24 Frames/Sec - Spektralanalyse & Halogenflackern
#241
Geschrieben 24. Oktober 2005, 20:30
1. Shorts from Güstrow
2. Night On Earth
3. Det Sjunde inseglet
4. Smultronstället
5. Hip Hop: A Tale From the Hood
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#242
Geschrieben 25. Oktober 2005, 23:58
Regie: Timur Bekmambetov
Russland 2004
gesehen am 11.10.05 im Cineplex in Marburg
der erfolgreichste film, der je in russlands kinos gelaufen sein soll.
lässt sich wohl am besten als hollywood-blockbuster mit russischem charme beschreiben.
es gibt einige wenige vorteile den standart-us-produktionen gegenüber:
so ist der film schon recht skurril, teilweise überraschend und wirkt durch seine andersartige strategie irgendwie interessant.
dem entgegen stehen jedoch weit ausschlaggebendere punkte:
so ist das storytelling und die narrativik komplett für den arsch!
trotz der kurzweiligen cinematographie und der angesprochenen abweichenden form bleibt die geschichte schlicht und ergreifend langweilig.
das liegt vor allem an den figuren, die so dermaßen dahingerotzt sind und in den meisten fällen nicht einmal eine funktion für den film haben, dass einfach wenig bis kein interesse an ihnen erwachen will.
auffällig war weiterhin, dass der zuschauer schnell, eben durch solch ungenauigkeiten und aber auch die rasante erzählweise, vollkommen den überblick verliert.
schaut ein bisschen so aus, als stecke man bei den russischen großproduktionen noch in den kinderschuhen - die richtige dramaturgie müssen sie wohl erst noch lernen.
irgendwo aber eigentlich ja auch nicht, sonst kommt ihnen womöglich noch ihre skurrilität abhanden...und das könnte dann im totalen chaos enden...
Rating: 3/10
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#243
Geschrieben 27. Oktober 2005, 01:15
Regie: Steven Shainberg
USA 2002
gesehen am 16.10.05 in der ARD
ein ziemlich bekannter us-indie, wie ich jetzt erst festgestellt habe, der sogar für den golden globe nominiert war.
ich war überhaupt nicht angetan von dem werk, es ließ mich wirklich kalt.
lag zum einen an der vollkommen gewöhnlichen erzählweise ohne pepp und innovation, und der damit verbundenen lahmheit.
zudem zerbricht der film an dem versuch ein drama und eine komödie zugleich sein zu wollen.
die figuren werden gerade dadurch vollkommen uninteressant...
Rating: 2,5/10
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#244
Geschrieben 27. Oktober 2005, 02:13
Regie: Thomas Vinterberg
Buch: Lars von Trier
Dänemark/Frankreich/Deutschland/UK 2005
gesehen am 17.10.05 im 3001
hochinteressanter neuer film von vinterberg und von trier.
das werk hat seinen ganz eigenen, irgendwie artifiziellen style.
von trier benutzt ja für gewöhnlich eine recht große distanz zu seinen figuren, vinterberg hingegen ist bekannt für seine krasse nähe zu den charakteren.
dieses aufeinandertreffen der verschiedenen umgangsweisen macht den film zu etwas neuartigem, zusammen mit dem kräftigen off-kommentar verschmilzt er zu einem filmischen novum.
gut schaut das erst einmal aus, daraus könnte was werden dachte ich mir.
dazu jedoch schritt das werk dann doch auf zu alt eingesessenen und abgelatschten faden.
sein problem: die symbolik trieft nur so vor geschmolzenem holzhammer!
zwar sind manche ideen wirklich nett, aber diese offensichtliche betrachtung der us-gesellschaft aus den augen von vinterberg und von trier wird nach einer weile etwas zu sehr auf ihr anliegen fokusiert.
jegliche storyelemente scheinen gerade gegen ende hin wie extra dahingezimmert für die symbolische aussage, die sie ergeben sollen.
das wird dann zeitweilig so stumpfsinnig konstruiert (zB die story mit der zu beschützenden oma als allegorie auf den irak-krieg - bäh!), dass das auffällige so augenscheinlich wird, dass man schon mal zum kopfschütteln angeregt wird.
