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Na bravo! Das schreit doch nach mehr - Filmforen.de

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Na bravo! Das schreit doch nach mehr


206 Antworten in diesem Thema

#1 Schlortevuchel

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Geschrieben 12. Dezember 2004, 15:17

Ähm... joa, hier also mein Filmtagebuch. Kurz was zur (unverschämt subjektiven) Bewertung: dazu dient das z.B. aus Frank Trebbins "Die Angst sitzt neben dir" und dem "Heyne Film Lexikon" bekannte 5-Sterne-System. Es gilt: * ärgerlich, ** schwach, *** Durchschnitt, **** gut und *****, nun ja, "Meisterwerk", oder wie man es auch immer nennen will. Mit den Texten will ich's halten wie mit dieser Einleitung; also ganz nach dem Motto "In der Kürze liegt die Würze."
Als stiller Leser konnte ich mir hier schon so manche Anregung für 'nen netten Videoabend holen. Da ich hauptsächlich eher Abseitiges schaue, kann ich vielleicht dem einen oder anderen User nun im Gegenzug auch vergessene Perlen schmackhaft machen. Wär dann 'ne feine Sache. In erster Linie entstehen die Texte aber einfach "aus Bock" bzw. aus meinem Spaß am Schreiben (wobei man keine stilistischen Meisterleistungen erwarten darf.)

#2 Schlortevuchel

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Geschrieben 12. Dezember 2004, 15:24

DIE FÜNF GEFÜRCHTETEN
(Un Esercito di cinque Uomini, I 1969, Don Taylor & Italo Zingarelli)
TV-Aufzeichnung
****
Gediegener Spaghettiwestern, der sich nach einem für meinen Geschmack etwas geschwätzigen Auftakt zum astreinen Caper-Movie entwickelt. Der Überfall auf den Zug bietet einige der spannendsten Momente, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Humor und Härte (wobei auf genretypische Sadismen verzichtet wird) halten sich ungefähr die Waage und da das Ganze zudem mit Peter Graves und Bud Spencer mehr als amtlich besetzt ist, war's mir 'ne willkommene Abwechslung zu den üblichen Freitag-Nacht-Kabel1-Gurken.


ARACHNOPHOBIA
(Arachnophobia, USA 1990, Frank Marshall)
TV
****
Vorweg : ich kann trotz meines doch noch recht jungen Alters mit großbudgetiertem Popcorn-Horror der letzten 20 Jahre in der Regel wenig anfangen (eigentlich könnte man das sogar auf die GESAMTE Filmproduktion der letzten 20 Jahre ausdehnen). Nun bin ich aber beim Zappen im Vorspann dieser Horrorkomödie gelandet, dort hängen geblieben und war doch positiv überrascht. Stichwort Humor (der mir gerade im Hinblick auf Teeny-Slasher jüngeren Datums zumeist Zahnschmerzen bereitet): primär werden hier liebevoll die Befindlichkeiten us-amerikanischer Kleinstadtbürger aufs Korn genommen ohne jedoch ins Alberne abzurutschen. Trotz des lockeren Ambientes eines jugendfreien Mainstream-Streifens warten die ernsteren Szenen indessen mit einigen wirklich fiesen Schocks auf (wobei man sich natürlich fragen kann, ob die einschlägigen Szenen auf Personen, die sich nicht vor Spinnen ekeln, die selbe Wirkung ausüben wie z.B. auf mich). Der sympathische Cast (coole Nebenrolle für John Goodman!) tut dann sein übriges. Joa, netter Film:) Man mag von dem hier als Produzenten involvierten Steven Spielberg halten, was man will, aber für Tier-Horror hat er eben ein glückliches Händchen.


DAS TODESSCHWERT DER NINJA
(?, HK 1988, Lo Gio)
DVD
***
Obskures C-Ninja-Picture aus der HK-Schmiede des emsigen Joseph Lai. Ein Chow Yun Fat für Arme, der, wenn er sich nicht gerade seinen weißen Shinobi übergestreift hat, am liebsten in gelben Muskelshirts, giftgrünen Hosen und Sneakers der damals aktuellen Aldi-Kollektion herumläuft, macht mit einem ähnlich coolen Restaurantbesitzer (Zitat: "Zu zweit sind wir unschlagbar!") Jagd auf einen Wissenschaftler, der "die bakteriologische Kriegsführung erfunden hat" (!). Hinter letzterem sind auch vor Dummheit stinkende Ivans und einige japanische Gangster, die sich aus unerfindlichen Gründen als Hongkongchinesen tarnen, her.
DAS TODESSCHWERT DER NINJA gilt ja gemeinhin als Tiefpunkt in der an Tiefpunkten nicht eben armen Geschichte des Ninja-Films, aber? ich find den Shiat geil! :lol: "Stunts", die alle nach dem Vorher-Nachher-Prinzip gestrickt sind, depperte Dialoge, ein Drehbuch, das vermutlich Fans der Hero Turtles anlässlich eines Filmprojektes während der Kinderferienspiele schrieben, und ein Budget von 19,99$ machen diesen Film zum Trashknüppel sondergleichen. Wenn das Ganze nur nicht auf Video gedreht worden wäre, wäre ich fast versucht, hier 4 Sterne zu vergeben. :P
2 Fragen stellen sich mir allerdings: 1. was wird uns eigentlich in der geschnittenen 16er-DVD vorenthalten? 2. aus welchem Film wurde die Mucke im Abspann geklaut? Hört sich für mich stark nach '70er-Bruceploitation-Funk an.
Weiß da jemand mehr? :haeh:

DIE ZERSTÖRUNG ROMS
(Il Crollo di Roma, I 1962, Antonio Margheriti)
TV
?
Dieser Sandalenfilm ist einer der ersten Margheritis. Diesen Regisseur schätze ich eigentlich sehr, doch leider konnte ich nach 20 Minuten nicht mehr gegen meine Müdigkeit ankämpfen. Schade! :cry: Wären aber schon allein wegen der germanischen Tänzerinnen mindestens 3 Sterne rausgesprungen. :love:

#3 Schlortevuchel

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Geschrieben 14. Dezember 2004, 14:37

UNTERNEHMEN CAPRICORN
(Capricorn One, USA/GB 1978, Peter Hyams)
TV
****
Für mich ist dies weniger, wie's in meiner Fernsehzeitung steht, ein Science-Fiction-Film (so würde ich den einordnen, WENN sie denn auf dem Mars gelandet wären), sondern eher ein, öhm, Journalismus-Thriller a la ?Die Unbestechlichen?. Nur eben mit mehr High Tech und Action. Was letztere angeht, so muss ich sagen, dass Filme, in denen Szenen mit auf Flugzeugen oder auch Helikoptern herumturnenden Menschen vorkommen, bei mir schon von vornherein gewonnen haben. Aber auch sonst war's ganz ansehnlich. Wenngleich ich solche Verschwörungsgeschichten eher mit zynischer Färbung mag (DAS DOMINO-KOMPLOTT ist einer meiner absoluten Favourites in dieser Richtung), rief das optimistische Ende inklusive Zeitlupen-Verfremdung und Goldsmith-Mucke bei mir doch eine leichte Gänsehaut hervor und rundete die Sache schön ab.
Der Auftritt von Telly Savalas muss allerdings so kurz gewesen sein, dass ich ihn in einem dieser elenden Anfälle von Sekundenschlaf verpasst habe. Merke also: demnächst bei späten Ausstrahlungen den Recorder mitlaufen lassen oder mal wieder 'ne Palette Red Bull organisieren.

