24 Frames/Sec - Spektralanalyse & Halogenflackern
#1
Geschrieben 11. Januar 2005, 13:07
Alles rein subjektiv, meistens ohne große Plot-Wiedergabe, mit wenigen Worten das auf den Punkt gebracht, was mir so spontan eingefallen ist und was ich als am Wichtigsten befunden habe zum besprochenen Film.
Von Filmklassikern über Independentstreifen bis hin zu Hollywood-Wurstware alles vorhanden, was das Herz begehrt.
Bewertungen nach Punkten finde ich zwar normalerweise etwas stumpf, zur besseren Übersicht werde ich sie aber trotzdem verteilen.
Im Großen und Ganzen schreibe ich das Tagebuch zwar für mich selbst, freue mich aber auch über Kommentare.
Kommentare zum Filmtagebuch
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#2
Geschrieben 12. Januar 2005, 15:01
Regie: Diverse (u.a. Christopher Chulack, Jonathan Kaplan, Quentin Tarantino)
Creator: Michael Crichton
USA 1994 - ???
TV-Drama-Serie
mal ein etwas anderer anfang - kein film, sondern die exzellente drama-serie "emergency room".
authentisch, emotional, mit gesellschaftskritischen untertönen, mit kreativem einsatz filmischer mittel und starken schauspielerischen leistungen - manchmal lediglich ein stück weit zu pathetisch.
realitätsgetreues switchen zwischen verschiedenen storylines, die manchmal auch einfach so im nichts enden sorgen für einen neuartigen, effektiven umgang mit der realitätsgestaltung in einer serie.
ein krasser beweis dafür, dass serien prinzipell vollkommen unterschätzt werden im vergleich zum film - "ER" ist definitiv besser als 90% dessen, was man im kino sehen kann!
Rating: 9/10
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#3
Geschrieben 12. Januar 2005, 15:13
Regie: Diverse
Creator: Ryan Murphy
USA 2003 - ???
TV-Drama-Serie
gerade erst in deutschland gestartete drama-serie aus den staaten, die einen satirischen blick auf die gesellschaftliche entwicklung mit dem fokus aufs schönsein und die welt der schönheitschirurgie wirft.
ein netter mix aus schwarzhumorigen einstreuungen und ernster depri-analyse der lebensumstände der modernen mittelschichtsfamilie der jetztzeit.
man wird das gefühl nicht los, dass die serie mehr auf die 30-40-jährigen wirkt als auf meine studentengeneration.
erinnert stark an "six feet under", wobei mich die charaktere bei "nip/tuck" nicht so recht begeistern.
trotzdem qualitativ hohe unterhaltung!
Rating: 8/10
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#4
Geschrieben 12. Januar 2005, 15:29
Regie: Diverse
Creator: Alan Ball
USA 2001 - 2005
TV-Drama-Serie
und nochmal eine drama-serie.
"six feet under" ist sozusagen das "american beauty" mit ausgefalleneren, weniger klischeehaften charakteren auf serien-niveau.
bitterböse, mit absolut witzigen einfällen/situationen/traumeinschüben garnierter, eigentlich todtrauriger blick auf zwischenmenschliche beziehungen.
letztlich ein extremer runterzieher sich eine folge "six feet under" anzutun!
dabei werden (fast) alle erdenklichen tabus gebrochen: homosexualität, schwarz/weiß, alt/jung, inzest...alles am start, was dem konservativen moralprediger so sauer aufstoßen könnte.
durchweg intelligente serie, die ihresgleichen bisher sucht.
schade, dass nach der derzeit in den usa laufenden 5.staffel schluss ist.
ansonsten auch großes lob an hbo - und einmal mehr der beweis, dass serien qualitativ höher einzuordnen sind als es allgemein üblich getan wird!
