"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!"
#1
Geschrieben 05. Juni 2003, 11:48
4.6.2003
Infernal Affairs
Ich hatte einen Action-Film erwartet. Belohnt wurde ich allerdings mit einem harten Polizeithriller/-drama, das sehr viel Wert und Zeit auf die Entwicklung der beiden Hauptpersonen legt, mit asiatischer Eleganz gefilmt ist und ein wunderbar stimmiges, zutiefst ergreifendes Ende vorlegt, das ich zuletzt bei "Shiri" (um mal einen halbwegs vergleichbaren Film zu nennen) so empfunden hatte. Wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir diesen Film ansehe.
#2
Geschrieben 05. Juni 2003, 11:58
Halloween: Resurrection
(Schon mit dem zweiten Beitrag wage ich mich an eben genau den "Scream"-Klon, den ich in der Einleitung ausgeklammert habe. Aber ich schrieb ja schließlich auch "nicht nur" und das Filmtagebuch soll vollständig sein.)
Was erwartet man von so einem Film? 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung und nichts weiter, vielleicht ein paar einfallsreiche Gore-Effekte. Er bietet von zweiterem gar nichts, und von ersterem nur wenig, die ersten 50 Minuten fallen überraschend langweilig und ereignisarm aus, dann beginnt der Film immerhin, etwas Atmosphäre zu entwickeln. Ein paar Stellen waren durchaus überraschend und spannend, im Großen und Ganzen aber ziemlich vorhersehbar und eintönig. Sehen und vergessen!
#3
Geschrieben 05. Juni 2003, 12:04
Pi
Ein verstörender Film mit überraschenden Wendungen und einem sehr überzeugenden Hauptdarsteller. Außerdem interessante Einblicke in die großen philosophisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Antike (Archimedes und Co.), gefilmt in hektischen s/w-Bildern voller Andeutungen und Verkürzungen. Muß man zwar konzentriert dabei sein und sich auf die leicht abgefahrenen Theorien einlassen, dann entfaltet Pi aber völlig seine Wirkung und kann durchaus noch eine ganze Weile im Kopf herumspuken.
#4
Geschrieben 06. Juni 2003, 10:37
28 Days Later
Hohe Erwartungen brachte ich in diesen Kinobesuch mit, nachdem ich erst relativ kürzlich die beiden Romero-Klassiker "Dawn of the Dead" und "Day of the Dead" kennenlernen durfte. Und genau deshalb erhoffte ich mir von diesem Film eine Übertragung des Zombie-Films (ich weiß, die sind nur krank und eigentlich keine Zombies... ) in zeitgemäße Maßstäbe. Und ich wurde nicht enttäuscht: Angereichert mit netten Reminiszenzen an die Romeros, einem leicht parallelen Handlungsverlauf und zumindest ausreichend Gore (wenn auch kein Splatter-Fest zu erwarten ist) füllt Danny Boyle diesen Film nur gelegentlich mit der Action, die man von einem Film des Jahres 2002 erwartet - stets wohldosiert. Er läßt sich Zeit für die Personen und, was mich am positivsten überrascht hat (denn das hätte ich mir kaum zu wünschen gewagt), überträgt sogar die Message der Klassiker in seinen heutigen Film: Wenn die Grenzen zwischen Zivilisation und Barbarei verschwimmen, zwischen Leben und Un-Leben, wenn die Überlebenden sich mit der Situation arrangieren - dann sind es immer andere Menschen, die den Untergang herbeiführen und damit die wahre Bedrohung darstellen. Vielleicht bringt dieser Film wieder ein paar Leute auf den Geschmack, sich die alten "Zombies" doch einmal anzusehen!
#5
Geschrieben 06. Juni 2003, 10:49
Sleepless
Mein Ziel, über kurz oder lang sämtliche Argentos abzuarbeiten (nach dem leider viel zu späten Schlüsselerlebnis mit "Suspiria"), führte mich auch zu Dario Argentos jüngstem Werk, dem eigentlich traditionellen Giallo "Non Ho Sonno". Eigentlich deshalb, weil er für einen klassischen Giallo die Geschichte viel zu schnell vorantreibt, zu viel Action bietet und überhaupt ein klein wenig zu zeitgemäß ist. Aber ist das schlecht? Im Gegenteil! Das was Danny Boyle im Beitrag darüber mit dem klassischen Zombiefilm gemacht hat, macht Argento hier mit dem Giallo. Auf einmal wird der Giallo Mainstream-tauglich, ohne sich auf die Konventionen des heutigen Slashers (der ja wohl den Giallo abgelöst haben soll) einzulassen - zum Beispiel gibt es keine weibliche (am besten jungfräuliche) Heldin, die die meiste Zeit vor dem Killer davonrennt. Stattdessen sind ein alternder Kommissar und der Sohn eines Opfers die beiden Hauptpersonen. Überhaupt ähnelt "Sleepless" mehr einem Thriller als einem Horrorfilm, denn Dario Argento prägt über lange Strecken mit der gewohnten visuellen Eleganz eher ruhige Töne (wobei er gänzlich auf die surrealistischen Verfremdungen seiner früheren Filme verzichtet) und schlägt nur gelegentlich mit umso verstörenderen Verfolgungs- und Mordszenen zu. Lediglich die Auflösung (und damit auch der "Showdown") gerät leider etwas trashig, aber das scheint noch nie seine Stärke gewesen zu sein.
