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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!" - Filmforen.de - Seite 11

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"Wenn Wege kleinen Kreisen gleichen, kann nichts mehr vorwärts geh'n!"


327 Antworten in diesem Thema

#301 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 16. Juni 2004, 13:35

(13. Juni 2004 | DVD: Special Edition (US) | englisch | daheim)

Gleich mache ich mich wieder der Ketzerei schuldig. Es herrscht ja durchaus weitverbreitet die Meinung vor, dass dieser "dritte Teil" der beste sei. Den Pokal würde ich aber dennoch an seinen direkten Vorgänger vergeben, glaube ich jedenfalls...

Natürlich, Leone hat seine handwerklichen Fähigkeiten tatsächlich perfektioniert. Selbst "$2" weist da noch ein paar Unzulänglichkeiten auf, die den Filmfluss gelegentlich etwas stören. Hier dagegen nutzt der Film die Möglichkeiten seines Formates voll aus (das Cinemascope, welches sich neben epischen Panorama-Shots ja in erster Linie für Detailaufnahmen zu eignen scheint, wie uns Leone hier eindrucksvoll beweist - wieder dieser schnelle Wechsel zwischen den beiden Extremen, jetzt noch pointierter eingesetzt) ohne dabei in dieselben Fallen zu tappen, die vor allem "$1" doch ziemlich schadeten.

Etwas schwächer aber erscheint mir die Montage der drei Handlungsstränge: Hier stört doch, dass der Film oft ziemlich lang bei einem Strang verweilt, um dann nur ein kurzes Intermezzo eines anderen zu zeigen, und gleich darauf wieder zu wechseln. Irgendwie hemmt das den Erzählrhythmus etwas. Oder es ist die beträchtliche Laufzeit, die man leicht um 20 Minuten hätte entschlacken können, wenn man auf so manche Anekdote aus dem Leben des "Häßlichen" verzichtet hätte - auch das hätte dem Film sicherlich nicht geschadet.

Nichtsdestotrotz, der Wucht seiner Erzählung tut das keinen Abbruch. Das ist spätestens dann gewiss, wenn sich am Ende die drei Protagonisten in einem steinernen Ring gegenüberstehen, sich aufmerksam mustern, die Augen zusammenkneifen, die Hand in der Nähe ihres Revolvers verweilen lassen, zum anderen Gegner blicken, an einer Zigarre ziehen, sich den Hut zurechtrücken, wieder den Blick schweifen lassen, immer schneller gegengeschnitten werden, der Schnittrhythmus scheinbar mehrere Minuten lang Zeit hat, zu kulminieren, um sich dann in einem peitschenden Schuß entladen zu können.

#302 djmacbest

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Geschrieben 24. Juni 2004, 22:49

(14. Juni 2004 | DVD (D) | deutsch | daheim)

Zitat

-Ich les dir mal das Programm für heute abend vor.
-Ja nu mach mal!
-Oje, es gibt ein Harfenkonzert!
-Ein Hafenkonzert?
-Nicht Hafen, Harfen. Das ist so ein Gartenzaun, wo man reingrapscht.

Zitat

Und wenn ihr nochmal kommt, dann gibts mal richtig Haue... mit dem Stühlchen auf die Schnauze!

Damit ist alles gesagt. B)

#303 djmacbest

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Geschrieben 24. Juni 2004, 22:54

(14. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | OmU | Neues Gabriel 1, München)
Regie: Joel & Ethan Coen

Ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits unterhielt das Gesehene ganz vorzüglich, ist nett skurril und so weiter, andererseits gerät es mir auch an einigen Stellen zu albern.

Nichtsdestotrotz: Tom Hanks in seiner besten Rolle (ich mag den sonst nicht so, muss man dazu wissen), unglaublich tolles Spiel mit den Vocalstücken im Soundtrack, welche in ihren Texten dem Filmgeschehen immer einen Schritt voraus sind und überdies den unterschiedlichsten Genres - von Country bis Hip Hop - angehören und damit noch dazu eine rückwärtige Zeitreise vollziehen: Angefangen mit Hip Hop, bis man dann im Abspann einen Song hört, der auch "O Brother Where Art Thou?" entsprungen sein könnte.

Achja, wenn die paar doofen Fäkalwitzchen nicht wären, wäre ich sogar sehr zufrieden. So nur fast. Reicht ja auch.

#304 djmacbest

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Geschrieben 24. Juni 2004, 22:59

(15. Juni 2004 | DVD (US) | OmeU | daheim)

Der größte Fehler des Films ist es, seinen McGuffin (McCoffin) viel zu früh - oder sogar überhaupt - aufzulösen. Der Sarg war ein so schönes Symbol, bis er dann so platt missbraucht wurde.

Das nahm der ganzen Geschichte leider viel von ihrer Mystik.

