STARDUST MEMORIES (USA 1980) – TV (3sat)
Regie: Woody Allen
Allen Stewart Konigsberg feiert(e) heute seinen 70. Geburtstag, was natürlich mit einer verstärkten Präsenz seiner Filme im Fernsehen einhergeht. Das ist mir sehr recht, denn so bin ich in der Lage Bildungslücken in Sachen Woody Allen weitestgehend zu schließen. Die Vorfreude war allerdings etwas zu hochgesteckt, was nämlich mit meiner Erwartung in Bezug auf die Besetzung zusammenhängt, die Allen für diesen Film gewinnen konnte. Immerhin treten Charlotte Rampling, Jessica Harper und Tony Roberts, die ich in anderen Filmen bisher sehr zu schätzen wusste.
Allen spielt hier den Filmemacher Sandy Bates, der wegen seines neuen Films einiges an Kritik einstecken muss. Das produzierende Studio nimmt ihm seinen Film weg und will ihn umschneiden und neue Szenen drehen. Ein Graus für jeden Filmemacher, wie man hoffentlich nachvollziehen kann. In seinem Film verarbeitet Bates eine gescheiterte Beziehung, ein Umstand, der seine Kritiker zu der Schlussfolgerung verleitet, dass er nicht mehr in der Lage sei, genauso komische Filme wie früher abzuliefern und sich stattdessen in Sentimentalitäten verstrickt.
Recherchiert man ein wenig im Internet, so ist zu lesen, dass Allen mit diesem Film das New Yorker Publikum vor den Kopf stieß, da sie annahmen, dass der im Film von den Fans ständig genervte Regisseur, von Allen ganz bewusst geschaffen wurde und das dieser sich damit Frust von der Seele nehmen wollte.
Ich habe den Film eigentlich so verstanden, dass so ziemlich jede prominente Persönlichkeit irgendwann genervt ist, wenn sie ständig auf Schritt und Tritt verfolgt wird, jeder etwas von ihr will, obwohl sie eigentlich damit beschäftigt ist, ihre unmittelbaren Probleme in den Griff zu bekommen. Wie viel in der Figur von Sandy Bates nun in Allen selbst steckt…? Er selber ist der Auffassung, dass dieser Film, neben THE PURPLE ROSE OF CAIRO, sein bester wäre. Einige tolle Szenen und Momente hat er, die Kameraarbeit von Gordon Willis ist superb, aber so richtig in Herz geschlossen habe ich ihn nicht. Da sind mir andere Filme von ihm näher.
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"Now it's dark!"
Erstellt von Tornhill, 23.05.2003, 00:12
784 Antworten in diesem Thema
#781
Geschrieben 01. Dezember 2005, 23:33
#782
Geschrieben 06. Dezember 2005, 15:47
WAR OF THE WORLDS (USA 2005) – Leih-DVD (Paramount)
Regie: Steven Spielberg
Der richtige Anfang dieses Film hätte eigentlich so aussehen müssen. Kein Filmtitel, keine nervende Erzählstimme…man hätte eigentlich noch nicht einmal wissen dürfen, wer in ihm mitspielt. Das ist in der heutigen Zeit der aggressiven Werbung für solche Blockbuster vielleicht zu viel verlangt, aber die Erwartungen, die so in die Höhe geschraubt werden, sind später immerhin oft genug der Grund, wenn man nicht ganz so begeistert unterhalten wird.
Morgan Freemans Erzählstimme macht sofort deutlich, dass es Außerirdische gibt, die das fröhliche Treiben der Menschen auf der Erde mit Neid beobachten. Worauf die Viecher neidisch sind, bleibt der Film im Nachhinein schuldig, aber anscheinend ist dieser Neid legitim genug, für reichlich Aderlass unter der Spezies Mensch zu sorgen.
Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) bekommt übers Wochenende von seiner geschiedenen Frau ihre zwei gemeinsamen Kinder aufs Auge gedrückt, damit sie ihren neuen Macker bei ihren Eltern vorstellen kann. Die beiden Bälger sind nicht besonders glücklich, dass sie das Wochenende bei ihrem Erzeuger verbringen müssen, aber damit die Familie, wie bei Spielberg ja inzwischen gang und gäbe ist, zusammenfindet, braucht es mal wieder ein Ereignis von außerhalb, damit man wieder miteinander spricht. Eine Armada von außerirdischen Kampfmaschinen ist hier das perfekte Mittel zum Zweck. Sollte man meinen, aber dafür bleibt das Drehbuch letzten Endes viel zu oberflächlich, um wirkliche Anteilnahme für die Figuren bei mir herauszukitzeln. Denn bevor sich Spielberg näher mit solchen Szenen beschäftigen kann, schweift sein Blick auf die bombastische Epik der zeitweilig phänomenalen Spezialeffekte ab. Nachdem Ray dem ersten Angriff mit Müh und Not entkommen kann und mit seinen Kinder daraufhin flüchtet, die kleine Rachel (Dakota Fanning) fragt ob dies ein Angriff von Terrorristen sei, reiht Spielberg einen Höhepunkt an den anderen. Da beweist er, dass er Massenszenen ebenso inszenieren kann, wie Spannung auf engstem Raum.
