Reality, what is it good for?
#571
Geschrieben 04. Januar 2009, 17:04
Diese britische Comedy unterscheidet sich doch gewaltig von ihren amerikanischen Zeitgenossen. Anfangs dachte ich noch mich erwartet ein zweites “The Big Bang Theory”, doch weit gefehlt: Gegen die Nerds von der Insel erscheinen selbst Sheldon und Co. noch relativ normal. Man muss sich als Zuschauer erst einmal an den abgedrehten Humor gewöhnen, der oft wirklich jeder Beschreibung spottet. Ist man dem wilden Treiben jedoch erst einmal in die Falle gegangen gibt es kein zurück mehr. Ich kann mich wahrlich nicht daran erinnern, das letzte Mal bei einer Show so laut gelacht zu haben!
Die erste Staffel ist wie gesagt noch etwas gewöhnungsbedürftig in Sachen Humor. Ebenso bremst die Begrenzung der Location auf das IT Büro das Geschehen etwas aus, dennoch zeigt sich schon früh das große Potential der Serie. Mit Beginn von Staffel zwei gibt es einen enormen Qualitätsschub, was besonders der Erweiterung von Roy und Moss’ Lebensraum zu verdanken ist. Erlebnisse in der normalen Welt sind für die beiden sympathischen Nerds doch stets ein großes Abenteuer - und für den Zuschauer ein Pool nie enden wollenden Humors.
Die dritte Staffel kann die an sie gestellten Erwartungen voll und ganz erfüllen und überzeugt mit einer guten Mischung aus abgedrehten Geschichten (besonders um Douglas Renholm) und nerdigen Gags (Jen und das Internet). Dank der geringen Anzahl von sechs Episoden pro Staffel machen sich absolut keine Längen bemerkbar und ich fange schon jetzt an die IT Abteilung von Renholm Industries zu vermissen. Simply marvelous: 9/10 Punkte.
#572
Geschrieben 05. Januar 2009, 11:18
Die Staffel beginnt relativ unspektakulär mit der Auflösung des Cliffhangers aus Season 3. Daraufhin folgt die Suche nach Cordelia, welche ebenso undramatisch beendet wird. Mit ihrer Rückkehr zieht auch das Unbehagen ein: Seltsame Charaktereigenschaften und fast schon nervige Handlungsstränge beginnen sich zu entwickeln. Als zur Staffelmitte die Geschichte kippt, macht plötzlich alles auf grausame Weise Sinn. Bis es dann richtig in die Vollen geht gibt es noch ein Wiedersehen mit Angelus, Faith und Willow - alles Zusammentreffen, die einen Whedonite wirklich glücklich machen!
Das über beinahe ein Viertel der Staffel gestreckte Finale rund um Jasmine bildet letztendlich den krönenden Abschluss. Gina Torres (Zoe, “Firefly” & “Serenity”) überzeugt hier als hinterhältiges gottähnliche Wesen, welches die gesamte Menschheit zu manipulieren versucht. Schön ist hier besonders der Alleingang von Fred zu beobachten. Auch der finale Twist der Staffel ist gar wunderbar und zeigt einmal wieder, dass es im Buffyverse keine klaren Grenzen gibt, sondern sich alle Figuren in einer Grauzone bewegen.
Die letzte Episode lässt große Veränderungen erahnen und ich bin wirklich mehr als nur gespannt, wie diese umgesetzt werden. Sorgen mache ich mir jedoch keine, da vertraue ich einfach Joss Whedon, der jede Veränderung als Weiterentwicklung sieht und die Serie somit nicht Gefahr läuft der Stagnation zu erliegen. Ganz großes Kino: 9/10 Punkte.
#573
Geschrieben 05. Januar 2009, 15:42
Die kurzweilige birtische Drama-Serie ist wie gemacht für Fans von Monsterfilmen. So überrascht es auch wenig, dass stets ein Monster-of-the-Week im Mittelpunkt der Handlung steht. Aufgrund der begrenzten Episodenzahl fallen die Abnutzungserscheinungen noch nicht allzu sehr ins Gewicht, zumal die Handlung gegen Ende noch einmal kräftig anzieht. Insgesamt ist das Konzept aber noch sehr ausbaufähig und es wird sich zu sehr auf die - zugegebenermaßen äußerst sehenswerten - Kreaturen-Effekte verlassen.
Neben der visuell beeindruckenden Monsterhatz ist mir die Vielzahl der unterschiedlichen Charaktere positiv aufgefallen. Sicherlich vorwiegend Stereotypen, doch immerhin von der sympathischen Sorte. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, was die doch recht formelhaften Geschichten zumindest zeitweise auflockert. Von der Inszenierung und dem Aufbau der Episoden braucht man den Vergleich zu amerikanischen Serien nicht scheuen. Der britische Charme wirkt meist sogar eher erfrischend.
Die erste Staffel von “Primeval” ist bestimmt keine Pflichtserie, doch Monsterfreunde sollten sie durchaus im Auge behalten. Wenn sich die zweite Staffel nun so entwickelt, wie es die letzte Episode vorgegeben hat, dann werde ich wohl dran bleiben: 7/10 Punkte - inklusive einem Punkt für die CGIs der Kreaturen.
#574
Geschrieben 13. Januar 2009, 17:56
Wie sehr mir “The King of Queens” über die Jahre ans Herz gewachsen ist, kann man in meinem Eintrag zur ersten Sichtung der Serie nachlesen. Dieses Mal habe ich mich auf die Bewertung der einzelnen Staffeln konzentriert, die qualitativ leider größeren Schwankungen unterlegen sind. Besonders gegen Ende fehlen neue Ideen und die Handlung hat sich zu oft in Gefilden festgefahren, denen ich nicht mehr sonderlich viel abgewinnen konnte. Doch nun genug des Vorgeplänkels und viel Spaß mit der Kritik zu neun Staffeln rund um Doug, Carry, Arthur und Co.
Season 1
Die ersten 25 Episoden der Serie kann ich nicht mehr wirklich objektiv beurteilen. Zu oft gesehen, zu oft gelacht. Selbst nach der bestimmt fünften Sichtung - zum ersten Mal im Original - konnte ich oft nicht an mich halten. Die Charaktere sind absolut glaubhaft und die Geschichten der Episoden frisch und unverbraucht. Kevin James, Leah Remini und Jerry Stiller spielen unglaublich. Einziger Kritikpunkt: Das kommentarlose Herausschreiben von Carries Schwester Sara. Ein nahezu perfekter Einstand in die Welt der Sitcoms: 10/10 Punkte.
Season 2
Die zweite Staffel setzt die hohe Qualität der ersten nahtlos fort. Neben einigen wahren Knüllerfolgen - z.B. “Unwichtiges in Klammern gesetzt” (OT: “Assaulted Nuts”) oder “Gib dem Affen Zucker” (OT: “Doug Out”) - mischen sich leider auch einige nicht ganz so starke Episoden - z.B. “Spiele von gestern” (OT: “Block Buster”) - unter die 25 Episoden der zweiten Staffel. Vielleicht hängt dieser Eindruck aber auch nur damit zusammen, dass ich die Folgen der zweiten Staffel wirklich schon beinahe auswendig kenne. Negativ aufgefallen sind mir einzig ein paar Ungereimtheiten in Bezug auf die Gesamtgeschichte (u.a. Kennenlernen von Doug und Carrie). Immer noch sehr stark: 9/10 Punkte.
Season 3
Auch im dritten Jahr verliert die Serie nichts von ihrem Unterhaltungswert. Im direkten Vergleich mit der Vorgängerstaffel kam mir die Qualität der Folgen sogar noch etwas höher vor. Episoden wie “Trio Infernale” (OT: “Strike Out”), “Kampf der Giganten” (OT: “Paint Misbehavin’”) oder “Schwimmende Nachbarn” (OT: “Swim Neighbors”) haben sich - zu Recht - in den Annalen der Seriengeschichte festgesetzt. Mit “Kindertheater 1&2″ (OT: “Pregnant Pause 1&2″) werden am Ende sogar ernstere Töne angeschlagen, was meiner Meinung nach der Glaub- und Liebenswürdigkeit der Charaktere zugute kommt. Nicht verzeihen kann ich allerdings die Brüche in der Logik der Serie: Das Herausschreiben von Ritchie sowie das Kommen und Verschwinden von Dougs Schwester Stephanie sind in dieser Form - nämlich ohne Erklärung jeglicher Art - fast schon indiskutabel. Dehalb gibt es auch nur: 9/10 Punkte.
Season 4
Im vierten Jahr ist bei den Heffernans nun endgültig Routine eingekehrt. Die Geschichten sind abgedrehter und Figuren entfernen sich noch ein Stück weiter von der Realität. Doch es gibt auch ernsterere Storylines, wie die Trennung von Deacon und Kelly. Im Staffelfinale “Psychokisten” (OT: “Shrink Wrap”) sind die Gaststars William Hurt und Jerry Stillers Sohn Ben Stiller erwähnenswert. Neben dieser abschließenden Episode haben es mir besonders “Discofieber” (OT: “Dougie Nights”), “Happy Hour” (OT: “Lush Life”) und “Reich für einen Tag” (OT: “Eddie Money”) angetan. Insgesamt also eine äußerst unterhaltsame Staffel, wenngleich einige Gags bereits anfangen sich zu wiederholen: 9/10 Punkte.
Season 5
Wieder einmal geht ein Jahr in der Serie zu Ende. Stilistisch und inhaltlich lässt sich kaum eine Entwicklung zur Vorgängerstaffel ausmachen, insofern bleiben sowohl Innovationen, aber eben auch gröbere Schnitzer aus. Am besten haben mir bei der aktuellen Sichtung “Margys Song” (OT: “Flame Resistant”), “Ein Männlein steht im Walde” (OT: “Flash Photography”) sowie die Episoden rund um den Schimmel - allen voran “Russisches Roulette” (OT: “Steve Moscow”) - gefallen. Den Handlungsstrang um Spences Freundin fand ich ebenso grandios. Insgesamt also eine wirklich unterhaltsame Season, wenngleich sich die Abnutzungserscheinungen weiter abzeichnen: 9/10 Punkte.
