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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!" - Filmforen.de - Seite 2

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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!"


327 Antworten in diesem Thema

#31 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 29. Juni 2003, 19:08

(29. Juni 2003 | DVD: UK | OmeU | daheim)
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Als ich letztens im Kino "Herr der Ringe - Die Zwei Türme" sah, dachte ich über weitere Fantasy-Filme nach, die vielleicht ein schönes Flair einfangen könnten. Mir kam nur noch "Der Tag des Falken" in den Sinn, den ich zuvor noch nie gesehen hatte.
Und wirklich, allein die herrlich romantisch-tragische Geschichte bietet wunderbaren Stoff für ein wunderbares Fantasy-Epos. Rutger Hauer gibt die zweitbeste Performance seines Lebens (neben "Blade Runner"), Matthew Broderick gibt den anfangs nervigen Mitläufer (neudeutsch: Sidekick), der im Laufe der Geschichte allerdings an Profil gewinnt und somit doch noch stimmig ins Bild paßt, und Michelle Pfeiffer, ja, sie ist das, was Liv Tyler für den Herrn der Ringe ist - schlichtweg die Idealbesetzung! Man nimmt ihr die leicht entrückte Schönheit ohne weiteres ab, sie füllt die Rolle der "Ladyhawke" perfekt aus. All das wird verpackt in zwar konventionelle, aber dennoch ansehnliche Panoramen, gelegentlich wird (so jedenfalls mein Eindruck) sogar ein leichter Weichzeichner eingesetzt.
Allerdings sehr schade, wenn auch wohl ein nahezu unvermeidbares Produkt der damaligen Zeit (1985), ist der Soundtrack: Zwar über die meiste Zeit passend und stimmig, wenn auch unspektakulär, aber jegliche Atmosphäre geht verloren, wenn für eine Actionszene auf Eighties-Instrumental-Pop zurückgegriffen wird - und das in diesem Film! :cry: Dafür finde ich die Verwandlung sehr gelungen umgesetzt, völlig ohne technische Spielereien und Effekte, sondern einfach mit geschickter Beleuchtung, Überblendung und Schnitten - das raubt nicht die Illusion des Fantastischen und bereichert den Film um einen wichtigen Punkt.
Fazit: Durchaus sehenswerter Film, dessen atmosphärische Entfaltung leider am unterdurchschnittlichen Score scheitert - so bleibt man seltsam unbeeindruckt! Schade drum!

#32 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 29. Juni 2003, 22:25

(29. Juni 2003 | DVD: Französische Nightmare-Collection | OmeU | daheim)
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Dieser Teil hat mir wieder deutlich besser gefallen als der zweite Teil, vielleicht sogar besser als Teil 1. Oder ich gewöhne mich nur langsam an das Flair dieser Kult-Reihe. Auf jeden Fall besinnt sich die Story netterweise wieder auf das Alptraum-Konzept, es gibt einige durchaus atmosphärische Szenen und sogar noch ein bißchen Aufklärung über Freddy's Herkunft - zwar ein bißchen weit hergeholt, aber who cares?! Dazu entwickeln die schon erwähnten trashigen Effekte langsam einen gewissen Charme, etwa wenn Freddy in Gestalt einer Marionette in feinstem Stop Motion-Verfahren durch ein Zimmer stakst, oder wenn die sterblichen Überreste desselben sich in den Kampf stürzen. Zwar ist die Idee mit den "Dream Warriors", den Traum-Superhelden etwas, nunja, sagen wir mal unfreiwillig komisch, lockert aber dennoch das ganze Geschehen angenehm auf und macht durchaus Spaß anzuschauen. Und das Beste am ganzen Film: Freddy hat endlich seinen berüchtigten trockenen Humor voll ausgeprägt, ich hoffe auf mehr davon in den nächsten Teilen.
In diesem Sinne: "Welcome to prime time, bitch!" :D

#33 djmacbest

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Geschrieben 01. Juli 2003, 01:03

(30. Juni 2003 | DVD | OmeU | daheim)
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Hatte ein bißchen Pause gemacht, seit dem dritten Teil... Die vierte Episode bringt mit den neuen Rekruten eine schöne Erweiterung ins Spiel, und endlich auch mal ein bißchen mehr spürbare Dramatik ins Geschehen. Dafür werden die Deutschen langsam aber sicher doch noch dämonisiert, jedenfalls sieht es bisher stark danach aus. Sie entwickeln sich zu gesichtslosen Killermaschinen, die noch dazu ausnahmslos harte und rauhe Stimmen spendiert bekommen haben... :doof: Bemerkenswert finde ich allerdings die Leistung des Michael Cudlitz, der den Sgt. Denver 'Bull' Randleman verkörpert. Sein innerer Kampf bei der Begegnung mit dem deutschen Soldaten in der Scheune ist ihm deutlich anzusehen, das Mienenspiel herrlich nuanciert - ich hoffe auf mehr von ihm in naher Zukunft!
Fazit: Der zweite Teil bleibt bisher der eindrucksvollste - aber warten wir's ab!

#34 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 02. Juli 2003, 22:57

(30. Juni bis 1. Juli 2003 | DVD: Director's Edition (D) | OmeU | daheim)
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Ich liebe diesen Film! Alle, die ich kenne finden den Film gut bis sehr gut, aber keiner mehr. Aber ich liebe diesen Film! Vielleicht, weil ich einige der Erfahrungen des Protagonisten teile. Vielleicht, weil ich gewisse Verhaltensmuster von heutigen professionellen Musikern eines völlig anderen Genres kenne, die sich offensichtlich in den letzten 30 Jahren kein bißchen verändert haben. Vielleicht aber auch, weil die Musiker trotz ihrer offensichtlichen Schwächen so eindeutig (realistisch) menschlich sympatisch sind. Oder vielleicht, weil der Film gekonnt die Gratwanderung zwischen Seventies-Flair (positiv) und Retro-Kitsch beschreitet. Oder ist es doch die zauberhafte Kate Hudson, die wohl niemals wieder einen Oscar so verdienen wird, wie für diesen Film.
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Zu den genannten Punkten kommen noch unvergleichliche Momente, echte "Magic Moments" eben. Zum Beispiel als Russell (Billy Crudup) nach seiner Eskapade zu der Fan-Party ("I'm a golden god!") wieder in den Bus steigt, es herrscht gedrückte Stimmung. Im Radio läuft "Tiny Dancer" von Elton John, zuerst beginnt der Drummer, verhalten den Rhythmus auf seinen Oberschenkeln mit zu trommeln, schließlich stimmen nach und nach alle in den Gesang ein. Und schließlich legt Penny Lane ihren Kopf auf Williams Schulter. Ich könnte mir diese Szene alleine immer wieder ansehen.
Aber es gibt auch herrliche Zitate, mit viel Herz geschrieben: "If you ever get lonely you can just go to the record store and visit your friends" - die Musik ist es, die zählt. Nicht das Drumherum!

Sicherlich hat der Film Längen. Aber auch diese Längen möchte ich auf keinen Fall missen. Ich genieße jede Minute dieses großartigen Films - und dank des absolut stimmigen Extended Cuts sogar 30 Stück mehr davon! Ein Fazit zu ziehen ist wohl nicht nötig...

