And we all love ... the movies ....
#1
Geschrieben 01. Februar 2005, 02:27
Vor drei Tagen mit meiner Freundin im Kino gesehen. Ich wusste vorher überhaupt nichts über die Person Ray Charles, klar ab und zu mal ein paar Fernsehbilder gesehen, aber ich hätte ihm spontan kein Lied zuordnen können, habe aber bereits vorher viel über Jamie Foxx Leistung und über den Film an sich gehört, bin aber zuletzt von Hautnah enttäuscht worden und habe daher versucht mit gar keiner erwartungshaltung an den Film heranzugehen und ihn vollkommen unbefangen auf mich zukommen zu lassen.
Und was da kam. Gäbe es die eine entsprechende Traumszene nicht, so hätte man wirklich glauben können, dass man den echten Ray Charles vor sich sieht und er nicht "nur" von Foxx dargestellt wird. Was Jamie Foxx da an Schauspielkunst hingelegt hat ist wirklich oscarverdächtig, er sieht nahezu genauso aus wie Ray Charles, er verwendet exakt die Gesten die man von Ray Charles kennt, und ich wünschte mir den Film im O-Ton gesehen zu haben, da er auch sprachlich sehr nahe ans Orginal kommen soll, was natürlich nicht in die Übersetzung zu retten ist..
Der Film an sich bezieht sich vor allem auf die ersten 10 - 15 Jahre von Ray Charles Karriere und von seiner Kindheit, dem Verlust seines Bruders und seiner Erblindung und wie er damit umgeht. Auch die Schattenseiten werden nicht außen vorgelassen, sowohl seine Drogenprobleme werde schonungslos dargestellt, als auch seine beziehungsmäßigen Fehltritte.
Sehr interessant ist auch, dass man von einigen Songs die Entstehungsgeschichte mitbekommt, zumal man ja das wissen hat, dass alles auf wahren Begebenheiten beruht.
Man sieht in diesem Film einen Ausschnitt aus dem Leben eines außergewöhnlichen Mannes, der außergewöhnlich von Jamie Foxx dargestellt wird.
Ein Film, der nahezu keine Schwachpunkte hat.
Viele haben das Ende kritisiert, dass zu aprupt und zu hollywoodtypisch auf happy-end gemacht ist. Ich finde, dass Ende kommt genau zu dem Zeitpunkt wo man die Gefahr sieht dass wenn der Film so weitermacht wie bisher, dass er etwas langweilig werden könnte.
Und wenn einen das alles noch nicht überzeugt hat, den Film zu sehen, so sollte man allein wegen der Musik in den Film gehen. Sie nimmt einen einfach mit und unterstützt den Anspruch Ray Charles' einer der besten Jazz-Musiker zu sein bzw. gewesen zu sein, Ray Charles verstarb ja leider 2004. Jamie Foxx hat übrigens sämtliche Pianostücke im Film selbst und ohne Playback gespielt, was nicht wundern mag, zumal er ja nicht nur Schauspieler, sondern auch Musiker und Komier ist, der eine eigene Fernehsendung hatte und als Stand-Up Comedian angefangen hat, aber auch für einen Musiker ist es eine Leistung die Stücke blind zu spielen.
Alles in allem ein mehr als sehenswerter Film und ich muss dringend Aviator sehen, da ja überall behauptet wird, dass DiCaprio den Actor-Oscar sicher in der Tasche hat, aber ich kann mir nicht vorstellen dass seine Leistung besser ist als Foxx' Leistung.
Abschließend meine persönliche Wertung des Film: 10 / 10
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Filmtagebuch
#2
Geschrieben 01. Februar 2005, 06:23
DVD, O-Ton
Ganz allein auf der Insel gehen sie den ersten gelegten Hinweisen nach, bis der erste von ihnen stirbt und aus der Übung bitterer ernst wird.
Ist der Killer einer von ihnen? Ist es der Ausbilder? Oder eine mysteriöse dritte Person?
Diese Frage sorgt bis zum Ende für Spannung in diesem gut gemachten Serienkillerkrimi, der zwar kein Geniestreich wie Se7en ist, aber gut gemachte Unterhaltung bietet und mit Sicherheit ein Anrecht hat, gesehen zu werden, sofern man Fan des Genres ist. Die gelegten Fallen erweisen sich manchmal als recht kreativ und überaschend, manchmal wie im Falle der Zigarettenfalle leider als zu offensichtlich.
Die Insel als Handlungsort ist geschickt gewählt, so bleibt wedern den Protagonisten noch dem Zuschauer ein wirklicher Ausweg, man fühlt sich gefangen in der Isolation, die Spannung wird geschickt verdichtet.
Schade nur, dass in einem Film in dem eine Gruppe junger Profiler die Hauptrolle spielt, gar nicht so wirklich um Profiling geht. Natürlich am Ende wird vieles damit erklärt, aber die Suche nach dem wahren Killer spielt sich leider fast gänzlich ohne Profiling ab und geschieht wie so oft dadurch dass der Killer sich selbst stellt und erklärt wie er seine genialen Taten geplant und ausgeführt hat. Das ist leider ein Schwachpunkt des Filmes, der mich aber ansonsten doch überzeugt hat, zumal ich sehr, sehr wenig von dem Film erwartet habe, aber er ist es sicher Wert auf einem Videoabend oder auch so als Leih-DVD mal gesehen zu werden. Ein Pflichtkauf ist er sicher nicht, aber doch sehenswert.
Persönliche Wertung: 6 / 10 Beim ersten mal sehen sicherlich etwas mehr, vielleicht eine 7.5, allerdings ist es absolut unnötig den Film noch ein zweites Mal innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren zu sehen.
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Filmtagebuch
#3
Geschrieben 01. Februar 2005, 18:39
The Fisher King O-Ton DVD
Vor ein paar Tagen erst Ray gesehen und nun fängt König der Fischer mit Hit the road, jack an.
Tja was gibt es über diesen Film zu sagen ... für mich haben die Schauspieler den Film interessant gemacht, allerdings haben beide, sowohl Jeff Bridges als auch Robin Williams schon bedeutend besser Leistungen hingelegt.
Ein netter kleiner Film, der irgendwie nichts besonderes ist. Die Kamereinstellungen sind sehr ungeschickt gewählt, die ständigen Nahaufnahmen von unten irritieren ziemlich ...
Wer schon immer mal Robbie Williams nackt im Park rumhüpfen sehen wollte, sollte mal einen Blick riskieren.
Man könnte meinen er sei als eine Art Märchen für Erwachsene gedacht, aber dieser Funktion kommen Amelie und Big Fish wesentlich besser nach.
Persönliche Wertung 4 / 10
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Filmtagebuch
#4
Geschrieben 02. Februar 2005, 05:48
DVD
Zunächst ist zu sagen, dass man die Geschichte vom weinenden Kamel im Orginal mit Untertiteln kucken sollte. Die deutsche Synchro ist schlimmer als in jedem nachsynchronisierten amerikanischen Werbespot und erinnert zeitweise an Lord of the Weed. Und viel geredet wird in dem Film eh nicht.
Sicher in sehr interessanter Film. Allerdings kann ich den Hype der um ihn gemacht wird nicht ganz nachvollziehen. Er ist sicher nicht schlecht, auch wenn er auf Dinge wie Drehbuch, Handlung, Musik verzichtet und die Geschichte auch in 15 Minuten hätte erzählt werden können. Die zentrale Frage des Films ist eigentlich, ob man gut übers Frühjahr kommt.
Die Problematik des Film, dass von der Mutter verstoßene Kameljunge, spiegelt gewisse Strukturen in menschlichen Familien wieder.
Das Kameljunge versucht verzweifelt an die Zitzen der Mutter zu kommen, doch diese wendet sich immer wieder von ihm ab.
Auch die sanfte Gewalt durch die Mongolenfamilie hilft nicht wirklich weiter. Das Kameljunge beginnt zu weinen um seinen Gefühlen ausdruck zu verleihen, doch die Mutter lässt dies weiterhin kalt
Man besinnt sich auf ein altes Mongolenritual für das ein Musiker aus der Stadt gebraucht wird. Also werden die zwei Söhne der Familie, die höchsten 9 und 13 Jahre alt sind in die Stadt geschickt, um den Musiker zu holen.
Hierzulande kann man sich kaum vorstellen zwei Kinder in so jungem Alter einfach so in die Wildnis reisen zu lassen, drei Nächte im freien zu verbringen, aber in der Mongolei scheint dies etwas ganz normales und eher eine Art Ausflug zu sein.
Es ist lustig zu sehen, wie sehr sich die Kinder im Grunde doch überall in der Welt gleichen. Der jüngste sieht zum ersten Mal in seinem Leben einen Fernseher, und ist sofort von dem Wunsch besessen auch einen zu besitzen.
Der Film lässt sich sehr viel Zeit seine Geschichte zu erzählen. Alles ist sehr ruhig, geht sehr langsam von statten, so als ob die Zeit keine Rolle spielen würde. Ganz so wie es bei den Mongolen der Fall ist. Man fragt sich ob der Film ursprünglich eine Doku über eine Mongolenfamilie werden sollte und sich die Geschichte um das weinenden Kamel zufällig ergeben hat, oder ob das ganze von Anfang an so konzipiert war. Letzteres ist aber sehr unwahrscheinlich, da man so eine Begebenheit schlecht planen kann und dann auch alles hätte inszeniert werden müssen und damit wäre es keine Doku mehr.
Obwohl einige Szenen des Films tatsächlich nachgestellt wurden, wenn aus technischen Gründen eine direkte Aufzeichnung nicht möglich war, was aber natürlich nur bei den Familienszenen der Fall war, Kamele sind in dieser Hinsicht wenig kooperativ.
Trotz der Ruhe des Films wird er eigentlich zu keiner Zeit langweilig. Es macht Spass dem Ausflug der Kinder beizuwohnen und mitzuerleben, wie sie die große Stadt entdecken, die im Grunde auch nur eine Akkumulation von Zelten und einigen Hütten ist und zu verfolgen wie sich die Geschichte vom weinenden Kamel entwickelt, wie versucht wird, die beiden zusammenzuführen und ob die Zusammenführung schließlich gelingt.
Der Text des Liedes dass dazu gesungen wird, besteht übrigens nur aus den vier mongolischen Buchstaben für das Wort Kamel. Die Melodie ist nicht festgelegt und hängt von der Persönlichkeit des jeweiligen Kamels ab. Der Sänger muss sich in das Tier einfühlen und die "richtigen" Töne finden.
Ein netter kleiner Film über die Liebe und die Geborgenheit der Familie den man gesehen haben sollte.
Persönliche Wertung 7 / 10
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Filmtagebuch
#5
Geschrieben 02. Februar 2005, 21:22
Nur mal so zur Info
Werde mir gleich im CinemaxX Göttingen die monatliche Sneak ansehen, bin mal gespannt was da kommt. Letztes Mal lief New York Taxi ... der war in Ordnung für ne Komödie, ich bin kein all zu großer Queen Latifa Fan.
Komödien schneiden bei mir in der Regel immer schlechter ab, die letzte wirklich gute Romödie die ich gesehen habe war 50 First Dates, dem würde ich eine glatte 8 /10 geben, trotz Adam Sandler den ich eigentlich gar nicht mag, was aber wohl primär an seiner deutschen Synchronstimme liegt, die klingt so als würde er jeden moment einschlafen, was den Witzen natürlich nicht zuträglich ist. Im Orginal wird jeder Film mit ihm gleich nochmal um Längen besser. Im Zuge dessen muss New York Taxi 5 / 10 Punkten bekommen.
Vielleicht läuft heute Abend ja White Noise, ein Film um das Thema EVP, und eine Mischung aus The Ring und Ghost. Das Thema gabs gestern bei Domian. Der Trailer zum Film ist recht gruselig, vielleicht habe ich ja Glück.
Wobei die Sneaks letztes Jahr zugleich die Tiefpunkte des Kinojahres darstellten, angefangen mit "Das Haus der 1000 Leichen" und Jackie Chans ... ich weiß nicht mal mehr wie der hieß, bin dabei eingeschlafen.