#6
Geschrieben 08. Juni 2003, 10:22
Versus
Ne Menge über den Film gelesen, allerdings auch ein paar etwas beschwichtigendere Stimmen, deshalb mit sehr gemischten Gefühlen und Erwartungen an den Film rangegangen. Bekomme ich jetzt einen Funsplatter ims Stil von "Braindead", ein vor allem cooles Gemetzel im Stil von "From Dusk Till Dawn" oder doch was ganz anderes. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen: Durchstilisierte Kämpfe, die nicht zufällig an "Matrix" und "Blade" erinnern, nette Splattereffekte und ein dermaßen cooler Held, dass sogar George Clooney vor Neid erblassen würde... Dazu eine gute Portion schwarzer Humor (der leider gelegentlich in den typisch asiatischen Slapstick abdriftet), sogar ein bißchen interessante Story (jedenfalls mehr, als der Anfang des Films vermuten läßt, wenn auch erst während der letzten 30 Minuten) - und fertig ist der potentielle Kultfilm. Mein Traum: "Versus" im Double Feature mit "The Boondock Saints", "From Dusk Till Dawn" oder zur Not auch "Blade" - und dazu ein Publikum, was diese Filme zu schätzen weiß...
#7
Geschrieben 09. Juni 2003, 12:34
The Whole Nine Yards
Brauch man nicht viel zu sagen, seh ich immer wieder gerne... Ein Matthew Perry, der gekonnt zwischen Slapstick, Mienenspiel und trockenem Zynismus variiert, Bruce Willis, cool wie immer, Michael Clarke Duncan als rauhbeiniger Mafioso und über allem schwebt die wunderschöne Natasha Henstridge... Ich freu mich auf die Fortsetzung, bei der Besetzung kann einfach nicht viel schief gehen!
#8
Geschrieben 09. Juni 2003, 12:40
Alien - Resurrection
Ich finde diesen Teil nicht so schlecht, wie er oft gemacht wird. Die vermeintlich hanebüchene Klon-Story dient hier eben nicht nur als Aufhänger für einen müden Abklatsch der Vorgänger, sie wird im Gegenteil absoluter Kernpunkt der Handlung - und erhält dadurch eine vollkommen Trash-freie Daseinsberechtigung. Lediglich der Alien-Mensch-Hybrid am Schluß mag etwas weit hergeholt wirken, ist aber dennoch ein stimmiger Bestandteil der Handlung. Jeunet taucht außerdem den Film in herrlich düstere Comic-Bilder, die man zuletzt vom Batman-Erstling kannte, baut sogar ganz passable Atmosphäre auf und erweitert so das Alien-Universum um durchaus interessante Aspekte. Ich persönlich finde ihn auf jeden Fall besser als den (meiner Meinung nach) schwachen 2. Teil - der stellenweise schon sehr stark in Richtung SciFi-Action-Trash abdriftet - und nicht allzuweit hinter den anderen zurück. Gute Unterhaltung allemal.
#9
Geschrieben 11. Juni 2003, 09:38
Changing Lanes
Mal wieder ein Film, den ich im Kino irgendwie verpaßt habe, und jetzt in meiner Videothek ausgeliehen habe. Ich gebe zu, ich konnte mir nur ungefähr etwas unter dem Film vorstellen, die Story hörte sich nach hartem Psychothriller an, und genau das hatte ich auch erwartet.
Leider (oder zum Glück?) lag ich da völlig daneben: Wo die Story zwar wirklich die Grundlage für einen Zweikampf erster Güte zwischen Samuel L. Jackson und Ben Affleck liefern würde, bringt der Film statt des erwarteten Nägelkau-Effektes eher nachdenkliche Töne zum Vorschein. Schnell hat man Sympathie mit Doyle Gipson (Jackson), der doch nur will, dass seine beiden Söhne nicht die Stadt verlassen, und Gavin Banek (Affleck), der Yuppie-Anwalt, entpuppt sich bereits nach wenigen Minuten als karrieregeiles Ar***loch. Doch im Laufe des Films zeigen die Personen durchaus Facetten, die man vorher nicht vermutet hätte. Banek entdeckt sein Gewissen, auf gänzlich unkitschige Art und hervorragend gespielt, während Gipson erst von seiner Ex-Frau die Augen geöffnet bekommt, dass auch er an der vertrackten Situation alles andere als unschuldig ist. Und so kommt es nicht zu einem nervenaufreibenden Showdown zwischen den beiden, sondern stattdessen zum klärenden Gespräch. Was bleibt ist die Verwirrung, wer denn der eigentliche Held des Films ist, wer Täter und wer Opfer. Und die Erkenntnis, dass genau diese Frage oft nicht so leicht zu klären ist, wie es den Anschein hat - das Ganze verpackt in ein durchaus beeindruckendes Drama, das nur gelegentlich einen leichten Thriller-Einfluß spüren läßt, um die Story zu entwickeln. Sehenswert!
