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"Now it's dark!" - Filmforen.de - Seite 3

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"Now it's dark!"


784 Antworten in diesem Thema

#61 Tornhill

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Geschrieben 29. Juli 2003, 21:34

RAGING BULL (USA 1980) - DVD (MGM)
Regie: Martin Scorsese


New Hollywood begann mit den Paukenschlägen THE GRADUATE, THE WILD BUNCH und BONNIE AND CLYDE. Und es endete mit einem Donnerschlag in Form von RAGING BULL. Der Film lässt Assoziationen mit ROCKY vermuten, macht diese allerdings gleich zu Beginn zunichte. Es ist hier nicht die Geschichte eines Aufsteigers, sondern eines Mannes der ständig mit sich selbst hadert. Er sucht nie die Schuld für seine Fehleer bei sich, sondern bei den Menschen aus seinem Umfeld. Das wird ihn am Ende zugrunde richten.
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Es mag stimmen, dass Scorsese zunächst keinerlei Interesse an einem Boxerfilm zeigte, aber neben den dramatischen Figurenkonstellationen sind auch die Aufnahmen von den zahlreichen Kämpfen Jake La Mottas (Robert De Niro) schlichtweg eine Sensation. Die Kamera enthüllt die grausamsen blutigen Ringschlachten, Fotoblitze zerschneiden die Bewegungen, Blut läuft über den gesamten Körper. Solch eine Intensität schaffen selbst die spätereren ROCKY-Filme oder Michael Manns ALI nicht zu erzeugen.
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"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)

#62 Tornhill

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Geschrieben 30. Juli 2003, 19:02

BRINGING OUT THE DEAD (USA 1998) - DVD (Buena Vista)
Regie: Martin Scorsese


Nach dem gestrigen Film RAGING BULL hatte ich wieder Appetit auf eine Prise TAXI DRIVER auf Speed. So kann man dieses Werk von Scorsese am besten umschreiben. Wieder einmal zeichnet sich Paul Schrader für das Drehbuch verantwortlich. Nach dem doch recht langgezogenen CASINO wieder mal ein kompaktes Werk, dass ich mit zu Scorseses besten Arbeiten zähle.
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Nicolas Cage gibt als Rettungssanitäter, der zuviele Nachtschichten in Manhattan gefahren ist ein hervorragendes Nervenbündel mit dicken Ringen unter den Augen ab. Wie auch in RAGING BULL hat sich die Figur Frank Pierce eine quälende Bürde auferlegt an der sie zu Grunde zu gehen droht. Doch bei einem Einsatz lernt er die junge Mary (Patricia Arquette) kennen und versucht zu ihr einen vorsichtigen Kontakt aufzubauen. Währenddessen geht es auf den Strassen anscheinend immer heftiger und bizarrer zu. Es müssen eine unbefleckte Empfängnis, eine jesusähnliche Auferstehung, nervende Kollegen und chronische Fälle überstanden werden ehe Frank mit sich im Reinen ist.
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Ein absolut hervorragend inszenierter Film. Selten hat man solch einen rasantes Kaleidoskop an Bildern gesehen. Der äußerst makabere Humor an manchen Stellen verleitet zum lauthalsen Auflachen.
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#63 Tornhill

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Geschrieben 31. Juli 2003, 13:24

THE CINCINNATI KID (USA 1965) - VHS
Regie: Norman Jewison


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Jung gegen Alt, gewiefter Taktiker gegen risikofreudigen Nachfolger. Das Kartenspielermilieu von New Orleans macht Norman Jewison (IN THE HEAT OF THE NIGHT, HURRICANE) zum Thema seines Films.
Steve McQueen fordert Edward G. Robinson im Stud Poker heraus. Er will der Größte sein. Er will den Meister niederringen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Muss er doch die Annäherungsversuche von Melba (Ann Margret), der Frau seines besten Freundes Shooter (Karl Malden) abwehren, der ihm im entscheidenen Duell hin und wieder ein gutes Blatt gibt. Denn Shooter steht bei Slade (Rip Torn) schwer in der Kreide, der zuvor von Lancie Howard (Robinson) ausgenommen wurde.
Der Film spitzt sich mit zunehmender Dauer immer mehr zu. Formal eher schlicht abgefilmt, kommen nur am Ende einige nette Einstellungen vor. Der Film wird mehr vom versierten Spiel der freundlichen Gegner McQueen und Robinson getragen. Es ist toll zu sehen wie die beiden beim Spiel ihre Mitspieler langsam ausnehmen um sich dann gegenseitig zu bekämpfen.

Toll! :)
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#64 Tornhill

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Geschrieben 31. Juli 2003, 17:21

THE SUGARLAND EXPRESS (USA 1974) - VHS
Regie: Steven Spielberg


Spielbergs erster Kinofilm ist sehr viel interessanter als so manch anderes seiner Machwerde (z. B. HOOK oder THE COLOR PURPLE). Zum einen weil er hier auf der grossen Leinwand sein Können unter Beweis stellen muss und er schon hier mit einigen Profis zusammenarbeiten kann (Vilmos Zsigmond an der Kamera, John Williams' Musik, die Produzenten Zanuck u. Brown).
Der Film macht, obwohl er auf einer wahren Geschichte basiert, fast den Eindruck einer Neuverfilmung von Terence Malicks BADLANDS. Und wirkt wie eine Vorwegnahme von NATURAL BORN KILLERS (ohne dessen Wahnwitz). Clovis Poplin (William Atherton) wird von seiner Frau Lou Jean (Goldie Hawn) dazu getrieben aus der Besserungsanstalt zu fliehen, da ihr Baby Langston zu Pflegeeltern gegeben worden ist. Sie kidnappen einen Streifenpolizisten und mach sich durch Texas auf zur Stadt Sugarland wo ihr Baby jetzt lebt. Die Polizei auf den Fersen werden die beiden zu gefeierten Stars.
Die Figuren von Clovis und Lou Jean wirken mir ihrer eigenartigen Naivität völlig entrückt. So als ob sich nicht in diese Zeit gehören, als ob Gesetze für sie keine Bedeutung hätten. Latent gewalttätig sind sie nicht. Sie sind mehr wie Kinder, die zu schnell erwachsen geworden sind.
Die Figur des gutmütigen und ehrlichen Polizeichefs Tanner (Ben Johnson) war ganz sicher an eine Vorlage für die ähnliche Figur in Ridley Scotts THELMA & LOUISE. Doch auch seine Autorität kann nicht verhindern, dass die beiden ins Visier von zwei von der Polizei engagierten Scharfschützen landen.

Das Ende eines kurzen amerikanischen Traums. Das New Hollywood hatte eine neue Stimme. Nur noch einen Film sollte diese Stimme zu dieser Bewegung beitragen.

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#65 Tornhill

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Geschrieben 05. August 2003, 16:55

MONKEY SHINES (USA 1988) - VHS
Regie: George A. Romero


Also bisher hat mich noch kein Film von George Romero enttäuscht. MONKEY SHINES lief vor 2 Tagen im Fernsehen. Also flugs aufgenommen und angeschaut. Toll. :)
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Zwar fehlte der Vorspann bei meiner Aufnahme, aber dadurch wurde einige Male im überrascht. Zum einen das Stanley Tucci mitspielt (wenn auch nur in einer kleinen Rolle). Andere Gesichter kamen mir auch recht bekannt vor. Das Romeros Ehefrau hier mal eine gehässige und genervte Pflegerin spielt ist schon lustig. Die Story ist für Romero-Verhältnisse recht blutarm, aber er hat trotzdem einige Szenen damit eingebaut. Die Story ist anfangs recht creepy mit den Injektionen des Gehirnserums in den Affen. Die Rolle des durch einen Unfall gelähmten Filmhelden ist sehr überzeugend gespielt. All den Gerätschaften, die ihm zunächst das Umgehen mit seiner Behinderung helfen sollen, steht er teilweise hilflos gegenüber. Und wie er langsam die Bindung zu seinem neuen Helfer findet ist überzeugend umgesetzt.

