eben sonst Rocky habe ich die Art Szenen ins Herz geschlossen, die es seitdem glaub ich auch in jedem Karate Tiger etc. zu bewundern gibt. Auch hier verfehlen sie ihre Wirkung bei mir nicht ganz, wenn ich mich auch doch etwas wundern muss, ob es wirklich so sinnvoll ist, sich vor allem viele Knochen zu brechen... werden sie so wirklich härter?
Die Kampfszenen haben mir alle eigentlich gut gefallen. Man bekommt verschiedene Stile zu sehen (wenn auch nur kurz jeweils), die Action kommt zum größten Teil (vielleicht sogar vollständig, ich kann das niht so gut einschätzen) ohne Drähte oder sonstiges aus und ist beeindruckend. Allerdings nehmen die Kämpfe weniger Zeit in Anspruch als man es bei einem solchen Film vermuten könnte.
Die Hauptdarstellerin hat mir sehr gut gefallen, mit dem Hauptdarsteller konnte ich nicht ganz so viel anfangen. Er ist wenig charismatisch und die Beziehung zwischen dem Zuschauer und ihm bleibt eigentlich die ganze Zeit eher distanziert.
Nett und nicht mehr.
Beamer Rating:
6,5 von 10
Fazit:
5,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#82
Geschrieben 14. März 2005, 15:59
Taegukgi hwinalrimyeo
(Taegukgi - The Brotherhood of War)
Südkorea 2004; Regie: Je-gyu Kang; Darsteller: Dong-Kun Jang, Bin Won, Eun-ju Lee
DVD
Über den Film hab ich schon viel gutes gehört. Zum einen nennt ihn Harry von AICN seinen Lieblingsfilm des Jahres, zum anderen tritt er in vielen asiatischen Bestenlisten des Jahrs 2004 auf.
2 Brüder leben zusammen mit ihrer Mutter in Seol, der eine ist Schuhputzer, der andere geht noch in die Schule und ist die große Hoffnung der Familie. Doch dann bricht der Korea Krieg aus und sie müssen fliehen. Am Bahnhof findet dann eine Zwangsrekrutierung statt und der jüngere Bruder wird eingezogen. Bei dem Versuch seinen jüngeren Bruder da raus zu bekommen wird der große (entgegen koreanischen Recht) auch mit eingezogen. Der größere Bruder will alles tun um seinen kleineren zu beschützen, und es ihm ermöglichen wieder nach Hause zu kommen. Deshalb meldet er sich zu jeden gefährlichen Einsatz freiwillig, um für die Entlassung seines Bruders bitten zu dürfen. Dem jungen Bruder ist das jedoch gar nicht Recht. Er will nicht dass sein Bruder evtl. seines wegens stirbt. Mit der Zeit wird aus dem selbstlosen Einsatz des großen Bruders mehr und mehr Besessenheit und die Jagd nach Ruhm und Orden, während der kleine Bruder verzweifelt versucht, die menschliche Seite seiner Kollegen und seines Bruders am Leben zu halten.
Ok, hört sich jetzt etwas schwülstig an wie ich es formuliert habe, so ist es eigentlich nicht. Eigentlich kommt der Film mit nur einem kleinen Maß an Kitsch aus, was in angenehm von vergleichbaren Hollywood Filmen abhebt. Allerdings ist er trotzdem kein Film der nur die Härte des Krieges zeigen will (wie etwa Wir waren Helden), sondert erzählt durchaus eine sehr persönliche Geschichte.
Was man an dem Film vielleicht ein wenig kritisieren kann ist, dass der Anfang vielleicht etwas zu sehr die heile Welt zeigen will. Vielmehr gibt es eigentlich nicht zu kritisieren.
Der Film packt einen von Anfang an und lässt einen erst am Ende wieder los. Er wurde wohl schon des öfteren mit Saving Private Ryan verglichen. Die ersten 20 Minuten von SPR haben einen Mitten ins dreckige Kriegsgeschehen geschmissen... an das danach kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Taegukgi ist nicht weniger drastisch, das mitten drin Gefühl ist mind. genauso authentisch und unangenehm wie bei SPR, jedoch bleibt es bis zum Schluss bestehen. Die Mischung aus Schlachtenszenen und dem dazwischen ist verdammt gut gelungen, und jede Szene hat ihre eigene Faszination.