Und, ja, irgendwie hat sich sehr viel mehr als die Erinnerung an diese - zugegeben gar nicht so große - Enttäuschung bei mir eingebrannt. Und, dass ich Franco Nero mal wieder klasse fand.

Der wird nochmal geguckt. Bisher schrumpft er nämlich in der Erinnerung, und das kann ich so nicht ganz glauben...

#305 djmacbest

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Geschrieben 24. Juni 2004, 23:03

(16. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | englisch | Royal A, München)
Regie: Sam Raimi

"Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen."

Bleibt bloß noch die Frage, wie Goethe schon etwas von diesem unglaublichen Film wissen konnte...

Psssst... Sperrfrist bis 30.6. (Bitte den Link vor dem 30.6. also nicht verbreiten. Danke.)

#306 djmacbest

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Geschrieben 24. Juni 2004, 23:07

(17. Juni 2004 | DVD: Double Feature (US) | englisch | daheim)

Zitat

-Do you have dryed bat-blood? Jellied spiders? Dead-Man's hair?
-We don't have these things in the house. We're vegetarians!

Gerade eine Liebe zu Vincent Price entdeckt. Der Mann ist (zumindest in einer Komödie) göttlich!

#307 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:06

(18. Juni 2004 | DVD | OmeU | daheim)
Regie: Chor Yuen

(Es gibt 39 Filme nachzutragen. Daher möge man mir etwas kürzere Einträge verzeihen.)

Die konsequent durchgehaltene Weichzeichner-Ästhetik mag ja beim Vorgänger ("Intimate Confessions...") noch einen gewissen Reiz ausgeübt haben, hier wird das Ganze langsam etwas lästig. Auch die Rachestory musste einer komischen Beziehungskiste weichen, was auch deutlich weniger Pläsier bereitete. Achja, dafür gabs diesmal waschechte Softporno-Szenen. Toll. Bei zierlichen Chinesinnen, die sich nicht unter den Achseln rasieren, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Alles in Allem wirklich nicht der Hit, nein.

#308 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:11

(19. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)
Regie: Adam Simon

Immo meinte dazu, dass es etwas verdächtig ist, wie sehr der Film bemüht ist, die ganz große Wahrheit über die behandelten Filme zu vermitteln. Mag sein.

Dennoch: Absolut großartig ist das Konzept, einem Dokumentarfilm über diverse Horror-Klassiker genau die richtige Atmosphäre einzuhauchen, ihn mit creepy Musik zu unterlegen und aus den "geklauten" Filmsequenzen gemeinsam mit den zeitgenössischen Nachrichtenausschnitten und den exklusiven Interviews tatsächlich eine Dramaturgie zu montieren. Auch bemerkenswert, wie in den Interviews die Einstellungsgrößen variieren, man zB Romero mal in der Detailaufnahme seiner Augen zeigt, ein anderes Mal aber aus gemütlicher Entfernung am Schreibtisch, je nach Kontext.

Mag sein, dass "American Nightmare" inhaltlich zu sehr auf dem Anspruch der "wahren Interpretation" beharrt - formal ist das aber außerordentlich umgesetzt.

PS: Joe Dante, der wirklich zu jedem Kriegsgreuel ein Witzchen reißen musste, machte mir irgendwie Angst.

#309 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:20

(19. Juni 2004 | DVD | deutsch | daheim)

Die vollkommene Abkehr von allen Konventionen des Subgenres.

Das manifestiert sich in der Schneelandschaft, die die flirrende Hitze der mexikanischen Grenzregion ersetzt. Im wortkargen Protagonisten, der durchaus dem Prototypen entspricht - bis dann klar ist, dass er einfach gar nicht mehr reden kann. In der sehr ambivalenten Zeichnung desselben, wenn er jemanden eben nicht zum Duell fordert, sondern seine Rachetaten ganz knapp am Gesetz vorbei begeht. Im Antagonisten, der dem Protagonisten natürlich sehr ähnlich sein muss.

Und dann im Schluss natürlich.

Dazu las ich gestern im Italowestern-Buch des Schnitt-Verlages einen recht interessanten Punkt. Dass es im Italowestern eben nicht mehr der Held sei, der am Schluss gewinnt, sondern eben derjenige durch seinen finalen Sieg erst zum Filmhelden wird. "Clint Eastwood habe mit der Lüge einer Welt aufgeräumt, in der der Held zum Glück auch der beste Schütze ist; stattdessen ist der beste Schütze der Held." Hier dagegen läuft es ja irgendwie doch anders.

Nichtsdestotrotz frage ich mich, ob "silenzio" auch ohne seine Pointe noch diese Bekanntheit erreicht hätte...

#310 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:25

(21. Juni 2004 | DVD | deutsch | daheim)

Unabsichtlich den nächsten Corbucci nachgelegt.

