Ne Menge Holz
#31 danqi (Gast)
Geschrieben 30. Januar 2005, 02:54
Yavuz Turgul - 2005
Großartiger Film! Unglaublich gut gespielt, von allen beteiligten. Geniale Kamera und verdammt gefühlvoll inszeniert. Nette Geschichte. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal einen Film gesehen habe, in dem alle Haupt- und wichtigeren Nebendarsteller ausnahmslos dermaßen überragend gespielt haben. Durchweg intensiv, menschlich und glaubwürdig.
Die Marktplatz-Szene ("Ich geh eben nur mal Zigaretten kaufen") hätte auch Hitchcock nicht tighter inszenieren können. Der Film hat einige Szenen die leicht hätten ins unrettbar kitschige abrutschen können. Dafür, dass dies nicht passiert, kann der Regisseur nicht genug gelobt werden. Dies soll nicht den Eindruck erwecken, dass Yavuz Turgul es nur geschafft hätte solche Momente bloß zu retten, nein, ganz im Gegenteil: Er wagt sich an solch schwere Szenen auf so ehrliche, menschliche, gefühlvolle und frische Art heran, dass sie zu etwas besonderem werden.
Zudem ist Istanbul so schön dargestellt, dass ich am liebsten gleich hinziehen würde.
Vielleicht bin ich ein wenig zu euphorisch, weil ich keine Erwartungen an den Film hatte, als ich reinging. Hätte ich den Film auch noch so gut gefunden, wenn ich zuvor Reviews wie dieses gelesen hätte?
Was soll's. Dieser Film hat so oder so keinen Grund sich zu verstecken.
#32 danqi (Gast)
Geschrieben 30. Januar 2005, 23:50
(Jopog Manura) - Cho Jin-gyu - 2001
Blöd.
#33 danqi (Gast)
Geschrieben 04. Februar 2005, 17:51
James Wan - 2004
Angeblich haben sich Regisseur Wan und Schauspieler Leigh Whannell zusammengesetzt und gesagt "lass uns einen Film machen". Sie hatten nicht viel Geld und Möglichkeiten, also sagten sie sich "2 Leute, ein Raum, was kann man da machen?". Und so haben sie die Story konstruiert. Dass sie dann später über 1 Million dafür kriegen würden den Film zu machen, hatten sie anscheinend nie erwartet.
Das Interessante ist, dass meine bisherigen Kurzfilme eigentlich alle auf sehr ähnliche Weise entstanden sind, jedoch auch alle scheiße sind. Und da sie wohl auch nicht besser wären, wenn 1+ Million Produktionen daraus geworden wären, habe ich nur eingeschränktes Recht irgendetwas an "Saw" zu kritisieren.
Zudem ist es ein wirklich solider und empfehlenswerter Film, an dem mich am meisten die unpassenden Zeitrafferaufnahmen gestört haben.
#34 danqi (Gast)
Geschrieben 05. Februar 2005, 13:27
Park Chan-wook - 2003
Nach so viel Hype durch Medien und Freunde konnte ich gar nicht anders als eine gefährliche Erwartungshaltung aufzubauen. Ich bin mir sicher, hätte ich diesen Film durch Zufall auf einem Filmfest gesehen und sozusagen selber entdeckt, hätte ich ihn großartig gefunden.
Außerdem beginne ich an Untertiteln zu zweifeln. Synchronisation ist wenigstens grammatikalisch korrekt und in der Regel floss mehr Mühe und Professionalität in sie als in Untertitel. Zudem schaffe ich es bei Sprachen, die ich nicht verstehe, auch nicht viel von der Satzintonation, Rhythmus und Ähnlichem mitzukriegen, erst recht nicht, wenn ich nebenbei noch Untertitel lesen und aufs Bild achten muss. Da damit die ursprüngliche verbale Leistung des Originalschauspielers für mich sowieso flöten geht, habe ich von einer Synchro dann mehr.
Ein Beispiel (vielleicht nicht das Beste):
Dae-su Oh: Why'd you lock me up, you
[tries to think of the word]
Dae-su Oh: ... dick-shit?