#35 djmacbest

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Geschrieben 02. Juli 2003, 23:17

(2. Juli 2003 | DVD: Limited Edition (US)| englische Sprache | Arbeit)
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Die Namen lassen ja so einiges erwarten: Romero, Argento, Savini, Keitel... Und ja, hat mir auch recht gut gefallen, sicherlich kein Meilenstein, aber auf jeden Fall anschaubar. Die erste Episode, "The facts in the case of Mr. Valdemar" von George A. Romero bietet eine spannende Geschichte, passable Darsteller und vor allem sehr gute Effekte von Tom Savini. Und wenn der bereits Tote Mr. Valdemar um Hilfe ruft und immer wieder "the others" nennt, dann ist das auf jeden Fall stimmig und gruslig. Auch die Erscheinung dieser "others" ist außerordentlich gut geglückt, schlicht und unspektakulär, aber absolut passend. Schade nur, dass der rechte Kick fehlt, der den Zuschauer vor den Bildschirm fesseln kann.
Gleiches gilt in noch stärkerem Maße für Argentos Episode: Zwar eine spannende Geschichte als Grundlage, dazu noch einen guten Hauptdarsteller und wieder mal herausragende Effekte, so fehlt hier doch ziemlich der rote Faden. Wirr erscheint das Ganze, unausgegoren. Und auch visuell kann ich dieser Episode leider nichts Besonderes abgewinnen. Weder die Kulissen noch die Kameraführung kann nennenswerte Einfälle aufweisen. Da hat mir persönlich der erste Teil besser gefallen.

Fazit: Immer noch wesentlich besser als Trauma in der Argento-Reihe, für Romero reiht er sich deutlich hinter den Zombies aber auf jeden Fall noch vor Bruiser (und mehr kenn ich auch leider nicht) ein.

#36 djmacbest

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Geschrieben 04. Juli 2003, 12:40

(2. Juli 2003 | DVD: Verleih (D) | OmeU | daheim)
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Normalerweise schaue ich mir kaum Filme an, die als Videopremiere erscheinen UND der "leichten Komödie" zuzuordnen sind. Meistens bekommt man dann Teenie-Klamotten, die noch schlimmer sind als ihre großen Kollegen im Kino. Die Empfehlung eines guten Freundes, der weitgehend meinen Filmgeschmack teilt, konnte mich dann allerdings doch dazu überreden. Und es hat sich durchaus gelohnt! Sehr temporeich inszeniert, der Humor wechselt ständig zwischen abgedreht-albern (im positiven Sinn) und trocken-lakonisch. Die hochkarätige Besetzung (Tim Allen, Rene Russo, Tom Sizemore, Johnny Knoxville, Stanley Tucci, Dennis Farina, Jason Lee, Janeane Garofalo und Omar Epps) hat sichtlich Spaß an dem völlig überdrehten und bewußt chaotischem Drehbuch, dessen Charaktere so ziemlich jedes Klischee durch den Kakao ziehen. Da wären die beiden strunzdummen Kleinganoven ("Don't do anything stupid!" - "How would you even know if I did something stupid?" - "I'll just know. Believe me, I can tell the difference."), der sarkastische Auftragskiller ("We have a Die Hard-situation developing in the kitchen."), die toughe Polizistin und der notorische Loser.
Dazu eine unsägliche Promenadenmischung ("...the result of hundreds of generations of totally uncontrolled dog sex!") und eine Kröte. Klingt schräg? Ist es auch. Macht aber verdammt viel Spaß. Und dauert nur 80 Minuten. Sollte man sich schon mal anschauen, habe herzlich gelacht! :)

#37 djmacbest

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Geschrieben 04. Juli 2003, 12:48

(3. Juli 2003 | DVD: Tin (Legend, D) | D | bei einem Freund)
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Ich habe mich ja bereits in diesem Tagebuch dazu geäußert. Meine Meinung hat sich auch bisher nicht geändert, lediglich mit der deutschen Synchro kann ich mich nicht anfreunden.

Schade ist es allerdings, wenn man einen solchen Film mit Leuten sieht, die kein Verständnis für das Gesehene haben. Nicht, dass die Leute dann einfach ruhig sein könnten, nein, sie reden den Film kaputt und demontieren ihn systematisch (was gerade bei "Versus" auch nicht allzu schwer ist...)! Das nächste Mal wieder alleine...

#38 djmacbest

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Geschrieben 04. Juli 2003, 12:58

<div align=center>My Sassy Girl</div>
<div align=center>(3. Juli 2003 | DVD: Director's Cut (Starmax, Korea) | OmeU | Arbeit, daheim)</div>
<div align=center>Regie: Jae-young Kwak</div>
<div align=center>Eingefügtes Bild</div>
<div align=center> :love: :) :love: :) :love: </div>

Warum meine eigenen Worte benutzen, wenn es so viel bessere gibt...

...nämlich diejenigen von Jurassic 5 und Nelly Furtado in "Thin Line"...


Ein wunderbarer Film. So nach einer knappen Stunde habe ich mich dabei ertappt, dass ich die ganze Zeit verträumt lächle, am Ende mußte ich sogar ein kleines bißchen mit den Tränen kämpfen... "Auch starke Männer können weinen..." ;)

Den hab ich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen. Bleibt nur noch auf eine gute deutsche Synchronisation zu hoffen, damit noch mehr Leute in den Genuß dieses Filmes kommen!

#39 djmacbest

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Geschrieben 04. Juli 2003, 20:09

(4. Juli 2003 | Kino: Filmfest München | OmfU | MaxX 3, München)
Regie: Ye Lou

Der Film startete mit einer Überraschung: Französische Untertitel zum chinesischen Originalton. Ich hatte fest mit englischen gerechnet. Naja, da muß man durch, hab zwar seit drei Jahren kein Französisch mehr gesprochen oder gelesen (oder zumindest so gut wie), aber immerhin drei Jahre in der Schule gelernt, irgendwas wird wohl hängengeblieben sein. Und ich kam auch ganz gut mit, da nur wenig und lagsam gesprochen wurde. Ging schon...

Der Film selber: Deutliche Längen schwächen die an sich schöne Geschichte, die sich dafür ganz auf die sehr guten Schauspieler (u.A. Zhang Ziyi) stützen will. Die Kamera bemüht sich um visuelle Eleganz, leider aber auch nur selten wirklich erfolgreich. Absolut unsäglich sind dagegen die diversen Massentumult-Szenen: Hier hat sich der Kameramann offensichtlich mit der Handkamera bewaffnet mitten in die rasende Menge gestürzt - das Ergebnis darf man mehr als wacklig bezeichnen. Sicherlich gewollt, allerdings hätten es da kürzere Einstellungen auch getan, zum Teil mehrere Minuten Leinwandflackern, Kopfweh und epileptische Anfälle scheinen da vorprogrammiert.

Im Großen und Ganzen kein schlechter Film. Aber auch kein besonders guter. Und mit 127 Minuten hat sich der Regisseur definitiv zu viel vorgenommen!

#40 djmacbest

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Geschrieben 05. Juli 2003, 22:56

(5. Juli 2003 | DVD: Limited Edition (Korea) | OmeU | daheim)
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Ausnahmsweise integriere ich mal eine kurze Storyzusammenfassung in meinen Tagebuch-Eintrag, ein so außergewöhnlicher Film hat das durchaus verdient.

Irgendwann in naher Zukunft leidet die Menschheit an den "Zivilisationskrankheiten" saurer Regen und Bleivergiftung (?), außerdem ist in Seoul, Korea, der geheimnisvolle "Oblivion" (=Vergessenheit) Virus aufgetaucht. In dieser deprimierenden Zukunft entwickelt sich ein regelrechtes Tourismusgeschäft zum Virus, denn viele Leute können und wollen mit ihren Erinnerungen nicht mehr leben, und suchen das Vergessen. So auch Anna, eine Deutsch-Koreanerin, die vor einigen Jahren ihr ungeborenes Kind verloren hat. Auf der Suche nach dem Virus erkennt sie sich selbst allerdings in der lebensfrohen Yuki wieder, die im siebten Monat schwanger ist...
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Der Film erzählt seine hoch metaphorische Geschichte in symbolträchtigen, grobkörnigen Bildern, sehr sorgfältig komponiert und arrangiert. Darüberhinaus glänzt er mit drei hervorragenden Hauptdarstellern und einem angenehm ruhigen, hintergründigen Score. Die Geschichte ist sorgsam verschlüsselt inszeniert, so dass der Film wohl einige Zeit nachwirken muß, bevor man alle Zusammenhänge verinnerlicht hat. Leider verzettelt sich "Nabi" manchmal in übertrieben lange Einstellungen der kargen Industrielandschaft, wodurch gelegentliche Längen nicht mehr zu leugnen sind. Dennoch ist die Laufzeit von knapp 2 Stunden der zwar puristisch erzählten aber dennoch komplexen Story absolut angemessen.
Der Film wirkt ein bißchen wie "Solaris" auf koreanisch. Die Science Fiction-Grundlage bietet nur das Grundgerüst, wird aber ansonsten überhaupt nicht dargestellt. Stattdessen sind die Charaktere sehr sorgsam gezeichnet.