und wenn dann sheriff bush...äh pullmann immer wieder zur skurrilen lynch-figur wird, dann mag das zwar funky scheinen, ist aber eigentlich nur plump.
ich hatte übrigens das gefühl, dass jamie bell als er seine offensichtlichen bush-reden hält, nicht nur dessen mimik und gestik nachstellt, ich möchte sogar behaupten, dass selbst seine stimme noch nachträglich richtig abgemischt wurde (vielleicht auch nur einbildung?).
dass von trier und vinterberg übrigens meinen, der film hätte rein gar nichts mit einer allegorie auf die usa zu tun ist fast schon dummdreist, definitiv eine lüge und gehört wohl ins konzept der beiden dauer-querulanten.
bei diesem film kann man mal eine beliebte formulierung umverfassen:
das hier ist nicht style over substance.
es ist symbolism over storytelling!
und trotzdem nicht schlecht!
immerhin regt die geschichte zum nachdenken, mitdenken und herauslesen an.
und die schießwütige us-western-endszene hat doch ihre bewegende eindrücklichkeit, die man von dem film gar nicht mehr erwartet hatte...
Rating: 7/10
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#245
Geschrieben 28. Oktober 2005, 17:24
Regie: Teresa Fabik
Schweden/Finnland 2004
gesehen am 17.10.05 im ZDF
harmloses teenager-drama im fernsehformat, co-produziert im rahmen des kleinen fernsehspiels vom zdf.
warum der film den titel hat und warum er 2 preise gewonnen hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen...
Rating: 3,5/10
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#246
Geschrieben 29. Oktober 2005, 21:25
Regie: Konrad Wolf
DDR/Bulgarien 1959
gesehen am 18.10.05 auf 3sat
hatte konrad wolf bis zu diesem moment gar nicht so auf dem radar.
wirklich starkes, intensives und technisch perfekt umgesetztes antikriegsdrama!
hab den film leider nicht komplett gesehen, das muss bei gelegenheit nachgeholt werden...
Rating: 8/10
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#247
Geschrieben 30. Oktober 2005, 22:18
Regie: Louis Morneau
USA 1997
gesehen am 18.10.05 im ZDF
das ding kann nicht wirklich ernst gemeint sein.
der film kommt einem vor, als wolle er groundhog day auf pillen sein.
kompletter trash - aber durchaus unterhaltsam.
das problem, was leider nach der hälfte auftritt:
das alles ist so dermaßen mit acid aufgepumpt und in ecstacy gebadet, das es einem zu viel wird. viel zu viel!
das ständige wiederholen der ausgangssituation nervt nach einer weile und ist äußerst vorhersehbar.
überhaupt ist nerven noch sehr milde ausgedrückt.
gegen ende hin bekommt man fast kopfschmerzen von dem teil...
Rating: 2/10
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#248
Geschrieben 31. Oktober 2005, 21:57
Regie: Ralph Bakshi
USA 1978
gesehen am 19.10.05 in der ARD
nette animierte adaption, ein paar schöne visuelle effekte (vor allem für diese zeit), ansonsten aber wenig spannend und unvollständig...
Rating: 5,5/10
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#249
Geschrieben 31. Oktober 2005, 22:22
Regie: David Cronenberg
USA 2005
gesehen am 20.10.05 im Cinemaxx
der neue cronenberg, hochgelobt von den kritikern, und komischerweise in den multiplexen platziert.
ich kann nicht sagen, dass ich ihn nicht mochte, allerdings kinosituation und volle konzentration lassen oft einen durchschnittlichen film besser aussehen in der erinnerung.
der film kam mir so unglaublich konventionell vor.
wenig schöne bilder, eine nur allzu straighte story, alles so sehr vorhersehbar, keine überraschungen.
dazu die kühle figurenzeichnung - immer nur auf die momente der reinigenden gewalt ausgelegt.
die message bereits mit dem filmtitel vorgegeben.
spannend war er, atmosphärisch auch, nur denke ich, dass der film bei mehrfachem sehen wahrscheinlich verlieren wird.
intensiv fand ich jedoch die endszene, mal wieder so ungeahnt und eindrücklich.
aber trotzdem - große filme sehen anders aus...