Das Ausschlaggebende an dieser Stelle ist, dass Dae-su zögert, weil er versucht sich an das Wort zu erinnern, dass er erst kürzlich neu gelernt hat. Davon hatte ich aber nichts mitgekriegt, weil ich die Pause und ihren Sinn gar nicht bemerken konnte. Nicht nur weil ich mit Untertitel lesen beschäftigt war, sondern auch weil ich gar nicht gewusst hätte an welcher Stelle die Pause war, ich kann kein Koreanisch. Für mich hat er einfach gesagt "Why'd you lock me up you dick-shit". Ein kleiner Unterschied, aber die Summe vieler solcher zerstört die Kraft der Dialoge.
"I am no worst than a beast"
#35 danqi (Gast)
Geschrieben 08. Februar 2005, 13:53
Gil Junger - 2004
Dumm, so unglaublich dumm. Und schwul, aber vor allem dumm.
#36 danqi (Gast)
Geschrieben 15. Februar 2005, 00:03
Michael Winterbottom - 2003
Dieser Film ist so was von Rucksack. Er hat diese Rucksacktouristen-Atmosphäre, Einstellung, alles. Zumindest alles, was daran schlecht ist; wer kennt ihn nicht, den typischen pseudo-tiefsinnigen, selbstverliebten öko-Rucksacktouristen, der niemals über sich selbst lachen kann? Dieses furchtbare Klischee, dass leider wirklich existiert und tatsächlich interessanten Menschen gleicher Berufung ein schlechtes Image verpasst. Ich möchte mich jetzt nicht auf diesen Punkt versteifen, sondern nur feststellen, dass dieser Film davon geprägt ist, deutlich.
"Code 46" wirkt sehr inkohärent, was ein Grund war, warum er auf mich nicht sehr gewirkt hat. Sachen passieren, mal so, mal so. Die Charaktere machen dies, machen das. Warum ist nicht immer klar und emotional involviert wird der Zuschauer auch nicht wirklich. Mal bemüht sich der Film um eine realistische und detaillierte Spekulation über die Zukunft (Gadgets, etc), dann erwartet er tatsächlich, dass wir glauben SHANGHAI würde in der Zukunft noch genauso aussehen wie jetzt, inklusive VW Santanas.
Tim Robbins ist eigentlich nicht schlecht und braucht mal wieder einen wirklich guten Film (hab "Mystic River" noch nicht gesehen). Samantha Morton ist unangenehm asexuell und ganz besonders Rucksack.
Ein entschiedenes "bläh".
#37 danqi (Gast)
Geschrieben 18. Februar 2005, 11:04
Stanley Kubrick - 1956
Soweit ist es nun gekommen: Gangsterfilme ohne Nachtsichtgeräte, Laserschranken, Explosionen, Helikopter und fernöstliche oder südamerikanische Kampfkunst kommen mir irgendwie einfach unrealistisch vor.
#38 danqi (Gast)
Geschrieben 20. Februar 2005, 12:53
Frank Darabont - 1999
Einer dieser Filme, denen man sich einfach nicht entziehen kann. Etwas irritierend fand ich jedoch die Ähnlichkeiten der Geschichte zur Bibel und Geschichte Jesu. Vielleicht täusche ich mich da aber auch, mit der Bibel bin ich nämlich nicht vertraut.
#39 danqi (Gast)
Geschrieben 21. Februar 2005, 17:16
Morgan Spurlock - 2004
Auch wenn ich nicht das Gefühl habe wirklich irgendetwas gelernt zu haben, unterhaltsam sind Filme wie dieser ja schon. Gibt es eigentlich mittlerweile eine gebräuchliche Bezeichnung für "Filme wie dieser"? Auf jeden Fall, finde ich, sollte man sie nicht mit Dokumentationen verwechseln. Nicht kleinlicher Namenshaarspalterei wegen, sondern weil sie in Ansatz und Ausführung inhärent anders sind. Eine Dokumentation sollte um Objektivität bemüht sein, beide Seiten der Geschichte zeigen, keine Stimmungsmache betreiben, sachlich bleiben, etc.. "Filme wie dieser" hingegen sind unterhaltsame Propaganda, und, als solche erkannt, von aufgeklärten Erwachsenen durchaus ohne große Bedenken zu genießen. Es macht doch einfach Spass ein wenig zu hetzen und nebenbei noch ein paar kaputte Menschen zu sehen. Solange jedenfalls, wie es um Propaganda geht, die wenigstens eine mit der eigenen Moral nicht grundsätzlich kollidierende Meinung propagiert.
Wie so etwas auf unmündige Menschen wirkt ist natürlich wie immer ein ganz anderes Thema.
