24 Frames/Sec - Spektralanalyse & Halogenflackern
#91
Geschrieben 12. Mai 2005, 19:49
Regie: Aleksandr Sukorov
Russland/Deutschland 2002
gesehen am 26.04.05 als Video (1x)
2000 Actors. 300 years of Russian History. 33 Rooms at the Hermitage Museum. 3 Live Orchestras. 1 Single Continuous Shot.
eine ungebrochen-träumerhafte museumstour ohne schnitte.
ich fand es wenig berührend - die opulenz, die mit den bildern und der musik vermittelt werden sollte, kam bei mir nicht an.
lediglich das sinngebende ende fand ich dann doch sehr faszinierend...
Rating: 3/10
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#92
Geschrieben 12. Mai 2005, 19:56
Regie: Alfred Hitchcock
USA 1959
gesehen am 29.04.05 in der ARD (2x)
"ein turbolentes Hitchcock-Abenteuer"
wusste gar nicht, dass ich den film schon kannte...
Rating: 6/10
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#93
Geschrieben 12. Mai 2005, 20:05
Regie: Mike Nichols
USA 1970
gesehen am 01.05.05 im ZDF (1x)
vollkommen läppische kriegs-satire ohne pep und biss.
dialog über dialog, der eine unkomischer als der andere.
ging an mir gänzlich vorbei...
Rating: 2/10
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#94
Geschrieben 12. Mai 2005, 20:30
Regie: Peter Howitt
UK 1998
gesehen am 04.05.05 im Medienzentrum Kino (1x)
absolut harmloser gwyneth paltrow-liebesfilm, mit einem was-wäre-wenn plot turn.
alles recht wenig berauschend und 08/15 formelhaft.
allerdings!: was ich recht witzig fand war das ende und die message, die man daraus ziehen konnte (die ich zumindest zog):
(achtung, spoiler)
im plot, in dem sich paltrow als selbstbewusste powerfrau entwickelt, stirbt sie am ende (was schon für sich recht interessant ist).
bei der variante der story, bei der alles soweit beim alten bleibt überlebt sie.
da der film ja bewusst auf das thema schicksal setzt, könnte man vermuten, dass sie letztlich sowieso sterben wird - schließlich trifft sie ja auch dieselbe weise ihren james wie in der ersten variation, es geht also von vorne los...
somit haben wir sozusagen ein totales anti-happy-end, natürlich mit den trick, dass es filmisch gesehen schon ein halbwegs-happy-end gibt (sie trifft doch noch james).
man könnte sagen: ein absolut negativer liebesfilm nach hollywood-strickmuster...
Rating: 5/10
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#95
Geschrieben 12. Mai 2005, 20:49
Regie: Andreas Dresen
Deutschland 2005
gesehen am 04.05.05 im Koralle Kino (1x)
nach "halbe treppe" und "herr wichmann von der cdu" war ich sehr gespannt auf dresens neusten streifen.
klang ja alles recht vielversprechend - der film spielt im grauen magdeburg, hauptdarsteller ist der aus "halbe treppe" bekannte axel prahl und die charaktere sind gemäß der landschaft recht dahingerotzte gestalten.
leider kommt "willenbrock" nicht wirklich an die vorgänger von dresen heran.
gerade die lo-fi mit 3 mann ziehen wir mal los und drehen dicken scheiß-geschichten haben sich ja bewährt - doch hier wird ganz konventionell ein "normaler" film nach drehbuch gedreht, was die individuell-improvisierten alltagswitzigen situationen der früheren werke nicht mehr möglich macht.
die tristesse wirkt wie eingebettet in der oberfläche des filmmaterials und der vorgegebenen dialoge.
sicherlich bewegt sich "willenbrock" immer noch weit über dem deutschen durchschnitt - es darf weiter geschmunzelt werden, menscheln tut es auch immer noch - aber lange nicht mehr so intensiv wie früher...
Rating: 6,5/10
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#96
Geschrieben 12. Mai 2005, 21:14
Regie: Vittorio De Sica
Italien 1952
gesehen am 05.05.05 als DVD (1x)
extrem emotionaler film des italienischen neorealismus.
wunderbar menschlich, sehr bewegend und eben ganz nah an der traurigen realität.
das thema der menschlichen würde hab ich nirgends so eindrucksvoll beschrieben gesehen.
es gibt einige der schönsten filmbilder, wahrhaft gezeichnet für die kinoleinwand so z.b. die bettelszene und natürlich das ende.
der zuschauer wird gezwungen mitzuleiden, nicht auf eine schreckliche art, sondern auf eine einfach nur tieftraurige...