Rating: 6,5/10
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#250
Geschrieben 02. November 2005, 01:52
Regie: David Fincher
USA 1999
gesehen am 22.10.05
ich staune doch immer wieder, was für ein verdammt intelligentes stück film "fight club" ist.
setzt inhaltlich und formal maßstäbe.
ein narratives meisterwerk!
der menschliche zynismus bis ins detail zerlegt.
die krampfhafte, zwanghafte, destruktive identitätsbildung des modernen mannes im zeitalter der portionierten waren, ikea-regale und wegbegleitern.
kann von seinem thron wohl kaum verdrängt werden.
eine 10 mit sternchen.
Rating: 10/10
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#251
Geschrieben 03. November 2005, 15:11
Regie: Edgar Wright
UK 2004
gesehen am 22.10.05
hatte diesen inzwischen ja schon kultfilm bereits vor nem monat mal angefangen, wegen schlafbedürfnis unterbrochen und wollte ihn jetzt nochmal ganz genießen.
die erste halbe stunde fand ich nämlich richtig schau.
vollgepumpt mit schwarzem humor, running-gags am fließband und anspielungen auf genre-lieblinge.
das ist alles sehr cool bis es dann übergeht zu einem an action orientierten handlungsstreifen.
ab hier funktioniert der film nicht mehr und verliert stark.
er will sich letztlich doch ein bisschen ernst nehmen, die gags werden zunehmend kalauerhafter, die action rückt in den vordergrund und der film wird langweilig.
das ist wirklich schade, hatte er doch so vielversprechend begonnen.
aber gerade dieser versuch, sowohl das horrorgenre angemessen zu bedienen, als auch eine parodie abzuliefern schlägt fehl...
Rating: 6/10
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#252
Geschrieben 04. November 2005, 18:51
Regie: Richard Kelly
USA 2001
gesehen am 23.10.05
nun komme ich auch endlich mal dazu, was zu diesem kultwerk zu schreiben.
"donnie darko" - ein äußerst eigentümlicher, abnormer, großartiger film!
so einen lustvoll zusammengemischten genre-mix hab ich glaub ich noch nicht gesehen.
wir haben den allseits bekannten mystery-science-fiction-plot, gepaart mit einer familiensatire, mit nicht zuletzt den film hervorstechen lassenden aufmüpfigen gesellschaftkritischen einlagen, und natürlich mit der fast schon kitschigen teen-liebesgeschichte.
kein wunder, dass kein verleiher etwas damit anfangen konnte, wie soll man sowas bitte vermarkten?
dass der film gerade noch so vor der tv-verarbeitung gerettet wurde, und auch in deutschland irgendwie seinen weg auf den videomarkt gefunden hat, ist großes glück.
das wichtigste bei darko's genre-eintopf ist jedoch, neben der recht offen gelassenen mystery-schiene, die aufkommende atmosphäre, auf die besonderes augenmerk gerichtet wird.
der skurrile 80ies flavour und dieses herrlich familiäre sujet machen "donnie darko" irgendwo zu einem perfekten sonntagnachmittag-film.
kritisch und doch zum schmunzeln anregend - bitterböse und doch so heimelig - verängstigend und doch wärme ausstrahlend.
so schön der film auch ist, zu einem meisterwerk macht ihn erst die endszene mit der passenden musik-untermalung.
sämtliche charaktere müssen diesen nächtlichen zustand verarbeiten - die zeit ist angehalten - die figuren einsam - in ihrem gesicht nichts als angst.
die rätselhafte mystery-geschichte noch gar nicht verarbeitet, wird uns da so ein emotionshammer vorgelegt.
die intensität wird auf die ruhige endsequenz übertragen, der film endet fast zum heulen, jedoch irgendwie mutmachend, der blickaustausch zwischen mutter und freundin fährt tief in die glieder - die gänsehaut wird man nicht so schnell los...
