Und wirklich, allein die herrlich romantisch-tragische Geschichte bietet wunderbaren Stoff für ein wunderbares Fantasy-Epos. Rutger Hauer gibt die zweitbeste Performance seines Lebens (neben "Blade Runner"), Matthew Broderick gibt den anfangs nervigen Mitläufer (neudeutsch: Sidekick), der im Laufe der Geschichte allerdings an Profil gewinnt und somit doch noch stimmig ins Bild paßt, und Michelle Pfeiffer, ja, sie ist das, was Liv Tyler für den Herrn der Ringe ist - schlichtweg die Idealbesetzung! Man nimmt ihr die leicht entrückte Schönheit ohne weiteres ab, sie füllt die Rolle der "Ladyhawke" perfekt aus. All das wird verpackt in zwar konventionelle, aber dennoch ansehnliche Panoramen, gelegentlich wird (so jedenfalls mein Eindruck) sogar ein leichter Weichzeichner eingesetzt.
Allerdings sehr schade, wenn auch wohl ein nahezu unvermeidbares Produkt der damaligen Zeit (1985), ist der Soundtrack: Zwar über die meiste Zeit passend und stimmig, wenn auch unspektakulär, aber jegliche Atmosphäre geht verloren, wenn für eine Actionszene auf Eighties-Instrumental-Pop zurückgegriffen wird - und das in diesem Film! Dafür finde ich die Verwandlung sehr gelungen umgesetzt, völlig ohne technische Spielereien und Effekte, sondern einfach mit geschickter Beleuchtung, Überblendung und Schnitten - das raubt nicht die Illusion des Fantastischen und bereichert den Film um einen wichtigen Punkt.
Fazit: Durchaus sehenswerter Film, dessen atmosphärische Entfaltung leider am unterdurchschnittlichen Score scheitert - so bleibt man seltsam unbeeindruckt! Schade drum!