Rating: 9/10
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#97
Geschrieben 22. Mai 2005, 21:33
Regie: John Dahl
USA 2001
gesehen am 07.05.05 auf Pro7 (1x)
einfallsloser standart-horror von j.j.abrams.
wenig witz, dumpfe story und ein absolut langweiliges ende.
Rating: 2,5/10
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#98
Geschrieben 22. Mai 2005, 21:45
Regie: John Cassavetes
USA 1971
gesehen am 09.05.05 im Medienzentrum Kino (1x)
mein erster cassavetes.
die ersten 30 minuten des films mochte ich, orginelle figuren und pfiffige dialoge.
dann wurde es aber zunehmend unangenehmer.
viele szenen werden mittendrin abgebrochen, dialoge wirken vermehrt unmotiviert, personen bekommen wenig gesicht bzw. verändern ihre charakterezüge stetig (moskowitz) ohne das der zuschauer mitfühlen kann.
mal wird schnell geschnitten, mal gibt es elend lange einstellungen, mal nahaufnahmen, insgesamt wenig orientierung über die kameraeinstellung.
musik gibt es schonmal gar nicht, außer am ende, welches ich kaum in verbindung mit dem film an sich bringen konnte.
für cassavetes zählt nur der authentische moment, die figuren jedoch fangen an beliebig zu nerven.
cassavetes-filme machen keinen spass hat irgendjemand mal gesagt - stimmt...
Rating: 3/10
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#99
Geschrieben 23. Mai 2005, 02:46
Regie: Charles Chaplin
USA 1931
gesehen am 09.05.05 im Medienzentrum Kino (1x)
chaplin-klassiker mit viel melancholie und so einigen szenen, die in die filmgeschichte eingegangen sind...
Rating: 7/10
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#100
Geschrieben 23. Mai 2005, 03:13
Regie: Peter Greenaway
UK/Niederlande 1985
gesehen am 09.05.05 als DVD (1x)
ein etwas älterer greenaway, und einer an dem sich meine inneren geister scheiden:
einerseits ist "ZOO" wohl eine der bildgewaltigsten, opulentesten filmmaschinen für die augen, die mir je unter dieselben kam.
die typisch malerische detailverliebtheit, das spielen mit farben und licht (greenaway benutzte 40 unterschiedliche lichtquellen!), dazu auch mal bilder entgegen der schönheit (z.b. verwesende tiere im zeitraffer) - das alles ist typisch greenaway.
hinzu kommt eine erdenferne soundumrahmung, die eine emotionale üppigkeit den bildern hinzufügt - musikalischer gigantismus as well, beigesteuert von des regisseurs hausmusiker michael nyman.
das alles ist pures kino, eine ausschöpfung der filmischen mittel mit einer ungeheuer kreativen durchschlagskraft - der film überwältigt den zuschauer im bilderrausch.
jedoch gibt es ein problem, was die rezeption empfindlichst stört:
hinter den schönen bildern steckt keine story, blass-unterkühlte charaktere und grottenlangweilige dialoge.
jede szene mit schauspielern ist eigentlich nur ein warten auf die folgenden sequenzen der filmischen gemälde und der ergreifenden musik.
selten zuvor hat mich ein film so sehr fasziniert und zugleich gelangweilt...
Rating: 6,5/10
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#101
Geschrieben 26. Mai 2005, 21:28
Regie: Søren Kragh-Jacobsen
Dänemark 2003
gesehen am 09.05.05 als DVD (1x)
auf der skandinavien-welle, auf der ich gerade schwimme, schnappe ich mir derzeit viel, was mir so gerade aus den gefilden in die hände kommt - so auch dieses werk, welches wieder irgendwo aus dem weiten umfeld der dogma-clique stammt (am drehbuch mitgeschrieben hat anders thomas jensen).
nett angefangen hatte das filmchen, unterhaltsam.
nach einer weile allerdings wurde der plot mit seinen trotz skurrilität seltsam langweiligen charakteren bisweilen belanglos.
das hatte zur folge, dass meine aufmerksamkeit ungemein sank.
bin enttäuscht, dass jensen auch so schwache skripte ohne jegliche tiefe vorlegen kann...