Season 6
Das sechste Jahr hatte ich als relativ große Enttäuschung in Erinnerung. Nachdem ich die ersten fünf Seasons teils schon mitsprechen konnte, waren die neuen Folgen damals wohl einfach zu neu. Bei der aktuellen Sichtung habe ich mich dagegen sehr gut unterhalten gefühlt. Die eröffnende Doppelfolge “Weniger ist mehr” (OT: “Doug Less”) ist wirklich äußerst gelungen und mit “King Pong” (OT: “King Pong”) geht es sogleich vergnüglich weiter. Bis zum gelungenen Staffelfinale “Der Bigamist” (OT: “Awful Bigamy”) gilt es allerdings auch einige weniger gelungene Folgen, wie “Affenstress” (OT: “Dreading Vows”) oder “Urlaub in der Hölle” (OT: “Precedent Nixin’”) zu überstehen. Wie immer mehr Episoden zeichnen sich diese durch eine merklich unsympathischere Zeichnung der Hauptcharaktere aus, was allerdings den Storylines um die Nebenfiguren - allen voran denen um Spence Olchin - zugute kommt. Immer noch sehr gute Unterhaltung, allerdings mit leichter Tendenz nach unten: 8/10 Punkte.
Season 7
Die siebte Staffel setzt den Trend, der im vorhergehenden Jahr begonnen wurde weiter fort: Die Geschichten werden immer überdrehter und die Charaktere gleiten weiter in die reine Karikatur ab. Besonders das Serienfinale “Die Immobilienhaie” (OT: “Buy Curious”) stellt hier einen negativen Tiefpunkt dar. Dennoch bietet auch diese Staffel teils ausgezeichnete Episoden mit einigen Lachern: “Der Barkeeper” (OT: “Pour Joudgement”) oder “Schlechte Karten” (OT: “Van, Go”) und ganz besonders “Endlich wieder Schule!” (OT: “Hi, School”) sind gute Beispiele dafür. Dennoch ist neben Stagnation ein weiterer Qualitätsabfall festzustellen, weswegen ich nicht umhin komme meine Wertung nach unten zu korrigieren: 7/10 Punkte.
Season 8
Im vorletzten Jahr schafft es die Serie mich wieder etwas mehr zu überzeugen. So gab es einige Episoden über die ich wirklich herzhaft lachen konnte, wie z.B. “Pension des Grauens” (OT: “Inn Escapable”) oder “Zweites Heim, Glück allein” (OT: “Apartment Complex”). Wirklich herausragend - sogar staffelübergreifend - fand ich zudem “E-Mail für dich” (OT: “G’Night Stalker”) zumal hier endlich einmal die starre Erzählstruktur gebrochen wird und wenigstens etwas Experimentierfreude zu spüren ist. Grandios! Da der Rest der Staffel aber irgendwie nur nett ist und absolut keine Weiterentwicklung bietet, gibt es insgesamt dennoch nicht mehr als 7/10 Punkte.
Season 9
Die finale Staffel von “The King of Queens” hatte mich bei der Erstsichtung schwer enttäuscht. Auch jetzt kann ich mich mit den letzten Episoden nur schwer anfreunden. Zu viel künstliches, repetetives Drama. Zu wenig Humor. Wirklich kein schöner Abschluss für eine Serie, die neun Jahre lang mit großem Erfolg lief - besonders da in der deutschen DVD-Version die versöhnlich stimmende Endmontage fehlt. Die vorherigen Episoden liegen dagegen auf dem Niveau der Vorgängerstaffel und können durchaus überzeugen. Nett fand ich z.B. “Die neue Familie” (OT: “Mama Cast”) oder “Jessica” (OT: “Affair Trade”), also die ersten beiden Episoden der Staffel was noch einmal zeigt, dass es mit der Qualität besonders gegen Ende doch ziemlich bergab ging. Insgesamt kein Totalschaden, doch weit davon entfernt ein würdiger Abschluss für die Serie zu sein: 6/10 Punkte.
Die Gesamtbewertung der Serie fällt mir nun fast wieder etwas schwer, besonders da mir die schwächeren Episoden noch zu gut im Gedächtnis sind. Doch das soll den Klassikerstatus, den die ersten vier bis fünf Staffeln bei mir einnehmen nicht schmälern. “The King of Queens” ist auch heute noch eine wirklich lustige klassische Sitcom. Für Freunde des Genres führt - trotz schwachem Abschluss - kein Weg an der Serie vorbei: 8/10 Punkte.
#575
Geschrieben 15. Januar 2009, 22:15
Eine objektive Kritik abzugeben ist für mich in diesem Fall wirklich unmöglich. Zu oft habe ich die abenteuerliche Reise mit Littlefoot, Cera, Petrie, Ducky und Spike schon angetreten. Zu oft habe ich den vertrauten Tönen gelauscht. Zu oft um Littlefoots Mutter getrauert. Zu oft bin ich vor Scharfzahn geflohen und zu oft war ich bei der Entdeckung des großen Tals dabei. Manche Gefühle sind für mich untrennbar mit der Geschichte verbunden, die ich durch unzählbare Sichtungen des Films und dem Lauschen des Hörspiels verinnerlicht habe, wie kaum eine zweite.
Heute sind mir anfangs jedoch einige Dinge aufgefallen, auf die ich früher nie geachtet hätte: Die Qualität der Zeichnungen ist weit davon entfernt Disney-Standard zu erreichen - und dennoch sind die Animationen wirklich wunderbar gelungen und transportieren die Charaktere ganz famos. Einige Elemente erschienen mir auch teils etwas kindisch, doch bereits nach ein paar Minuten war ich wieder wie gefangen in diesem wunderbar altmodischen Animationsfilm. Eine Schande nur, dass die Qualität der deutschen DVD so dermaßen bescheiden ist. Digital überarbeitet? Da kann man wirklich nur auf eine Neuauflage hoffen, denn der deutsche Ton ist für mich bei diesem Film Pflicht.
“In einem Land vor unserer Zeit” erzählt eine wunderschöne Geschichte von Freundschaft, Toleranz und dem ersten großen Abenteuer. Wohl einer der schönsten Kinderfilme abseits von Disney - und auf jeden Fall ein Film, der immer einen besonderen Platz in meinem Herzen besitzen wird: 9/10 Punkte.
#576
Geschrieben 17. Januar 2009, 12:56
In den letzten Jahren ist ein neues Subgenre des Actionfilms entstanden. Der abgedrehte Comicactioner. Filme wie “Crank” oder “Shoot ‘Em Up” machten keinen Hehl mehr daraus Actionszenen nur zum Selbstzweck zu zelebrieren. Die Geschichte war dabei stets nur nebensächlich. Angereichert mit zynischem Humor und coolen Hauptfiguren und fertig war der Actionkracher. Die geringen Laufzeiten von weit unter 90 Minuten ließen zudem keine Langeweile aufkommen.
Die Comicverfilmung “Wanted” schickt sich nun an, die übertriebene Action auf den Höhepunkt zu treiben - und das gelingt ihr auch. Zeitlupenmontagen und berstende Schädel. Ein Ballett in blutroter Ästhetik. Wahrlich famos und auf bizarre Weise wunderschön anzusehen. Leider jedoch hat der Film nicht nur sinnbefreite Actionchoreographien zu bieten. Es ist die Handlung, die dem Machwerk zum Verhängnis wird.
Eine Bruderschaft von Killern. Der Webstuhl des Schicksals. Viel Gerede um Bestimmung und Vorhersehung. Morgan Freeman in seiner typischen Rolle. Der mysteriöse Laberer. Was ist nur aus ihm geworden? Angelina Jolie hat ihren Zenit als Sexsymbol auch schon längst überschritten. Die pseudoerotische Coolness wirkt über weite Strecken nur aufgesetzt. Alleine der sympathische James McAvoy (Mr. Tumnus, “Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia”) weiß zu überzeugen.
“Wanted” hätte wirklich ein großer Actionspaß werden können. Eine halbe Stunde kürzer, weniger Gerede und mehr Mut sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Letztendlich bleibt nur ein moralisch zweifelhafter Mysteryactioner, der durchaus unterhaltsam ist, jedoch einen schalen Nachgeschmack hinterlässt. Nett anzusehen, aber eben nicht mehr: 6/10 Punkte.
#577
Geschrieben 21. Januar 2009, 20:37
Das offensichtlichste Merkmal der Serie ist wohl ihr Inszenierungsstil: Es werden nur subjektive Kameraeinstellungen verwendet. Man erlebt das Geschehen folglich komplett durch die Augen der Protagonisten - und befindet sich damit meist in den Köpfen des ungleichen Duos Mark Corrigan (David Mitchell) und Jeremy Osborne (Robert Webb). Wie es sich für eine Peep Show gehört, gibt es hier auch keine Geheimnisse und man bekommt alle - oft wirklich schmutzigen - Gedanken der Hauptpersonen ungefiltert mit. Herrlich, so müssen Voice-over eingesetzt werden!
Das Konzept der Serie ist wirklich einfach und lässt sich a. durch die Inszenierung und b. durch die Charakterisierung der beiden Hauptfiguren beschreiben: Mark Corrigan ist ein Spießer wie er im Buche steht. Zumindest oberflächlich betrachtet. Am liebsten beschäftigt er sich mit Geschichte (Krieg und so) und versucht verzweifelt die Oberhand in seinem Leben zu gewinnen, was nicht einfach ist hat er mit Jeremy Osborne doch den perfekten Chaoten an seiner Seite. Auf der Suche nach dem großen musikalischen Durchbruch mit seinem Kumpel Super Hans (ja, wirklich!) hängt Jeremy den ganzen Tag in der gemeinsamen Wohnung herum und macht - wenn man es genau betrachtet - nichts. Gar nichts. Einzig die Suche nach der perfekten Frau - wenngleich die Ansichten nicht unterschiedlicher sein könnten - scheint die beiden Freunde zu vereinen.