Wobei es danach mit "Pieces of April", "Mambo Italiano", "Männer wie wir" und "Das Urteil - Jeder ist käuflich" ein wenig bis stark bergauf ging. Wir sind gespannt und ich werde berichten.
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Filmtagebuch
#6
Geschrieben 03. Februar 2005, 02:40
CinemaxX Göttingen | Sneak
Von den Kritikern hochgelobt kann ich dem Film nur wenig abgewinnen. Die lustigste Komödie Hollywoods der letzten Jahre? Definitiv nein. Ein amuröses Potrait eines Enddreißigers der sich fragt was für eine Bedeutung sein Leben eigentlich hat? Bzw. ein lustiger Roadtrip zweier Freunde vor der Hochzeits des einen? Schon eher.
Der Film hat zwar einige lustige Stellen, etwa als Miles ,der Weinfan, mitten in der Weinprobe feststellt, dass Jack Kaugummi kaut, oder als die Jack Miles Auto gegen einen Baum setzen will um seine Gesichtsverletzung erklären zu können und dazu das Gaspedal mit einem Stein beschwert und das Auto an seinem Ziel vorbeifährt und sich selbstständig macht, aber die lustigen Momente halten sich doch in Grenzen.
Der Film braucht eine gute Viertelstunde um in Fahrt zu kommen und dann passiert zwar etwas, das Tempo ist aber eher gemächlich, stellenweise zu gemächlich, aber alles in allem angemessen.
Der Roadtrip ist kein wirklicher Roadtrip, die Liebesgeschichte berührt einen auch nicht so wirklich, lediglich Miles bietet in seiner erschreckenden Normalität Raum für Identifikation.
Ich denke Personen, die altersmäßig dichter an den Akteuren dran sind, werden dem Film mehr abgewinnen können.
Für mich war es nette Unterhaltung, dank CinemaxX Card konnte ich den Film umsonst sehen, aber alles andere als ein Highlight.
Ob ich ihn mir auf DVD anschaffe ist fraglich, vielleicht gewinnt der Film in der Orginalfassung etwas, wobei die Synchro alles in allem in Ordnung war, aber ich bin halt O-Tonfan.
Nachtrag: Also wo ich mir so andere Meinungen des Films durchlese, gewinne ich dem Film auch immer mehr positive Aspekte ab und er ist sicher auch gut, und der Regisseur versteht sicher sein Handwerk, aber es gibt viele Filme, die durchs hinterher drüber reden besser erscheinen als man sie eigentlich beim Betrachten empfunden hat. Und Sideways gehört bei mir zu dieser Kategorie, während des Kuckens ist einfach der Funke nicht übergesprungen.
Persönliche Wertung : 5 /10
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Filmtagebuch
#7
Geschrieben 04. Februar 2005, 04:50
The Aviator CinemaxX Göttingen
So heute habe ich das vermeintliche Meisterwerk Scorseses endlich sehen können.
Zunächst durch Trailer auf den Film aufmerksam geworden, hat er mich nicht die Bohne interessiert. Dann kamen die Golden Globes und die Oscarnominierungen und es war klar, ok einen Film der für 11 Oscars nominiert ist sollte man zumindest mal gesehen haben, gerade wenn man eh jede Oscarverleihung kuckt und von daher auch ganz gerne weiß worum es geht. Deswegen finde ich es auch sehr schade, dass Million Dollar Baby wohl nicht vor Ende Februar starten wird, man bedenke nur mal, dass House of Sand and Fog jetzt erst bei uns anläuft ... irgendwas läuft da falsch.
Aber zu Aviator: Ich muss sagen: Großartig. Ganz großes Kino. Perfekt inszeniert, an dem Film stimmt fast alles. Die Geschichte ist interessant, der Hauptcharakter auf seine Art faszinierend, die Ausstattung, der Score, die Kameraeinstellungen, die FX, die angenehm im Hintergrund bleiben.
Leonardo DiCaprio liefert hier seine vermutlich beste Leistung seit What eating, Gilbert Grape ab, schade dass er dies in dem Jahr tut, in dem er gegen einen Jamie Foxx als Ray keine Chance auf einen Oscar hat. Aber mal ehrlich, DiCaprio ist sicher ein guter Schauspieler, allerdings konnte ich mich nie wirklich mit ihm anfreunden. Ich habe ihm nie eine erwachsenen, reifen Darsteller abgenommen, er sieht einfach trotz seiner 31 Jahre noch viel zu jugendlich aus. Das macht es einem zu Anfang auch etwas schwer ihm das Alter abzunehmen, doch später mit Schnäuzer bzw. Vollbart gelingt dass schon wesentlich besser. Er spielt wirklich so gut, dass man ihm die Rolle des Hughes voll und ganz abnimmt. Doch der Grund warum er gegen Foxx eigentlich verlieren muss, ist dass man trotz allem immer noch den Schauspieler DiCaprio vor sich sieht, währrend man bei Ray denkt Ray Charles vor sich zu haben und denkt nicht eine Sekunde hier nur einen Schauspieler zu sehen.
Aber DiCaprio vermag es sehr gekonnt und ich möchte fast schon sagen auf Weltklasseniveau den Regiesseur und Unternehmer Howard Hughes, eine Person für die Geld keine Rolle zu spielen scheint, erfüllt von Visionen und geplagt von Ticks und Zwängen darzustellen und glaubhaft rüberzubringen.
Auch sonst wird von schauspielerischer Seite viel geboten, die Nebenrollen strotzen nur so vor Stars. Sei es Alec Baldwin als Präsident von PanAm, Willem Dafoe als Reporter, Jude Law als ... ich weiß gar nicht mehr als was. Cate Blanchet als Kathrine Hepburn hat mir nicht so wirklich zugesagt. Das liegt allerdings in erster Linie darin dass ich Kathrine Hepburn den ganzen Film über mit Audrey Hepburn verwechselt habe, wie mir jetzt gerade bewußt wird. Ja bei den Klassikern habe ich noch akuten Nachholbedarf ... hm, na ja auch wenn sie mich nicht so wirklich angesprochen hat, ihre Leistung steht außer Frage. Kate Beckinsale als Ava Gardner kann wie immer absolut bezaubern und geht voll in ihrer Rolle auf, ebenso John C. Reilly.
Auch vom Optischen her wird einiges geboten, die Flugzeugszenen und besonders der Absturz der X-11 sind wirklich brillant, generell findet man bei den Flugzeugszenen viele schöne Kameraeinstellungen, zu erwähnen wäre hier auch noch der Zoom aus dem Cockpit von DiCaprios Gesicht heraus auf die gewaltige Hercules.
Trotz seiner fast drei Stunden Länge langweilt der Film zu keiner Zeit, lediglich gegen Ende hat er einige Länge. Allerdings ist der Einstieg auch etwas problematisch, man wird sofort Mitten ins geschehen geworfen und hat zunächst überhaupt keine Ahnung wen man da vor sich hat, wenn man noch nie was von Howard Hughes gehört hat, was bis Aviator vielen Deutschen so gegangen sein dürfte, man erwartet zunächst ein paar Rückblenden, doch diese bleiben aus. Aber dadurch dass man mitten rein geworfen wird kommt der Film auch anders als der gestern gesehene Sideways sehr schnell in Fahrt und man merkt eigentlich gar nicht, wie die Zeit vergeht. Auch das Ende hat mir persönlich gefallen, für mich kein typisches Hollywoodkitschende, sondern ein Ende, welches dem Film angemessen ist.
Interessant sind auch die kleinen Details in dem Film. So bekommt Hughes im Restaurant blaue Bohnen serviert und landet mit seinem Flugzeug statt in einen grünen Kohlfeld in einem blauem. Aviator ist nicht nur ein Film über Howard Hughes sondern auch ein Film über die frühen Tage Hollywoods und die Entwicklung und anfänglichen Probleme. Diese Farbverfälschungen sollen eine Anspielung und die technischen Probleme und Entwicklungen dieser Jugendtage sein, ich bin mal gespannt ob ich bei nochmaligem kucken noch andere solcher Details finde.
Weiterhin interessant ist, dass es eignetlich so gut wie keine Szene ohne DiCaprio gibt. Er ist immer präsent und trägt den gesamten Film. Ich kann mich eignetlich nur an eine Szene erinnern wo er Hepburn im Studio absetzt und die daraufffolgende Szene spielt ohne ihn.
Alles in allem ein wirklich großartiger, guter Film. Gute Filme sind heutzutage aber nicht unbedingt eine Seltenheiten. Persönlich fehlt mir noch das letzte Etwas. Das Etwas das Filme wie Fight Club, Gladiator, Herr der Ringe oder Der Pianist bei mir hatten. Daher bekommt der Film von mir eine
Persönliche Wertung 9.5 / 10
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Filmtagebuch
#8
Geschrieben 04. Februar 2005, 07:21
DVD OmU
Ich liebe diesen Film. Ich habe ihn gerade zum ersten Mal gesehen und es ist wohl einer der schönsten Liebesfilme, die ich bisher gesehen habe, wenn nicht gar der schönste.
Er ist so herrlich unverkrampft, unverbindlich. Romantik pur ohne jegliche Art von Kitsch. Keine Liebesgeschichte in einer Komödie verpackt sondern einfach eine ehrliche Liebesgeschichte. Hat wohl damit High Fidelity vom bisherigen Spitzenplatz verdrängt
Er, der Amerikaner, auf dem Weg nach Wien um seinen Flug nach Hause nach Amerika am nächsten Morgen um 9:30 zu bekommen und sie, die Franzsösin, auf dem Weg heim nach Paris. Im Zug kommen sie ins Gespräch und verstehen sich auf Anhieb, beide und auch der Zuschauer spühren, dass da eine Verbindung ist. Das Gefühl das man hat, wenn man jemand völlig fremdes kennenlernt und sofort feststellt dass man mit ihm auf einer Wellenlänge ist. Doch dann kommen sie in Wien an und er muss aussteigen, ihre Wege trennen sich. Doch er überredet sie, ebenfalls auszusteigen, eine "Zeitreise aus der Zukunft" zu unternehmen, und den restlichen Tag und die Nacht bis zum nächsten morgen mit ihm zu verbringen, bis er zum Flughafen muss und dann weiter nach Paris zu fahren. Sie lässt sich drauf ein und so erkunden die beiden Wien bei Tag und bei Nacht und kommen sich dabei näher.
Und dieses sich näher kommen ist einfach herrlich umgesetzt.
Anfänglich ganz schüchtern versucht man sich über Q & A etwa kennenzulernen, im Plattenladen in der Hörkabine steht man nebeneinander hört der Musik zu und kuckt sich immer wieder an und verlegen wieder weg, der erste Kuss in der Gondel vom Riesenrad und das einfache, unverbindliche dahinschlendern durch Wien, an der Donau, durch den Park, über einen Friedhof, durch einen Club und sich dabei auf einer Ebene unterhalten, die man nur mit sehr wenigen Menschen im Leben hat.
Ein großartiger Film. In ihm gibt es so gut wie keine Musik, nur die Hintergrundgeräusche Wiens, die Hintergrundmusik in einem Club, die Ruhe des Parks, der Verkehrslärm Wiens bei Nacht. Der Film lebt vor allem durch die wunderbar ehrlichen Dialoge und durch das herrliche Spiel der beiden Hauptakteure miteinander. Auch wenn die anfängliche Schüchernheit bald von einem ersten Kuss durchbrochen wird, dem auch immer mal wieder ein Kuss folgt, so sind es doch immer wieder schüchterne, zurückhaltende Gesten, wie etwa zärtlich das Haar des anderen berühren, ein sanftes an die Taillie fassen, mit denen sie beide zeigen, dass da doch mehr ist, als sie sich als rationale Erwachsene eingestehen wollen. Sowas ist für mich Romantik.
Und das macht den Film für mich aus. und deswegen kann ich ihm jeden nur ans Herz legen.