#10
Geschrieben 12. Juni 2003, 15:52
Animatrix
Ich konnte mit Animes noch nie viel anfangen, oder habe überhaupt noch nie einen richtigen gesehen (vielleicht sollte ich mir zur Einstimmung mal die großen Klassiker vornehmen, mal schauen), deshalb war ich vom Konzept her eher mäßig euphorisch gestimmt.
- "Der letzte Flug der Osiris": Schon im Kino vor dem verhunzten "Dreamcatcher" ein absolutes Highlight. Die Computeranimationen sind 1-A, das ganze schön durchchoreographiert und betont auf Style getrimmt. Macht Spaß!
- "The Second Renaissance Part I & II": Inhaltlich sehr interessant, sieht auch so aus, wie man es als Laie von einem typischen Anime erwartet. Ganz unterhaltsam, aber für mich nichts Besonderes.
- "Kid's Story": Absolut positive Überraschung! Gezeichnet in wackligen und verschwommenen Bildern hat diese Episode etwas surrealistisches, ohne jedoch dabei zu dick aufzutragen - und wirkt genau deshalb am Besten. Außerdem eine nette Anekdote aus der Vorgeschichte von Reloaded.
- "Program": Etwas eintönig in der Farbgebung, nicht sonderlich spektakulär gemacht, angeblich ein ganz "klassischer" Anime. Dann brauch ich nicht unbedingt mehr davon. Nicht schlecht, aber auch nicht mehr.
- "World Record": Die negative Seite von "Kid's Story", denn hier wurde auch versucht, durch besonders extravaganten Zeichenstil etwas Besonderes zu bringen. Bloß sieht das hier einfach nur häßlich aus und macht selbst die 10 Minuten beinahe unerträglich. Außerdem ist die Story recht konfus, oder ich habe nur die Anspielungen nicht verstanden. Auf jeden Fall zu abgedreht für meinen Geschmack.
- "Beyond": Schöne Bilder, bloß stören die "Kamerawinkel" manchmal ein wenig. Vor allem aber eine wunderschöne Geschichte, die da erzählt wird, von platzenden Kinderträumen und dem Verlust der Fantasie.
- "A Detective Story": Kaum Animationen zwar, aber herrlich düstere schwarz-weiß-Zeichnungen im Stile eines klassischen Film noir. Die Story geht in die selbe Richtung und paßt auch sehr schön in das Universum.
- "Matriculated": Hypnotischer Bilderrausch, sehr faszinierend gezeichnet und animiert. Bloß über die Moral bin ich mir noch nicht klar. "Maschinen sind auch nur Menschen" - oder wie?
Fazit: 4 echte Highlights ("Osiris", "Kid's Story", "Beyond" und "Detective"), auch für Nicht-Anime-Fans. Der Rest schwankt zwischen OK ("Matriculated", "2nd Renaissance") bis hin zu schwach ("Program" und "World Record"). Mal schauen, ob ich da mal wieder Lust drauf bekomme...
#11
Geschrieben 13. Juni 2003, 13:08
Equilibrium
Irgendwie einen kurzweiligen Action-Streifen erwartet. Zwar durchaus ein paar (sehr spektakuläre) Fightszenen enthalten, widmet sich der Film doch zum größten Teil der Story und dem Hauptcharakter. Christian Bale spielt den Cleric, der seine Gefühle entdeckt, wirklich beeindruckend, die Story ist zwar aus diversen Versatzstücken ("Matrix", "Fahrenheit 451", "1984", "Brazil") zusammengesucht, aber dennoch fesselnd und mit ein paar interessanten Wendungen versehen. Auch bleiben ein paar Fragen unbeantwortet (lassen wir mal dahingestellt, ob das jetzt Plotholes sind oder beabsichtigt ist) und eine nachdenkliche Stimmung wird vermittelt. Sehenswerte Special Effekte heben den Film dann schon deutlich über den Durchschnitt. Reinschauen, gute (und nicht zu anspruchslose) Unterhaltung für die nächsten 100 Minuten.
#12
Geschrieben 14. Juni 2003, 21:46
Trauma
Und ein weiterer Argento abgehakt. Leider kein sonderlich glückliches Beispiel. Eine wirre Handlung, noch konfuser und inkonsequenter erzählt, ein mittelmäßiger Hauptdarsteller und wie immer eine Auflösung bar jeder Originalität (genaugenommen kann man das hier nichteinmal sagen, vielmehr ist die Auflösung so daneben und "unerwartet", dass sie schon wieder originell ist - sie macht schlicht und ergreifend kein bißchen Sinn, zumindest in Bezug auf den Rest des Films). Was mich aber am meisten stört, ist dass "Trauma" nur wenig bis gar keine Atmosphäre zu erzeugen vermag - und zumindest das bin ich von Dario Argento wirklich nicht gewöhnt. Immerhin weist dieser Film dafür stellenweise ganz geglückte optische Einfälle auf (Nicholas' Kinderzimmer, z.B.), wenigstens anhand der Kameraführung und der auffälligen Farbgebung läßt sich zum Glück die Handschrift des Regisseurs erkennen. Außerdem hat Argento bei der Kulissenauswahl wieder mal den richtigen Riecher bewiesen, Davids Haus am See paßt z.B. perfekt.