Der Humor der Serie ist oft wirklich bitterböse und alle US-Comedy-Grenzen sprengend. Auch wenn sich die Handlung teils an der Grenze des guten Geschmacks bewegt, so ist es doch erstaunlich wie sympathisch die Charaktere gezeichnet sind. Man hat zudem immer noch die Gewissheit einen Fernseher zwischen sich und den El Dude Brothers zu haben. Doch selbst mit physikalischer Grenze werden neue Rekorde im Fremdschämen aufgestellt. “Peep Show” läuft in dieser Disziplin wirklich nahezu konkurrenzlos und könnte selbst Larry David noch zum Staunen bringen.
Durch die für UK-Serien typische Aufteilung von sechs Episoden pro Staffel sieht man sich als Zuschauer auch nie wirklich satt an dem Geschehen. Es gibt stets einen Haupthandlungsstrang und unzählige absurde Nebenschauplätze. Die fünf Staffeln waren auf jeden Fall erschreckend schnell durchgeschaut. Nicht verstehen kann ich die hierzulande - im Vergleich zu z.B. “The IT Crowd” - geringe Popularität der Show. Deshalb lautet mein Rat: Anschauen! Und das am besten bevor das US-Remake kommt. Wirklich unglaublich komisch: 10/10 Punkte.
#578
Geschrieben 24. Januar 2009, 13:38
Im Vergleich zur ersten Staffel ist ein deutlicher Fortschritt festzustellen, der vor allem der Episoden übergreifenden Handlung zu verdanken ist. Zwar ist diese nicht sonderlich innovativ - wieder einmal gibt es eine Verschwörung innerhalb einer Geheimorganisation - doch kommt es dadurch zu neuen Spannungen zwischen den Figuren. Die Kreaturen stehen somit nicht mehr so aufdringlich im Vordergrund, wie noch in den ersten sechs Episoden.
Das Spiel mit der Veränderbarkeit der Zukunft hat zudem Potential, wenngleich der Cliffhanger im Vergleich zur ersten Staffel eher plump ausfällt. Insgesamt darf man sich aber nicht beschweren, da die Serie sowieso eher von ihren Schauwerten lebt und diese sind nach wie vor grandios. Erneut meine dicke Empfehlung für Monsterfreunde.
Nach inzwischen 13 Episoden hat sich die Serie ganz gut entwickelt, ob ich nun allerdings - nachdem die DVDs durchgeschaut sind - bei der dritten Staffel wieder zugreife steht dagegen noch in den Sternen. Unterhaltsame Monsteraction mit britischem Flair für Zwischendurch: 7/10 Punkte.
#579
Geschrieben 24. Januar 2009, 23:14
Im letzten Jahr der Serie hat Joss Whedon noch einmal größere Veränderungen eingeführt: Die Champions übernehmen die L.A.-Niederlassung von Wolfram & Hart. Kaum zu glauben. Somit ist die Situation anfangs nicht nur für die Charaktere ungewohnt. Auch ich fand es äußerst befremdlich und konnte mich nie so richtig heimisch fühlen, was unseren Helden größtenteils aber auch nicht anders ging. Durch das veränderte Setting und die neuen Möglichkeiten bzw. Gefahren, veränderten sich auch die Geschichten. Ich hatte oft beinahe schon das Gefühl eine ungewöhnliche Anwaltsserie zu verfolgen. Doch ab Mitte der Staffel wurde der große Plan langsam ersichtlich - und auch wenn der Weg zum Finale doch etwas gehetzt schien, so ist die Rahmenhandlung einmal wieder ganz großes Kino.
Der für Joss Whedon typische Verlust einiger Figuren wird - zumindest teils - durch das Auftauchen von Spike ausgeglichen. Ach, Spike. Ein wunderbarer Charakter, der damit erfolgreich dem Serientod des Finales von “Buffy: The Vampire Slayer - Season 7″ entkommen ist. Besonders im Zusammenspiel mit Angel eine herrliche Kombination! Cordelias Ableben hat mich nach ihrer relativ schwachen Vorstellung in “Angel - Season 4″ nicht so schwer getroffen, wie befürchtet. Da hatte ich am Fred/Illyria-Handlungsstrang schon mehr zu knabbern. Glücklicherweise ist uns wenigstens die wunderbare Amy Acker erhalten geblieben.
Das Serienfinale selbst wirkt beinahe etwas überstürzt, was vermutlich daran liegt dass die Absetzung auch für Joss Whedon und die Autoren relativ überraschend kam. Dennoch wurde in der letzten Episode versucht noch einmal allen Charakteren Tribut zu zollen, was auch gelingt. Die letzten Momente zwischen Wesley und Fred/Illyria waren für mich mit die bewegendsten der gesamten Serie. Die finalen Szenen lassen auf eine epische Fortführung der Geschichte schließen, die es wenigstens in Comicform gibt. Im Moment kann ich mir das nach diesen emotionalen letzten Momenten jedoch nur schwer vorstellen. Insgesamt platziert sich die fünfte Staffel dadurch recht weit vorne im Staffel-Ranking, wobei wirklich jede einzelne Season großartige Unterhaltung bietet:
1. “Angel - Season 3″
2. “Angel - Season 2″
3. “Angel - Season 5″
4. “Angel - Season 4″
5. “Angel - Season 1″
Für mich geht mit “Angel” eine Ära zu Ende. Nun kenne ich alle Joss Whedon-Serien und auch wenn ich es anfangs nie für möglich gehalten hätte, steht das Buffyverse dem “Firefly” ’Verse in nichts nach. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass FOX “Dollhouse” wenigstens eine geringe Chance einräumt. Doch nun folgt erst noch die Bewertung für die finale Staffel dieser grandiosen Serie und die lautet, wie zu erwarten: 9/10 Punkte.
#580
Geschrieben 25. Januar 2009, 11:51
Die Prämisse ist simpel: Prot (grandios gespielt von Kevin Spacey) behauptet vom Planeten K-PAX zu sein und der Erde einen Besuch abzustatten. Daraufhin wird er eingewiesen und von Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) in Behandlung genommen. Die nun folgenden Sitzungen sind bestimmt von der Suche nach der Wahrheit, doch schon bald muss Dr. Powell erkennen, dass es die absolute Wahrheit nicht gibt. Es gibt nur Hoffnung und den damit verbundenen Glauben, was besonders den anderen Patienten des Sanatoriums einen neuen Sinn im Leben gibt.
Diese relativ einfache Geschichte verpackt Regisseur Iain Softley in faszinierende Bilder. Licht ist nicht nur inhaltlich ein großes Thema, es bestimmt auch die Inszenierung. Getragen wird der Film zudem von einem beinahe schon hypnotischen Score, der uns immer weiter in Prots Welt zu ziehen scheint. Dabei wird offen gelassen, wo oder was Prots Welt letztendlich ist. Der Film bleibt doppeldeutig bis zur letzten Sekunde und das ist wohl die größte Stärke seiner Geschichte. Egal ob man ihn als ausgeklügeltes Sci-Fi-Märchen oder als Psychogramm eines verletzten Menschen wahrnimmt.
“K-PAX” ist einer der wenigen Filme, die mich als Zuschauer mit einem warmen Gefühl in der Magengegend zurücklassen. Ein unspektakulärer und vielleicht deswegen umso schönerer Film. Herausragend gespielt von Kevin Spacey und Jeff Bridges. Stilsicher inszeniert von Iain Softley. Man könnte noch stundenlang über ihn nachdenken, oder einfach nur seine Wirkung genießen. Großes, kleines Kino: 9/10 Punkte.
Prot: ‘I will admit the possibility that I am Robert Porter, if you will admit the possibility that I am from K-PAX. Now if you’ll excuse me, I have a beam of light to catch.’
#581
Geschrieben 31. Januar 2009, 10:01
Der Film beginnt wie eine typische Liebeskomödie aus den 40er Jahren. Ein wenig Slapstick, angestaubte Geschlechterrollen und harmlos wirkender Humor. Doch bereits nach wenigen Minuten offenbart sich der wahre Geist dieser wirklich rabenschwarzen Komödie. Bereits diese leicht zu unterschätzende Einführung zeigt die hohe Qualität die Drehbuchs. Wir Zuschauer stolpern zusammen mit Mortimer Brewster (Cary Grant) in diese wahnwitzige Welt inmitten des unscheinbaren Alltags.
Wenn man sich heute Filme anschaut, die schwarzen Humor propagieren, dann leiden diese oft an unsympathischen Charakteren und der daraus resultierenden Distanz zum Zuschauer. “Very Bad Things” ist für mich so ein Beispiel. Da konnte ich nur müde gähnen. Capras Klassiker ist dagegen ein Feuerwerk an Humor, herrlichen Dialogen und wunderbar überdrehten Leistungen der Darsteller. Besonders Cary Grant überzeugt hier auf ganzer Linie und es fällt schwer sich einen anderen Schauspieler in der Rolle vorzustellen.
Der Film wirkt trotz seines Alters frisch und wird zu keiner Sekunde langweilig. Ich musste oft laut auflachen, was mir nur bei den wenigsten Komödien gelingen mag. Capras Inszenierung zeugt von einem großen Gefühl für Timing und Atmosphäre, was den Film zu Recht zu einem Klassier der Genres macht. Da stimmt wirklich alles. Den einen Punkt Abzug gibt es nur weil ich das Theaterstück damals tatsächlich noch eine Spur unterhaltsamer fand, was - und dessen bin ich mir durchaus bewusst - natürlich ein weit hergeholter Vergleich ist: 9/10 Punkte.