Persönliche Wertung: 10/10
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Filmtagebuch
#9
Geschrieben 07. Februar 2005, 03:25
50 first dates, DVD
Before Sunrise war ein Liebesfilm. Einer der funktionert, packt und einen auf einer sehr persönlichen Ebene anspricht. Die Figuren sind absolute Identifikationsfiguren.
Sowas ist bei einer typischen inszenierten Hollywood Romantik-Komödie natürlich selten der Fall. Meistens ist mindestens einer der Hauptcharaktere auf eine gewisse Art und Weise ziemlich abgedreht (wie z.B. Ben Stiller in fast jedem seiner Filme) und alles wirkt irgendwie aufgesetzt. Meistens funktioniert die Liebesgeschichte nicht wirklich, bzw sie lässt einen kalt und berührt einen nicht wirklich und die Autfteilung ist meistens viele Witze in der ersten Hälfte und das bisschen was an Story da ist in der zweiten Hälfte, wo dann dafür die Witze abflachen und die "finalen" Jokes meistens nur unlustig sind.
So ist auch mein Bild von der typischen Hollywoodkomödie weswegen ich diesen Filmen immer sehr skeptisch gegenüberstehe und sie von fast allen Filmgenres zu denen gehört, zu dessen DVDs ich in der Videothek als letztes greife.
So hatte ich auch 50 erste Dates ewig bei mir im Regal stehen, und dieser Film ist auch noch mit Adam Sandler, den ich absolut unlustig finde und den ich einfach nicht mag. Was allerdings vermutlich zu 85% an seiner deutschen Synchronstimme liegt, bei der man immer das Gefühl hat, dass er gleich einschlafen würde. Im Orginal ist jeder seiner Filme um Längen besser, also mein Tipp für alle, unbedingt auf englisch kucken, zur Not mit ebenfalls englischen Untertitel, da braucht man zwar 5 Minuten Eingewöhnungszeit, aber danach ist man einfach dankbar für die orginalen Stimmen, Witze und Dialoge.
So kam es dann eines Nachts dass ich irgendeinen Film zum Einschlafen kucken wollte und meine Wahl auf 50 erste Dates fiel.
Tja und was soll ich sagen, nach den knapp über 90 Minuten war ich nicht ein Stück mehr müde, sondern hellwach und selig, diesen wirklich wunderschönen Film gesehen zu haben.
In dem Film stimmt irgendwie alles. Sandler und Barrymore spielen wunderbar zusammen, und zwar kann niemand auf der Welt aus Sandler einen guten Schauspieler machen, aber in diesem Film spielt er am oberen Ende seines Könnes.
Wunderbar mit den schönen Landschaften Hawaiis in Szene gesetzt stimmt auch die Optik dieses Films, sowohl die menschlichen als auch die tierischen Nebendarsteller, die in erster Linie für die Witze zuständig sind, kommen an und sind dann auch wirklich lustig.
Und vor allem die Liebesgeschichte funktioniert. Zwar kann man sich nicht wirklich vorstellen, wie eine Beziehung in dieser Konstellation in der Realität funktionieren würde, aber man fängt schon an Nachzudenken. ob man dass auch für seinen Partner tun würde, oder wenn man keinen hat, ob man dies für eine Person, die man liebt tun würde, mit allen Schwierigkeiten die es mitsichbringt. Und wer darauf für sich selbst mit Ja antworten kann, der muss wahrlich aufrichtig lieben.
Sean Astin spielt hier übrigens einen muskelbepackten Dummkopf, der so absolut ziemlich das Gegenteil von Sam aus HdR ist, und ich muss zugeben ich habe ihn auch beim heutigen zweiten sehen als Sean Astin erkannt, als mir jemand sagte, dass er es ist. Auf jeden Fall ein sehr sehenswerter Film und jeder kann sich nur wünschen dass er ebenfalls Menschen um sich hat, die wenn einen Lucys Schicksal ereilen würde, dass gleiche für einen tun würde, wie es ihre Familie und Henry Roth tun.
Alles in allem gibt es für diese unterhaltsame, funktionierende, romantische Komödie eine
Persönliche Wertung von 8.5 / 10
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Filmtagebuch
#10
Geschrieben 07. Februar 2005, 14:31
DVD OmU
langweilig. ich bin ein effektverwöhntes kind der 90er jahre. vielleicht liegt es daran dass mich mad max rein gar nicht anspricht. man merkt dem film in jeder einstellung an, dass er ein low-budget streifen ist.
eigentlich sieht man nur ständig autos und motorräder auf irgendwelchen straßen im grünen rumfahren.
die ereignisse, die max mad werden lassen geschehen erst relativ zum ende des films und bis dahin geschieht nicht viel.
im prinzip wird hier nur ein charakter aufgebaut. daher hoffe ich mal dass die nächsten teile mehr bringen. Mehr Handlung, mehr Action und vor allem mehr postapokalyptische atmosphäre ... denn die hab ich nun weiß Gott nirgends gesehen, einfach ein film im hinterland australiens, aber Apokalypse? Nirgends zu sehen.
Dieser streifen enttäuscht schlussendlich auf ganzer Linie. Dialoge sind in diesem Film wohl auch etwas, was das Budget gesprengt hätte. Den zweiten Teil werde ich mir trotzdem in der Hoffnung auf Besserung auch noch ansehen.
Fazit: Liebloser Actionstreifen mit jungem Mel Gibson den man nicht gesehen haben muss.
Persönliche Wertung: 2/10
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Filmtagebuch
#11
Geschrieben 09. Februar 2005, 01:30
The Man Who Sued God DVD
Das Fischerboot des Fischers Steve Myers wird von einem Blitz getroffen und zerstört. Da es sich um höhere Gewalt, also Gottes Werk handelt, weigert sich die Versicherung zu zahlen.
Also beschließt der ehemalige Anwalt Myers Gott bzw. die Weltreligionen zu verklagen, da sie als Gottes Repräsentanten die Verantwortung tragen.
Um nicht zahlen zu müssen, muss die Kirche beweisen, dass Gott nicht existiert.
Die Story hat mich interessiert und ich war auf ihre Umsetzung gespannt. Als teuflisch lustige himmlische Komödie angepriesen war schon vor Filmbeginn klar, dass der Film sicher nicht übermäßig lustig sein wird, was er auch nicht wirklich ist.
Leider dauert es sich ziemlich lange bis es zum Gerichtsverfahren kommt, die Geschehnisse vorher sind zwar eigentlich relativ trivial, können aber trotzdem interessieren und unterhalten und man ist immer gespannt wie es wohl weitergeht.
Die Gerichtsverhanldung selbst ist dann durchaus interessant gestaltet und das Ende ist in Ordnung. Wer die Idee hinter dem Film interesant findet, sollte ihn sich ansehen.
Fazit: Durchaus interessanter Kirchen-Gerichts-Film der zu unterhalten weiß und den man sich ruhigen Gewissens ansehen kann.
Persönliche Wertung: 5 / 10
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Filmtagebuch
#12
Geschrieben 10. Februar 2005, 04:38
DVD OmU
Eine Geschichte über Aids, Homophobie und Homosexualität. Als der Anwalt Andrew Beckett von seiner Firma gefeuert wird, hält er seine Homosexualität für den einzigen Grund für diese Kündigung und er verklagt seine Firma.
Doch niemand will den Aidskranken Andy verteidigen, bis sich schließlich der homophobe Joe Miller der Sache annimmt.
Währrend Joe seine Vorbehalte Schwulen gegenüber währrend des Verfahrens nach und nach ablegt verfällt Andy zusehends.
Ein starker Darstellerfilm der voll und ganz zu überzeugen weiß. Hanks und Washington spielen absolut oscarreif und die Geschichte weiß zu bewegen. Der Film baut eine Atmosphäre auf die einen fesselt und bietet ein sehr starkes Ende. Kurz nach der ersten Sichtung eines Film sind meine Eindrücke immer sehr ungeordnet, daher denke ich, nach dem nächsten Betrachten des Films etwas mehr schreiben zu können, aber es bleibt der Eindruck einer bewegenden Geschichte die wundervoll erzählt wird.
Fazit: Wunderbarer Darstellerfilm, den man gesehen haben sollte und der trotz aller Tragik ein gutes Gefühl hinterlässt.
Persönliche Wertung: 8 / 10
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Filmtagebuch
#13
Geschrieben 17. Februar 2005, 23:49
Finding Neverland CinemaxX Göttingen
Soweit ich mich zurückerinnern kann, ist dies der erste Film den ich in einem Multiplexkino gesehen habe, bei dem währrend des Abspanns von 100 Leuten 98 auf ihren Plätzen geblieben sind und nicht gleich aus dem Kino stürmten, wie es eigentlich sonst auch bei guten Filmen Gang und Gebe ist. Allein das sagt schon einiges über die Wirkung des Films aus, der sich scheinbar niemand entziehen kann.
Johnny Depp spielt den Autor Sir James Matthew Barrie, welcher Theaterstücke schreibt. Sein aktuelles Stück hat gerade Premiere und es ist gelinde gesagt ein Reinfall, also macht er sich tags darauf wie immer auf Ideensuche für ein neues Stück. Er arbeitet immer im Park wo er Bekanntschaft mit der Familie Davies macht. Sylvia Davies (Kate Winslet) zieht ihre vier Söhne nach dem Tod ihres Mannes alleine auf.
Die Jungs sind zwischen 5 und 15 und lernen den ideenreichen James bald lieben, der sich in ihre Welt begibt, mit ihnen spielt, sie in seine Phantasiewelt mitnimmt und sich von ihnen ihre eigene zeigen lässt.
Doch der zweitälteste, Peter weigert sich mit in diese Phantasiewelt zu kommen. Er verkraftet den Tod seines Vaters nicht. Er ist verschlossen und denkt Erwachsene würden nicht so sehr trauen wenn sie jemanden verlieren und dass es für sie nicht so schmerzhaft sei, eben weil sie erwachsen sind. Daher möchte er so schnell wie möglich erwachsen sein und verschließt sich den Träumereien und Vorstellungen die die Kindheit ausmachen.
Durch ihn und die ganze Familie inspiriert erfindet James Barrie Peter Pan, den Jungen, der nie erwachsen werden will, auch gewissermaßen als eine Therapie für Peter. James verbringt sehr viel Zeit mit der Familie Davies ohne dass er und Sylvia sich äußerlich näher kommen. Seine eigene Ehe ist schon länger erfroren, man schläft in getrennten Schlafzimmern, beide sind mit falschen Erwartungen in die Ehe gegangen. So wird James immer mehr ein Teil der Familie Davies und für die Kinder neben ihrer Mutter zu wichtigsten Bezugsperson. Doch währrend eines gemeinsamen Ausflugs aufs Land auf dem Peter allmählich beginnt seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und selbst ein Stück aus einem Akt schreibt, bekommt Sylvia einen Hust- und Schwächeanfall. Wie sich herausstellt ist sie schwerkrank ....
Wer die Tendenz hat, bei emotionalen Filmen ab und zu eine Träne zu vergießen, sollte bei diesem Film definitiv Taschentücher mitnehmen, gerade das Ende ist sehr emotional und so schön der ganze Film vorher ist, so traurig ist er auch. Der Film hat Gott sei dank kein typisches Hollywood Happy-End, sondern ein sehr gutes, dem Film angemessenes Ende, dass die Wirkung des Films noch einmal intensiviert.
Der deutsche Titel ist meiner Ansicht nach vollkommen daneben, wenn gleich das Original auch schwer zu übersetzen ist, aber Finding Neverland ist im Prinzip die Grundaussage des Films. James Barrie sucht und findet sein Nimmerland, Sylvia ihres, Peter seins und sogar die böse Schwiegermutter findet ihr Herz.
Währrend des Films habe ich richtig Lust bekommen, demnächst mal wieder Hook zu sehen, den ich auch schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen habe, und in dem wie auch in Finding Neverland Dustin Hoffman mitspielt.