Die Charaktere sind sehr interessant und werden von den Schauspielern exzellent verkörpert. Gerade die Gespräche zwischen den Brüdern, die Herangehensweise an den Krieg und die immer weitergehende verfremdung zwischen den beiden machen einen großteil des Reizes des Films aus. An sich kann man das Verhalten von beiden als sehr Vorbildlich, oder wieder auch überhaupt nicht vorbildlich betrachten, je nachdem aus welcher Position man sie betrachtet...
Was mir oftmals negativ an Südkoreanischen Filmen auffällt ist, dass sie mit Vorliebe Computereffekte verwenden, diese aber meistend gleich als Computereffekte auffallen, da sie nicht genügend Geld für ordentliche haben. Taegukgi hatte da wohl etwas mehr, jedenfalls haben sie mich da nicht besonders gestört. An einen Hollywood Film kommen sie aber natürlich nicht ran.
Ich habe mal irgendwo gelesen "Saving Private Ryan kann einpacken"... ich glaube das kann ich voll und ganz unterstreichen. Im Moment fällt mir jedenfalls kein besserer Kriegsfilm ein (Apocalypse Now evtl., aber ist das wirklich ein Kriegsfilm?).
Beamer Rating:
9 von 10
Fazit:
9 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#83
Geschrieben 14. März 2005, 16:48
Bin-jip
(3-Iron)
Südkorea 2004; Regie: Ki-duk Kim; Darsteller: Jae Hui, Hee Jae, Seung-yeon Lee
DVD
Seom die Insel hatte ich schon gesehn... sehr begeistert war ich allerdings nicht. Mir schien es als hätte Kim Ki-Duk bestimmt einiges zu sagen (oder vielmehr zeigen), ich weiss nur nicht ob ich das alles hören will. Immerhin hat er es geschafft, dass ich ihn nicht so schnell vergessen hab. Eigentlich hat er nicht "Lust" auf mehr gemacht, aber nachdem so einige von dem Herrn schwer begeistert waren wollte ich ihm auch noch eine Chance geben.
Ein junger Mann bricht in Häuser ein während die Besitzer nicht da sind. Allerdings will er nichts klauen, er lebt einfach das Leben der Menschen in ihren Häusern ein paar Tageweiter, während sie nicht da sind. Er wäscht Wäsche, er repariert kaputte Dinge und beschäftigt sich mit Dingen, mit denen sich die Besitzer wohl sonst beschäftigen. Ein Haus in das er einbricht ist allerdings nicht leer: eine Frau die wohl von ihrem Mann geschlagen wird, und sich gerade so halb getrennt hat befindet sich noch in dem Haus. Er bemerkt sie zunächst nicht, sie ihn schon. Als er sie entdeckt verschwindet er schnell, doch ihm bleibt das Bild der Frau im Kopf, so dass er zurückkommt. Nach einer Weile kommt auch ihr Ehemann zurück und bedrängt sie wieder. Der junge Mann bekommt das mit und "spielt Golf" mit dem Mann. Daraufhin schliesst sich die Frau dem jungen Mann an, und sie gehen zusammen in andere Häuser einbrechen...
Wow, ganz schön lange Zusammenfassung (und das waren glaub ich nur die ersten 20 Minuten) für einen Film fast ohne Dialoge (die beiden Hauptdarsteller bleiben bis auf einen Satz vollkommen still), in dem auch nicht so außerordentlich viel passiert.
Es fällt mir schwer über diesen Film zu schreiben. Die Bilder sind allesamt großartig, die Stimmungen und Gefühle kommen richtig gut rüber, und obwohl der Film fast keine Dialoge hat wird er eigentlich nie langweilig. Man muss sich bei dem Film nur darauf einlassen auch ne ganze Weile drüber nachzudenken... einigen gefällt er vielleicht auch "nur" wegen den schönen Bildern und Stimmungen, bei einem solchen Film muss ich aber doch etwas mehr wissen was dahintersteckt... ist aber gar nicht so einfach. Ab hier jetzt einige meiner Gedanken, die man durchaus als SPOILER!!! verstehen könnte:
Einige Dinge sind mir aufgefallen:
- Der Film erzählt vielmehr die Geschichte von ihr als die von ihm, das wird nur etwas dadurch verdeckt, dass wir sie mehr aus seiner Sicht mitbekommen, und er aktiver ist.