Naja. Spaßig eben, wie immer. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Steht in erster Linie der Vollständigkeit halber hier. ;)

#311 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:36

(21. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | OmU | Mathäser 7, München)

Ich habe lange versucht, eine Kritik zu schreiben, und inzwischen eigentlich aufgegeben. Vielleicht sehe ich mir den Film auf dem FFF nochmal an und schreibe dann darüber, mal sehen.

Jedenfalls ist das in meinen Augen keineswegs das Meisterwerk, von dem man so gerne liest. Wer "Sympathy for Mr. Vengeance" kennt, weiß eh ungefähr, was ihn erwartet. Nur dass "Oldboy" diesmal nicht mehr auf die emotionale Ausgrenzung seines Publikums setzt, sondern den Zuschauer wesentlich mehr involviert. Das klappt auch einwandfrei, der Schluß wirkt als Faustschlag in die Magengrube und überhaupt alles was so dazugehört. Der Hauptdarsteller ist großartig, wirklich, da freue ich mich jetzt schon auf ein Wiedersehen.

Aber "Oldboy" leidet dafür an einer Art Überinszenierung: Klar gibt es da ganz tolle Einstellungen (der Kampf im Flur seines Gefängnisses und die Parallelfahrt, zB), aber auch furchtbar alberne Spielereien (Freeze Frames, eingeblendete Pfeile o.Ä.), die irgendwie nur den Zweck zu erfüllen scheinen, cool wirken zu wollen. Und genau das muss der Film nun wirklich nicht. Wirklich schade drum, hätte man das nur gelassen...

#312 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:40

(22. Juni 2004 | Kino: Pressevorführung | englisch | Filmmuseum, München)

Sehr interessante Geschichte (und orientiert sich tatsächlich strukturell etwas an "Mulholland Drive"), auch äußerlich ansprechend umgesetzt, besonders die Toneffekte sind fantastisch gelungen. Dumm nur, dass der Narration im letzten Drittel etwas die Puste ausgeht und der Film sich in ein paar Wiederholungen ergeht. Nichtsdestotrotz durchaus ganz ansehnlich.

Ausführlicher...

#313 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:48

(23. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)

Hmm. Wieder so ein Film, der es mir verdammt schwer macht, etwas Sinnvolles darüber zu schreiben. Sehr kurzweilig ist das Gebotene ja, daran gibt es keinen Zweifel.

Und dennoch, diese permanente Unentschlossenheit zwischen einer politischen und sozialen Aussage und reinem Unterhaltungskino machte mir schwer zu schaffen. Zumal die propagierte (und ÜBERDEUTLICHE) Aussage doch schon ziemlich platt präsentiert wird (und überdies noch dazu eine ziemlich handzahme ist).

Alles in Allem weiß ich nicht so recht, was ich von dem Streifen halten soll. Als reiner Unterhaltungsfilm funktioniert er prima, aber schon als ernstzunehmender Subgenre-Beitrag stößt er ein kleines bißchen an seine Grenzen...

#314 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 11:56

(24. Juni 2004 | DVD | englisch | daheim)

Hinsichtlich seiner Kulissen nochmal eine gute Portion opulenter als der Corman-Kollegenfilm auf der Rückseite der DVD. Dafür aber auch etwas professioneller, etwas weniger charmanter Trash, offensichtlicher eine ernstzunehmende Komödie.

Besonders fein fand ich jedenfalls den Ofen in der Küche, den ein unübersehbares Radioaktivitätssymbol ziert. Achja, und Vincent Price, wenn er mit weinerlicher Stimme (nachdem die Witwe, deren Gatten er unlängst ermordete, sich ohne Bezahlung der Bestattung aus dem Staub gemacht hatte) zum Besten gibt: "Is there no morality left in this world?"

#315 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 12:05

(26. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 2, München)

Kurzfristig angedacht, eine ausführlichere Kritik zu schreiben. Gedanken verworfen.

Grund: "Spartan" ist zwar ein durchaus packender Thriller, der - dankenswerterweise - mal wieder ohne großes Tamtam auszukommen versteht und stattdessen mit Val Kilmers Figur einen interessanten und sorgfältig ausgearbeiteten Protagonisten ins Feld führt, bleibt aber trotzdem über weite Strecken bemerkenswert leer. Erst im letzten Drittel hebt er seine Handlung auf eine politische Ebene, welche dann aber, grade in Anbetracht des vorherigen Unterhaltungsanspruchs, doch etwas aufgesetzt wirkt, obwohl sie durchaus zündet.

Neben der interessanten Identifikationsfigur bot "Spartan" aber tatsächlich auch optisch einige Auffälligkeiten. So spielt Mamet in seinen Bildern sehr gerne mit den verschiedenen Ebenen, allerdings ohne dafür groß den Fokus auszurichten. Vielmehr deutet er auch in den unscharfen Bildbereichen gerne mal an und bereitet vor, setzt auf Bewegung im Bildhintergrund und lenkt damit nicht selten vom eigentlichen Aufmerksamkeitszentrum ab. Gut möglich aber, dass dieser Effekt nur im Kino bei entsprechender Nähe zur großen Leinwand auftritt, wer weiß.