#4 Schlortevuchel

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Geschrieben 15. Dezember 2004, 18:10

JAMES BOND 007 ? DIAMANTENFIEBER
(Diamonds are forever, GB 1971, Guy Hamilton)
TV
***
Meine erste Bond-Sichtung nach 2 Jahren Abstinenz. Hatte mich im Verlauf einer Retrospektive anlässlich des 40jährigen Bond-Jubiläums etwas an den Streifen sattgesehen, aber gestern wollt ich's dann doch noch mal wagen, zumal mir nach arbeitsreichen Tagen meist der Sinn nach Altbewährtem steht. Und siehe da: hat wieder Spaß gemacht, wenngleich dies vielleicht nicht der glücklichste Wiedereinsteig war. Letzteres, weil "Diamantenfieber" doch ein recht alberner 007 ist und die sonst üblichen exotischen Schauplätze vermissen lässt. Die obligatorische Einnahme des Schurkenverstecks gegen Ende fällt eher einfallslos aus und Jill St. John sieht zwar im Grunde ganz appetitlich aus, doch diese Frisur... na ja. Aber sei's drum. Selbst die schwächeren Bonds (wobei die folgenden beiden Moores, "Im Angesicht des Todes" und die Brosnans in meiner Beliebtheitsskala noch weiter unten platziert sind) taugen mir noch für anderthalb Stunden Kurzweil.
Ach ja, man kann hier u.a. lernen, dass eine Ohrfeige Frauen sofort zur Besinnung bringt. Ich werde den Teufel tun, nun frauenfeindliche Tendenzen anzuprangern, doch bekräftigt mich derartiges Verhalten, zu dem sich dann auch noch eine teils unflätige Ausdrucksweise gesellt, ein Mal mehr in meiner Meinung, dass (der nichtsdestotrotz von mir immer gern gesehene) Sean Connery ein wenig zu grob für diese Rolle war. Mein Favorit ist und bleibt Roger Moore.

#5 Schlortevuchel

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Geschrieben 16. Dezember 2004, 01:58

FRÖHLICHE WEIHNACHT
(Don't open 'til Christmas, GB 1984, Edmund Purdom)
VHS
***
"Weihnachten ist kein Zuckerschlecken für einen Polizisten." - Evil, Alder! Mich dürstete es passend zur Jahreszeit nach einem X-Mas-Horror-Schocker. Auf den spaßigen "Jack Frost - Der eiskalte Killer" hatte ich dabei gerade keinen Bock; grimmigere Kost musste her. So blieb mir die Wahl zwischen dem wegweisenden, aber IMO auch langweiligen "Jessy - Die Treppe in den Tod" und dem von mir bisher erst mal einmal zu Beginn meiner Video-Sammel-Zeit gesehenen § 131er "Fröhliche Weihnacht", wobei ich mich freilich für letzteren entschied. Ich hatte diesen Streifen von Edmund Purdom (der ansonsten eher als Darsteller in ähnlich niedrig budgetierten Italo-Produktionen bekannt ist und auch hier die Hauptrolle bekleidet) als dröselig inszenierten, relativ splatterigen Schmuddel-Slasher in Erinnerung, der aufgrund seines ebenso depperten wie desillusionierenden Endes, einiger Kuriositäten - vornehmlich bei den Dialogen (Haushälterin des Chefinspektors: "Schade! Aber vielleicht zeigt er mir am Mittwoch ein paar Tatfotos, wenn er gut gelaunt ist.") - und der Abwesenheit nerviger Teenie-Spacken ein wenig aus der Masse zeitgleich heruntergekurbelter "Freitag, der 13.te"-Klone hervorsticht. Und siehe da: meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht. Nur den Auftritt Caroline Munros als Interpretin eines cheesigen '80s-Pop-Songs und den an Carpenter gemahnenden, drollig-synthetischen Dudel-Score hatte ich sträflicherweise vergessen. Aber das ist noch nicht alles: ich finde diesen Film evil. Und zwar noch more evil als z.B. den ähnlich konzipierten, aber in Sachen Gore & Sleaze weit drastischeren "Der New York Ripper". Wieso dieses? Nun, "Fröhliche Weihnacht" nimmt für mich im Kreise seiner angeblich die Menschenwürde verletzenden Kollegen eine Sonderstellung ein. Er ist kein international anerkannter Klassiker wie "Zombie" oder "Tanz der Teufel", aber auch kein Amateur-Klopper a la "Redneck Zombies". Er taugt weder zum Kultfilm für Gorehounds noch ist er so außerordentlich trashig wie z.B. "Ausflug in das Grauen". Und er ist keiner dieser mediterranen Exploiter, bei denen ich im Zuge der letzten Sichtungen immer das Oeuvre des jeweiligen Regisseurs und nicht den Eintrag im JMS-Report im Hinterkopf hatte. Nein, "Fröhliche Weihnacht" passt nur in eine Kategorie: verbotener Gewaltschund. Ein leidlich unterhaltsamer, zynischer Mord-und-Totschlag-Film halt. Dies und die bereits erwähnte Tatsache, dass ich den zuvor nur einmal gesehen habe, weckte in mir Erinnerungen an die Zeit, in der ich mit dem Ausweis eines volljährigen Kumpels durch die Videotheken zog. In der ich noch ständig Umberto Lenzi mit Joe D'Amato verwechselte. In der "Die Rache der Kannibalen" das Non-Plus-Ultra war. In der ich selbst vor "Jungfrau unter Kannibalen" noch Ehrfurcht hatte, weil er verfickt noch mal evil war. In der ich 20 Mark für eine Schwarzweiß-Kopie von "Magnum Thunderbolt" hinblätterte. In der sich meine Mutter schämte, wenn jemand meines Regales ansichtig wurde. Und in der, was ja so ziemlich das Wichtigste ist, ich meine Liebe zum Exploitation-Film entdeckte (freilich noch ohne zu wissen, was das überhaupt ist). Insofern ein cooles Seherlebnis. Ich sollte in nächster Zeit vielleicht noch mehr solch relativ unbekannter 131er ein zweites Mal schauen; mal sehen, ob sich dieser Effekt wieder einstellt. (Da bieten sich wohl vor allem "Drive-Inn Killer", "Folterranch der gequälten Frauen" und "Frauen im Foltercamp" an, wobei mir letzterer leider nicht mehr vorliegt.)