#582
Geschrieben 31. Januar 2009, 15:18
Hat John Stockwell bereits in “Blue Crush” und “Into the Blue” seine Vorliebe für lichtdurchflutete Urlaubsszenarien unter Beweis gestellt, so bricht auch “Turistas” nicht aus diesem Schema aus. Die erste halbe Stunde lernt man die Postkartenidylle Brasiliens kennen. Weiße Sandstrände, türkisblaues Meer, lockere Leute und Alkohol im Überfluss. Doch das Paradies bröckelt von Beginn an, startet die Odyssee unserer Backpacker doch mit einem fulminanten Busunfall. Die zweite halbe Stunde lebt vor allem vom düsteren Foreshadowing und in der letzten offenbart sich schließlich das wahre Grauen, das den Figuren - im wahrsten Sinne des Wortes - an die Nieren geht.
Der gesamte Film ist extrem schön fotografiert und packend inszeniert. Ein netter kleiner Horrorthriller, der jedoch mehr im Bereich Thriller als Horror anzusiedeln ist. Dabei halten sich die gefürchteten Folterszenen glücklicherweise in Grenzen und werden zudem geschickt und effizient in die Handlung eingebunden. Etwas mehr Probleme bereitet da schon die Thematik des Films: Böse Brasilianer vergehen sich an guten Amerikanern und Europäern. Es ist insofern durchaus nachvollziehbar, dass der Film einiges an Diskussionsstoff lieferte. Dennoch wird die ganze Sache weit nicht so platt dargestellt, wie ich befürchtet hatte. Man könnte hier durchaus auch Kritik am leichtsinnigen und naiven Backpacker-Tourismus sehen und wenn die Motivation des Arztes mit etwas mehr Feingefühl erklärt worden wäre, dann hätte man durchaus noch eine Spur Globalisierungskritik wahrnehmen können.
Glücklicherweise funktioniert “Turistas” auch ohne erzwungenen Subtext sehr gut. Sicherlich sind manche Handlungen der Figuren mehr als nur leichtsinnig und die Bösewichte kommen über Klischees nicht weit hinaus. Dennoch war ich überrascht, wie verhältnismäßig gut die Hauptfiguren gezeichnet waren. Insgesamt bietet der Film wirklich gute - wenn auch nur seichte - Unterhaltung für den kleinen Thrillerhunger zwischendurch. Schon allein aufgrund der tollen Bilder sehenswert: 6/10 Punkte.
#583
Geschrieben 14. Februar 2009, 12:58
Die erste Sichtung des Films hatte mich damals wirklich mitgerissen. Spannung, Horror, Endzeitatmosphäre. Was will man mehr? Unter den modernen Zombiefilmen war “28 Days Later” trotz der im Vergleich schwachen letzten halben Stunde stets mein Favorit. Daran konnte auch der überzeugende Nachfolger “28 Weeks Later” nichts ändern. Nach der gestrigen Sichtung sehe ich einige Dinge jedoch kritischer, als beim euphorischen ersten Mal.
Auch wenn ich die ersten zwei Drittel des Films immer noch grandios finde, so habe ich mich gestern gefragt ob der Horror nicht viel größer gewesen wäre, hätte man die Eröffnungsszene im Labor weggelassen oder zumindest nur angedeutet. Vielleicht aber auch nicht. Irgend etwas stört mich auf jeden Fall an dieser ausführlichen Exposition. Vielleicht erinnert sie mich inhaltlich auch nur zu sehr an “12 Monkeys” und verliert in diesem Vergleich. Ich kann es nicht sagen.
Bis zur Ankunft bei den Militärs habe ich inhaltlich nichts mehr an dem Film auszusetzen. Atmosphärische Spannungsmomente und schön gezeichnete Figuren treiben die Odyssee durch das zerstörte England voran. Auch wenn ich dieses Mal wusste, was auf mich zukommt so konnte ich mich auch gestern nicht mit dem Finale anfreunden. Inhaltlich mag die Situation ja durchaus Sinn machen, doch wenn Jim (Cillian Murphy) plötzlich einen auf Rambo macht, dann wirkt dies eher wie eine erzwungene Selbstreferenzierung: “The Beach” lässt grüßen, Mr. Garland/Mr. Boyle.
Die Inszenierung gibt keinen Grund zur Klage. Danny Boyle beweist einen guten Blick für eindrucksvolle Perspektiven und die stimmungsvolle musikalische Untermalung trägt ihren guten Teil zur dichten Atmosphäre bei. Mit der digitalen Videotechnik kann ich mich jedoch nicht anfreunden. Der Film ist auch viel zu artifiziell inszeniert, als dass eine echte Dokuatmosphäre aufkommen könnte. Was bleibt ist oft ein Pixelbrei, der meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre.
Alles in allem bietet “28 Days Later” auch bei der wiederholten Sichtung mitreißende Unterhaltung. Leider werden die Fehler offensichtlicher, was insgesamt aber zu verschmerzen ist. Was bleibt ist ein hochklassiger moderner Zombieschocker - Infizierte hin oder her: 8/10 Punkte.
#584
Geschrieben 21. Februar 2009, 11:40
Aus der Vielzahl an Comicverfilmungen ist mir “Hellboy” eindeutig als die sympatischste in Erinnerung geblieben. Auch wenn die Hauptfigur wohl - oberflächlich betrachtet - weit weniger menschlich erscheinen mag als die “X-MEN” oder “The Hulk”, so steckt hinter der harten roten Schale doch der menschlichste aller Superhelden. Dieser Eindruck ist wohl vor allem auch Ron Perlmans grandiosem Spiel zu verdanken, der unter der Maske zur Höchstform aufläuft. Als hätte Mike Mignola die Vorlage nur für ihn geschrieben.
Stilistisch erinnert “Hellboy” eher noch an “Blade II”, als an “Pans Labyrinth” und ist somit seinen Comicwurzeln absolut treu geblieben. Für mich als Monsterfreund ist der Film sowieso eine kleine Offenbarung: Sammael gibt einen wunderbaren Höllenhund ab und Karl Ruprecht Kroenen ist ein absolut faszinierender Bösewicht. Selbst das riesige Schleimmonster - das sowohl H. P. Lovecrafts Phantasie, als auch Katsuhiro Otomos “Akira” entsprungen sein könnte - passt perfekt in diese Welt. Comicfantasy at its best!
Nun bin ich mehr als gespannt auf “Hellboy II: The Golden Army”, welcher sich - wenn man nach dem Trailer urteilt - vom Kreaturendesign her gesehen stark bei “Pans Labyrinth” bedient. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass “Der Hobbit” bei Guillermo del Toro in guten Händen ist. Ein beruhigendes Gefühl. Dieser höllisch unterhaltsame Ausflug in die bunte Comicwelt ist mir auf jeden Fall 8/10 Punkte wert.
#585
Geschrieben 22. Februar 2009, 11:20
Oh ja. Er kann. Auch wenn ich die Dialoge beinahe komplett mitsprechen kann, so haben sich die einzelnen Szenen nicht abgenutzt. Sie erscheinen so frisch, wie bei der ersten Sichtung. James Cameron ist hier wirklich das Meisterstück gelungen eine herrlich komische Parodie mit völlig überdrehter Action zu kombinieren. Grandios! In jedem anderen Actionfilm würde man sich vermutlich an den Kopf fassen, wenn die Hauptfigur auf einem Pferd durch die Lobby eines Hotels jagd oder mit einem Kampfjet durch Wolkenkratzer fegt. Hier treffen solche Szenen exakt den Ton des Films. Man hat nie das Gefühl einen lächerlichen Film zu sehen und nimmt Charaktere und Handlung im Rahmen ihrer Welt ernst. Dieses Kunststück schaffen nur ganz wenige Parodien.
Neben Camerons absolut fabelhafter Inszenierung tragen vor allem die perfect gecasteten Schauspieler zum Gelingen des Films bei. Arnold Schwarzenegger muss sich nicht groß verstellen, ist seine Rolle doch archetypisch angelegt. Sein Umfeld dagegen muss reagieren und hier gibt es eine wunderbar wandlungsfähige Jamie Lee Curtis zu sehen. Einfach herrlich! Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern scheint zudem für ihre Rollen perfekt gewesen zu sein. Hinzu kommt ein herrlich überdreht aufspielender Bill Paxton, der für mehr als nur einen Lacher sorgt. Des Weiteren gibt es Charlton Heston mit Augenklappe zu bewundern und Eliza Dushku (Faith, “Buffy: The Vampire Slayer”) ist als rotziger Teenager zu sehen.
Neben diversen Knallerdialogen und komödienhaften Szenen, kommt natürlich auch die Action nicht zu kurz. Diese wirkt - trotz ihrer völligen Überzogenheit - nie lächerlich oder fehlplatziert. Da könnten sich moderne Actionfilme à la “Wanted” die eine oder andere Scheibe abschneiden - insbesondere in Bezug auf die Verbindung von Action und Handlung.
James Camerons “True Lies” ist trotz seiner für einen Actionfilm enormen Lauflänge zu jeder Zeit unterhaltsam. In seinem inszenatorischen Gigantismus und seiner inhaltlichen Leichtigkeit stellt diese Geburt des 90er Jahre Kinos für mich den perfekten Popcornfilm dar. Es gibt kaum einen Actioner, der unterhaltsamer wäre. Grandios und absolutes Pflichtprogramm: 10/10 Punkte.
