Lange hat es gebraucht, aber endlich habe ich den Weg nach Gelsenkirchen gefunden. Nach fast erfolgloser Parkplatzsuche, kam ich erst um 10.50 Uhr beim Kino an. Leider war nicht mehr genügend Zeit mit cjamango zu sprechen. Auch dazwischen war keine Zeit und danach habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber der Anfang hat mir schon gefallen: eine kleine Erinnerung an die Verstorbenen der dem Filmclub Buio Omega zugetahenen Filmhelden in Form von Trailern. Dakkar (ZOMBI HOLOCAUST), Christopher Reeve (SUPERMAN II), Russ Meyer (FASTER PUSSYCAT! KILL! KILL!) und Janet Leigh (RABBITS).
IL MULINO DELLE DONNE DI PIETRA (Italien 1960) - Kino (Schauburg)
Regie: Giorgio Ferroni
![Eingefügtes Bild](http://www.dvdmaniacs.net/Captures/CapturesJ-P/Mill_Of_The_Stone_Women/mill5.jpg)
Eingeleitet u. a. durch den sehr stimmigen Trailer von
I TRE VOLTI DELLA PAURA. Pierre Brice begibt sich in diesem Gruselfilmchen, noch vor seiner Zeit als Winnetou, in ein kleines holländisches Dörfchen. Was er da eigentlich vorhat weiß anscheinend er selber nicht. Und ich erst recht nicht. Auf jeden Fall will er dort Professor Gregorius Wahl besuchen, der in der
"Mühle der steinernen Frauen" ein kleines Gruselkabinett betreibt und auch noch Unterrichtsstunden in Bildhauerei gibt. Völlig hin und weg ist der gute Pierre als er die adrette Elfi, Tochter des Professors, erblickt. Schwups landen die beiden sofort im Bett, doch schon bei seiner Ankunft muß er doch eigentlich merken, daß hier etwas nicht stimmt. Tut es nämlich wirklich nicht, denn Elfi ist trotz ihres gesunden Aussehens eine Untote, die nur durch ständige Bluttransfusionen ihre gesunden Teint behalten kann.
Prof. Wahl lockt mit Hilfe seines Bildhauerei-Kurses immer wieder junge Mädchen in die Falle und durch seine Erpressung von Doktor Bolem (Wolfgang Preiss), der ziemlich scharf auf Elfi ist, ist er sich nicht nur dem Überleben seiner Tochter bewusst, sondern bekommt darüberhinaus immer wieder neuen Figuren für sein Gruselkabinett.
Dank dieser konfusen Handlung versagt auch recht schnell jeglicher Spannungsaufbau, was allerdings zur Folge hat, daß man sich wunderbar auf die unfreiwillige Komik konzentrieren kann, die den gesamten Streifen durchzieht. Es wird vor allem sehr stark deutlich, daß Pierre Brice absolut nichts kann und sein größtenteils versucht gequälter Gesichtsausdruck oder panische Angst bei mir für Lachanfälle sorgt. Allerdings versteht es der Film zeitweise eine sehr schöne Atmosphäre zu vermitteln, die an die späteren Großtaten eines Mario Bava erinnert. Das Ende hat mehr als eindeutige Bezüge zu James Whales FRANKENSTEIN.
DEATH WISH (USA 1974) - Kino (Schauburg)
Regie: Michael Winner
![Eingefügtes Bild](http://www.dvdmaniacs.net/Captures/CapturesA-D/Death_Wish/DW2.jpg)
Zweiter Film und ziemlich haushoher Punktsieger in der Kategorie "Granatenstarke Unterhaltung durch Selbstjustiz" ist der eiskalte und schwarzhumorige
Ein Mann sieht rot. Was mich an DIRTY HARRY, einer richtig großen Hollywood-Produktion eines Routiniers wie Don Siegel gestört hat, nämlich die offensichtliche Selbstverliebtheit, das macht dieses Vigilante-Vehikel mit Kalle Bronson mehr als wett. Und die davor laufenden Trailer zu DEATH WISH II,
CHATO'S LAND und THE EVIL THAT MEN DO sowieso...
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Paul Kersey (Charles Bronson) begibt sich auf nächtliche Safari in den Parks und Untergrundbahnen der Stadt New York, als seine Frau und seine Tochter einem Verbrechertrio (angeführt von Schlacks Jeff Goldblum) zum Opfer fallen. Die Ehefrau tot, die Tochter in einem katatonischen Zustand mutiert Bronson allerdings nicht von Jetzt auf Gleich zur Kampfmaschine. Erst einmal wird ordentlich der gebrochene Mann in Bronson hochstilisiert, was übrigens an dessen mimischen Fähigkeiten spurlos vorüber zu gehen scheint. Dann werden dramaturgische Mittel ausgepackt, die aus dem unbedarften Architekten einen knallharten Racheengel machen sollen. Wenn das alles wirklich so einfach wäre...
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Mitnichten macht sich Kersey nun auf die Suche nach den Mördern seiner Ehefrau, sondern nimmt sich gezielt jeden Kleinkriminellen vor. Er schlendert im winterlichen Central Park umher und erregt so die Aufmerksamkeit von Fixern oder Messerspezialisten. Wie die "Ratten", so werden sie von der Polizei genannt, sehr schnell feststellen, ist es auch ziemlich Scheiße mit einem Messer zu einer Schießerei zu kommen.
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Ach, ja die Polizei...die wird durch einen verschnupften Inspektor (Vincent Gardenia) repräsentiert. Der ist recht gut darin, die Identität des Racheengels aufzudecken. Anscheinend ein Könner in seinem Fach, der sich nicht gerne in die Karten schauen lässt, aber vor seinen Vorgesetzten letztendlich doch kuschen muß. Nicht eingreifen, denn schließlich sorgt der Rächer dafür, daß die Kriminalität stark heruntergeht.
Ich kann mir gut vorstellen, was für Wellen der Streifen damals geschlagen hat. An psychologischen Erklärungen ist der Film (fast) nicht interessiert und setzt statt dessen auf reißerische Action, die selbst mir noch die Kinnlade herunterfallen lässt.
Fazit: ich bin nicht das erste und letzte Mal dabei gewesen. Und Schnarchende soll man nicht wecken.