Wann kommt denn jetzt mal ein schlechter Film von Romero? :eek: ;)
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#66 Tornhill

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Geschrieben 06. August 2003, 18:40

A FISTFUL OF DYNAMITE (Italien 1971) - DVD (MGM)
Regie: Sergio Leone


Hm, dieser Leone-Western ist der für mich bisher am schwersten zugängliche Film. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich ihn heute das erste Mal gesehen habe, nachdem ich regelmässig jede TV-Ausstrahlung verpassst habe.
Nach der effektvollen Dollar-Trilogie war schon mit ONCE UPON A TIME IN THE WEST eine deutliche Änderung in Leones Filmen zu bemerken. So stellt sich sein leider vorletzter Film auch nicht anders dar. Die ersten vierig Minuten gehören der Einführung der Charaktere von Rod Steiger (grandios gefilmt) und James Coburn (äusserst smart), die ihre Rollen mit einer grossen Spielfreude ausstatten.
Zunächst ist für die beiden "Helden" nur ein Bankraub in Aussicht gestellt. Doch plötzlich finden sie sich mitten in den Wirren der mexikansichen Revolution wieder. Und hier wird jeder von ihnen mit Entscheidungen und Handlungen konfrontiert, die sie zunächst unbeeindruckt lässt aber in ruhigen Momenten doch zu heftigsten Gefühlsausbrüchen verleitet. Das ist angesichts der äussert hart gefilmten Revolutionsszenen auch kein Wunder.

Diesen Film muss ich mir noch viel öfter zu Gemüte führen.

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Geschrieben 08. August 2003, 10:48

RE-ANIMATOR (USA 1985) - DVD (Elite Entertainment)
Regie: Stuart Gordon


Bewusst habe ich von dem Film erst durch AMERICAN BEAUTY erfahren. Meine mich aber erinnern zu können, dass ich Anfang der 90er schon Bilder in der US-Fangoria gesehen habe.
Der Film ist natürlich bewusst auf lustig getrimmt. Darum schafft er es auch nicht TANZ DER VAMPIRE, BIS DAS BLUT GEFRIERT oder TANZ DER TEUFEL als Drei-Gestirn meiner Lieblingshorrorfilme zu durchbrechen. Er reiht sich aber knapp hinter BRAINDEAD in die Top-Five. :)
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Was ich besonders toll finde, dass viel mit Handkamera gearbeitet. wurde. Gibt dem Film in seinen besten Szenen etwas sehr direktes, dass mich einerseits im Sofa aufspringen und vor Freude aufjohlen, als auch zu gruseln lies. B)
Richtig geil finde ich immer wieder die Szene als Dan am Anfang die Frau defilibriert oder Rufus an die Wand schmeisst. :D :D
Und über die Sprüche, Gesten und Blicke von Herbert "The Best" West will ich mich erst gar nicht auslassen. :lol:
Und meinen Hut ziehe ich vor der leckeren Barbara Crampton als Meagan. :love:
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Geschrieben 08. August 2003, 21:00

OPERA (Italien 1987) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Dario Argento


Hm, also dieser Giallo ist dem guten Dario ein bisschen verunglückt. Sein manischer Wille nach exorbitanten Kamerafahrten und Kameraeinstellungen sorgt streckenweise für gähnende Langeweile in dieser Geschichte. Das er fast nur mit der Steadycam arbeitet gibt dem Film zwar Eleganz, aber lässt kaum den Adrenalinspiegel hochgehen. Das Fehlen von fast jeglicher dramatischer Hintergrundmusik ist auch nicht gerade zuträglich. Kommt zu den Morden benutzt Argento wieder Hardrock-Musik. Die ist hier aber nicht sehr gut gewählt im Gegensatz zu PHENOMENA.
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Von den scheunentorgrossen Drehbuchlöchern will ich hier gar nicht berichten...oder doch...der Regisseur hat ja die blendende Idee die Raben bei der Aufführung freizulassen. Denn diese sollen den Mörder aufspüren. Aber bereits in der ersten Hälfte müssten die doch schon durchdrehen, weil der Mörder noch einmal in ihrem Raum ist. :blink: :unsure:
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#69 Tornhill

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Geschrieben 09. August 2003, 17:42

THE PLEDGE (USA 2001) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Sean Penn


Es wird leider allzu deutlich, dass das Heinz-Rühmann-Vehikel ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG ein verlogenes Stück Wirtschaftwunder-Kino ist. Die Lichtgestalt Rühmann benutzt ein Kind als Köder um einen Kindermörder zu fassen. Das macht er mit seinem ihm eigenen Lächeln, dass Normalgestrickte ihm so sehr auf den Leim gehen, dass ich Erbrechen muss.
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Die Schuld, die sich Jack Nicholson in dieser Verfilmung des Dürrenmatt-Stoffes auferlegt ist ungleich schwerer. Gerade pensioniert schwört er einer Mutter eines ermordeten Mädchens den Mörder zu fassen. Er schwört es bei seinem Seelenheil. Das ist die zentrale Szene des Films. Von ihr hängen seinen weiteren Taten ab. Manisch sucht er Hinweise zusammen und präsentiert sie seinen ehemaligen Kollegen, die sichtlich genervt reagieren da für sie der Fall längst abgeschlossen ist.
Er lässt nicht locker. Er kauft schließlich eine Tankstelle, da der Mörder schon zweimal zuvor zugeschlagen hat. Er lernt eine junge Frau und ihre Tochter kennen, die bald darauf bei ihm einziehen. Und endlich glaubt er das die Falle, die er dem Mörder gestellt hat zuschnappen wird. Die Kosten fordern allerdings sein Seelenheil.
Er sehr dichterer, düsterer unbehaglicherer Film als die beliebte deutsche Verfilmung, aber doch viel ehrlicher und näher an einer bitteren Wahrheit. Nicholson spielt einen ängstlichen Mann. Angst davor auf das Abstellgleis des Alters verlegt zu werden. Wenn er schon nicht mehr die Namen von Personen zusammenkriegt, Kettenrauchend und Alkohol trinkend dasitzt werden diese Befürchtungen umso realer.
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Geschrieben 10. August 2003, 08:41

THE EXORCIST (USA 1973) - DVD (Warner Bros.)
Regie: William Friedkin


Ich erinnere mich noch mit Schaudern daran, wie ich den Film vor mehr als 10 Jahren aufgenommen habe. Ich sah ihn damals in Sat 1 und fand ihn einfach nur langweilig, weil in den ersten 35 Minuten nicht passierte. :eek:

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Das hat sich zum Glück vollkommen geändert. Es hat mich gestern sehr überrascht wie sehr ich von dem Film mitgerissen wurde. Und das obwohl ich ihn jetzt schon einige Male gesehen habe. Ich fand es sehr erheiternd, wie ich teilweise zusammengezuckt bin, wenn sich durch die Kraft des Teufels die Schublade öffnet oder das Schaben auf dem Dachboden unerwartet einsetzt.
Immer wieder verstörend ist die Leistung der kleinen Linda Blair als Besessene. Wenn sie Max von Sydow und Jason Miller beim Exorzismus verhöhnt und vor allem Pater Karras angreift, der schon durch den Tod seiner Mutter und seiner Selbstzweifel geschwächt ist, dann ist man davon überzeugt, dass sich der Teufel in dem Mädchen manifestiert hat.