#40 danqi (Gast)
Geschrieben 26. Februar 2005, 16:18
Alex Proyas - 1998
"Dark City" ist ein wenig wie "Matrix", nur halt ohne diejenigen Elemente, die "Matrix" aus anderen Filmen als diesem übernommen hat. "Dark City" erreicht jedoch nicht einmal das Niveau des Wachowski Films und kränkelt an mehreren Ecken. Zum einen ist der Stil und die Atmosphäre des Films meiner Ansicht nach viel zu künstlich. Es ist mir klar, dass dies natürlich nicht vollkommen unfreiwillig geschehen ist, sondern einen Zweck erfüllt. Jedoch denke ich, dass ein Stoff, dessen Natur eine realistische Darstellung verbietet, ins Theater und nicht ins Kino gehört. Zum anderen konnte ich Kiefer Sutherland nicht zugucken, ohne mich zu fragen, warum er nicht einfach alle erschießt und versucht CTU zu kontaktieren. Und die Hauptdarsteller blieben mir fern.
#41 danqi (Gast)
Geschrieben 02. März 2005, 17:13
Jonathan Glazer - 2000
Kubrick hat mal gesagt: "There is no doubt that a good story has always mattered, and the great novelists have generally built their work around strong plots. But I've never been able to decide whether the plot is just a way of keeping people's attention while you do everything else, or whether the plot is really more important than anything else, perhaps communicating with us on an unconscious level which affects us in the way that myths once did."
"Sexy Beast" ist einer der Filme, die einen darüber nachdenken lassen, welche Bedeutung der Plot hat. Denn "Sexy Beast" ist wohl das, was man einen Charakterfilm nennt. Die Charaktere und ihre Darstellung haben deutlichen Vorrang über den Plot, der äußerst simpel gehalten ist. Besonders Ben Kingsley spielt hammer, was seine Rolle im nächsten Uwe Boll Film nur noch absonderlicher werden lässt.
Die Frage nach der Bedeutung des Plots beantwortet dieser Film natürlich nicht, aber ich kann sagen, dass ich ihn in diesem Fall vermisst habe, den Plot.
#42 danqi (Gast)
Geschrieben 02. März 2005, 17:38
Takashi Shimizu - 2004
Ich finde es erstaunlich, wie Filme dieser Art entweder funktionieren, oder nicht. Viele meiner Freunde fanden "The Grudge" langweilig und belanglos. Die gleichen Leute waren fasziniert und schockiert von "The Ring", den ich hingegen langweilig und belanglos fand.
"The Grudge" jedoch hat mich schockiert, wie seit "The Eye" (Kalligraphie Szene) kein anderer Film mehr. Mir würde spontan auch kein weiterer mir bekannter Horrorfilm einfallen, der mich wirklich erschreckt.
Warum "The Grudge" denn nun bei mir funktioniert hat, weiss ich allerdings nicht. Erwartungen hatte ich kaum welche, vielleicht hat das ein wenig geholfen. Von japanischen Filmen bin ich zu oft enttäuscht worden. Filme wie "Dark Water" und "Tomie" sind meiner Meinung nach vor allem unglaublich langweilig und prätentiös. Dementsprechend habe ich mir auch nie die Mühe gemacht die Originale von "The Grudge" kennen zu lernen. Dazu kommt noch, das ich kein Fan von Sarah Michelle Gellar bin und natürlich die negativen Kommentare von Freunden, die den Film schon gesehen hatten. Die Schock-Szenen sind größtenteils recht billig (bezieht sich nicht auf die Qualität der Effekte, sondern auf die Art den Schock beim Zuschauer zu erzeugen) und für das Genre ziemlich konventionell. Dennoch haben für mich die meisten funktioniert und die Anzahl der Schocks war deutlich höher als bei vergleichbaren Filmen ("The Eye").
Großartiger Film. Weil er vortrefflich funktioniert hat. Warum? Ich weiss es nicht...
#43 danqi (Gast)
Geschrieben 05. März 2005, 14:38
Paul Justman - 2002
Allein schon wegen den Anekdoten über James Jamerson großartig.
#44 danqi (Gast)
Geschrieben 06. März 2005, 15:24
Yu Sang-wook - 1996
Nichts wirklich besonderes. Ein koreanischer Thriller in Richtung "Schweigen der Lämmer". Ein Charakter im Film liesst an einer Stelle sogar das Buch "Red Dragon". Muss man nicht gesehen haben.