Fazit: Eine anspruchsvolle Filmparabel, die sicher nicht jedermanns Geschmack trifft. Anstrengend, nachdenklich, tiefsinnig - sehenswert!

#41 djmacbest

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Geschrieben 06. Juli 2003, 22:07

(6. Juli 2003 | DVD: Limited Edition Tin (Korea) | OmeU | daheim)
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Die Besetzung liest sich seltsam: Oscarpreisträgerin Kim Basinger und Newcomer-Tipp Brittany Murphy, dagegen stehen Mekhi Phifer und Eminem!?!? :eek:
Doch wer hätte das gedacht, auch die beiden letztgenannten zeigen enormes Talent (OK, bei Phifer war die Überraschung nicht so groß...)! Zwar spielt Eminem sicher nicht Oscar-verdächtig, wie im Vorfeld zu diesem Film gerne tituliert wurde. Und ich sehe in ihm auch keinen potentiellen neuen Elvis. Aber die Rolle ist anspruchsvoller als ich angenommen hätte und trotzdem überzeugt er mit einem facettenreichen Spiel, glaubwürdig bis aufs Letzte!

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Allerdings schafft es auch Brittany Murphy, dem Film trotz ihrer nur kleinen Rolle ein weiteres Stück Qualität zu spendieren. Ihr hintersinnig-charmantes Lächeln sorgt für wohlige Schauer und macht sie damit trotz ihres Charakters absolut sympathisch!

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Überhaupt ist der Film für mich in die Kategorie "Darstellerfilm" einzuordnen. Mit schlechterer Besetzung hätte die etwas trockene Ghetto-Romantik vom problematischen Jungen, der in seiner kleinen Welt zum Superstar avanciert, wahrscheinlich nicht ansatzweise so gut funktioniert. Aber auch der Inszenierung muß man ein großes Lob aussprechen. Gerade die Rap-Battles lassen einen zum mitfiebernden Zuschauer werden, der auch als Außenstehender die Faszination solcher Ereignisse nachfühlen kann.

Fazit: Wird wieder geguckt. Guter Film! Vor allem kein Teenie-Schmarrn mit Hip Hop-Kitsch, wie ich im Vorfeld befürchtet hatte - stattdessen authentisch und fesselnd!

#42 djmacbest

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Geschrieben 07. Juli 2003, 20:43

(7. Juli 2003 | DVD: Special Edition (Frankreich) | englisch | Arbeit)
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Sollte man nicht allzu viel dazu schreiben. Wahrscheinlich die optimale Umsetzung des Konzepts "unrealistische Actionszenen und Stunts, abgefahrene Martial Arts, PG-13-Tauglichkeit (ohne das es erzwungen wirkt), ein verdammt cooler Held und eine hübsche Frau zum Retten"!

Car-Stunts:
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Martial Arts, die selbst Jackie Chan noch nie besser hinbekommen hat:
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Und am Ende bekommt der Held die Frau:
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Fazit: Hält genau das, was "xXx" versprochen hat. Macht mit Sicherheit immer wieder Spaß. So laß ich mir den modernen Kiddie-Actionfilm gefallen. Bitte mehr davon. Und mehr mit Jason Statham - dann soll er eben der offizielle Nachfolger zu Bruce Willis sein. Meine Erlaubnis hat er! :D

Achja, und weils so schön war, nochmal was fürs Auge:
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#43 djmacbest

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Geschrieben 08. Juli 2003, 00:51

(7. Juli 2003 | Kino | deutsch | München, Royal A)
Regie: Ang Lee
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Selten so einen miesen und ärgerlichen Kinobesuch gehabt, bei einem Film, den ich eigentlich nicht schlecht fand. Erst kommen die Karten (bzw. der Kumpel, der vorher die Karten bereits gekauft hatte) 10 Minutern zu spät, weil in München immer Montags die halbe Stadt wegen der Blade Night abgeriegelt wird, dann die Plätze in der vorletzten Reihe - da wirkt mein Fernseher größer - und zu guter Letzt noch das Publikum. Nicht, dass man sich nur unterhalten würde. Man tut dies auch noch laut! Ein Kerl in einer der vorderen Reihen ist sage und schreibe 6 (sechs) mal aus dem Saal gegangen - und ja, es war immer der Selbe, die Kontur war unverkennbar. Das obligatorische Handy durfte natürlich auch nicht fehlen und dazu ein Publikum, das den Film OFFENSICHTLICH (niemand machte durch schlichtes Schweigen einen Hehl daraus - "Boah, was ne Scheiße!" - "Wie unrealistisch!" - "Gott, schaut das billig aus!") einen gar nicht mochte.
Soweit war ich schon:
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Zum Glück traf der Film ziemlich genau meine Erwartungen. Kein Meisterwerk, sicherlich. Aber eben doch mehr als reines Popcorn-Kino. Eine schön differenziert erzählte Geschichte, sorgsam ausgefeilte Charaktere (wobei der Vater-Sohn-Komplex leider etwas zu weit getrieben wird) und auch Eric Bana "wächst" mit fortschreitender Verwandlung in die Rolle hinein. Und Phenoma sei Dank, mittlerweile hab ich auch kein Problem mehr mit Jennifer Connelly.

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Das eigentlich Bemerkenswerte an dem Film ist allerdings die Tatsache, dass es wahrscheinlich die erste 100%ig konsequente Comic-Verfilmung ist. Extrem kurze, fast bildhafte Einstellungen, auffällig viele Splitscreens und Bild-im-Bild-Manöver und sämtliche Überblendeffekte, die Papas Videobearbeitungssoftware ausgespuckt hat. Dazu ein ständig präsenter leichter Grünfilter und ein paar rauschhafte Farbspiele zwischendurch - sowie einige andere typische Comic-Stilmittel. Manchmal erwartet man tatsächlich, Sprechblasen zu sehen.
Ob man das jetzt gut findet, ist dagegen eine andere Sache. Gerade die Splitscreens machen den Film an manchen Stellen extrem anstrengend, da bis zu sechs Fenster geöffnet sind, teilweise bloß ein anderer Kamerawinkel, teilweise aber auch ein Vorgriff oder eine Rückblende oder gar ein anderer Schauplatz. Außerdem werden besonders die Überblendeffekte vor allem zu Beginn dermaßen inflationär eingesetzt - mal drückt ein schwarzer Balken das nächste Bild herein, ein anderes Mal schwimmt das Bild weg, eine andere Szene wird streifenweise eingefügt - dass es eher nervig als ansprechend ist.

Fazit: Kein Film, ein Comic aus bewegten Real-Bildern. Eine wirklich fesselnde Geschichte. Passable bis gute Personencharakterisierung. Nervige Schnitte und teils aufgesetztes Pseudo-Psycho-Gelaber (einige Dialoge, meistens mit Nick Noltes Beteiligung, sind schlicht unerträglich!) schmälern den guten Gesamteindruck. Aber auch das bestätigt die Comichaftigkeit nur noch. Selber Urteil bilden, der Masse wird der Film nicht so sehr gefallen, wie sich die Studios das erhoffen, da bin ich mir sicher!