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Ellen Burstyn (die grandiose Darstellerin der Mutter in REQUIEM FOR A DREAM) spielt die besorgte Mutter der kleinen Regan. Sie muss nicht minder schlimme Sachen durchmachen. Ihr Glaube an die Ärtze wird erschüttert, die nicht in der Lage sind eine Diagnose festzumachen, woran ihre Tochter leidet.
Lee J. Cobb wird durch die Rolle des Inspektor Kindermann zum guten Kern der Geschichte. Nur hat er mit all den schrecklichen Ergebnissen der Zivilisation umzugehen. Er muss während der Geschichte zwei Tote, deren Ableben er nicht verstehen kann oder will.

Einen irgendwie gearteten Zeitbezug auf das Leben der 70er oder einer anderen Epoche kann ich bei diesem Film nicht ausmachen. Ist aber bei Horrorfilmen anscheinend auch selten der Fall. Er wirkt trotz der Kleidung und der Frisuren doch zeitlos. Wohl ein Indiz dafür warum er so überaus erfolgreich war und zum Klassiker wurde.
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Geschrieben 11. August 2003, 12:40

MONT PYTHON AND THE HOLY GRAIL (Grossbritanien 1975) - DVD (Columbia)
Regie: Terry Jones & Terry Gilliam


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Dieser erste Monty-Python-Film trägt den sarkastischen, ätzenden Humor der Engländer auf die grosse Leinwand. Der Truppe gelingt es zwar irrsinnig komische Szenen zu schaffen, aber eine straffe Geschichte mag sich bei diesen Episoden des Schwachsinns nicht einstellen. Das sollte erst mit LIFE OF BRIAN gelingen.

Was den Film aber immer wieder sehenswert macht, sind die atmosphärischen düsteren von Nebel und Rauch zugekleisterten Bilder von Burgen, Wäldern, Bergen und Feldern. Alles ist matschig verdreckt und ursprünglich. Die doch recht häufig Animationen sind schön grobschlächtig und kindisch verspielt. Und mit "Knights of the Round Table" gibt es auch einen Gassenhauer zum Mitsingen und Mittanzen. B)
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Geschrieben 11. August 2003, 18:51

FLASH GORDON (USA/Italien 1980) - DVD (Kinowelt)
Regie: Mike Hodges


Oh, oh diesen Film fand ich als Kind absolute Spitzenklasse. :rolleyes:
Und heute Nachmittag habe ich gelernt, dass man schlafende Tiger nicht wecken soll. Dieses Machwerk reinsten Blödsinns habe ich zuletzt Mitte der 80er gesehen. Seither gab es nur das Queen-Video "Flash" mit einigen Ausschnitten, die mich eigentlich vorwarnen sollten. Aber nein.... :doof:
Zuerst zu den Darstellern....entweder spielen sie mit dem Dollar-Zeichen in den Augen oder haben so eine Reissleine am Rücken mit der man sie in Bewegung setzt. Völlig überzeichnet, keine charakterliche Tiefe. Alle aber auch wirklich alle sind so. Mit Ausnahme von Max von Sydow. Der ist langweilig und kann keinerlei diabolische Macht ausspielen. Brian Blessed spielt als ob er eine Dauererektion und seinem Kostüm hat und Timothy Dalton betrachtet die Sets als eine Shakespeare-Inszenierung.
Und Sam Jones als Held Flash bleibt erschreckend blass und bekommt nur in zwei Szenen Gelegenheit seinen Drehbuchmut zu beweisen (Duell mit Bairin, die Mutprobe am Baumstamm)
Die Spezialeffekte sind eine mittlere Katastrophe mit durchsichtigen Falkenmenschen, Wolken oder Flugschiffen um ja keine schwarzen Ränder zu hinterlassen, die man beim alten Bluescreen-Verfahren nicht umgehen konnte.
Wenigstens werden die Sets und die tollen Kostüme durchaus fantasievoll genutzt. Die Musik von Queen weiss nur am Anfang zu gefallen. Bei dem finalen Showdown nervt Brian Mays Gitarrensturm gewaltig. Als Fussnote sollte man erwähnen, dass Dino de Laurentiis wieder mal den Hollywood-Mogul geben wollte und wie mit KING KONG zuvor und DUNE und RED SONJA baden gegangen ist.

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Geschrieben 13. August 2003, 20:46

ESCAPE FROM NEW YORK (USA 1981) - DVD (Universum)
Regie: John Carpenter


Irgendwie wird mir bei John-Carpenter-Filmen bewusst, dass er einen konsequent eigenen Stil verfolgt. Er verweigert sich den heute gängigen Actionfilm-Rezepten (schnelle Schnitte, Wackelkamera) und lässt seine Szenen lange auspielen. Die Kamera beobachtet ruhig das Geschehene und ist selten aufdringlich auf das Gesicht eines Darstellers gerichtet. Und dann wird mit einem mal klar warum sich Carpenter vor allem auf sein Idol Howard Hawks (RED RIVER, RIO BRAVO) immer wieder bezieht.
Vielleicht mag das ein Grund sein, warum seine letzten Filme kaum ein Publikum fanden. Ich muss mir in dieser Hinsicht auch endlich GHOSTS OF MARS endlich mal ansehen.

Diesen Film habe ich nun wahrlich oft gesehen und er wird bei all seiner Langsamkeit doch nie langweilig. Das liegt zum einen an jeden einzelnen Darsteller, an der interessanten Ausgangssituation und der herrlich rumblubbernden Synthi-Musik von Carpenter selbst. Vielleicht mag der Film ja alt sein, aber er ist in Würde gealtert und hebt sich von so manchen moderen Action-Filmen immer noch ab.

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Geschrieben 14. August 2003, 21:44

BRIDE OF RE-ANIMATOR (USA 1989) - DVD (Pioneer/Artisan)
Regie: Brian Yuzna


Es ist wieder was faul im Staate Massachusetts. Die Doktoren West und Cain haben sich nach acht Monaten wieder in die Hallen der Miskatonic-Klinik zurückgetraut. Währenddessen konnten sie ausgiebig praktische Erfahrung in einem Feldlazarett in Südamerika sammeln.
Der gute Dr. West hat inzwischen neue Pläne geschmiedet. Es geht ihn jetzt nich mehr um das Wiederbeleben von toten Körpern; nein jetzt will er selber Leben erschaffen.
Und die Miskatonic-Klinik bietet ausreichend Nachschub für sein Vorhaben. Aber er ist nicht der einzige der Pläne schmiedet. Ein Arzt entdeckt in der Asservatenkammer der Klinik die gesammelten Werke Wests. Darunter ist natürlich auch das Serum. Als dann noch ein Polizist auftaucht, der Rache für seine von West reanimierte Frau beim ersten Miskatonic-Massaker will, beginnt es langsam brenzlig zu werden. Sogar der Kopf von Dr. Hill taucht wieder auf und setzt seine telepathischen Kräfte auf diabolische Art und Weise erneut ein.
Und Dan Cain....nun er hat eine neue Freundin und entwickelt sich zu einem angesehenen Arzt dem auch eine besonders schwerkranke Patientin ihr Vertrauen entgegen bringt.
Da Herbert Wests Sammlertrieb nicht zu unterdrücken ist befinden sich bald die Füsse einer Ballerina, der Torso einer Jungfrau, die Beine einer Nutte, die Hände einer Anwältin, der Kopf der Patientin und das Herz Megans, Cains verflossener Liebe auf Wests OP-Tisch. Dummerweise wird er immer wieder gestört, was ihn sichtlich annervt und mich amüsiert. :D


Vor allem seine vorangehend Tests mit Rohmaterial sind absolut skurril. Die Fingerwesen, der mit einer Hand ausgestattete dreibeinige Hund oder die Arm/Bein-Monstrosität, die West einen kräftigen Kick ins Gesicht verpasst. :eek:
Was mit Dr. Hill, dem torsolosen Kopf passiert verrate ich besser nicht. :D
Hätte nich gedacht, dass die Fortsetzung von Yuzna so gut ist. Der Film ist nicht ganz so wild und roh wie der Erstling, weiss aber dennoch zu gefallen. Die abartigen Make-up-Effekte von Screaming Mad George (er arbeitet mit Yuzna auch bei SOCIETY zusammen) sind klasse.

