Hannibal Rising (2007)
Was in der Filmindustrie mit dem Begriff Back-to-Back determiniert ist, scheint nun auch den Hannibal Lecter-Erfinder Thomas Harris zu begeistern. Nicht anders ist es wohl zu erklären, dass der Erfolgsautor das Prequel um die Ursprünge des berüchtigten Kannibalen gleich in zweifacher Ausführung hintereinander weg auf Papier brachte. Nachdem fix ein Drehbuch zur Vorgeschichte herunter geschrieben wurde, machte sich Harris daran, den entsprechenden Roman nachzuliefern. Was also in Buchform auf den Markt geworfen wurde, bevor der eigentliche Film in die Lichtspielhäuser wanderte, ist nichts anderes als dreiste Resteverwertung einer Auftragsarbeit, die noch um aufblähende Versatzstücke erweitert, als neuer Eintrag in das Lecter-Universum verstanden werden will. Dass unter diesen Umständen das Ergebnis mäßig ausfallen muss, wird kaum für Überraschungen sorgen, da es nur um die möglichst gewinnbringende Leichenfledderei einer Franchise geht. Der Plot an sich fällt daher auch schon deutlich minimalistischer aus, als es so mancher Groschenroman erlauben würde.
Litauen gegen Ende der 30 Jahre: Die Familie des kleinen Hannibal und seiner Schwester Mischa wird bei einem Überfall durch Soldaten getötet. Nachdem der Trupp zusammen mit den Kindern längere Zeit in einem verschneiten Haus residiert und die Vorräte aufgebraucht sind, entschließt man sich, Mischa zu töten und aus der Hungersnot heraus zu verspeisen. Hannibal, der dies mit ansehen muss, gelingt schließlich die Flucht. Einige Jahre später lebt der zum jungen Mann Herangewachsene bei seiner Tante Lady Murasaki, die ihm Schwertkampf und kulturelle Genüsse lehrt. Immer noch von den traumatischen Erlebnissen zerfressen, macht sich Hannibal schließlich auf um die Mörder seiner Schwester zu finden und zu töten.
Für die Widerauferstehung seines Kult-Killers hat Harris nur eine an den Haaren herbeigezogene Rache-Story ausgekramt und da der Film dem Roman-Projekt zusätzlich vorausging, kann auch diesmal nicht wirklich von einer Literatur-Adaption die Rede sein. Kurz gesagt: Der Vergleich zwischen Film und Buch erscheint mehr als fragwürdig. Wer sich allerdings davon nicht abhalten lassen möchte, den erwartet gleich zweifache Belanglosigkeit in Sachen Innovationsarmut. Als Regisseur von „Hannibal Rising“ hatte letztendlich dann Peter Webber die undankbare Aufgabe aus Harris hingerotzter Vorlage einen halbwegs brauchbaren Film zusammen zu zimmern und bei der Sichtung des fertigen Werkes stellt sich der Zuschauer nun permanent die Frage, ob man einer TV-Verfilmung beiwohnt und eigentlich nur in der Hoffnung weiterschauen mag , dass vielleicht doch noch irgendwo Anthony Hopkins aus dem Busch springt und alles als Parodie erklärt. Um es auf den Punkt zu bringen: „Hannibal Rising“ ist weder spannend, blutig oder gar wirklich schlüssig mit irgendeiner Logik als gelungen zu bezeichnen. Neben darstellerischer Mittelmäßigkeit durch Gaspard Ulliel und „Miami Vice“-Beiwerk Gong Li und einer routinierten Inszenierung von der Stange ist hier Langeweile und Ikonenschändung an der Tagesordnung. Dieses cineastische Desaster ist nicht mehr als der längst überfällige Sargnagel an der Holzkiste des Rummels um Harris und seinem Dr. Lecter. Wenn der junge Hannibal nun vom Männlein, das im Walde steht singt und seine Peiniger meuchelt reicht das möglicherweise noch um das Stammpublikum der Sesamstraße zu unterhalten. Möglich, dass auch diese Klientel nur lacht anstatt da einem diabolischen Psychopathen beim Aufstieg zum Kult-Kannibalen zuzusehen und etwas wie Nervenkitzel zu empfinden.
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Blaurückige Waschbären auf Bootzerstörungs-Tour
Erstellt von Fabse, 09.11.2004, 08:25
187 Antworten in diesem Thema
#181
Geschrieben 06. März 2007, 11:13
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Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
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#182
Geschrieben 07. März 2007, 00:49
Black Christmas (2006)
Mittlerweile kann man schon das Remake als ein eigenes Genre anerkennen, denn in den letzten Jahren besteht so ziemlich Sämtliches an Kinoneustarts fast nur noch aus Sequels, Prequels, Remakes und Comic-Adaptionen. Selbst der jüngst Oscar-prämierte „The Departed“ ist nur eine westliche Neuauflage des asiatischen Überfilms „Infernal Affairs“. Im vorliegenden Fall hat sich X-Files und Final Destination –Schreiberling Glen Morgan den frühen Slasher „Black Christmas“ von Bob Clark vorgenommen, der schon 1974 Halloween und Co. vorwegnahm.
Am Weihnachtsabend steckt eine Gruppe von Studentinnen in ihrem Verbindungshaus fest, da ringsherum ein Schneesturm wütet. Jahre zuvor, so sagt die Legende, soll in jenem Haus ein wahnsinnig gewordener junger Mann seine Mutter und deren Liebhaber zu Weihnachten umgebracht haben. Just in der Nacht als die drallen Damen hier festsitzen, kann sich der berüchtigte Billy aus der geschlossenen Anstalt befreien und macht sich auf den Weg nach Hause um mit den Studentinnen ein Weihnachtsfest zu feiern, das sie sich nie hätten träumen lassen.
War die 74er Variante des Stoffes noch eher ein Paradebeispiel an subtilem Terror, so dreht Morgan - der neben dem Skript auch gleich den Regieposten bewerkstelligte- vollends auf: Bis auf die Ausgangssituation der Geschehnisse hat man alles an Story über Board geworfen und präsentiert in der 2006er Version von Black Christmas einen geschmacklosen High Speed-Slasher, der knietief im Blut der drallen Damen watet. In kuriosen Rückblicken serviert Morgan uns hier die tragische Geschichte des armen Billy, dessen Mutter erst einmal den geliebten Vater meuchelt und im Anschluss den deformierten Sohn vergewaltigt um endlich mit dem Wunschkind schwanger zu gehen. Grund genug für Billy um sich aus Mutti leckere Plätzchen zu schneiden und seine Tochter/Schwester anzuknabbern. Was nach dem Ausbruch aus der Klapsmühle folgt ist ein blutiger Marathon durch das Haus, bei dem den Mädels allerlei spitze Gegenstände durch den Schädel getrieben werden oder halt am laufenden Meter ausgerissene Augen der Opfer als Nahrung dienen, wenn sie nicht als Christbaumschmuck Verwendung finden. Von vorn bis hinten ist das eigentlich nur als saudumme Klischeeparade aus der niedersten Slasher-Schublade zu beäugen, die auf Niveau und ähnliche unflätige Dinge gehörig pfeift. Morgan verliert keine Zeit damit, den Zuschauern überflüssig lange Einführungen zu bieten oder den Charakteren des Schlachtviehs so etwas wie Tiefe zu verleihen. „Immer drauf“, lautet die Devise und wer nicht weniger will, als knappe 80 Minuten sauber inszeniertes Teenie-Schlachten, der bekommt hier sein Fast Food-Filmchen geboten. Am Rande gibt’s noch einige zynische Späße für alle Weihnachtshasser obendrauf und fertig ist der blutige Festtagshappen. Irgendwie verhält es sich mit Black Christmas so, wie etwa mit einem Milka-Weihnachtsmann: Man knetet sich den fix rein um im Anschluss Weinbrandbohnen zu genießen.