Rating: 10/10
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#253
Geschrieben 05. November 2005, 23:23
Regie: Konrad Wolf
DDR 1956
gesehen am 23.10.05 im NDR
nochmal ein früher film von wolf.
filmisch sticht das werk wieder mit rasantem stil hervor, die story ist diesmal allerdings weit müder und zum ende hin etwas fragwürdig, wenn der gute staat für den uns so sympathischen doktor gnade walten lässt...
hhm...
Rating: 4,5/10
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#254
Geschrieben 05. November 2005, 23:35
Regie: Roberto Rossellini
Italien/Frankreich 1953
gesehen am 24.10.05
mein erster rossellini, und wahrscheinlich gleich ein ganz falscher zum einstieg.
rossellini kontrastiert eine zerbröckelnde liebe mit symbolischen bildern der stadt neapel.
kam mir einerseits so vor, als ob dem zuschauer die symbolik mit präzision ins gesicht gehämmert wird, zum zweiten hatte ich streckenweise das gefühl, rossellini vergisst die geschichte und lässt die kamera einfach mal halb neapel abfahren.
eine stadtdoku mit landschaftsbildern statt einem drama.
ich mag zudem george sanders spielstil überhaupt nicht.
letztlich macht den film vor allem auch das schreckliche, vollkommen unpassende happy-end kaputt - kopfschütteln...
Rating: 2/10
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#255
Geschrieben 05. November 2005, 23:47
Regie: Kevin DiNovis
USA 1998
gesehen am 27.10.05
uh, durchgeknallt, aber nein, nicht gut.
ein misanthrop zwingt seinen besten freund, sich für ihn zur transe zu wandeln.
optisch kommt der film daher wie "pi", hat ein paar nette einfälle und interessante musik.
inhaltlich wirkt das alles aber ein bisschen zu abgefuckt, zu weit weg von einem möglichen realismus, vielleicht sogar zu ungezielt zynisch und zu gezielt konstruiert.
keine empathie mit den figuren ist möglich, es bleibt irgendwie doch alles in sarakastischem großstadt-drogen-madpeople-schlamm kleben...
Rating: 4,5/10
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#256
Geschrieben 07. November 2005, 01:24
Regie: Robin Hardy
UK 1973
gesehen am 30.10.05
skurriler englischer horrorfilm mit musicalelementen.
hat inzwischen kultstatus.
ist stilistisch sicher ganz interessant, fast etwas gewagt, gerade auch die obskuren religiösen bräuche zu präsentieren.
spannend fand ich das aber keinesfalls, teilweise eher sehr belanglos und filmisch schwach umgesetzt...
Rating: 3/10
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#257
Geschrieben 07. November 2005, 02:20
Regie: Steve Beck
USA 2002
gesehen am 31.10.05 im ZDF
ja leck mi doach oam oarsch, da legts di nieda!
was für ein lupenreiner hollywood-müll!
wir haben es hier mit einem film zu tun, der dem genre horror zuzuordnen ist, das heißt er sollte eigentlich spannung erzeugen oder wenigstens ein paar schockeffekte präsentieren.
der film hier hat ein typisches problem, mit welchem sich geistergeschichten so rumschlagen müssen:
eigentlich brauchts atmosphäre, wenn es schon keine schlachter, tollwütige tiere oder schleimmonster gibt.
dem film hier geht das ein wenig am arsch vorbei.
blöd nur, dass keine atmo + kein spektakel + eine stagnierende handlung = vollkommenes desinteresse bedeutet.
wobei, wenn wir von spektakel reden, das gibt es schon, nämlich am ende in einem lächerlichen cgi-massaker sternschnuppenhaft, fast kitschig inszeniert.
und was wird mit den aufgestellten pappfiguren gemacht?
das ärgste, was man machen kann!
ein gesichtsloser gabriel byrne, ein fader bösewicht (ach ja, natürlich auch noch satan...ach bitte...) und dann noch das alte ER-päärchen julianna margulies und ron eldard.
das schlimmste ist aber der untergründige rassismus, der hier an allen möglichen stellen eingebracht wird.