- Am Anfang ist er sozusagen "unsichtbar" da die Menschen, in dessen Häuser er einbricht ihn nicht sehen können, und meistens auch gar nichts mitbekommen, dass er überhaupt da war. Sobald er in ihr Haus kommt ist er allerdings "sichtbar", sie dafür unsichtbar für ihn, bis sie sich ihm zu erkennen gibt. Erst durch die Bilder von ihr, die sie in der Fotografenwohnung sieht, wird sie für sich wieder sichtbar. Daraufhin werden beide "sichtbar" bis er im Gefängnis ist, und das "unsichtbarsein" erst richtig lernt. Am Ende ist er nur noch für sie, scheinbar aber für keinen anderen mehr sichtbar.
- Er nimmt sich das 3er Eisen. Das ist wohl der am wenigsten benutzte Schläger... passend zu seinem "benutzen" und gerade "unbenutzten" Häusern.
- Der Golfschläger, und auch das Golfspielen nehmen einen großen Stellenwert im Film ein. Mit ihm befreit er, verletzt er aber auch ein Mädchen. Außerdem scheint es schon fast ein Zwang für ihn zu sein zu spielen, den sie allerdings versucht ihm "abzugewöhnen". Später wird er mit ihm verletzt.
- Existiert er überhaupt wirklich? Wie ist das Ende zu interpretieren? Angenommen er würde da nicht existieren, hiesse das ja, dass sie mehr oder weniger wieder "glücklich" mit ihrem Mann wird, da sie ihm wieder ihre Liebe zeigen kann. Soll der junge Mann vielleicht von Anfang an ein Teil ihres Mannes gewesen sein, den sie vermisst hat? Oder geh ich da in eine völlig falsche Richtung... vielleicht war er ja sozusagen auch einfach ein guter "Geist" der ihr Leben wieder "repariert", ähnlich wie er in den Wohnungen immer Gegenstände repariert.
Da gäbe es wohl noch viel mehr zu sagen, erstmal soll das aber reichen... ich hätte den Film wirklich nicht alleine gucken sollen, soviel Diskussionsbedarf da besteht. Ich muss ihn demnächst wirklich mit anderen noch einmal sehn, damit man gut diskutieren kann. Bis dahin würde ich mich freuen wenn jemand in meinem Kommentarthread etwas zu meinen Überlegungen und Beobachtungen schreiben könnte...
Wie soll ich diesen Film bewerten? Schwere Frage... direkt nach dem Anschauen wäre ich nicht soo hoch gegangen. Vielleicht eine 7,5 oder 8? Mir war schon klar dass da einiges drin steckt, allerdings kam es mir wieder etwas zu sehr so vor, als würde man eine tiefrgründige Aussage absichtlich "verstecken". Jetzt geht mir der Film nicht mehr aus dem Kopf... desto länger ich drüber nachdenke desto mehr Sachen fallen mir ein die plötzlich Sinn ergeben. Leider bin ich aber noch nicht so ganz dahintergekommen, was alles drinnen steckt, weswegen mir das endgültige Fazit imernoch schwer fällt. Aber ein Film der so lange in meinem Kopf bleibt, und ihn dazu bringt auf Hochtouren zu arbeiten verdient auf jeden Fall ne hohe Wertung:
Beamer Rating:
8 von 10
Fazit:
9 von 10 (evtl. sogar mit Tendenz nach oben, mal sehen wie es nach einer 2. Sichtung und weiteren Überlegungen aussieht)
Zu meinem Kommentarthread
#84
Geschrieben 21. März 2005, 21:32
Million Dollar Baby
(Million Dollar Baby)
USA 2004; Regie: Clint Eastwood; Darsteller: Hillary Swank, Clint Eastwood, Morgan Freeman
Kino (Tuschinski/Amsterdam)
Das ist er also der Film der Martin Scorsese die wichtigen Oscars weggeschnappt hat... An meinem Geburtstag habe ich ihn mir in Amsterdam in dem vielleicht coolsten Kino in dem ich bisher war angesehn...
