Vom Winde verweht (1939)
Original Titel: Gone with the Wind
Regisseur: u.a. Victor Fleming, George Cukor
Sodale, nun habe ich mal wieder dieses Filmwerk gesehen. Lange Spielzeit (224min, gesehen durch das neue 4er Disk set), aber niemals langweilig. Auch auf meinem alten TV, der an das Produktionsjahr dieses Filmes heranreichen könnte (mein nagelneuer Rückpro ist dort, wo sonst nur Schwule hingehen. naja fast nur Schwule).
Nun aber: Ein wunderschöner Film über die Liebe, romantisch wie eh un je, über die Menschen, über das Ausmaß an Arroganz und Selbstzerstörung. Eben auch über das Elend des Krieges.
Ich mag diesen Film einfach. Mir liegen hoffnungslose Romanzen einfach. Und Epen nicht weniger.
Die Schauspieler lassen sich diesen ganzen Wirbel und Stress um diesen Film bzw. dessen Dreharbeiten (ständiges Umschreibe, Austauschen von Regisseur etc.) nicht anmerken. Clark Gable in seiner Paraderolle als Rhett Buttler, einfach himmlisch. Und dieses Lächeln ... arrgghhh, welche Frau würde da nicht hinschmelzen, und sich wünschen die Scarlett in der wundervollsten Kusszene der Filmgeschichte zu sein. Ich zumindest wäre sofort dabei gg.
In das Leben der Hauptdarstellerin Vivien Leigh (einfach bezaubernd als Scarlett O'Hara. Ihre Paraderolle ist imho aber eher die Rolle der Blanche, in der sie sich ja sozusagen selbst spielte) möchte sich wohl keiner von uns wiederfinden. Ich komme aber ab.
Also die Darsteller waren allesamt wirklich überzeugend. Insbesondere die Hauptdarsteller, die ihren Rollen den Reiz gaben, den dieser Film so legendär machte. Charmant, frech, aufreizend, romantisch, ehrlich.
Aber v.a. Olivia de Havilland aka Melanie Hamilton sollte nicht unerwähnt bleiben. Auch sie kann den beiden Hauptfiguren absolut das Wasser reichen. Eine, nicht nur in diesem Film, großartige Schauspielerin.
Leslie Howard (einige Jahre später imho im Krieg umgekommen) spielt so langweilig, das man meinen könnte, er wäre Ashley Wilkes im wahren Leben gewesen (cih weiss, dass ist Sinn eines Akteurs. Aber bei ihm bezweifle ich das irgendwie genauso wenig wie bei James Dean).
Ich mag diese Verkörperung, so sehr sie zu dem Film gehört, nicht. Immer wenn Ashley den Raum betrat, fing ich fast an zu gähnen. Dieser Charakter ist (natürlich extra) so sterbenslangweilig wie der Film Matrix, ohne jegliche interessante Eigenschaft, gehört freilich aber einfach zu diesem Film. was ich damit sagen will: Das ist wohl der der Realität am nähsten kommende Charakter, der einem ja teilweise durch diese Aussaggelosigkeit mehr ins Auge springt als Scarlett selbst rofl.
ne, also das muss echt nicht sein. Solch eine Antipathie hegte ich selten gegen einen Schauspieler, was wohl nur zeigt, dass diese Figur gut dargestellt wurde.
Normalerweise zeigt sich in Filmen, die von diversen Filmschaffenden am Filmset auseinandergerissen wurden wegen der sinnlosesten Kleinigkeiten, sofort die Unstimmigkeiten und Streitereien hinter der Kamera (wegen was auch immer). In diesem Fall ist das imho nicht der Fall. Der Film ist eins, auch wenn es hinter den Kulissen krachte wie auf kaum einen anderen Set. Sehr stimmig.
Die Story um die verwöhnte Göre Scarlett O'Hara, die nur ihren Ashley liebt, und die Einsicht am Schluss gibt doch auch uns Hoffnung. Ich habe nicht wirklich mit einer der beiden Hauptfiguren mitgefühlt, sondern eher mit Melanie Wilkes. So eine herzensgute Frau, dass ich selbst Scarlett manchmal ihre Rotzlöffel lange ziehen könnte, ich hätte es doch so einige Male gerne getan. Aber am Ende, versöhnt es alle Zuschauer, mit einem imho nicht wirklich zu erwartenden Ende. Zumindest Hollywood-untypisch, auch für diese Zeit, in der Menschen die Hoffnung und das Glück suchten. Ein Ende, legandär!
Ja ich kann getrost sagen, dass ich diesen Film sehr sehr mag, und er eine wichtige Stufe in der Filmgeschichte ist, die sich niemand entgehen lassen sollte.
Aber nicht heute. Verschieben wirs auf Morgen!