Fazit: Mein bisher schwächster Dario Argento (nach Suspiria, Phenomena, Phantom der Oper und Sleepless), aber immer noch ein Argento... da neige ich zur Nachsicht.
#13
Geschrieben 15. Juni 2003, 11:45
El Corazón del Guerrero (The Heart of the Warrior)
Irgendwie hatte mich das Thema und die Inhaltsbeschreibung recht heiß auf den Film gemacht, außerdem fand ich auch den Trailer ziemlich vielversprechend. Und dann noch ein Film, den ich mir im spanischen Original mit deutschen UTs zu Gemüte führen konnte, um meine Sprachkenntnisse etwas zu schulen.
Das Ganze fing auch sehr positiv an, eine äußerst amüsante Achterbahnfahrt zwischen den beiden Welten oder den beiden Identitäten des Protagonisten, ständig wechselnd, extrem kurzweilig und einfallsreich. Leider spielt sich der Film ab seiner Hälfte nur noch in der "realen Welt" ab - sehr zu seinem Nachteil. Auch der Humor driftet dann stark in pubertären Slapstick ab, womit er dank der einigermaßen deutlichen Gewaltdarstellung seine Zielgruppe einigermaßen verfehlen dürfte. Darüberhinaus ist die Psychose der Hauptperson, ständig der Prostituierten Sonja hinterherzurennen, da er in ihr seine Liebe aus der anderen Welt zu erkennen glaubt, irgendwann einfach nur noch nervig! Der Schluß gerät dann völlig aus den Fugen, da der Film hier versucht, in eine gänzlich andere Richtung zu schlagen, als das bisher vorbereitet wurde - leider nicht überraschend sondern schlicht unpassend. Und die vermeintlich nötige Interpretation des Gesehenen entpuppt sich nach kurzem Überlegen als banal einfach.
Wirklich schade, der Film fängt so gut an und hätte etwas ganz Großes werden können, hätte er den Stil der ersten Hälfte über den ganzen Film aufrechterhalten. Mal schauen, ob ich die DVD in ebay reinstelle, ich bin mir noch nicht so ganz schlüssig...
Achja, mal schauen, vielleicht starte ich ab heute das Tagebuch mit Bildern, je nachdem, was ich zum jeweiligen Film so finden kann...
#14
Geschrieben 16. Juni 2003, 09:48
Der Herr der Ringe - Die zwei Türme
Ich hatte den zweiten Teil bisher erst zweimal im Kino gesehen - gegenüber fünfmal den ersten Teil - und das neueröffnete Münchener Multiplex "Mathäser" spielt den Film derzeit noch jeden Sonntag um 20:15 Uhr. Also, Gelegenheit genutzt und nochmal rein. Ich muß ihm ja schließlich eine Chance geben, auf "Fellowship" hatte seine volle Faszination erst beim vierten oder fünften Mal sehen entfalten können. Und tatsächlich, auch "The Two Towers" wird bei jedem Sehen besser.
Beim ersten Mal standen noch die Kritikpunkte im Vordergrund, beim zweiten Mal im Double Feature hing der Film schon nicht mehr so in der Luft und gefiel mir gleich wesentlich besser, und gestern, beim dritten Teil merkte ich schließlich, dass es bloß wenige Stellen sind, die mich wirklich stören: Die erste halbe Stunde wirkt zu komprimiert, zu zerstückelt, als versuche man, ein "was bisher geschah" unterzubringen und erst dann die Handlung weiterzuentwickeln. Hier hoffe ich auf die Langfassung. Auch die etwas unausgegorene Faramir-Story, dessen Handlungen einfach so nicht nachvollziehbar sind, dürfte mit der Langfassung behoben werden. Wohl nicht mehr repariert werden dagegen die unpassenden Kulissen von Osgiliath (eine Stadt, die einfach nicht so aussieht, als würde da gerade der Krieg toben, sondern vielmehr, als wäre dieser Krieg seit Jahrhunderten vorbei) und noch schlimmer, die unerträgliche Abfolge von Gimli-Witzen zu Beginn der Schlacht um Helm's Klamm. Da wird in fünf Minuten fünfmal der Witz um Gimlis Größe gemacht - und das bei der eigentlich ernsten Grundstimmung.
Dafür konnte ich die pathetischen Hochs und Tiefs des Films dieses Mal völlig genießen - nach zigmal Gänsehaut-Feeling, literweise Endorphin-Ausschüttung und mit dem erhebenden Gefühl, mich jetzt erst richtig auf "die Rückkehr des Königs" zu freuen, verließ ich schließlich den Kinosaal. Selbst den wucherhaften Eintrittspreis von 9,50 € bereue ich nicht! Gleich mal "Fellowship" in den DVD-Player...
