Regie: Peter Jackson
Es ist zu Ende. Die Geschichte um den Einen Ring hat mit dem dritten Film ein übermächtiges Ende gefunden. All die Saat die in den vorangegangenen Filmen gesät wurde, geht nun auf. Die Charaktere wurden so weit aufgebaut, jetzt haben sie sich Ereignisse zu stellen, die sie für immer verändern werden. Frodo und Sam werden auf dem Weg nach Mordor von ihrem Führer Gollum in eine tödliche Falle gelockt. Zur gleichen Zeit setzt Sauron seine finale Attacke gegen das Reich der Menschen in Gondor bei der weißen Stadt Minas Tirith an. Auf der einen Seite eine intime Geschichte über Verrat und Freundschaft, auf der anderen Seite das brutale Schlachtengetümmel von dem einige nicht mehr lebend zurückkehren werden.
Zu keinem einzigen Zeitpunkt habe ich das Gefühl, dass Jackson sich von der Geschichte so sehr mitreißen lässt, dass er sich in seiner Inszenierung verliert. Das ist weder bei der Schlacht um die weiße Stadt der Fall, noch in all dem Pathos. Den aus diesem inszenierten Pathos, den großen Taten und Worten, entstehen wieder Legenden, eine Geschichte für Mittelerde. Dann wird man sich an diese Gemeinschaft des Rings erinnern.
Plätschert der Film in der ersten Hälfte noch verdächtig ruhig vor sich hin entfesselt Peter Jackson dann ein wahres Effektfeuerwerk. Sei es die ekelige Riesenspinne Kankra oder die gewaltigen Ausmaße von Minas Tirith und der anschließenden Schlacht. Wenn die Reiter Rohans wie ein Tsunami in die Flanke der Ork-Armee hineinreitet, sie überreitet und alles zerschmettert. Unvergessliche Bilder beschwört Jackson wieder einmal herauf. Zum Beispiel die Leuchtfeuer, die von Gondor aus gezündet über den halben Kontinent über höchste Gebirgszüge weitergeleitet werden, um dann in Rohan den Hilferuf von Minas Tirith zu verkünden. Als sich das Schwarze Tor öffnet bekommt man einen atemberaubend tiefen Blick hinein ins Land Mordor mit dem Schicksalsberg und dem Turm Barad-dur auf dem das Auge glüht. Vor dem Schwarzen Tor stellen sich die Überlebenden der Schlacht von Minas Tirith um Aragorn zur letzten Schlacht gegen die Orks, die Sauron von Frodo und Sam ablenken soll, die den Schicksalsberg emporklettern. Oder die leinwandausfüllenden Aufnahmen der Gesichter von Figuren, die man in den letzten zwei Jahren so liebgewonnen hat. Spiegelt sich in ihnen Schmerz, Leid und Trauer wieder so weine. Sind sie erfreut kann ich lachen. Eine Klaviatur der unterschiedlichsten Emotionen, die dort über mich hereinbrechen.
Das Ende, das Ende...es möchte gar nicht mehr aufhören. Es darf einfach nicht aufhören. Aber es muss....