Rating: 9/10
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#5
Geschrieben 15. Januar 2005, 20:39
Regie: David Lynch
USA 1977
gesehen am 05.01.05 als Leih-Video (Original)
nun denn - es wird vorangeschritten im filmtagebuch - diesmal auch mit einem film!
wenn ich das richtig sehe, ist "eraserhead" dann nun auch der letzte film von lynch, den ich noch nicht kannte.
dank der ewigen vergleiche von "pi" mit dem erstlingswerk wollte ich ihn mir allerdings schon seit ewigkeiten mal geben, was damit also getan wäre.
was bleibt zu sagen?
etwas anders als ich ihn mir vorgestellt habe, aber dennoch mit der intensität wie ich es mir erhofft hatte.
der psychoanalytiker hätte wohl so seine freude am film.
alles in allem gefällt er, ist schön suggestiv und für mich ganz klar lynch's zweitbestes werk nach "mulholland drive"!
Rating: 9/10
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#6
Geschrieben 15. Januar 2005, 20:53
Regie: Russ Meyer
USA 1965
gesehen am 06.01.05 als Kauf-Video
bis dato kannte ich vornehmlich nur spätwerke vom meister.
soweit ich weiß, der einzige meyer-film in dem sich die frauen kein einziges mal nackert machen.
prinzipiell schade, bei den moströsen weibern allerdings auch nicht allzu schlimm.
diesmal nicht sexhungrig, dafür aber umso und rigoroser im umgang mit dem armen männlichen geschlecht.
skurriles filmchen - am besten gefallen mir immer noch die tanzszenen - was gibts feineres als swingende ladies aus den 60ies?!
ansonsten jedoch meiner meinung nach kein rankommen an seine letzten filme.
Rating: 7/10
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#7
Geschrieben 15. Januar 2005, 21:07
Regie: Luis Buñuel
Frankreich/Spanien 1977
gesehen am 06.01.05 als Leih-DVD
mit einer filmographie von hinten anzufangen ist wahrscheinlich nicht das beste, was man tun kann - egal, was soll's.
der film war zwar interessant anzuschauen, viel mehr aber auch nicht.
das prinzip der 2 schauspielerinnen für ein und dieselbe rolle habe ich nicht wirklich nachvollziehen können.
ansonsten hinterlässt das werk jedoch wenig bleibenden eindruck bei mir.
Rating: 6,5/10
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#8
Geschrieben 21. Januar 2005, 03:58
Regie: F.W. Murnau
Deutschland 1924
gesehen am 07.01.05 als Leih-DVD
Stummfilmklassiker.
Kein Rating
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#9
Geschrieben 21. Januar 2005, 04:51
Regie: Darren Aronofsky
USA 2000
gesehen am 07.01.05 als Kauf-DVD (RC 1)
bis dato mein absoluter lieblingsfilm!
hier könnte man jetzt auch schon aufhören oder erst anfangen - für letzteres entscheid ich mich.
auf allen ebenen repräsentiert requiem das, was für mich ein film ausmacht.
rein formal gesehen bringt aronofsky mit seinen punktgenauen, präzise rhythmischen schnitten, seinem einsatz von zeitraffer, splitt-screen, der selbst erfundenen "vibrator cam" sowie "heat cam" usf. so dermaßen viele filmische mittel ein, dass spötter meinen hier sein ein durchgeknallter filmstudent am werk, der jetzt alles anwenden will, was er an der hochschule gelernt hat.
solchen leuten bitte auf's maul von mir. danke.
fakt ist, dass er damit gerade den film zu dem macht, was so ziemlich jeder filmemacher und -theoretiker anstrebt: zur eigenen kunstform!
gerade durch diesen videoclipartigen, postmodernen stil hebt sich requiem von so ziemlich allem vorher dagewesenen ab.
und ist dabei noch so unfassbar effektiv, dass mir regelmäßig die sprache wegbleibt.
das fantastische bei requiem ist jedoch vor allem auch die inhaltliche ebene.