#15
Geschrieben 17. Juni 2003, 09:20
Hero
Im Kino gewesen, "Hero" angeschaut. Will gar nicht zu viel dazu schreiben. Die Macht der Bilder ist absolut erdrückend. Wunderschöne Farben, fantastische Einstellungen. Und herrlich ruhig, meditativ. Von der Stimmung etwas vergleichbar mit dem bekannteren "Tiger & Dragon", aber noch ruhiger, noch bildgewaltiger. Bloß die vermittelte fernöstliche Kultur ist stellenweise dermaßen fremd, dass die Handlung für westliche Begriffe kaum mehr nachvollziehbar wird - der Ehrbegriff, z.B. Außerdem zieht sich der Schluß ein bißchen. So viele sterben, und das so langsam. Dennoch, ein Film für die Leinwand. Und Zhang Ziyi ist einfach zauberhaft, wenn auch nur in einer kleinen Rolle.
#16
Geschrieben 17. Juni 2003, 15:05
Hana-Bi
Ich komme immer mehr zu dem Schluß, dass Takeshi Kitano wohl am ehesten mit dem westlichen Jim Jarmusch zu vergleichen ist. Auch er konzentriert sich sehr (eigentlich nur) auf die Entwicklung seiner Figuren, verzichtet auf unnötige Dialoge und ja, auch wenn Kitanos Filme alles andere als lustig sind, eine gewisse Verwandschaft zum lakonischen Humor Jarmusch's ist ihnen dennoch nicht abzusprechen.
Der Film bezaubert durch seine schlichte Bildsprache, die nur von ruhigen, langen Einstellungen lebt, schöne Panoramen, die Totale findet sich extrem häufig. Er erzählt die Geschichte eines Mannes, der, um seiner todkranken Frau noch letztes Glück zu bescheren, sein eigenes Leben (sowohl seinen bisherigen Lebenswandel - er war zuvor Polizist - als auch sein tatsächliches Leben) bereitwillig opfert. Und dem Zuschauer geht wirklich das Herz auf, als seine Frau im Laufe des Films tatsächlich etwas auftaut, gelegentlich lächelt, sogar lacht und schließlich zu guter Letzt sogar wieder redet - nur um sich bei ihrem geliebten Mann zu bedanken. Nishi (Kitano) hat sein Ziel erreicht, seine Frau verspürt (ein letztes Mal?) das Glück aus früheren Tagen.
Mein bisher bester Kitano nach "Gonin" (nur ein halber, ich weiß), "Brother" und "Sonatine". Ich glaube auch nicht, dass "Boiling Point" oder "Violent Cop" diesen noch übertreffen werden. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen!
#17
Geschrieben 18. Juni 2003, 09:30
Der stille Amerikaner
Da packt einen gleich die Reiselust. Wunderschöne Bilder eines exotischen Landes, das, trotz des tobenden Krieges, irgendwie einladender als die eigene Heimat erscheint. Man kann gut verstehen, dass Thomas Fowler (Michael Caine) nicht zurück nach London will - "Ich mag London, aber da wo es ist!" Auch seine vietnamesische Geliebte Phuong (Do Thi Hai Yen) tut ihr Übriges, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Bis auf einmal der höfliche, stille Amerikaner Alden Pyle (Brendan Fraser) auftaucht, und ihm mit seiner Geliebten auch sein geliebtes Land auszuspannen droht - "Sie ist die Geliebte eines alten Europäers, trifft das nicht auch auf das ganze Land zu?"
Dabei wird die bildhübsche Phuong mehr als einmal zur Metapher des umkämpften Vietnams, nicht zuletzt dank ihrer verführerischen Exotik. Philip Noyce schwelgt abwechselnd in Landschaftsaufnahmen und Close-Ups der wunderschönen Vietnamesin. Dazu ein Michael Caine, der fantastisch nuanciert spielt, und selbst Brendan Fraser ist ungewohnt und angenehm zurückhaltend. Absolute Sehempfehlung!
#18
Geschrieben 18. Juni 2003, 09:43
Big Trouble in Little China
Spaßiger Kultfilm mit megacoolem Kurt Russell. Hat alles, was man vom Klischee-China-Fantasy-Klopper erwarten würde. Und dazu ein paar typische 80er-Jahre-falsche-Chinesen. Außerdem natürlich zitierwürdige Oneliner: "Are you ready? - I was born ready!" oder "Are you crazy? Is that your problem?" Dazu nett choreographierte Action-Szenen (nichts Spektakuläres, aber immerhin), trashige Effekte (die aber gar nicht mal sooo schlecht sind) und angenehm frei von albernem Slapstick. Cool!