Gesehen habe ich bis jetzt vier von fünf Oscar-Best-Picture-Filmen, in den Genuß von Million Dollar Baby werde ich wohl nicht mehr kommen vor dem 28. Jamie Foxx verdient wie mehrfach erwähnt den Oscar für seine Darstellung von Ray Charles, Martin Scorsese hat mit Aviator ebenfalls ganz großes Kino hingelegt und kann von mir aus den Regieoscar für seinen Hochglanzfilm bekommen, aber, auch wenn er ihn vermutlich bekommen wird, den Oscar für den besten Film hat er definitiv aus meiner Sicht nicht verdient, denn dieser Oscar muss an Finding Neverland gehen.
Verglichen mit Aviator und Ray eher unscheinbar, was auch für Sideways gilt (die Nominierung habe ich bis heute nicht verstanden), aber dafür in seiner Wirkung und vor allem in seiner Aussage, die Botschaft die dem Zuschauer ganz unaufdringlich vermittelt wird, wesentlich intensiver als die beiden anderen zusammen. Gerade bei der Geschichte um die Entstehung des Stücks Peter Pan bietet es sich an, den Fehler zu machen und zu viel Kitsch einzusetzen, doch stattdessen bedient er sich simpelster Methoden und vermittelt die Geschichte mit viel Feingefühl. Diese Vorgehensweise lässt den Film manchmal ein wenig zu ruhig wirken, aber dieses Gefühl kann sich im Endeffekt nicht wirklich durchsetzen. Man geht mit dem Gefühl aus dem Kino einen wundervollen, traurigen Film gesehen zu haben und macht sich über die Geschichte des kleinen Peters noch lange Gedanken und beginnt auch ein wenig über sich selbst zu reflektieren. Das ist für mich großes Kino. Größer als Aviator, obwohl dieser auf mich von der Aufmachung her größer wirkt, aber Glanz und Glamour ist halt nicht alles was zählt. Daher auch die höhere Wertung.
Abschließend muss ich vollkommen aus dem Kontext auf die Leistung der Kinder hinweisen. Sie sind absolut brillant auch ohne jeglichen Niedlichkeitsfaktor, allen voran Freddie Highmore als Peter Davies.
Und vielleicht findet ja nach diesem Film jeder von uns sein eigenes Nimmerland wieder...
Persönliche Wertung: 10 / 10
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Filmtagebuch
#14
Geschrieben 06. März 2005, 13:59
DVD
"In einer kleinen Siedlung am Rande Washingtons arbeitet die tschechische Einwanderin Selma (BJÖRK) an der Stanzmaschine einer Fabrik, um für sich und ihren 10-jährigen Sohn Gene (VLADICA KOSTIC) ein Auskommen zu suchen. Auch nach der Arbeit verdient sie sich mit kleinen Nebentätigkeiten Geld dazu, wenn sie nicht gerade mit ihrer Freundin Kathy (Catherine Deneuve) bei den Proben für eine Amateuraufführung von "The Sound of Music" ist. Denn Selma liebt amerikanische Musicals, und eine der wenigen Freuden, die sie sich gönnt, sind Kinobesuche mit Kathy. Nur Kathy weiß von ihrem traurigen Geheimnis: Selma leidet an einer angeborenen Sehschwäche und verliert langsam ihr Augenlicht
Davon allerdings ahnen Selmas Nachbarn, der Polizist Bill (David Morse) und dessen Frau Linda (CARA SEYMOUR), nichts. Liebenswürdig kümmern sie sich um die alleinerziehende Mutter und um Gene. Linda gibt an mit dem Geld, das Bill vor einiger Zeit geerbt hat, und von dem sie sich gerne schöne Dinge kauft. Doch eines Abends besucht Bill Selma in ihrem Wohnwagen auf seinem Grundstück und gesteht ihr in seiner Verzweiflung, dass von seinem Erbe schon längst nichts mehr übrig sei und dass die Bank bereits gedroht habe, ihm das Haus wegzunehmen. Selma teilt daraufhin auch ihr Geheimnis mit Bill.
Sie erzählt, dass sie ihren Lohn nicht nach Tschechien zu ihrem angeblichen Vater "Oldrich Novy" schicke, sondern spare, damit Gene an seinem 13. Geburtstag durch eine Augenoperation vor ihrem Schicksal bewahrt werde. Allerdings dürfe Gene auf keinen Fall vorher davon erfahren, sonst verschlechtere der Schock seinen Zustand so schnell, dass auch die Operation nichts mehr helfe. Bill und Selma versprechen sich gegenseitig, niemand von diesen Dingen zu erzählen.
In der Fabrik tut Selma alles, um den Anschein zu wahren. Sie betrügt beim Sehtest des Betriebsarztes (STELLAN SKARSGARD), indem sie die Reihenfolge der Buchstaben auf der Zeigetafel vorher auswendig lernt. Obwohl sie beinahe die Stanzmaschine ruiniert hätte, übernimmt Selma eine Sonderschicht nach der anderen: Sie weiß, ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, um das Geld für Genes Operation zusammenzubringen. Auch bei den Musical-Proben fällt es Samuel (VINCENT PATERSON), dem Regisseur, allmählich auf, dass Selma kaum noch ihre Markierungen trifft.
Schließlich macht Selma bei der Nachtschicht einen Fehler und zerstört damit die Maschine, so dass der ganze Produktionsablauf unterbrochen ist. Norman (Jean-Marc Barr), der Vorarbeiter, ist außer sich. Bedrückt geht Selma nach Hause. Dort wartet abermals Bill auf sie, der ihr erzählt, er wolle Linda nun die Wahrheit sagen. Doch heimlich beobachtet er Selma, wie sie ihren Lohn in einer Keksdose versteckt.
Am nächsten Tag wird Selma wegen der kaputten Maschine entlassen. Traurig geht sie nach Hause, an den Bahngleisen entlang. Jeff kommt ihr nachgelaufen. Auch er merkt nun, dass Selma nicht mehr sehen kann. Selma bittet ihn, sie am Nachmittag abzuholen, sie habe etwas zu erledigen. Daheim will sie das Ersparte holen, um es in der Augenklinik für Gene zu hinterlegen - doch die Keksdose ist leer. Selma geht hinüber zu Bill. Sie weiß, nur er kann das Geld genommen haben. Sie trifft auf Linda, die sie mit Vorwürfen überhäuft. Bill habe ihr erzählt, dass Selma versucht habe, ihn zu verführen, doch er habe sie zurückgewiesen und nun wolle sie sich rächen. Aber Selma hat Bill versprochen, die Wahrheit nicht zu erzählen, und geht nur schweigend in sein Zimmer hinauf. Dort sitzt Bill mit ihrem Geld, das er in seine leere Bankschatulle gelegt hat. Erneut bittet er sie, ihm es nur für diesen einen Monat zu leihen. Doch Selma weiß, sie muss den Arzt bezahlen und will das Geld an sich nehmen. Bill zieht seine Waffe. Linda eilt herbei, und Bill ruft, Selma wolle das Geld stehlen. Linda läuft hinaus, um Bills Handschellen zu holen. Da löst sich ein Schuss und trifft Bill in den Bauch. Linda flieht, um Hilfe zu holen. Bill fleht Selma an, ihm die Schande zu ersparen und ihn zu töten.
Es kommt zum Prozess und auf einmal spricht alles gegen Selma: Der Betriebsarzt bestätigt, dass sie beim Sehtest bestens abgeschnitten hat. Linda erzählt, wie Bill sie angefleht habe, als sie mit der Pistole über ihm stand. Auch die Tatsache, dass sie aus einem kommunistischen Land nach Amerika gekommen ist, spricht plötzlich gegen sie. Und als letzten Trumpf ruft der Staatsanwalt (ZELJKO IVANEK) Oldrich Novy (Joel Grey) als Zeugen auf, den alten Musicalstar aus Selmas Heimat, den sie als ihren Vater ausgegeben hatte, um Gene die Wahrheit über den Zustand seiner Augen zu ersparen. Nein, er habe diese Frau noch nie in seinem Leben gesehen, sagt Novy. Selma selbst schweigt zu all dem. Sie wird das Versprechen, das sie Bill gegeben hat, auch jetzt nicht brechen. Das Gericht verurteilt sie zum Tode.
Im Gefängnis bekommt sie Besuch von Kathy und von Jeff, die ihren Fall noch einmal neu aufrollen wollen, nachdem sie herausgefunden haben, wofür Selma das Geld wirklich brauchte. Die Chancen stünden gut für einen Freispruch. Doch als Selmas neuer Verteidiger sagt, sein Honorar belaufe sich auf genau die Summe, die sie in der Klinik eingezahlt hatte, verzichtet Selma endgültig auf ein Wiederaufnahmeverfahren..."
Meine Meinung zum Film
Diesen Film hat mir vor ein paar Jahren mal meine beste Freundin empfohlen, allerdings als schwere Kost, sie selbst musste nach dem Film erstmal ne Runde weinen meinte sei damals. Auch von anderen Leuten habe ich gehört dass sie von diese Film sehr erschüttert bzw. bewegt waren.
Nun habe ich ihn mir gestern Nacht zusammen mit nem Kumpel angesehen und kann nicht nachvollziehen, was genau diese starken Emotionen hervorgerufen haben soll.
Der Film ist ein sehr seltsames Musical. Wobei er nicht wirklich ein Musical ist.
Die Aussage dahinter lautet "man solle mit dem Herzen sehen".
Ich kann den Film hier nur in sehr groben zügen inhaltlich darstellen und vermutlich auch noch völlig falsch und ohne das wesentliche.
Es ist ein Film über Vertrauen. Über Schuld. Über Menschlichkeit und über Muttergefühle. Über richtig oder falsch. Über falschen Stolz. Auch über Blindheit.
Die Kamerafahrten sind sehr anstrengend, dass "normale Leben" (also der Großteil des Films) ist mit einer Handkamera gefilmt, und die Kamerfahrten und -einstellungen sind sehr anstrengend. Auch die Schauspieler sind blass und wenig geschminkt, die Farben alle sehr blass.
In einzelnen Passagen flüchtet Selma sich in ihre Traumusikalwelt in der die Menschen "auf einmal anfangen auf der Straße zu singen und zu tanzen", wo man dann normale Kameraeinstellungen hat und auch die Farben viel satter Wirken.
Ich weiß allerdings nicht ob diese gezwungene Trennung zwischen realer und Traumwelt so hätte sein müssen, da die Schauspieler schon ihren Teil dazu beitragen, dass es entsprechend rüberkommt.
Alles in allem weiß ich nicht wirklich was ich von dem Film halten soll... Björk ist schon seltsam.
Vermutlich muss ich den Film, noch zwei, dreimal sehen um ihn wirklich bewerten zu können.
Das Problem ist nur, dass es zig andere Filme gibt die ich lieber sehen würde und dieser Film für mich auch kein Film ist, den ich mit Freude ein zweites Mal sehen möchte.
Von daher wird dieser Film von mir wohl längere Zeit ewig unterbewertet bleiben.
All dies führt zu einer abschließenden
Persönlichen Wertung von 4.5 / 10
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Filmtagebuch
#15
Geschrieben 20. März 2005, 20:11
Serendipity, DVD
Nicht noch ein Liebesfilm ...
Was soll man zu diesem Film groß sagen ... Ein Liebesfilm, ein Film über das Schicksal, Vorherbestimmung, etc. Das ganze ist natürlich nicht ansatzweise tiefgründig, der Film weiß aber dennoch zu unterhalten.
Ich mag John Cusack sehr, aber natürlich ist High Fidelity der wesentlich bessere Cusack-Liebesfilm. Kate Beckinsale ist natürlich eine Augenweide und auch in diesem Film wieder sehr hübsch anzuschauen.
Liebesfilme sind generell nicht wirklich mein Fall und wenn ich diesen Film mit meinem persönlichen Liebesfilm Nummer 1 Before Sunrise vergleiche kommt er natürlich nicht ansatzweise mit. Weil es Dich gibt ist ein Liebesfilm sein, allerdings eine Komödie, weswegen ein Vergleich mit 50 erste Dates ebenfalls unangebracht wäre, aber auch dieser sagt mir deutlich mehr zu, obwohl ich die Hauptdarsteller von 50ED beide nicht sonderlich mag.
Alles in allem aber ein Film der sich sehr gut eignet, wenn man mit einer Frau einen Film kucken möchte und die Vorgabe "Kein Action sondern Komödie oder Liebesfilm" ist.
