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Filmtagebuch


55 Antworten in diesem Thema

#1 Oskar

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Geschrieben 28. Mai 2003, 12:17

Hiermit startet mein Filmtagebuch:

27.05.2003
THE APARTMENT (1960)
Regie: Billy Wilder
DVD
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Leider konnte mich dieser Film nicht so sehr überzeugen wie Wilders "Some like it hot". Den Anfang empfand ich als ziemlich blass und schleppend, vielleicht lag das auch daran, dass Shirley MacLain so lange auf sich warten ließ.... Der Mittelteil dagegen war grandios, mit großartigen schauspielerischen Leistungen (vor allem Fred MacMurray war überzeugend) und geistreichem Wortwitz. Einige Male musste ich sogar laut lachen, obwohl ich mir den Film alleine angeschaut habe. Kurz vor Schluss hatte ich den Film sogar richtig liebgewonnen, doch das mangelhaft ausgearbeitete Ende zerstörte alles. Es kommt ja nicht sonderlich überraschend, dass MacLain am Ende zu Lemmon "zurückkehrt", aber wie ihre "Motivation" dargestellt wurde, fand ich geradezu lächerlich und absolut unglaubwürdig. Trotzdem eine tolle Komödie, und: Wer kann schon einem Film mit der göttlichen Shirley MacLaine widerstehen? Ich nicht!

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#2 Oskar

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Geschrieben 30. Mai 2003, 11:34

28.05.2003
GOKUDÔ SENGOKUSHI: FUDÔ (1996)
Regie: Takashi Miike
DVD
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„Fudoh“ ist mein sechster Miike-Film, und obwohl ich ihn für einen großen Künstler halte, bin ich der Meinung, dass seinen beeindruckenden Ideen die oftmals stupiden Drehbücher, die er vorgesetzt bekommt (mittlerweile sich wohl auch aussuchen kann), im Wege stehen. Durch den berühmt-berüchtigten „Miike-Touch“ erhält dieser Film zwar eine Tiefe, die er eigentlich nicht verdient hätte, doch auch ein Miike kann ein desolates Drehbuch nicht retten. Die Schauspieler tun ihr übriges: Shosuke Tanihara als Riki Fudoh ist einfach lächerlich und seine „Mitstreiter“ zeigen auch nicht gerade eine überzeugende Leistung. Riki Takeuchi dagegen ist wie immer sehr beeindruckend und präsentiert auch hier seinen grimmigsten Gesichtsausdruck, mit dem er 1999 das „Dead or Alive“-Tokyo unsicher machen sollte. Gut gefallen haben mir die Bilder von Kameramann Hideo Yamamoto; die intensiven Farben könnten aber auch das Resultat der schwachen DVD-Umsetzung sein… Den Preis für die verrückteste Tötungsmethode hätte Fudoh auf jeden Fall verdient: Die Blasrohre von Rikis Mitschülerin sind einfach sagenhaft! Trotz aller Mängel ist „Fudoh“ ein ordentlicher Film von Takashi Miike, der hier wohl einfach noch geübt hat.



#3 Oskar

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Geschrieben 31. Mai 2003, 14:05

29.05.2003
SONO OTOKO, KYOBO NI TSUKI (1989)
Regie: Takeshi Kitano
DVD
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Eigentlich sollte Kinji Fukasaku („Battle Royale“) diesen Film drehen, doch als er aufgrund künstlerischer Differenzen verärgert das Handtuch warf, sprang der berühmte Komiker und Fernsehmoderator Takeshi Kitano als Regisseur ein, der ohnehin die Hauptrolle spielen sollte. Dem Himmel sei dank für all die Zufälle, die dazu geführt haben, dass Kitano nicht nur die Regie übernahm, sondern auch noch große Änderungen am Drehbuch durchführen konnte, so dass am Ende nur der Titel blieb, und alle Intentionen des originalen Drehbuchs über Bord geworfen wurden. Keine Frage, die perfekte Übereinstimmung zwischen den Bildern und der Musik, der poetische Rhythmus der Montage, die man in Kitanos späteren Filmen vorfindet - all diese Dinge sind erst in rudimentären Zügen zu erkennen. Trotzdem ist „Violent Cop“ einer meiner Lieblingsfilme. Selten gibt es Filme, die so gnadenlos die Verzweiflung ihres Protagonisten zeigen und trotzdem nicht zynisch wirken. Selbst Kitano ist in seinen späteren preisgekrönten Filmen der übermäßigen Stilisierung erlegen. „Violent Cop“ ist das Werk eines genialen Amateurs, der uns in den letzten Jahren zwar mit wunderschönen Yakuza-Balladen bereichert hat, von denen ich natürlich auch begeistert bin. Doch die krude Energie seines Erstlings vermisse ich.

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#4 Oskar

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Geschrieben 31. Mai 2003, 14:15

30.05.2003
AUSTIN POWERS: INTERNATIONAL MAN OF MYSTERY (1997)
Reige: Jay Roach
DVD
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Einfach fürchterlich.

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#5 Oskar

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Geschrieben 31. Mai 2003, 18:25

31.05.2003
AUSTIN POWERS - THE SPY WHO SHAGGED ME (1999)
Regie: Jay Roach
DVD
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Sonderbar: Pasolinis "Salo" hat mich nicht sonderlich schockiert, doch die Szene mit der Stuhlprobe in "Austin Powers - The Spy Who Shagged Me" hat mich wirklich "verstört". Es ist halt sehr einfach, mich mit billiger Effekthascherei aus dem Tiefschlaf zu holen...