es nervt mich immer wieder sehr stark lesen zu müssen, wenn von diesem film die rede ist (wenn er denn überhaupt mal zur notiz genommen wurde), dass es sich hierbei um einen antidrogenfilm handelt.
dieses verkackte schubladendenken ist hier wahrlich fehl am platz.
requiem ist nämlich viel mehr als ein antisuchtfilm, wie ich ihn eher bezeichnen würde.
es geht ebenso um einsamkeit, verlust des selbstwertgefühls, das altern, das aufdecken der maske der kleinbürgeridylle, beißende satire an der tv-gesellschaft und kritik an unmenschlichen verhältnissen an zentralen gesellschaftlichen institutionen wie polizei, gesundheitssystem und dem gefängnissystem der usa.
im suchtkontext sind immer wiederkehrende zentrale themen die entfremdung von der umwelt, das abschotten und aufbauen eigener realitäten und das alleingelassenwerden durch die restgesellschaft.
dazu noch der beste score der filmgeschichte von clint mansell und ein ende, dass so unendlich aufrüttelnd, depressiv und anti-happy-end ist, dass man gar nicht mehr entscheiden kann, ob man weinen oder schreien soll.
jetzt, wo ich mich hier in rage geschrieben habe könnte ich noch zig weitere details anführen, die diesen film zu meinem persönlichen schatz machen, aber das würde nun wahrlich den rahmen sprengen...aber mal ehrlich, so einen film kann man nicht in 3 sätzen abtun, oder?!
Rating: 11/10
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#10
Geschrieben 24. Januar 2005, 03:33
Regie: David Lynch
USA 1977
gesehen am 07.01.05 als Leih-Video (Original)
nochmal "eraserhead" - diesmal auf einem videoabend.
und diesmal besoffen!
bei diesem film durchaus zu empfehlen.
meine lieblingsszene ist übrigens die gesangseinlage der lady in the radiator.
nach dem zweiten sehen bin ich mir da ganz sicher.
und trotz der anti-sexy umgebung und atmosphäre sieht man doch schon ansätze der erotischen einlagen (die nachbarin) von dem, was lynch später in seinen filmen stilsicher umzusetzen vermochte...soso....
Rating: 9/10
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#11
Geschrieben 24. Januar 2005, 18:18
Regie: Jean-Pierre Jeunet
USA 1997
gesehen am 07.01.05 als Kauf-Video
diesen als abschließenden film an einem videoabend morgens um 6 oder 7...
ich wollte partout beweisen, dass alien 4 der beste alien-film der serie ist!
naja, meine meinung...
ich habe sie sogar recht gut überzeugt, am ende war jedenfalls die meinung meiner mitgucker über den film zum positiven verändert.
kein wunder bei diesem drolligen werk.
der wunderlich-bizarre stil vom franzosen jeunet passt wunderbar zu dieser alien-homage bzw. -parodie.
die fratzenhaften charaktere (ron perlman und dominique pinon) und die spaßigen anspielungen (achtung! feministische subtexte!) runden die in sepia getauchte arbeit ab.
sehenswerter als sein ruf!
Rating: 9/10
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#12
Geschrieben 24. Januar 2005, 18:30
Regie: Chan-wook Park
Südkorea 2000
gesehen am 08.01.05 als Leih-Video
wollte mir "jsa" mal angucken, weil ich von "oldboy" relativ angenehm angetan war.
kann ich von diesem park-film nicht gerade sagen, habe mich mehr oder weniger durchgequält, auch wenn er schon ganz ansprechend war.
das ende hatte einen gewissen wehmütigen flavour, der gefallen hat.
ansonsten aber kein film, der mir lange im gedächtnis bleiben wird.
Rating: 5,5/10
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#13
Geschrieben 24. Januar 2005, 18:38
Regie: Stephen Sommers
USA 2004
gesehen am 09.01.05 als Leih-DVD
so ein hollywood-streifen tut ja immer mal gut.
eine leichte motivation hatte ich ja das meisterwerk zu sehen, da mit hugh jackman der hauptdarsteller des neuen aronofsky zu sehen war.
ansonsten durchaus unterhaltsamer trash, kann man sich nicht beschweren...