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Geschrieben 17. August 2003, 15:27

SALON KITTY (Italien 1975) - DVD (Blue Underground)
Regie: Tinto Brass


Irgendwie ist es doch kurios was man für Filme durch das Medium DVD entdeckt. Hier ein in den USA recht erfolgreicher Film von dem ich noch nie gehört habe. Wieso? Nazi-Deutschland, Sex, Gewalt, Perversion, Dekadenz sind die Bestandteile der Geschichte. Regie führt Tinto Brass von dem ich bisher nur den immens schlechten CALIGULA und einige Ausschnitte von gelackten Erotikstreifen aus den 80ern kannte. Aber dieser Film hat sehr, sehr viel zu bieten.
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SS-Untergruppenführer Wallenberg (dargestellt von Helmut "Lecken Sie mich am Arsch, OK" Berger) will Macht. Uneingeschränkte Macht. Da kommt es ihm recht als er von seinem Vorgesetzten den Auftrag erhält, reine arische Frauen für ein Bordell zusammenzustellen. Nachdem er diese Aufgabe gemeistert hat, gilt es nun einen geigneten Ort, für seine Taten zu finden. Er zwingt Kitty Kellermann (famos: Ingrid Thulin) ihr Bordell zu schliessen und seine Frauen einzustellen. Den Mädchen bläut er ein, dass sie über jeden höher gestellten Gast Berichte anfertigen. Diese sammelt Wallenberg und will sie später zu seinem Vorteil nutzen um auf der Karrierleiter des Dritten Reiches emporzusteigen.
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Ganz anders als CALIGULA schafft es dieser Film mich trotz der im Film dargestellten Greuel zu überzeugen. Denn Tinto Brass stellt die Nazi-Clique als eine dekadenten Club dar, der schon von Anfang an dem Untergang geweiht ist, wie auch Margherita (Theresa Ann Savoy) treffend feststellt. Man beachte den Hinweis am Anfang des Tons als im Schlachthaus zwischen den Schweinehälften plötzlich das Geräusch von Fliegen zu hören ist. Das gleiche ist bei Margheritas Feststellung der Fall. Nicht nur im Ton auch im Visuellen Bereich schlägt Tinto Brass dem Zuschauer seine Visionen um die Ohren. Bilder von Leni Riefenstahls TRIUMPH DES WILLENS auf dem Körper einer Hure projeziert, Nazi-Generäle in Damenunterwäsche, Machtträume, die mit S/M-Szenen unterlegt sind.
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Nur in den wenigen Szenen zwischen der Hure Margherita und dem Luftwaffenoffizier Hans Reiter, der später ein Opfer Wallenbergs wird, gibt es Szenen der Zärtlichkeit, ja sogar der aufrichtigen Liebe. Doch all das kann nicht die Tatsache verhindern, dass Nazi-Deutschland dem Untergang geweiht ist. Und dieser Tatsache wird am Ende noch ins Gesicht gelacht.
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Ein ausstattungstechnisches Meisterwerk (Ken Adam, diverse BOND-Filme) sowie in den Kostümen und musikalischen Darbietung ausschweifend. Toll! B)
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Geschrieben 18. August 2003, 22:29

THE EVIL DEAD (USA 1981) - DVD (Elite Entertainment)
Regie: Sam Raimi


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Schon komisch, wie sich meine Sehgewohnheiten und die Filmfavoriten im Laufe von 5 Jahren mit dem Aufkommen der DVD geändert haben. Ich erinnere mich noch, wie beknackt ich den Film fand als ich ihn mir mal auf VHS ausgeliehen habe (höchstwahrscheinlich übelst geschnitten). Aber je öfter ich ihn seitdem gesehen habe, umso mehr ist er mir ans Herz gewachsen. Die dilletantisch schlechten Darsteller, die blutigen Effekte, die unheimlichen Geräusche, die Aufforderung der Dämonen sich ihnen anzuschliessen. B) B) B)
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Von Amateuren mit viel Liebe fürs Detail gemacht, auf den blossen Schrecken abzielend mit einem wahrhaft nervenaufreibend Spannungsaufbau wo hinter jedem Vorhang oder Tür der nächste Angriff kommen könnte. Und so einen Film fand ich früher doof. Tja, vielleicht hatte ich damals auch nicht das Gespür für durch und durch "ehrliche" Filme. Dieser ist absolut ehrlich in seiner Aussage: "Ich trete dir in die Eier und du wirst vor Schmerz, Erstaunen und Angewiderheit schreien!"
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Also dann. Bis zum nächsten Wiedersehen....sicher sehr bald. :D
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#77 Tornhill

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Geschrieben 19. August 2003, 17:33

SPIDER (Frankreich/Kanada/England 2002) - DVD (Columbia)
Regie: David Cronenberg


Wie lange habe ich wieder auf diesen Film nach der ersten Ankündigung und dem Trailer gewartet? Gut zwei Jahre waren es bestimmt. Heute lag endlich die DVD vor und wollte natürlich angesehen werden. Zu groß war die Vorfreude. Und sie wurde fast nicht enttäuscht. Interessant ist die Tatsache, dass Cronenberg nach langer Zeit wieder ein fremdes Drehbuch verfilmt. Weiterhin ist dieser Film auch nicht zu seinem gängigen Thema zuzuordnen. Was mich etwas enttäuscht hat, war die im Grunde einfache Geschichte, die zudem auch in England spielt. Aber die Umsetzung, die Umsetzung war grandios.
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Extrem stilisierte Bilder in satten Braun- und Grautönen, die Erinnerungen an DEAD RINGERS wecken (gut der war überwiegend blau) und eine fast nicht wahrnehmbare Musik von Shore haben mich zusätzlich überrascht. Absolut herausragend ist Ralph Fiennes, der fast die ganze Zeit nur murmelt und in seinem Zimmer in seinem Tagebuch in einer Schrift herumkritzelt, die nur er entziffern kann. Aus seinen fragmentarischen Erinnerungen entfaltet sich in langgezogenen Einstellungen immer mehr von der komplexen Geschichte.
Vielleicht bin ich etwas zu kritisch, wenn ich die Auflösung der Geschichte als zu einfach hinstelle. Habe den Film jetzt gerade frisch gesehen und werde vielleicht nach einigen weiteren "Sitzungen" bestimmt anders denken.
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"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
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#78 Tornhill

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Geschrieben 21. August 2003, 21:56

DAY OF THE DEAD (USA 1985) - DVD (Anchor Bay)
Regie: George A. Romero


Endlich, endlich ist sie da. Die lange angekündigte AB-DVD zu Romeros drittem Zombie-Film. Was für eine Freude den Film nach knapp einem Jahr endlich in einer würdigen Bild- und Tonqualität zu sehen.
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Ganz anders kommt er daher als seine beiden Vorgänger und hatte es sehr schwer in der Mitte der 80er sein Publikum zu finden. So ist es jedenfalls im Beiheft der DVD zu lesen. Denn es ist wahrlich eine todernste Geschichte, die Romero hier über das Ende der Zivilisation auftischt. Denn anders als in den Vorgängern, wo man eine Spur von Hoffnung hatte, die durch sympathische Charaktere aufrecht erhalten wurde, sieht man hier allenthalben gestresste Wissenschaftler, ein Frankenstein-Verschnitt, der die Zombies domestizieren will und psychotische Soldaten.
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Die Darstellung von Gewalt in diesem Film ist wahrhaft gigantisch. Vor allem die Experimente von Prof. Logan sind wahrhaft unglaublich anzusehen und treiben selbst mir manches Schaudern durch den Körper. Ganz so abgestumpft ist man also doch noch nicht.

