Gleich mache ich mich wieder der Ketzerei schuldig. Es herrscht ja durchaus weitverbreitet die Meinung vor, dass dieser "dritte Teil" der beste sei. Den Pokal würde ich aber dennoch an seinen direkten Vorgänger vergeben, glaube ich jedenfalls...
Natürlich, Leone hat seine handwerklichen Fähigkeiten tatsächlich perfektioniert. Selbst "$2" weist da noch ein paar Unzulänglichkeiten auf, die den Filmfluss gelegentlich etwas stören. Hier dagegen nutzt der Film die Möglichkeiten seines Formates voll aus (das Cinemascope, welches sich neben epischen Panorama-Shots ja in erster Linie für Detailaufnahmen zu eignen scheint, wie uns Leone hier eindrucksvoll beweist - wieder dieser schnelle Wechsel zwischen den beiden Extremen, jetzt noch pointierter eingesetzt) ohne dabei in dieselben Fallen zu tappen, die vor allem "$1" doch ziemlich schadeten.
Etwas schwächer aber erscheint mir die Montage der drei Handlungsstränge: Hier stört doch, dass der Film oft ziemlich lang bei einem Strang verweilt, um dann nur ein kurzes Intermezzo eines anderen zu zeigen, und gleich darauf wieder zu wechseln. Irgendwie hemmt das den Erzählrhythmus etwas. Oder es ist die beträchtliche Laufzeit, die man leicht um 20 Minuten hätte entschlacken können, wenn man auf so manche Anekdote aus dem Leben des "Häßlichen" verzichtet hätte - auch das hätte dem Film sicherlich nicht geschadet.
Nichtsdestotrotz, der Wucht seiner Erzählung tut das keinen Abbruch. Das ist spätestens dann gewiss, wenn sich am Ende die drei Protagonisten in einem steinernen Ring gegenüberstehen, sich aufmerksam mustern, die Augen zusammenkneifen, die Hand in der Nähe ihres Revolvers verweilen lassen, zum anderen Gegner blicken, an einer Zigarre ziehen, sich den Hut zurechtrücken, wieder den Blick schweifen lassen, immer schneller gegengeschnitten werden, der Schnittrhythmus scheinbar mehrere Minuten lang Zeit hat, zu kulminieren, um sich dann in einem peitschenden Schuß entladen zu können.