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#6 Oskar

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Geschrieben 01. Juni 2003, 10:20

31.05.2003
DER SCHUH DES MANITU
Regie: Michael Bully Herbig
DVD
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Gestern war es soweit: Mit reichlicher Verspätung habe ich mir den (finanziell) erfolgreichsten deutschen Film aller Zeiten angeschaut. Ich sage bloß soviel: Britney Spears hat von ihrem Debüt auch rund 15.000.000 Exemplare verkaufen können, Dieter Bohlens Autobiografie war wochenlang auf der Spitzenposition der deutschen Besteller-Liste und André Rieu ist einer der erfolgreichsten Geiger der Welt. Einzig und allein ein Dialog war wirklich lustig:
Sky du Mont: "In Kürze werde ich der reichste Mann im Wilden Westen sein. Ich werde dich zu meiner Frau nehmen."
Marie Bäumer: "Was soll ich denn bei deiner Frau?"

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#7 Oskar

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Geschrieben 02. Juni 2003, 19:29

01.06.2003
AUSTIN POWERS IN GOLDMEMBER
Regie: Jay Roach
DVD
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Wahrscheinlich ist jede Komödie, die man sich nach dem Schuh des Manitu anschaut, zum Wegwerfen - oder Jay Roach und Mike Myers haben einfach dazugelernt - oder ich bin nicht ganz dicht. Auf jeden Fall habe ich mich schon lange nicht mehr so prächtig amüsiert. Der Film hat beinah keine Längen und die Witze - obwohl immer noch fäkallastig - sind um einiges orgineller als in Teil eins und zwei. Mike Myers hat als Austin Powers viel dazugelernt, vorbei sind die Zeiten des unsäglichen Overactings... und als Dr. Evil fand ich ihn auch in den ersten Teilen hervorragend. Dr. Evil wirkt einfach sympathischer, und dieses Problem wurde in "Goldmember" gut gelöst: Es kommt am Ende zur Versöhnung, Evils Sohn wird wohl in den nächsten Teilen die Rolle des Fieslings übernehmen. So gut ich diese Versöhnung finde, dramaturgisch ist dieser Teil am schwächsten. Ich weiß nicht so genau, woran es liegt, aber plötzlich wähnte ich mich in einem B-Movie, vielleicht war es die Montage, wahrscheinlich auch die Musik, es könnte auch am Drehbuch liegen. Im nächten Teil wünsche ich mir ein überzeugenderes Powers-Girl, das ist sicher; -Beyonce Knowles soll da bleiben, wo sie normalerweise die Leute quält. Fazit: Ein hervorragender Film für Momente, wo man sein Hirn ausschalten möchte und Lust auf versöhnliche Parodien hat.

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#8 Oskar

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Geschrieben 03. Juni 2003, 12:16

01.06.2003
VERSUS
Regie: Ryuhei Kitamura
DVD
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Viel Lärm um nichts - das war mein erster Gedanke, nachdem der Epilog zu Ende war. Bezeichnenderweise kann ich mich nicht mehr daran erinnern, um was es überhaupt in besagtem Epilog ging. Dabei war die Exposition des Filmes durchaus interessant: Brutale Martial-Arts-Kämpfe, hippe Musik, virtuose Kameraschwenks. All dies ziemlich "durchgestylt" und unglaublich cool inszeniert, sogar zu cool für meinen Geschmack. Hätte der Film etwas bescheidener die durchaus überzeugende Grundbasis entwickelt, wäre ich vielleicht auf den Geschmack gekommen. Leider nimmt sich der Film furchtbar ernst, zu Martial Arts gesellen sich Yakuzas, entflohene Häftlinge, Fantastik, Horror, Slapstick, wilde Ballerorgien, Zombies, gefährliche Schönheiten und und und. Ab dem zweiten Drittel versuchte ich aufzuzählen, was ich morgen noch erledigen müsste. Dann fiel mir wieder ein, dass ich doch eigentlich diesen "Versus" schauen wollte, also konzentrierte ich mich wieder auf den Bildschirm. Doch beim 69. Kampf zwischen dem Protagonisten (der ürbigens von einem talentierten Schauspieler verkörpert wurde) und den von drittklassigen Darstellern gespielten Yakuza-Knallchargen schweiften meine Gedanken wieder ab. Die Story von "Versus" ist derart hanbüchen, dass ich sie nicht widerzugeben weiß; ich kann mich bloß an 666 Tore zu einer anderen Welt erinnern und dass der Protagonist in diesem Wald das 444. Tor suchte (lauter Zufälle mit den Zahlen, was?). Besonders missfallen hat mir der Umgang mit der Gewalt: Es geschehen zwar grausame Dinge in "Versus", doch alles ist so zurechtgeschnitten, dass wir fast nichts sehen. Da muss ich doch die Tötungs- und Folterszenen in "Ichi the Killer" loben, wo uns Miike nichts erspart und wenigstens selbstbewusst und mutig mit der gezeigten Brutalität umgeht.
"Versus" ist ein mittelmäßiger Film für Leute, die sich an zahlreichen Morden aufgeilen, einer Konfrontation mit den Folgen von Gewalt aber aus dem Weg gehen möchten.