Maggie Fitzgerrald ist eine arme Kellnerin die bisher nicht besonders gut vom Schicksal behandelt wurde. Sehr spät hat sie mit dem Boxen angefangen, zeigt sich hier aber als Naturtalent. Sie setzt alles daran Frankie Dunn, ein Boxtrainer der zwar oft kurz vor dem Titel stand, diesen aber nie bekommen hat, als Trainer zu gewinnen, der sich Anfangs allerdings weigert Frauen zu trainieren. Nachdem Maggie äußerst beharrlich in seinem Gym weiter trainiert, und auch Eddi Dupris (ehemaliger Star Boxe von Frankie und mittlerweile Hausmeister in seinem Gym) sich von ihrem Talent und ihrer Willenskraft überzeugen lässt, fängt Frankie an sie zu trainieren, und das äußerst erfolgreich. Meistens dauern ihre Kämpfe nicht länger als 1 Runde. Der große Titelkampf steht kurz bevor.
Die Schauspieler sind wirklich großartig. Das war es eigentlich auch, was bisher alle Eastwood Filme ausgemacht hat: das Casting und daraus resultierend das großartige Spiel das man als solches schon fast nichtmehr bezeichnen kann. Hatte ich vor den Oscar noch etwas bezweifelt was Clint Eastwood unter den Schauspieler Nominees zu suchen hat kann ich das jetzt vollkommen verstehn. Morgan Freeman hat den Oscar bekommen den er schon längst verdient hat, auch wenn er mir in Shawshank Redemption noch einen Hauch besser gefallen hat.
Kamera und Licht gefallen mir sehr gut... sie schaffen eine gewisse düstere Stimmung die sehr gut in den Film passt. Gerade das Spiel mit Licht und Schatten wird perfekt ausgereizt. War der Film hierfür eigentlich nominiert? Verdient hätte er es auf alle Fälle.
Für mich als Sportfilmfan war der Film wirklich ein Leckerbissen. Ein wirklich gutgemachter Film der das Training, die emotionale und geistige Reifung und natürlich auch die Sportszenen toll darstellt. Außerdem (und das macht vielleicht jeden guten Sportfilm aus) ist er nicht nur ein Sportfilm sondern hat noch viel mehr zu bieten. Das Verhältnis zwischen Clint und Hillary das eben nicht nur rein professionell sondern auch zu einem Vater/Tochter Verhältnis wird passt sehr gut in den Film rein, genauso wie der ganze Charakter von Morgan Freeman, der mich ein bißchen wie die positive Variante von Dennis Hopper in Hoosiers erinnert. Der Film wird sehr packend und auch unterhaltsam erzählt und regt einen trotzdem zum nachdenken an.
Dabei muss man aber auch sagen, dass der Film teilweise doch etwas unrealistisch ist. Ich kann mir kaum vorstellen dass eine Frau die mit 31 erst richtig anfängt boxen zu trainieren noch einmal eine Chance auf einen Titel Kampf hat... noch so einige andere Dinge waren vielleicht nicht ganz realistisch, aber richtig stören tuts mich dann auch nicht, ist eben ein Film und keine Dokumentation. Die Familie von Maggie ist natürlich auch etwas arg aus Stereotypen zusammengesetzt.
Das Ende ist dann natürlich wieder eine Sache für sich... ich hätte nicht erwartet dass der Film sich in diese Richtung entwickelt. Teilweise hat mir das Zuschauen echt weh getan. Außerdem schafft es der Film fragen zu stellen, eine mögliche Antwort zu zeigen, aber dabei einem diese Antwort nicht aufzuzwängen.
Wie fällt mein Fazit aus? Der Film ist kein Raging Bull... will er ja auch nicht sein. Er ist sicher ein sehr amerikanischer Film. Er ist etwas gefühlsduseliger als Aviator, dafür kommt er mir auch runder vor. Wäre ich die Academy gewesen, und würde ich meine Entscheidung ausschließlich auf die gesehenen Filme stützen (also nicht die älteren Filme mit in Betracht ziehen, bez. die Oscars die jemand schon gewonnen hat), ich würde den Regie und auch den Bester Film Oscar Clint Eastwood geben. Insgesamt hat er mich doch noch etwas mehr überzeugt, und ich freue mich auf die DVD mehr als auf die von Aviator. Ein Meisterwerk? Ich sage ja, wenn auch mit Schwächen.
Fazit:
9,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#85
Geschrieben 21. März 2005, 21:43
Matchstick Men
(Tricks)
USA 2003; Regie: Ridley Scott; Darsteller: Nicolas Cage, Sam Rockwell, Alison Lohman
Premiere
Ich hab von dem Film eigentlich nie besonders viel erwartet... klar Ridley Scott ist großartig, Sam Rockwell auch, aber irgendwie ist der Film sehr leise gekommen und sehr schnell wieder verschwunden. Man hat nur sehr wenig drüber gehört. Ich wurde positiv überrascht.
