Regie: Jean-Jacques Annaud
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Als Kind hat man anscheinend noch einen anderen Bezug zu manchen Film als Erwachsener. So wirkt dieser Film auf mich zunächst einmal wie eine Auffrischung alter Erinnerungen, denn es dürfte gut zehn Jahre her sein, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe.
Das einzige was den Film interessant macht ist der Ort und die Zeit in dem er spielt. Ein italienisches Kloster des Bendektinerordens im Jahr 1327, das von einer mysteriösen Serie von Todesfällen heimgesucht wird. Während der dortige Abt und seine Mönche glauben, daß eine unheimliche Kraft am Werke ist verfolgt der Franziskanermönch William of Baskerville (Sean Connery), der sich in Begleitung seines Novizen Adson (Christian Slater) in diesem Kloster aufhält, eher eine weltliche Theorie mit der sich dieses Rätsel lösen lässt, daß offensichtlich mit einem mysteriösen griechischen Buch zusammenhängt.
Es ist für mich nur noch interessant den Film wegen seinem außergewöhnlichen Setting zu verfolgen. Ohne jetzt Kenntnis über die Romanvorlage von Umberto Eco zu haben, der hat wohl auch nichts anderes als ein Kriminalroman im Sinn gehabt, kommt mir das Bestreben der Hintermänner zumindest verständlich vor, was aber von der Inszenierung und einer krassen Fehlbesetzung ein ums andere Mal zunichte gemacht wird. Es ist wirklich etwas langweilig anzuschauen wie ein buckliger Schwachkopf, ein dicklicher Glatzkopf und ein Farbiger wegen dem Buch über die Klinge springen müssen. Das hat vielleicht unterhaltenden Wert, aber wenn das gesamte Kloster von solchen Freaks bewohnt wird nutzt sich dieser Effekt ziemlich rasch ab.
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Es gibt eigentlich nur wenige Sequenzen, die mich persönlich mitgerissen haben. Ganz sicher das Herumirren der beiden Detektive im labyrinthartigen Treppenhaus der Bibliothek und Adsons erste Begegnung mit Salvatore (Ron Perlman). Wie da auf einmal die Wandskulpturen zu unheimlichen Leben erwachen hat mir doch glatt einen kleinen Schauer über den Rücken gejagt.
Nur teilweise findet Annaud die Gelegenheit wirklich inszenatorische Finesse zu beweisen. Sein blitzartige Reaktion das Finale im Schnee an einem Nachmittag zu filmen, da es in der Region seit Menschengedenken nicht mehr geschneit hat, ist, neben einigen schönen Außenaufnahmen der Klostermauern, sein größter Verdienst. Sonst allerdings hält sich Annaud mit ziemlich eintönigen Kleinigkeiten, wie dem Schauprozess des Inquisitors Bernado Gui (F. Murray Abraham) und dem Mönchskuß, auf.
Früher habe ich bei dem wehmütigen Ende im Schnee auch Tränen vergossen. Heute habe ich Tränen vergossen, weil der Film immer wieder durch seinen schlechten Schnitt und schlimme Anschlußfehler sehr viel eingebüßt hat.