Mittlerweile kann man schon das Remake als ein eigenes Genre anerkennen, denn in den letzten Jahren besteht so ziemlich Sämtliches an Kinoneustarts fast nur noch aus Sequels, Prequels, Remakes und Comic-Adaptionen. Selbst der jüngst Oscar-prämierte „The Departed“ ist nur eine westliche Neuauflage des asiatischen Überfilms „Infernal Affairs“. Im vorliegenden Fall hat sich X-Files und Final Destination –Schreiberling Glen Morgan den frühen Slasher „Black Christmas“ von Bob Clark vorgenommen, der schon 1974 Halloween und Co. vorwegnahm.
Am Weihnachtsabend steckt eine Gruppe von Studentinnen in ihrem Verbindungshaus fest, da ringsherum ein Schneesturm wütet. Jahre zuvor, so sagt die Legende, soll in jenem Haus ein wahnsinnig gewordener junger Mann seine Mutter und deren Liebhaber zu Weihnachten umgebracht haben. Just in der Nacht als die drallen Damen hier festsitzen, kann sich der berüchtigte Billy aus der geschlossenen Anstalt befreien und macht sich auf den Weg nach Hause um mit den Studentinnen ein Weihnachtsfest zu feiern, das sie sich nie hätten träumen lassen.
War die 74er Variante des Stoffes noch eher ein Paradebeispiel an subtilem Terror, so dreht Morgan - der neben dem Skript auch gleich den Regieposten bewerkstelligte- vollends auf: Bis auf die Ausgangssituation der Geschehnisse hat man alles an Story über Board geworfen und präsentiert in der 2006er Version von Black Christmas einen geschmacklosen High Speed-Slasher, der knietief im Blut der drallen Damen watet. In kuriosen Rückblicken serviert Morgan uns hier die tragische Geschichte des armen Billy, dessen Mutter erst einmal den geliebten Vater meuchelt und im Anschluss den deformierten Sohn vergewaltigt um endlich mit dem Wunschkind schwanger zu gehen. Grund genug für Billy um sich aus Mutti leckere Plätzchen zu schneiden und seine Tochter/Schwester anzuknabbern. Was nach dem Ausbruch aus der Klapsmühle folgt ist ein blutiger Marathon durch das Haus, bei dem den Mädels allerlei spitze Gegenstände durch den Schädel getrieben werden oder halt am laufenden Meter ausgerissene Augen der Opfer als Nahrung dienen, wenn sie nicht als Christbaumschmuck Verwendung finden. Von vorn bis hinten ist das eigentlich nur als saudumme Klischeeparade aus der niedersten Slasher-Schublade zu beäugen, die auf Niveau und ähnliche unflätige Dinge gehörig pfeift. Morgan verliert keine Zeit damit, den Zuschauern überflüssig lange Einführungen zu bieten oder den Charakteren des Schlachtviehs so etwas wie Tiefe zu verleihen. „Immer drauf“, lautet die Devise und wer nicht weniger will, als knappe 80 Minuten sauber inszeniertes Teenie-Schlachten, der bekommt hier sein Fast Food-Filmchen geboten. Am Rande gibt’s noch einige zynische Späße für alle Weihnachtshasser obendrauf und fertig ist der blutige Festtagshappen. Irgendwie verhält es sich mit Black Christmas so, wie etwa mit einem Milka-Weihnachtsmann: Man knetet sich den fix rein um im Anschluss Weinbrandbohnen zu genießen.
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#183
Geschrieben 09. März 2007, 19:53
Ghost Rider (2007)
Bereits seit 1996 geisterte die Meldung durch die Presse, dass Marvels Kultcharakter „Ghost Rider“ nun endlich für den Leinwandeinsatz bereit wäre und in Kürze erste Details bekannt gegeben würden. Schon wenige Monate später hieß es jedoch, das Projekt hätte sich selbst gefressen, da weder ein vernünftiges Drehbuch existiere, noch eine Fassung realisierbar wäre, die nicht sämtliches Budget für CGIs verpulvern würde. Nebenbei äußerte man allerdings, dass Johnny Depp in der Rolle des „Ghost Riders“ die wünschenswerteste Wahl darstellen könnte. Die Jahre zogen ins Land und so wie es aussah, gehörte die Comic-Verfilmung nun doch zu der Art Produktion, die niemals aus dem Quark kommen würde. Recht unbemerkt wanderte aber plötzlich ein Eintrag in die Internationale Filmdatenbank imdb.com, der sogar beinhaltete, dass Nicholas Cage nun den Höllenhelden mimen sollte. Dieses Gerücht, das Anfangs eher für Gelächter und ungläubige Gesichter sorgte, entpuppte sich jedoch als offizielle Meldung mit Wahrheitsgehalt: Die Marvel-Jünger und der Rest der filminteressierten Schar der Menschheit erwarteten, in Kenntnis um Nick Cages schauspielerische Qualitäten, ein Debakel mit hohem Trash-Faktor. Wiederum wurde es still um die filmische Aufarbeitung des Stoffes, bis ein erster Teaser-Trailer für Augenreiben sorgte. Letzten Endes kündigte man den Film dann für den Herbst 2006 an, was allerdings, auf Drängen des Regisseurs und Autors Mark Steven Johnson (Dare Devil), verworfen wurde. Als Nerd-Paspst Harry Knowles lauthals über den fertigen Film, den er aufgrund seiner guten Beziehungen nun Vorab sehen konnte, ablästerte, handelten die Verantwortlichen indem sie, den als Dreck verschrienen, Streifen schnell in sämtliche Kinos karrten. Schlussendlich laute die Frage also, ob „Ghost Rider“ wirklich so ein unterirdischer Mist ist, wie man munkelt.
Von der Story her hat Johnson den Film innerhalb des zweiten Comic-Zyklus angelegt, in dem Motorrad-Stuntmen Johnny Blaze seine Seele an den Teufel überantwortet um seinem Erzeuger einen qualvollen Tod zu ersparen. Mephistopheles linkt den guten Hohlkopf aber gehörig und fordert einige Jahre später dann seine Gegenleistung ein, welche darin besteht, dass der zum flammenden Skelett-Biker verkommene Blaze für ihn ein paar Aufträge abarbeitet. Wie passend, dass im Moment Satans Sohn gegen Vati rebelliert und aufgehalten werden will. Nebenher kümmert sich Johnny um allerlei böse Buben und versucht seine Freundin nicht mehr zu enttäuschen.