#45 danqi (Gast)
Geschrieben 07. März 2005, 17:21
Gore Verbinski - 2002
Aus aktuellem Anlass noch einmal gesehen, diesmal mit einer etwas anderen Erwartungshaltung. Zahlreiche und effektive Schockszenen wie z.B. "The Grudge" hat der Film wirklich nicht. Doch da ich dies nun schon wusste, habe ich ihn dieses Mal anders betrachtet. Mehr als Film und weniger als billige Adrenalin-Stimulans. Mehr wie "The Shining", weniger wie "The Grudge". Und tatsächlich, "The Ring" ist so gesehen wesentlich hochwertiger. Die Schauspieler sind grossartig, besonders der kleine Junge, und das Script ist äußerst durchdacht. Da ich weder Original, noch Buchvorlage kenne, kann ich nicht sagen, wem dies zu verdanken ist, doch es fällt auf, dass Plot und Subplots sich nach und nach zu einem vielschichtigen, schlüssigen Bild zusammenfügen. Die Geschichte ist effektiv und intelligent erzählt, und vieles, was bei so gut wie jedem anderen Film dieser Art als bloßes Plot-Hilfsmittel zu erkennen wäre und weder Sinn noch Notwendigkeit besäße, hat bei "The Ring" beides. Also doch ein sehr gut gemachter Film.
Übrigens: Naomi Watts Schrei als sie Noah sieht ist wahrscheinlich der beste Film-Schrei, den ich seit Ewigkeiten gesehen habe.
#46 danqi (Gast)
Geschrieben 08. März 2005, 20:05
Charles Shyer - 2004
Die Szenen in denen Alfie pimpt sind recht fresh, der Rest weniger.
#47 danqi (Gast)
Geschrieben 08. März 2005, 20:11
Guillermo del Toro - 2004
Endlich eine Comic-Verfilmung, die auch mir gefällt. Einige Szenen, besonders die Eröffnungssequenz während des Krieges, scheinen mir aus irgendwelchen Gründen (Art der Regie, Kamera, Art Direction?) einen starken Indiana Jones/Spielberg Vibe zu haben. Ron Perlman ist genial, und der Film wirkt ausgereifter und filmischer als die meisten seiner Genre-Kollegen. Vielleicht kein Meisterwerk, aber ein handfestes Stück Film.
#48 danqi (Gast)
Geschrieben 10. März 2005, 14:58
(Gam Gai) - Leung Chun Chiu - 2002
Wie kann man diesen Film nicht mögen? Sandra Ng spielt ihren sehr originellen Charakter so lebhaft, das es sich allein deswegen schon lohnt sich "Golden Chicken" anzusehen. Und über Hong Kongs Geschichte lernt man auch noch was, ganz im Stil von "Forrest Gump".
#49 danqi (Gast)
Geschrieben 10. März 2005, 15:12
(Cheonnyeon Ho) - Lee Kwang-hoon - 2003
Leider hat meine DVD kurz vor dem Ende ihren Geist aufgegeben. Davon abgesehen ein schöner Märchenfilm. Nichts ausserordentliches, aber anständig. Hat alle Elemente, die ein Märchen so zu haben hat: Held, zu rettende bildhübsche Frau, Intrigen am Hof, Eifersucht, böse Geister, Magie, Tragik, Gewalt, etc. Zudem machen die Schauspieler ihren Job sehr ordentlich.
#50 danqi (Gast)
Geschrieben 10. März 2005, 18:34
Takashi Miike - 1999
Takashi Miike scheint es zu mögen seine Filme zu misshandeln und zu vergewaltigen. Vielleicht hat er durch seinen Direct to Video Ursprung Hemmungen davor verloren oder gar nicht erst aufgebaut. Das kann etwas gutes oder etwas schlechtes sein, ich bin noch nicht ganz sicher. Manchmal habe ich jedoch das Gefühl seine Filme sind ein kleines bisschen zu nihilistisch für mich.
#51 danqi (Gast)
Geschrieben 11. März 2005, 13:01
Clint Eastwood - 2003
Schauspieler, Schauspieler. Die Schauspieler sind da bomb. Der Film ist gut, hat aber auch einige Schwächen, beispielsweise das mir als etwas zu konstruiert erscheinende Ende. Über die moralischen Intentionen Eastwoods möchte ich hingegen, im Gegensatz zu manch anderem, nicht urteilen. Ich finde es immer sehr gefährlich zu versuchen in jedem künstlerischen Werk eine Botschaft festzunageln und vom Werk auf den Autor zu schließen.