da haben wir den quotenschwarzen, zwar ein guter, aber doch etwas gewalttätig und vor allem natürlich etwas zu sexbesessen - hat er doch seine frau zuhause, und würde trotzdem gerne fremdgehen mit der mysteriösen schönen.
aber das wird ihm ja dann auch zum (einmal mehr) einfallslosen verhängnis.
richtig so, der buschneger hätte ruhig schon früher sterben können!
noch nicht genug, hätten wir dann noch den coolen latino im angebot, dummdreist und immer für einen flotten einzeiler zu haben - dicke autos inklusive.
und was war mit der besatzung des schiffes, aus der ja auch die bösen stammen?
doch nicht etwa alles spanier?
nun ja, großartiges wurde hier erschaffen, komplettes garbagepaket, bitte tief unten in der see versenken...
Rating: 0/10
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#258
Geschrieben 07. November 2005, 23:25
Regie: Niki List
Österreich 1986
gesehen am 31.10.05 (2x)
tja, also, da hätten wir müllers büro.
den hatte ich vor ewigen zeiten schon mal gesehen und fand ihn damals sehr amüsant.
und wie das so ist mit filmen, die man mit 14 gut fand, die erwartungen sind viel zu hoch.
"müllers büro" ist ein comedyhaftes detektiv-musical im film noir stil.
lustig ist das manchmal, häufig aber auch einfach zu zotig.
die ösis sahn ja schoa ohne schmäh a grindiges aber witzges völkchen.
so muss solch ein film ja aus der alpenrepublik kommen.
guter geschmack wird grob missachtet, die sex-szenen sind teilweise explizit.
der 80ies flavour ist unverkennbar.
der film wechselt zwischen skurrilem charme und banalen schenkelklopfern.
ermüdend wird das mit der zeit, wirkt zunehmend fragmentarisch.
kulttechnisch ist ihm wohl nichts anzuhaben, großen humor hab ich aber nicht gesehen...
Rating: 5/10
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#259
Geschrieben 08. November 2005, 23:54
1. Donnie Darko 10/10
2. Sterne 8/10
3. Gespenster 7/10
4. Dear Wendy 7/10
5. A History of Violence 6,5/10
Gurke des Monats
Ghost Ship
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#260
Geschrieben 10. November 2005, 01:29
Regie: Woody Allen
USA 1992
gesehen am 03.11.05
ein film, den ich gerne hätte leiden mögen.
allen inszeniert hier einen expressiven schwarz-weiß mystery plot, der an allen ecken und enden bilder hervorruft, die an kafka erinnern, aber stilistisch auch an murnau, lang etc denken lassen.
storytechnisch gibt es auch parallelen zu kafkas prozess.
dies mixt er mit woodys komödienhaftem neurotikertum mit chaplineskem einschlag und lässt am ende gar noch bezüge zu bergman aufkommen.
filmhistorisch gesehen ist das toll und klingt spannend.
die aufkommende atmosphäre ist auch sehr nett, das experiment für sich genommen jedoch scheitert.
wirkliche bewegung in der story kommt nicht auf, die vielen bekannten gesichter (von cusack über malkovich, ja bis gar zur unsäglichen madonna) wirken wie zur schau gestellt ohne echte filmische funktion.
den entscheidenden knacks aber bekommt das werk gerade aufgrund seiner spannenden mixtur:
kafka und comedy - das passt eben nicht.
interessant übrigens, dass soderberghs "kafka", dessen story zumindest grob und setting in voller gänze mit allens film übereinstimmt, direkt ein jahr vor "shadows and fog" abgedreht wurde...