Spielberg sollte sich langsam mal überlegen, ob er weiter mit Janusz Kaminski an der Kamera weiter zusammenarbeiten will. Dessen Hang zur theatralischen Übertreibung der Figur der Mutter (Miranda Otto), welche er zu Beginn des Films mit einem engelhaften Glühen im Hintergrund herausstellt, war mir, angesichts ihrer völligen Nutzlosigkeit im Plot, absolut schleierhaft.
Das Ende des Films, wieder mit der Erzählstimme Morgan Freemans unterlegt, ist dann mal wieder lächerlich. So richtig hochnäsig und von oben herab, wird da auf das vorher gezeigte reagiert, dass es schon nicht mehr normal ist. Vermiest einiges von dem ansonsten streckenweise sehr gut inszenierten Film.
Regie: Steven Spielberg
Der richtige Anfang dieses Film hätte eigentlich so aussehen müssen. Kein Filmtitel, keine nervende Erzählstimme…man hätte eigentlich noch nicht einmal wissen dürfen, wer in ihm mitspielt. Das ist in der heutigen Zeit der aggressiven Werbung für solche Blockbuster vielleicht zu viel verlangt, aber die Erwartungen, die so in die Höhe geschraubt werden, sind später immerhin oft genug der Grund, wenn man nicht ganz so begeistert unterhalten wird.
Morgan Freemans Erzählstimme macht sofort deutlich, dass es Außerirdische gibt, die das fröhliche Treiben der Menschen auf der Erde mit Neid beobachten. Worauf die Viecher neidisch sind, bleibt der Film im Nachhinein schuldig, aber anscheinend ist dieser Neid legitim genug, für reichlich Aderlass unter der Spezies Mensch zu sorgen.
Hafenarbeiter Ray Ferrier (Tom Cruise) bekommt übers Wochenende von seiner geschiedenen Frau ihre zwei gemeinsamen Kinder aufs Auge gedrückt, damit sie ihren neuen Macker bei ihren Eltern vorstellen kann. Die beiden Bälger sind nicht besonders glücklich, dass sie das Wochenende bei ihrem Erzeuger verbringen müssen, aber damit die Familie, wie bei Spielberg ja inzwischen gang und gäbe ist, zusammenfindet, braucht es mal wieder ein Ereignis von außerhalb, damit man wieder miteinander spricht. Eine Armada von außerirdischen Kampfmaschinen ist hier das perfekte Mittel zum Zweck. Sollte man meinen, aber dafür bleibt das Drehbuch letzten Endes viel zu oberflächlich, um wirkliche Anteilnahme für die Figuren bei mir herauszukitzeln. Denn bevor sich Spielberg näher mit solchen Szenen beschäftigen kann, schweift sein Blick auf die bombastische Epik der zeitweilig phänomenalen Spezialeffekte ab. Nachdem Ray dem ersten Angriff mit Müh und Not entkommen kann und mit seinen Kinder daraufhin flüchtet, die kleine Rachel (Dakota Fanning) fragt ob dies ein Angriff von Terrorristen sei, reiht Spielberg einen Höhepunkt an den anderen. Da beweist er, dass er Massenszenen ebenso inszenieren kann, wie Spannung auf engstem Raum.
Spielberg sollte sich langsam mal überlegen, ob er weiter mit Janusz Kaminski an der Kamera weiter zusammenarbeiten will. Dessen Hang zur theatralischen Übertreibung der Figur der Mutter (Miranda Otto), welche er zu Beginn des Films mit einem engelhaften Glühen im Hintergrund herausstellt, war mir, angesichts ihrer völligen Nutzlosigkeit im Plot, absolut schleierhaft.
Das Ende des Films, wieder mit der Erzählstimme Morgan Freemans unterlegt, ist dann mal wieder lächerlich. So richtig hochnäsig und von oben herab, wird da auf das vorher gezeigte reagiert, dass es schon nicht mehr normal ist. Vermiest einiges von dem ansonsten streckenweise sehr gut inszenierten Film.