Fazit: Ein netter Film, über zwei Leute die sich treffen, absichtlich aus den Augen verlieren und den Rest des Films damit verbringen sich wiederzufinden. Zweisamkeit gibt es relativ wenig. Kann man sehen, muss man nicht.
Persönliche Wertung: 6.5 / 10
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Filmtagebuch
#16
Geschrieben 22. März 2005, 05:32
Fried Green Tomatoes, DVD
Grüne Tomaten ist sicherlich ein guter Film. Sicher ein großer Film. Vor allem aber ist er ein Film der durch wiederholtes sehen sicherlich noch dazugewinnt. Ich habe ihn vorgestern zum ersten Mal gesehen und fand ich gut. Es ist sicher nicht der beste Film aller Zeiten, wie man immer wieder hört, aber es ist ein guter Film. Und ich bin mir sicher, dass er mir besser gefallen wird, je öfter ich ihn sehe. Denn diesen Film kann man im Gegensatz zu Dancer In The Dark auch häufiger sehen.
Worum geht es in dem Film? In erster Linie um Freundschaft. Die übergewichtige Hausfrau Evelyn besucht zusammen mit ihrem Mann seine Tante im Altenheim. Die Tante kann Evelyn nicht ausstehen, also wartet sie außerhalb des Zimmers, währrend ihr Mann seine Tante besucht. Dort läuft ihr die 82jährige Ninny über den Weg, die geistig noch topfit ist und auch körperlich noch einen ganz guten Eindruck macht, auch wenn man ihr das Alter deutlich ansieht. Ninny erzählt Evelyn die Geschichte über die Freundschaft von Idgie und Ruth in den 30er Jahren.
Diese Freundschaft ist durch viele Schicksalschläge geprägt, in jungen Jahren stirbt ein Geliebter, Ruth wird von ihrem Mann geschlagen und er will ihr ihr Kind wegnehmen, Idgie und Ruth bekommen Probleme mit dem Ku-Klux-Clan, da sie in ihrem Restaurant, in dem es gebratene grüne Tomaten gibt, auch Schwarze bedienen, doch immer halten sie zusammen und ihre Freundschaft hilft ihnen durch jede Lebenslage.
Motiviert durch die Geschichte beginnt Evelyn selbst wieder neuen Mut zu fassen. Sie besucht Kurse um ihre Ehe zu beleben, denn ihr Mann kommt von der Arbeit heim, nimmt sich sein Essen und hockt sich vor den Fernseher um Baseball, Eishockey, Football, Baskettball, etc. etc. zu kucken, beide sind übergewichtig und ihre Ehe ist eigentlich nur ein Nebenher statt ein Miteinander. Evelyn beginnt Sport zu treiben, Abzunehmen und sich beruflich neu zu orientieren.
Dies sind die zwei grundsätzlichen Geschichten um die es geht, wobei die Geschichte von Idgie und Ruth eindeutig den Hauptteil des Filmes einnimmt und immer wieder in Episoden erzählt wird, wenn Evelyn Ninny besucht.
Die Geschichte von Idgie und Ruth ist sehr bewegend, eine Geschichte über Liebe, Tod, Freundschaft, Rassismus, sogar einen Mord, in deren Zentrum das kleines Cafe von Idgie und Ruth in Alabahma steht.
Ich möchte oder kann gar nicht so wirklich viel zu diesem Film sagen. Ich denke um wirklich etwas zu diesem Film sagen zu können, muss ich ihn nocheinmal sehen.
Das schöne an diesem Film ist aber, dass man ihn auch noch ein zweites Mal sehen möchte. Allein Jessica Tandy ist ein erneutes sehen schon wert, aber alle anderen Schauspieler legen eine erstklassige Leistung ab und bringen ihre Charaktere glaubhaft zur Geltung und man ist sofort gefangen in der Welt von Idgie und Ruth und man möchte manchmal aufspringen und einschreiten, man fiebert mit und freut sich mit den beiden. Aber auch Kathy Bates spielt absolut toll und obwohl sie überhaupt nicht dem gängigen Hollywoodideal, welches Masterson und Parker sehr wohl darstellen, entspricht, entwickelt man sehr rasch Sympathien für sie.
Man rätselt auch den ganzen Film ob Ninny eine von beiden, Ruth oder Idgie, selbst ist, oder ob die Geschichte nur ausgedacht ist (zumindest haben alle gerätselt mit denen ich gekuckt habe, mir war das eigentlich nach 10 Minuten relativ klar), aber die Frage an sich ist offen.
Währrend des Film kommen einem manchmal ziemlich verrückte Ideen, diese Ideen sollte man für's Ende des Films mal im Hinterkopf behalten, meine haben sich alle als wahr herausgestellt.
Und nicht vergessen : Es kommt nur auf die Sauce an ;-)
Fazit: Alles in allem ein Film den man gesehen haben sollte.
Sofort lieben muss man ihn sicher nicht.
Aber ich freue mich schon, wenn mir das nächste Mal gebratene grüne Tomaten serviert werden :-)
Persönliche Wertung: 7.5 / 10
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Filmtagebuch
#17
Geschrieben 26. März 2005, 20:35
DVD OmU
Before Sunrise war herrlich, wie ich weiter oben schon schrieb einer der schönsten Liebesfilme überhaupt. Und er hatte ein herrliches offenes Ende, jeder konnte sich selbst ausmalen wie und ob die Geschichte weitergeht.
Und jetzt eine Fortsetzung? Wieder nur Geldmacherei? Geht das? Darf man das?
Ja es geht wunderbar. Der Film wurde auch sicher nicht nur auf finanziellen Gründen gedreht, wobei man natürlich mit jedem Film Geld verdienen möchte, aber der erste Teil hat nicht wirklich viel Geld eingespielt, so dass die Fortsetzung nicht zwingend war.
Doch ich bin so dankbar dass es sie gibt.
Diesen Beiden möchte man einfach stundenlang zu hören. Der Film fängt quasi so an wie der letzte aufhörte, die Plätze und Orte die die beiden besucht haben bzw. besuchen werden, werden eingeblendet.
Wieder fühlt man sich wie ein kleiner Voyeur. Man spührt sofort wieder die Verbindung zwischen beiden und fühlt dass sie absolut auf einer Wellenlänge sind. Und so unterhalten sie sich wieder. Zuerst versuchen sie sich in halbwegs erwachsenem Gerede, unterhalten sich über ihre Berufe, über Jesses Buch.
Zum Glück werden sie ziemlich schnell wieder so herrlich unverkrampft locker, wie noch im ersten Teil, doch gerade diese Lockerheit führt die beiden noch enger zusammen und sie stellen fest dass sie beide nicht dass Leben führen dass sie sich vorstellen. Jesse ist nicht glücklich in seiner Ehe und Celine hatte nur Pech bei Männern und hat Romantik aus ihrem Leben im wesentlichen ausgeblendet.
Beide verfolgt diese Nacht vor neun Jahren heute noch und sie erinnern sich besser an diese eine Nacht, als an manche Jahre seitdem oder davor.
Und wieder hat der Film ein herrlich offenes Ende.
Eigentlich will man keinen dritten Teil, weil man Angst hat, dass das Thema irgendwann wirklich ausgelutscht ist, andererseits kann man scih nicht vorstellen, dass es je langweilig wird, den beiden zuzuhören und wünscht sich einen dritten Teil, allein um dies noch ein drittes Mal tun zu können.
Der Film ist gewissermaßen in echt Zeit gedreht. Wir sind in jeder Minute die die beiden sich sehen live dabei, was auch einmal dazu führt dass man sie schweigend durchs Treppenhaus begleitet, wobei diese Szene ähnlich süß ist, wie im ersten Teil die Hörkammer im Schallplattenladen.
Die beiden sind erwachsener geworden, reifer, aber auch beschwerter. Das unterscheidet den Film wesentlich vom ersten Teil. Es ist ein "mein Leben ist nicht was es sein sollte, und was wäre gewesen, wenn wir uns doch wiedergetroffen hätten".
Dieses ganze Szenario rechtfertigt schon einen zweiten Teil, denn der erste Teil an sich wird noch einmal gehörig ausgewertet.
Hätte der erste Teil für sich gestanden hätte das ganze auch eine "male fantasy" sein können. "Triff eine Franzsösin, schlafe mit ihr, und flieg am nächsten Tag wieder nach Hause". Eine schöne Nacht zwar, die beide bewegt hat, aber halt doch nur eine Nacht, die irgendwann wieder vergessen ist. Und Before Sunset zeigt, dass es etwas war, was beide wirklich verbunden hat, über Jahre hinweg, und dass diese eine Nacht in Wien, wirklich etwas besonderes, etwas lebensveränderndes war.
Das ganze unterstreicht der Song den Celine geschrieben hat, und den sie Jesse kurz vor Schluss auf sein Bitten hin vorspielt. Hier nocheinmal der Text:
Let me sing you a waltz
Out of nowhere, out of my thoughts
Let me sing you a waltz
About this one night stand
You were for me that night
Everything I always dreamt of in life
But now you're gone
You are far gone
All the way to your island of rain
It was for you just a one night thing
But you were much more to me
Just so you know
I hear rumors about you
About all the bad things you do
But when we were together alone
You didn't seem like a player at all
I don't care what they say
I know what you meant for me that day
I just wanted another try
I just wanted another night
Even if it doesn't seem quite right
You meant for me much more
Than anyone I've met before
One single night with you little Jesse
Is worth a thousand with anybody
I have no bitterness, my sweet
I'll never forget this one night thing
Even tomorrow, another arms
My heart will stay yours until I die
Let me sing you a waltz
Out of nowhere, out of my blues
Let me sing you a waltz
About this lovely one night stand
Ich weiß nicht ob der Film wirklich funktionieren kann, ohne den ersten Teil gesehen zu haben. Ich denke schon, allerdings wirkt der letzte Aspekt dann nicht so wirklich. Ich habe gestern Nacht beide Teile hintereinander gesehen und es war einfach schön.
Eine Fortsetzung, die im Prinzip das gleiche wie der erste Teil ist, aber doch so anders. Beide Filme sind großartig, beide Filme sind aber acuh irgendwo anders.
Und ebenso wie ich dem ersten Teil eine glatte 10 / 10 gegeben habe bekommt auch Before Sunset eine
Persönliche Wertung von 10 / 10
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Filmtagebuch
#18
Geschrieben 27. März 2005, 20:34
DVD OmU
Coffee and Cigarettes ist ein Episodenfilm. Er besteht aus 11 Episoden, die sich sowohl von der Länge und der Qualität unterscheiden, wobei auch die eher schlechteren Szenen (wobei das immer vom persönlichen Geschmack abhängt) noch weit über Durchschnitt sind.
Die Szenen stehen untereinander eigentlich in keinem Zusammenhang, weder von den Darstellern, noch vom Inhalt her.
Das einzige was die Szenen augenscheinlich verbindet sind Kaffee und Zigaretten. Überall wird geraucht und Kaffee getrunken, was das Zeug hält. Eine weitere Verbindung ist das schachbrettartige Muster dass ein Tisch in jeder Szene hat. Jede Szene spielt in einer Bar, einem Café, immer sind nur die zwei Protagonisten zu sehen (zu denen sich gelegentlich noch eine dritter Person hinzugesellt).
Man könnte den Film auch als absurdes Theaterstück umsetzen. Unter der Oberfläche geht es um menschliche Kommunikationsformen, sowohl verbal als auch non-verbal.
Man verabredet sich zum Kaffee und nicht zum Abendessen. Beim Kaffeetrinken behält man die Kontrolle. Möchte man irgendwann weg, schiebt man einen vergessenen Termin vor und geht einfach, ohne schäbig zu wirken. Genießt man die Gesellschaft, raucht man einfach noch eine oder zwei Zigaretten zusammen und trinkt noch etwas Kaffee. Würde man sich zum Essen verabreden hätte man diese Freiheiten nicht. Man kann die Zeit des Zusammenseins auch verlängern, ohne sie mit Inhalt füllen zu müssen, etwa durch das kunstvolle Anzünden einer Zigarette oder durch das Herbeiführen des idealen Mischungsverhältnisses von Milch und Zucker im Kaffee. Alles auf non-verbaler Ebene.