„Ghost Rider“ fühlt sich ähnlich an wie das Story-Konstrukt und erfüllt alle Erwartungen, sofern man keine daran knüpft oder einfach nur 114 Minuten hirnlose 08/15-Unterhaltung wünscht. Wie zu erahnen war bekleckern sich weder Johnson, noch Cage dabei mit Ruhm: Der Eine bleibt seiner innovationslosen Standardinszenierung treu, die man ja schon in „Dare Devil“ bestaunen konnte und sein Star kaspert sich von einer Gesichtslähmung zu anderen. Obendrauf serviert man dem Zuschauer noch Eva Mendes als Johnnys Flamme und Peter Fonda als der Belzebub mit doch nicht ganz so bösen Absichten. Angereichert mit CGIs, die von Mittelmass bis ganz okay reichen und belanglosen Actionszenen, hält Johnson eine kleine Überraschung für die Marvel-Verehrer bereit: Der ursprüngliche Ghost Rider - auch als Phantom Rider bekannt- gibt im Film ein kleines Gastspiel. Der Rest des Ganzen ist absolut austauschbar, aber tut in seiner Gesamtheit nicht wirklich weh. Irgendwo zwischen Totalausfällen wie „Fantastic Four“ und „Elektra“ sowie etwas besseren Beiträgen wie Werken wie „V for Vendetta“ ist auch ein Plätzchen für diese Franchise frei. Hirn aus! – Krawall! – Fertig!
Bereits seit 1996 geisterte die Meldung durch die Presse, dass Marvels Kultcharakter „Ghost Rider“ nun endlich für den Leinwandeinsatz bereit wäre und in Kürze erste Details bekannt gegeben würden. Schon wenige Monate später hieß es jedoch, das Projekt hätte sich selbst gefressen, da weder ein vernünftiges Drehbuch existiere, noch eine Fassung realisierbar wäre, die nicht sämtliches Budget für CGIs verpulvern würde. Nebenbei äußerte man allerdings, dass Johnny Depp in der Rolle des „Ghost Riders“ die wünschenswerteste Wahl darstellen könnte. Die Jahre zogen ins Land und so wie es aussah, gehörte die Comic-Verfilmung nun doch zu der Art Produktion, die niemals aus dem Quark kommen würde. Recht unbemerkt wanderte aber plötzlich ein Eintrag in die Internationale Filmdatenbank imdb.com, der sogar beinhaltete, dass Nicholas Cage nun den Höllenhelden mimen sollte. Dieses Gerücht, das Anfangs eher für Gelächter und ungläubige Gesichter sorgte, entpuppte sich jedoch als offizielle Meldung mit Wahrheitsgehalt: Die Marvel-Jünger und der Rest der filminteressierten Schar der Menschheit erwarteten, in Kenntnis um Nick Cages schauspielerische Qualitäten, ein Debakel mit hohem Trash-Faktor. Wiederum wurde es still um die filmische Aufarbeitung des Stoffes, bis ein erster Teaser-Trailer für Augenreiben sorgte. Letzten Endes kündigte man den Film dann für den Herbst 2006 an, was allerdings, auf Drängen des Regisseurs und Autors Mark Steven Johnson (Dare Devil), verworfen wurde. Als Nerd-Paspst Harry Knowles lauthals über den fertigen Film, den er aufgrund seiner guten Beziehungen nun Vorab sehen konnte, ablästerte, handelten die Verantwortlichen indem sie, den als Dreck verschrienen, Streifen schnell in sämtliche Kinos karrten. Schlussendlich laute die Frage also, ob „Ghost Rider“ wirklich so ein unterirdischer Mist ist, wie man munkelt.
Von der Story her hat Johnson den Film innerhalb des zweiten Comic-Zyklus angelegt, in dem Motorrad-Stuntmen Johnny Blaze seine Seele an den Teufel überantwortet um seinem Erzeuger einen qualvollen Tod zu ersparen. Mephistopheles linkt den guten Hohlkopf aber gehörig und fordert einige Jahre später dann seine Gegenleistung ein, welche darin besteht, dass der zum flammenden Skelett-Biker verkommene Blaze für ihn ein paar Aufträge abarbeitet. Wie passend, dass im Moment Satans Sohn gegen Vati rebelliert und aufgehalten werden will. Nebenher kümmert sich Johnny um allerlei böse Buben und versucht seine Freundin nicht mehr zu enttäuschen.
„Ghost Rider“ fühlt sich ähnlich an wie das Story-Konstrukt und erfüllt alle Erwartungen, sofern man keine daran knüpft oder einfach nur 114 Minuten hirnlose 08/15-Unterhaltung wünscht. Wie zu erahnen war bekleckern sich weder Johnson, noch Cage dabei mit Ruhm: Der Eine bleibt seiner innovationslosen Standardinszenierung treu, die man ja schon in „Dare Devil“ bestaunen konnte und sein Star kaspert sich von einer Gesichtslähmung zu anderen. Obendrauf serviert man dem Zuschauer noch Eva Mendes als Johnnys Flamme und Peter Fonda als der Belzebub mit doch nicht ganz so bösen Absichten. Angereichert mit CGIs, die von Mittelmass bis ganz okay reichen und belanglosen Actionszenen, hält Johnson eine kleine Überraschung für die Marvel-Verehrer bereit: Der ursprüngliche Ghost Rider - auch als Phantom Rider bekannt- gibt im Film ein kleines Gastspiel. Der Rest des Ganzen ist absolut austauschbar, aber tut in seiner Gesamtheit nicht wirklich weh. Irgendwo zwischen Totalausfällen wie „Fantastic Four“ und „Elektra“ sowie etwas besseren Beiträgen wie Werken wie „V for Vendetta“ ist auch ein Plätzchen für diese Franchise frei. Hirn aus! – Krawall! – Fertig!
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Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
Paddy Rock Radio regelt!
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
#184
Geschrieben 10. März 2007, 23:26
Smokin Aces (2007)
Gerade dann, wenn die Lichtspielhäuser vor Remakes Comic- und Videospieladaptionen schier überquellen und Sequels wie Prequels im die Zuschauergunst buhlen, scheint der cinephile Gourmet seine Fühler eher danach auszustrecken wieder etwas Abwechselung innerhalb des aktuell innovationslosen Einheitsbreies auszumachen. Daher erachtet man es allgemein hin als überaus lohneswert, die einschlägigen Trailer-Sites im Netz abzugrasen, die Appetizer kommender Hitgaranten feilbieten. Vor einigen Monaten fand sich via solcher Quelle auch erstes Material zu Joe Carnahans Smokin Aces. Carnahan, der zuletzt mit seinem Debüt-Thriller Narc bei vielen Zuschauern in positiver Erinnerung geblieben war, vereinte scheinbar einen hochkarätigen Cast von Andy Garcia bis Jason Bateman hier in einer beispiellosen Action- und Krawallorgie, die styledurchtränkt alsbald auf das Kinopublikum losgelassen werden sollte. Soweit jedenfalls konnte man den begutachteten Appetithappen interpretieren. Angefixt durch diese Eindrücke, und im Kinositz abgetaucht bietet sich dann folgendes Bild.