Jedenfalls ein recht vielversprechender Einstieg zum Filmfest München.

#316 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 12:14

(26. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 2, München)

Und gleich der erste Kandidat für einen Verriss.

Ein Film, der mit seinem ach so großen Anspruch nonstop hausieren geht, der was ganz Besonderes sein will. Dabei erzählt er eine relativ haarsträubende Thriller-Handlung vor dem Gewand irgendeiner kirchlichen Nazi-Verschwörung und kann eigentlich bloß durch seine Hauptdarsteller glänzen. Vielleicht mag Howie den ja (;)), aber mir war der viel zu pretentious und - ja - einfallslos.

Egal, ist ja erst der zweite Film gewesen.

#317 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 12:18

(26. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 5, München)

Nicht annähernd so manipulativ und marktschreierisch wie Kollege Moore. Äußerst empfehlenswert, wirklich.

#318 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 12:25

(26. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 2, München)
Regie: Billy Ray

Faszinierendes Regiedebüt, ohne Zweifel. Wie Billy Ray hier permanent die Erzählung-im-Film durch entsprechende Szenen zum Film selbst werden lässt, also zur Realität erhebt, das ist schon äußerst geschickt gemacht.

Erst am Schluss löst sich dann alles auf, in Traumbilder, Ideen, Fantastereien, Wünsche und einfach irgendwie kindlichen Übermut - wäre da nicht dieses eiskalte Kalkül des Protagonisten (übrigens von Hayden Christensen tatsächlich bemerkenswert gespielt), das einen immer ein klein wenig an der irgendwie sympathischen Fassade zweifeln lässt.

Überhaupt, mal wieder ein Film, der seine eigene Identifikationsfigur nicht nur genüßlich langsam ins Verderben führt, sondern sogar den anfänglich positiven Eindruck von ihr noch nachträglich demontiert. Sehr packend erzählt - und dabei ist doch nichts wirklich passiert...

#319 djmacbest

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Geschrieben 10. Juli 2004, 12:36

(27. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 2, München)

Godards Neuer kommt, wie zu erwarten, äußerst kryptisch daher.

In drei Teile splittet er seinen Kommentar zum zeitgenössischen Kriegsgeschehen (das zumindest ist unverkennbar), inhaltlich wie auch formal.

Zu Beginn, "Hell", steht nur eine Montage aus verschiedensten Kriegsszenen, dokumentarische mit fiktionalen Aufnahmen vermischt, und eine Frauenstimme, welche das ganze mit einem Gedicht (o.Ä.) begleitet. Teil 2, "Purgatory", wartet dagegen am Ehesten noch mit einer Handlung auf, aber auch nur an der Oberfläche. Bei näherer Betrachtung sind es auch hier wieder Splitter, Eindrücke, die Godard zum Besten gibt, auch von sich selbst. Etwas forciert erschien mir aber hier vor allem seine Gedanken zum Medium Film, welche nicht so recht reinpassen wollen, da "Notre Musique" ja eher ein politisches Anliegen zu verfolgen scheint, als ein rein kulturelles (wobei die Grenze da natürlich erstmal definiert werden müsste, das ist auch klar). Erst Teil 3, "Paradise", versöhnt da wieder: Die hier vorgetragene Vision vom himmlischen Paradies, vom Nachleben, schafft es tatsächlich, die vorangehenden Sequenzen etwas verständlicher erscheinen zu lassen. Wenn man sieht, wie das Mädchen in irgendeinem Waldstück an einem Zaun entlanggeht, an dem bewaffnete Soldaten patrouillieren, schließlich einen Eingang findet, sich "zur Ruhe setzt", das Paradies irgendwie auch entdeckt, dann macht alles vorhergehende Sinn.

Kein Sinn, den man in Worte fassen kann (bzw. zumindest ich nicht), aber ein gefühlter Sinn.