#44 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2003, 01:04

(9. Juli 2003 | DVD: Korea | OmeU | Arbeit)
Regie: Corey Yuen
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Ich wollte einen kurzweiligen Actionstreifen, und genau das habe ich bekommen. Fast sogar ein kleines bißchen mehr. Die Schießereien waren schon sehr spektakulär, wenn auch arg stilisiert und übertrieben - trotzdem sehr sehenswert:

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Außerdem kann die absolut zauberhafte Shu Qui mich selbst bei noch so hanebüchener Story immer wieder begeistern... :love: :love:

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Außerdem fall ich wohl immer wieder drauf rein, von diversen einigermaßen renommierten asiatischen Actionfilmen nur Action zu erwarten. Ich hab mich in Shiri, in Infernal Affairs und auch in 2009 mal wieder völlig von der intensiven Charakterzeichnung und der schön pathetischen Dramatik überrumpeln lassen. Diese ist zwar hier nicht so ausgeprägt und gelungen, aber dennoch vorhanden und stimmig eingefügt...

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...und wertet damit den Film durchaus auf.

Fazit: Bereue den Kauf nicht, sicherlich kein Cineastentraum, aber richtig gelungene Kurzweil mit einer Prise Pathos und überraschend (ich hab allerdings auch nicht viel erwartet!) detaillierten Charakteren - macht Spaß und ist vor allem eine Augenweide: Shu Qui im Pyjama und mit zwei Knarren, das muß man gesehen haben! :D

#45 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2003, 01:25

(9. Juli 2003 | DVD: US | englisch | daheim)
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Auch schon mein sechstes Mal. Und wieder hab ich das ein oder andere neue Detail entdeckt - ich sollte mir doch endlich mal den Audiokommentar zu Gemüte führen.

Ich mag es, wenn ein Film dermaßen durchkonstruiert ist.

Noch dazu ist die Atmosphäre fantastisch, mal schön creepy...
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...dann wieder mystisch-symbolreich...
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...und zu guter Letzt wunderbares Drama.

All around me are familiar faces
Worn out places, worn out faces
Bright and early for their daily races
Going nowhere, going nowhere
And their tears are filling up their glasses
No expression, no expression
Hide my head I want to drown my sorrow
No tomorow, no tomorow

And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had
I find it hard to tell you
'Cos I find it hard to take
When people run in circles
It's a very, very
Mad World

Children waiting for the day they feel good
Happy Birthday, Happy Birthday
Made to feel the way that every child should
Sit and listen, sit and listen
Went to school and I was very nervous
No one knew me, no one knew me
Hello teacher tell me what's my lesson
Look right through me, look right through me

And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had
I find it hard to tell you
'Cos I find it hard to take
When people run in circles
It's a very, very
Mad World


#46 djmacbest

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Geschrieben 11. Juli 2003, 20:51

(11. Juli 2003 | DVD: Red Edition (D) | englisch | Arbeit)
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OK, Teil 3 des Programms der Unentschlossenen zwischen hawkeye und mir... Und ich Idiot hab ihm im Austausch mit diesem Machwerk auch noch glatt "French Connection II" aufs Auge gedrückt! :motz:

Zum Film: Mittelmäßige bis schlechte Darsteller (lediglich Patrick Magee kann einigermaßen überzeugen) und ein Dialogbuch das in einer Verwendung als Klopapier mehr Sinn gemacht hätte. Die Story an sich ist immerhin ganz nett, wenn auch nicht besonders originell. Auch filmisch macht der Streifen nicht viel her. Man sieht zwar schon, dass Fulci diesbezüglich eigentlich was kann, aber die allermeiste Zeit bleibt es einfallslos und langweilig. Nur die Szene am Grab gleich zu Beginn hat mir Gefallen, visuell und akustisch.
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Als letzten Nicht-ganz-Minuspunkt möchte ich noch den Soundtrack erwähnen, der wenigstens manchmal einen Hauch Spannung aufkommen läßt...

Nebenbei: Was sagt es über eine DVD aus, wenn mich die Qualität (Bild und Ton) schon auf einem Stereofernseher mit satten 35cm Bilddiagonale so richtig abstoßen kann?! :eek:

Fazit: Werd's wohl hierhin schicken - oder hat jemand bessere Verwendung dafür?

#47 djmacbest

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Geschrieben 14. Juli 2003, 11:40

(13. Juli 2003 | DVD: MGM (US) | OmeU | daheim)
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Nicolas Cage spielt Peter Loew. Peter Loew ist alles andere als sympathisch, er tyrannisiert seine Sekretärin, besucht regelmäßig eine Psychaterin und schleppt jede Nacht eine andere Frau heim. Soweit, so gut. Bis eines Tages eine Fledermaus während eines solchen Stelldicheins sein Zimmer stürmt. Oder bis er am nächsten Tag die verführerische Rachel kennenlernt. Denn die zeigt sich im Bett animalischer, als vermutet. Und schon zweifelt der gute Peter Loew an seiner Existenz als Mensch. Ist er vielleicht gar inzwischen zu einem Vampir geworden? Ein Blick in den Spiegel auf der Toilette in der Arbeit bringt Gewißheit: "Where am I? Where am I?" - "You're in the fucking crapper and I'm trying to make a dump!"
Auch ertönt, berührt er das Sonnenlicht, so ein verdächtiges Zischen...
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Dummerweise will sich das rechte Beißwerkzeug nicht einstellen, also beschafft man sich Abhilfe aus dem Scherzartikelgeschäft. Auch die passende Mimik und Gestik will wohl gewählt sein - ein kurzer Blick auf Murnaus Klassiker "Nosferatu" bringt hier die nötige Anregung. Und schon kann die Jagd losgehen:
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Dummerweise verzettelt man sich in dieser New Yorker Disco - die Sonne geht auf...
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Es ist einfach herrlich, dabei zuzusehen wie Nicholas Cage nach und nach neben seinem Verstand auch seinen Hals verliert - der Kopf rückt im Laufe des Films immer näher in Richtung Schultern - und dabei seine ganze Schizophrenie mit selten gesehenem Spaß am Spiel auslebt. Dazu die skurrilen Situationen und der morbid-schwarze Humor - sicherlich keine Komödie für jedermann, aber der geneigte Zuseher dürfte sein Vergnügen damit haben. Mir hat's jedenfalls gefallen... :)

#48 djmacbest

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Geschrieben 14. Juli 2003, 21:36

(14. Juli 2003 | DVD: D (Laser Paradise) | englisch | Arbeit)
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Gilt als einer der großen Klassiker. Und außerdem läuft auf dem kommenden Fantasy Film Fest schließlich die zweite Fortsetzung dazu. Und ich hab schon Karten. Sollte ich also wenigstens den ersten Film der Reihe kennen. Gesagt, getan, DVD von einem Freund ausgeliehen.

Ist im Großen und Ganzen ein spaßiger Horrofilm. Man kann sagen, dass solche Filme heute nicht mehr gemacht werden. Irgendwie. Ich weiß bloß nicht ganz genau, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Immerhin läßt sich Re-Animator angemessen viel Zeit für die Story (obwohl diese so komplex ja schließlich auch nicht ist), der leicht skurrile Humor schlägt überraschend leichte Töne an und auch der Horror-Aspekt hält sich bescheiden im Hintergrund. Bloß was steht dann eigentlich im Vordergrund? Der Film plätschert ein klein wenig dahin, ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, scheint unentschlossen zwischen Horror und Komödie, ohne das Wagnis einer Fusion eingehen zu wollen.

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Fazit: Der Funke wollte nicht so recht überspringen. Aber vielleicht ändere ich diese Meinung noch mit etwas Distanz oder gar einem zweiten Sehen - wäre nicht das erste Mal!

#49 djmacbest

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Geschrieben 15. Juli 2003, 20:33

(14. Juli 2003 | DVD: D | OmeU | daheim)
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Jeden Teil irgendwann mal gesehen. Zwischenzeitlich sogar mal eine Phase gehabt, in der ich die Serie wirklich gerne mochte. Aber das ist schon eine ganze Weile vorbei. Naja, wollte diesen 10. Teil eigentlich im Kino sehen, weil effektgeladene Filme da erfahrungsgemäß mehr Eindruck machen können. Wäre wahrscheinlich auch so gewesen.