#6 Schlortevuchel

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Geschrieben 18. Dezember 2004, 16:02

DJANGO UND DIE BANDE DER BLUTHUNDE
(Django il Bastardo, I 1969, Sergio Garrone)
DVD
****
Dieser Italowestern ist ja vor allem dafür bekannt, dass er die Geschichte von "Ein Fremder ohne Namen" in ihren Grundzügen vorweg nimmt. Die Anleihen beim Horror-Genre fallen hier allerdings noch wesentlich handfester aus. Der schwarzgewandete Rächer (verkörpert von Anthony Steffen) mutet bisweilen wie Gevatter Hein persönlich an und verschwindet gern mal im Nichts. Aber ist er nun 'n Wiedergänger oder doch nicht? Ich persönlich rätsele noch - eigentlich spricht alles dafür, bis auf die Tatsache, dass der zu Beginn unbesiegbar Scheinende gegen Ende 'n paar (mit höchst weltlichen Methoden verabreichte) Bomben kassiert. Dessen ungeachtet ist die Atmosphäre düster, die Kameraarbeit einfallsreich und der Protagonist cool bis ins Mark. Gefällt mir. Reicht zwar nicht an die Genrebeiträge von Garrones beiden bekanntesten Namensvettern heran, aber auf jeden Fall überdurchschnittlich.

Wie schon bei "Das Todesschwert der Ninja" (zum dem sich wertschätzende Vergleiche freilich verbieten) stellen sich mir auch hier 2 Fragen:
1. Ist die dt. DVD cut?
2. Aus dem Score kann man doch wirklich die ersten Takte des James-Bond-Themas raushören, oder?

#7 Schlortevuchel

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Geschrieben 21. Dezember 2004, 13:13

NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS
(The Nightmare before Christmas, USA 1993, Henry Selick)
DVD
***
In'nem Seminar gesehen. Fand's ganz drollig, aber die Faszination, die der Streifen auf die meisten meiner Kommilitonen ausübte, konnte ich leider nicht ganz nachvollziehen. Aber ich kann halt auch mit Animationsfilmen der neuen Schule und Musicals (Danny Elfman, uuuh!) im Allgemeinen wenig anfangen und mit dem Oeuvre des hier als Drehbuchautor und Produzenten beteiligten Tim Burton wollte ich bisher ebenso wenig warm werden. Gefiel mir zwar wesentlich besser als einschlägige Disney-Produktionen, aber dennoch sind das in meinem Fall wohl Perlen vor die Säue.

#8 Schlortevuchel

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Geschrieben 21. Dezember 2004, 22:33

DAS MÄDCHEN UND DER KOMMISSAR
(Max et les Ferrailleurs, F/I 1971, Claude Sautet)
TV-Aufnahme
****
Ach ja, das französische Räuber&Gendarm-Kino... früher hätte ich hier wohl so was wie "Angst über der Stadt" erwartet und diesen Streifen als schrecklich langweilig empfunden. Aber inzwischen weiß ich sie doch zu schätzen, die Melvilles bzw. in diesem Fall Sautets dieser Welt. Schon allein Romy Schneider und Michel Piccoli in den Hauptrolle lohnen das Ansehen.
Das Ende zeigt uns, dass das Arbeiten am Rande der Legalität seitens verbissener Cops (oh Pardon, Flics!) auch mal ins Auge gehen kann. Sehr interessant, wenn man bedenkt, dass die Kollegen Calahan und Doyle im selben Jahr zum ersten Mal ermittelten, wobei ich aber glaube, dass es doch eher dazu dient, die Tragik der Amour Fou zwischen den beiden titelgebenden Personen zu unterstreichen. Aber überraschend kam's in jeden Fall. Ein grandios gespielter, psychologisch ausgefeilter Polizeifilm der leisen Art.

#9 Schlortevuchel

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Geschrieben 22. Dezember 2004, 23:47

TEUFLISCHE WEIHNACHTEN
(You better watch out, USA 1980, Lewis Jackson)
DVD
***
Da einem Troma-Germany-DVDs ja mittlerweile hinterher geschmissen werden, nun also doch noch 'n Weihnachtsslasher. Diesmal allerdings kein "Halloween"-Nachzieher wie der jüngst gesehene "Fröhliche Weihnacht", sondern eher ein Serienkiller-Psychogramm a la "Maniac". In punkto Sickness kann sich "Teuflische Weihnachten" zwar nicht mit Letzterem messen, aber immerhin wartet er ebenfalls mit einem überzeugend agierenden Hauptdarsteller (Brandon Maggart) auf, dem es gelingt, den vom ihm verkörperten Psychopathen weder zur bemitleidenswerten Witzfigur (vgl. "Der Schlächter") noch zum viehisch überzeichneten Klischee-Irren (vgl. "Todesschrei am Telefon") verkommen zu lassen. Auch handwerklich bewegt man sich über dem Durchschnitt thematisch ähnlich gelagerter Produktionen dieser Zeit, wobei der Zuschauer dafür im Gegenzug keine Kracher im Trash- oder Sleaze-Bereich erwarten darf. So was hätte dem Streifen aber vielleicht nicht schlecht gestanden, denn bis auf einige wenige eher dürftig umgesetzte Splattereien gegen Ende passiert hier doch eindeutig zu wenig. Nun ja... insgesamt akzeptabel, aber die Suche nach dem ultimativen X-Mas-Schocker geht für mich (nächstes Jahr) weiter.
Der Film wurde übrigens nicht von Kaufman und Herz produziert und das merkt man auch, denn bis auf das schwarzhumorige Ende (schon das Zweite in Folge, das ich so nicht erwartet hätte; passiert mir sonst fast nie) ist das hier 'ne ziemlich ernste Angelegenheit.

#10 Schlortevuchel

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Geschrieben 23. Dezember 2004, 23:49

DIE ROTE FLUT
(Red Dawn, USA 1984, John Milius)
DVD
****
Nun ja, anti-russische Tendenzen hin, "perfide Wehrertüchtigung" (Filmdienst) her, ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mir der Film nicht gefällt. Dank einer fesselnden, auf das Wesentliche reduzierten Story und viel souverän in Szene gesetztem Krachwumm gibt's jedenfalls schon mal Spaß satt. Da John Milius und sein Soundtrack-Spezi Basil Poledouris zudem zwei der wenigen Hollywood-Nasen sind, auf deren filmisches Pathos ich anspringe, rangiert das Teil ganz oben in meiner Hitliste reaktionärer '80s-Dosenbier-Action-Kracher. Und in diese Sparte passt "Red Dawn" zweifellos, denn mal ehrlich: handwerklich isser ja gekonnt gemacht und billig sieht er auch nicht aus, aber... die Partisanen? Hätten sich einige Nam-Veteranen oder Polizisten in die Büsche geschlagen. Oder von mir aus noch der örtliche Schützenverein. Aber die Wolverines? Nope, so was kann mir vielleicht Jim Wynorski in seinen B-Movies erzählen (vgl. "Demolition High"), aber in einem solch bierernsten Film wirkt es völlig unglaubwürdig. Aufgrund dieser Trash-Qualitäten und der Tatsache, dass sich der Ost-West-Konflikt mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst hat, kann ich persönlich diesen Streifen dann doch ohne schlechtes Gewissen genießen.