#320 djmacbest

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Geschrieben 25. Juli 2004, 10:48

(27. Juni 2004 | Kino: Filmfest München 2004 | englisch | MaxX 2, München)

Hier

#321 djmacbest

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Geschrieben 04. Oktober 2004, 15:08

Um mein Filmtagebuch mal wieder etwas zu beleben:

-27.6.04 Goodbye, Dragon Inn
-27.6.04 Girl With A Pearl Earring
-28.6.04 Garfield
-28.6.04 Hiroshima, Mon Amour
-28.6.04 Bad Santa
-29.6.04 Z Channel: A Magnificent Obsession
-29.6.04 God is Brazilian
-29.6.04 Zombie and the Ghost Train
-30.6.04 Incense
-30.6.04 The Heart is Deceitful Above All Things
-30.6.04 Vakuum
-1.7.04 Der Neunte Tag
-1.7.04 Incident at Loch Ness
-1.7.04 The Exiles
-1.7.04 Los Angeles Plays Itself
-2.7.04 Te Doy Mis Ojos
-2.7.04 Leningrad Cowboys Go America
-3.7.04 L'Histoire de Marie et Julien
-3.7.04 Last Life in the Universe
-3.7.04 Die Konferenz
-3.7.04 Los Guantes Mágicos
-3.7.04 Ana y los Otros
-7.7.04 Adaption
-8.7.04 Aguirre - Der Zorn Gottes
-8.7.04 The Stepford Wives
-10.7.04 Nosferatu - Phantom der Nacht
-12.7.04 The Clearing
-12.7.04 Cabin Fever
-13.7.04 Frightmare
-14.7.04 De-Lovely
-19.7.04 Traumschiff Surprise
-22.7.04 One-Armed Swordsman
-22.7.04 Haute Tension
-23.7.04 My Sassy Girl
-25.7.04 Giu la testa

Jetzt müsste noch eine beachtliche Liste von schätzungsweise 60 Filmen (inkl. dem halben Fantasy Film Fest) folgen, über die ich nicht Buch geführt habe, aber da verspüre ich im Moment wenig Lust auf einen Nachtrag. Also mach ich einfach bei den aktuelleren Sachen weiter. Vielleicht vervollständige ich die Liste mal, bzw. trage zumindest das ein, was mir noch einfällt. Vielleicht aber auch nicht. ;)

#322 djmacbest

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Geschrieben 04. Oktober 2004, 15:27

(28. September 2004 | Kino | deutsch | Mathäser 6, München)

Irgendwie stellt sich jetzt bestimmt die Frage, warum ich mein Filmtagebuch ausgerechnet mit diesem Film wieder aufleben lasse. Beziehungsweise drängt sich vor allem der Verdacht auf, dass ich einer der Hundertschaften bin, die diesen Film über den grünen Klee loben und diese seltene Ansicht mit der Welt teilen wollen. Oder - etwas unwahrscheinlicher - ich bin ein unverbesserlicher Querulant, der das "Meisterwerk in spe" vollkommen verreißt, um sich zu profilieren.

Anyway: Das hätte was ganz Großes werden können, davon bin ich überzeugt. Die Szenen im Bunker sind grandios, Bruno Ganz spielt sich die Seele aus dem Leib und überhaupt erkennt man da in Ansätzen ein gar nicht mal so unmutiges Projekt.

In Ansätzen. Warum um alles in der Welt musste man sich denn wieder auf das Genre "Kriegsfilm" versteifen? Bzw. gar auf das Subgenre "naturalistischer Zweitweltkriegsfilm"? Ich will damit nicht sagen, dass ich über den zweiten Weltkrieg nichts mehr hören will, ganz und gar nicht. Aber, hey, Bombeneinschläge, mit Handkamera gefilmt. Schreiende und umfallende Soldaten. Kinderleichen. Verdreckte Front-Lazarette. Kalkulierte Schockwerte, wohin das Auge blickt.

Armin Müller-Stahl hat es mit seinem - sicherlich nicht besseren, wohl aber ehrlicheren - CONVERSATION WITH THE BEAST vorgemacht, wie man die Gräuel des WWII auch ohne Bumsfallera und andere "bedrückende Kriegsbilder" verdeutlichen kann. Und auch Oliver Hirschbiegel kann das. Wenn Bruno Ganz den schizophrenen Hitler immer zwischen lieber Onkel und besessenem Diktator schwanken lässt, ihn vollkommen unberechenbar spielt und es dabei sogar noch schafft, beim Zuschauer einen Hauch Sympathie für diese dämonisierte Gestalt zu evozieren, dann ist das neu.

Die Schlachten-Szenen im Gegenzug könnten ausgelutschter und einfallsloser nicht sein: Man suhlt sich hier in einem Naturalismus, der bei SAVING PRIVATE RYAN vielleicht grade noch erschüttern konnte, inzwischen aber sogar schon in Fernsehproduktionen zu finden ist, und bemüht dabei Klischee um Klischee. Aber klar, der Film sollte ja Oscar-tauglich sein.

Das wäre ein reiner Bunker-Film mit 50 Minuten kürzerer Lauflänge auch gewesen - und obendrein nicht langweilig.

#323 djmacbest

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Geschrieben 04. Oktober 2004, 15:58

(1. Oktober 2004 | Kino | englisch | Museum-Lichtspiele 4, München)

Kaum wieder im Filmtagebuch, schon ein Film, zu dem mir nichts einfällt, und ich trotzdem darüber schreiben will. Seltsames Gefühl, wirklich.