Rating: 6/10
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#14
Geschrieben 24. Januar 2005, 19:02
Regie: Elia Kazan
USA 1952
gesehen am 12.01.05 als Leih-DVD
politischer western sozusagen ohne viel bang bang.
auf den wunsch einer einzelnen person gesehen.
Rating: 4/10
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#15
Geschrieben 26. Januar 2005, 01:44
Regie: Theo van Gogh
Niederlande 2003
gesehen am 17.01.05 auf ARTE
einer der letzten filme von theo van gogh, dem kürzlich ermordeten filmemacher.
und ein sehr guter!
war sehr überrascht - kannte bis dato auch nichts von van gogh, bin sozusagen makaberer weise erst durch seinen tod auf ihn aufmerksam geworden.
der film ist wahrlich intensiv und eindringlich - schafft mit minimalem dv-kamera stil eine sehr bedrückende atmosphäre.
die charakter sind überzeugend stark gespielt von pierre bokma und katja schuurman.
ich bin erstaunt - passiert mir nicht häufig, dass mich ein film unerwartet fesselt...
Rating: 8/10
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#16
Geschrieben 26. Januar 2005, 02:19
Regie: Darren Aronofsky
USA 2000
gesehen am 18.01.05 im Abaton
nochmal der wahnsinns-film, diesmal im abaton-kino mit einer kurzen einführung vom ehemalig drogenabhängigen spiegelredakteur jörg böckem.
absolut geniale bildsprache - aronofsky "zercuttet" den amerikanischen traum staccato!
er geht an die grenzen, die ihm das medium film bietet und nutzt sie effektiv bis in den letzten winkel aus!
aber gut, das ist nichts neues - also noch schnell einige weitere merkmale, die man beim zigsten mal gucken immer noch neu entdecken kann:
ein kollege von mir meinte, dass die charaktere doch karikiert werden.
es stimmt zwar, dass sie überspitzt dargestellt werden, allerdings macht sich aronofsky in keinem moment über sie lustig oder stellt sie bloß!
ganz im gegenteil - mehr mitgefühl habe ich für figuren in keinem anderen film empfunden, wenn ich mich recht erinnere.
die überzogene darstellung hilft dabei vielleicht sogar, macht die kauzige sara goldfarb beispielsweise nur noch sympathischer...
die beziehung zwischen jared leto und jennifer connelly ist die schönste und zugleich traurigste liebesgeschichte, die ich im kino bis dato gesehen habe.
es wird nie explizit, es bleibt beim schüchternen, aber zärtlichen blick der kamera auf das junge glück - und die szene auf dem bett beim abtasten der beiden, die durch den split-screen doch getrennt sind, abgeschlossen in ihrer einsamkeit, in ihrer individuellen welt mit den eigenen problemen, auf der suche nach zuneigung, selbstbestätigung, zärtlichkeit und liebe - selten habe ich etwas schöneres gesehen...
am ende sind sie so fern (er im knast/krankenhaus, sie allein zuhause auf der couch) und sich irgendwie doch so nah in ihrer gemeinsamen verzweiflung, in ihrer gemeinsamen suche nach den träumen, die sie zusammen hatten und in ihren gefühlen füreinander - zum heulen...und eine schauspielerische glanzleistung!
genau wie die von ellen burstyn!
schier unfassbar finde ich die szene, als harry seine mutter besucht und sie sich ihm nach oberflächlichem gespräch so emotional öffnet...
burstyn spielt so unglaublich gut, dass mir wahrhaftig die kinnlade runterfällt - das kino war so still, als sei die zeit stehen geblieben...