Buddy "Ace" Israel muss sterben! Laut Informationen des FBI ist der zweitklassige Illusionist und Mafia-Liebling nicht mehr weiter für das Syndikat tragbar. Sich der Tatsache bewusst, dass es jetzt Saueres geben wird, verhandelt der verlorene Sohn der Cosa Nostra von seinem Penthouse aus mit den Behörden um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Nachdem der Todeskandidat zugesichert hat gegen seine ehemaligen Freunde und Gönner auszusagen macht sich sogleich ein FBI-Team auf um Buddy zu retten. Da sich der Verrat bereits in Las Vegas Unterwelt herumgesprochen hat, sind ebenfalls sieben Auftragsmörder verschiedenster Prägung unterwegs, die 1 Millionen Dollar habhaft werden wollen, die auf Buddys Herz ausgesetzt ist.
Absolut schräge Charaktere, die sämtlichen Tarantino- und Guy Richie-Fans Freudentränen in die Augen treiben versammelt Regisseur und Skriptautor Carnahan in seinem Smokin Aces: Von der psychotischen Nazibande über den professionellen Söldner bis hin zum gestörten Karatekind auf Ritalin-Turkey tummelt sich hier alles, was irgendwie als total schräg durchgehen kann. Nach einer furiosen Exposition, in der die Figuren vorgestellt werden ist die Vorfreude auf deren bleihaltige Begegnungen miteinander vorprogrammiert und das Ausharren auf den im Trailer angepriesenen Action-Overkill beginnt. Zügig springt man zwischen den Handlungssträngen und Personen hin und her, zeigt einen gut aufgelegten Hochglanz-Cast und badet in Stakkatoschnittgewittern. Obenauf knallt es Farbfilter en masse, einen treibenden Soundtrack und Style over Substance, bis der Arzt kommt (Ausnahmsweise ist das hier sprichwörtlich wirklich so!).
Wenn dann Carnahan im zweiten Drittel die Katze aus dem Sack lässt erlebt der Rezipient eine Hommageflut an das postmoderne Actionkino, die sich sehen lassen kann: Das Aufeinandertreffen der Hitmen veräußert sich als absolutes Eye-Candy, bei dem ordentlich Kollateralschäden in Kauf genommen werden dürfen. Was dann allerdings mit der cineastischen Verbeugung vor John Woo und Co. passiert, bricht mit allem, was der zynisch humorigen Nummernrevue vorher den gehörigen Drive verpasst hat: Im letzten Drittel zaubert man ein theatralisches Drama aus dem Hut, das so gar nicht mit dem Rest des Gezeigten harmonieren will. Gleichsam enthüllt Smokin Aces hier seinen doppelt angelegten Plot-Twist, den eigentlich jeder nicht vollends verblödete Zuschauer im Laufe der Handlung schon bestenfalls nach 30 Minuten durchschaut haben sollte. Der erahnten Enthüllung gesellt sich noch eine weitere Information, die eigentlich alles zuvor Gezeigte ad absurdum führt. Ratzfatz zieht man überall den Stecker und fragt sich, warum der schöne Schein nicht gewahrt werden durfte. Was bleibt, ist das Gefühl, hübscher Randale und einem zitierfreudigen Spaßmarathon beigewohnt zu haben, der sich leider am Ende als unausgegorener Genre-Mix outet. Mehr Schein als Sein.
Gerade dann, wenn die Lichtspielhäuser vor Remakes Comic- und Videospieladaptionen schier überquellen und Sequels wie Prequels im die Zuschauergunst buhlen, scheint der cinephile Gourmet seine Fühler eher danach auszustrecken wieder etwas Abwechselung innerhalb des aktuell innovationslosen Einheitsbreies auszumachen. Daher erachtet man es allgemein hin als überaus lohneswert, die einschlägigen Trailer-Sites im Netz abzugrasen, die Appetizer kommender Hitgaranten feilbieten. Vor einigen Monaten fand sich via solcher Quelle auch erstes Material zu Joe Carnahans Smokin Aces. Carnahan, der zuletzt mit seinem Debüt-Thriller Narc bei vielen Zuschauern in positiver Erinnerung geblieben war, vereinte scheinbar einen hochkarätigen Cast von Andy Garcia bis Jason Bateman hier in einer beispiellosen Action- und Krawallorgie, die styledurchtränkt alsbald auf das Kinopublikum losgelassen werden sollte. Soweit jedenfalls konnte man den begutachteten Appetithappen interpretieren. Angefixt durch diese Eindrücke, und im Kinositz abgetaucht bietet sich dann folgendes Bild.
Buddy "Ace" Israel muss sterben! Laut Informationen des FBI ist der zweitklassige Illusionist und Mafia-Liebling nicht mehr weiter für das Syndikat tragbar. Sich der Tatsache bewusst, dass es jetzt Saueres geben wird, verhandelt der verlorene Sohn der Cosa Nostra von seinem Penthouse aus mit den Behörden um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Nachdem der Todeskandidat zugesichert hat gegen seine ehemaligen Freunde und Gönner auszusagen macht sich sogleich ein FBI-Team auf um Buddy zu retten. Da sich der Verrat bereits in Las Vegas Unterwelt herumgesprochen hat, sind ebenfalls sieben Auftragsmörder verschiedenster Prägung unterwegs, die 1 Millionen Dollar habhaft werden wollen, die auf Buddys Herz ausgesetzt ist.
Absolut schräge Charaktere, die sämtlichen Tarantino- und Guy Richie-Fans Freudentränen in die Augen treiben versammelt Regisseur und Skriptautor Carnahan in seinem Smokin Aces: Von der psychotischen Nazibande über den professionellen Söldner bis hin zum gestörten Karatekind auf Ritalin-Turkey tummelt sich hier alles, was irgendwie als total schräg durchgehen kann. Nach einer furiosen Exposition, in der die Figuren vorgestellt werden ist die Vorfreude auf deren bleihaltige Begegnungen miteinander vorprogrammiert und das Ausharren auf den im Trailer angepriesenen Action-Overkill beginnt. Zügig springt man zwischen den Handlungssträngen und Personen hin und her, zeigt einen gut aufgelegten Hochglanz-Cast und badet in Stakkatoschnittgewittern. Obenauf knallt es Farbfilter en masse, einen treibenden Soundtrack und Style over Substance, bis der Arzt kommt (Ausnahmsweise ist das hier sprichwörtlich wirklich so!).
Wenn dann Carnahan im zweiten Drittel die Katze aus dem Sack lässt erlebt der Rezipient eine Hommageflut an das postmoderne Actionkino, die sich sehen lassen kann: Das Aufeinandertreffen der Hitmen veräußert sich als absolutes Eye-Candy, bei dem ordentlich Kollateralschäden in Kauf genommen werden dürfen. Was dann allerdings mit der cineastischen Verbeugung vor John Woo und Co. passiert, bricht mit allem, was der zynisch humorigen Nummernrevue vorher den gehörigen Drive verpasst hat: Im letzten Drittel zaubert man ein theatralisches Drama aus dem Hut, das so gar nicht mit dem Rest des Gezeigten harmonieren will. Gleichsam enthüllt Smokin Aces hier seinen doppelt angelegten Plot-Twist, den eigentlich jeder nicht vollends verblödete Zuschauer im Laufe der Handlung schon bestenfalls nach 30 Minuten durchschaut haben sollte. Der erahnten Enthüllung gesellt sich noch eine weitere Information, die eigentlich alles zuvor Gezeigte ad absurdum führt. Ratzfatz zieht man überall den Stecker und fragt sich, warum der schöne Schein nicht gewahrt werden durfte. Was bleibt, ist das Gefühl, hübscher Randale und einem zitierfreudigen Spaßmarathon beigewohnt zu haben, der sich leider am Ende als unausgegorener Genre-Mix outet. Mehr Schein als Sein.