#783
Geschrieben 11. Dezember 2005, 17:13
GANDHI (Großbritannien/Indien 1982) – DVD (Columbia)
Regie: Richard Attenborough
Regie: Richard Attenborough
#784
Geschrieben 20. Dezember 2005, 23:17
AGITATOR (Japan 2001) – Leih-DVD (I-On New Media)
Regie: Takashi Miike
Der erste Miike-Film, den ich nach der Hälfte seiner Spielzeit von einhundertundfünfzig Minuten abgebrochen habe, da er bis dahin überhaupt nicht erkennen ließ, ob er irgendetwas von Interesse mitzuteilen hätte, dabei völlig konfus umherspringt, was angesichts den mehr als zwei Dutzend Haupt- und Nebendarstellern ungeheuer schwer wiegt, denn Miike scheint sich für diese nicht im geringsten zu interessieren.
Von der Story habe aus den oben genannten Gründen deshalb auch nicht sonderlich viel mitbekommen. Da war der eineinhalb Minuten lange Trailer aufschlussreicher.
Regie: Takashi Miike
Der erste Miike-Film, den ich nach der Hälfte seiner Spielzeit von einhundertundfünfzig Minuten abgebrochen habe, da er bis dahin überhaupt nicht erkennen ließ, ob er irgendetwas von Interesse mitzuteilen hätte, dabei völlig konfus umherspringt, was angesichts den mehr als zwei Dutzend Haupt- und Nebendarstellern ungeheuer schwer wiegt, denn Miike scheint sich für diese nicht im geringsten zu interessieren.
Von der Story habe aus den oben genannten Gründen deshalb auch nicht sonderlich viel mitbekommen. Da war der eineinhalb Minuten lange Trailer aufschlussreicher.
#785
Geschrieben 26. Dezember 2005, 18:32
TAXI DRIVER (USA 1976) – DVD (Columbia)
Regie: Martin Scorsese
So viele Eindrücke haben sich bei mir in gut fünfzehn Jahren zu diesem Film angesammelt, welche ich nun, bei meinem neuerlichen Versuch einen Filmtagebucheintrag zu schreiben, doch nicht im Stande war, aus meiner Tastatur heraus zu kitzeln.
Entweder geht mein Gehirn während einer Sichtung des Films auf Reisen, wenn ich einen ähnlich gearteten Film sehe oder ein kurzes Stück von Bernard Herrmanns Filmmusik höre.
Viel lieber diskutiere ich über diesen Film mit anderen Leuten, als das ich vergeblich versuche, ihn hier jetzt mit einem Tagebucheintrag für mich zu entweihen.
Ich weiß nur, dass mir dieser verfluchte Film seit dem oben genannten Zeitraum nicht mehr aus dem Kopf gehen will und ich befürchte, dass dieser Zustand wohl noch eine ganze Weile lang, vielleicht einen ebenso langen Zeitraum, anhalten wird. Und das obwohl der Nachschub an ebenso interessanten Filmen nicht abreißen lässt.
Ich wollte den Film heute auch wieder einmal anschauen, aber dann dachte ich mir: Wozu die Mühe? Du schaffst es doch sowieso nicht irgendetwas halbwegs intelligentes dazu zu schreiben.
Regie: Martin Scorsese
So viele Eindrücke haben sich bei mir in gut fünfzehn Jahren zu diesem Film angesammelt, welche ich nun, bei meinem neuerlichen Versuch einen Filmtagebucheintrag zu schreiben, doch nicht im Stande war, aus meiner Tastatur heraus zu kitzeln.
Entweder geht mein Gehirn während einer Sichtung des Films auf Reisen, wenn ich einen ähnlich gearteten Film sehe oder ein kurzes Stück von Bernard Herrmanns Filmmusik höre.
Viel lieber diskutiere ich über diesen Film mit anderen Leuten, als das ich vergeblich versuche, ihn hier jetzt mit einem Tagebucheintrag für mich zu entweihen.
Ich weiß nur, dass mir dieser verfluchte Film seit dem oben genannten Zeitraum nicht mehr aus dem Kopf gehen will und ich befürchte, dass dieser Zustand wohl noch eine ganze Weile lang, vielleicht einen ebenso langen Zeitraum, anhalten wird. Und das obwohl der Nachschub an ebenso interessanten Filmen nicht abreißen lässt.
Ich wollte den Film heute auch wieder einmal anschauen, aber dann dachte ich mir: Wozu die Mühe? Du schaffst es doch sowieso nicht irgendetwas halbwegs intelligentes dazu zu schreiben.
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