Roy und Frank sind Trickbetrüger und zwar verdammt gute und dreiste. Roy hat außerdem eine Neurose was Sauberkeit angeht und besucht deswegen einen Psychiater der ihm auch Pillen verschreibt. Er muss noch öfter daran denken, dass seine Frau schwanger war als sie ihn verlassen hat, und dass er jetzt vielleicht ein 14 jähriges Kind hat... wie sich kurz darauf herausstellt hat er eine Tochter, die ihn kennenlernen will und dann kurzerhand für ein paar Tage bei ihm einzieht. Die beiden verstehen sich prima, wenn sich auch Roy in seiner Vaterrolle öfter mal etwas unsicher vorkommt. Als sie herausfindet was ihr Vater macht ist sie nicht etwa geschockt... sie will mitmachen.
Ein wirklich netter Film... die Machart hat mich teilweise an Oceans Eleven erinnert, weil auch hier alles sehr beschwingt passiert, und die Verbrechen sehr elegant und ohne jegliche Gewalt vonstatten gehen. Nach einer Weile geht es allerdings weniger um die Verbrechen und mehr daraum wie Roy mit seinem Leben und vor allem seiner Tochter klar kommt. Das ist sehr liebenswürdig und teilweise auch lustig erzählt.
Die Schauspieler machen ihren Job alle recht ordentlich... vielleicht sollte man das Mädchen etwas hervorheben, allerdings scheint ja immer das Spiel von Kindern etwas herausragender zu sein als das von Erwachensen.
Das Tempo des Films ist sehr gut gewählt so dass er nie langweilig wird.
Was kann ich noch über den Film schreiben? Eigentlich nichts... sehr nette Unterhaltung mit guten Schauspielern und einem guten Ende.
Beamer Rating:
6 von 10
Fazit:
7,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#86
Geschrieben 23. März 2005, 21:19
Dragonfly
(Im Zeichen der Libelle)
USA 2002; Regie: Tom Shadyac; Darsteller: Kevin Costner, Susanna Thompson
DVD
Der Film hat mich eigentlich nie besonders interessiert, aber da es ihn bei Amazon praktisch gratis zu "The Village" gab hab ich natürlich zugegriffen.
Joe Darrow hat seine Frau Emily verloren. Sie war als Arzt Entwicklungshelfer in einem 3te Welt Land und wurde dort Opfer eines Busunglücks. Joe hat das Gefühl als wolle seine Frau mit ihm Kontaktaufnehmen, da ihm einige seltsame Dinge passieren und die Kinder in der Station, in der seine Frau arbeitete, die Nahtoderfahrungen hatten ihm eine Botschaft von ihr überbracht haben: er soll zu ihr, zu dem Regenbogen...
Ein weiterer Mysterythriller... was diesen hier vielleicht etwas abhebt ist, dass er nicht wirklich gruselig sein will, da seine Frau ja warscheinlich eher positive Absichten hat. Trotzdem baut er auf ziemlich ähnliche Dinge und Effekte auf wie die meisten anderen Mystery Filme.
Ich bin kein großer Kevin Costner Fan... seit The Untouchables gings eigentlich nur bergab mit ihm. Jedenfalls hat er mich in dem Film nicht genervt und seine Aufgabe eigentlich ganz gut erledigt.
Der Film an sich ist teilweise auch noch ganz interessant, verspielt das nur leider zu oft wieder. Charaktere wie der kleine schwarze Junge oder seine Nachbarin peppen das ganze auf, nur um dann durch Vorhersehbarkeiten, Dinge die schon zu oft da waren oder einfach uninspiriert sind die Atmosphäre wieder zu zerstören. Das Ende hat mich dann anfangs doch auch eher genervt. Mit der Sache konnte ich mich eigentlich nur wenig anfreunden... danach wirds zwar noch etwas besser, aber wirklich überzeugt hat mich der Film nicht.
Überflüssig...