Ach ja, da das Konterfei des Hauptdarstellers ja bekanntlich den Rücken des MGM-Amarays ziert, hat diese DVD in meinem Regal schon oft für Verwunderung bei Bekannten gesorgt. "Wat wills DU denn mipm Pätrick Swäisi Film?" Na, wenn die wüssten! :P

#11 Schlortevuchel

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Geschrieben 25. Dezember 2004, 00:59

DER BOMBER
(Bomber, I 1982, Michele Lupo)
TV
***
Einer der wenigen Klamauk-Klopper-Spencers, die ich noch nicht kannte. Rumgebeule, flotte Sprüche und ein diesmal im wahrsten Sinne des Wortes phantastischer Score der Zwiebel-Ollis wie gehabt - immer wieder schön. Aus dem gewohnten Rahmen fällt hier eigentlich nur das überdurchschnittlich hohe Maß an "besinnlichen" Szenen - aber passt halt so auch besser zum Sendeplatz, wa?
Ein wenig traurig stimmt allerdings die Tatsache, dass es sich hier um den letzten Film von Michele Lupo handelt, denn der hat nach seinem grandiosen "La Pistola" (bis auf "Der Mann aus Virginia" möglicherweise, denn ich aber noch nicht gesehen habe) nur noch solche zwar recht spaßigen, aber auch seichten Streifen gedreht.

#12 Schlortevuchel

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Geschrieben 26. Dezember 2004, 15:10

CAMORRA - EIN BULLE RÄUMT AUF
(Napoli violenta, I/F 1976, Umberto Lenzi)
***
DVD
Nach "Mannaja, das Beil des Todes" (großartig) und "Knallharte Profis" (ok) nun der dritte von mir gesehene Merli und allmählich entwickele ich mich zum Fan des virilen Italo-Action-Stars. Wobei der Film aber nicht unbedingt der Über-Kracher ist. Mir fehlt hier irgendwie der rote Faden in der Geschichte und während ich den reißerischen Score im Vorspann noch ganz drollig fand, so ging er mir mit fortschreitender Laufzeit immer mehr auf die Nüsse, zumal 's hier selbst in den unpassendsten Momenten losdröhnt. Zudem bleibt John Saxon als Chef-Baddie diesmal eher blass und so ganz trash-frei geht's auch nicht zu - besonders spaßig z.B. die Close-Ups auf Merlis Gesicht, welche wohl (auf ziemlich plakative Art und Weise) seine Entschlossenheit verdeutlichen sollen; ein Stilmittel, das mich auch in C-Eastern-Kloppern a la "Bruce Lee, der Unbesiegte" immer wieder schmunzeln lässt.
Trotz o.g. Schwächen ist dies bisher der Beste von mir gesehene Streifen dieses Regisseurs (wobei ich "Der Berserker" und seine weiteren Polizeifilme allerdings peinlicherweise noch nicht kenne). Handwerklich ist das Ganze nämlich ungemein sauberer als seine Horror-Ergüsse und gerade im Hinblick auf die furiose Verfolgungsjagd nach dem Banküberfall muss sich Lenzi nicht vor einschlägigen amerikanischen (bzw. französischen, denn darauf folgt noch 'ne kaum minder spektakuläre Kraxelei auf 'nem Zug a la "Angst über der Stadt") Vorbildern verstecken. Funktionieren tut's nach dem typisch italienischen Erfolgsrezept für zünftige B-Reißer: ein nicht unbedingt oscarreifer, aber charismatischer Hauptdarsteller + ein rasanter Plot ohne jedweden Leerlauf + angemessene Härte = Fun. So mag ich's, wenngleich ich wie oben bereits angedeutet noch ein wenig mehr erwartet hatte.
Wird definitiv nicht der letzte Merli bzw. Lenzi in diesem Filmtagebuch bleiben.


SCARY MOVIE 2
(Scary Movie 2, USA 2001, Keenen I. Wayans)
DVD
**
Diese DVD lag beim Gastgeber des alljährlichen Weihnachtsbesäufnisses ehemaliger Klassenkameraden unterm Christbaum. In der Zehnten hätte ich dem Film wahrscheinlich was abgewinnen können - aber nur, weil man da noch schneller dicht war. Obwohl ich zum Zeitpunkt der Sichtung noch relativ wenig Hansa Pils intus hatte, wäre mir dieses angesichts des hier präsentierten Fäkal-Humors fast hoch gekommen. Ich will jetzt gar nicht mehr dazu schreiben, denn derartige Klamotten sind mir einfach zuwider.

#13 Schlortevuchel

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Geschrieben 29. Dezember 2004, 02:58

VERSCHWENDE DEINE JUGEND
(Verschwende deine Jugend, D 2003, Benjamin Quabeck)
DVD
***
Die lieben Kollegen präsentieren ihre Weihnachtsgeschenke Part II.
Wegen des Duos Schilling/Stadlober (zusammen bereits im prätentiös-weinerlichen "Crazy" zu sehen gewesen - würg!), des Teenie-Milieus und der Retro-Thematik bin ich eigentlich fest davon ausgegangen, dass ich den Film hassen würde, doch, oh Wunder, genau das Gegenteil ist eingetreten, denn er ist der Erste dieser Art aus deutscher Fertigung, der mir nicht auf die Nüsse geht. Unaufdringlicher Humor, kaum Kitsch, eine halbwegs spannende Geschichte und natürlich coole Mucke - so verschwende ich gern anderthalb Stunden meiner Jugend.Meine Aversion gegen Tom Schilling konnte ich im übrigen abbauen (nur Stadlober, den mag ich nach wie vor nicht.)
Gibt's eigentlich noch Jemanden, dem dat Tierhandlungsmäusken besser gefällt die Schwarz? :love:


DAS LEBEN DES BRIAN
(Life of Brian, GB 1979, Terry Jones)
DVD
****
Finde ich ein wenig schwächer als "Die Ritter der Kokosnuss", da der ganz große Irrsinn irgendwie ausbleibt. Aber was heißt bei den Python-Jungs schon schwächer? Immer wieder ein Heidenspaß! B)

#14 Schlortevuchel

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Geschrieben 29. Dezember 2004, 23:34

DER GEHETZTE DER SIERRA MADRE
(La Resa dei Conti, I/E 1966, Sergio Sollima)
TV-Aufnahme
****
Ein an und für sich ziemlich ansehnlicher Italo-Western mit Top-Besetzung, wobei diese Fassung aber leider so stark gekürzt war, dass manche Szenen keinen Sinn mehr ergeben. (Angeblich war die Nachtwiederholung ja uncut, aber das bringt mir jetzt leider auch nix mehr). :wall:
Bleibt zu hoffen, die Sollima-Box aus dem Hause Koch erscheint in Bälde.