Rating: 3/10
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#102
Geschrieben 26. Mai 2005, 21:43
Regie: Aleksei Balabanov
Russland 2002
gesehen am 10.05.05 als DVD (1x)
wollte eigentlich einen sozusagen "russischen filmabend" machen mit "ivans kindheit" und diesem film hier.
da das video des erstgenannten alle 20 sek flimmerte, was meinen augen nicht so recht gefallen wollte, brach ich ab und legte die dvd ein.
will eigentlich gar nicht viel schreiben - der plot spielt im tschtschenienkrieg und kommt aus russland.
hätte man sich fast denken können, was da geht - böse tschetschen, gute russen (wenn auch nicht so eindeutig) - den rest kann man sich sparen.
schlimm nur, dass das werk filmisch gar nicht so schlecht ist (man kann nicht sagen, es sei stumpf), dazu noch anscheinend finanziell gut unterstützt wurde, einige ausgeklügelte action-sequenzen enthält und so auch von einigen dumpfen vögeln auf der welt mit positivem erlebnis konsumiert wurde, traurig...
wie unehrenhaft wäre es gewesen, so etwas an einem abend mit tarkowskij zu sehen.
grüße gehen raus ans flimmern!
ideologisch verbrämter müll erfährt natürlich keine bewertung...
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#103
Geschrieben 27. Mai 2005, 19:39
Regie: Chris Marker
Frankreich 1962
gesehen am 11.05.05 als DVD (1x)
experimenteller fotocollage-kurzfilm mit der story, die später in "12 monkeys" auf langfilmlevel kopiert wurde.
erfreut sich großer beliebtheit bei insidern.
mein problem: der film ist auf französisch und ohne untertitel.
da habe ich mal wieder gemerkt, wie sehr einem schulfranzösisch so nützt in dieser welt...
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#104
Geschrieben 27. Mai 2005, 19:56
Regie: Todd Haynes
USA 1995
gesehen am 11.05.05 als DVD (1x)
zu dem thema "hausfrau entwickelt allergie auf ihre umwelt" hatte ich mir einen guten film erhofft, wurde aber enttäuscht.
die kamera bleibt unglaublich distanziert, unbeweglich und lässt kaum blicke auf die charaktere an sich zu.
wir sehen (und hören) vor allem die umwelt - riesengroße räume und autolärm.
alles bleibt so erstaunlich kalt in dem film, dass er auf mich schlichtweg langweilig wirkt.
der zuschauer fühlt sich vollkommen unbeteiligt, genauso leer wie die orte an denen sich die handlung ereignet.
der film war julianne moores durchbruch - irgendwie weiß ich aber nicht, wie ich die leistung von ihr einschätzen soll, man kommt ja schließlich kaum in die nähe ihrer unterkühlten figur...
Rating: 3/10
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#105
Geschrieben 28. Mai 2005, 17:47
Regie: Joshua Marston
USA/Kolumbien 2004
gesehen am 12.05.05 im Abaton (1x)
wieder mal ein film aus der ecke: war genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe.
kolumbianisches drogendrama, das auf authentizität zielt.
das macht es mit erfolg - manche szenen sind sehr eindringlich, man steht dauerhaft mit der protagonistin in emotionaler verbindung.
grundsolides debüt von marston...
Rating: 7/10
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#106
Geschrieben 28. Mai 2005, 18:00
Regie: Federico Fellini
Italien 1954
gesehen am 14.05.05 als DVD (1x)
einer der ganz großen filme von fellini.
mich hat er allerdings eher enttäuscht.
letztlich eine sehr einfache geschichte, ich bekomme allerdings zu den figuren nicht so recht zugang.
zampano (anthony quinn) ist ein unglaublich nerviger charakter, den ich nach wenigen minuten über hatte.
gelsomina (giulietta masina) hingegen hat sicherlich eines der sympathischsten gesichter der filmgeschichte.
doch gerade die beziehung zwischen den beiden bleibt mir zu schwammig um wirklich mitzufühlen.
wurde außerdem vorher auf ein tieftrauriges ende eingestellt, was ich schlußendlich nicht so empfand...