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Paddy Rock Radio regelt!
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
Paddy Rock Radio regelt!
Waschbären ohne Ende!
"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
#185
Geschrieben 11. März 2007, 13:21
The Hitcher (2007)
Viel zu oft in letzter Zeit kommt einen das aktuelle Kino schon so vor, als wenn der Kleingärtner auf Shopping-Tour wäre: Wenn der schmucke Rasen mal kurze Zeit richtig gelackt aussehen möchte, dann loht sich ein Weg zum Fachgeschäft der Fleurop-Fanatiker. Hier gibt’s schönen Dünger in großen Säcken zu erwerben, der großflächig auf das heimische Grün geworfen werden möchte um kurzzeitig den satten Anblick der Natur aufleben zu lassen. Da der Gärtner selbst nicht gern auf Weiden und Felsen rumhampelt und dort Vogel- und Rinderkot sammelt, wird halt der Sack Dung geschultert und die Flora kurz belebt, bevor das Gras wieder die Köpfchen hängen lässt. Genau so verhält es sich mit dem Remake-Wahn: Bereits Verdautes, dass einmal mehr oder weniger lecker schmeckte kommt getrocknet in Säcken auf die Leinwand um selbiger für wenige Zeit den vergänglichen Anstrich zu geben.
Diesmal ist beim alten Bekannten Michael Bay das Futter wieder durch den Pansen gewandert und mit Hilfe des Kotsammlers und Video-Clip-Spezis Dave Meyers hat man kurzerhand den Rutger Hauer-Hit „The Hitcher“ aus dem Jahre 1986 durchgekaut und in das Säckchen gepackt. Genauer gesagt jagt ein mysteriöser Highway-Killer in Gestalt von Sean Bean hier ein Teenie-Pärchen. So ganz nebenbei bleiben dabei einige Unbeteiligte sowie namenlose Polizisten auf der Strecke und dürfen blutig ins Gras beißen.
Nahe am Original orientiert haben Bay und Meyers hier knappe 80 Minuten routinierten Teenie-Thrill von der Stange abgeladen, der glatt poliert mit Gore-Anleihen, Krawumm-Autostunts und einem trendy Emo-Soundtrack beladen seine Spurenelemente präsentiert. Die eigentlichen Nährstoffe des Originals hat das Team dabei des ganzen Geschmackswertes allerdings beraubt. Sorgte beim 86er Auftritt des Hitchers noch ein homosexueller Subkontext beim Psychoduell zwischen Hauer und Gegenspieler Thomas Howell für rote Ohren, so begnügt sich die Neuauflage damit, mittels einer kleinen dramaturgischen Abweichung das Ganze zu glätten. Hochspannung stellt sich da wohl ein, wenn die weibliche Actrice Sophia Bush ängstlich durch das Fenster eines Schuppens blickt und vor ihr eine Spinne im Netz sitzt. Hier dürfte dann zumindest der Arachnophiker die Hosen voll haben. Im Netz des Hitchers zückt Bush schließlich die Pumpgun und entgegnet dem Zuschauer Sarah Conner-Qualitäten wenn der Hitcher nerviger als der Terminator nicht von ihr ablassen mag. Die eigentlichen Stars der Farce sind dann doch eher Kollegen CGI-Häschen und Grafik-Insektlein. Nach kurzer On Screen-Time ereilt aber auch dieses dynamische Duo das Schicksal des Originalfilms: Aufgrund der triefenden Coolness zermatscht man alle im 2007er „Hitcher“.
Viel zu oft in letzter Zeit kommt einen das aktuelle Kino schon so vor, als wenn der Kleingärtner auf Shopping-Tour wäre: Wenn der schmucke Rasen mal kurze Zeit richtig gelackt aussehen möchte, dann loht sich ein Weg zum Fachgeschäft der Fleurop-Fanatiker. Hier gibt’s schönen Dünger in großen Säcken zu erwerben, der großflächig auf das heimische Grün geworfen werden möchte um kurzzeitig den satten Anblick der Natur aufleben zu lassen. Da der Gärtner selbst nicht gern auf Weiden und Felsen rumhampelt und dort Vogel- und Rinderkot sammelt, wird halt der Sack Dung geschultert und die Flora kurz belebt, bevor das Gras wieder die Köpfchen hängen lässt. Genau so verhält es sich mit dem Remake-Wahn: Bereits Verdautes, dass einmal mehr oder weniger lecker schmeckte kommt getrocknet in Säcken auf die Leinwand um selbiger für wenige Zeit den vergänglichen Anstrich zu geben.
Diesmal ist beim alten Bekannten Michael Bay das Futter wieder durch den Pansen gewandert und mit Hilfe des Kotsammlers und Video-Clip-Spezis Dave Meyers hat man kurzerhand den Rutger Hauer-Hit „The Hitcher“ aus dem Jahre 1986 durchgekaut und in das Säckchen gepackt. Genauer gesagt jagt ein mysteriöser Highway-Killer in Gestalt von Sean Bean hier ein Teenie-Pärchen. So ganz nebenbei bleiben dabei einige Unbeteiligte sowie namenlose Polizisten auf der Strecke und dürfen blutig ins Gras beißen.
Nahe am Original orientiert haben Bay und Meyers hier knappe 80 Minuten routinierten Teenie-Thrill von der Stange abgeladen, der glatt poliert mit Gore-Anleihen, Krawumm-Autostunts und einem trendy Emo-Soundtrack beladen seine Spurenelemente präsentiert. Die eigentlichen Nährstoffe des Originals hat das Team dabei des ganzen Geschmackswertes allerdings beraubt. Sorgte beim 86er Auftritt des Hitchers noch ein homosexueller Subkontext beim Psychoduell zwischen Hauer und Gegenspieler Thomas Howell für rote Ohren, so begnügt sich die Neuauflage damit, mittels einer kleinen dramaturgischen Abweichung das Ganze zu glätten. Hochspannung stellt sich da wohl ein, wenn die weibliche Actrice Sophia Bush ängstlich durch das Fenster eines Schuppens blickt und vor ihr eine Spinne im Netz sitzt. Hier dürfte dann zumindest der Arachnophiker die Hosen voll haben. Im Netz des Hitchers zückt Bush schließlich die Pumpgun und entgegnet dem Zuschauer Sarah Conner-Qualitäten wenn der Hitcher nerviger als der Terminator nicht von ihr ablassen mag. Die eigentlichen Stars der Farce sind dann doch eher Kollegen CGI-Häschen und Grafik-Insektlein. Nach kurzer On Screen-Time ereilt aber auch dieses dynamische Duo das Schicksal des Originalfilms: Aufgrund der triefenden Coolness zermatscht man alle im 2007er „Hitcher“.