Die Gespräche in den einzelnen Szenen sind zumeist eher trivial, man ist aber doch gespannt wie es weitergeht.
Etwa wenn in der ersten Szene "Strange to meet you" Steven Wright Roberto Benigi erzählt, dass er vor dem Schlafengehen immer viel Kaffee trinkt um in Formel 1 Geschwindigkeit träumen zu können. Beide sind absolut kaffesüchtig und es ist ein Wunder das sie beim Trinken vor lauter zittern nicht alles verschütten. Nebenbei erzählt Wright Benigi dass er keine Lust hat zum Zahnarzt zu gehen, worauf Benigi anbietet, dass er ja für ihn gehen könnte. Die Szene ist lustig und absurd und eine perfekte Einstimmung auf das was noch kommt.
In „Twins“ streiten sich die beiden Zwillingsgeschwister von Spike Lee darüber wer die sinnlose Idee hatte nach Memphis zu fahren und Steve Buscemi als Kellner mit einer Elvisverschwörungstheorie beschallt werden, dass Elvis einen Zwillingsbruder hatte, der am Karriereende des Kings schuld sei.
Was folgt ist der erste Höhepunkt des Films "Somewhere in california" in dem Tom Waits Iggy Pop erzählt dass er gerade am Straßenrand eine NotOP durchgeführt hat, und dass er als Arzt und Musiker versucht seine Musik mit der Medizin zu verbinden. Beide stellen fest, dass sie dass Rauchen aufgegeben haben und dass das schöne am Nichtrauchen die Tatsache ist, dass man sich jederzeit wieder eine anzünden kann, weil man ja aufgehört hat. Im Grunde mustern sie sich gegenseitig und duellieren sich mit ihren Musikeregos, um im Endeffekt festzustellen, dass der eine nicht erfolgreicher ist als der andere und keiner von beiden in der Jukebox im Café zu finden ist.
Diese ersten drei Episoden zählen zu den Szenen die Jarmusch schon vor über 10 Jahren gedreht hat. Die erste neuere Episode ist „Those things’ll kill ya“ in der zwei ziemliche alte Freunde gegeneinander wettern. Der eine regt sich über den Zigarettenkonsum des anderen auf, worauf dieser in darauf aufmerksam macht, das er selbst kaffeesüchtig sei und dass sich das im Grunde nicht groß voneinander unterscheidet. Ein tolles, kurzes Wortgefecht.
In "Renée" sehen wir Renée French in ihrer ersten Rolle. Der Kellern schüttet ihr ungefragt Kaffee nach, wovon sie gar nciht begeistert ist, da der Kaffee gerade die richtige Farbe und Temperatur hatte, doch sie lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen, auch nicht als der Kellner anfängt sie zu belästigen, sondern hält einfach nur locker ihre Hand über ihre Kaffeetasse ;-)
In "No Problem“ treffen sich die alten Freunde Alex und Isaach nach langer Zeit einmal wieder. Isaach ist davon überzeugt dass Alex ihn angerufen hat um mit ihm über ein Problem zu reden, doch Alex hat keines was Isaach nicht wahrhaben will und weiter bohrt.
In „Cousine“ sehen wir Cate Blanchett in einer Doppelrolle. Zum einen spielt sie eine erfolgreiche Schauspielerin die sich mit ihrer neidischen Cousine trifft, die ihren Neid auch mit vielen Spitzen ziemlich deutlich raushängen lässt.
In „Jack shows Meg his Telsa Coil" sitzen Jack und Meg White von den Whitestripes sich gegenüber und schlürfen Kaffee und rauchen genüßlich. Jack hat seine Teslaspule dabei von der er Meg erzählen will, doch er denkt, sie würde sich nicht dafür interessieren. Als sie dann sagt sie möchte gerne mehr darüber hören, erzählt Jack Meg von Tesla und was er für die Menschen erreicht hat und führt seine Teslaspule vor. Als diese aber kaputt geht zeigt sich, dass Meg doch mehr Ahnung von Physik und Teslaspulen hat, als Jack denkt.
Was folgt ist eine der tollsten Szenen des Films "Cousin?".
Alfred Molina hat sich mit Steve Coogan zum Tee verabredet (was ein echter Britte ist, trinkt Tee und keinen Kaffee) und ziemlich aufgedreht, da er "tolle"Neugikeiten für Steve hat. Molina betreibt hobbymässig Ahnenforschung hat dabei festgestellt, dass die beiden Cousins sind. Steve Coogan war zu dem Zeitpunkt als der Film gedreht wurde, ziemlich angesagt und Alfred Molina eher noch unbekannt. Molina meint, dass man auf Grund der verwandtschaftlichen Beziehung ja mal ein Projekt zusammen entwickeln könnte, ein Stück schreiben oder gar einen Film machen. Coogan ist davon gar nicht angetan und hegt gar die Vermutung das Molina schwul sei. Als dieser schließlich noch die Privatnummer Coogans haben möchte, schiebt dieser eine angebliche feste Regel vor, nach der noch nicht mal sein Produzent seine Privatnummer bekommen würde.
Wie es der Zufall so will bekommt Molina in dem Moment einen Anruf von Spike Jonze, einem sehr bekannten Regisseur (z.B. Being John Malkovich), mit dem er gut befreundet ist. Steve ist davon recht beeindruckt und sieht seine Chance vielleciht Kontakt zu Spike Jonze herstellen zu können und überlegt sich auf einmal, dass er seinen Grundsatz ja einfach mal vergessen könnte, und Molina seine Nummer geben könnte, doch dieser möchte sie jetzt gar nicht mehr und geht einfach. Geniale Szene!
Die vorletzte Szene "Delirium" ist eine der besten und lustigsten des ganzen Films. GZA und RZA vom Wu-Tang Clan sitzen Tee schlürfend in einer Bar und unterhalten sich über alternative Medizin und darüber wie schädlich Kaffee doch sei als, Bill "ghost-bustin-ass" Murray auftritt. Er ist absolut kaffeesüchtig und da die beiden keinen Kaffee wollen trinkt er ihn einfach gleich aus der Kanne. GZA und RZA scheinen Fans zu sein und geben Murray Tipps, wie er seinen Raucherhusten in den Griff bekommen kann, etwa mit H2O2 zu gurgeln, oder wenn das auch nichts hilft Ofenreiniger zu nehmen und sowieso mit seinem Kaffeekonsum aufhören, da dieser eh nur Wahnvorstellungen verursacht. Ganz klar einer der Höhepunkte des Films!
Die letzte Szene "Campagne" ist die melancholischste Szene. Sie zeigt zwei alte Mänenr bei ihrer Mittagspause, in einer Lokalität, die am ehesten an ein Gefägnis erinnert, aber eine Rüstungskammer darstellen soll. Während Taylor sich vorstellt, dass der Kaffee Champagner sei und auf die alten Zeiten, das Pairs der 20er und Josephine Baker anstoßen will, ist Bill eher Realist und möchte seinen Kaffee der Arbeiter trinken. Sie lauschen dem Lied "Ich bin der Welt abhanden gekommen". Taylor will die letzten zwei Minuten seiner Mittagspause nutzen um noch ein kurzes Nickerchen zu halten und schläft ein ... oder stirbt er ...?
Soweit zum Inhalt der einzelnen Szenen. Es ist interessant mitanzusehen, wie sehr sich die Szenen doch unterscheiden, aber einzelen Elemente immer wieder aufgegriffen werden. Es wird mehrmals erwähnt dass Kaffee und Zigaretten kein gesundes Mittagsessen sind und auch von Tesla hört man desöfteren etwas.
Die Schauspieler spielen oft sich selbst, zumindest aber haben ihre Charaktere den gleichen Vornamen wie selbst.
Je mehr man über Hollywood und den ShowBiz weiß, desto mehr kann einen der Film unterhalten. Wer nicht weiß, wer Spike Jonze ist, dem entgeht worum es in der "Cousin?" Szene eigentlich geht, und was sie stark macht. Die Szene mit Iggy Pop und Tom Waits unterhält 1a wenn man mit den beiden nicht näher vertraut ist, doch wenn man mehr über die beiden weiß, gibt einem die Szene mehr. Auch in der ersten Szene hat Bengini Probleme mit dem Namen seines Gegenübers, eine Anspielung auf einen früheren Film von ihm.
Der Film unterhält wunderbar und man kann eigentlich nur dankbar sein, dass es gar keine deutsche Synchro gibt. Ärgerlich ist nur, dass man gezwungen ist, ihn entweder mit deutschen Untertiteln zu kucken oder komplett ohne. Ich kucke Filme am liebsten auf englisch mit englischen Untertiteln, das bleibt einem lieder verwehrt.
Abschließend bleibt noch die exzellente Musik anzumerken, die in den meisten Szenen vorhanden ist, jedesmal total die Stimmung einfängt und passt wie die Faust aufs Auge doch dabei immer sehr dezent im Hintergrund bleibt.
Jedem der Filme mag und den das Wörtchen "Anspruch" nicht abschreckt sei dieser Film wärmstens ans Herz gelegt.
Die Struktur des Films macht eine Bewertung eigentlich fast unmöglich.
Er bekommt von mir trotzdem eine 9 / 10 und zusätzlich noch das Prädikat "Geheimtipp"
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Filmtagebuch
#19
Geschrieben 28. März 2005, 05:26
DVD
Lange, lange wollte ich "Der Untergang" sehen. Damals als er im Kino lief habe ich es nicht geschafft und auch in letzter Zeit wo ich ihn auf DVD sehen wollte kam immer etwas dazwischen. Heute Nacht habe ich mir dann endlich mal die Zeit genommen.
Es ist ja viel geredet worden über diesen Film. Von diesem Gerede habe ich allerdings oft nur die Hälfte mitbekommen. Viele in meinem Bekanntenkreis fanden den Film sehr gelungen und gut, viele andere wiederum fanden ihn einfach nur schlecht und belanglos. Von grausamer brutaler Realitätsdarstellung war da die Rede und von dem Nogo Hitler als Menschen darzustellen.
Genau da liegt glaube ich auch mein Problem mit dem Film. Bruno Ganz bietet sicherlich eine erstklassige Leistung. Aber das Problem, welches Ganz bei der Vorbereitung hatte, ist auch das was mir den Film so fremd macht. Es gibt von Hitler viele Aufnahmen, Proganda durch Medien kam ja quasi durch die Nazis erst so richtig in Mode. Trotzdem gibt es fast ausschließlich Aufnahmen von Hitler in denen er entweder Reden hält oder aber Aufnahmen in denen er gar nichts sagt. Den Privatmann Hitler, den dieser Film darstellen will kennt man nicht. Seine Reden und seine Taten bezeugen seinen Wahnsinn und bauen automatisch eine Distanz zu ihm auf und mit dieser Distanz geht man auch in den Film hinein. Tatsachen wie Hitlers Parkinsonerkrankung oder seine (im Film nicht gezeigte) Medikamentenabhängigkeit sind den meisten gar nicht bekannt. Bekommt man sie vor Augen geführt, macht dies die ganze Sache noch befremdlicher.
Natürlich. Das ist einerseits das was der Film möchte. Er möchte eine Seite Hitlers zeigen, die der breiten Masse nicht bekannt ist. Andererseits ist dass eine Seite die man auch gar nicht kennen möchte.
Ansonsten kann man dem Film eigentlich keine Vorwürfe machen. Es wirkt zwar vieles sehr absurd, etwa das niemand wagt etwas gegen den Führer zu unternehmen, ihn einfach abzusetzen und die Zivilbevölkerung vor dem Schlimmsten zu schützen. Oder der Wille der Offiziere sich zu töten, anstatt in einem Deutschland nach dem Nationalsozialismus weiterzuleben. Oder das Töten der Goebbelskinder aus dem gleichen Grund. Man denkt sich die ganze Zeit, das kann nicht sein, dass ist absolut dämlich. Aber das sind nunmal historische Begebenheiten, auch wenn sie größtenteils heute für uns nicht ansatzweise nachvollziehbar sind.