Dieser Film scheint mir ein weiterer Hinweis darauf zu sein, dass Regisseure, die selber Schauspielerfahrung haben, häufig einen Vorteil bei der Arbeit mit Schauspielern haben. Sie wissen wahrscheinlich besser, was Schauspieler brauchen und wollen, und wie man sie behandeln und leiten sollte, als Regisseure, die nie selbst vor der Kamera standen. Jedenfalls gewinne ich diesen Eindruck, wenn ich mir die Filme von Regisseuren wie Tarantino, oder eben Eastwood, angucke.
#52 danqi (Gast)
Geschrieben 11. März 2005, 17:48
(Shuang Tong) - Chen Kuo-fu - 2002
Wiedermal einer dieser asiatischen Filme, die man weder wirklich gut, noch wirklich schlecht finden kann. Immerhin hat dieser Film zwei Highlights. Das erste hat mit dem kulturellen Aspekt zu tun. Filme, in denen ausländische Spezialisten zu Ermittlungszwecken nach Amerika geholt werden und mit einem amerikanischen Partner trotz aller kulturellen Unterschiede und Kommunikationsprobleme zusammenarbeiten müssen, gibt es ja schon einige, z.B. "Red Heat" oder "Rush Hour". Umgekehrt sehe ich das in dieser Form jedoch, soweit ich mich erinnern kann, zum ersten mal, und finde es ungleich interessanter. Ich muss jedenfalls zugeben mit David Morses Charakter mitgefühlt zu haben, als er in diese trotz aller Verwestlichung doch sehr fremde Gesellschaft geworfen wurde, ohne Freunde oder Zeit sich einzugewöhnen.
Das zweite Highlight ist die Massaker Szene im Tempel im Wolkenkratzer. Sehr plötzlich und sehr konsequent.
#53 danqi (Gast)
Geschrieben 11. März 2005, 22:17
(Dalmaya, Seoul Gaja) - Yook Sang-Hyo - 2004
Ich muss zugeben gelacht zu haben.
#54 danqi (Gast)
Geschrieben 12. März 2005, 12:48
(Lo Foo Chut Gang) - Liu Chia-Liang - 1988
Wer sich diesen Film anguckt, hat gewisse Kettensägen-Erwartungen. Sicherlich, diese werden mehr oder weniger erfüllt (abhängig von der Größe der Erwartungen), doch ist es meiner Meinung nach falsch, diesen Film auf Kettensägen zu reduzieren. Beinahe besser als die Kettensägen sind die ausländischen Gangster. Sie entsprechen der typischen Art von "Schauspieler", wie man sie in billigen oder alten asiatischen Filmen sieht. So wie auch in amerikanischen Filmen, nur mit umgekehrten Vorzeichen, sind Ausländer halt sehr effektiv als Schurken. Und da sie ja alle gleich aussehen und eh keiner versteht was sie sagen, ist es eigentlich auch egal woher sie kommen, wer sie sind und wie sie spielen, solange sie halt gut ausländisch wirken. Die freshen 80er Jahre Outfits - man denke an gelbe Trainingshosen - runden das Ganze dann ab. Ich frage mich, ob stereotype Ausländer in westlichen Filmen auch immer so lustig sind?
Chow Yun-Fat hat ein paar glänzende Momente. Als sein Charakter jedoch in einer Szene eine Frau verprügelt, hat das nichts mehr mit pimp zu tun, sondern wirkt entfremdend und abstossend.
#55 danqi (Gast)
Geschrieben 12. März 2005, 16:54
(Som and Bank: Bangkok for Sale) - Oxide Pang Chun - 2001
Dieser Film ist deutlich besser als sein Ruf. "One Take Only" hat etwas sehr sympathisches an sich. Dies könnte mit den äußerst überzeugenden Schauspielern, der schlichten, lebensnahen Story und/oder der lebhaften Inszenierung zu tun haben. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe.
Der Film hat viele Szenen mit "Video-Clip Ästhetik". Obwohl das etwas ist, was ich in der Regel nicht mag, finde ich, dass es hier passt. Möglicherweise gerade weil der Rest so lebensnah und realistisch geschildert ist. Zudem sind diese Szenen gekonnt gemacht, ohne gewollt zu wirken. Mir scheint es, als ob sie sogar dabei helfen, dem Film diese anstrengende, affektierte Schwere zu nehmen, welche Filme, die versuchen "das wahre Leben" zu schildern, sonst häufig haben. Dass diese Szenen das schaffen, ohne dass der Film dadurch auseinander fällt, albern wirkt oder seine Integrität verliert, ist wohl entweder auf das Können oder das Glück der Filmemacher zurückzuführen.