Es liegt bestimmt nicht daran, dass ich COLLATERAL als "leer" empfunden hätte - oder als überladen, was mitunter das gleiche Gefühl bewirken kann.

Begeisterung machte sich jedenfalls nach dem Kinobesuch breit, auch wenn ich diese Begeisterung nicht so recht fassen kann. Klar, Cruise hat man schon schlechter gesehen, das Drehbuch setzt die zurückhaltenderen Stellen mit optimalem Timing und weiß im Gegenzug auch, wann es wieder Zeit für etwas Action wird, und die Kamera hat mich in einigen Einstellungen an Christopher Doyle bzw. Wong Kar-Wai erinnert, was ja auch alles andere als ein Nachteil ist. Und doch, all dieses war es nicht, was mich wirklich begeistert hat. Das fand ich "nur" sehr gut. Und dann die Stelle mit dem Koyoten. Kryptisch, und ein wenig ein Fremdkörper im Film - der überraschenderweise für mich als magic moment funktioniert.

Ein Rätsel. Überhaupt erscheint mir der ganze Film als recht komplex, trotz des geradlinigen Plots.

Da sind so einige Sachen drin: Die Stadt, die Mann immer wieder auffällig in den Mittelpunkt rückt. Die Verkehrsmittel (das individuelle Taxi, welches beinahe dem ganzen Film als Schauplatz dient, überlässt der Metro die Rolle als Ort der Entscheidung). Und der Koyote eben: Tom Cruise, klar, so wird das ja auch montiert. Aber ein bißchen eben auch Jamie Foxx, der Einzelgänger, der kein typischer Taxifahrer sein will, das alles nur part time macht - und damit eben doch wieder dem Klischee gehorcht.

Isolation und Einsamkeit inmitten von Menschen, das symbolisiert hier wohl die Metro. Oder ich assoziiere sie nur damit, auch möglich. Hier ist der Platz für einen ungestörten Showdown, eine hemmungslose Schießerei, für das Fallenlassen der letzten Heimlichkeiten. Cruise zeigt sich hier unverblümt als eiskalter Killer, trägt seine Waffe offen vor sich her. Zuvor, selbst in der überfüllten Disco, taktierte er noch, nutzte die Räumlichkeiten. Jetzt aber ein reines Instinktwesen, jeglicher Rest Vernunft ist wie weggeblasen. Aber, für soviel Emotion ist Platz: die Angst, allein zu sterben.

Ein ziemlich pessimister Blick auf westliche Großstadtkultur, der Plot um den Auftragskiller mit Mengenrabatt-trächtigem Großauftrag ist da nur Fassade. Das ist gar nicht so sehr Los Angeles, der Schauplatz wäre austauschbar. Und doch betont die Kamera immer wieder die Stadt, zeigt sie in der Vogelperspektive: austauschbar, Hauptsache groß. Die Illusion von Übersichtlichkeit.

Das sind alles nur Gedankenfetzen und Assoziationen, nichts weiter. Los Angeles plays itself - auch so ein Einfall, den ich nicht ganz begründen kann.

#324 djmacbest

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Geschrieben 06. Oktober 2004, 22:52

(4. Oktober 2004 | Kino: Pressevorführung | OmU | Neues Gabriel 1, München)

Die SZ-Kritik zu "Big Fish" spricht darüber, wie der Umgang mit der menschlichen Erinnerung in letzter Zeit immer wieder Stoff für große Hollywood-Produktionen ist. "The Forgotten" hat das Thema dann auch gleich im Titel - und eigentlich nur da...

Zu Beginn ist das alles tatsächlich noch interessant: Da entwirft der Film - ob bewusst oder unbewusst - eine Antithese zu Cronenbergs "Spider". Während "Spider" die Flashbacks seines Protagonisten als subjektive und damit nicht verlässliche Erinnerungs"form" entlarvt und ihn sich gleichzeitig an ein Notizbüchlein klammern lässt, welches wohl auch nur für ihn selbst als Tagebuch zu erkennen ist, gibt "The Forgotten" vor, Erinnerungen objektivieren zu können. Neben den Flashbacks, die sich hier als einzig zuverlässige (sowohl "haltbar" als auch unfehlbar) Erinnerungsdarstellung präsentieren, steht ebenfalls wieder das Klammern an Memorabilia. Julianne Moores Charakter verbringt täglich mindestens eine Stunde vor der Kommode ihres verstorbenen Sohnes, hält seinen Baseballhandschuh und seine Mütze in der Hand, blättert in Fotoalben und schaut ihre Familienvideos - dabei immer seinen Namen wiederholend, als könne sie ihn dadurch zurückbringen. Als ihr diese Erinnerungsstücke schließlich genommen werden, fürchtet sie auch um die Bilder in ihrem Kopf.