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#9 Oskar

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Geschrieben 03. Juni 2003, 16:49

02.06.2003
Tokyo Eyes (1998)
Regie: Jean-Pierre Limosin
DVD
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Was für ein unterschätzer Film! "France meets Japan" ist wohl die treffendste Formel, mit der man diesen Film umschreiben kann: Dieses Tokyo sieht durch die Augen eines Franzosen aus wie Paris, und die japanischen Darsteller wirken irgendwie anders als sonst. Wer schon mal in Tokyo war, wird mir nur zustimmen können. Selbst Kitano schien mir irgendwie fremd... Der Film an sich ist sehr modern, sehr sinnlich und wirklich beeindruckend. Wer ihn bereits gesehen hat und nicht begeistert war, sollte ihn sich noch ein mal anschauen und genau darauf achten, wie subtil Limosin unsere Rezeption dieser altbekannten Stadt manipuliert. Ein großartiges Werk, nicht nur für Tokyo-Kenner.

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#10 Oskar

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Geschrieben 05. Juni 2003, 07:43

03.06.2003
PERFECT BLUE (1997)
Regie: Satoshi Kon
DVD
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"A startling and powerful film. If Alfred Hitchcock partnered with Walt Disney they'd make a film like this." -Roger Corman
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Vorhang auf für den ersten animierten Psycho-Thriller der Welt!
Perfect Blue ist wohl der originellste Anime des letzten Jahrzehnts. Ich weiß, alle würden diese "Würdigung" wohl eher Ghost in the Shell zukommen lassen, aber ich bin der Meinung, dass Perfect Blue ein neuer Anhaltspunkt in der Geschichte des Anime ist, in puncto Atmosphäre, Zeichnung und Drehbuch einfach neuartig ist, während Ghost in the Shell sich zwar erstmals durch mit dem Computer bearbeitete Grafiken auszeichnen konnte, doch die bereits damals abgenutzte Thematik des Menschenroboters noch mal durchkaute. Einen Thriller als Anime allerdings? Wo gab's denn schon mal so was? Man kann natürlich durchaus fragen, warum das Drehbuch als Anime verfilmt werden musste. Natürlich gibt es keinen zwingenden Grund, mit dem sich der Regisseur rechtfertigen könnte, aber eines ist sicher: Als Anime ist dieser Film unheimlich effektiv und wem dieser Grund nicht ausreicht, dem verbiete ich, sich als "Otaku" zu bezeichnen!

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#11 Oskar

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Geschrieben 06. Juni 2003, 07:46

04.06.2003
THE TROUBLE WITH HARRY (1955)
Regie: Alfred Hitchcock
DVD
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Ich lieeeeeeeebe diesen Film! Warum er selbst von Hitchcock-Fanatikern regelmäßig zerissen wird, werde ich wohl nie nachvollziehen können. Meiner Meinung nach der ultimative Feel-Good-Film, elegant, charmant und amüsant. Einige können es wohl nur schlecht verkraften, daß Hitchcock hier fast völlig auf "$uspense" verzichtet und uns stattdessen mit einer biederen (nicht abwertend gemeint) schwarzen Komödie beschenkt. Ich liebe alle Darsteller dieses Films (natürlich bis auf den des Scheriffs), alle Dialoge, alle Landschaftsaufnahmen und vor allem Bernard Herrmanns Musik. Nach Vertigo ist Herrmanns Partitur zu "Harry" wohl DIE kongeniale Filmmusik schlechthin. Man achte auf die Stelle, wo Captain Wiles sein Gewehr als Krücke benutzt... die Musik ist da einfach herrlich! Natürlich muss ich noch die entzückende Shirley MacLain erwähnen, die mich seit diesem Film nicht mehr loslässt. "The Trouble With Harry" ist einer dieser wenigen Filme, wo das Gute so einfach und selbstverständlich erscheint und ohne Kitsch auskommt.

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#12 Oskar

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Geschrieben 07. Juni 2003, 19:05

05.06.2003
OTOGIRISO a.k.a. ST. JOHN'S WORT (2001)
Regie: Shimoyama Ten
DVD
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08/15 Story, aber tolle visuelle Umsetzung im RPG-Look. Sehr empfehlenswert. Das ist auch alles, was ich zu diesem Film sagen kann.

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#13 Oskar

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Geschrieben 08. Juni 2003, 14:02

06.06.2003
SHIRYO NO WANA a.k.a. EVIL DEAD TRAP (1988)
Regie: Toshiharu Ikeda
DVD
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Einen echten Klassiker des japanischen Slashergenres habe ich mir da zugelegt, deshalb hatte ich sehr hohe Erwartungen, doch ich wurde alles andere als enttäuscht. Ich habe zwar gelesen, dass der Film ordentlich bei Argento und Cronenberg abkupfert, doch da ich (leider) mit keinem der beiden Regisseure vertraut bin, kann ich diese Behauptungen weder dementieren noch bestätigen. Bis auf eine unnötige Szene (Stichwort: Sex) ist der Film nämlich allererste Sahne. Hübsche (man muss sich nur die häßlichen Frisuren wegdenken!) AV-Models werden maltretiert und massakriert, und wenn der Regisseur mit derart verrückten Einfällen aufwartet, habe ich dagegen nichts einzuwenden! Hochspannungskino vom Feinsten. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass das Drehbuch von Stil-Gott Takashi Ishii stammt.