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Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
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Waschbären ohne Ende!
"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
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#186
Geschrieben 18. März 2007, 18:31
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#187
Geschrieben 04. Juli 2007, 17:03
Transformers (2007)
Mittlerweile 23 Jahre lang sonnt sich der Spielwarenkonzern Hasbro im Erfolg ihrer Action-Figurenserie Transformers und es scheint irgendwie undenkbar, dass nicht zumindest jede männliche Person zwischen 6 und 36 Jahren schon einmal einen der Roboterhelden in Händen hielt. Unzählige Neuauflagen und Variationen der ursprünglichen Autobots und Decepticons sind im Umlauf, ohne, dass die Popularität der Transformers je darunter gelitten hätte. Wie auch Mattel mit ihrer "Masters of the Universe"- Franchise, werden die Abenteuer der Roboter vom Planeten Cybertron seit Jahren von allerlei Comics, Zeichentrickserien und Merchandising-Artikeln komplettiert, die die Geschichte um die Charaktere weiterspinnt und die verschiedenen Generationen der Figuren-Waves untereinander verbindet. Im Falle von Mattels He-Man ereilte die Fanschar bereits 1987 eine Leinwand-Adaption made in Hollywood, die allerdings in erster Linie die Klientel der Hardcore-Trash-Freunde und Vorschulkinder zufrieden stellte. Einzig die zum Filmstart erschienenen Figuren konnten die meisten Fans des muskelbepackten Babaren einigermaßen für den misslungenen Popcorn-Actioner entschädigen. 20 Jahre nach dem "He-Man"-Debarkel trauen sich jetzt Hasbros 80er Kinderzimmerhelden als die Stars eines Realfilms auf die Leinwand und Schützenhilfe bekommen Optimus Prime & Co. dabei von den Herrn Spielberg und Bay, damit's cheesy Eye-Candy regnet.
Auf der Suche nach einem im All verschollenen Würfel, der Leben erschaffen kann und dessen Energie seinem Nutznießer übermächtige Kräfte verheißt, werden Truppen der bösartigen Decepticons in Richtung Erde geschickt. Der erste Angriff der haushohen Kampfroboter gilt einem US-Militär-Camp in der Wüste von Quatar. Nachdem die Station komplett zerstört wurde, schafft es nur eine kleine Gruppe von Marines zu flüchten. Während das, von dem Vorfall bereits unterrichtete, Pentagon versucht nähere Informationen über den Angriff in Erfahrung zu bringen, hat der snobistische Teenager Sam ganz andere Probleme mit seinem neu erworbenen Ford Mustang: Der gelbe Sportwagen scheint ein seltsames Eigenleben zu führen und schon bald muss Sam erkennen, dass sein Auto ein Roboter namens Bumblebee ist, der unter der Führung des Autobot-Kommandanten Optimus Prime die Decepticons aufhalten will. Nach einigen Verstrickungen erfährt Sam, dass sein Großvater einst eine bedrohliche Entdeckung machte, die vom US-Militär bis zum heutigen Tage geheim gehalten wurde.
Was kommt heraus, wenn ein Studio 200 Millionen Dollar für eine Verfilmung des Transformers-Stoffes übrig hat und zeitgleich Steven Spielberg sowie den Action-Spezialisten Michael Bay mit der Realisation des Films beauftragt? Tönte es bei Kennern und Freunden der beiden Hit-Garanten schon im Voraus, dass 144 familienfreundliche Minuten Krawall mit CGI-Leckereien aus dem Hause ILM zu erwarten seien, so trifft diese Prognose vollends ins Schwarze! Wenn überall gewaltige Explosionen, Düsenjets mit wackeren GIs an Board und Hubschrauberformationen die Leinwand einnehmen, weiß der Zuschauer wo der Hammer hängt, denn wo Michael Bay draufsteht muss auch der Inhalt eine brachiale Materialschlacht hergeben. Kompromisslos, wenn es darum geht die dünne Story möglichst prächtig mit Bombast-Action zu kaschierne, verliert "Transformers" keine überflüssige Zeit damit eine ruhige Exposition zur Einstimmung zu bieten.
Bereits nach den Titel-Credits hakt man kurz die Informationsvergabe um die Wichtigkeit des Würfels ab und überfällt das Publikum mit einem Action-Overkill, der kaum Wünsche offen lässt. Die Story um die Jagd nach dem Würfel ist einzig und allein ein Alibi auf dem Papier, das es rechtfertigt, dass Militär und Roboter sich eine gigantische Schlacht liefern. Zwar dauert es über eine geschlagene Stunde lang, bis die verschiedenen Handlungsstränge zwischen denen hin und her gesprungen wird endlich zusammenfinden, doch an CGIs und adrenalintreibendem Krawall auf dem Screen mangelt es keinesfalls. Auf der einen Seite werfen Spielberg und Bay mit einer zarten Lovestory, dem Würfel-McGuffin, Opas Entdeckung und tapferen Soldaten um sich, um alles einfach nur mit permanenten Explosionen und Feuergefechten der Unwichtigkeit zu überantworten. Zwar dämpfen ein paar kleinere Gags das Inferno etwas ab, damit roboterbegeisterte Kids nicht nur vor lauter wirren Schnittfolgen und Pyrotechnik-Feuerwerken im Saal kollabieren, aber wer schon Bays Militär-Fetisch in "Bad Boys 2" und "The Rock" als lästig empfand, der sollte "Transformers" meiden. Zwar fehlt der prächtigen Achterbahnfahrt im Filmformat der politisch unkorrekte Anstrich der genannten Werke, jedoch gleicht man das mit dem Aufkommen von Panzern, Hubschraubern und Jets in einer Fülle aus, die hart an die Schmerzgrenze geht.
Selbst wenn die wilden Kamerafahrten mal eine Ruhepause einlegen und die Skyline über der City einfangen, so dauert es nur Sekunden, bis wieder Hubschrauber ins Bild fliegen. Konstant hält "Transformers" sein hohes Tempo durch, bis der Showdown ins Haus steht. Hier herrscht in komprimierter Form der totale Krieg und dem Zuschauer wird einiges abverlangt um den wirbelnden Robotern im Sperrfeuer zwischen Granaten und Panzerfaustsalven noch folgen zu können. Jede Sekunde zeigt der Film dem Publikum was er gekostet hat und verweist andere Blockbuster des Jahres wie z.B. "Die Hard 4.0" auf ihre Plätze. Gegen den Krawall, den Bay und Spielberg hier ausleben muten andere Popcorn-Actioner 2007 wie Sandkastenbalgereien an. Selbst um eine kleine "Kill Bill"-Hommage bereichert "Transformers" den Filmhimmel.