#15 Schlortevuchel

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Geschrieben 30. Dezember 2004, 02:38

TROLL
(Troll, USA 1985, John C. Buechler)
DVD
***
Kiddie-Horror a la GATE - DIE UNTERIRDISCHEN aus der Band-Ecke, wobei Charlies Faible für hässliche kleine Kreaturen und Lichtblitze freilich auch hier zum Tragen kommt. Die DVD hab ich mir eigentlich nur zugelegt, weil auf Derselbigen auch Claudio Fragassos Italo-Sequel TROLL 2 (dazu später mehr) drauf ist. Aber jetzt habe ich auch den Erstling gesehen und muss sagen: sooo schlimm wie befürchtet war's dann doch nicht. Netter Trash mit grunzenden Monstern, Leuten, die in Schleimklumpen verwandelt werden, im Wald herumhüpfenden nackten Frauen und allerlei anderem Unsinn. Fand's trotz einiger Längen recht spaßig, was aber wohl in erster Linie daran liegt, dass ich noch kurz zuvor mit ANGRIFF DER WELTRAUMVAMPIRE, WITCHOUSE und KILLER EYE (David DeCouteau, Aaaargh!) drei der größten Gurken aus der bandschen Gurkenzucht "genossen" hatte und ein zwar auch saublöder, aber immerhin annehmbar gespielter und mit dem unverwechselbaren '80ies-B-Movie-Flair gesegneter Film wie TROLL dagegen recht erfrischend wirkt.

Noch was Interessantes aus der "Dies & Das"-Sektion der IMDB:

"The hero of this film is a boy named Harry Potter and he is surrounded by a fantasy world of witches, wizards and magic - more than a decade before J.K. Rowling's Harry Potter novels swept the publishing world."

Aha!

#16 Schlortevuchel

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Geschrieben 31. Dezember 2004, 01:19

CRACKDOWN MISSION
(?, HK 1988, Godfrey Ho)
DVD
***
Sachen gibt's! Da bin ich doch im Zuge meiner Silvester-Vorkehrungen in einen jüngst eröffneten DVD-Store gestolpert, der endlich mal auch die 18er bzw. ungeprüften Versionen von dem ganzen Best-Entertainment-Rotz führt. Das war jetzt das erste Mal, dass ich die angeblich ungeschnittene HÄUTET SIE LEBEND-Scheibe zu Gesicht bekam und neben der und einigen anderem Kram hab ich auch gleich noch diese Lai-Produktion mitgenommen, da es mich mal wieder nach Trash vom Kaliber eines DAS TODESSCHWERT DER NINJA dürstete. Im Gegensatz zu Letzterem handelt es sich hier allerdings um eine dieser obskuren Synthesen aus 'nem alten Asia-Streifen und neu gedrehten, wahnsinnig tollen Action-Szenen mit amerikanisch anmutenden "Darstellern". Als Rohmaterial stand dem guten Godfrey diesmal ein gar nicht sooo übles DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM-Ripoff (laut dem Filmdienst aus philippinischer Fertigung) zur Verfügung, das er dann mit 'ner Nebenhandlung um den Kampf eines Bullen gegen eine satanische Psychiater-Bande (!) veredelte. Dass Lacher dabei vorprogrammiert sind, versteht sich von selbst. Mehr zu diesem Kracher zu schreiben erübrigt sich auch, denn: man muss es einfach gesehen, um es zu glauben!

#17 Schlortevuchel

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Geschrieben 01. Januar 2005, 22:40

FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR
(Per un Pugno di Dollari, I/E/D 1964, Sergio Leone)
TV
****
Die zweite Sichtung dieses völlig zu Recht als Klassiker geltenden Leones brachte mir 2 neue Erkenntnisse:
1. Nie war Clint cooler.
2. Für seine Zeit war der Streifen reichlich brutal.

#18 Schlortevuchel

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Geschrieben 02. Januar 2005, 01:36

DEADLY CHINA DOLLS
(Jing tian long hu bao, HK/RC 1990, Godfrey Ho)
DVD
***
Oho! Godfrey Ho hat, so sieht's aus, auch mal was Vernünftiges gemacht (aber diesmal war ja auch Joseph Lai nicht beteiligt). Es geht schon direkt gut los: Sibelle Hu als fesche CIA-Agentin verprügelt einen kleinen Gauner mal eben aus Spaß. Bezaubernd lächelnd wird sie im Folgenden auch noch einen Bösling während eines Verhörs krepieren lassen, doch man kann ihr einfach nicht böse sein. Und da beschwere sich noch mal einer über BAD BOYS II. :D
Nach ca. einer Viertelstunde verlagert sich der Fokus der Handlung dann aber auf die beiden nicht minder hinreißenden Killerladies Maria Jo und Yoko Miyamato, die dieselben Feinde haben - die neuen Bosse des Syndikates wollen sie nämlich abservieren. Doch dem kommen sie zuvor und Sibelle darf dann am Ende die Leichenteile zusammenkratzen. :P
Stilistisch kann man sagen, dass Ho bei Meister Woo genauestens aufgepasst hat, wenn er auch freilich nie dessen Klasse erreicht. Doch für ausufernde, fettkrass bludige Shoot-Outs mit astronomischem Bodycount ist allemal gesorgt. Dazu gesellen sich dann noch die (hab ich's schon erwähnt?) fabelhaften Hauptdarstellerinnen und, wie so oft im HK-Kino, ein cooler Score mit Ohrwurm-Qualität. Jo Maria, hat Spaß gemacht! Ich muss mir demnächst unbedingt mal wieder den ganzen BORN TO FIGHT / ULTRA FORCE-Kram reinziehen. B)

#19 Schlortevuchel

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Geschrieben 02. Januar 2005, 13:35

SANDOKAN
(Sandokan, la Tigre di Mompracem; I/F/E 1963, Umberto Lenzi)
TV
***
Wie bereits angekündigt nun also ein weiterer Lenzi, wenngleich ich da eigentlich an etwas Anderes gedacht hatte. ;) Aber gut... diesmal ein kunterbuntes Abenteuerspektakel (scheint sich um den ersten Film über den säbelschwingenden Freiheitskämpfer zu handeln?) mit einem durchaus charismatischen Steve "Herkules" Reeves in der Hauptrolle. Der Film bietet zwar hübsch viel Schlachtengetümmel und spielt technisch und ausstattungsmäßig in der Oberliga, riss mich aber dennoch nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin. Aber mit den ganz alten Italo-Reißern (so z.B. auch den vielen zeitgleich gedrehten Sandalenfilmen, es sei denn Bodybuilder-verkloppt-Monster-Kracher a la HERKULES EROBERT ATLANTIS) konnte ich mich eh nie so wirklich anfreunden. Zu antiquierte Dialoge, zu gemächliche Plots... da brach noch im selben Jahr mit DAS GESETZ DER BRAVADOS und Co eine Welle von Streifen los, die mir schon weit besser gefallen. :D Nun ja, nicht ganz meine Art von Film, aber doch ganz nett und weit bekömmlicher als so was wie BLACK ZOMBIES.