#586
Geschrieben 28. Februar 2009, 11:45
“DuckTales: Jäger der verlorenen Lampe” ist kein klassischer Disneyfilm. Man merkt hier deutliche Abstriche in der Qualität, wenn man ihn mit den Klassikern des Genres vergleicht. Oft wirkt er - zumindest technisch - eher wie eine aufgeblasene Episode der Serie, was aber auch an der mehr schlecht als recht gemasterten DVD liegen mag. Das alles ist mir früher aber nicht aufgefallen. Ich konnte mich völlig in die Geschichte fallen lassen und hatte in diesem Film auch die Abwesenheit von Donald Duck und neue Figuren wie Quack, den Bruchpiloten akzeptiert. Die extra für den Kinofilm geschriebenen Charaktere Genie, Dijon und Merlock hatten mir zudem auf Anhieb gefallen.
Bis heute haben sich die Qualitätsmaßstäbe natürlich verändert. Auch wenn mir technische und inhaltliche Fehler bei der gestrigen Sichtung doch ziemlich stark aufgefallen sind, so hat das dem reinen Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch getan. Mal wieder war ich erstaunt, wie gut ich gewisse Dialoge und Situationen nach bestimmt 15 Jahren noch kenne. Neue - damals noch unbekannte - Details, wie die Comicvariante von “Indiana Jones” ergänzten das Filmerlebnis zudem noch um neue Aspekte.
Alles in allem bietet “DuckTales: Jäger der verlorenen Lampe” auch heute noch beste Comicunterhaltung. Um den Film wirklich genießen zu können, muss man aber wohl damit aufgewachsen sein. Er mag kein Klassiker des Genres sein, auf meiner persönlichen Rangliste rangiert er aber ziemlich weit oben. Nun habe ich tatsächlich Lust auf klassische Disney Comics bekommen und werde hiermit wohl auch einmal wieder in diese Welt einsteigen. Der bisher einzige Kinofilm rund im die Familie Duck bekommt von mir auf jeden Fall nostalgische 8/10 Punkte.
#587
Geschrieben 01. März 2009, 15:48
Die gestrige Sichtung war auch nur eine Notlösung, da wir ins Kino eingeladen wurden und uns die restlichen Filme noch weniger interessierten. Die Erwartungshaltung hätte folglich geringer nicht ausfallen können. Ich erwartete einen typischen Oscar-Film: Ohne Herz und mit viel Kalkül inszeniert (spontan fällt mir hier z.B. “A Beautiful Mind” ein). Was ich jedoch zu sehen bekam war Kino in seiner reinsten Form. Bildgewordene Nostalgie, eine epische Liebesgeschichte und technische Perfektion, die in ihrer subtilen Erhabenheit noch unzählige Filme nach “Der seltsame Fall des Benjamin Button” prägen wird.
Ich mag Filme, in denen man Charaktere aufwachsen sieht. Ihr Leben verfogt. Eine Beziehung zu ihnen aufbaut. Filme die Nostalgie unvermittelt an ihre Betrachter weitergeben können. Wenn Benjamin seinen Vater zum Sterben an den Lieblingsort seiner Kindheit bringt, dann berührt mich das. Ebenso wie dutzende andere Szenen, die vielleicht nebensächlich erscheinen mögen, für das emotionale Wachstum der Figuren aber unerlässlich sind. Überhaupt handelt der Film weniger davon, dass Benjamin immer jünger wird, sondern wie die Menschen in seiner Umwelt auf ihn reagieren und von ihm beeinflusst werden. Ihr Bewusstsein in Bezug auf das Leben, das Altern und das Sterben wird geweckt. Sehr schön in diesem Zusammenhang fand ich die Episode in der Benjamin auf Elizabeth Abbott (Tilda Swinton) trifft und die unvermittelte spätere Auflösung.
Benjamins Lebensgeschichte wird in die Rahmenhandlung seiner sterbenden großen Liebe eingebettet. Hier sehe ich auch die einzigen Kritikpunkte, da mir die Übergänge teils etwas holprig und zu forciert (z.B. Hurrikan Katrina) erschienen. Ein ähnliches emotionales Gerüst, wie es bereits Tim Burton in “Big Fish” verwendet hatte. Durch die immer wieder unterbrochene Handlung konnten zumindest Zeitsprünge relativ flüssig eingebaut werden und es war jedes Mal ein Ereignis Benjamin Button (bzw. Brad Pitt) in weiter verjüngter Form zu sehen.
Hier komme ich nun auch auf die Technik zu sprechen, die einen neuen Meilenstein für die Branche darstellt dürfte. Es ist wirklich unglaublich, was die VFX-Magier hier geschaffen haben. Selten habe ich so perfekte und absolut subtile Effektarbeit gesehen. Der Film wirkt in jedem Einzelbild wie aus einem Guss und wüsste man es nicht besser, man würde annehmen Brad Pitt und Cate Blanchett seien während der Dreharbeiten stark gealtert, nur um kurze Zeit später den Jungbrunnen gefunden zu haben. Einfach unglaublich und schon jetzt ein Grund mich auf die hoffentlich erscheindende Special Edition der DVD mit vielen Hintergrundberichten zu den Effekten zu freuen.
Was David Finchers jüngstes Werk abgesehen von seiner technischen Perfektion für mich wirklich zu einem besonderen Film macht, ist seine emotionale Wirkung. Die meiste Zeit war ich tatsächlich mit einem Lächeln auf den Lippen im Kino gesessen. Ich konnte den Film miterleben, was leider viel zu selten vorkommt. Zudem musste ich mehr als nur einmal eine Träne verdrücken und das nicht etwa, weil Fincher inszenatorisch besonders auf die Tränendrüse gedrückt hätte, sondern weil man mit den Charakteren mitgeliebt, mitgelebt und mitgelitten hatte. Es ist eine echte Bindung entstanden und das ist für mich großes Kino.
Für mich ist “Der seltsame Fall des Benjamin Button” schon jetzt eine der positivsten Überraschungen des noch jungen Kinojahres. Allen nostalgischen Träumern da draußen kann ich nur empfehlen sich nicht aufgrund der unzähligen schlechten Kritiken von einer Sichtung abhalten zu lassen. Der Film ist großes Kino. Kino fürs Herz: 9/10 Punkte.
#588
Geschrieben 14. März 2009, 11:41
Diese Frage kann ich nach der Erstsichtung wohl noch nicht beantworten, was auch zu großen Teilen mit den äußeren Umständen zusammenhängt. So musste ich mich wirklich zusammenreißen nicht einzuschlafen, was ich allerdings weniger dem Film ankreiden möchte, als den energieraubenden letzten Tagen. Inszenatorisch ist die Rückkehr des roten Affen nämlich eine Wucht! Del Toros Handschrift ist deutlich zu erkennen und es wird auf die Leinwand geschleudert, was die Effektetüte so hergibt. Langweile ist insofern etwas, das man dem Film wirklich nicht vorwerfen kann.
Ich hatte teils fast schon damit zu kämpfen eine Verschnaufpause zwischen den Actionszenen zu finden. Besonders die erste Filmhälfte jagt von einem actionbetonten Schauplatz zum nächsten. Hier hätte ich mir sogar etwas mehr Zurückhaltung gewünscht oder besser gesagt mehr Charaktermomente, welche leider oft etwas auf der Strecke bleiben. Im Mittelteil des Films rücken diese glücklicherweise wieder etwas mehr in den Vordergrund und ich hatte eine Gänsehaut, als die grandiosen EELS mit BEAUTIFUL FREAK gespielt wurden - ein Song, den ich wohl seit meiner Jugend nicht mehr gehört habe. Fantastisch!
Die eigentliche Geschichte ist wohl der größte Schwachpunkt des Sequels. Zwar fand ich die Darstellung der Prämisse durch die Erzählung von Professor Broom sehr gelungen und auch die ersten Auftritte von Prinz Nuada konnten wirklich überzeugen, doch so richtig wollte sich der epische und bedrohliche Effekt nicht einstellen. Besonders das Finale fand ich eher schwach. Vielleicht war mir die Goldene Armee auch einfach zu mechanisch und plump dargestellt. Nein, das konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Eine kleine Anmerkung noch für Monsterfreunde: “Hellboy 2: Die Goldene Armee” setzt hier wohl neue Maßstäbe. Selbst wenn der Trollmarkt etwas wie eine Mischung aus der Winkelgasse und der Cantina aus “Star Wars” wirkt, so gibt es hier doch selbst für eingefleischte Kreaturenfreunde einiges zu bestaunen. So viel sogar, dass eine Zweitsichtung wirklich nötig ist!
Für mich kann diese Fortsetzung leider nicht mit dem gelungenen Erstling mithalten. Diesen fand ich eine ganze Spur ausgewogener und auch unterhaltsamer. Dabei ist “Hellboy 2: Die Goldene Armee” alles andere als schlecht, ich hatte mir nur einfach mehr erwartet. Potential nach oben ist aber auf jeden Fall vorhanden: 7/10 Punkte.
#589
Geschrieben 15. März 2009, 11:41
Bereits die ersten Einstellungen zeugen von einer dichten Atmosphäre. So dicht, wie der titelgebende Nebel. Dabei beginnt der Film recht unspektakulär mit einer Situation, die jeder von uns kennt: Einkaufen im Supermarkt. Die vermeintliche Normalität wird abrupt unterbrochen, als ein verletzter Mann in den Laden stolpert und von einer tödlichen Gefahr im heraufziehenden Nebel berichtet. Niemand glaubt dem scheinbar halluzinierenden Mann. Kurze Zeit später hat der dichte Nebel den Supermarkt verschlungen - und damit beginnt die Fassade der Normalität zu bröckeln.