Der Schrecken des Krieges wird nur bedingt dargestellt. Der Artilleriebeschuß Berlins ist quasi den ganzen Film über zu vernehmen. Die Kaltblütigkeit mit der Frau Goebbels ihre Kinder vergiftet ist sicherlich erschreckend, wobei sie ihnen vorher ein starkes Schlafmittel gibt, damit sie von dem Ganzen gar nichts mitbekommen. Diese Szene ist sicherlich nichts für Mütter, mich selbst hat sie allerdings selten unberührt gelassen, wobei ich sonst auf solche Szenen, gerade mit Kindern eigentlich auch relativ emotional reagiere. Genauso abstoßend sind die Szenen in denen einem Soldaten ein Bein abgesägt wird und man sieht wie dieses Bein in eine Kiste fällt in der schon andere Arme und Beine liegen, oder aber andere Szenen in denen man dieses Absägen an sich dann auch sieht.
Doch solche Grausamkeiten werden nie in den Vordergrund gestellt, sie passieren einfach wie selbstverständlich und drängen sich nicht auf.
Man fragt sich eigentlich die ganze Zeit ob die Menschen damals, allen voran Adolf Hitler wirklich so dämlich waren und sich selbst etwas vorgemacht haben, und das Ganze dann auch noch wirklich geglaubt haben. Wobei man bei Hitler eher von Wahnsinn sprechen muss, seine Offiziere und Generell werden in dem Film aber sehr aufgeweckt und vor allem noch bei Sinnen dargestellt. Doch auch von vielen von ihnen kommt immer wieder die Aussage, dass das deutsche Volk sich dieses Schicksal ja selbst ausgesucht habe, und deshalb auch kein Mitleid erwarten dürfe. "In diesem Krieg gibt es keine Zivilisten"
An und für sich ist der Film ein großartiges Porträt deutschen Unvermögens zu der Zeit und zugleich auch eine Mahnung und Warnung dass so ein Wahnsinn nicht wieder geschehen darf. "Soll uns unser Eid hindern, selbstständig zu denken" Dieses Zitat sollte eigentlich die zentrale Aussage des Films sein.
Abschließend bleibt mir nach dieser ersten Sichtung zu sagen, dass "Der Untergang" ein guter Film ist. Ein sehr guter deutscher Film. Ob der Versuch Hitler als Mensch dazustellen gelungen ist oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden, wobei Hitlers Tot schon eine Dreiviertelstunde vor Filmende erfolgt, eigentlich zeigt der Film eher die Geschichte Traudl Junges oder eher ihre Sicht auf die Geschehnisse damals, wobei der Film auch sowohl auf dem Buch "Der Untergang" als auch auf Traudl Junges persönlichen Erinnerungen basiert.
Filme über den zweiten Weltkrieg gibt es viele. Deutsche Filme über dieses Thema nicht wirklich viele, gute deutsche Filme noch viel seltener. Wobei er mich doch relativ unberührt gelassen hat. Das führt zu einer
Persönlichen Wertung von 7.5 / 10
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Filmtagebuch
#20
Geschrieben 28. März 2005, 14:26
In sämtliche Lieblingslisten die ich hier aufführen werde, werden nur Filme kommen, die auch bereits in meinem Filmtagebuch stehen. Die jeweilige Filmbewertung hat nicht unbedingt direkt mit der Platzierung zu tun, sowas bleibt letzendlich immer eine Gefühlssache, zumal meine persönliche Wertung auch nicht global jeden Film direkt miteinander vergleicht und die Filme nicht zueinander in Relation setzt, sondern oft auch genrespezifisch ist. Und ich denke auch je mehr Filme ich sehe und je mehr Gedanken ich mir über sie mache, und sie in Form der Beiträge hier im Tagebuch aufarbeite, desto mehr wird sich auch mein Bild und Verständnis von Filmen wandeln, weswegen sich die Bewertungsmaßstäbe im Laufe der Zeit ändern werden.
Top 10 März 2005
01 Before Sunrise (Richard Linklater, USA Östereich, Schweiz 1995)
02 Before Sunset (Richard Linklater, USA 2004)
03 Coffee and Cigarettes (Jim Jarmusch, USA 2003)
04 Wenn Träume fliegen lernen (Marc Forster, USA 2004)
05 Ray (Taylor Hackford, USA 2004)
06 Aviator (Martin Scorsese USA 2004)
07 50 erste Dates (Peter Segal, USA 2004)
08 Philadelphia (Jonathan Demme, USA 1993)
09 Der Untergang (Oliver Hirschbiegel, Deutschland, Italien, Österreich 2004)
10 Grüne Tomaten (Jon Avnet, USA 1991)
Heute nacht werde ich mir wohl "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" ansehen, die Besprechung dazu folgt dann gewohnt heute morgen.
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Filmtagebuch
#21
Geschrieben 30. März 2005, 02:15
The clearing, DVD OmU
Man mag sich ja oft über die Übersetzung englischer Titel ins deutsche Ärgern. Doch diese Übersetzung passt wie ich finde perfekt. Der Film zeigt einfach nur eine Entführung. Man sieht, wie es der Frau ergeht, anfangs, wenn sie nicht weiß ob ihr Mann sie vielleicht verlassen hat oder ob er entführt wurde, die Gewissheit dass er entführt wurde. Auf der anderen Seite den Täter und den Entführten, wie sie einige Zeit miteinander verbringen und Gespräche führen, die zwar an der Oberfläche kratzen, denen aber wie dem gesamten Film jeglicher Tiefgang fehlt, schlußendlich dass Aufspüren des Täters und seine Festnahme, das Motiv und schlussendlich Gewissheit und ein wenig Kitsch.
Man wartet die ganze Zeit auf die überraschende Wendung, auf Erkenntnisse in den Gesprächen, die ein neues Licht auf die ganze Sache werfen, auf Spannung, darauf dass irgendwas passiert. Aber es plätschert alles ohne großen Tiefgang und Sinn vor sich hin.
Ein einziges Mal, bei der Übergabeszene kommt Spannung auf, doch das kann den Film nicht wirklich retten.
Den Trailer zu diesem Film fand ich sehr interessant, er ließ vermuten, dass die ganzen Sachen auf die ich den ganzen Film gewartet habe auch in irgendeiner Art und Weise in ihm vorkommen, aber leider hat man nach dem den Trailer gesehen hat auch schon alles von dem Film gesehen, was man gesehen haben muss.
Es gibt so viele andere, gute Filme, nutzt also eure Zeit sinnvoll und kuckt sie. Anatomie einer Entführung ist pure Zeitverschwendung. Da fand ich sogar Mad Max sogar besser. 1.5 Punkte gibt es allenfalls für die Schauspielerleistungen, die allesamt in Ordnung sind.
Persönliche Wertung: 1.5 / 10
P.S.: Das Mädchen mit dem Perlenohrring habe ich gestern Nacht, nachdem ich unterwegs war noch angefangen, bin dann aber dabei eingeschlafen. Von daher werde ich ihn in den nächsten Tagen oder Wochen wohl erneut sehen müssen. Der Film ist sicher gut, die Freundin mit der ich ihn gesehen habe, fand ich auch gut und vor allem die Darstellungsweise der Entstehungsgeschichte des Bildes sehr interessant, doch leider ist der Film sehr, sehr ruhig. Das war gestern Nacht das Fatale
Heute Nacht haben wir außerdem noch "Elling" gekuckt, aber ich bin zu müde, um da jetzt noch etwas zu zu schreiben, zumal es sehr viel mehr zu schreiben gibt als bei AeE, da Elling wirklich gut und unterhaltsam war.
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Filmtagebuch
#22
Geschrieben 31. März 2005, 02:52
Hostage CinemaxX Bremen
Nach "Anatomie einer Entführung" jetzt der zweite Entführungsfilm binnen 24 Stunden. AeE hatte wirklich das Zeug gut zu sein, er hätte so viel Ansätze für Tiefgang, aber es sind alles leider nur Ansätze geblieben.
Hostage versucht erst gar nicht großartig auf Psychologie oder besonderen Anspruch zu setzen. Man sieht Bruce Willis in dem Genre das ihn groß gemacht hat - Action.
Und das vom Feinsten. Generell stehe ich Actionfilmen direkt nach Komödien am skeptischsten gegenüber, aber dieser Film hat mich bestens unterhalten.
Am Anfang sieht man einen bärtigen und Haare tragenden Bruce Willis, der als Unterhändler bei Entführungen für eine Spezialeinheit der Polizei von Los Angeles arbeitet. Doch als ein Einsatz fehlschlägt und ein kleiner Junge in seinen Armen stirbt hängt er den Job an den Nagel. Er wechselt zu einer kleinere Polizeiwache im County Los Angeles und versieht dort als gewöhnlicher Streifenpolizist seinen Dienst.
Dort haben sich gerade drei Jugendliche überlegt mal bei ein paar Reichen einzusteigen und ne schicke Karre zu stehlen. Doch als sie entdecken dass eine Tür ins Haus auf ist, gehen sie in selbiges, wo sie in eine Streßsituation geraten, als sie auf die dort wohnende Familie stoßen und sie erstmal bedrohen. Der kleine Sohn löst einen stillen Alarm aus, woraufhin eine Polizeikontrolle nach dem Rechten sieht. Der Vater versucht sie abzuwimmeln, aber die Situation gerät außer Kontrolle und die Polizistin wird erschossen und die Familie als Geiseln genommen.
Die Jugendlichen haben keine Ahnung, wen sie da in ihre Gewalt gebracht haben, denn der Vater ist der Buchmacher einiger sehr einflußreicher Krimineller und hat einen Datenträger welchen diese binnen neun Stunden zurück haben müssen.
So entführen sie Willis Familie und drohen damit sie umzubringen, wenn er ihnen den Datenträger nicht schnellstmöglich besorgt oder wenn er sich ihren Anweisungen widersetzen sollte. So kommt Willis in den Konflikt sich allen Regeln zu widersetzen um seine eigene Familie wiederzubekommen und gleichzeitig zu vermeiden, dass die Entführten getötet werden ... und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen die eigenen Kollegen.
Freunden von 24 wird der Plot sicherlich bekannt vorkommen, ich weiß nicht in wievielen anderen Filmen er schon zum Einsatz gekommen ist, aber ich habe die "Wir-haben-deine-Familie-also-tu-was-wir-sagen"-Geschichte mit einem Polizisten zum ersten mal bewußt wahrgenommen. Nur das Bruce Willis kein mit allen möglichen Sonderrechten ausgestatteter Supercop ist, dem die modernste Einrichtung zur Antiterrorbekämpfung sowie der amerikanische Präsident persönlich zur Seite steht, er ist absolut auf sich selbst gestellt..
Der Film kommt nach ca. 5 Minuten schon voll in Fahrt und behält sein hohes Tempo die gesamte Spielzeit über bei, ohne einen dabei zu überfordern. Es gibt viele spannende und überraschende Momente, auch die Schockmomente zünden. Stellenweise ist es etwas zu viel des ganzen, etwa am Schluß als Marshall halb tot mit den Molotovcocktails durchs brennende Haus rennt, oder die Musik zum Ende hin, aber der Film unterhält so wunderbar, da seien diese kleinen Schwächen verziehen. Zum Thema Anspruch: Wer in einen Bruce Willis Film geht und Anspruch erwartet, der hat irgendwas falsch gemacht.
Dieser Film ist einfach Actionkino vom feinsten und zeigt, das Bruce noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Die Klischees fangen zwar schon in der Eröffnungssequenz an, aber auch das stört nicht, es passt im Endeffekt einfach alles zusammen. Hat mir um Welten besser gefallen als Anatomie einer Entführung.
Fazit: 1A Action Kino mit Bruce Willis, dieser Film weiß perfekt zu unterhalten und man ist quasi die ganze Zeit auf seinen Sitz gefesselt. Action, Überraschung, Spannung, alles drin.