#20 Schlortevuchel

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Geschrieben 03. Januar 2005, 00:30

DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS
(In the Mouth of Madness, USA 1995, John Carpenter)
TV
****
Ich sag mal, was dem Fulci sein ÜBER DEM JENSEITS, das dem Carpenter sein DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS, denn bei beiden Filmen dürfte es sich um die inhaltlich phantastischsten und visuell ausgereiftesten Arbeiten des jeweiligen Regisseurs handeln. Dass es allerlei sehenswerte FX zu bestaunen geben würde, war mir klar, doch Johnnies Gespür für verstörende Bildkompositionen ist mir bisher in keinem Anderem seiner Filme so aufgefallen (oder sollte ich mir die Anderen vielleicht noch mal angucken und stärker darauf achten?) Trotzdem IMO nicht die absolute Creme de la Creme im carpenterschen Oeuvre, denn seine besten Filme leben ja bekanntlich vom perfekten Zusammenspiel von Bild und Ton - und hier vermisse ich irgendwie einen simplen, aber um so effektiveren Synthie-Score a la HALLOWEEN, DAS ENDE oder DIE KLAPPERSCHLANGE.
Huch? Jetzt fällt mir ein, dass der Fulci-Vergleich von eben Murks war, denn ÜBER DEM JENSEITS ist ja wohl doch Lucios bester Horrorfilm (Betonung liegt auf Horror!). :rolleyes: Na, Schwamm drüber! Davon abgesehen ein packender, phantasievoller Schocker. Ich hoff mal, Carpenter rappelt sich nach der Gurke GHOSTS OF MARS (die nicht nur mir nicht gemundet hat) wieder auf und liefert mal wieder 'n Streifen dieses Kalibers ab.

#21 Schlortevuchel

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Geschrieben 03. Januar 2005, 03:34

MIT DJANGO KAM DER TOD
(L'Uomo, L'Orgoglio, la Vendetta; I/D 1967, Luigi Bazzoni)
DVD
****
Hier nun also die Italowestern-Version von Prosper Mérimées Carmen. Wie authentisch MIT DJANGO KAM DER TOD die literarische Vorlage vermittelt, kann ich wegen Nicht-Lesens Derselbigen nicht sagen, doch spielt das auch keine große Rolle, da ein Film IMO für sich funktionieren muss. Zunächst fällt auf, dass die Entscheidung des dt. Verleihs, den Protagonisten (im Original: José) in Django umzutaufen, das Prädikat "Dümmer geht's nimmer!" verdient, denn weder der Original-Django noch irgendein Anderer mir bekannter Bursche dieses Namens hätte sich je dermaßen verschaukeln lassen. Franco Nero verkörpert allerdings auch diesen gar nicht mal so hart gesottenen Anti-Helden glaubhaft; selbiges lässt sich über Tina Aumont als, man verzeihe mir den Ausdruck, Zigeuner-Schlampe Conchita (=Carmen) sagen. Deren Mann wird gespielt vom wie so oft herrlich bösen Klaus Kinski, der hier übrigens die Aussage "Du hörst dich wohl gern reden, wie?" tätigt - könnte man als Selbstironie auffassen. :P
Aber auch die Inszenierung Bazzonis kann sich sehen lassen. Ich habe selten einen so "schicken" Italo-Western gesehen - die Kamera schwelgt nicht selten in Panorama-Bildern der mexikanischen Bergwelt, die der Tragik der Geschichte und der Tatsache, dass die Darsteller in ihr (also der Bergwelt jetzt) bisweilen wie Ameisen erscheinen, zum Trotz hier einen berückend schönen Eindruck macht. In den Action-Szenen (wobei, auch eher die Ausnahme im Genre, relativ wenig geballert wird) indessen wird dermaßen schnell geschnitten, gezoomt, geschwenkt und gePOV-shotted, dass ich im Hinblick auf das Alters des Filmes doch einigermaßen überrascht war.
Alles in Allem ein interessanter, ziemlich ungewöhnlicher Genrebeitrag - quasi eine "Westerntragödie". Ich hätte jetzt nicht übel Lust, mir mal die Gialli des Regisseurs (EIN SCHWARZER TAG FÜR DEN WIDDER & SPUREN AUF DEM MOND) reinzuziehen, wobei sich mir aber leider einmal mehr das Problem der Beschaffung
stellt. :(

#22 Schlortevuchel

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Geschrieben 04. Januar 2005, 00:19

FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR
(Per qualche Dollaro in piu, I/E/D/MC 1965, Sergio Leone)
TV-Aufnahme
****
Nicht nur mehr Dollar, sondern auch mehr hochkarätige Darsteller und mehr Leone (denn Letzterer dürfte hier seinen Stil gefunden haben.) Meines Erachtens noch besser als der ohnehin schon starke Vorgänger.

#23 Schlortevuchel

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Geschrieben 04. Januar 2005, 03:40

DIE TODESPAGODE DES GELBEN TIGERS
(Bao Biao, HK 1969, Chang Cheh)
DVD
****
Daumen hoch für MIB, denn deren Shaw-DVDs ermöglichen es nun auch mir als Import-Muffel (ok, hierzulande sind relativ viele Shaws als VHS erschienen, aber die Zeiten, in denen ich mehr als 'n Zwanni für 'ne Casi hingeblättert habe, sind vorbei), dem Phänomen SB näher zu kommen. Als erstes hab ich mir mal diesen Streifen hier besorgt, da mir zumindest der angelsächsische Titel HAVE SWORD, WILL TRAVEL geläufig war und ich über den Regisseur Chang Cheh bisher nur Gutes gehört hatte.
Erzählen tut dieser klassische Schwertkampf-Film eine tragische Dreiecksgeschichte, wobei man es meisterhaft verstand, mit geringen Aufwand (sprich: Blicken) Emotionen glaubhaft zu vermittelten. Vom bei asiatischen Produktionen so oft kritisierten Overacting war hier jedenfalls nix zu sehen; weiterhin hat mich das souveräne Auftreten der weiblichen Hauptrolle überrascht, die hier auch gern mal selbst zum Schwert greift. Nun ja, von den Schauspielern und der Dramaturgie her ist dies der beste Eastern, den ich bisher gesehen habe; vom Entertainment-Faktor her sind die einschlägigen Jackie-Chan- oder auch Wang-Yu-Klopper IMO allerdings ergiebiger, denn zwischen einigen kleineren Fights zu Beginn und dem ziemlich spektakulären finalen Gemetzel (das anno 1970 niemals uncut die FSK passiert hätte!) ist mir hier doch 'n bisschen zu wenig los.
Insgesamt guter Film, aber 'n Eastern-Fan bin ich nun immer noch nicht geworden und den Hype um die Produktionen der Shaw-Brothers kann ich ebenso wenig nachvollziehen (bzw. zumindest bei der zweiten Generation der "Hyper" eigentlich schon, denn das dürften ja alles Tarantino-Jünger sein). Doch wird dies nicht der letzte Shaw in diesem FTB bleiben. Bin mal gespannt, ob ich durch einen ganz großen Kracher bekehrt werde oder ob sich letzten Endes herausstellt, dass es mir einfach am Verständnis für das fernöstliche Kino mangelt.