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So bleibt auch der 10. Teil für mich wieder ziemlich belanglos. Er hat zwar ein paar überraschende Wendungen im Schluß, aber die wirken für meinen Geschmack zu leicht aufhebbar für etwaige Fortsetzungen. Wäre ja nicht das erste Mal. Auch die Behandlung der Klon-Problematik wirkt eher scheinheilig als differenziert, wobei durchaus einige interessante Gedanken hier verarbeitet wurden. Allerdings muß man zugeben, dass sämtliche Geschichten um die "neue" Enterprise hauptsächlich von der guten Besetzung leben. Patrick Stewart zeigt sichtlich Spaß in der Rolle - von Film zu Film mehr - und auch die übrigen Besatzungsmitglieder fügen sich sehr stimmig in das Bild ein - meiner Meinung nach sehr viel besser als auf der "alten" Enterprise. Positiv überrascht war ich dagegen von der Optik des Films. "Nemesis" ist wohl der erste "Star Trek"-Film, der konsequent einem echten Farbschema (hier aus Grün- und Blau-Tönen) folgt. Und das gibt dem Ganzen einen erfrischend düsteren Look.

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Nichtsdestotrotz gehört Teil 10 zu den besseren Filmen der Reihe, wobei er dennoch deutlich hinter "First Contact" zurückbleiben muß, der wahrscheinlich vor allem für die Nicht-Trekkies (wie auch mich) das Highlight darstellt.

Fazit: Ich habe mich nicht gelangweilt, ganz und gar nicht. Ich hatte sogar meinen Spaß. Aber irgendwie bleibt ein leeres Gefühl zurück - vielleicht die Befürchtung, meine Zeit schlichtweg verschwendet zu haben, da von dem Film nichts hängenbleiben wird, so oberflächlich wirkt er auf mich.

#50 djmacbest

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Geschrieben 17. Juli 2003, 23:56

(16. Juli 2003 | DVD: (HK) | OmeU | Arbeit)
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Bin ja nicht der erste Rezipient in diesem Forum, der über diesen Film schreibt. Habe beim Schreiben dieser Zeilen auch die anderen Einträge nicht im Kopf, ich versuche also, ganz unbefangen zu urteilen.

Normalerweise sollte man eine solche Beschreibung mit den Worten "es fing alles so harmlos an" beginnen. Aber diese Worte würden hier wie blanker Hohn wirken.
1. spürt man schon die ganze Zeit über, dass etwas mit dem Idyll, welches da so sorgsam errichtet wird, nicht stimmt. Das funktioniert auch ohne die intensiven Bilder von Asagami in ihrer Wohnung, wird dadurch aber noch bestärkt.
2. kann von "anfangen" keine Rede sein! Geschlagene 80 seiner 115 Minuten nutzt der Film zur Exposition und Charaktereinführung!

Doch diese Zeit lohnt sich: Es wird die Geschichte eines alleinstehenden Vaters erzählt, der nach dem Tode seiner Frau erst nach sieben Jahren wieder bereit ist, eine neue Bindung einzugehen. Um Frauen kennenzulernen arrangiert ein befreundeter Filmproduzent ein gefaktes Vorsprechen. Und die letzte Kandidatin, die schüchterne und bescheidene Asagami nimmt ihn auch gleich in ihren Bann. Doch nach der ersten Liebesnacht nimmt das Unheil seinen Lauf...
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Was dann kommt, gleicht einem Schlag in die Magengrube! Selten habe ich einen Film derartig abrupt eine 180°-Wendung vollziehen sehen. Die Personen werden sehr sympathisch charakterisiert, das Vater-Sohn-Verhältnis als ein realistisch liebevolles dargestellt und überhaupt möchte man dem armen Kerl nur das Beste wünschen. Doch mitten in diese heile Welt bricht ein Alptraum in Gestalt einer scheinbar hilflosen, zierlichen Japanerin...

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Soll ich jetzt zu dem Film raten? Wer gerne mal mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht vor dem Fernseher sitzt, für den lohnt sich "Audition" allemal. Filmisch gibt es nichts daran auszusetzen, die meiste Zeit über solide, stellenweise sogar herausragend. Den einzigen wirklichen Schwachpunkt meine ich im Drehbuch gefunden zu haben, paßt doch die imho viel zu simple Erklärung für Asamis Verhalten so gar nicht zur Komplexität der Geschichte. Und auch die Auflösung wirkt etwas zu einfach, als dass sie sich stimmig ins Gesamtbild einfügen würde. Natürlich (und lobenswerterweise!) läßt sich über die Motive der anderen Hauptpersonen viel spekulieren, aber ausgerechnet Asagamis Charakter bleibt hier flach.
Unabhängig davon ist "Audition" einer der Filme, die ich gerne auf DVD habe und mir wahrscheinlich nie mehr anschauen werde. Der Streifen konnte mich beeindrucken, auf jeden Fall, aber das Anschauen, ja, das "Ertragen" der letzten halben Stunde macht einfach so wenig Spaß und ist dermaßen physisch unangenehm, dass ich dieses Gefühl so schnell nicht wieder brauche. Danke.

#51 djmacbest

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Geschrieben 22. Juli 2003, 23:27

(21. Juli 2003 | DVD: MGM (D) | OmeU | Arbeit)
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Nächster "Klassiker". Ich empfand den Film als sehr faszinierend. Aber seit gestern bin ich auf der Suche nach dem "Warum?"... Und ihn wie Immo nur als interessantes Zeitzeugnis zu sehen, will mir nicht so recht (für mich ganz persönlich) gefallen, auch wenn ich das nachvollziehen kann.
Also müssen es wohl die Personen sein. Andie MacDowell spielt die verklemmte Ehefrau Ann des karrieregeilen Anwalts. Und sie füllt diese Rolle brillant aus. Und auch ihr Mann John ist nicht richtiger Unsympath, zwar eindeutig der "Böse" in diesem Film, aber dennoch eher bemitleidenswert. Außerdem hat er eine Affäre mit der Schwester seiner Frau, Cynthia, die auch nicht unsympathisch wirken will. Sie ist halt einfach ein anderer Typ, "laut" eben. "Lügner sind die zweitschlimmsten Menschen, direkt nach Anwälten." Mit diesem von mir frei zitierten Satz schummelt sich dann aber Johns alter Schulfreund in das Leben der drei - und bringt es gehörig durcheinander. Oder lenkt er es erst in die richtige Bahn?

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Fazit: Der Film ist auf eine seltsam leise Art besonders laut. Er mag einerseits lustig sein, ist aber andererseits in den gleichen Dialogen und Witzen auch wieder tragisch. Er porträtiert und karikiert gleichermaßen und gleichzeitig. Und er provoziert und beschwichtigt in der selben Einstellung.

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Ich werde mir "Sex, Lügen und Video" wohl nochmal anschauen müssen, aber vielleicht hat jemand einen schönen Text über diesen Film parat (bitte im Kommentar-Thread Bescheid sagen), einen Link oder einen Buchtipp, denn so ganz klar ist mir der Gedanke hinter dem Ganzen noch nicht...

#52 djmacbest

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Geschrieben 24. Juli 2003, 01:04

(23. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | Cinema, München)
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Das Fantasy Film Fest 2003 hat begonnen. Eröffnungsfilm dieses Jahr war "Identity", ein Mystery-Thriller, der anscheinend in den Staaten einigermaßen zum Überraschungshit avancierte. Und tatsächlich: Neben einem recht beachtlichen Aufgebot an Stars kann der Film in fast jeder Beziehung glänzen - eine originelle und durchdachte Story, glänzende Darsteller (nicht nur dem Namen nach!), hervorragende Kameraführung und außerordentlich dichte Atmosphäre.