Beamer Rating:
6 von 10
Fazit:
5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#87
Geschrieben 09. April 2005, 17:44
In Good Company
(Reine Chefsache)
USA 2004; Regie: Paul Weitz; Darsteller: Topher Grace, Dennis Quaid, Scarlett Johansson
Kino (Cinedom)
Eigentlich wollte ich in den Film ja gar nicht... aus gegebenen Anlass habe ich dann aber doch meine Freundin in den Film eingeladen, und zu meiner Überraschung hat er mir besser gefallen als ihr.
Dan Foreman ist Leiter des Anzeigenverkaufs bei einer erfolgreichen Sportzeitschrift. Als diese allerdings an einen großen Konzern verkauft wird, kommt ein aufstrebender Jungmanager (Carter Duryea) in die Firma und nimmt Dans Platz ein, der von da an nur unter dem gerade Mal mitzwanziger arbeitet. Carter wurde außerdem gerade von seiner Frau verlassen und sehnt sich nach einem "normalen" Familienleben. Zwischen ihm und Dan entsteht eine eigenartige Beziehung, teils Freundschaft, teils `ich könnte auch dein Vater sein und wäre hier der bessere Chef' Carter hängt sich an Dan an, um seiner Einsamkeit zu entfliehen. Da trifft er dann auch auf Dans Tochter...
Nach der Vorschau, dem Titel, und eigentlich auch dem Cover habe ich eine nette romantische Komödie erwartet... meistens sind romantische Komödien vor allem kitschig, klischeehaft und unrealistisch. Das alles ist Reine Chefsache nicht, bzw. fast nicht.
Die Ausgangssituation ist schonmal erfrischend anders: Der Chef verliebt sich in die Tochter seines Angestelltens, nicht wie sonst meistens der Angestellte verliebt sich in die Tochter des Chefs. Außerdem ist der Film auch nicht sonderlich witzig... das hört sich negativ an, kommt dem Film aber vielleicht zu gute. Äußerst feinfühlig wird hier eine durchaus interessante Geschichte erzählt die vor allem von den tiefgründigen Figuren lebt. Jede Figur ist mehr als nur ein Pappaufsteller, jede Figur wirkt äußerst real.
Dem kommt natürlich zu gute, dass die Schauspieler allesamt eine wirklich gute Leistung abliefern. Vor allem Topher Grace, der mir bisher nur von der 70er Shor ein Begriff war, hat mich überrascht. Von dem würde ich wirklich gern mehr sehen, auch in ganz anderen Rollen! Mit kleinen Nuancen und Gesten kann er schon mehr ausdrücken als die meisten anderen in seinem Alter.
Auch das Ende ist erfreulich unkitschig und bleibt der Geschichte treu. Insgesamt ist es bestimmt kein großartiger Film... Man könnte fast fragen wer eigentlich so einen Film braucht, weder besonders witzig, besonders romantisch oder besonders künstlerisch, noch sagt er uns etwas das wir davor noch nicht wussten. Allerdings fand ich es sehr erfrischend mal wieder einen Film zu sehen der so glaubhafte Charaktere hat und nicht dem Kitsch verfällt, und dabei noch viel Spaß macht.
Fazit:
7,5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#88
Geschrieben 09. April 2005, 17:56
Enemy of the State
(Staatsfeind Nr. 1)
USA 1998; Regie: Tony Scott; Darsteller: Will Smith, Gene Hackman, Lisa Bonet
DVD
Einer der Bruckheimer die ich noch nicht gesehen hatte... eine Freundin hat mir den empfohlen, und als ich ihn für 7,99 gesehn hab, hab ich zugeschlagen.
Robert Clayton Dean ist erfolgreicher Anwalt, Familienvater und mit seinem Leben eigentlich so richtig zufrieden, bis er in Besitz eines Bandes kommt das zeigt, wie ein Regierungsabgeordneter von einem anderen ermordet wird. Von da an ist die NSA hinter ihm her, und zwar mithilfe von Sateliten, Überwachungskameras, Mikrofonen und Peilsendern. Robert ist dabei erstmal völlig ahnungslos, und als auch noch seine Informantin und frühere Freundin ermordet wird, sucht er ihren Informanten auf, der zufällig früher selbst für die NSA gearbeitet hat, und mittlerweile eher gegen die NSA operiert.