Ich hoffe ja inständig, dass Romero noch mal die Gelegenheit (sprich: das Geld) erhält seinen DEAD RECKONING zu drehen. Das wäre wirklich ein Ereignis.
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#79 Tornhill

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Geschrieben 23. August 2003, 19:18

THE RUNNING MAN (USA 1987) - DVD (Laser Paradise)
Regie: Paul Michael Glaser


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"Lauf Arnold, lauf!"

Eine für unseren Schwarzenegger auf den Leib geschriebene Rolle. Ex-Bulle, der wegen eines Massakers unschuldig im Knast landet und dann in einer TV-Show um sein Überleben kämpfen muss. Irgendwie haben wir so eine Fernsehsendung ja schon mal gehabt (American Gladiators). Nur haben sie sich nicht mit Kettensägen, Flammenwerfern, Eishockeyschlägern und blossen Fäusten bekämpft. Insofern wirkt der Film sicherlich in die Zukunft vorausahnend.
Wen das nicht die Bohne interessiert, wird man ganz passabler Action, klasse Einzeilern (nicht nur von Arnie) und einer nette Umsetzung bedient, die zutiefst in die 80er gehört mit Haarspray-Frisuren, Addidas-Trainingsanzügen, Harold-Faltermeyer-Mucke und der typischen Actionfilmästhetik dieser Zeit.
Interessant ist zu sehen, dass Schwarzenegger hier einige Darsteller zur Seite gestellt bekommt, mit denen er schon früher gearbeitet hat oder die in ähnlichen Genrefilmen kein unbeschriebenes Blatt sind. Und mir fiel auf, dass er in zumindest drei Filmen dieser Zeit lateinamerikanische Frauen an seiner Seite hatte (PREDATOR, RUNNING MAN, TOTAL RECALL).
Richard Dawson gibt den kotzbrockigen Moderator mit sichtlicher Hingabe und ist neben den spektakulären Kämpfen die Hauptattraktion dieses Streifens.

Cool! B)
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#80 Tornhill

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Geschrieben 24. August 2003, 12:30

EVIL DEAD II (USA 1987) - DVD (Kinowelt)
Regie: Sam Raimi


Der gute alte Ash wird seine Dämonen einfach nicht los. Da kann er mach was er will. Ich habe meine ständig negative Haltung zu dem Film jetzt ein wenig revidiert. Ging mir der slapstickartige Humor mit dem Raimi die erste Hälfte des Films zukleistert ziemlich auf den Senkel, so konnte ich heuer bei Bruce Campells variantenreichen Mienen- und Grimassenschneiden den ein oder anderen Lachanfall nicht verhindern. Zum Glück kann Campell das herüberbringen gehören ihm doch fast ganz allein die ersten 35 Minuten des Films.
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Da muss er sich zum einen seiner von Dämonen besessenen Freundin und seiner plötzlich böse gewordenen Hand erwehren, dass die Fetzen fliegen. Wie ein Kind steht er manchmal staunend und bewundernd in der Gegend rum, lässt sich in ein Schlammloch werfen oder mit Ästen schlagen. Das wirkt um einiges professioneller, als im ersten, der ja ein Amateurfilm war. Raimi versteht es aber immer wieder Sequenzen nur mit Handkamera und extrem Bildbeschleunigungen einzusetzen, dass die Rasanz der gezeigten Bilder einen schwindelig werden lässt.
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Der Film ist nicht ganz so extrem blutig, wie sein Vorgänger was zum einen mit den bewussten Humoreinlagen in der ersten Hälfte des Films zu tun hat. Viel lieber lässt Raimi seinen Hauptdarsteller Teller gegen den Kopf schlagen oder mit dem Inventar des Waldhauses interagieren, als Flüssigkeiten fliessen zu lassen. Wenn sich dann aber noch vier weitere Personen mehr oder weniger freiwillig in das Haus begeben, ändert sich die Stimmung.
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Jetzt packt Raimi noch mal alle Horrorqualitäten zusammen und präsentiert Besessene und Monster, die zumindest mir keinen grossen Schrecken eingejagt haben. Geht es aber wie schon im ersten Teil hinunter in den Keller wird es gruselig. Die Dunkelheit, gepaart mit Geräuschen und dem Wissen über Henrietta lassen einige wohlige Schauer über meinen Rücken laufen. Und wenn am Ende dieses Schauermärchens der gute Ash durch einen Strudel einige Jahrhunderte zurückgeworfen wird, kann man sich schon wieder auf das nächste Abenteuer freuen.
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Hier werden mehr die Lachmuskeln trainert, als das man vor Schrecken die Decke hochgeht. Ob es damit zusammenhängt, dass Raimi hier nur ein Remake des ersten Teils mit besseren Effekte machen wollte, bei dem er keinen Wert mehr auf einen langsamen und unheimlichen Anfang legt, lasse ich mal dahingestellt. Zum Gruseln nimmt man besser den ersten Film.
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#81 Tornhill

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Geschrieben 24. August 2003, 19:17

HENRY - PORTAIT OF A SERIAL KILLER (USA 1986) - DVD (Laser Paradise)
Regie: John McNaughton