Soweit, so anspruchsvoll. Was jetzt - nach ungefähr 20 Minuten Film - beginnt, ist wohl bei den Machern von "Akte X" durch das allererste Raster gefallen. Eine hanebüchene Story um experimentierfreudige Ausserirdische und vertuschende Regierungsorganisationen sorgt nicht einmal dafür, die einfallsfreie Inszenierung zu kaschieren. 70 Minuten Langeweile also, mit immerhin einem guten Schauspieler und keinem Tiefgang. Dabei fing alles so hochphilosophisch an, was das ganze Debakel nur noch schlimmer macht.

Genug geschrieben über den Käse...

#325 djmacbest

    lässt sich doch nicht öffentlich als Satire beschimpfen!

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Geschrieben 04. November 2004, 22:35

(2. November 2004 | DVD | englisch | daheim)

"Dirty Harry 3", wie er im Volksmund heißt, kann mich doch tatsächlich wieder mal zu einem Tagebucheintrag animieren. Nicht, weil der Film so ein Meisterstück wäre, oder auch besonders schlecht. Nee, gute Seventies-Reißer-Kost, rein vom Unterhaltungswert ein Fetzchen hinter den beiden Vorgängern.

Absolut putzig finde ich aber die kläglich gescheiterten Versuche, diesen Teil der Reihe mal weniger reaktionär rüberkommen zu lassen, was jedes einzige Mal nach hinten losging. Oder es ist Absicht so, wie auch immer. Auf jeden Fall der Part des Films, der am meisten Spaß macht.

Wenn man schon dachte, die fadenscheinige Trennung zwischen "guter und böser Selbstjustiz" aus Teil 2 ließe sich nicht mehr so leicht toppen, dann dürfte man hier positiv überrascht werden. Die Gruppe von Hippie-Terroristen, die der Plot als Bösewichter auffährt, sind nicht nur grandios inkohärent und stockdämlich, sondern natürlich auch eigentlich keine echten, "ehrbaren" Terroristen, weil nur hinter schnödem Mammon her. Dass einer von ihnen ein sadistischer Vietnam-Veteran ist, muss man eigentlich nicht gesondert erwähnen, wenn man schon auf die Inkohärenz hinweist.
Dann, Clints neuer Partner: Eine Frau! Da gab es wohl ein paar Kritiken, die den beiden Vorgängern den sexistischen Umgang mit der höchst phallischen Magnum .44 vorgeworfen haben und dass es sich überhaupt um ach so chauvinistische Machwerke handle (man denke an Clints sexsüchtige Nachbarin aus Teil 2!)... Entweder versuchte man nun solche Reaktionen durch die Einführung einer weiblichen Protagonistin zu vermeiden (was ohne Zweifel scheiterte), oder man nahm es gelassen und mit Humor, weswegen man es schlicht auf die Spitze trieb. Königlich auf jeden Fall die Szene, in der sich Harry von seiner neuen Partnerin erstmal eine Freudsche Deutung seiner Männlichkeitsrituale und -symbole anhören muss. Und auch die Tatsache, dass er sie bis zum Schluß, selbst nachdem sie sein Leben gerettet hat, für eigentlich unfähig hält und selbst nach ihrem Tod eben nicht das übliche "Eigentlich war sie gar nicht so schlecht", sondern lediglich ein paar sadistische Rachegelüste übrig hat, dürfte diversen Feministinnen ordentlich gestunken haben...

#326 djmacbest

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Geschrieben 09. März 2005, 13:17

DEATH WISH 3

Yeah! B)

Karl Bronson bringt ganze Hundertschaften von Großstadt-Punks um die Ecke. Den bösen Handtaschenräuber mit großkalibrig-phallischer Schusswaffe in den Rücken schießen, nen Oma-Belästigerer abstechen oder gleich nen wütenden Revoluzzer-Mob mit ner Zweitweltkriegs-MG wegrattern. Das ist gute Polizeiarbeit, sach ich. Achja, nen erzreaktionären Cop bekehrt er bei der Gelegenheit gleich noch zum, äh, noch reaktionäreren Cop. Ein Menschenfreund eben. Und der krasse Bösewicht ist ein sommersprossiger Milchbubi mit Hasenzähnen und einer Frisur, die irgendwo zwischen arisch und invertiertem Irokesen anzusiedeln ist. Und weil er ne kugelsichere Weste trägt, kriegt er's am Schluss mit der Panzerfaust. Das Leben kann so einfach sein. Immerhin ist es kein Deutscher oder Russe. Aber viele böse Schwarze gibt es. Das ist ja auch schon mal was wert.

Fazit: :wildfive:

#327 djmacbest

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Geschrieben 23. März 2005, 09:25

SILENTIUM

"Es ist nicht komisch, wenn ein Mensch stirbt". Eine der besten Überschriften über eine Filmkritik (SZ) seit langem.