Mittlerweile 23 Jahre lang sonnt sich der Spielwarenkonzern Hasbro im Erfolg ihrer Action-Figurenserie Transformers und es scheint irgendwie undenkbar, dass nicht zumindest jede männliche Person zwischen 6 und 36 Jahren schon einmal einen der Roboterhelden in Händen hielt. Unzählige Neuauflagen und Variationen der ursprünglichen Autobots und Decepticons sind im Umlauf, ohne, dass die Popularität der Transformers je darunter gelitten hätte. Wie auch Mattel mit ihrer "Masters of the Universe"- Franchise, werden die Abenteuer der Roboter vom Planeten Cybertron seit Jahren von allerlei Comics, Zeichentrickserien und Merchandising-Artikeln komplettiert, die die Geschichte um die Charaktere weiterspinnt und die verschiedenen Generationen der Figuren-Waves untereinander verbindet. Im Falle von Mattels He-Man ereilte die Fanschar bereits 1987 eine Leinwand-Adaption made in Hollywood, die allerdings in erster Linie die Klientel der Hardcore-Trash-Freunde und Vorschulkinder zufrieden stellte. Einzig die zum Filmstart erschienenen Figuren konnten die meisten Fans des muskelbepackten Babaren einigermaßen für den misslungenen Popcorn-Actioner entschädigen. 20 Jahre nach dem "He-Man"-Debarkel trauen sich jetzt Hasbros 80er Kinderzimmerhelden als die Stars eines Realfilms auf die Leinwand und Schützenhilfe bekommen Optimus Prime & Co. dabei von den Herrn Spielberg und Bay, damit's cheesy Eye-Candy regnet.
Auf der Suche nach einem im All verschollenen Würfel, der Leben erschaffen kann und dessen Energie seinem Nutznießer übermächtige Kräfte verheißt, werden Truppen der bösartigen Decepticons in Richtung Erde geschickt. Der erste Angriff der haushohen Kampfroboter gilt einem US-Militär-Camp in der Wüste von Quatar. Nachdem die Station komplett zerstört wurde, schafft es nur eine kleine Gruppe von Marines zu flüchten. Während das, von dem Vorfall bereits unterrichtete, Pentagon versucht nähere Informationen über den Angriff in Erfahrung zu bringen, hat der snobistische Teenager Sam ganz andere Probleme mit seinem neu erworbenen Ford Mustang: Der gelbe Sportwagen scheint ein seltsames Eigenleben zu führen und schon bald muss Sam erkennen, dass sein Auto ein Roboter namens Bumblebee ist, der unter der Führung des Autobot-Kommandanten Optimus Prime die Decepticons aufhalten will. Nach einigen Verstrickungen erfährt Sam, dass sein Großvater einst eine bedrohliche Entdeckung machte, die vom US-Militär bis zum heutigen Tage geheim gehalten wurde.
Was kommt heraus, wenn ein Studio 200 Millionen Dollar für eine Verfilmung des Transformers-Stoffes übrig hat und zeitgleich Steven Spielberg sowie den Action-Spezialisten Michael Bay mit der Realisation des Films beauftragt? Tönte es bei Kennern und Freunden der beiden Hit-Garanten schon im Voraus, dass 144 familienfreundliche Minuten Krawall mit CGI-Leckereien aus dem Hause ILM zu erwarten seien, so trifft diese Prognose vollends ins Schwarze! Wenn überall gewaltige Explosionen, Düsenjets mit wackeren GIs an Board und Hubschrauberformationen die Leinwand einnehmen, weiß der Zuschauer wo der Hammer hängt, denn wo Michael Bay draufsteht muss auch der Inhalt eine brachiale Materialschlacht hergeben. Kompromisslos, wenn es darum geht die dünne Story möglichst prächtig mit Bombast-Action zu kaschierne, verliert "Transformers" keine überflüssige Zeit damit eine ruhige Exposition zur Einstimmung zu bieten.
Bereits nach den Titel-Credits hakt man kurz die Informationsvergabe um die Wichtigkeit des Würfels ab und überfällt das Publikum mit einem Action-Overkill, der kaum Wünsche offen lässt. Die Story um die Jagd nach dem Würfel ist einzig und allein ein Alibi auf dem Papier, das es rechtfertigt, dass Militär und Roboter sich eine gigantische Schlacht liefern. Zwar dauert es über eine geschlagene Stunde lang, bis die verschiedenen Handlungsstränge zwischen denen hin und her gesprungen wird endlich zusammenfinden, doch an CGIs und adrenalintreibendem Krawall auf dem Screen mangelt es keinesfalls. Auf der einen Seite werfen Spielberg und Bay mit einer zarten Lovestory, dem Würfel-McGuffin, Opas Entdeckung und tapferen Soldaten um sich, um alles einfach nur mit permanenten Explosionen und Feuergefechten der Unwichtigkeit zu überantworten. Zwar dämpfen ein paar kleinere Gags das Inferno etwas ab, damit roboterbegeisterte Kids nicht nur vor lauter wirren Schnittfolgen und Pyrotechnik-Feuerwerken im Saal kollabieren, aber wer schon Bays Militär-Fetisch in "Bad Boys 2" und "The Rock" als lästig empfand, der sollte "Transformers" meiden. Zwar fehlt der prächtigen Achterbahnfahrt im Filmformat der politisch unkorrekte Anstrich der genannten Werke, jedoch gleicht man das mit dem Aufkommen von Panzern, Hubschraubern und Jets in einer Fülle aus, die hart an die Schmerzgrenze geht.
Selbst wenn die wilden Kamerafahrten mal eine Ruhepause einlegen und die Skyline über der City einfangen, so dauert es nur Sekunden, bis wieder Hubschrauber ins Bild fliegen. Konstant hält "Transformers" sein hohes Tempo durch, bis der Showdown ins Haus steht. Hier herrscht in komprimierter Form der totale Krieg und dem Zuschauer wird einiges abverlangt um den wirbelnden Robotern im Sperrfeuer zwischen Granaten und Panzerfaustsalven noch folgen zu können. Jede Sekunde zeigt der Film dem Publikum was er gekostet hat und verweist andere Blockbuster des Jahres wie z.B. "Die Hard 4.0" auf ihre Plätze. Gegen den Krawall, den Bay und Spielberg hier ausleben muten andere Popcorn-Actioner 2007 wie Sandkastenbalgereien an. Selbst um eine kleine "Kill Bill"-Hommage bereichert "Transformers" den Filmhimmel.
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Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
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Waschbären ohne Ende!
"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
#188
Geschrieben 04. Juli 2007, 20:18
Live Free Or Die Hard (2007)
Zwölf Jahre sind nunmehr vergangen in denen sich so mancher Action-Fan eine Fortsetzung der "Stirb Langsam"-Saga gewünscht hat. Zwar merkte das Produktionsteam nach dem zweiten "Die Hard"-Film, dass das "Ein-Mann-gegen-eine-Armee"-Konzept einer Modernisierung bedurfte und überraschte das Publikum bei "Die Hard With A Vengeance" mit einer Variation des beliebten Buddy-Movies, die viel mehr an Richard Donners "Leathal Weapon"-Reihe erinnerte, doch trotzdem verlangte das Publikum nach neuen Abenteuern des richtigen Mannes zur falschen Zeit am falschen Ort. Kurzum, den Status unter den 1980ern Action-Helden konnte dem durch Bruce Willis gemimten Officer John McClane niemand mehr streitig machen. War der erste Teil der Serie noch ursprünglich als Fortsetzung zu Mark L. Lesters Schwarzenegger-Vehikel "Commando" geplant und wandelte sich durch Arnies Absage bedingt zur eigenen Serie, so schrieb man schon für den dritten Teil eigenständige Drehbücher zu MacClane-Abenteuern um, damit eine gewisse Monotonie gebannt sein möge. Jahrelang war unklar, ob Willis nochmals Terroristen aufmischen dürfte, doch angespornt durch Stallones Comeback mit Rocky Balboa fürchteten die Studios momentan wohl keinen finanziellen Misserfolg durch eine weitere Reanimierung von vergessen geglaubten Action-Ikonen.