Rating: 11/10
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#17
Geschrieben 27. Januar 2005, 19:42
Regie: Russ Meyer
USA 1964
gesehen am 21.01.05 als Kauf-Video
nochmal ein alter russ meyer-film.
diesmal auf einem beamer gesehen, na man, was will der fan mehr.
umgehauen hat mich das frühwerk wahrlich nicht.
einige tendenzen seiner späteren filme sind zu erkennen - erstaunlich diese exakt kopierten rednecks im doppelpack, sozusagen dick & doof im südwesten der usa, die man ja auch später bei den superhexen auf dem schrottplatz erleben darf...
Rating: 6,5/10
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#18
Geschrieben 27. Januar 2005, 19:55
Regie: Luis Buñuel
Frankreich 1929
gesehen am 24.01.05 als Leih-DVD
das zentrale surrealistische frühwerk von luis buñuel und salvator dalí.
was soll man groß sagen - der einfluss auf vor allem auch den film von heute ist unverkennbar - zeit- und raumsprünge, diffuse gedankengänge, provokative und ordinäre momente, psychoanalytische traumsequenzen, der film als surrealistisches medium schlechthin...
natürlich kein rating
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#19
Geschrieben 28. Januar 2005, 04:29
Regie: David Cronenberg
Kanada/USA 1996
gesehen am 24.01.05 auf VOX
schwierig über einen film zu schreiben, dessen intention und grundaussagen man eigentlich befürwortet und beipflichtet, der einem aber dennoch überhaupt nicht gefallen hat.
zudem auch noch ein film von einem geschätzten regisseur.
"crash" hat im grunde recht orginelle, mental und sozial dysfunktionale charaktere und einen düsteren, bösen plot.
cronenberg geht es um technologiekritik in form von autos, welche die protagonisten (allesamt überlebende von crashs) zur sexuellen erregung brauchen bzw. die mobile zerstörungswut, die mit ihnen einhergehen kann (finde ich als auto-hasser besonders gut!).
die charaktere sind in dieser welt vollkommen abgestumpft.
sie haben nur noch empfindungen (wenn auch pervertiert), wenn sie auto-crashs erleben und der schmerz den eigenen körper erreicht.
es wird viel gefickt, sehr viel, in diesem werk - ob hetero, ob homo - jeder mit jedem, drauf, drunter und drüber.
der film lebt seine grundgedanken konsequent vom anfang bis zum ende - und das ist wohl auch sein problem!
"crash" ist unterkühlt, apathisch teilnahmslos und abgestumpft.
der zuschauer findet keinen zugang zu den protagonisten, sie bewegen sich irgendwo zwischen skurril und unheimlich, es gibt keine identifikationsfigur.
der abspann löst die letzte einstellung ab und der betrachter reagiert wie der film - gleichgültig.
emotionale bewegung findet nicht statt und soll auch nicht stattfinden.
und das bei einem mich sogar sehr ansprechenden thema - die inzwischen zur sucht gewordene liebesaffäre der gesellschaft mit dem automobil - destruktiv und ungesund für das menschliche wesen - driving in a isolated shell and having a car-crash while polluting the air...jaja - schade!
Rating: 4/10
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#20
Geschrieben 28. Januar 2005, 04:44
Regie: Luis Buñuel
Frankreich 1930
gesehen am 25.01.05 als Leih-DVD
buñuels erster langfilm, wenn man eine stunde als jenes durchgehen lassen will.
noch einmal eine zusammenarbeit mit dalí.
soweit ich weiß, wollte sich buñuel mit dem werk von den ganzen deutungen, die nach "un chien andalou" aufkamen distanzieren.
seinen werken fehlte es nach seinem ansatz auch an jeglichem symbolismus, angeblich hat er sich über alle sinngebungen lustig gemacht zur damaligen zeit.
mit diesem werk wollte er sozusagen zeigen, dass er es ernst meint.
so richtig was für den poststrukturalismus.
sinnlosigkeit hin oder her - hier ist auf jeden fall schon buñuels starke abneigung gegen bourgeoisie und kirche deutlich geworden.