Rating: 4/10
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#107
Geschrieben 28. Mai 2005, 18:13
Regie: John Carpenter
USA 2001
gesehen am 14.05.05 auf Pro7 (1x)
ein exemplar der jüngeren carpenter, die bekanntlich ja lange nicht mehr die qualitäten seiner alten kult-streifen besitzen.
nichtsdestotrotz einigermaßen sehenswert.
da wird kräftig mit popkultursymbolen herumgemixt und heraus kommt ein wie schon bei "escape from LA" typisches genregemisch aus horror, science-fiction, fantasy, adventure, action und natürlich ganz viel trash.
eigentlich alles ganz nett, nur nicht wirklich umwerfend.
der film kommt relativ behäbig in gang und nimmt auch nie so recht fahrt auf, was bei dem genremix aber schon notwenig wäre.
schade an und für sich, das spätwerk lässt sich aber dennoch anschauen...
Rating: 6/10
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#108
Geschrieben 29. Mai 2005, 19:07
Regie: Alejandro Jodorowsky
Mexiko 1970
gesehen 15.05.05 als DVD (3x)
spätvorführung für erwachsene.
Rating: 10/10
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#109
Geschrieben 29. Mai 2005, 20:19
Regie: Ingmar Bergman
Schweden 1958
gesehen am 19.05.05 als DVD (1x)
der lieblingsfilm einer freundin und filmliebhaberin, vielleicht sogar ein geheimtipp und mein start in das filmische universum von ingmar bergman.
war von anfang bis ende des films in seinem bann genommen - lustig, wenn man bedenkt, dass es um magie geht.
sozusagen verzaubert worden bin ich durch bergman - die wunderschönen schwarz-weiß-aufnahmen mit dem spiel von licht und schatten zu anfang des films führen ein in die fantasiewelt, welche dann vor allem auf dialog-ebene ihre fortführung erfährt.
der film ist seltsam - seltsam melancholisch, seltsam gruselig, seltsam menschlich.
erinnerte mich sehr an tarkowskij.
und an den woyzeck!
überhaupt wirkt alles wie theater, bergman arbeitete zu der zeit auch an einem.
ein wahres vergnügen ist es sich die wundervoll integrierten figuren anzuschauen.
fast hinter jedem spruch stecken aussagen - sie werden einem eine nach der anderen ins gesicht geschmettert, man kommt kaum hinterher mit der verarbeitung, zudem ich den film mit englischen untertiteln sah.
was bergman hier geschaffen hat ist wirklich magie für sich, und so wunderschön...
es gibt noch viel zu entdecken...
Rating: 10/10
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#110
Geschrieben 31. Mai 2005, 20:11
Regie: Christine Jeffs
Neuseeland 2001
gesehen am 22.05.05 als DVD (1x)
familiendrama im oberflächenrausch.
schöne bilder ohne darmaturgisch sinnhafte story, dazu schwache darsteller - ein tritt weit unter den durchschnitt.
das schlimme sind die mir so unmotiviert erscheinenden plotelemente - man bewegt sich von sequenz zu sequenz ohne dramaturgische stringenz.
jede zweite szene hätte wegfallen können ohne das dem film etwas fehlen würde, eine wahrscheinlich forcierte atmosphärenbildung kommt nicht zu stande, die figuren bleiben leer und auf distanz.
gerade die entwicklung der geschichte zum ende hin ist so beliebig, dass man sich beim abspann wahrlich fragt, was der film jetzt eigentlich sollte - obwohl es thematisch ja festzumachen wäre, ein standart-familiendrama.
man könnte sich fast zu einer chauvinistischen aussage hinreißen lassen à la ein frauenfilm, willkürlich wird von einer emotionalen szene zur nächsten gehüpft ohne dabei tiefe zu entwickeln.
den letzten satz bitte streichen...