Im Jahre 2007 hat John McClane zwar sein Alkoholproblem in den Griff bekommen, aber ausgleichend mies ist das Verhältnis zu seiner Teenager-Tochter, die nach der Scheidung der Eltern nun bei Johns Ex-Frau Holly wohnt. Immerhin bleibt dem ehemaligen Helden noch der recht ruhig von statten gehende Polizeidienst als letzter Ruhepol über. Als McClane den Job übernimmt einen Hacker aufzuspüren und diesem dem FBI zu überbringen ahnt noch niemand, dass eine neue Bedrohung über Washington D.C. aufzieht: Ein ehemaliger Computerspezialist des Pentagons plant die IT-Infrastruktur der USA lahm zu legen. Einzig der Hacker Matt, den McClane überbringen soll verfügt über das Know-How, den Supergau abzuwenden.
Da das Buddy-Konzept des Vorgängers schon so wunderbar aufging und um auch ein jüngeres Publikum in die Kinosäle zu locken, stellt man dem Old-School-Raubein einfach einen Teenie-Kumpel zur Seite. Mit Justin Long als Matt präsentiert sich ein aufstrebender Youngster neben Willis auf der Leinwand, der allerdings eher nervig erscheint, wenn der Mann für's Grobe ordentlich zulangen muss. Mit Len Wiseman (Underworld) auf dem Regiestuhl spult man routiniert eine Nummernrevue auf der Leinwand ab, die ihre besten Momente beim Rezitieren des dritten Teils hat. Auch beim vierten Ausflug in die "Die Hard"-Welt fährt man böse Frauen mit schlagkräftigen Argumenten gegen McClane zu Felde; wieder dient dem Oberschurken ein perfider Plan als Ablenkungsmanöver um an Reichtum zu gelanden, und abermals brechen McClane die riskantesten Sprünge ins Ungewisse nicht das Genick. Altbekannte Kost also, die der Zuschauer geboten bekommt, doch für mehr als einen soliden Actioner reicht das alles nicht aus. Mit dem Auftritt von Kevin Smith als Computer-Nerd, den erprobten One Linern durch Willis und drei furiosen Actionszenen auf die gesamte Laufzeit verteilt geht das Unterfangen, die Serie wieder zu beleben schon als passables Fan-Geschenk durch, aber das wirkliche Feeling der Vorgänger erreicht die Version 4.0 nur zu selten um für wirkliche Begeisterung zu sorgen.
Zwölf Jahre sind nunmehr vergangen in denen sich so mancher Action-Fan eine Fortsetzung der "Stirb Langsam"-Saga gewünscht hat. Zwar merkte das Produktionsteam nach dem zweiten "Die Hard"-Film, dass das "Ein-Mann-gegen-eine-Armee"-Konzept einer Modernisierung bedurfte und überraschte das Publikum bei "Die Hard With A Vengeance" mit einer Variation des beliebten Buddy-Movies, die viel mehr an Richard Donners "Leathal Weapon"-Reihe erinnerte, doch trotzdem verlangte das Publikum nach neuen Abenteuern des richtigen Mannes zur falschen Zeit am falschen Ort. Kurzum, den Status unter den 1980ern Action-Helden konnte dem durch Bruce Willis gemimten Officer John McClane niemand mehr streitig machen. War der erste Teil der Serie noch ursprünglich als Fortsetzung zu Mark L. Lesters Schwarzenegger-Vehikel "Commando" geplant und wandelte sich durch Arnies Absage bedingt zur eigenen Serie, so schrieb man schon für den dritten Teil eigenständige Drehbücher zu MacClane-Abenteuern um, damit eine gewisse Monotonie gebannt sein möge. Jahrelang war unklar, ob Willis nochmals Terroristen aufmischen dürfte, doch angespornt durch Stallones Comeback mit Rocky Balboa fürchteten die Studios momentan wohl keinen finanziellen Misserfolg durch eine weitere Reanimierung von vergessen geglaubten Action-Ikonen.
Im Jahre 2007 hat John McClane zwar sein Alkoholproblem in den Griff bekommen, aber ausgleichend mies ist das Verhältnis zu seiner Teenager-Tochter, die nach der Scheidung der Eltern nun bei Johns Ex-Frau Holly wohnt. Immerhin bleibt dem ehemaligen Helden noch der recht ruhig von statten gehende Polizeidienst als letzter Ruhepol über. Als McClane den Job übernimmt einen Hacker aufzuspüren und diesem dem FBI zu überbringen ahnt noch niemand, dass eine neue Bedrohung über Washington D.C. aufzieht: Ein ehemaliger Computerspezialist des Pentagons plant die IT-Infrastruktur der USA lahm zu legen. Einzig der Hacker Matt, den McClane überbringen soll verfügt über das Know-How, den Supergau abzuwenden.
Da das Buddy-Konzept des Vorgängers schon so wunderbar aufging und um auch ein jüngeres Publikum in die Kinosäle zu locken, stellt man dem Old-School-Raubein einfach einen Teenie-Kumpel zur Seite. Mit Justin Long als Matt präsentiert sich ein aufstrebender Youngster neben Willis auf der Leinwand, der allerdings eher nervig erscheint, wenn der Mann für's Grobe ordentlich zulangen muss. Mit Len Wiseman (Underworld) auf dem Regiestuhl spult man routiniert eine Nummernrevue auf der Leinwand ab, die ihre besten Momente beim Rezitieren des dritten Teils hat. Auch beim vierten Ausflug in die "Die Hard"-Welt fährt man böse Frauen mit schlagkräftigen Argumenten gegen McClane zu Felde; wieder dient dem Oberschurken ein perfider Plan als Ablenkungsmanöver um an Reichtum zu gelanden, und abermals brechen McClane die riskantesten Sprünge ins Ungewisse nicht das Genick. Altbekannte Kost also, die der Zuschauer geboten bekommt, doch für mehr als einen soliden Actioner reicht das alles nicht aus. Mit dem Auftritt von Kevin Smith als Computer-Nerd, den erprobten One Linern durch Willis und drei furiosen Actionszenen auf die gesamte Laufzeit verteilt geht das Unterfangen, die Serie wieder zu beleben schon als passables Fan-Geschenk durch, aber das wirkliche Feeling der Vorgänger erreicht die Version 4.0 nur zu selten um für wirkliche Begeisterung zu sorgen.
Bearbeitet von Fabse, 04. Juli 2007, 21:31.
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