#24 Schlortevuchel

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Geschrieben 05. Januar 2005, 01:46

KILL BILL VOL. 2
(Kill Bill Vol. 2, USA 2004, Quentin Tarantino)
DVD
*****
Mir fehlen die Worte.


MEET THE FEEBLES
(Meet the Feebles, NZ 1989, Peter Jackson)
DVD
***
Was für ein asozialer Spaß! :D OK, im Grunde sind die meisten Sprüche und Gags zwar bösartig, aber auch ebenso platt, doch aus dem Munde dieser liebevoll gemachten Tierpuppen kicken sie dann doch. Gefällt mir viel besser als diese neuartigen Animationsfilme. An BRAINDEAD kommt dieser wahrscheinlich eher als Ulk gedachte Film allerdings nicht ran (Vergleiche zur HERR DER RINGE - Trilogie kann ich nicht ziehen, denn ein nicht zu erklärendes unangenehmes Gefühl in der Magengegend hielt mich bisher davon ab, diese zu sehen. Na ja, irgendwann mal.).

#25 Schlortevuchel

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Geschrieben 05. Januar 2005, 13:43

O.S.S 117 - PULVERFASS BAHIA
(Furia á Bahia pour OSS 117, F/I 1965, André Hunebelle)
VHS
***
Och jo, alte Euro-Agentenflicks schau ich mir auch immer mal wieder gern an. Die französische OSS-117-Reihe nimmt unter diesen vielen Filmen aus den Sechzigern eine Sonderstellung ein, denn deren Macher dürfen sich rühmen, nicht nur lediglich einen weiteren James-Bond-Klon in's Rennen geschickt zu haben - schließlich führte der titelgebende Spion seinen ersten Auftrag schon 1956 aus (MÄNNER, FRAUEN UND GEFAHREN; dort noch gespielt von Ivan Desny und nicht wie hier von Frederick Stafford).
Regie führte André Hunebelle, bekannt für seine FANTOMAS-Filme (Myléne Demongeot macht auch wieder mit), der hier aber einen gänzlich anderen Weg einschlug. O.S.S. 117 - PULVERFASS BAHIA ist nämlich 'ne ziemlich ernste Angelegenheit, die weder durch Phantastik (keine Gimmicks, Wunderwaffen etc) noch durch viel Humor aufgelockert wird. Mit der Selbstmordattentatsthematik war man seiner Zeit gewissermaßen voraus und das Böse kommt diesmal ausnahmsweise von Rechts, wobei die Faschisten in der deutschen Synchro erfreulicherweise sogar noch als Solche zu erkennen sind. Dazu kommt dann noch ein gewisser Hang zur Gemeinheit in den Kampf-Szenen - gemessen am Alter des Filmes insgesamt relativer starker Tobak.
Ansonsten ist das aber leider ein in allen Belangen nur mittelmäßiger Streifen, der seinen Plot ohne Überraschungen abspult. Wegen der schlechten Beleuchtung und der ziemlich drögen Optik im Allgemeinen (trotz des exotischen Schauplatzes kaum Außenaufnahmen!) wird auch kaum was für's Auge geboten. Denkwürdige Momente bleiben aus. :gaehn: Nun ja, vielleicht hätte sich Hunebelle neben der Demongeot auch gleich noch Louis de Funés wieder mit in's Boot holen sollen. :D

#26 Schlortevuchel

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Geschrieben 05. Januar 2005, 23:09

TROLL 2
(Troll 2, I 1990, Claudio Fragasso)
DVD
***
Hier werden all Jene, welche behaupten, italienische Genre-Regisseure könnten nur von Ami-Erfolgsfilmen abkupfern, Lügen gestraft. Der Original-TROLL aus der Band-Schmiede dürfte nämlich kaum sonderlich erfolgreich gelaufen sein. :)) Was soll man jedoch von einem Film halten, in dem eine Familie in einem Ort namens Nilbog (nilboG) Urlaub macht und dort auf fiese menschenfressende Trolle stößt, die Fleisch verabscheuen und daher ihre Opfer zunächst mittels Verabreichung einer schleimigen Mixtur in Pflanzen verwandeln müssen?!? Und in dem der verstorbene Großvater auch noch kräftig mitmischt? Und bei dem sich zu dieser Storyline auch noch vorzüglichste Dialoge und eben solche Masken und Effekte gesellen? Hö? Ja genau: es handelt sich hier um eine Trash-Granate , die sich beinahe mit Machwerken vom Schlage ROBOTER DER STERNE, JUNGFRAU UNTER KANNIBALEN oder MAD FOXES - FEUER AUF RÄDER messen kann. :wacko: Wenn jetzt noch George Eastman den Obertroll gespielt hätte (was ja produktionsbedingt nahe lag), dann wäre TROLL 2 ein Platz unter meinen Alltime-Favourites sicher gewesen.
:lol:

Nicht minder kurios als dieser Fragasso selbst ist das deutsche Trägermedium - dass die DVD nur wegen des sich ebenfalls auf dieser befindendem TROLL (gegen dieses auch nicht schon nicht besonders gorige inoffizielle Sequel nur mehr harmlos) keine Jugendfreigabe hielt, fällt ja noch unter "Die Wege der FSK sind unergründlich.", aber die Scheibe ist nicht etwa von X-Rated, sondern von MGM. Filmirage-Kracher bei MGM? :haeh: Da hätte ich vor 'nem Jahr noch 'ne Troll-Invasion in meiner Bude für wahrscheinlicher gehalten.

#27 Schlortevuchel

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Geschrieben 08. Januar 2005, 14:34

DAS VERHÖR
(Garde á vue, F 1981, Claude Miller)
TV-Aufnahme
****
Kammerspielartiger Thriller, der sich ganz auf seine Darsteller verlässt. Und da in den Hauptrollen Lino Ventura und Michel Serrault zu sehen sind und sich ein erstklassiges Psycho-Duell liefern, kann er das auch. Dem Ende stehe ich ein wenig zwiespältig gegenüber - weiß nicht genau, ob ich es nun aufgesetzt finden oder eher den Pfiff auf die Erwartungshaltung des Zuschauers honorieren soll. Nun ja, aber den positiven Gesamteindruck schmälert das kaum.