#19
Geschrieben 20. Juni 2003, 13:18
Band of Brothers - Part 1: Currahee
Eigentlich bin ich kein Freund von konventionellen Kriegsfilmen. "Der Soldat James Ryan" fand' ich bis auf die grandiose Eröffnung eher peinlich kitschig und unangenehm manipulativ, dagegen war ich von Terence Malick's poetischem Epos "Der schmale Grat" mehr als beeindruckt. Dazu noch die Namen Steven Spielberg und Tom Hanks auf der Packung - das läßt nichts Gutes (in meinem Sinne) erwarten. Trotzdem vom allgemeinen Hype anstecken lassen und die Tin gekauft, gleich mal vorsorglich noch die ungeschnittene Fassung der Teile 3 und 4 dazu, und schon kann es losgehen.
"Currahee" widmet sich ausschließlich der Einführung der Charaktere, denn hier wird lediglich die Ausbildung des kleinen Fallschirmtrupps, den wir den Rest der Serie begleiten werden, gezeigt. Sehr gut gefällt mir die Idee, zur Eröffnung jeder Folge Interviewausschnitte mit Zeitzeugen zu zeigen - bisher jedenfalls auch angenehm kitschfrei. Ansonsten ist der erste Teil eher schwach. Filmisch ganz nett anzuschauen, den Farbfilter kennen wir schon aus "James Ryan", richtig Spannung kommt nicht auf (wie auch, es ist schließlich nur die Einleitung) und die Intrigen gegen den Ausbilder Cpt. Sobol (für einen alten "Friends"-Fan wie mich ist David Schwimmer leider sehr gewöhnungsbedürftig, obwohl er durchaus gut spielt - aber die Rolle ist einfach zu anders!), die auf Gegenseitigkeit beruhen, erinnern eher an einen Teenie-Film als an ein Kriegsdrama. Trotzdem merkt man diesem Appetizer schon das Potential an, das die Serie zu bieten hat. Mal schauen, wie es weitergeht.
#20
Geschrieben 20. Juni 2003, 13:30
Species
Seit langer Zeit (ich glaube 1997 oder so) mal wieder "Species" angeschaut. Mei, was soll ich dazu sagen, es gibt einen Grund, der den Film so weit über den Durchschnitt hebt:
Und ich mein das absolut ernst. Der Film selber hat eine ganze Menge Plotholes, relativ schwache Dialoge und die Grundidee ist auch nur bedingt originell. Immerhin weiß er gut zu unterhalten, ist durchaus spannend und kurzweilig. Aber eben nicht mehr. Wäre da nicht Natasha Henstridge (ihre erste Kinorolle, übrigens), damals noch 21, die mit ihrer unwiderstehlichen Erotik der "Sil" echtes Leben einhaucht. Dabei spielt sie überraschend gut das leicht naive Wesen, dass eigentlich gar nicht so recht weiß, was sie da überhaupt macht. Und richtig böse ist sie auch nicht. Vielmehr sind ihre Motive schon beinahe menschlich, zumindest aber absolut natürlich, und Henstridge bringt das auch genauso rüber.
Ich dachte ja eigentlich, dass jeder Film durch ihre Mitwirkung irgendwie erträglich wird, aber Ghosts of Mars konnte selbst sie nicht retten. Immerhin hat sie das bei dem Film geschafft und selbst die wesentlich schlechtere Fortsetzung läßt sich dank ihr noch aushalten! Paßt scho'!
#21
Geschrieben 22. Juni 2003, 12:02
Band of Brothers - Part 2: Day of Days
Nachdem mich der erste Teil nur mäßig begeistern konnte, startet Teil 2 gleich mit einem Kracher: Der Fallschirmabsprung über der Normandie ist fantastisch inszeniert, man fühlt sich wie mittendrin - sehr beeindruckend! Und auch die Zeichnung des Feindes, der achso bösen Deutschen, gefällt mir hier sehr gut: Da trifft ein junger Ami auf einen gefangenen deutschen Soldaten, nur um festzustellen, dass dieser in seinem Nachbarort in Amerika aufgewachsen ist und nur seinen Eltern zu Kriegsbeginn nach Deutschland folgen mußte. Außerdem können auch die Amis ganz skrupellos sein.
Alles in Allem sehr differenziert dargestellt, hier wird weder glorifiziert noch dämonisiert.
Freue mich jetzt wirklich auf die nächsten Teile!
#22
Geschrieben 22. Juni 2003, 12:11
Fulltime Killer
Ist recht viel gehypt worden, der letzte Film von Johnny To. Mal schauen, was so draus geworden ist, Story klingt ja recht vielversprechend nach einem schönen Actionkracher...
Und tatsächlich: Genau dafür taugt "FuKi" auch optimal. Hier ist ständig was los, es wird ordentlich geballert, die Idee, einige Morde nach bekannten Hollywood-Filmen zu formen, is ganz nett (wenn man nur nicht immer so holzhammermäßig auf den Filmtitel hinweisen müßte) und die Darsteller passen ausnahmslos perfekt in ihre Rollen. Dazu wirklich schön choreografierte Zeitlupen, stylishe Kameraperspektiven und überraschend detaillierte Charaktere.