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#14 Oskar

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Geschrieben 09. Juni 2003, 18:50

07.06.2003
VIDEODROME (1983)
Regie: David Cronenberg
DVD
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Was habe ich mich gefreut auf meine erste Begegnung mit David Cronenbergs Werk. Lange hat es gedauert, nämlich über ein Jahr, weil ich keine Lust hatte, alle Videotheken Bremens abzuklappern, bis es nun endlich geklappt hat und ich den Film sogar auf DVD ausfindig machen konnte. Vom ersten Augenblick an weiß ich, dass "Videodrome" ein besonderer Film ist, von einem besonderen Regisseur gedreht für Menschen mit einem besonderen Geschmack. Ich wage es gar zu behaupten, dass Cronenberg meinen einstigen Liebling (wenn es um skurrile und sehr "spezifische" Filme geht) David Lynch wohl ablösen wird, doch dies ist bloß eine gewagte Vermutung, da mir ja das restliche Werk Cronenbergs gänzlich unbekannt ist. Allerdings hat mich Lynch gerade mit seinem "Mulholland Drive" enttäuscht: Zerfahrenes, manieriertes Kino. "Videodrome" hingegen, obwohl bei dieser ersten Sichtung komplett unverständlich, wirkt unglaublich überzeugend und realistisch auf mich. Noch etwas ist mir aufgefallen: Die visuelle Gestaltung des Filmes deckt sich beinahe 100%ig mit meiner Vorstellung eines auf einer Dick'schen Quelle basierenden Filmes. Sowohl die Räume als auch die Charaktere wirken so spröde, kalt und unbarmherzig, dass ich mich in einer beliebigen Geschichte von Philip K. Dick wähne. Außerdem ist das Drehbuch deutlich von Dick beeinflusst, Cronenbergs Fokussierung auf die Wahrnehmung der Realität und den manipulativen Einfluss visueller Medien lässt darauf schließen. All dies hat bei mir sogar zu einem blasphemischen Gedanken geführt: Hätte bloß David Cronenberg "Do androids dream of electric sheep?" verfilmt! Sicherlich ist Ridley Scotts Verfilmung schlichtweg genial (nicht umsonst ist "Blade Runner" mein Lieblingsfilm...), doch Cronenbergs Stil ist einfach wie geschaffen für eine Dick-Verfilmung . Da fällt mir ein, dass Dick bei einer Sichtung vom Blade Runner-Rohmaterial begeistert gewesen sein soll... Verstehe das, wer will, ich wünsche mir auf jeden Fall von Cronenberg eine Dick-Verfilmung und freue mich auf eXistenZ (wird morgen angeschaut).

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#15 Oskar

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Geschrieben 11. Juni 2003, 19:00

08.06.2003
eXistenZ (1999)
Regie: David Cronenberg
DVD
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Was für eine herbe Enttäuschung nach dem grandiosen Videodrome!
Viel hatte ich nach dem Trailer erwartet, doch es läuft darauf hinaus, dass eXistenZ ein konventioneller, möchtegern-philosophischer Thriller ist, der bereits die hirnrissige Mystik von Matrix (1999) ankündigt und sich auch noch fast so ernst nimmt wie der soeben erwähnte Film der Wachowski-Brüder.
Das Potential ist allerdings zweifelsohne vorhanden: Die Geschichte um eine junge Frau und einen jungen Mann, die zwischen Wirklichkeit und Computerspiel nicht mehr unterscheiden können, hat das Zeug zum hervorragenden Psychothriller. Doch statt es bei einem Unterhaltungsfilm zu belassen, will uns Cronenberg unbedingt einen sozial- und medienkritischen Aufsatz zum Thema Computerspiele aufzwängen und wartet mit einem derart dem Publikum gegenüber respektlosen Ende auf, dass ich es selbst kaum glauben konnte. Das Ende ist schrecklich prätentiös und eine Absage an die Vernunft des Publikums. Neuerdings ist es in Hollywood anscheinend en vogue, den Zuschauer verarschen zu wollen, siehe die Enden von "The Sixth Sense" und "The Others". Was bleibt, ist ein unterhaltsamer Film mit einem allzu femininen Jude Law und einer unglaublich sexy Jennifer Jason Leigh, obwohl ich sie nicht gerade als wunderschön bezeichnen würde. Howard Shores Musikuntermalung nervt wie immer und die Photographie erinnert mich zu sehr an MTV-Videoclips, als dass ich sie jetzt rühmen könnte. Mein nächster Cronenberg wird wohl Scanners sein; nach diesem Film habe ich auf jeden Fall die Lust auf seine aktuellen Filme verloren.

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#16 Oskar

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Geschrieben 13. Juni 2003, 19:40