Rating: 5/10
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#261
Geschrieben 10. November 2005, 23:54
Regie: Zach Braff
USA 2004
gesehen am 04.11.05
der film hat ja inzwischen auch schon einen kultstatus, zumindest in der jüngeren generation.
er kommt ziemlich leger daher, arbeitet alle nötigen mtv-clipästhetischen codes ab, die heute state of the art sind - das allerdings sehr erfolgreich und wirksam.
braff installiert seine figur natürlich vollkommen uneigennützig als stoischen indie, immer sympathisch wirkend in seiner skurrilen umwelt.
der film schafft es trotzdem auch in ehrlicher, dramatisierender, manchmal rau-trauriger art zu funktionieren, was man nicht unbedingt erwarten würde.
die jugendliche romanze umspinnt letztendlich das ganze und gibt ihm zusammenhalt.
schön ist das anzusehen, gelungen würde ich sagen.
einziges manko bleibt die teilweise überzogen coole art mit der das werk überdeckt wird - ein bisschen zuviel durchgeknallte figuren, ein bisschen zuviel "ein hoch auf die indy-szene!"...
Rating: 8/10
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#262
Geschrieben 11. November 2005, 23:15
Regie: Ole Christian Madsen
Dänemark 2001
gesehen am 06.11.05 im NDR
hatte am vortag mal bei "Et rigtigt menneske" reingeschaut, und war entsetzt über das verkitschte, vollkommen unrealistische wirken, dass da mit dem dogma stil erreicht wurde.
ich will ihn aber nicht vorschnell verurteilen, da die sychro so grottig war, dass selbst der beste film zur lachnummer geworden wäre.
"kira" ist (trotz ebenfalls schwacher sychro) ein typisch intensiver vertreter der dogma-bewegung.
problematisch nur, dass gerade dieses dichte an den figuren kleben der kamera nach einer weile anfängt bei der protagonistin zu nerven.
filmgenuss ist das dann nicht mehr so recht.
der fokus auf kira lässt auch zuwenig raum für andere figuren.
zum zweiten fand ich den schluss komplett für den arsch.
kommt selten vor, dass ich mich über enden beschwere, aber das hier ging ja vollkommen ins nichts...schade...
Rating: 5,5/10
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#263
Geschrieben 11. November 2005, 23:24
Regie: Roger Michell
USA 2002
gesehen am 06.11.05 auf Pro7
solide inszenierter thriller mit einer einigermaßen gut entwickelten figur, dargestellt von samuel l. jackson und einer übertrieben stilisierten figur, dargestellt von ben affleck.
die hervorgehoben dargestellte wandel-zum-gut-mensch-sein message nervte doch sehr...
Rating: 5/10
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#264
Geschrieben 12. November 2005, 00:02
Regie: Chan-wook Park
Südkorea 2002
gesehen am 06.11.05
schöne, leere bilderwelt...
hatte nach "oldboy" schon lange darauf gewartet, dass "sympathy..." mir mal übern weg läuft.
was für eine enttäuschung!
ein schrecklich langsamer, gradliniger und bodenlos langweiliger verschnitt eines thrillers.
die figuren bewegen sich gedämpft durch den maroden plot.
normalerweise hab ich ja keine probleme mit übermäßig gewalttätigen bildern - im richtigen kontext schöpfen sie häufig erst das emotionale potenzial eines films aus.
aber wo ist der kontext hier?
die story ist so belanglos und lässt mich so arg kalt, dass die in blut und urin getränkten bilder zur alles beherrschenden prägung werden.
lediglich die technisch aufwendig und perfekt fotografierte optik lässt aufhorchen (besser wohl aufsehen), der rest des films jedoch regt zum wegsehen oder einschlafen an - je nachdem ob gerade gefoltert wird oder die narration gähnt...
Rating: 1/10
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#265
Geschrieben 12. November 2005, 14:43
Regie: Ingmar Bergman
Schweden 1969
gesehen am 07.11.05
der inbegriff eines depressiven films!
streckenweise grandiose dialoge, stimmungen, bilder.
die schauspielleistung wieder einmal über jedem standard.
ein schlag in den magen, so kommt mir der film vor, aber er ist eben so extrem ehrlich, dass man diesen schlag einstecken muss.
wenn man seine ganze kraft spürt, dann hat das auch etwas sehr befreiendes.
soviel wahrhaftigkeit muss dann doch sein.
bergman arbeitet diesmal sehr rasant, lässt teilweise gar mit handkamera drehen, keine szene zuviel, keine zuwenig, allerdings im tempo gibt es 2 bis 3 unterbrechungen, 2 bis 3 viel zu lange sequenzen (z.B. die szene, in der winkelman betrunken ist), was dann doch etwas störend auffällt.