Auch wenn in dieser Stephen King-Verfilmung tatsächliche Monster im Nebel lauern, so stehen doch die inneren Dämonen jederzeit im Vordergrund. Wie jede gute Horrorgeschichte handelt der Film weniger von dem offensichtlichen Grauen, sondern wie die betroffenen Charaktere damit umgehen. Gruppendynamik ist hier das Stichwort. Sicherlich wird dieser Aspekt der Geschichte nicht gerade subtil angegangen, doch selbst die plakative Darstellung des Konfliktpotentials lässt einem als Betrachter öfter einmal einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Neben Darabonts ausführlicher Charakterzeichnung und intensiver Inszenierung, ist vor allem das drastische Ende herauszuheben. Nicht das, was man in einem Hollywoodfilm erwarten würde. Auch wenn ich es in letzter Konsequenz nicht hundertprozentig gelungen finde, so lässt es einen doch erst einmal sprachlos zurück. Absolut kein glückliches Ende. Was ich insgesamt besser gefunden hätte? Weniger Erklärung in Bezug auf die Ursache des Nebels. Das hat meiner Meinung nach viel von der Mysterie genommen.
Mich hat Darabonts Verfilmung von “Der Nebel” absolut positiv überrascht. Nicht der übliche Horrorfilm. In der Schwarzweiß-Fassung zudem bestimmt noch einmal eine ganze Ecke intensiver und ich freue mich jetzt bereits auf die Wiederholungssichtung. Man sollte sich nicht von den unzähligen schlechten Kritiken abschrecken lassen: 8/10 Punkte.
#590
Geschrieben 16. März 2009, 08:51
Vermutlich wäre ich auch nie auf die Serie gestoßen, würde nicht David Boreanaz (Angel, “Buffy: The Vampire Slayer” & “Angel”) die männliche Hauptrolle spielen. Tatsächlich macht das Zusammenspiel zwischen ihm und Emily Deschanel, welche die titelgebende Figur Dr. Temperance ‘Bones’ Brennan verkörpert, einen Großteil des Charmes der Serie aus. Hier gibt es einige Dialogperlen zu belauschen, welche die oft doch recht ähnlichen Einzelfälle stets äußerst unterhaltsam erscheinen lassen. Auch die weiteren Figuren - hauptsächlich Brennans wissenschaftliche Mitarbeiter - sind kauzige Nerds (hier Squints genannt), die immer wieder für Erheiterung sorgen.
Neben all dem herrlichen Humor fällt zudem die relativ genaue Figurenzeichnung auf. Jede Figur besitzt einen Hintergrund, der mit laufender Episodenzahl immer mehr in den Vordergrund rückt. Von einem umfassenden Handlungsbogen zu sprechen wäre - sieht man einmal vom Staffelfinale ab - vielleicht etwas weit gegriffen, doch die Charakterentwicklung ist ganz klar einer der Grundbestandteile der Serie. Hinzu kommt, dass es alle paar Episoden doch wieder einen recht außergewöhnlichen Fall zu lösen gilt, welcher die Figuren in ein gänzlich anderes Umfeld wirft - und teils auch in einem komplett neuen Licht erscheinen lässt.
Ich bin wirklich erstaunt, wie gut mir diese erste Staffel von “Bones” gefallen hat. Wahrlich exzellent inverstierte zehn Euro - was für ein Schnäppchen! Da sieht man einmal wieder, wie sehr gut geschriebene Charaktere zum Erfolg einer Serie beitragen. Der Humor gibt den üblichen Kriminalfälle zudem die nötige Würze, was ich zu großen Teilen der Chemie zwischen Deschanel und Boreanaz zuschreiben möchte.
“Bones” ist genau die richtige Serie um abends einfach einmal abzuschalten. Das Setting in Washington, D.C. bringt zudem so manche Erinnerung zurück. Eine unerwartet positive Serienüberraschung: 8/10 Punkte.
#591
Geschrieben 19. März 2009, 22:02
Viel zu sagen gibt es zu Jonathan Mostows (”Breakdown”) Werk leider nicht. Eine typische, nachgeschobene Fortsetzung, die sich nicht so recht in das Franchise eingliedern will. Doch wie könnte sie auch? James Camerons Vorgänger wiegen einfach zu stark. Mit “Der Terminator” hatte er ein düsteres Low-Budget-Meisterwerk mit epischer Tiefe geschaffen und es mit “Terminator 2: Tag der Abrechnung” selbst nach allen Regeln der Kunst ins Mainstream-Kino transferiert. Dabei wurde jedes Überraschungsmoment genutzt, das die Geschichte hergibt. Nicht nur höher, schneller und weiter. Eine konsequente und absolut stimmige Fortsetzung.
Was bleibt also noch für den zweiten Aufguss nach über 10 Jahren? Leider nur noch höher, schneller und weiter. Die Actionszenen sind wirklich beeindruckend. Zwar nicht sonderlich inspiriert, doch immerhin kracht es an allen Ecken und Enden. Wenn die beiden Terminatoren aufeinander treffen bleibt wahrlich kein Auge trocken. Unterhaltsam ist der Film ohne jeden Zweifel. Es gibt auch einige nette selbstironische Momente von Herrn Schwarzenegger zu bewundern. Weder er, noch sein Terminator sind eben die jüngsten Modelle. Auch Kristanna Loken hat als Terminatrix so ihren Charme, wenngleich sie einer Summer Glau (“Terminator: The Sarah Connor Chronicles”) nicht auch nur annähernd das Wasser reichen kann.
Die Geschichte selbst ist leider eher mau und kann erst gegen Ende Punkte gut machen. Vermutlich liegt das größtenteils an der absolut schwachen Figurenzeichnung. Auch wenn ich Nick Stahl seit der grandiosen TV-Serie “Carnivàle” sehr gerne sehe, so bleibt er als John Connor doch eher blass. Da hat Claire Danes eine weitaus größere Leinwandpräsenz, wenngleich ihre Rolle großartige Leistungen verhindert. Somit kann keine wirkliche Bindung zu den Figuren entstehen, wodurch der Film seltsam distanziert wirkt.
Das alles liest sich nun viel schlechter, als ich den Film eigentlich aufgenommen habe. Vermutlich bin ich immer noch enttäuscht. Doch wie gesagt: Nach diesen Vorgängern war die Erwartungshaltung natürlich enorm. Somit ist “Terminator 3: Rebellion der Maschinen” kein schlechter Film. Nur eben auch kein sonderlich guter. Für Freunde der Reihe immerhin überdurchschnittlich gute Unterhaltung: 6/10 Punkte.
#592
Geschrieben 21. März 2009, 10:07
Der Hauptgrund mir den Film anzusehen war eindeutig das Mitwirken von Jason Segel, der bereits in der grandiosen Sitcom “How I Met Your Mother” eine meiner Lieblingsrollen spielt. Hier verkörpert er nicht nur die Hauptrolle, sondern lieferte auch die Idee und das Drehbuch. Vom Dracula-Musical “A Taste for Love” einmal ganz zu schweigen. Ergänzt wird der Cast um Kristen Bell (“Veronica Mars” herself), welche die titelgebende Sarah Marshall verkörpert. Erwähnensert ist zudem Jack McBrayer (Kenneth Parcell, “30 Rock”) als verklemmter Ehemann, welcher Nachhilfeunterricht in Sachen Sex bekommt. Ansonsten gibt es unzählige Schauspieler aus Judd Apatows Filmuniversum zu bewundern, welche nahezu jede Szene auflockern. Habe ich nun die hinreißende Mila Kunis (Jackie, “That ’70s Show”) vergessen? Ebenfalls eine echte Bereicherung des Ensembles.
Wie man sieht lebt der Film stark von seinen Schauspielern. Zudem ist “Forgetting Sarah Marshall” nicht der Film, den man erwarten würde. Im Vergleich zu “Beim ersten Mal” (mein letzter Film aus der Apatow-Schmiede) gibt sich der Humor des Films deutlich zurückgenommener und - zumindest etwas - subtiler. Oftmals blitzt sogar echtes Drama durch und man leidet wahrlich mit Segels Charakter, der offensichtlich durch die Hölle geht. Das lässt den Film echt und sympathisch erscheinen und man gönnt seinen Figuren das wohlverdiente - und mehr als fulminante - Happy End.
Frei von Kritik ist der Film natürlich nicht. So ist die Geschichte äußerst durchschaubar und es gibt keine größeren Überraschungen im Handlungsablauf. Sieht man einmal von den diversen Nacktszenen Segels ab. Ob da mehr Feinschliff nötig gewesen wäre? Ich weiß es nicht, denn auch in seiner Aneinanderreihung von unterhaltsamen Einzelszenen kann der Film auf ganzer Linie überzeugen.
“Forgetting Sarah Marshall” ist wohl die beste Komödie, die ich seit langem gesehen habe. Allein schon aufgrund der herrlichen Parodien auf Crime-TV-Shows und egozentrische Popstars. Einen Bonuspunkt bekommt ganz klar das Dracula-Musical. Für leichte Unterhaltung eine absolut Runde Sache: 8/10 Punkte.
#593
Geschrieben 26. März 2009, 09:32
Nachdem ich die dritte Staffel zwar nicht schlecht, aber dennoch als deutlichen Rückschritt empfand, konnte mich der Beginn der vierten Staffel wieder mehr begeistern. Leider hielt dieses Hochgefühl nicht sehr lange an und schon bald hat mich der hohe Seifenoperanteil dieser an sich epischen Saga genervt. Besonders gegen Ende dachte ich stets, dass da doch noch etwas kommen müsse. Etwas Besonderes. Etwas Episches. Etwas Herausragendes. Die letzte Episode hat dieses Versprechen - wenn auch nicht frei von Fehlern - glücklicherweise eingelöst.
Die Rückblenden zum Beginn der Reise sind zwar nicht sonderlich originell, schaffen aber eine emotionale Basis, um noch einmal so richtig mitfiebern zu können. Neben den charakterbezogenen Momenten kommt jedoch auch die Action nicht zu kurz und es darf einmal wieder festgehalten werden, dass das VFX-Team hinter “Battlestar Galactica” wirklich großartige Arbeit leistet. Dreckig, roh und mittendrin. So und nicht anders haben Weltraumschlachten auszusehen. Perfekt!