die letzte szene mit jesus dürfte 1930 doch für krasse reaktionen gesorgt haben denke ich...
kein rating
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#21
Geschrieben 28. Januar 2005, 05:13
Regie: Jaume Balagueró
Spanien/USA 2002
gesehen am 25.01.05 als Leih-DVD
etwas komisch und verquer auf den ersten blick - ein film von einem spanischen filmemacher, mit rein spanischer filmcrew und spanischen darstellern - und dann auf englisch gedreht, die spanische version nur in syncro.
was soll's, ich will mich hier nicht lang aufhalten, denn das ding war mittelmäßig bis schlecht.
alles schon gesehen, weder gruselig noch schockig.
die story ziemlich langweilig, die schauspieler blass.
erinnerte irgendwie alles an produktionen von m. night shyamalan.
zum ende hin wird es stressig bis verwirrend.
hervorzuheben bleibt lediglich die handwerkliche sauberkeit, die problemlos mit jedem hollywood-streifen mithalten kann.
Rating: 2,5/10
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#22
Geschrieben 28. Januar 2005, 05:31
Regie: Russ Meyer
USA 1959
gesehen am 27.01.05 als Kauf-Video
burlesker erstling von meyer.
man musste sich schon arg durchquälen aufgrund der unendlichen langatmigkeit, den immergleichen szenen und songs.
trotzdem nettes ironisches machwerk - hier noch artig zurückhaltend, was kopulierende körper angeht, aber trotzdem ist meyers hang zu großen brüsten hervortretend.
klein fängt an, was später mal großes vollbringen wird...
Rating: 5/10
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#23
Geschrieben 31. Januar 2005, 01:54
Regie: Catherine Breillat
Frankreich 1999
gesehen am 28.01.05 im Medienzentrum (Uni)
im pornoseminar gesehener film unter dem motto "pornos von frauen für frauen".
was an diesem werk porno sein soll, will mir nicht recht begreiflich werden, und die diskussion darum finde ich vollkommen fehl am platz.
klar gibt es explizite szenen, nur ist wichtig diese im kontext zu betrachten.
"romance" ist nämlich keinesfalls in irgend einer form erregend und so ziemlich das schlimmste, was einem männlichen zuschauer passieren kann!
die protagonistin, marie, bekommt keinen sex von ihrem freund, der sie zwar liebt, sich allerdings lieber kulturellen dingen widmet.
für ihn spielt der sex keine rolle mehr nach der ersten leidenschaft.
also sucht sie sich ihre sexuelle befriedigung bei anderen männern.
was breillat, von der auch das drehbuch stammt, jedoch dann inszeniert ist schmerzhaft, qualvoll und grausam, speziell (vielleicht ausschließlich) für den männlichen zuschauer.
sie lässt ihre hauptdarstellerin von den übelsten gestalten durchficken, die sich ein halbwegs feinfühliger mann so vorstellen kann.
ein ekelhafter muskelbepackter pornodarsteller (rocco silfredi) - ihr ca. doppelt so alter vorgesetzter, der ihr erst einen monolog über seinen unglaublichen erfolg bei frauen hält und sie dann masochistisch in bondage-spielen bis zum weinkrampf erniedrigt - letztlich noch ein widerlicher vergewaltiger.
nichts wird dabei übertrieben, ihr vorgesetzter und silfredi werden dabei noch nicht einmal großartig unsympathisch dargestellt.
dass marie dabei vor allem mental durchgenommen wird zeigt sich auch in einer szene, als sie von einer schar medizin-studenten gynäkologisch untersucht wird - einer nach dem anderen darf mal ran, darf mal tasten, darf mal ausprobieren.
alles gipfelt in einer einstellung, in der traumsequenzmäßig der vordere teil maries in einem weißen raum händchenhaltend mit ihrem freund, der hintere teil in einem darkroom gezeigt werden, wo sich zahlreiche widerliche männlichen idividuen über sie hermachen.