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Gleich der Vorspann ist äußerst intensiv gefilmt, kurze Schnitte, Close-Ups von einem grübelnden Alfred Molina und nahe Schwenks auf dessen Notizen, dazu ein stimmungsvoller Soundtrack. Überhaupt entwickelt sich der Film äußerst rasant, die Ereignisse überschlagen sich, inhaltlich wie auch formell, Personen werden eingeführt, jeweils in einer halbminütigen Rückblende bewußt oberflächlich charakterisiert und schon die Verbindung zur nächsten Person hergestellt. Die Geschichte von den elf glücklosen Menschen, die in einer sturmumtosten Nacht in einem einsamen Motel unterkommen, parallel dazu ein wahnsinniger Serienmörder zwischen Hinrichtung und geschlossener Anstalt - all das ist viel Information in kurzer Zeit, doch diese extreme Knappheit tut dem Film gut. Beinahe stenografisch wird die Handlung in atemberaubendem Tempo vorangetrieben, dabei keine Szene verschwendend, jede Einstellung ist essenziell wichtig für den Fortlauf des Plots.
(Es wurde übrigens allen Zuschauern ausdrücklich davon abgeraten, Details zu diesem preiszugeben - zu Recht. Die Handlung entwickelt sich so selbstständig, dass jede Kenntnis die über die Rahmenhandlung hinausgeht schon viel verderben könnte.)

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Leider macht genau diese Erzählweise den Film sehr anstrengend. Es passiert ständig etwas, Nervenkitzel nonstop - zum Glück dauert "Identity" nur 90 Minuten, mehr Hektik wäre auch nur schwer auszuhalten gewesen. Ich fühle mich ein klein wenig erschlagen von der Informationsflut, gepaart mit nervenzerrender Spannung. Naja, und dann noch der wahrscheinlich bald am meisten gelesene Kritikpunkt - der Schluß. Zwar keineswegs schlecht und auch nicht richtig vorhersehbar, aber dennoch zu "brav", um wirklich originell zu sein - und ganz offensichtlich versucht der Film das! Der eigentliche Knackpunkt wird schon viel früher offenbart, vielleicht ein klein wenig zu früh. In dem Moment, wo alles erst wirklich mysteriös wird, bekommt der Zuschauer schon die Lösung serviert, sehr behutsam, aber dennoch unmißverständlich. Ein kleines bißchen Rätselraten wäre in dieser Phase wünschenswert gewesen, die Hinweise sind deutlich genug, als dass sich der Zuschauer nicht an der Nase herumgeführt sehen könnte.
Fazit: Handwerklich definitiv herausragend, inhaltlich ebenfalls sehr originell und ausgefeilt. Schade nur, dass der Schluß sich nicht mehr stimmig in dieses Bild einfügen kann und etwas nach unten absackt.

#53 djmacbest

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Geschrieben 25. Juli 2003, 14:31

(24. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | OmeU | Cinema, München)
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Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich mich mit koreanischen Filmen angefreundet habe. Also hat mich auch "Yesterday" gereizt, versprach er doch, ein schöner Actionfilm mit vielschichtigen Charakteren und einem angenehmen Schuß Melodrama zu werden.

Natürlich kann sich "Yesterday" nicht mit den Klassikern "Shiri" oder "Joint Security Area" messen, aber immerhin bekommt man recht solide Kost geboten. Die Handlung ist komplex und damit sogar etwas einfallsreich, die Geschichte lebt vor allem von den ausgefeilten Beziehungen zwischen den Charakteren. Das ganze spielt sich zwischen herrlichen Panoramen vor Science Fiction-Kulissen und spektakulären Schiessereien ab. Triste Farben überwiegen, optische Anspielungen auf "Blade Runner" sind mehr als offensichtlich!

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Leider wirken gerade die komplexen Wechselbeziehungen zwischen den Personen äußerst forciert, es scheint doch ein wenig übertrieben, dass nahezu jede Person Pro- und Antagonist zugleich ist und somit eine Art Doppelleben führt. Für ein solches Vorgehen sind zwei oder drei Personen schlicht das Maximum, wenn es bei fünf Personen zutrifft, wird es unnötig verwirrend und unglaubwürdig, bei aller Liebe zur Abkehr von der Schwarz-Weiß-Charakterisierung. Auch die Handlung ist stellenweise unnötig wirr erzählt, eine klarere Linie in ihrer Ausgestaltung, vielleicht auch eine ausgefeiltere Dramaturgie, hätten dem Film unglaublich gut getan.

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Fazit: "Yesterday" ist ein unterhaltsamer Actionfilm aus Korea, der vor allem mit vielschichtigen Charakteren und einer schön ausgearbeiteten Geschichte glänzen kann. Auch optisch ist er sehr gelungen und atmosphärisch dicht. Leider meinte es der Regisseur oder der Drehbuchautor zu gut, und ist an einigen Stellen in Punkto Personencharakterisierung wie auch Plotentwicklung deutlich über das Ziel hinausgeschossen.

#54 djmacbest

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Geschrieben 25. Juli 2003, 15:19

(24. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | City 1, München)
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Ich habe über den Film im Vorfeld nur Schlechtes gehört. Grund genug, ihn sich gar nicht erst anzusehen. Dummerweise hatte ich bereits meine Karte gekauft und ihm damit den Vorzug vor "Sympathy for Mr. Vengeance" eingeräumt. Meine Erwartungen wären also wohl korrekter als "Angst" zu bezeichnen gewesen, ich hatte mich bereits auf eine derbe Enttäuschung eingestellt. Wahrscheinlich hat genau diese Einstellung "They" gerettet.

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Ich muß sagen, ich liebe einfach die Story: Vier kleine Kinder werden des Nachts von schrecklichen Ängsten heimgesucht, in denen ihnen in den dunklen Ecken ihres Zimmers namen- und gestaltlose Kreaturen auflauern. Nur im Licht ist man vor ihnen sicher - dumm nur, dass mit ihrem Erscheinen meist auch ein Stromausfall einhergeht. 20 Jahre später tauchen "sie" auf einmal wieder auf - und dieses Mal meinen "sie" es ernst. Einer nach dem anderen verschwindet spurlos, wird von "ihnen" in ihre lichtlose Welt entführt.
Die häufigste Kindheitsangst, die schlichte Angst vor der Dunkelheit, bietet die Basis für diese gruslige Geschichte, eine sehr gute noch dazu. Nie wird versucht, zu erklären, was genau da jetzt in jeder dunklen Ecke lauern könnte, niemand fragt danach, was eigentlich mit denen geschieht, die nicht entkommen können. Und niemand sucht wirklich konsequent nach einem Ausweg aus dem Debakel - die Hilflosigkeit ist vollkommen.

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Genau diese Story ist der Grund, warum der Film eigentlich ärgerlich ist. Verpatzte Chancen, wohin man blickt. Die Charaktere lieblos-oberflächlich, die Hauptdarstellerin hysterisch-lästig und der Soundtrack penetrant-nervig. Dazu eine vollkommen einfallsfreie Inszenierung (lediglich die Kameraarbeit zeugt von solider Handwerksarbeit und kann somit einigermaßen überzeugen) - und die Enttäuschung ist perfekt. Es dürfte sicher schwer gewesen sein, bei diesem Projekt noch so viel zu verbocken, die Story bietet einfach optimale Vorraussetzungen für richtig fiesen Horror.
Was bleibt ist passable Spannung, der ein oder andere Schocker (der allerdings nicht wirklich Angst einjagen kann sondern lediglich vordergründig zu erschrecken vermag) und die Gewissheit, dass hier kiloweise Potential verschenkt wurde. Ist nicht langweilig, aber deshalb schlichtweg ärgerlich.

PS: Der Schluß ist allerdings ziemlich gelungen. Zwar nicht überraschend, aber gut!