Ein doch recht seltsamer Film. Seltsam, weil er einerseits die Realität auf eine beunruhigende Weise widerspiegelt und dann auch wieder zu künstlich um doch wahr zu sein. Vielleicht deshalb jagt mir der Film deshalb immer wieder einen Schrecken ein. Was treibt Henry und später auch seinen Kumpel Otis zu diesen sinnlosen Morden? Das muss der Zuschauer, in diesem Falle halt ich, selbst herausfinden. McNaughton macht es den Zuschauer aber auch nicht einfach. Die Tatsache, dass Henry und Otis beide aus dem Knast auf Bewährung entlasssen wurden ist es nicht. Vielleicht auch nicht die heruntergekommene Gegend und die Wohnung in der sie leben. Oder die kleinen Jobs, die sie machen. Ist es die Langeweile, die abends bei einer Flasche Bier aufkommt? Nein.
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Sind alle diese Zutaten zusammen? Möglicherweise....ja....in diesem Einzelfall ganz sicher. Es ist keine Abbildung der Realtität, aber diesen Henry Lee Lucas gab es wirklich. Und er war ein Serienmörder. Das macht den Film umso beunruhigender. Er ist kein Fabelwesen wie Hannibal Lecter, Carl Rudolph Starger, John Doe oder ein Machine. Er hat keinen Hang zu besonderer Theatralik. Er nennt auch keinen Grund für seine Taten. Zumindest hatte er einen als er seine Mutter umgebracht hat. Das erzählt er Becky, Otis' Schwester. Zumindest an dieser Stelle gibt es eine Emotion in ihm, eine Funke alter Erinnerung blitzt aus seinem Leben kurz auf, von dem wir vorher nichts wussten. Und von dem wir auch nichts mehr erfahren werden.
Handelt er aus einem inneren Zwang? Das kann man schwer sagen, aber man erhält den Eindruck, dass er darauf bedacht ist nicht erwischt zu werden. Das kann man feststellen, wenn man sieht wie er Otis beibringt Menschen auf verschiedene Weisen umzubringen. Mal erwürgen, erschiessen, das Genick brechen. So bietet man der Polizei nichts brauchbares nach der sie suchen könnte.
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In der besten Szene des Films sitzen Henry und Otis vor dem Fernseher und sehen sich selbst, wie sie eine Familie auslöschen. Sie haben zuvor eine Videokamera von einem Hehler mitgenommen, den sie ebenfalls umgebracht haben. Ist man vielleicht im Falle des Hehlers auf ihrer Seite, der ein richtiges Arschloch ist, wird man auch zum Komplizen des Mordes an der Familie. Die Kamera ist aber auch Zeuge eines geselligen Beisammenseins mit Tanz und dem einzigen Funken von Freude während des gesamten Films.
Selbst Henry hat noch einen Funken Menschlichkeit in sich inne wohnen bei all den Morden und Greueltaten. Er stoppt Otis, der immer einen Schritt zuweit geht. Erst will er seine Schwester küssen, dann will er es mit einer Frauenleiche treiben. Hier schreitet Henry ein und der Zuschauer ist darüber irgendwie erleichtert. Ein sozialer Umgang mit anderen Menschen findet für Henry, bis auf das Töten dieser, kaum statt. Und wenn dann endet es mit einer harschen Entgegnung von Henry.

Was kann man aus diesen Film ziehen? Trostlosigkeit und Langeweile im Leben führt dazu sich ein Ventil wie dieses zu suchen?. Nicht unbedingt, aber auch in Einzelfällen nicht auszuschliessen. Ein guter Low-Budget-Film mit herausragenden Darstellern.
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#82 Tornhill

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Geschrieben 25. August 2003, 17:28

THEM! (USA 1954) - TV (arte)
Regie: Gordon Douglas


"Als der Mensch ins Atomzeitalter trat, eroberte er eine neue Welt. Welchen Gefahren wir ins Gesicht sehen müssen, kann kein Mensch vorraussehen."

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Dieser Satz steht am Ende des Films, wenn die Bedrohung durch die Riesenameisen beseitigt ist. Er bildet den Dreh- und Angelpunkt der Filmhandlung. Denn was sich die Menschheit mit ihrer Technik erkauft haben ist nicht eine bessere Welt, sondern vor allem eine gefährlichere Welt. War der Film da nur Genrekino auf das das Studio nicht unbedingt stolz sein konnte, so muss man sich die Frage stellen warum gerade dieser Film immer wieder im Fernsehen läuft. Er vermischt äußerst gekonnt die menschliche Fantasie mit der gefährlichen Realität.
Viele sehen in dem Film eine filmgewordene Aufarbeitung der Angst vor dem Atomzeitalter. Andere sehen auch eine Gefahr vor dem Kommunismus, den ich aber nicht teilen kann. Die Menschen bekommen für ihre jüngsten Verbrechen an der Natur einen Denkzettel verpasst. Und zwar einen von biblischen Ausmassen, wie Emund Gwenn, der den schrulligen Prof. Medford spielt, schon früher in der Handlung des Films feststellt. Es ist kein verrückter Wissenschaftler, der für die Bedrohung verantwortlich ist, sondern die menschliche Gesellschaft selbst, die sich eine gefährlichen Feind in Form von Riesenameisen geschaffen hat. Ob sie mit den Segnungen der Moderne fertigwerden wird wage ich, Pessimist der ich nun mal bin zu bezweifeln. Denn es gibt jetzt nicht nur die Atombombe, die unser Leben auslöschen kann. Nein, jetzt kann der Mensch selbst in die Schöpfung eingreifen.

Bevor ich noch weiter abschweife will ich jetzt die formale Umsetzung des Films beleuchten. Der Film schwankt immer wieder von hervoragenden Aussenaufnahmen (Wüste, Abwasserkanäle) und teilweisen sensationellen Studioaufnahmen. Bemerkenswert finde ich immer wieder den Einsatz der Hubschrauber und Miltärfahrzeuge. Ab und an gibt es immer wieder schlechte Rückprojektionsaufnahmen, die aber von den guten Darstellern kaschiert werden können.
Der Film hat eine grundlegend unheimliche Stimmung. Selbst in den grellen Wüstenaufnahmen kommt eine Bedrohung eines bevorstehenden Angriffs herauf, der mich nach dem Film veranlasste möglichst viel Licht einzuschalten. Und das nachdem ich den Film schon so lange kenne. Wenn das erste Mal das Sirren der Ameisen zu hören ist, ist man sofort durch die Reaktion des kleinen Mädchens am Anfang gewarnt. Mit solchen tollen Sequenzen wartet der Film immer wieder auf. Das die Pappmache-Ameisen aufgrund ihrer Trägheit (ihre kleinen Artgenossen bewegen sich wesentlich flinker) heute mehr Heiterkeit als Angst auslösen ist da ein amüsanter Nebeneffekt. ;)
Was etwas bitter aufstösst ist die latente Frauenfeindlichkeit von James Arness' Figur des FBI-Mannes. Das die Tochter des Professors am Ende noch besorgt auf seinen verletzten Arm schaut ist doch arg scheinheilige Drehbuchkonstruktion.
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Geschrieben 26. August 2003, 14:34

THE LORD OF THE RINGS - THE TWO TOWERS (USA/Neuseeland 2002) - DVD (Warner Bros./New Line)
Regie: Peter Jackson


Die Freude, die Warmherzigkeit ist der kälte dem nahen Ende und der Auslöschung gewichen. Keine Gefährten, die zusammenhalten. Man ist auf sich alleine gestellt. Die Gefahren sind zu gross, als das man unbeschadet aus ihnen entkommen könnte. Und steht am Ende ein Sieg. Aber er ist mit grossen Opfer erkauft worden. Helms Klamm ist zerstört, Osgiliath in Trümmern, Isengart überflutet und Frodo Beutlin und sein Gärtner Samwise Gamgee marschieren geführt von Gollum in eine tödliche Falle.
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Grossartiges Genrekino. Die familiengerechten Bilder des ersten Teils, weichen und grundweg negativen, fast hoffnungslosen Kälte. Keine leuchtenden Farben sind mehr da, die die Gemüter der Protagonisten mehr aufhellen können. König Theoden stützt sich auf alte Weisen seines Volkes, Aragorn, Legolas und Gimli finden im Kampf zusammen, Mary und Pippin müssen sich als Vermittler betätigen und Frodos Freundschaft mit Sam wird durch die schwerer werdende Last des Einen Ringes auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
Was bei dem Film stärker als bei FELLOWSHIP auffiel sind die häufig fehlenden Szenen, die einen Übergang von einem Handlungsstrang zum nächsten kitten müssen. In der im November erscheinenden erweiterten Fassung werden diese hoffentlich enthalten sein.
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#84 Tornhill

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Geschrieben 27. August 2003, 17:29