#28 Schlortevuchel

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Geschrieben 08. Januar 2005, 20:05

NINJA HUNT
(Ninja Hunt, HK 1987, Joseph Lai)
VHS
***
Hai-Ja! Uh! *Klirr, Klirr, Zing!* Aaargh! Nach dem Shinobi-Klopper DAS TODESSCHWERT DER NINJA und dem Flickwerk CRACKDOWN MISSION nun also eine IFD-Produktion (diesmal führte der Master himself auch Regie), auf die beide o.g. Attribute zutreffen. NINJA HUNT basiert auf einer leider eher faden HK-Räuberpistole um einen illegalen Einwanderer, der sich als Taxifahrer verdingt und einer üblen Dealerbande den Gar ausmacht. In der laischen Neusynchro wird aus dem Burschen dann der Kontaktmann von CIA-Agent Richard Harrison; die Dealer bleiben solche, nur handeln sie nun noch nebenher mit geklauten Geheimformeln. Der Originalfilm ist wie gesagt recht langweilig und bietet kaum Gekloppe, was freilich durch die neu gedrehten Action-Szenen kompensiert werden sollte. Diese sind schon ein wenig besser als bei CRACKDOWN MISSION, denn erstens macht Richard Harrison mit (wenn er auch irgendwie wirkt, als hätte er auf die ganze Sache keinen Bock, und sich mit in die Hose gestopften Hawaii-Hemden einen "Worst-Dressed-Actor"-Preis verdient) und zweitens ist die Kampfkunst der hier beteiligten Ninjas doch beindruckender als das Geprügel in o.g. Streifen, das eher an besoffene Rennesse-Camper erinnert.
Seinen Reiz bezieht NINJA HUNT aber hauptsächlich aus der Dummdreistigkeit, mit der man dem Zuschauer hier weiß machen will, die beiden Handlungsstränge gehörten irgendwie zusammen. Dass depperte, in Baracken hausende Straßen-Rowdies mit dem CIA gemopsten Formeln dealen, ist ja schon ziemlich absurd, aber wenn die Darsteller des Originalfilms mit jenen aus dem neuen Material zusammentreffen, wird es ganz arg. Man hätte es besser bei den Telefongesprächen belassen, denn die gegeneinander geschnittenen Nahaufnahmen sprechender Schauspieler, welche hier zusammenhängende Szenen darstellen sollen, kauft denen nun wirklich kein Schwanz ab. Am besten ist immer noch die Szene, wo der ursprüngliche Protagonist zu Harrison ins Taxi steigt - kann man doch vorher deutlich sehen, dass da jemand ganz anderes in der Karre
sitzt. :doof: Dazu gesellen sich dann noch die üblichen Kuriositäten bei den Fights (diesmal können sich die Ninjas sogar ohne Rauchbomben in Luft auflösen) und dem Vergnügen für ein sehr spezielles Publikum steht nix mehr Wege. :)

A pro Pos Publikum: ich frage mich bei derartigen Filmchen allmählich, wie die Zielgruppe, nämlich die Videothekenkunden der Achtziger, damals auf Diese reagiert hat. Haben die die Machart durchschaut oder dachten sie einfach, dass die Verwirrung auf ein konfuses Drehbuch zurückgeht? :haeh:

#29 Schlortevuchel

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Geschrieben 09. Januar 2005, 01:45

JACKIE CHAN IST NOBODY
(Ngo si sui, HK 1998, Benny Chan & Jackie Chan)
TV
***
Einer der letzten wirklich guten Chans, bevor er dann in Hollywood so'n Kinderkram wie RUSH HOUR oder SHANGHAI-NOON drehte. Hübsch rasanter Plot und gewohnt spektakuläre Stunts, wohingegen man bei den Fights schon Abstriche machen muss. In der Hinsicht ist eigentlich nur das Finale nennenswert; ansonsten kommt hier keine Klopperei an POLICE STORY oder Ähnliches ran (da fällt mir ein, dass ich mir unbedingt mal NEW POLICE STORY reinziehen muss). Aber geht schon klar.


EXTREMITIES
(Extremities, USA 1986, Robert M. Young)
TV
****
Im Vorfeld hatte ich oftmals gehört, was für ein kontroverser Streifen dies doch ist. Na ja, kontrovers wohl in erster Linie für ein Publikum, das ICH SPUCK AUF DEIN GRAB nicht kennt. Ein Plädoyer für Selbstjustiz kann ich hier jedenfalls nicht erkennen und die Gewaltszenen sind zwar nicht ohne, aber auch nicht so breit ausgewalzt, dass sie ernsthaft irgendwelche Geschmacksgrenzen sprengen würden (oder bin ich einfach durch den jahrelangen Konsum von Sleaze-Filmen abgestumpft?) Bliebe noch das Tabu-Thema, dem der Film zu Grunde liegt. Dieses wird aber nicht für exploitative Zwecke verwendet, sondern, wie man schön sagt, um aufzurütteln, was IMO nicht kontrovers zu diskutieren, sondern eher zu begrüßen ist. Davon abgesehen ein spannender Thriller mit hervorragenden Darstellerleistungen.

#30 Schlortevuchel

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Geschrieben 09. Januar 2005, 19:21

NINJA - THE STORY
(Ninja - The Protector, HK/USA/CDN 1986, Godfrey Ho)
VHS
**
Und noch'n Two-in-One-Ninja-Kracher mit Richard Harrison. Sollte dieser Film wirklich, wie inner IMDB angebeben, mit amerikanischer Produktionsbeteiligung entstanden sein (was ich aber nicht so recht glauben mag), dann haben die überseeischen Finanziers wohl die beiden im Finale zum Einsatz kommenden Motorräder besorgt, denn so viel "High Tech" ist schon ungewöhnlich für die Lai-Schmiede.
Der Vorspann mit der obligatorischen Skyline von Hongkong und cool vor sich hin groovenden Keyboard-Sounds hebt schon mal die Stimmung, doch danach geht es leider tief bergab. Beim Originalfilm handelt es sich um eine völlig überfrachte Schmonzette um Eifersucht, Intrigen und Mord im Mode-Milieu, die diesmal nicht mal ansatzweise mit dem hinzufügten Harrison-Kram harmoniert und außerdem noch langweiliger ist als der Streifen, aus dem man NINJA HUNT gebastelt hat. Das neue Material indessen weist einen ungewöhnlich hohen Anteil an Dialogszenen auf, die jedoch an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten sind. Der gute Richard spielt hier einen Interpol-Agenten, der seine Feinde heimlich zur Strecke bringt. Seinen Assistenten verheimlicht er nicht nur aus unerfindlichen Gründen seine Ninja-Power, sondern macht ihnen auch noch weiß, es gäbe gar keine Ninjas! Und immer wenn die Kollegen, natürlich ganz zufällig, einen Typen im schwarzen Shinobi finden, der vorher von ihm fertig gemacht wurde, verklickert er ihnen, dass die Gauner wohl zu 'nem Kostümfest wollten. :doof: Auf die Idee, die Böslinge mal zu verhören, kommen die Interpol-Spacken natürlich nicht, so dass Harrison letztlich auch noch den bösen Oberninja im Alleingang schnappen muss. Ist ja alles ganz lustig, ergibt aber leider null Sinn und wird zudem noch von der bereits erwähnten Dullness des ohnehin schon konfusen Originalfilms getrübt. Also bitteschön: das hier ist zuuu schlecht. Ein Baddie, den auch Harrison nicht mehr rettet. <_<

Zwei Sachen möchte ich allerdings noch erwähnen:

1. In diesem Film tragen alle Ninjas schwarzen Eyeliner.
2. Für ein paar Sekunden ist hier der Typ zu sehen, der sich mit Bruce Li durch BRUCE LEE, DER UNBESIEGTE prügelte.





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