09.06.2003
Lupin the Third 1st TV Series + Cowboy Bebop
DVD
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Heute habe ich mir mal einen Abend ohne Filme gegönnt und stattdessen abwechselnd zwei der populärsten Anime-Serien geschaut.
Zu Lupin the Third: Die erste Staffel ist nicht gerade ein Meisterwerk der Zeichenkunst, allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass die Anfänge dieser Serie bis in die 70er Jahre zurückreichen. Sieht man von dem arg kruden Animationsstil ab, ist Lupin the Third eine der großartigsten Serien aller Zeiten. Was die Drehbuchautoren uns hier bieten, wurde meines Erachtens nur selten übertroffen. Ein Höhepunkt jagt den nächsten, und die superbe Montage läßt das Herz des Actionfans höher schlagen. Hinzu kommt, dass die Charaktere unglaublich sympathisch sind: Ob Lupin, Jigen oder Fujiko, jeder von ihnen ist so detailverliebt charakterisiert, dass sie dem Zuschauer wirklich am Herzen liegen. Natürlich lassen sich die ersten Folgen nicht mit den späteren vergleichen, die in Deutschland regelmäßig von MTV ausgestrahlt werden, trotzdem ist die erste Staffel für jeden Lupin-Fan ein Muss. Unerfahrene dürfte der veraltete Zeichenstil allerdings abschrecken.
Zu Cowboy Bebop: Wohl die erfolgreichste Anime-Serie der letzten Jahre, der Grund für diesen Erfolg wird mir für immer verborgen bleiben. Sicher ist Cowboy Bebop nett anzuschauen, da die Zeichnungen alle auf Spielfilmniveau sind, aber wo bleibt die Story? Ich habe den Eindruck, dass sich die Folgen sehr ähnlich sind und nur wenige Variationen im Storyablauf stattfinden. Wer die Serie mit einem Hinweis auf die ach so tolle visuelle Umsetzung verteidigt, sollte sich vergegenwärtigen, dass detailierte Zeichnung nicht mit schönen Zeichnungen gleichzusetzen sind. Was nützt all der Aufwand, wenn Cowboy Bebop vor allem an einer Überfrachtung leidet, wie sie nur selten zu sehen ist? Alles ist so unglaublich unübersichtlich, dass ich mich für die sowieso fast nicht vorhandene Story noch weniger interessiere. Abschliessend sei noch gesagt, dass die Serie im Grunde genommen ein Rip-Off von Lupin ist. Das Intro kann man ja noch als Hommage ansehen (oder auch als Plagiat), doch wenn die Charaktere quasi 1:1 übernommen werden (Lupin, Jigen, Fujiko, Goemon=Spike, Jet Black, Faye, Edward), hört der Spass für mich auf.

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#17 Oskar

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Geschrieben 16. Juni 2003, 11:03

11.06.2003
KAIRO (2001)
Regie: Kiyoshi Kurosawa
DVD
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Was uns da die Kritiker mal wieder auftischen wollen? Ein Meisterwerk sei Kairo, reminiszent an den kultuvierten Schrecken von "Ringu", wunderschön photographiert und unglaublich atmosphärisch. Dem Vergleich mit Ringu möchte ich nur zu gerne zustimmen, Kairo ist ähnlich öde, abstrus, absolut unlogisch und jämmerlich wie der vielgrühmte "Schocker" :zzz: aus dem Jahre 1997. Kairo ist sogar noch dunkler photographiert als Ringu, weshalb dem Film ein Preis für den dunkelsten Film der letzten Jahre gebührt. Selbst um 12 Uhr mittags bei Sonnenschein ist die Welt in Kairo finster und düster, was mich zur Annahme begewegt, Kurosawa sei ein recht talentfreier Horror-Regisseur, der mit den billigsten Effekten gruseln will. Alle großen Horror-Filme, vor denen wir uns so fürchten, haben durch REALISMUS ihren legänderen Status erreicht, davon bin ich überzeugt; man denke nur an Meisterwerke wie Rosemary's Baby, Der Exorzist oder The Shinung, meiner Meinung nach der grausamste Film aller Zeiten. Die Welt in diesen Filmen sieht aus wie unsere Welt, alles ist normal beleuchtet, die Leute verhalten sich gewöhnlich, bis plötzlich übernatürliche Kräfte und Kreaturen in diese Welt einbrechen. Der Schock beim Zuschauer sitzt tief, weil wir uns mit der dargestellten Umgebung identifizieren können und das Grauen so glaubwürdig wirkt. Bei Kairo hingegen ist alles bewusst künstlich inszeniert und löst bei mir höchstens höhnisches Lachen aus. Selbst in den Wohnungen ist es stockdunkel, wahrscheinlich damit wir uns vor den Geistern fürchten! Über die narrative Qualität des Drehbuchs möchte ich schweigen... absoluter Schwachsinn.
Merke: Ein Kurosawa ist nicht gleich ein Kurosawa!

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#18 Oskar

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Geschrieben 17. Juni 2003, 19:08

13.06.2003
Glenn Gould: The Goldberg Variations
DVD
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Meiner Meinung nach ist Glenn Gould der größte Pianist aller Zeiten gewesen. Seine Interpretation der Goldberg-Variationen hat Generationen von Pianisten in ihrem Bach-Spiel beeinflusst. Diese Aufnahme fand zwei Jahre vor seinem Tod statt und ist nicht nur ein Zeugnis seines genialen Klavierspiels, sondern zeigt auch, wie charismatisch und faszinierend dieser viel zu früh verstorbene Künstler war. Ich bin der Meinung, man sollte Bach nicht auf dem modernen Flügel spielen, doch wenn ich höre (und sehe), was Gould hier anstellt, bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.

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#19 Oskar

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Geschrieben 18. Juni 2003, 08:04

14.06.2003
Katakuri-ke no kôfuku
Regie: Takashi Miike
DVD
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Vielleicht lag es daran, dass ich ihn mir alleine angeschaut habe, oder auch daran, dass ich an diesem Abend an einer etwas depressiven Stimmung litt, oder vielleicht einfach daran, dass ich keinen Sinn für Humor habe. Was sicher ist: Der Film hat mir nicht gefallen! :cry: Wie konnte es bloß dazu kommen? Nachdem ich meine ersten Miikes alle als Meisterwerke verehre, kommt es in letzter Zeit häufig vor, dass ich arg enttäuscht bin... erst Ichi the Killer, dann Fudoh und nun diese Katakuris! Selbst der vielgerühmten Eingangssequenz voller Knetfiguren konnte ich keinen humoristischen Wert abgewinnen. Auch der Rest des Filmes ist zwar ungeheuer kreativ und originell, aber das Resultat ist sehr sehr unvollkommen und unausgewogen. Was bleibt? Ein paar nette Songs, katastrophal gesungen und choreographiert, aber das soll wohl der Witz sein. Weitere Claymations. Langweilige Charaktere und langwierige Dialoge.
Was soll's, vielleicht hab ich's einfach nicht geschnallt oder ich habe ihn mir unpassenderweise alleine angeschaut, oder ich litt an diesem Abend an einer etwas depressiven Stimmung oder vielleicht habe ich keinen Sinn für Humor... Abschreiben tu´ ich diesen Film auf keinen Fall, aber es dürfte schwer sein, mich noch zu überzeugen, dass es sich bei "The Happiness of the Katakuris" um ein Meisterwerk handelt.