ULZANA'S RAID (USA 1972) - WDR
Regie: Robert Aldrich


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Keine sehr schöne Geschichte, die uns Actionregisseur Robert Aldrich hier präsentiert. In einer Zeit, in der Western nahezu ausgestorben waren und nur noch vom sterbenden John Wayne zelebriert wurden, ist das hier eine Geschichte und Glanz, ohne Glorie. Der Apache Ulzana und einige seiner Gefolgsleute verlassen ihr Reservat und ziehen mordend und schändend doch Südarizona. Zu lange waren sie eingesperrt von den Weissen. Sie mussten ihre Triebe unterdrücken. Nun zieht es sie auf den Kriegspfad. Die lokale Kavallerie schickt einen blutjungen Offizier (Bruce Davison, X-MEN) auf sein erstes Kommando. Ulzana muss unschädlich gemacht werden. Ihm zur Seite stehen neben seinen Soldaten auch ein indianischer Fährtensucher und der Farmer McIntosh (Burt Lancaster).
Angewidert von den Greueln Ulzanas muss sich der junge Leutnant auf seine Helfer besinnen, denn sonst kann er Ulzana nicht unschädlich machen. Was er nicht verstehen kann ist, dass die Greuel Ulzanas von seinen eigenen Männer immer Auge um Auge, Zahn um Zahn vergolten werden. Massakrieren die Indianer eine Familie, so werden die Leichen von Apachen ebenfalls geschändet. McIntosh tut wenig bis gar nichts um diese Übergriffe zu verhindern. Zu viel Leid hat er schon in den Indianerkriegen gesehen, als dass noch ein letzer Rest an Emotion in ihm stecken würde.

Kein Brachialaction, aber immer noch sehr heftige Kost, die Aldrich serviert. Ich habe bei einigen Sequenzen ob der Komprisslosigkeit der Handlung auf Seiten der Indianer, wie auch der Soldaten nicht schlecht gestaunt. Ein guter Film mit einem bitteren Ende.
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#85 Tornhill

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Geschrieben 27. August 2003, 22:05

KINGS OF THE SUN (USA 1963) - WDR
Regie: J. Lee Thompson


Was für ein uriges Historienfilmchen. Nein, Filmchen ist ein falscher Ausdruck. Mit dicken Pinselstrichen klatscht Handwerker Thompson die Leinwand mit tollen Kostümen, einer guten und bestimmt nicht fundierten Ausstattung und reichlich Massenszenen zu. Die Musik von Elmer Bernstein rumpelt rhythmisch, die Darsteller staksen sonnengebräunt und hölzern durch die Szenerie und kämpfen erfolglos gegeneinander und gegen das hahnebüchene Drehbuch.
Hat Thompson die Actionszenen und Massenaufläufe gut im Griff so versagt er hier, wenn es darum geht Interesse für die Figuren zu wecken. Und George Chakiris und Yul Brunner schaffen es auch nicht. Die Geschichte von einem Maya-Stamm der im Süden der USA die ersten Siedlungen gründet und der nach Kämpfen am Ende des Films in Frieden mit den indianischen Ureinwohnern lebt, ist zu abgehoben um ernst genommen zu werden.
Aber schafft es der Film irgendwie eine kindliche Freude und Neugier zu wecken. Man bleibt trotz all der Mängel am Bildschirm festkleben. Schon komisch. B)

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#86 Tornhill

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Geschrieben 31. August 2003, 17:13

SHOCK WAVES (USA 1977) - DVD (Marketing)
Regie: Ken Wiederhorn


JAWS meets NIGHT OF THE LIVING DEAD....das ist wohl die beste Umschreibung, die man ad hoc für diesen Genrefilm geben kann. Die Tatsache, dass die Bedrohung von untoten Nazi-Soldaten, dem "Totenkorps" ausgeht, verleihen dem Film eine noch unheimlichere Note. Denn bereits mit dem Prolog wird eine fantastische Grundsituation gesponnen, die keinen Zweifel daran lässt, dass es bald abgehen wird.
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Ein gechartertes Ausflugsboot wird durch ein Seebeben und einem Beinahe-Zusammenstoss mit einem Schiffswrack auf eine Sandbank vor einer Insel gespült. Glauben die Überlebenden zunächst daran, dass sie alleine auf der Insel sind finden sie kurz darauf ein verlassenes Hotel, dass von einem seltsamen Eremiten bewohnt wird, der sich nicht zu erkennen gibt. Er fordert sie auf die Insel sofort zu verlassen, denn eine unheimliche Bedrohung umschliesst die Insel.
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Die von deutschen Wissenschaftlern hochgezüchteten Nazi-Zombies dezimieren bald darauf einen Schiffbrüchigen nach dem anderen, die versuchen von der Insel wieder zu fliehen.
Was bei diesem Genrefilm äussert positiv auffällt ist die Mitwirkung von zwei absoluten Topschauspielern. Zum einen John Carradine. Er spielt den Bootskapitän mit einer Abgeklärtheit, die er mit jahrzehntelange Film- und Radioarbeit erlangt hat und in seine Rolle einfliessen lässt. Es ist äusserst bedauerlich, dass er einen so frühen Filmtod erleidet. Denn es wäre eine wahrlich interessante Sache geworden, wenn er auf Peter Cushing getroffen wäre. Er spielt den überlebenden Nazi-Soldaten, der seit Ende des Zweiten Weltkriegs freiwillig auf der Insel ausharrt, in dem irrtümlichen Glauben die Zombies kontrollieren zu können. Cushings Können, das in viel zu vielen Genrefilmen verschludert wurde, sich ganz in einer Rolle zu verlieren zeigt sich in seinen vielen Dialogen, die er mit einem hervorragenden deutschen Akzent beherrscht.
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Der Film hat eine durchweg unheimliche Atmosphäre bei der es sich wunderbar Gruseln lässt. Die nervenaufreibende und wabernde Synthesizer-Musik ist wahrhaft ohrenbetäubend und transportiert eine zusätzlichen kalten Schauer über den Rücken. Was ich an diesem Film aber am beeindruckensten finde, sind die tollen Aufnahmen der Nazi-Zombies. Entweder sind es reine Frontalaufnahmen oder Profileinstellungen, wie sie sich aus dem Meer oder aus Bächen auf der Insel erheben um ihre Opfer in die Tiefe zu zerren. Sie wirken in dieser Weise wie Titanen, die wie der Prolog andeutet, die fast unbesiegbar scheinen.
Ein toller Genrefilm, der jedoch in der Mitte etwas an Boden verliert aber zum Finale hin wieder an Intensität gewinnt. :)
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#87 Tornhill

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Geschrieben 31. August 2003, 20:57