#55 djmacbest

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Geschrieben 26. Juli 2003, 11:03

(25. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | Cinema, München)
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Ein Echtzeit-Thriller auf beengtem Raum? Und das heutzutage?
Phone Booth mutet beinahe schon wieder altmodisch an, nicht in Hinblick auf die Inszenierung, denn die weist alle Stilmittel des modernen Kinos auf. Aber der Plot könnte genausogut in den 50ern oder 60ern verfilmt worden sein. Es wird keine unnötige Materialschlacht abgezogen, kein Pathos, kein aktueller politischer Bezug und nicht einmal Action im herkömmlichen Sinn. Denn ein guter, psychologischer Film braucht das nicht. Phone Booth ist der wohl beste Beweis dafür.

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Zu Beginn wird Yuppie Stu kurz vorgestellt, er schlendert durch New York, sein mobiles Büro (zwei Handys) stets im Einsatz, er beschwatzt die Leute am Telefon und auf der Straße gleichzeitig. Skrupellos und egoistisch, diese Worte stehen ihm auf die Stirn geschrieben. Und irgendwie ist er - anders als vergleichbare Charaktere aus den Werken eines Bret Easton Ellis - dennoch sympathisch, auf eine rauhe Art, man spürt jetzt schon, dass in ihm auch durchaus ein guter Kerl steckt, er ist nicht Täter, vielmehr ein Opfer der Gesellschaft. Er hat sich einfach nur angepaßt. Auch im späteren Verlauf des Films wird er von den umstehenden irrtümlich für den Täter gehalten, vor seiner Telefonzelle liegt ein toter Zuhälter, ein paar Prostituierte schwören Stein und Bein, dass Stu selbst geschossen hätte. Das Opfer (er ist bereits in der Gewalt des mysteriösen Anrufers) scheint der Übeltäter zu sein, und alle sind zufrieden damit, niemand denkt auch nur darüber nach, ob vielleicht mehr dahinter steckt.
"My twothousand-dollar-watch is fake - and so am I!"

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Soviel Tiefsinn hätte ich nicht erwartet. Zwar wird ein Großteil des Publikums gar nicht hinter diese zweite Ebene steigen, doch auch das macht nichts, denn Phone Booth ist gleichzeitig Spannungskino in seiner reinsten Form, ein Psychoduell, das nie ein wirkliches Duell wird, denn das Opfer ist nie in einer Position, wirklich zurückzuschlagen. "Phone Booth" ist Spannung und Adrenalin pur, und hat dennoch sehr viel mehr zu bieten. Dazu zwei fantastische Schauspieler, Colin Farell wandelt sich langsam aber sicher von überheblich zu verzweifelt-hilflos, und Kiefer Sutherland verdient einen Oscar allein für die beste darstellerische Leistung nur mit der Stimme! (Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser subtil sadistische Unterton, den Sutherland permanent mitschwingen läßt, in irgendeiner Synchronfassung noch einmal so perfekt getroffen wird!)
Fazit: Anschauen, es lohnt sich!

#56 djmacbest

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Geschrieben 26. Juli 2003, 12:22

(25. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | Cinema, München)
Regie: Eli Roth
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Ich weiß nicht, was mich bewogen hatte, den Film auf meine Liste aufzunehmen. Kaum hatte ich die Karte gekauft, hatte ich die Entscheidung auch schon bereut. Die Story klingt langweilig (fünf Jugendliche in einer Blockhütte im Wald, nach und nach werden sie von einem üblen Virus befallen, der so langsam ihre Körper zersetzt), keine bekannten Darsteller, Regiedebüt... Eigentlich klang nix überzeugend, bestenfalls positiven Trash konnte ich hier erwarten.
Umso besser, dass "Cabin Fever" all diese Befürchtungen in den Wind schießen konnte: Zwar sind die Schauspieler nicht das Gelbe vom Ei, auch die Story ist fernab jeglicher Originalität, und dennoch, der Film entwickelt einen ganz eigenen, unwiderstehlichen Charme.

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Die Charaktere sind nicht ausgefeilt, ganz im Gegenteil, sie scheinen jedes Klischee zu erfüllen. Doch gegen Ende entwickelt sich auf einmal jede Person in eine gänzlich andere Richtung, der Brave wird zum Rauhbein, die Fröhliche verbittert, die Schlampe gefühlvoll, der Oberflächliche zum selbstlosen Held. Darüberhinaus spielt das Drehbuch herrlich mit sämtlichen amerikanischen Hinterwäldler-Klischees: Die Inzest-gezeichnete Landbevölkerung setzt sich unter anderem aus einem aggressiven Jungen, einem tumben Riesenbaby, einem Hardliner-Sheriff und einem Deputy, der das Wort "Howdie" mehr als nur einmal im Mund führt, zusammen. Und bei all der Komik gerät "Cabin Fever" nichteinmal selbstironisch, den Horror nimmt der Regisseur durchaus ernst, für Humor ist zu anderer Zeit genug Platz.

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Sicher, "Cabin Fever" ist nicht gruselig. Selbst die Spannung bekommt zwischendrin einen deutlichen Hänger. Aber "Cabin Fever" macht einfach Spaß. Die Splatter-Freunde bekommen ein paar sehr sehenswerte Make Up-FX zu sehen, Horror-Kiddies sogar zwei oder drei wirklich überraschende Schocker und der Rest darf sich an den herrlich abgedrehten Hinterwäldlern erfreuen. Kein besonders guter Film - aber richtig gute Unterhaltung.

#57 djmacbest

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Geschrieben 27. Juli 2003, 14:29

(26. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | Cinema, München)
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Und wieder stellt sich die Frage, warum ich mir eine Karte für diesen Film gekauft habe. "Nameless" vom gleichen Regisseur fand ich nur ganz OK, die Story um ein Haus, in dem es offensichtlich spukt, kann es ja auch nicht sein. Der creepy Titel "Darkness" und die sehr vielversprechenden Screenshots vielleicht? Oder dachte ich mir einfach, dass Jaume Balagueró vielleicht mit seinem zweiten Film die Schwachstellen von "Nameless" ausbügeln kann - beachtliches Potential lies dieser ja schon erkennen?
Warum auch immer ich die Karte gekauft hatte, bereut habe ich den Kinobesuch auf keinen Fall.

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Schon der Vorspann ist extrem intensiv gefilmt und zerstreut damit gleich zu Beginn meine Sorge, dass ich mich erstmal durch eine knappe Stunde Story quälen müßte. Eine Familie (Vater, Mutter, Tochter, Sohn) zieht aus den Staaten nach Spanien (wo seltsamerweise alle fließend englisch sprechen... Wart ihr mal in Spanien? Ich hatte da mit englisch immer meine liebe Not!) in ein großes Haus. Die Umzugskisten sind noch nicht ausgepackt, und schon befällt Tochter Regina (Anna Paquin) ein ungutes Gefühl: Der kleine Paul fürchtet plötzlich die Dunkelheit unter seinem Bett ("Paul was never afraid of the dark!") und Vater Mark bekommt einen Rückfall zu einer scheinbar überwundenen Krankheit, die ihn in Anfällen die Kontrolle verlieren läßt. Außerdem, was sind das für seltsame Schatten, die man des Nachts zu sehen glaubt, und woher kommen plötzlich die Verletzungen, die sich Paul angeblich im Schlaf selbst zufügt?