Schade nur, dass der Schluß so enttäuschend unspektakulär gerät. Zwar brennt der Showdown ein sprichwörtliches Effektfeuerwerk ab ( ) und ist daher auch sehr sehenswert, aber die Schlußpointe scheint schlicht flach. Nicht einfallslos, nicht (zu) vorhersehbar, aber einfach langweilig. Hier hätte etwas mehr Melodrama gut getan.
Fazit: Sehr sehenswerter Streifen, aber der gehypte Mega-Hit ist's nun doch nicht.
#23
Geschrieben 23. Juni 2003, 14:33
Band of Brothers - Part 3: Carentan
Hier wird's langsam recht heftig: Was im zweiten Teil nur angedeutet wurde, nämlich der Mord an den gefangenen deutschen Soldaten, wird hier (scheinbar?) zur grausamen Gewissheit. Und genau das ist ein weiterer Pluspunkt dieser Reihe - sie bleibt einfach politisch neutral. Nur die deutschen Feinde bleiben etwas unangenehm annonym, ich fürchte, die persönliche Vorstellung des amerikanischen Deutschen im zweiten Teil bleibt eine Ausnahme... Ansonsten sind die Actionszenen heftig gefilmt, sehr eindrucksvoll und fesselnd - erschütternd bis ins Mark.
Fazit: Die Begeisterung läßt ein klein wenig nach, aber ich bin noch lange nicht am Ziel, mal sehen, was da noch kommen mag...
#24
Geschrieben 23. Juni 2003, 14:44
Wild at Heart
"Mulholland Drive" konnte mich schwer beeindrucken. Also merkte ich mir den Namen David Lynch und nahm mir vor, alle seine Filme abzuarbeiten. Schon mit "Blue Velvet" konnte ich mich nur bedingt anfreunden (die Story wirkt konfus, schweift ein paar mal unangenehm vom Thema ab und verwendet die Provokation anscheinend zum Selbstzweck), und ähnlich geht es mir mit "Wild at Heart": Die Story ist altbekannt, aber immerhin nicht zu ausgelutscht, von daher weder Plus- noch Minuspunkte. Nicholas Cage ist das eigentliche Highlight des Films, er spielt den Mr. Cool Sailor Ripley genau treffend, irgendwo zwischen Elvis Presley und Mickey Knox, dazu absolut kultige Dialoge - optimal! Um so schlimmer sind dagegen die beiden anderen großen Rollen des Films. Laura Dern als Sailor's Freundin Lula Fortune und Diane Ladd als ihre Mutter - nie war Overacting schlimmer! Offensichtlich animiert Lynch seine Darsteller zwar dazu (bei "Blue Velvet" war es ähnlich, da eher die Rossellini), denn so viel Unvermögen trau ich keinem Amateur-Regisseur zu, vielleicht hat das auch den Sinn, um dem Film noch mehr surrealistische Eindrücke zu verpassen, aber nach spätestens einer halben Stunde möchte man die Frauen am liebsten knebeln, wenn sie wieder ein langgezogenes "Nooooooooooooooooooooooooooooooooo!" in die Kamera plärren - bei jeder sich bietenden Gelegenheit... Sorry, dafür hab' ich einfach kein Verständnis.
Fazit: Frag mich in zwei Wochen nochmal, ob ich mir den Film jemals wieder anschauen möchte oder die DVD doch lieber verkaufe - so viel Zeit möchte ich ihm einräumen, um seine Wirkung auf mich zu entfalten... Immerhin fand ich ihn besser als "Blue Velvet"...
#25
Geschrieben 24. Juni 2003, 14:01
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (The Bird With The Crystal Plumage)
Dario Argento's Debüt mußte auch mal sein... Leider nur in der gekürzten Ausstrahlung vom ZDF, aber für einen Eindruck von dem Filmchen hat es auf jeden Fall gereicht. Und dieser Eindruck ist ein guter, kann man doch schon sehr schön erkennen, dass Argento auf jeden Fall die Begabung für die visuelle Komponente seiner Branche schon in die Wiege gelegt bekam. Stimmige Bilder, sehr überzeugende Kulissen und die leicht extravagante Kameraführung heben den Film deutlich über den Durchschnitt, im Gegenteil für die damalige Zeit ist er außerdem überraschend zeitlos. Natürlich sind die Darsteller auch hier nicht optimal (wenn auch ganz passabel), die Dialoge könnten ebenfalls etwas ausgereifter sein, aber gerade in diesen beiden Punkten scheint sich Argento mit seinen späteren Filmen eher rückwärts als vorwärts zu entwickeln. So meine vorläufige Hitliste der Argentos:
1. Suspiria
2. Phenomena
3. Sleepless
4. The Bird With The Crystal Plumage
5. Das Phantom der Oper
6. Trauma
Gibt noch einiges nachzuholen... Muß mal wieder ein paar Importe bestellen...