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#20 Oskar

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Geschrieben 18. Juni 2003, 20:07

15.06.2003
FULL METAL JACKET (1987)
Regie: Stanley Kubrick
DVD
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Ich werde erst einmal nichts schreiben, da ich für demnächst sowieso eine Kubrick-Retrospektive eingeplant habe.

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#21 Oskar

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Geschrieben 19. Juni 2003, 18:42

16.06.2003
DEAD MAN (1995)
Regie: Jim Jarmusch
DVD
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Normalerweise mag ich es überhaupt nicht, Filme bestimmten Kategorien zuzuordnen, aber Dead Man als "Art Western" (eine Review auf imdb.com entnommen) zu beichnen, gefällt mir außerordentlich gut. Der Film ist unglaublich kunstvoll gemacht und zeichnet sich durch eine meditative Ruhe aus, wie ich sie noch nie erlebt habe. Jim Jarmusch zeigt auch mit diesem Film, dass er einer der exzentrischsten Regiesseure der Welt ist, ohne billigem Manierismus zu verfallen. Ein Meisterwerk!

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#22 Oskar

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Geschrieben 20. Juni 2003, 15:41

Wer die Limited Edition von Suspiria mit 2 DVDs und einer Soundtrack-CD gebrauchen kann, soll sich bei mir melden!

17.06.2003
SUSPIRIA (1977)
Regie: Dario Argento
DVD
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Außer dem furios gefilmten Mord am Anfang kann ich mit diesem Film nicht sonderlich viel anfangen. Wenn ich mir einen Horrorfilm anschaue, dann erwarte ich, dass ich mich fürchte, vor allem, wenn es sich um einen vielgerühmten Klassiker wie Suspiria handelt.
Alle sind von den Lichtspielereien begeistert, aber mal ehrlich: Nervt es denn niemanden, wenn zum x-ten Mal ein Raum rot ausgeleuchtet ist? Selbst wenn es niemanden nervt: Es kann doch nicht sonderlich schwer sein, in einen Raum ein paar rote Scheinwerfer zu stellen? Folglich gibt es doch auch keinen Grund, die Photographie dieses Filmes so zu rühmen?
Schon blöd, dass mein Filmtagebuch nicht auf diese vielen Fragen antworten kann...
Dass ich Suspiria nicht als angsteinflößend empfand, lag allerdings keinesfalls an dem inflationären Gebrauch von roter Beleuchtung, sondern an dem abstrusen Drehbuch. Man muss schon als Regisseur eine Nähe zwischen dem Protagonisten und dem Zuschauer herstellen, damit das Publikum mitfühlt. Die Charakterisierung in Suspiria ist mit das Schlechteste, was ich je gesehen habe. Außerdem muss man sich auch eine glaubwürdige Geschichte ausdenken, und nicht so ein Schwachsinn mit alten Frauen, die eigentlich eine Tanzschule führen, in Wirklichkeit aber schwarze Magie betreiben. Und diese Untote am Ende, die ist ja wohl lächerlich. Woher kann sie eigentlich akzentfreies Englisch sprechen, wenn Sie doch aus Freiburg stammt? Und warum sprechen die meisten Freiburger in dem Film mit einem italienischen Akzent? Und warum hört sich der End Title Track von Goblin so verdächtig nach Pink Floyd an? Warum regnet es an einer Stelle auf einmal Würmer? Warum sind die Schauspieler so mies? Warum wurde der Film im O-Ton (!!!) nachsynchronisiert? Was wollen diese alten Tanten eigentlich mit Hilfe von schwarzer Magie erreichen? Warum spricht Udo Kier akzentfreies Englisch? Warum schnarcht die alte Hexe so sonderbar? Warum...
Ach, ich lass das jetzt erstmal so stehen.

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#23 Oskar

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Geschrieben 21. Juni 2003, 16:18

18.06.2003
TOPÂZU (a.k.a. TOKYO DECANDECE)
Regie: Ryu Murakami
DVD (cut)
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Wer ist eigentlich für den dämlichen englischen Titel "Tokyo Decadence" verantwortlich? Wer glaubt, die Hirnrissigkeit dieses Einfalls sei nicht zu toppen, kennt den Hong-Kong-Titel wohl noch nicht: Sex Dreams of Topaz :doof: .
Die internationale Version dieses Filmes ist leider um satte 26 Minuten gekürzt, so dass ich mir kein vollständiges Bild machen konnte. Was ich sah, fand ich jedoch außergewöhnlich gut. Es geht um eine Prostituierte, deren Leben uns anhand sehr unangenehmen Sex-Szenen gezeigt wird. Einige dieser Szenen sind quälend lang und treiben die Narration nicht im geringsten voran. Dadurch entsteht ein sehr realistisches Bild einer Frau, deren Leben hauptsächlich aus der Prostitution ihres Körpers besteht und die ansonsten nichts Nennenswertes tut. Murakami filmt nicht als Künstler, sondern als objektiver Beobachter und lässt die in solchen Filmen übliche Sentimentalität außen vor. Nur selten erklingt der Score, der aus einer einzigen unauffälligen Melodie besteht und eine todtraurige Stimmung aufkommen lässt, auch weil er nicht so aufdringlich wie übliche Filmmusiken ist.
Murakami ist übrigens hauptberuflich Schriftsteller und hat die Vorlage zu Takashi Miikes "Audition" geschrieben. Mit Topazu hat dieser allerdings wenig gemein; obwohl beide Filme sehr langsam erzählt werden, verhält sich Audition zu Topazu wie ein Märchen zu einem Dokumentarfilm.
Ich hoffe, dass sich ein Label der ungeschnittenen Fassung annimmt und diese dem westlichen Publikum zugänglich macht. Obwohl ich nur die zerschnipselte Fassung gesehen habe, kann ich mir vorstellen, wie überwältigend die vollständige Fassung sein muss.
"Topazu" ist anspruchsvolles, raues und anstrengendes Kino, aber wer die für den Film nötige Geduld aufbringt, wird mit einem verstörendem Portrait belohnt.