Ich frage mich, warum dies der bisher einzige Film der beiden Hauptdarsteller ist. Potential haben sie auf jeden Fall.
#56 danqi (Gast)
Geschrieben 13. März 2005, 17:06
Tarsem Singh - 2000
Das erste Mal seit dem Kino wieder gesehen. Sicherlich kein schlechter Film, doch etwas fehlt. Ich denke, es hat etwas mit der Inszenierung zu tun. Tarsem Singh wollte, nach eigener Aussage, den Film opernhaft und theaterhaft gestalten. Vielleicht liegt es daran. Ein Film ist nunmal kein Theater und büsst an Wirkung ein, wenn er das vergisst.
#57 danqi (Gast)
Geschrieben 13. März 2005, 20:12
Alejandro González Iñárritu - 2001
Der beste der BMW Kurzfilme, und einer der besten Kurzfilme überhaupt. Es gab Zeiten, in denen ich daran gezweifelt habe, ob Kurzfilme überhaupt Sinn machen, so viele schlechte gibt es. Dieser ist nicht nur herausragend gut, sondern vor allem auch perfekt als Kurzfilm geeignet. Die Story, das Thema und die Atmosphäre erfordern keinen größeren Zeitraum. Das Ganze bildet ein rundes etwas, perfekt zugeschnitten auf den begrenzten Zeitraum. Zudem fehlt die sonst so weit verbreite Krankheit von Kurzfilmen, die es nicht schaffen etwas bedeutendes und reales aufzubauen, und stattdessen billige Tricks wie Message, Twists, Pointe oder visuelle Gags verwenden.
Außerdem sind die Schauspieler großartig und die Story hervorragend geschrieben. Es gibt keine reinen Action- und keine reinen Charakterszenen, sondern es passiert immer beides gleichzeitig.
Diesmal habe ich den Film mit dem Audiokommentar von Alejandro González Iñárritu gesehen, klingt sehr sympathisch und intelligent.
#58 danqi (Gast)
Geschrieben 17. März 2005, 15:29
(Mong Bat Liu) - Yee Tung-Shing - 2003
Leider verfügt meine Festlands-DVD nur über die Mandarin Synchronisation, nicht über den kantonesischen Originalton. Der kleine Junge klingt wie eine 30 jährige Crack-Schlampe auf Helium. Das zieht den Film irgendwie runter. Und deshalb möchte ich mich jetzt auch gar nicht über die Qualität äußern, ein faires Urteil wäre nicht möglich. Nur so viel: Cecilia Cheung sieht wirklich ziemlich gut aus.
#59 danqi (Gast)
Geschrieben 20. März 2005, 20:02
Rob Reiner - 1987
Ich muss zugeben, dass ich noch nicht ganz verstehe, warum dieser Film nun solch ein Meisterwerk sein soll. Das heißt jetzt nicht, dass ich ihn schlecht finde, aber es hat noch nicht so ganz klick gemacht.
Interessant fand ich, dass, meiner Meinung nach, gerade die Szenen, die von der Szenerie her am realistischsten waren (z.B. in freier Natur ohne Kulisse), diejenigen waren, die am wenigsten gepasst haben. Das lässt mich vermuten, dass dieser Film von seiner Natur her gefilmtes Theater ist. Deshalb funktionieren auch die Szenen am besten, die dies nicht verleugnen, sondern in Bezug auf Kulisse, Art des Schauspiels, etc. von filmischem Realismus Abstand nehmen. In diesem Kontext sollte ich darauf hinweisen, dass ich "gefilmtes Theater" nicht als etwas negatives betrachte. Negativ finde ich nur, wenn Theater im Film seine Natur verleugnet und versucht realistisch zu sein.
#60 danqi (Gast)
Geschrieben 20. März 2005, 20:05
(Kongekabale) - Nikolaj Arcel - 2004
Vielleicht (bisher) DER anti-Politik Film dieses (noch jungen) Jahrzehnts. So schön dreckig und dabei realistisch geschildert kann man Politik einfach nur hassen.
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