(11. April 2004 | DVD (D) | OmU | daheim)
Im folgenden einige Notizen, in Echtzeit während des Films entstanden. Nach knapp fünf Minuten Laufzeit fühlte ich mich einfach dazu genötigt, zu Stift und Papier zu greifen, aus Angst, irgendetwas vergessen zu können.
Hier:
-sehr gelbes Auto! (?)
-knallroter Schmetterling, ausgerissener Flügel - ihre Socken in der gleichen Farbe, zusammen im Bild - Bezug?
-die Stumme spricht - zu einem nachdenklichen Porzellanengel - die Worte bleiben unverständlich
Das Pusteballdings: Ein Ersatz-Schmetterling. Tränen ob seiner (erneuten) Zerstörung
Episoden nur durch ein sehr dünnes Band verknüpft. Eher im Stil (Montage und verschachtelte Struktur ohne klare Grenzlinien) verankert.
-Leibwächter im roten Hemd - Gedankenanstoß für den Yakuza-Boss.
-die Wanderer dienen als "roter Faden" der Geschichte - Anfang (ja!) und Ende (bestimmt!)?
1h02min: Der Weg am Strand - die Kamera (Totale) schwenkt mit, die beiden Wanderer erreichen nie das Bildzentrum, immer ein bißchen zu weit rechts. Sie laufen hinterher, ohne Erfolgsaussicht. Bis zum Gegenschwenk: Viel zu schnell verschwinden sie links aus dem Bild - sie haben was verpasst, so scheint es - und setzen ihren Weg unbeirrt fort.
Fan: Schuld? Er leitet den Verkehr so abwesend, und dann der Autounfall seiner Angebeteten. Die rote Jacke des Konkurrenten verschwindet.
In allen Episoden: Erinnerungen und der Umgang mit ihnen:
-Selbstmord (Sehnsucht nach dem Vergessen)
-Das Treffen mit der Erinnerung an den Freund auf der Parkbank
-Das Einprägen des unentstellten Antlitzes der Verehrten vor der Blendung
1h21min: traurige Ironie: Die Einäugige und der Blinde im vielleicht schönsten Bild des Films - der Rosengarten!
Yakuza-Boss auf der Parkbank, daneben die Frau im roten Kleid.
1h23min: Das dritte Paar in roter Natur.
Der Gesang der Einäugigen begleitet den Blinden auf seinem Heimweg: "Alle Mädchen werden schön, wenn sie verliebt sind!"
Der Hut fliegt davon, die Sicherheitsleine wird zum Fallstrick - und wieder kein Zeichen einer Erinnerung.
Der Herbst beginnt, die Blätter sind rot - die Leiche des Blinden, ermordet (aus Eifersucht?), sein Blut wird vom Asphalt gewaschen.
Die Wanderer, stilisiert zu Heiligen - umgeben von einem leichten Lichtschimmer -, die Frau, wieder allein auf der Parkbank, wartend, schon wieder, die Einäugige am Strand, ohne Musik.
Die Wanderer ziehen die letzten verbliebenen roten Blätter mit ihrem Seil mit - hinaus in die Winterlandschaft.
Wieder am Ort der Erinnerung: das gebrochene Versprechen. Eine Mahnung daran. Doch das Versprechen scheint eingelöst - die Bindung durch das Seil ist zur tatsächlichen "Bind"-ung geworden.
Im Anschluß die Flucht, das Seil ist nicht mehr nötig, die Liebenden nehmen sich bei der Hand.
Und doch, das Seil rettet vor dem Sturz!