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#24 Oskar

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Geschrieben 22. Juni 2003, 15:26

19.06.2003
KURO NO TENSHI VOL. 1 (a.k.a. THE BLACK ANGEL)
Regie: Takashi Ishii
DVD
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Die 6-jährige Ikko wird Zeuge, wie ihre Mutter und ihr Vater mitsamt der Gefolgschaft von zwei Attentätern grausam ermordet werden. Sie wird von einer Frau, die sich "Black Angel" nennt, gerettet und muss in die USA fliehen, wo sie in die Obhut von Yakuzas gelangt. Im Alter von 20 Jahren kehrt sie nach Japan zurück, um sich an den Mördern zu rächen. Bis sie den Verantwortlichen gegenübersteht, sterben natürlich noch Dutzende Yakuzas und zu allem Überdruss ist auch nicht klar, ob die Frau, die vor 20 Jahren ermordet wurde, tatsächlich ihre Mutter war...
Natürlich ist die Geschichte ziemlich abgenudelt, und Spannung kommt in diesem "Revenge-Flick" (tolle Bezeichnung) nur selten auf. Was Regisseur Takashi Ishii hier allerdings in visueller Hinsicht inszeniert, kann man nur als ungeheuer spektakulär und atemberaubend bezeichnen. Die Action-Szenen sind so perfekt inszeniert, dass sie mir regelrecht den Atem verschlagen haben. Ergänzt wird dieses sagenhafte Filmerlebniss von düsterer und wunderschöner Fotografie, selten einsetzender, aber umso wirkungsvollerer Musik und guten Schauspielern.
Es gibt eine Einstellung zu bewundern, die über 6 Minuten ohne Schnitt auskommt und zeigt, wie Ikko versucht, ihren Peinigern zu entfliehen. Die Wirkung ist klaustrophobisch und wirklich angsteinflößend.
Die einzigen Schwächen dieses Filmes liegen eindeutig in der klischeehaften Geschichte; besonders ärgerlich ist das Ende, das versucht, den Film in dramatischere Bahnen zu lenken und dem Film eine Fortsetzung aufzuzwingen (die dann ja auch von Ishii gedreht wurde). Damit konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden, denn schliesslich wurden die vorherigen 90 Minuten von pausenlosem Geballere dominiert und ein derart ernsthaftes Element hätte ich nicht erwartet.
Prätentiöses Ende hin oder her: Black Angel ist ein stilistisches Meisterwerk und ich kann mich nur schwer damit abfinden, dass der Film selbst unter Fans von Asianfilmen so unbekannt ist.

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#25 Oskar

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Geschrieben 24. Juni 2003, 10:06

20.06.2003
SWEET AND LOWDOWN (1999)
Regie: Woody Allen
DVD
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Unglaublich bieder und harmlos, was uns hier Woody Allen präsentiert. Es ist an der Zeit, mit dem Zeitgeschmack mitzugehen, lieber Woody, sonst wird man Dir noch vorwerfen, Du seist etwas zurückgeblieben! In gewisser Hinsicht erinnert mich Woody Allens letztens an Alfred Hitchcock: Dessen letzte Filme waren auch nicht mehr ganz zeitgemäß (eine Ausnahme bildet sicherlich der phänomenale Film "Frenzy"), was ihm viel Hohn und Spott einbrachte. Woody Allen wird es sicherlich nicht anders ergehen, da bin ich mir ganz sicher.
Nichtsdestotrotz ein amüsanter und charmanter Film mit einem sensationellen Sean Penn, der hier allerdings viel von Robert DeNiro übernommen (="geklaut") hat.

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#26 Oskar

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Geschrieben 25. Juni 2003, 11:37

22.06.2003
Gokudô kuroshakai (a.k.a. Rainy Dog) (1997)
Regie: Takashi Miike
DVD
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Allen Nörglern, die Takashi Miike als maßlos überschätzten, nach Aufmerksamkeit heischenden Debilofanten abtun, sei dieser Film ans Herz gelegt. Ohne Mätzchen und expliziter Gewaltszenen kommt dieser wunderschöne Yakuza-Film aus, trotzdem gehört er zweifelsohne zum Besten, was Miike in seiner kurzen, aber um so produktiveren Karriere bereits geschaffen hat.
In melancholischen und langsamen Bildern erzählt er von einem von der Unterwelt zu Tode verurteilten Yakuza, der mit seinem stummen Sohn und einer Prostituierten nach Taipei flüchtet.
Der Film dürfte speziell für Kitano-Fans interessant sein, da Miike sich beim Meister einiges abgeschaut hat, es allerdings durch seinen Depressions-Fleischwolf dreht.
Ein kleines Meisterwerk eines unterschätzten Poeten. :love:

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#27 Oskar

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Geschrieben 26. Juni 2003, 11:35

23.06.2003
Dabide no hoshi: bishoujo-gari (BEAUTIFUL GIRL HUNTER / EXZESSE IM FOLTERKELLER) (1997)
Regie: Norifumi Suzuki
DVD
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Ein dilettantischer Frauenfolterfilm, der trotz seines hohen Alters in Deutschland immer noch indiziert ist. Nur für den Japan-Interessierten von (geringer) Relevanz, ansonsten vollkommen bedeutungsloser Dreck.
Der Film ist so hässlich, dass mir übel war, allerdings eher im geistigen denn im körperlichen Sinne. :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
Ein Punkt für die hübschen Brüste.

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#28 Oskar

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Geschrieben 27. Juni 2003, 10:54

24.06.2003
Shin jingi no hakaba (GRAVEYARD OF HONOUR) (2002)
Regie: Takashi Miike
DVD
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Jetzt, wo ich meine nunmehr dritte Sichtung von GRAVEYARD OF HONOUR hinter mir habe, bin ich endgültig davon überzeugt, dass Miike mit diesem Film ein wahres Monster geschaffen hat, welches meine Gedankenwelt so schnell nicht verlassen wird.
Die Geschichte (wie so häufig in Miikes Oevre...) ist nichts Besonderes, doch Miikes bluternste Inszenierung meistert den Spagat zwischen brutalem Gangsterfilm und seelenentblößendem Drama tadellos. Zum ersten Mal ist mir aufgefallen, wie sehr die Figur des Ishimatsu Jake La Motta aus Scorseses RAGING BULL ähnelt, und dass Goro Kishitani eine Leistung zeigt, die durchaus auf dem Niveau von DeNiros LaMotta ist.
Der Film verzichtet auf Splatter und häufige Ballereien, jedoch ist die inszenatorische Wucht mancher Szenen kaum zu übertreffen. Der Mut und die Ehrlichkeit, mit der Miike die Hässlichkeikt seines Protagonisten darstellt, ist so niederdrückend und beklemmend, dass RAGING BULL vergleichweise mau wirkt.
Meine persönliche Lieblingsszene: Total zugedröhnt kriecht Ishimatsu auf dem Rücken durch seine Wohnung, während ohrenbetäubende Metal-Musik aus seiner Anlage donnert, und er unzählige Löcher in die Dachdecke schiesst. Die Wirkung dieser und anderer Szenen ist so demprimierend, dass ich es mit eigenen Worten nicht beschreiben kann. Ich kann nur sagen, dass ich danach lange nicht einschlafen konnte.
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#29 Oskar

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Geschrieben 28. Juni 2003, 17:26

27.06.2003
FULL METAL GOKUDÔ (1997)
Regie: Takashi Miike
DVD
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Unterhaltsame Robocop-Persiflage. Ohne Verhoeven's jämmerlichen Film allzusehr zu verhöhnen, hat Miike einen Film gedreht, der für einen direct-to-video-Film durchaus zu überzeugen weiß.
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Mehr fällt mir jetzt zu dem Film nicht ein, da ich zugegebenermaßen ein paar Mal eingepennt bin. Habe zur Zeit zu viel Stress!
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#30 Oskar

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Geschrieben 29. Juni 2003, 16:32

27.06.2003
Ano natsu, ichiban shizukana umi (A SCENE AT THE SEA) (1991)
Regie: Takeshi Kitano (!!!)
DVD
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NIE hätte ich gedacht, dass es zu solch einer Schandtat kommen würde: Dennoch habe ich nach 50 Minuten genervt den Film ausgeschaltet. Was hat sich so ein toller Regisseur wie Takeshi Kitano dabei gedacht, als er diesen Film drehte? Der Film bietet aber auch wirklich gar nichts, was einen Film (sogar einen schlechten) ausmacht. Es passiert während der ersten 50 Minuten, die ich gequält durchgestanden habe, folgendes: Ein stummer Junge geht mit seiner stummen Freundin umher und will sich ein Surfboard kaufen. Nach ca. 30 Minuten: Er kauft sich ein Surfboard! Na toll! Während der nächsten 20 Minuten versucht er zu surfen, was ihm allerdings nicht so recht gelingen will.
Anmerkung: Alles, was ich gerade geschrieben habe, war ein Scherz. Natürlich bewerte ich Filme nicht danach, wieviel Handlung sie bieten. Es geht mir bloß darum, dass ein Film sich durch etwas auszeichnen muss, wenn er schon auf Handlung verzichtet. Die erste Möglichkeit, die mir in den Sinn kommt: Einfach den Zuschauer mit schönen Bildern beschenken. Hat bei Kore-edas Meisterwerk MABOROSHI NO HIKARI ("Maborosi") prima geklappt. Kitano hingegen langweilt uns mit minutenlangen Einstellungen, die optisch nichts hergeben. Im Gegensatz zu Hana-bi konnte ich hier noch nicht einmal Metaphern ausmachen. Vielleicht soll das ruhige Meer die Ruhe, die in dem Film vorherrscht, symbolisieren? :P Bin ich da auf dem richtigen Weg?
Mal sehen, demnächst schau ich mir dieses Machwerk mal zu Ende an...
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