marie zerbricht einerseits innerlich an ihrer liebe zu ihrem freund und an den perversen begierden ihres körpers - zerfällt an kopf, herz und fleisch.
andererseits wird ihre desolate lage auch durch die äußeren umstände in einer partriarchialischen gesellschaft konstituiert.
gerade die fesselungs- und knebelungsszenen sind trotz dezenter zurückhaltung und keinerlei expliziter handlungen, so abscheulich, dass es erschaudern lässt.
breillat konstruiert damit sazusagen den männlichen und weiblichen alptraum schlechthin - wenn er auch nicht exakt der gleiche ist.
das ganze filmisch intelligent - dialoge, monologe, interieurs, farben lassen den film zur anspruchsvollen arbeit werden.
problematisch wird das ganze erst am ende.
nachdem sie ihr gemeinsames kind geboren hat, ermordet marie ihren freund.
die regisseurin tritt damit dem männlichen zuschauer knallhart in die weichteile - die mögliche identifikationsfigur für den mann stirbt als einzige person.
breillat inszeniert in der schlusssequenz letztlich das allzu peinlich kitschige begräbnis des freundes in überheblich-künstlerischer videoclipästhetik a la madonna's "frozen" und hinterlässt nichts als einen faden, grimmig-feministischen nachgeschmack.
die organisatorin des ganzen trampelt somit auf der männlichkeit im allgemeinen herum, ohne die möglichkeit eine kritische reflexion anzuerkennen.
sie gibt letzten endes nichts weiter preis als ihre pure verbitterung - und behandelt ein eigentlich ernstzunehmendes, wichtiges thema mit zorniger destruktivität, demontiert einen ursprünglich gelungenen film!
interessant ist übrigens, dass es zu diesem film unheimlich viele verschiedene lesarten (und natürlich auch bewertungen) gibt.
sie reichen von "das ist mal ein porno für frauen" über "pseudo-philosophisches künstlichkeit" bis zu "pure filmische poesie der anti-romantik".
Rating: 6,5/10
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#24
Geschrieben 02. Februar 2005, 21:29
Regie: Richard Linklater
USA 1996
gesehen am 29.01.05 als Leih-Video
ein film über us-kids, die in ihrer vorstadt perspektivlos aufwachsen.
bewegt sich irgendwo zwischen drama, comedy und belanglosigkeit.
die dialoge stolpern stumpf sinnlos daher, eine story gibt es so gesehen nicht.
die charaktere sind schlichtweg dumm, teilweise höchst nervend, lediglich die den amerikanischen traum vertretenden inder (mit ajay naidu und samia shoaib übrigens von 2 aronofsky-dauerdarstellern verkörpert) kommen sympathisch rüber.
als drama würde ich es kaum bezeichnen, dazu ist es viel zu flappsig.
der film hat keine dramaturgischen ansatzpunkte, ist weder komisch noch schockierend.
lediglich am ende kommt ein wenig melancholie auf.
das alles rührt wahrscheinlich daher, dass autor eric bogosian seine jugend verfilmt hat, die story sozusagen sein echtes leben darstellt, was anscheinend wenig spektakulär war und ihn auch nicht wirklich dazu verleitet hat es zu kommentieren.
letztlich scheint der film wie sein inhalt - bedeutungslos...
Rating: 4/10
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#25
Geschrieben 03. Februar 2005, 03:05
Regie: Alfred Hitchcock
UK 1938
gesehen am 29.01.05 als Leih-DVD
ein spionage-suspense-thriller mit seitenhieben aus der zeit kurz bevor hitchcock in die usa ging.
interessant fand ich wieviele figuren er hier auf einen haufen einbringt.
ansonsten allerdings weniger aufregend für mich...