Rating: 2,5/10
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#111
Geschrieben 02. Juni 2005, 03:14
Regie: Spike Lee
USA 1986
gesehen am 23.05.05 im Medienzentrum Kino (1x)
erster kinofilm von spike lee und beginn des "new black cinema".
eine art fiktive doku mit vielen referenzen zur afro-amerikanischen popkultur - gegen den wegfall von kultureller identität wie es im mainstream üblich ist, wo sich der schwarze protagonist dem kulturellen code der weißen mehrheit anpasst, seine identität nivelliert wird.
emanzipierte comedy, bei denen die rollen getauscht werden - die frau ist selbstbewusst und teilweise mit männlichen charaktereigenschaften versehen.
die struktur ist episodisch, man merkt, dass lee direkt von der filmhochschule kommt - stills und fotos hier, jump-cuts da, schnelle schnitte und stilvoll-ästhetische erotikszenen prägen den film zum anbeginn einer individuellen regiekarriere...
unterhaltsam bis witzig, dramaturgisch mit schwachpunkten - lockerer filmkonsum...
Rating: 5/10
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#112
Geschrieben 02. Juni 2005, 16:17
Regie: Woody Allen
USA 1979
gesehen am 23.05.05 im Medienzentrum Kino (1x)
vom schwarzen woody allen also zum weißen.
ansehnlich, unterhaltsam, witzig - wie das halt so ist beim intellektuellen stadtneurotiker.
warum der film als sein bester gehandelt wird, weiß ich nicht, fand seine älteren sachen, die ich bisher kenne, irgendwie bissiger.
die plotlinien wirken auf mich streckenweise sehr unmotiviert, mariel hemingway ist schrecklich und das ende beliebig.
Rating: 6/10
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#113
Geschrieben 02. Juni 2005, 16:35
Regie: Jesper W. Nielsen
Dänemark 2002
gesehen am 23.05.05 als DVD (1x)
nettes, sympathisches tragikomödchen - nicht allzu tief gehend, relativ verhalten, aber dennoch sehr angenehm, gerade auch durch die liebenswerten charaktere.
vor allem paprika steen spielt exzellent, es macht spass ihrer figur zuzusehen.
ein emotionaler wirbelsturm wie bei den dogma-geschwistern kommt nicht auf, der film bleibt gemessen an ihnen in ruhigem fahrwasser, jedoch trotzdem über durchschnitt...
Rating: 7/10
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#114
Geschrieben 03. Juni 2005, 00:55
Regie: Jordan Melamed
USA 2001
gesehen am 24.05.05 als DVD (1x)
einmal mehr ein vollkommen zu unrecht verkannter us-independent.
mehr und mehr fällt mir auf, dass wirklich starke independentfilme in den letzten jahren in den usa produziert wurden (großteils auch dadurch, dass die majors erkannt haben, dass man mit billigen innovativfilmen zufallsmäßig mal gute kommerzielle erfolge feiern kann und kleine tochterfirmen gründeten, die solche filme nun möglich machen).
"manic" also ist so einer - alles fast schon klassisch independent (wenn es die kategorie geben würde): extreme wackelkamera, teilweise laiendarsteller, viel improvisation und natürlich scheiß was auf die beleuchtung.
das ganze von einem sehr jungen team abgedreht.
wichtig ist vor allem, dass die darsteller ganz viel raum zur freien entfaltung ihrer figuren bekommen - und so haben wir dann auch mal ganz nebenbei unglaublich hervorragende schauspielerleistungen, allen voran von joseph gordon-levitt, zooey deschanel und dem fantastischen don cheadle.
emotionale berg- und talfahrten, ganz nah an der realität, man selbst mitten drin im chaos - eigentlich sehen wir einen krassen dokumentarfilm über psychische störungen, gesellschaftliche dysfunktionalität, jugend, erwachsenwerden und auch das leben an sich...
Rating: 9/10
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#115
Geschrieben 03. Juni 2005, 19:07
Regie: Ingmar Bergman
Schweden 1958
gesehen am 26.05.05 als DVD (2x)
nochmal der zauberer, der seine wirkung auch beim zweiten mal schauen nur verstärkt.
so klar stilisierte figuren, soviel tiefe melacholie (max von sydow braucht nicht zu reden - sein gesicht sagt alles!), zahlreiche interpretationsmöglichkeiten!
es ist etwas ganz besonderes diesem film beizuwohnen und bringt kino für mich noch einmal in eine neue, unentdeckte, wundervolle richtung...