Denn so lustig SILENTIUM auch ist, immer wieder mal nimmt er sich die Zeit, dem Zuschauer schmerzhaft vor Augen zu führen, über was er eigentlich gerade lacht. Neben all der Morbidität, die durchaus mal durchschimmert, gibt es bei einem Mord oder einer Vergewaltigung einfach nichts zu lachen. Und damit man danach nicht mehr zu schnell in die Komödie zurückfindet, sind entsprechende Sequenzen auch immer etwas länger, als man das gewöhnt ist: Wenn einer mit einer Plastiktüte erstickt wird, dann dauert das. Der Mann leidet. Lange. On-Screen.

Und der Humor selbst? Die Witze und Sprüche erwachsen aus der Situation, sind nicht gestellt. Brenner ist ein Zyniker, ein unverbesserlicher. IHM darf alles egal sein und er darf Witze darüber reißen. Keiner der Kalauer - von denen es durchaus reichlich gibt, das will ich gar nicht bestreiten - dient nur einem schnellen Lacher.
Doch Kalauer prägen eigentlich nicht das Bild des Films. Mit perfektem Timing werden hier Possen inszeniert, die sich einfach unmöglich nacherzählen lassen und ihre Auflösung gleich einer Melodie finden: So endet eine ausgedehnte Verfolgungsjagd nicht nur jäh sondern auch reichlich skurril, das Lachen hierauf entspannt, nach dem Spannungskino davor - und dafür musste kein Protagonist einen coolen One-Liner reißen, obwohl er es natürlich trotzdem tut. Und dann sind da noch die Scherzlein, die einem wohl erst Tage später auffallen werden: Als Brenner fragt, wer denn die ermordete Frau sei, bekommt er vom zuständigen Gendarm die lapidare Antwort "Die Ding". Der Abspann enthüllt erst, dass zum vorher durchaus bekannten Nachnamen "Ding" tatsächlich der Vorname "Di" gehörte... Oder selbige hat zuvor wilden Sex auf einer Werkbank mit eingebauter Kreissäge, die Arbeitsfläche rutscht dabei ständig hin und her. Ihr Abgang sieht ähnlich aus.

Ein wenig zwanghaft sind sie schon, allesamt. Brenner als ewiger gescheiterter Rebell ist nur das offensichtlichste Beispiel, einer, der sein eigenes Kreuz tragen muss und wortwörtlich schon am ersten Türrahmen damit hängen bleibt.

(...)

Ein schöner Schluss für diesen Eintrag fällt mir grade nicht ein... Egal, you got the picture.

#328 djmacbest

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Geschrieben 15. April 2005, 00:17

DEAR FRANKIE

Naja... ordentlicher Kitschbrocken von einem Film, klar. Der Vorspann ließ mich auf einen "Problemfilm mit Kindern" tippen... Damit hatte ich ziemlich recht.

Schön daran: Emily Mortimer konnte mir bereits den ansonsten doofen 51st STATE versüßen. Gerard Butler halte ich auch für schwer unterschätzt, woran natürlich auch seine Rollenauswahl schuld ist. Manchmal fand ich auch sehr toll, wie im Film mit der Taubheit des Jungen umgegangen wurde, indem einfach der Score ausblieb, wo er gemäß unserer (oder zumindest meiner) Sehgewohnheiten einfach hätte kommen müssen. Und dann noch der Schluß, der zwar für alles Platz lässt, ohne deswegen wirklich das Happy End zu liefern.

Achja. Das klingt nach viel. Ist es nicht.
Ein flachstmöglich zusammengeschustertes Drehbuch voller stümperhafter Symbolik: Der taube Junge, der sich in Ermangelung dieses Sinnes und echter Erinnerungen an seinen Vater an greifbare Dinge klammert - das Relief eines Schiffes auf einer Wandfliese, eine Weltkarte voller aufgepinnter Fähnchen, ein Stein, ein selbstgebasteltes Seepferdchen... All das natürlich schmalzig ins Bild gerückt und als "wichtig" gebrandmarkt - Subtilität sollte man besser in anderen Filmen suchen. Und dann der Plot überhaupt... Vorhersehbar bis ins Detail, trostlos strukturiert. Apropos trostlos: Glasgow mag ja ein hässliches Loch sein, aber einen steinigen, verdreckten Küstenstreifen als "schönsten Fleck der ganzen Welt zu bezeichnen" geht irgendwie doch zu weit mit der unglaubwürdigen Bilderbuchromantik. Achja, selbige findet sich dann in kotzbrockiger Vollendung im Schlussbild: Mutter und Sohn, Arm in Arm, sitzen in der Abenddämmerung auf einem Bootssteg und schauen aufs Meer hinaus, wo irgendwo der perfekte Vater für den Jungen ist. Die Kamera zoomt aus, die Endcredits laufen ins Bild, ich schlag mir vor die Stirn.





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