Erstaunlicherweise ist es den Autoren gelungen nahezu alle unbeantworteten Fragen in den letzten 90 Minuten aufzulösen. Das hätte ich - besonders nach den vorhergehenden Episoden - nicht für möglich gehalten. Für meinen Geschmack sind die Erklärungen zwar alle etwas pseudoreligiös bzw. esoterisch angehaucht, doch wenn man darüber hinwegsieht, bieten die letzten Minuten emotionales Drama vom Feinsten. Schon alleine der Abschied von Admiral Adama ganz großes Kino. Wunderbar gespielt und inszeniert. Das körperlose Duo Baltar/Caprica dagegen… nun gut, gehört eben auch irgendwie zu der Serie. Insgesamt auf jeden Fall ein mehr als nur gelungenes Serienfinale!
Das Staffel-Ranking fällt mir nun - da so viel Zeit seit den vorhergehenden Sichtungen vergangen ist - etwas schwer. Ich möchte es aber dennoch versuchen. Hier unter Vorbehalt die Rangfolge aller bisherigen Inhalte der Saga:
1. “Battlestar Galactica - Season 2″
2. “Battlestar Galactica - Season 4″ & “Battlestar Galactica: Razor”
3. “Battlestar Galactica - Season 1″ & “Battlestar Galactica: Miniseries”
4. “Battlestar Galactica - Season 3″
Insgesamt gesehen gab es leider zu viele schwache Folgen in der zweiten und dritten Staffel, als dass die Serie bei mir den Sci-Fi-Serienolymp erklimmen könnte. Dennoch führt für Genrefreunde absolut kein Weg an “Battlestar Galactica” vorbei. Stilprägendes (”Frak!”), großes Serienkino: 8/10 Punkte. Glücklicherweise kann man sich nun noch auf “Battlestar Galactica: The Plan” und das Spin-off “Caprica” freuen.
#594
Geschrieben 03. April 2009, 07:44
Inhaltlich lässt sich die Serie wohl am besten mit “‘Til Death” vergleichen, welches die gleiche Prämisse nutzt, um Situationskomik zu erzeugen: Den Unterschied zwischen einem jungverliebten und einem schon lange verheirateten Paar. Nicht sonderlich originell, aber eben doch immer noch irgendwie lustig. Ergänzt man diese Ausgangssituation um einen überzeugten Junggesellen, ergeben sich teils durchaus amüsante Verwicklungen. Man muss die Welt ja nicht immer neu erfinden.
Für mich funktioniert “Rules of Engagement” hauptsächlich aufgrund der Besetzung: Patrick Warburton fand ich schon in “Seinfeld” grandios und auch in dieser Show gibt er eigentlich nur eine etwas modernisierte Version von David Puddy. Warum auch nicht? Für diese Rolle ist er schließlich wie geschaffen. Ansonsten sind mir noch Megyn Price (”Grounded for Life!”) und David Spade (diverse 90er Komödien, “8 Simple Rules”) ein Begriff. Auch an den Newcomern in der Runde ist nur wenig auszusetzen. Insgesamt also eine wirklich runde Sache.
Betrachtet man sich die Handlung bzw. die einzelnen Geschichten, so stellt sich schnell Ernüchterung ein. Hier wird einem nur wenig präsentiert, was in ähnlicher Form nicht schon einmal dagewesen wäre. Aber nun gut. War irgendwie auch zu erwarten. Trotz dieser Einschränkung funktioniert die charakterbezogene Situationskomik jedoch tadellos und der Unterhaltungswert der Serie wird dadurch kaum geschmälert. Der perfekte Kandidat also für den kleinen Sitcom-Hunger zwischendurch: 7/10 Punkte.
#595
Geschrieben 04. April 2009, 11:14
Wenn man sich heute “TRON” ansieht, muss man sich vor Augen führen, dass der Film bereits vor 27 Jahren gedreht wurde und was das für die Weiterentwicklung von CGI bedeutet. In den 60er/70er Jahren war das Science-Fiction Genre von Dystopien beherrscht. Ob nun “Planet der Affen”, “THX 1138″, “Soylent Green” oder “Logan’s Run” - all diese Filme zeigten eine düstere Welt, in der die Menschheit im großen Stil scheiterte. Erst 1977 nahm das Genre mit George Lucas’ “Star Wars” eine Wende hin zum reinen Unterhaltungsfilm, dessen herausragende Effekte einen Großteil seiner Faszination ausmachten. Steven Lisbergers Meilenstein steht ganz in dieser Tradition, wenngleich er auch nie den popkulturellen Stellenwert zugesprochen bekam, wie Lucas’ Weltraummärchen.
Wenn sich die Jugend von heute “TRON” ansieht, wird sie vermutlich über die absurden Kostüme und antiquierten CGI-Sequenzen lachen. Auch die Geschichte verlangt dem Zuschauer ein großes Vorstellungsvermögen ab. Computerprogramme dargestellt von Personen. Wie albern! Man muss den Film allerdings in seinem kontemporären Kontext sehen. Damals war das Internet noch eine Zukunftsvision. Große Zentralrechner beherrschten die Computerwelt und PC-Lösungen, wie wir sie heute kennen, konnten sich gerade einmal IT-Theoretiker vorstellen. Insofern darf man die Geschichte beinahe schon als prophetisch ansehen, ging die Entwicklung doch tatsächlich hin zu einer dezentralisierten Rechnerstrukur.
So absurd die neonfarbene Rechnerwelt heute auch wirken mag, sie ist doch eine Meisterleistung des Designs. Man hat hier einen perfekten Kompromiss aus möglicher Darstellungsqualität und gezielter Vereinfachung gefunden. Nicht umsonst stammen die Visualisierungskonzepte von zwei der genialsten Science-Fiction-Designer aller Zeiten: Jean ‘Moebius’ Giraud (u.a. “Das fünfte Element”) und Syd Mead (u.a. “Blade Runner”). Die von ihnen aufgebaute Welt wirkt absolut stimmig und die Verbindung von CGI- und Realbildern weiß auch heute noch zu beeindrucken. Man hat hier aus der Not wahrlich eine Tugend gemacht. Für alle Technikfreunde da draußen gibt es wohl kaum einen faszinierenderen Film, als “TRON”.
Die einzigen Kritikpunkte, die ich finden kann liegen in der teils etwas sprunghaften Geschichte. Doch man sollte nicht vergessen, dass der Geist von “Star Wars” zu diesem Zeitpunkt der Filmgeschichte allgegenwärtig war und die Studios demnach auf einen ähnlichen Effekt geschielt haben. Ich für meinen Teil kann darüber jedoch hinwegsehen und werde somit jedes Mal aufs Neue famos unterhalten. Wo bleibt eigentlich “TRON 2.0″?
“TRON” ist einer dieser Filme, die sich über die Zeit in mein Herz gespielt haben. Seit meiner intensiveren Beschäftigung mit CGI weiß ich heute zudem die unglaubliche Leistung zu schätzen, die alle an dem Film beteiligten gestemmt haben. Lisbergers Film mag nicht perfekt sein, doch er war damals einfach nur mutig. Mutig und seiner Zeit weit voraus. Ein Pflichtfilm für alle Nerds, Geeks und solche die es werden wollen: 10/10 Punkte.
#596
Geschrieben 08. April 2009, 09:22
Mein Interesse für “The West Wing” begründet sich vor allem in Aaron Sorkins Nachfolgeserie “Studio 60 on the Sunset Strip”, welche mir - trotz Mängeln - wirklich ausgezeichnet gefiel. Zum Kauf der zurzeit wirklich unverschämt günstigen Komplettbox hat mich allerdings das beständige Lob auf sablog.de bewegt. Nach der Sichtung der ersten Staffel kann ich mich den Lobeshymnen nur anschließen, doch ich möchte nichts vorwegnehmen.
Nach den ersten paar Minuten des Piloten bleibt man vermutlich erst einmal sprachlos vor dem Bildschirm sitzen. Was hat sich hier gerade abgespielt? Wovon reden diese Personen und können sie nicht langsamer sprechen? Die Informationsflut der noch unbekannten Stimmen ist schier unglaublich. Von den politischen Fachbegriffen einmal ganz zu schweigen. Man muss anfangs wahrlich etwas Geduld mitbringen, um sich in den Jargon und Aaron Sorkins Schnellfeuerdialoge einzuhören. Hat man dies allerdings erst einmal geschafft, dann birgt beinahe jede Zeile einen scharfzüngigen Witz, den zu überhören eine Schande wäre. Es lohnt sich folglich stets am Ball zu bleiben.
Neben herausragenden Dialogen bietet “The West Wing” auch ansprungsvolle Geschichten. In jeder Episode sieht man sich bzw. die handelnden Figuren mit einer Eigenheit des amerikanischen politischen Systems konfroniert. Sei es nun die Todesstrafe, ein neuer Gesetzesentwurf oder das Bildungssystem. Dabei wird nicht um den heißen Brei herumgeredet und man sieht deutlich, dass auch mit der wirklich sehr idealistischen Regierungspolitik von Präsident Bartlet durchaus Kompromisse eingegangen werden müssen. Das System ist nicht perfekt und wird auch nicht so dargestellt. Es sind auch eher die fiktiven Figuren, die dem Zuschauer den Glauben an ein funktionierendes politisches System zurückgeben. Doch auch dabei sollte man nicht vergessen, dass es sich eben nur um eine fiktive Regierung handelt.