Big Brothers watching you... darum geht wohl eigentlich der Film. Er zeigt erschreckend auf zu was eine Überwachungsregierung fähig sein könnte. Jedenfalls versucht er das, es ist und bleibt eben ein Bruckheimer Film, und besonders tiefgründig waren die noch nie. Dafür hält der Film ein hohes Tempo von Anfang an, und bringt die Atmosphäre des gejagt werdens und nirgends sicher zu sein sehr gut rüber.
Der Film unterhält, aber den Film vergisst man auch schnell wieder. Wenn man allerdings nur einen netten Abend verbringen will ist er vielleicht genau das richtige.
Ich war nur doch etwas erschüttet darüber wie schlecht die Bildqualität der DVD war...
Beamer Rating:
6 von 10
Fazit:
7 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#89
Geschrieben 09. April 2005, 18:29
Duplex
(Der Appartment Schreck)
USA 2003; Regie: Danny DeVito; Darsteller: Ben Stiller, Drew Barrymore
DVD
Noch so ein Film der mich eigentlich nie interessiert hat... da bringt ihn meine Freundin eines Abends von der Videothek mit, und so komm ich dann doch in den "Genuss" dieses Films.
Alex und Nancy sind ein jung verheiratetes Paar die sich endlich ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Mit rießen Glück finden sie ein Haus das perfekt für sie wäre, und dabei auch besonders billig, der einzige Haken: eine alte Frau wohnt noch in dem Haus zur Untermiete... kein Problem denken sich die beiden, soo schlimm kann die alte Frau schon nicht sein, und lange leben wird sie warscheinlich auch nicht mehr... weit gefehlt, von da an tyrannisiert die nette alte Dame die beiden so lange, bis diese die alte Dame loswerden wollen.
Noch eine Komödie die nicht wirklich besonders lustig ist... allerdings will diese es sein. Die meisten Gags zünden allerdings nicht, was bei einem solchen Film, der außerdem äußerst übertrieben (fast schon wie Kevin allein zu Haus) gedreht ist doch relativ fatal ist.
Was den Film trägt sind die sehr sympathischen Hauptdarsteller. Durch sie macht der Film am Ende dann doch noch etwas Spaß, aber sehen muss man diesen Film eigentlich nicht.
Beamer Rating:
4 von 10
Fazit:
5 von 10
Zu meinem Kommentarthread
#90
Geschrieben 09. April 2005, 18:49
The Girl Next Door
(The Girl Next Door)
USA 2004; Regie: Luke Greenfield; Darsteller: Elisha Cuthbert, Emile Hirsch
DVD
Auf den Film bin ich nur durch ein Filmtagebuch von jemand anderem gekommen... bis dahin dachte ich (und warscheinlich die meisten anderen auch), der Film wäre nur ne billige American Pie Kopie...
Matthew ist ein sehr guter Schüler der, um auf ein gutes College gehen zu können, das Stipendium für den Schüler mit den höchsten Moralvorstellungen bekommen will. Außerdem ist er als quasi Streber eher ein Aussenseiter in der Schule, der Geeks als Freunde hat. Eines Tages zieht dann ein Mädchen nebenan ein... und was für eins! Matthew soll ihr erstmal die Stadt zeigen, die beiden werden gute Freunde, bis er von seinem Freund darauf hingewiesen wird, dass sie Pornodarstellerin ist.
Wow, was für ein Film... und das nicht nur wegen Elisha Cuthbert. Selten hab ich eine so kreative und zum Brüllen komische Teenie Komödie gesehn. Der Vergleich mit American Pie hingt meiner Meinung nach gewaltig... ich hab ihn eher mit Detroit Rock City verglichen. Die beiden haben einen sehr ähnlichen Humor und sind auf die selbe Art kreativ!
Dabei ist der Film allerdings auch nicht albern, lässt die Charaktere nicht blass bleiben und wartet auch nicht mit einem kitschigen Ende auf, nein er macht meiner Meinung nach in dem Metier so gut wie alles richtig.
Wahrscheinlich hat er auch noch einige Insider Gags versteckt die Leuten vorbehalten bleiben, die sich mit den ganzen Pornostars besser auskennen, aber auch so gibt es noch genug witzige Situationen.
Auf jeden Fall einen Film den man immer mal wieder auspacken kann, auch gerade wenn mal mehrere Leute da sind, und das nicht nur wegen diesem Anblick:
Beamer Rating:
7,5 von 10
Fazit:
8 von 10
Zu meinem Kommentarthread
Besucher die dieses Thema lesen: 1
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0