Rating: 10/10
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#116
Geschrieben 05. Juni 2005, 23:36
Regie: Darren Aronofsky
USA 1998
gesehen am 26.05.05 als DVD (5x)
aronofskys grobpixeliger psycho-alptraum in schwarz und weiß.
nie wurde paranoia spürbarer dargestellt.
ein stürmischer mix aus thriller, science-fiction, thematisierung von religion/naturwissenschaft, gesellschaftskritik und auch liebesfilm in ganz unsentimentaler, aber essentieller art und weise - ein film wie ihn das kino noch nicht erlebt hat.
das aronofsky-debut repräsentiert für mich eine art weltanschauung in bild und ton, geräusch und musik, fühlen und denken.
vom entstehungsprozess über die gestaltung und form bis hin zum inhalt - das wesen des films ist "independent as fuck"...
Rating: 10/10
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#117
Geschrieben 07. Juni 2005, 16:31
Regie: Ingmar Bergman
Schweden 1963
gesehen am 30.05.05 als DVD (1x)
ein weiteres hochintelligentes werk von bergman.
massiv bedeutungsschwangere einstellungen und zahlreiche interpretationsmöglichkeiten.
ein kampf irgendwo zwischen körper und seele, sexualität und geist - physis vs. psyche.
fehlgeschlagene kommunikation inmitten eines skurrilen hotels in einer grauen, militarisierten, zonenartigen stadt.
wieder wird alles auf einer realtiv abstrakten ebene dargestellt, diesmal allerdings mit wesentlich weniger dialoglastigen sequenzen, als vielmehr mit ton- und wortlosigkeit.
diesmal allerdings auch anstrengender für mich, vielleicht aufgrund der extremen kargheit...
Rating: 7,5/10
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#118
Geschrieben 07. Juni 2005, 22:59
Regie: Luchino Visconti
Italien/Schweiz/Westdeutschland 1969
gesehen am 31.05.05 als DVD (1x)
geradezu unerträglich.
will gar nicht viel schreiben, bzw. das vielfach hochgelobte werk verreißen, der film hat mich nur in selber art genervt wie "mephisto" von istván szabó.
helmut berger fand ich ebenso schrecklich wie klaus maria brandauer damals.
nur das berger wohl noch ein um längen schlechterer schauspieler ist...
Rating: 1/10
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#119
Geschrieben 07. Juni 2005, 23:27
Regie: Spike Lee
USA 1995
gesehen am 31.05.05 als DVD (1x)
filme von spike lee sind immer so eine sache.
sie haben ihre visuelle und auditive qualität, keine frage, und sind auch sehr gechillt zu konsumieren - so richtig umwerfend finde ich sie aber nie.
"clockers" ist vielleicht der beste, den ich von ihm bis jetzt gesehen habe.
teilweise sehr schöne bilder, streckenweise guter sound, starke schauspieler, nette story.
für ein wirkliches ny-drogendrama, was es ja letztlich sein soll, jedoch absolut zu harmlos!
alles ist ständig mit musik unterlegt (was bitte hat seal ganze 3 mal in dem film verloren??? - zerstört den eigentlich anständigen hip hop soundtrack!) und nimmt den szenen jegliche intensität.
lee ist mir eben zu sehr optimist - er bleibt irgendwie auf halber strecke stehen habe ich das gefühl...
ps: was hat eigentlich john turturro hier verloren?
1. er taucht als zweiter name im vorspann auf
2. er ist vielleicht insgesamt 10 min zu sehen und eine min zu hören
3. seine figur ist stereotyp
4. seine figur ist für den film komplett überflüssig
nur weil er ein guter freund ist und einen namen hat muss man ihn doch nicht so stümperhaft reinquetschen, also bitte...
Rating: 6,5/10
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#120
Geschrieben 08. Juni 2005, 18:13
Regie: Mike Nichols
USA 2004
gesehen am 02.06.05 im Audimax (1x)
hochintelligentes, kammerspielartiges drama.
man merkt dem werk an, dass es ursprünglich für das theater geschrieben wurde.
die für nichols anscheinend typische geballte dialogpower sticht wieder hervor, die worte flitzen im sauseschritt über den bildschirm, sich immer bewegend zwischen reflexion, zynismus und hoher emotionalität, was es den schauspielern ermöglicht viel aus ihren rollen herauszuholen...und sie erledigen ihren job gut.
der film ist nah am leben, wenn auch ein bisschen zu überspitzt.
er schwebt zwischen resignierter larmoyanz und einer "wir-schaffen-das!" power...
Rating: 8,5/10
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