das setting erinnert sehr an "offret", dürfte das gleiche sein und passt hervorragend.
was man wiederum von der entscheidung für den filmmaterial und den farbefilm nicht behaupten kann, gerade die endszene wirkt zwar durch diesen fast digitalen touch interessant, aber irgendwo auch beschränkt.
die narrativen brüche durch das einblenden der schauspieler, die ihre figuren erklären, finde ich genial.
ein edeler intellektueller, wenn auch nicht ganz perfekter streich ist dem bergman da gelungen.
ich lechze schon nach dem nächsten...
Rating: 9/10
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#266
Geschrieben 16. November 2005, 01:04
Regie: Luis Buñuel
Spanien/Italien/Frankreich 1970
gesehen am 07.11.05
komplett durchschnittliches filmchen von buñuel, wenig begeisterungsfähig.
wirkt eher witzlos, kaum surrealistische elemente, keine großen storytwists, nur die deneuve und ein paar recht nette dialoge...
Rating: 4/10
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#267
Geschrieben 16. November 2005, 01:32
Regie: Alejandro Jodorowsky
Mexiko 1968
gesehen am 08.11.05
uh...uh...böse, böse!
jodorowskys langfilmdebut...und ganz ganz böse!
purer surrealismus? vielleicht...
in jedem falle streckenweise un-er-träg-lich.
ein paar flippige sachen sind schon drin (stichwort: des vaters grab), aber im großen und ganzen reihen sich hier eine schwer verdaubare szene an die andere.
da zuck ich aus!
horizont erweiternd ist was anderes...
achtung, vergissnicht hinter der sonne vorbeizuschauen (achtung warm)
die wiege der menschheit liegt in der bräunungsmaschine und erhält befehle
aus dem jenseits.
da fühlt man sich wie ein biobauer im friedlichen tscherbobyl...
Rating: 3/10
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#268
Geschrieben 18. November 2005, 02:05
Regie: Louis Mouchet
Schweiz 1994
gesehen am 08.11.05
dokumentarfilm über jodorowsky und sein schaffen, mehr oder weniger ein langinterview mit dem meister himself.
keine großartig neuen infos für mich, lediglich das nähere eingehen auf das nicht realisierte "dune"-projekt bot ausführliche bilder.
ansonsten wirkte das ganze recht amateurhaft, teilweise lief die kamera minutenweise einfach nur durch, etwas fade...
Rating: 5/10
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#269
Geschrieben 18. November 2005, 22:28
Regie: Nikolaus Stein von Kamienski
Deutschland 2004
gesehen am 09.11.05 in der ARD
sollte man solche tv-säure hier wirklich erwähnen?
muss ich irgendwie doch, da mich dieser hochgewürgte eintopf aus klischees, konventionen und abgehalfterten deutschen milchgesichtern eben aufregt.
da wollte jemand ein kammerspiel inszenieren, heraus kommt fade öffentlich-rechtliche soße, die in ihrer pseudointellektuellen art genauso prätentiös daherkommt wie ihre hauptfigur senta berger in interviews bei kerner oder in der bild der frau, je nachdem.
lehrer sind keine hochschulprofessoren, meine liebe ard, und ihr seid von filmkunst so weit entfernt wie madonna von authentizität...
Rating: 0/10
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#270
Geschrieben 20. November 2005, 22:50
Regie: Robert Bresson
Frankreich 1951
gesehen am 09.11.05
tarkowskijs lieblingsfilm soll "diary..." sein.
lässt sich durchaus gut gucken, ungewöhnlich schnell geschnitten treibt er fix durch die handlung und verliert dadurch nicht an spannung.
zu beanstanden wäre jedoch die miserable schauspielleistung, die wohl von den laiendarstellern her rührt - sagte mir nicht zu, dieser leidende dauerausdruck in claude laydus gesicht.
von daher ist es auch schwer, richtig an die figuren heranzukommen und lässt die rezeption recht emotionslos ablaufen...
Rating: 6/10
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