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Ich habe mich lange nicht mehr so gegruselt. Vielleicht war der amerikanische "Ring" das letzte Beispiel, vielleicht ist es aber auch noch länger her. Balagueró versteht es meisterhaft, mit den Urängsten des Zuschauers zu spielen, die Kamera wird zum heimlichen Beobachter, der Zuschauer damit zum Familienmitglied. Und selbst die Story, und sei sie auch noch so ausgelutscht, kann völlig überzeugen. Anstatt nämlich wie bei "Nameless" mit dem Ende zu schocken, setzt er hier mehr auf kleinere Twists, immer wenn man meint, jetzt wüßte man genau wie es weitergeht, dann kommt alles ein kleines bißchen anders - eben nicht viel, aber genau dadurch wieder interessant. Außerdem schafft er das große Kunststück, sein "Monster" so lange wie möglich hinter dem Berg zu halten. Um genau zu sein wird die Gefahr während des gesamten Filmes nie visualisiert - die perfekte Umsetzung eines "gestaltlosen Grauens" und damit unheimlicher als jeder Pappmaché-Mutant es je sein könnte.
Fazit: Wenn das abgehärtete Fantasy Film Fest-Publikum stellenweise nervös lacht und neben mir die anderen Zuschauer reihenweise zusammenzucken - dann ist die Feuertaufe bestanden. Echter Horror, seit langer Zeit mal wieder. Anschauen!

#58 djmacbest

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Geschrieben 27. Juli 2003, 15:28

(27. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | englisch | Cinema, München)
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"Gibt's das noch? Ein echter Abenteuerfilm im Stil von "Indiana Jones" oder "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten"? - Naja, lange kam nix, aber der hier ist richtig schön altmodisch. - Und es gibt Produktionsfirmen, die dafür viel Geld ausspucken? - Nö, gibt es nicht. - Aber der war doch sicher schweineteuer, so viel wie da in die Luft geht, allein was man schon im Trailer sieht? - Nö, die haben das mit unter 10 Millionen Dollar hingekriegt. - Achso, dann sind die Effekte super-trashig, oder? Nö. Zwar sieht man die CGI manchmal an, aber schlimmer als "Matrix: Reloaded" ist es auch nicht."
So oder so ähnlich fand ein Zwiegespräch in meinem Kopf statt. Da machen sich ein paar deutsche Special Effects-Spezialisten (Oscar für "Independence Day") daran, zu beweisen, dass man auch ohne Riesen-Budget einen Film drehen kann, der mit den großen Majorproduktionen mithalten kann.

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Die Story ist schnell erzählt: Junge Frau findet raus, dass ihr Verlobter im mittelamerikanischen Zwergstaat "Coronado" untergetaucht ist, und macht sich auf die Suche nach ihm. Dabei gerät sie mitten in die Wirren einer bevorstehenden Revolution.

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Und die Filmemacher hatten sichtlich Spaß an dem Projekt. Ohne jemals in dümmlichen Slapstick abzudriften inszenieren sie ihr Projekt mit Herz und Charme. Niemand versucht, einen modernen Blockbuster zu drehen, vielmehr orientiert man sich an scheinbar längst vergessenen Tugenden.

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"Coronado" ist ein durchweg charmanter Popcorn-Film, herrlich altbacken und anachronistisch. Die Witze sind einfach nett, keine F-Worte, die Action sieht trotz massivem Computer-Einsatz wunderbar handgemacht aus und die Story kann gerade aufgrund ihrer Schlichtheit überzeugen. Experiment gelungen - Patient tot? Im Gegenteil: Der Patient heißt "klassischer Abenteuerfilm" und darf hiermit seine Wiederauferstehung feiern!

#59 djmacbest

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Geschrieben 28. Juli 2003, 11:09

(27. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest 2003 | OmeU | City 1, München)
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Den Film gibt es längst auf einer passablen Hong Kong-DVD, für weniger Geld als der Kinobesuch kosten würde. Und trotz dieses Wissens kaufe ich mir eine Kinokarte. Warum? Weil ich die Wirkung eines Horrorfilmes besonders im Kino zu schätzen weiß, man wird nicht abgelent, Tunnelblick auf die Leinwand, kein störendes Telefon, kein Aufstehen zwischendurch - volles Versinken im Filmerlebnis.
Tja, gerade im Fall von Dark Water wahrscheinlich zum Glück. Hätte ich mir den zu Hause angeschaut, wäre ich wahrscheinlich mehrmals ziellos durch die Wohnung gelaufen oder hätte für ein paar Stunden unterbrochen, um irgendetwas anderes zu machen. Warum schafft ein offensichtlich talentierter Regisseur es trotz guten Geschichte nicht, läppische 100 Minuten zu füllen? Ich verlange keinen Horror nonstop, aber wenigstens einen gewissen Fortschritt.

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Da wird die Person der Mutter mehrmals gleich charakterisiert (wenn sie das dritte Mal besorgt hinter ihrer Tochter herrennt, dürfte es auch der letzte kapiert haben), einzelne Szenen wiederholen sich. Dazwischen wird gelegentlich dem Zuschauer etwas Grusel vorgegaukelt, indem man eine Großaufnahme auf das erschrockene Gesicht der Mutter zeigt (ohne diesen Schrecken irgendwie zu begründen) und dazu typische Horror-Klänge ertönen läßt. Und warum zum Teufel muß die Auflösung den Film so versauen? Zwar ist die Idee des Schlusses sehr schön und stimmig, aber dafür nimmt der Film mit der Offenbarung seines "Monsters" sich selbst jegliche Atmosphäre! Wenn man kein Geld für einen guten Effekt hat, dann es lieber bleiben lassen, als sich dermaßen der Lächerlichkeit auszusetzen.

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Zum Positiven: Die Geschichte ist wirklich durchdacht (Hatte Hideo Nakata eigentlich ein Problem mit seinen Eltern?), die Charaktere detailliert ausgearbeitet. Auch die Auflösung, sowie der Epilog passen sehr gut in dieses stimmige Bild. Dazu eine angenehm schaurige Atmosphäre, OK. Wäre mal wieder viel Potential drin gewesen.
Leider könnte man den Film gefahrlos um 20 Minuten kürzen. Dann wäre die Spannung wirklich durchgehend vorhanden, man müßte sich nicht erst durch 60 Minuten Einleitung "kämpfen" und könnte den Film wohl wirklich als gut empfinden.

PS: Ich denke übrigens ähnlich über das japanische "Ring"-Original...

#60 djmacbest

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Geschrieben 28. Juli 2003, 11:12

(27. Juli 2003 | Kino: Fantasy Film Fest | OmeU | City 1, München)
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Der neue Film vom "Versus"-Regisseur Ryuhei Kitamura. Und nachdem das Beste in "Versus" die Schwertkampfszenen waren, freu ich mich doch sehr, als ich den Plot über ein Schwertduell lesen darf.

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Ein Samurai bricht schwer verletzt auf der Türschwelle eines mysteriösen Tempels zusammen. Als er erwacht, sind seine Verletzungen verheilt und der Gastgeber lädt ihn zum Essen und zur Teezeremonie. Nach kurzer Kennenlernphase erbittet der Lebensretter einen Gegengefallen: Er soll ihn im Zweikampf töten, denn er sei "Aragami" der "raging god of battle", und suche seit Jahrhunderten nach einem ebenbürtigen Gegner. Nach anfänglichem Zögern nimmt der namenlose Samurai die Herausforderung an.

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Wow. Wer nach "Versus" am Talent des Regisseurs zweifelte, wird hiermit eines Besseren belehrt. Ryuhei Kitamura liefert uns mit "Aragami" ein intelligentes Kammerspiel (im wahrsten Sinne des Wortes - der ganze Film spielt sich in einem Raum ab!) und Wortduell zweier fantastischer Schauspieler. Dabei vermag er sogar, eine tiefgründige Geschichte zu erzählen. Das ganze setzt er vor die wunderbare Kulisse des Tempels, die sich durch Rot- und Blau-Töne auszeichnet, auffällig genial ausgeleuchtet und mit interessanten Kameraspielchen gefilmt. Außerdem gelingt es ihm, das Ganze auch noch durchaus humorvoll zu verpacken, wobei er lediglich zweimal etwas über die Stränge schlägt (Stichworte "Wodka" und "Lachanfall").
Fazit: Kitamura ist erwachsen geworden. Die DVD ist gekauft!

PS: Ich will eine Tin mit "Versus"-ähnlichem Artwork, die beiden würden sich perfekt nebeneinander im Regal machen!





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