EAT DRINK MAN WOMAN (Taiwan 1994) - DVD+RW, 3SAT-Aufnahme
Regie: Ang Lee


Taipeh, Taiwan....ein Meisterkoch, seine drei Töchter und zwischenmenschliche Kapriolen sind das Thema dieses gerne als Kochfilm verschrienen Werkes von Ang Lee. Herr Chu lebt die ganze Woche auf den Sonntag hin, denn dann kocht er für seine Töchter ein grosses Essen. Das ist die Tradition in seinem Haus. Seine Frau ist schon lange tot und die Erziehung seiner Töchter war neben seiner Arbeit in einem grossen Restaurant sein Lebensinhalt. Doch seit geraumer Zeit nagt die Unzufriedenheit und der Verlust seines Geschmackssinn an seinen Nerven. Da kommt es ihm gelegen, wenn er für ein kleines Mädchen einer befreundeten Familie ein "Pausenbrot" zubereiten kann.
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Die Töchter haben selber auch genug Probleme. Eine, die Zweitälteste, erklimmt bei einem grossen Unternehmen die Karriereleiter nach oben und ist hin und her gerissen, zwischen der Zuneigung zu einem Kollegen und ihren Nachmittagen mit ihrem Ex-Freund. Die Jüngste jobbt in einem Schnellrestaurant und spannt einer Arbeitskollegin ihren Schwarm aus. Die Älteste ist Lehrerin und strenggläubige Christin, die sich in den Lehrer der Volleyballmannschaft verguckt.
Diese ganzen Konstellationen mit denen Ang Lee hier gekonnt jongliert machen zunächst den Eindruck als ob viel zuviel in dem Film steckt, dass er zu überladen daher kommen könnte. Aber diese Befürchtung wird nach der zehnminütigen Einführung in dem Film schnell weggewischt. Und auch wenn sich in den letzten 35 Minuten des Films die Ereignisse im Leben der Filmfiguren überstürzen, meine Emotionen variierten zwischen Traurigkeit und heiterem Auflachen, dann hat man das Gefühl eine schöne Geschichte erzählt bekommen zu haben.
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#88 Tornhill

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Geschrieben 01. September 2003, 17:28

CITTÀ VIOLENTA (Italien/Frankreich 1970) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Sergio Sollima


Heute morgen erreichte mich die Nachricht vom Tode Charles Bronsons. Als war es vollkommen klar, dass ich mir in Gedenken an ihn einen seiner Film ansehen musste. Dabei muss ich allerdings anmerken, dass ich ausser den GLORREICHEN SIEBEN, dem DRECKIGEN DUTZEND und GESPRENGTE KETTEN nur einen DEATH-WISH-Teil und eben CITTÀ VIOLENTA von ihm kenne. Sein Gesicht ist aber derart markant und einprägsam, dass es für immer hängen bleibt.

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Also CITTÀ VIOLENTA...es war der letzte Film, den ich vor dem ersten Filmtagebuch-Eintrag gesehen habe. Die DVD habe ich aus dem Grund bestellt, da mir Sergio Sollimas Spaghetti-Western sehr gefallen habe und ich mir eine ähnliche Qualität von diesem Film erhoffte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Bronson ist hier ein Auftragskiller, der von seiner Geliebten Vanessa (Jill Ireland) betrogen wird und beinahe ums Leben kommt. Nachdem er ein paar Jahre im Gefängnis saß, macht er sich auf die Suche nach ihr um sich an ihr zu rächen. Dabei ist ihm ein befreundeter Anwalt (Umberto Orsini) behilflich. Kurz vor dem Ziel erliegt er aber ihren Reizen gepaart mit der Erinnerung an die schöne Zeit, die sie einst hatten. Doch er spielt mit dem Feuer, da Vanessa inzwischen den reichen und skrupellosen Geschäftsmann Weber (Telly Savalas) geheiratet hat. Und schon wird Bronson wieder zum Spielball zwischen den Fronten, der nicht sehen will, dass er doch nur benutzt wird.

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Was den Film so aussergewöhnlich sehenswert macht, ist neben dem wortkargen Bronson sicherlich die Tatsache, dass er mit seiner damaligen Ehefrau Jill Ireland vor der Kamera stand (insgesamt drehten sie 16 Filme zusammen). Die tollen Cinemascope-Aufnahmen fangen die unterschiedlichen Drehorte (die Jungfraueninseln, New Orleans) toll ein. Die Musik von Ennio Morricone ist treibend und brodelt wie ein Vulkan über der Szenerie. Die Action- und Suspenseszenen beherrscht Sollima so hervorragend, dass sie den Vergleich mit anderen Meistern nicht zu scheuen brauchen. Eine Erkenntnis, die noch schon in drei Filmen von Sollima gewonnen habe und hier bestätigt sehe. Darüberhinaus sind die vielen stummen Filmsequenzen, die nur von den Handlungen der Protagonisten getragen werden immer wieder erfreulich anzuschauen.

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R. I. P. Charles Bronson


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#89 Tornhill

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Geschrieben 02. September 2003, 18:44

BODY HEAT (USA 1981) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Lawrence Kasdan


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Es ist anscheinend unmöglich einer Femme fatale zu entgehen. Das wird bei dieser Geschichte nur allzu deutlich. William Hurt spielt Ned Racine einen abgehalfterten Anwalt, der in einem besonders heissen Sommer in Florida die Hitze mit One-Night-Stands zu überstehen versucht. Seine Arbeit verrichtet er tagsüber mehr schlecht als recht, nachts geht er auf Frauenjagd.
Doch da trifft er auf die unnahbare Matty Walker (Kathleen Turner). Von ihr geht eine Ausstrahlung aus, der sich Ned nicht entziehen kann. Eine wilde Affäre beginnt. Immer wieder äussert Matty ihren Ekel, den sie ihrem älteren Mann (Richard Crenna) gegenüber empfindet, und wie gut es für die beiden wäre, wenn er tot wäre. So hätten sie sein Geld und wären endlich frei.
Was Ned nicht bemerkt ist, wie er langsam aber sicher Spielball eines kaltblütigen Planes wird, bei dem er auf der Strecke bleiben wird.
Sicherlich kommt hier Billy Wilders Klassiker DOUBLE INDEMINTY als grösster Einfluss in Erinnerung, aber Kasdan findet Mittel und Wege, die über 30 Jahre alte Geschichte in die frühen Achtziger zu transportieren. Da ist zum einen das offene Reden über Beziehungskisten und natürlich der Sex selbst. Das mag man gut oder schlecht finden, aber es passt zum Filmtitel. Ein toller Erotikthriller mit tollen Nebendarstellern wie den lässig tanzenden Ted Danson und Mickey Rourke. Allerdings merkt man, dass eine Szene wohl aus Erklärungsnot nachgedreht wurde.
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#90 Tornhill

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Geschrieben 03. September 2003, 01:09

MIRAGE (USA 1965) - TV (WDR)
Regie: Edward Dmytryk


Was ist los mit David Stilwell. Nach einem Stromausfall im Unidyne-Building hat der adrett gekleidete und freundliche Mann sein Gedächtnis verloren. Wer ist er, wer ist der Major, wer ist die geheimnisvolle Unbekannte, was will Josephson, wer ist Boobybabyliebling? Wieso hat das Hochhaus nur einen Generatorraum und keine Untergeschosse? Wieso liegt ein toter Mann auf der Strasse vor dem Hochhaus?
Diese Fragen muss Stilwell klären um zu wissen wer er ist. Schon bald aber sind ihm die Schergen des Majors auf den Fersen. Sie wollen etwas von ihm. Was es ist? Er erinnert sich nicht. Was für ein Dilemma. Die Polizei kann ihm nicht helfen. Kann es ein der Privatdetektiv Ted Caselle (Walter Matthau)?
Ein brilliant inszenierter und gespielter Thriller über einen Mann, der der Träger eines Geheimnisses ist. Dieser Film dürfte die perfekte Vorlage für Filme wie THE GAME oder MEMENTO gewesen sein. Ein ganz tolles Drehbuch von Peter Stone (CHARADE, ARABESQUE) wird durch die handwerklich routinierte Regie von Edward Dmytryk verstärkt, der weiss wie man tolle Spannungsmomente aufbaut, in denen man mit und um Gregory Peck fürchtet. Ein komischerweise vergessener Thriller aus den 60ern in denen das Hollywood-Studiosystem dem Untergang entgegenstrebte.

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