Auch die audiovisuellen Aspekte der Serie geben keinen Grund zur Klage. Großes Kino in jeder Hinsicht. Hinzu kommen großartige Schauspieler, die ein perfektes Ensemble bilden. Hier jemanden gesondert herauszupicken wäre schwer. Selbst Martin Sheens Präsident Bartlet ist nur einer weitere Figur unter vielen. Zwar Dreh- und Angelpunkt, doch erst im Zusammenspiel mit seinem White House Staff läuft Sheen - und mit ihm Bartlet - zur Höchstform auf.
Mängel konnte ich keine feststellen und sollte es sie geben, so haben es nur allzu bekannte Kameraeinstellungen aus Washington, D.C. wieder mehr als wett gemacht. Für mich ist diese erste Staffel wahrlich schon perfekt. Kaum zu glauben, aber wahr. Wie soll sich diese Serie noch steigern? Ich bin wirklich hochgradig gespannt und das nicht nur aufgrund des nervenaufreibenden Cliffhangers. Unzweifelhaft herausragende Unterhaltung: 10/10 Punkte.
#597
Geschrieben 09. April 2009, 10:19
Die Prämisse von “United States of Tara” ist vergleichsweise einfach: Tara leidet unter dissoziativer Identitätsstörung. Tara ist demzufolge nicht nur die sympathische Künstlerin und Mutter Tara, sondern eben auch der aufsässige Teenager T, die in den 50er Jahren verhaftet gebliebene Hausfrau Alice, der Vietnamveteran Buck sowie das animalische Wesen Gimme. Ein buntgewürfelter Haufen, mit dem sich Tara und ihre Famile Tag für Tag herumschlagen darf.
Neben Taras verständnisvollem Ehemann Max, müssen sich vor allem ihre beiden Kinder Kate und Marshall mit dieser speziellen Familiensituation arrangieren. Auch Taras Schwester Charmaine leidet darunter, wenngleich ihre Probleme eher künstlicher Natur sind. Man sieht, die “United States of Tara” beeinflussen jeden Aspekt der Serie. Dennoch bekommt jede Figur genug Freiraum für ihre eigenen Geschichten und Erlebnisse, was besonders die interfamiliären Beziehungen interessant genug hält.
Da die Serie - wie auch “Californication” oder “Dexter” - auf Showtime läuft, sind die Macher nicht daran gebunden Schimpfwörter, nackte Tatsachen o.ä. zu umgehen bzw. zu umschreiben. Dies lässt die Show teils frech und frisch, teils aber auch etwas forciert erscheinen. Oft kommen mir die Charaktere dadurch zu karikaturenhaft vor, was besonders bei den beiden Kindern und ihrer Tante Charmaine auffällt. Einen Tick zu überzogen. Einen Tick zu gewollt.
“United States of Tara” ist eine herrliche Serie mit toller Grundidee und einer fantastischen Toni Collette. Es zeigt sich zudem erneut, dass 12 Episoden wirklich ausreichen um eine Staffel zu füllen. Die Handlung bleibt dadurch kompakt und man spart sich langweilige Füllepisoden. Wirklich sehenswert, wenn auch nicht ohne Fehler: 8/10 Punkte.
#598
Geschrieben 10. April 2009, 10:02
Zunächst einmal springt einem der formale Aspekt ins Auge. Die Bilder wurden - besonders am Anfang des Films - größtenteils mit offener Blende gedreht, was sie fremdartig und fast schon artifiziell wirken lässt. Die Bildsprache findet ihre Entsprechung auch in der Handlung: Zu Beginn sind Karl (Daniel Brühl) und Hans (Jürgen Vogel) noch Fremde, die sich zufällig begegnen. Auch wenn beide im Bild sind, der Fokus richtet sich stets nur auf eine Person. Erst mit der Entwicklung ihrer Freundschaft richtet sich der Fokus auf beide Charaktere. Allein dieser subtile formale Aspekt beschreibt den Film schon recht gut. Für viele langweilig, für mich großes Kino.
Das größte Problem, mit dem “Ein Freund von mir” in meinen Augen zu kämpfen hat, ist seine Thematik. Man kommt nicht umhin zu denken, dass Sebastian Schipper hiermit den ultimativen Film über Männerfreundschaften drehen wollte. Nicht den klassischen Buddy-Movie, sondern eine poetische Ode an die Freundschaft. Scheitert der Film? Mitnichten. Kann er seinem Anspruch jedoch gerecht werden? Nein, kann er nicht. Der Grund dafür ist simpel: Sebastian Schipper hatte bereits 1999 mit “Absolute Giganten” den Film über Freundschaft gedreht. Den einen Film für die Ewigkeit. Sein Zweitwerk muss sich - aufgrund der ähnlichen Thematik - daran messen lassen und kann im direkten Vergleich nur verlieren.
“Ein Freund von mir” ist ein sehr schöner Film für alle Freunde von durchdachter Kinoästhetik. Für Freunde stiller Geschichten. Für alle Freunde. Solltet ihr jedoch den Bruder im Geiste noch nicht kennen, dann seht euch zuerst “Absolute Giganten” an. Dann habt ihr auch meine dickste Empfehlung für Sebastion Schippers zweite Ode an die Freundschaft: 8/10 Punkte.
#599
Geschrieben 12. April 2009, 18:14
Nach dem Kinobesuch kann ich sagen: Ja, netter Film. So ziemlich wie erwartet. Ein paar nette 50er Jahre Sci-Fi-Reminiszenzen (z.B. “Die Fliege” und ”Der Blob”) und viel Action. Leider jedoch hat man die recht erwachsenen Anspielungen (Musik aus “Unheimliche Begegnungen der dritten Art”) den meist zu kindgerechten Gags untergeordnet. Wäre ansich nicht so schlimm, denn schließlich darf man die Zielgruppe nicht vergessen. Wirklich schade fand ich dagegen die recht lineare und vorhersehbare Geschichte und die einfach gezeichneten Charaktere. Eben nicht Pixar. Für Animationsfreunde dennoch durchaus sehenswert.
Nun noch ein paar Worte zur 3D-Technik: Man merkt hier tatsächlich eine gewisse Verfeinerung in der Wirkung, wenn man den Film mit älteren 3D-Filmen vergleicht. Zwar immer noch anstrengend für die Augen, doch man gewöhnt sich schneller daran. Die Tiefenwirkung erschien mir besser und das Erlebnis ist in vielen Einstellungen gigantisch. Jedoch denke ich, dass man 3D - sollte man hier von der nächsten großen technischen Innovation im Kino ausgehen - auch mehr in den bildgestalterischen Prozess einbeziehen sollte, sprich Aufnahmen dediziert für 3D komponieren. Damit meine ich nicht die recht billig wirkenden Popup-Effekte, sondern den Bildern Tiefe geben. Auf zu schnelle Schnitte verzichten. Eben angemessene Bildkompositionen. Schließlich werden Bilder für das Normalformat (1,37:1) und Cinemascope (2,35:1) auch anders gestaltet. Ich hoffe hier sehr auf die Verantwortung der führenden Filmemacher, die diese Technik einsetzen (u.a. James Cameron). Bei manchen Einstellungen bzw. Kamerafahrten fand ich den 3D-Effekt eher störend und die eigentliche Geschichte verdrängend, bei anderen (z.B. Pärchen im Auto) grandios. Da gibt es noch einiges zu tun.
Als Resümee kann ich sagen, dass “Monsters vs. Aliens 3D” besonders für Genrefreunde durchaus sehenswert ist. Lacher sind garantiert! Man sollte nur nicht zu viel erwarten. Zudem bietet der Film eine gute Gelegenheit sich das Phänomen des neuen 3D-Films einmal anzusehen. Man darf gespannt sein, ob und wie sich das Kino dadurch verändern wird. Als reine Filmwertung vergebe ich 6/10 Punkte. Mag sich in der Originalversion (u.a. Seth Rogen, Hugh Laurie, Kiefer Sutherland, Rainn Wilson, Stephen Colbert und Paul Rudd) noch steigern.
#600
Geschrieben 15. April 2009, 09:49
Bereits die aufgrund des Autorenstreiks stark verkürzte erste Staffel hatte mir ausgezeichnet gefallen. Eine äußerst unterhaltsame Adaption der epischen Filmreihe. Zwar stets als Serie erkennbar, doch eigenständig genug, um auch als solche zu funktionieren. Zudem gab es mit Summer Glau den besten Terminator seit Arnold Schwarzenegger. Ich hatte mich folglich entsprechend auf eine nun vollständige zweite Staffel gefreut.
Diese gewünschte Vollständigkeit - sprich die übliche Anzahl von 22 Episoden - wird der Serie leider zum Verhängnis. Ich hatte immer noch großen Spaß an dem Geschehen und die Figuren sind mir auch jetzt noch äußerst sympathisch, doch gab es mindestens 10 reine Füllepisoden. Diese waren zwar nicht wirklich schlecht, doch hat sich das retardierende Moment zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Es war stets klar und deutlich zu sehen, dass manche Handlungsstränge eben nur der Hinauszögerung dienen. Wahrlich kein gutes Instrument zur Zuschauerbindung.
Die Hauptgeschichte um John Henry hat mir recht gut gefallen, wenngleich auch hier zu viel einfach nur willkürlich wirkte. Besonders im Zusammenhang mit dem Finale, welches für mich - besonders sollte es das Serienfinale sein - überhaupt nicht funktioniert. Diese letzte Episode ist letztendlich auch der Grund, warum die Bewertung strenger ausfällt, als ich die zweite Staffel eigentlich in ihrer Gesamtheit wahrgenommen habe.
Letztendlich ist auch die zweite Staffel von “Terminator: The Sarah Connor Chronicles” gute Unterhaltung. Leider jedoch hat man die erweiterte Episodenzahl nicht zur konsequenten Fortführung der Geschichte genutzt, was wirklich schade ist. Das Finale lässt selbst mich als geneigten Zuschauer etwas enttäuscht zurück, dennoch würde ich auch bei einer dritten Staffel wieder einschalten: 6/10 Punkte.
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