#26
Geschrieben 25. Juni 2003, 13:27
The Isle
Naja, angepriesen als "poetisches Meisterwerk" etc., war ich doch recht gespannt. Oder auch nicht, auf jeden Fall steht das Ding bei mir seit vier Monaten ungesehen im Regal... Egal, gestern mußte es mal sein. Der Film ist schön, ohne Zweifel. Die Bilder sprechen Bände (die Tatsache, dass nur ca alle 10 Minuten wirklich gesprochen wird, unterstreicht das noch), herrliche lange Einstellungen, die Darsteller spielen auch sehr überzeugend und die Aussage liegt wunderbar offen nur knapp unter der Oberfläche des ruhigen Sees. So gesehen kann ich wirklich nachvollziehen, wenn man den Film mag. Allerdings geraten für meinen Geschmack einige Szenen zu plakativ skandalträchtig. Die Sexszenen scheinen nur dann nötig, wenn sie sich auch zwischen den beiden Protagonisten abspielen. Warum es da noch andere braucht, ist mir schleierhaft. Und die wiederholten Selbstverstümmelungen (verschluckte Angelhaken!!!) tun schon allein vom Zuschauen weh... Das muß nicht sein, das geht auch subtiler, gerade in so einem Film! Dazu noch die ständigen Tierquälereien (bei denen ich nicht an SFX glaube!) - auch das ein deutliches Minus.
Es stimmt, der Film läßt einen nicht mehr los. Aber in diesem Fall bin ich mir nicht sicher, ob ich das als positiv empfinden möchte.
Fazit: Ein auf jeden Fall verstörender, vielleicht sogar abstoßender Film. Aber ohne Zweifel auch ein echtes Kunstwerk. Wie das zu bewerten ist, muß jeder selbst entscheiden. Ich mag den Film zwar nicht (glaube ich jedenfalls bisher), möchte aber auf jeden Fall keinem davon abraten, sich den Film anzuschauen!
#27
Geschrieben 27. Juni 2003, 11:51
Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Langfassung)
Brauch ich wohl nicht mehr viel dazu zu schreiben. Ich habe wohl noch nie einen Film in so kurzer Zeit (eben seit Kinostart) so oft, nämlich 13 mal, gesehen. Und jedes Mal wieder finde ich ihn atemberaubend. Das sollte reichen!
#28
Geschrieben 27. Juni 2003, 11:56
A Nightmare on Elm Street
Der 1. Teil macht doch immer wieder Spaß. Nur schade, dass einige Effekte so trashig geraten sind, die Story hätte Potential für viel mehr Grusel!
One, two - Freddy's coming for you!
Three, four - Keep locking your door!
Five, six - Grab your crucifix!
Seven, eight - Gonna stay up late!
Nine, ten - Never sleep again!
#29
Geschrieben 27. Juni 2003, 12:02
Bruce Allmächtig
Hab ich mich gestern doch glatt dazu überreden lassen. Und dann auch noch auf deutsch! Auch hier lohnt nicht, viel darüber zu schreiben. Immerhin hat mich der Film positiv überrascht. Damit möchte ich nicht sagen, dass er gut ist. Aber er ist wesentlich besser, als ich es befürchtet habe. Er hält sich weitgehend fern von peinlichen Slapstick-Einlagen, und wenn doch, so stimmt das Timing und diese sind pointiert. Außerdem war ich offensichtlich der einzige, der bemerkt hat, dass sich Bruce auf der Party wunderbaren Wein aus eine Wasserflasche einschenkt - so ganz nebenbei. Und genau solche Witze ohne Holzhammer mag ich. Der Schluß gerät bittersüß und kitschig, wie ja zu erwarten. Immerhin hat noch Morgan Freeman seine guten Momente. War also nicht total verschwendetes Geld.
#30
Geschrieben 29. Juni 2003, 18:17
Ich kannte den zweiten Teil (wie auch die Teile 3-6) dieser Kultreihe noch nicht. Also wurde es höchste Zeit, diese Wissenslücke zu füllen.
Gleich vorweg: Er erreicht den Vorgänger zwar nicht ganz, bleibt aber überraschenderweise auch nicht zu weit zurück.
Weniger trashige Effekte, eine leicht veränderte Storyline (nur ein Teenie wird von mörderischen Träumen heimgesucht, in denen er selbst Freddy's Rolle übernimmt) und auffällig wenig Blut. Eigentlich widerspricht dieser Streifen damit sämtlichen Sequel-Konventionen im Horror-Genre. Leider hatte die ursprüngliche Story etwas mehr Potential zum gepflegten Gruseln, die kindliche Angst vor dem Einschlafen wird angenehm geschürt, man weiß ja schließlich nicht, ob man so schnell wieder aufwacht. Dafür gibt's zum ersten Mal die berühmt-berüchtigten Freddy-Sprüche: "You've got the body, and I've got the brains."
Fazit: Nette Unterhaltung, ein paar überraschende Schocker, sogar etwas Grusel... Aber leider fehlt im Gegensatz zum ersten Teil die Identifikationsmöglichkeit mit den Hauptpersonen und dem Geschehen. Mal schauen, wohin sich die Reihe noch entwickelt...
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