Rating: 5/10
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#26
Geschrieben 03. Februar 2005, 03:19
Regie: Ernie Barbarash
Kanada 2004
gesehen am 30.01.05 als Leih-DVD
kruder komplett-abklatsch vom orginal-cube.
ging absolut gar nicht, wie story-elemente, tötungsarten, ja sogar charaktere eins zu eins vom ersten teil übernommen wurden.
das ganze natürlich mit schwächeren schauspielerischen darstellungen, schlechter iszenierung und vor allem einer erklärung!
diesmal blieb die story nicht auf den cube begrenzt, sondern wurde in sinnhafte (haha!) zusammenhänge gebracht, was den spannungseffekt nahm und den film eine vollkommene lachnummer werden lässt.
mir fällt gerade ein, dass selbst die musik vom orginal geklaut wurde.
die special effects waren ebenso zum schmunzeln wie die neu hineingeschriebenen figuren.
aber ok, lassen wir auch mal die ehrenhafte absicht nicht unerwähnt, immerhin ein kleines plädoyer gegen die todesstrafe zu halten.
und vielleicht sollte der film ja auch ironisch oder saitirisch wirken, nun ja, davon habe ich allerdings herzlich wenig gemerkt...
Rating: 2,5/10
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#27
Geschrieben 10. Februar 2005, 23:22
Regie: David Cronenberg
Kanada/UK/Japan 1991
gesehen am 31.01.05 auf VOX
halluzinativer drogentrip eines schreibers mit sprechenden poperzen-schreibmaschinen und drolligen monstern mit schwanz-tentakeln.
hört sich abgedrehter an als es letztendlich war.
cronenberg hat die gleichnamige geschichte von william s. burroughs mit dessen leben zu einer neuen story verknüpft.
"naked lunch" galt als unverfilmbar.
ist es wohl auch...
Rating: 4/10
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#28
Geschrieben 11. Februar 2005, 00:28
Regie: Baltasar Kormákur
Island 2000
gesehen am 07.02.05 auf ARTE
skurill-schrulliges filmchen um einen verkorksten loser und sein trostloses dasein mitten in island.
keine große melancholie, wie es auch passen könnte - eher alles mit ironischem blick betrachtet, eine nette komödie mit kleinen seitenhieben.
Rating: 7/10
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#29
Geschrieben 11. Februar 2005, 01:05
Regie: Todd Solondz
USA 1995
gesehen am 08.02.05 als Leih-Video
war sehr gespannt, mal bewusst einen solondz-film zu sehen, aber war doch eher mäßig angetan.
weiß nicht, wo der film eigentlich hin will.
mitfühlen mit dem kleinen ugly schulmädchen ist aufgrund der hohen antipathie-werte nicht möglich.
eine satire kann ich in dem werk nun nicht wirklich erkennen.
für ein jugenddrama ist es zu locker und nimmt seine charaktere auch nicht ernst genug.
vielleicht eher mit kids oder gummo zu vergleichen?!
nee, dazu ist es zu klischeebeladen und unrealistisch.
egal, was soll's...am ende ist es einfach eine geschichte über die pubertät eines hässliches 14-jähriges mädchens und die probleme ihres aufwachsens in der us-vorstadt...nicht mehr und nicht weniger.
Rating: 4/10
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#30
Geschrieben 19. Februar 2005, 17:11
Regie: Susanne Bier
Dänemark 2002
gesehen am 09.02.05 im BR
erster wirklich guter dogma-film den ich bisher gesehen habe.
bier gewinnt dem stil effektiv etwas ab und setzt in wirkungsvoll ein.
der plot ist absolut realitätsnah und fast schon erschreckend ehrlich, zudem zutiefst menschlich.
dabei bricht bier genau an den richtigen stellen mit den dogma-regeln - platziert den starken score exakt getimed und setzt körnige traumsequenzen als ruhige zwischentöne ein.
die schauspielerleistung ist stark - der zuschauer verurteilt, leidet gleichzeitig aber extrem mit.
bier hat meiner meinung nach bis dato am besten verstanden, was der dogma-stil in seiner einfachheit bewirken kann - eine zutiefst tragische abbildung der realität.
Rating: 8,5/10
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