Meine Persönliche Wertung 7.5 / 10
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Filmtagebuch
#23
Geschrieben 31. März 2005, 17:02
Cinestar Kristallpalast Bremen
Gestern nun bin ich endlich nach langem Warten endlich in den genuß von Eastwoods oscarprämierten Werk gekommen. Oscars für den besten Film, beste Regie, beste weibliche Hauptdarstellerin und bester männlicher Nebendarsteller - da geht man natürlich mit hohen Erwartungen in diesen Film der in 30 Tagen abgedreht wurde und in den 10 Wochen vor seiner Oscarnominierung eine Million Dollar eingespielt hat, um nach der Oscarnominierung bis heute 50 Mio $ eingespielt zu haben.
Klischee ist ein Wort dass ich in letzer Zeit in Zusammenhang mit aktuellen Filmen sehr oft gehört habe. Hostage wimmelt vor Klischees heißt es es, die Geschichte in M$B sei von Klischees durchzogen. Da fragt man sich natürlich was Klischee eigentlich bedeutet. Das Lexikon sagt "Klischee (v. französ.: cliché Abklatsch, billige Nachahmung)". Trifft dies zu? Ich würde sagen nein. Menschliche Schicksale gehen nunmal bestimmte Wege und das Leben wiederholt sich oft. Doch selten geschehen Dinge aus dem gleichen Grund, selten führen sie zum selben Ergebnis. Genauso ist es in M$B.
Frankie Dunn (Clint Eastwood) ist ein alternder Boxtrainer, der eine eigene Boxhalle betreibt. Sein Kumpel und Ex-Preisboxer Eddie (Morgan Freeman) arbeitet dort und hält die Halle sauber und kümmert sich um die Boxer die dort trainieren. Er wohnt in einem Zimmer in der Boxhalle. Frankie hat schon einige Talente kommen und gehen sehen. Er hat sie hochgebracht, sie so weit gebracht, dass sie um einen Titel kämpfen können, doch er hat nicht die richtigen Kontakte für die große Kohle, so dass ihn alle seine Schützlinge vor ihrem großen Kampf verlassen haben. Die meisten war zu ungeduldig, denn Frankie lässt seine Schützlinge lieber zwei, drei Kämpfe mehr kämpfen, damit sie auch wirklich fit sind und den Sieg holen können, da jeder nur eine Chance hat, um den Titel zu kämpfen. Und er möchte seine Boxer davor bewahren, sich diese Chance zu verbauen. Er hat diesen Beschützerinstinkt seit dem er Cutman bei einem Kampf von Eddie war, seinem 109. Kampf. Eddie hat nach diesem Kampf ein Auge verloren und Frank gibt sich dafür seitdem die Schuld.
Eines Tages taucht dann Maggie Fitzgerald (Hillary Swank) bei Frank auf und will von ihm trainiert werden. Frank weigert sich, er trainiert keine Frauen. Schon gar keine Frauen anfang 30. Er will sie kurzerhand wieder rauswerfen, doch sie hat schon die Gebühren für 6 Monate im voraus bezahlt, worauf Frank natürlich nicht verzichten will.
Sie trainiert unermüdlich allein, ohne große Fortschritte zu machen. Nachdem sie zunächst einige Tipps von Eddie bekommt, schafft sie es irgendwann Frank zu überreden sie doch zu trainieren. Wenn sie alles tut was er sagt, keine Fragen stellt, kein Warum, kein Wieso und unerbittlich trainieren wird, sei er bereit zu vergessen dass sie eine Frau sei. So beginnt das Training und Maggie macht schnell Fortschritte und Frank denkt sie sei bereit für einen ersten Kampf. Allerdings möchte er damit nichts zu tun haben, und sucht einen neuen Manager für Maggie. Dieser organisiert ihr auch schnell einen Kampf doch er benutzt sie nur als Kanonenfutter um für eine anderer seiner Boxerinnen einen Kampf zu bekommen. Ihre Nase wird gebrochen und sie droht den Kampf zu verlieren, als Frank eingreift und kurzerhand wieder den Trainerjob übernimmt und sie dank ein paar Tipps von ihr den Kampf doch noch gewinnt.
Fortan organisiert Frank Kämpfe für Maggie und trainiert sie auch wieder. Maggie ist sehr erfolgreich und nockt ihre Gegnerinnen reihenweise in der ersten Runde aus und verliert keinen einzigen Kampf. Schließlich bekommt sie einige Kämpfe in Europa und schließlich handelt Frank nachdem er bereits einige Angebote ausgeschlagen hat, einen Titelkampf für Maggie aus, ausgerechnet Gegen die unfairste Boxerin im Geschäft, die jede Gelegenheit für Unfairnisse im Ring nutzt um sich einen Vorteil zu verschaffen.
Es passiert, was passieren muss, die zweite Runde ist vorbei, Maggie unkonzentriert und wendet sich ab, der Ringrichter sieht gerade woanders hin, als ihre Gegnerin ihr einen Schlag versetzt worauf Maggie stürzt und mit dem Kopf auf den Hocker in ihrer Ecke prallt.
Sie kommt im Krankenhaus wieder zu sich, an eine Beatmungsmaschine angeschlossen und halsabwärts gelähmt. Frank versucht zwar alles, aber es gibt für Maggie keine Heilung, sie wird ihr Lebenlang ans Bett gefesselt bleiben. Da sie sich nicht bewegen kann, bekommt sie Druckgeschwüre und ihr muss sogar ein Bein amputiert werden. Sie will so nicht weiterleben. Sie bittet Frank ihr beim Sterben zu helfen, doch dieser weigert sich. Schließlich zerbeißt sich Maggie die Zunge um zu verbluten, doch zweimal kann sie in letzter Sekunde gerettet werden und ihr wird die Zunge fixiert. Schließlich kann Frank Maggie nicht mehr so daliegen sehen und erfüllt ihr ihren letzten Wunsch...
Dieser Film hat zwar das Boxgeschäft als Letifaden, doch es ist nicht wirklich ein Boxfilm. Es geht viel mehr um die Charaktere, ihre Beziehung untereinander und ihre Geschichten.
Da ist zum einen Frank, der wie oben schon beschrieben mehr oder weniger erfolgreich eine Boxhalle betreibt, und der seit über 20 Jahren Woche für Woche seiner Tochter schreibt, und Woche für Woche kommen die Briefe wieder zurück. Seine Schuldgefühle gegenüber Eddie, weswegen er es vermeiden will, jegliches Riskio einzugehen. Als er schließlich doch wieder ein Risiko eingeht, kommt es wie es kommen muss und passiert wieder was und Frank hat erneut große Schuldgefühle.
Dann ist da Maggie. Seitdem sie 13 ist arbeitet sie als Kellnerin und muss sich oft übriggebliebene Reste ihrer Kundschaft "für ihren Hund" einpacken und mit nach Hause nehmen um überhaupt etwas zu Essen zu haben. Sie träumt von ihrer großen Chance und ist bereit alles dafür zu geben. In Frank sieht sie nicht nur einen Trainer sondern auch eine Vaterfigur und die Beziehung die die beiden zueinander entwickeln kommt einer Vater Tochter Beziehung mit der Zeit auch immer näher, als sie im Krankenhaus liegt, ist Frank jeden Tag bei ihr.
Alle Charaktere in diesem Film sind Underdogs. Die Boxhallte ist alt und in einem desolaten Zustand, Eddie kann sich sicher sein, dass er seinen Job als Hausmeister und Putzfrau wohl nie verlieren wird, da es immer etwa zu tun gibt. Viele Szene haben ein sehr ausgewogenes Licht und Schattenspiel und die Bilder sind stellenweise sehr dunkel gehalten, ganz so als wolle man die Bedrückung der Charaktere bildlich darstellen.
In so einem Film ist eine Portion Witz und Ironie sehr wichtig. Diese wird wunderbar durch Frank und Eddie abgeliefert die sich in bester Lemon - Matthau Art ständig kabbeln und schonmal eine Minute über Eddies Socken debattieren.
Der Umgang der drei Hauptakteure miteinander ist das was den Film ausmacht. Die Beziehungen die sich entwickeln und verändern.
Gerade in der Schlußphase in der es um das Thema Sterbehilfe geht kommt das exzellente Mienenspiel der Darsteller voll zur Geltung. Oft bedarf es nicht vieler Worte um etwas auszudrücken und Sympathien für die Charaktere zu entwickeln
Das Ende ist sehr schwer, sehr erdrückend, aber es gefällt das Eastwood kein typisches Hollywoodende gewählt hat. Ich habe selten so für einen Charakter im Kino mitgefühlt wie für Maggie Fitzgerald.
Clint Eastwood hat hier sicherlich ein Meisterwerk abgeliefert, dass mir besser gefallen hat als Mystic River, bei dem mich vor allem die letzte Szene sehr gestört hat. Man darf schon sehr auf "Flags of Our Fathers" gespannt sein, Eastwoods nächster Film der für 2006 angesetzt ist.
Man kann zu diesem Film eigentlich garnicht viel schreiben, man sollte ihn einfach gesehen haben. Sämtliche Oscars gehen vollkommen in Ordnung und prinzipiell hätte das gesamte Trio einen Darstelleroscar verdient doch an Jamie Foxx führtein diesem Jahr kein Weg vorbei.
Dass sich das Voice Over von Morgan Freeman letzlich als Brief an Franks Tochter, nachdem Frank verschwunden ist herausstellt fand ich übrigens ziemlich überraschend und genial.
Fazit: Clint Eastwood hat ein Meisterwerk, mit großartigen Darstellern und einer mehr als überzeugenden Geschichte abgeliefert. Solche Filmperlen gibt es leider viel zu selten. Prädikat "Besonders Empfehlenswert"
Persönliche Wertung: 10 / 10
P.S.: Rechtschreib- oder Satzbaufehler bitte ich zu entschuldigen.
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Filmtagebuch
#24
Geschrieben 01. April 2005, 18:10
DVD
Leider ist es schon wieder ein paar Tage her, seit ich den Film gesehen habe, so dass ich gar nicht alles schreiben kann, was ich will, da ich das meiste schon wieder vergessen habe. Und zu diesem Film könnte man eine Menge schreiben. Denn, das sei vorweg gesagt, er ist wirklich großartig.
Elling ist ein 40 jähriges Muttersöhnchen. Als seine Mutter eines Tages stirbt, muss er in eine Psychatrie eingeliefert werden, wo er zwei Jahre verbringt. Dort ist Kjell sein Zimmergenoße. Nach zwei Jahren Psychatrie bezeihen die beiden eine Wohnung in Oslo, die ihnen vom Sozialamt gestellt wird. Sie sollen lernen alleine und selbstständig zu leben. Beide sind gesellschaftliche Außenseiter, die schon mit so einfachen Dingen wie Einkaufen, Telefonieren und Kochen größte Probleme haben. Beide haben keine anderen Freundschaften, sie gehen nicht aus. Doch man erlebt mit, wie sich diese Verkrampftheit und Unsicherheit nach und nach löst. Elling, ohnehin der Denker in dieser Zweierbeziehung, fühlt sich zur Poesie hingezogen und fängt an, Dichterlesungen zu besuchen, und will schließlich selbst aktiv werde, und er wird der mysteriöse Sauerkrautpoet, während Kjell, der seit 40 Jahren darauf wartet, mit einer Frau zusammen zu kommen, sich nach und nach mit der Nachbarin anfreundet und er sie während ihrer Schwangerschaft tatkräftig unterstützt.
Es macht einfach Spass den beiden Zuzusehen, wie sie sich den kleinen Alltäglichkeiten des Lebens stellen. Dinge die für uns selbstverständlich sind, sind für die beiden eine große Herausforderung. Dass dabei Situationen entstehen, die komisch sind ist fast zwangsläufig. Dieser Humor entwickelt sich meistens aus Situationen heraus, oft sehen die Charaktere ihre eigene Situation aber auch ein bisschen anders als wir sie auffassen, woraus sich oftmals lustige Begebenheiten entwickeln.
Der Film ist einfach sehr unterhaltsam, sehr lustig. Man entwickelt sehr rasch Sympathien für die beiden lebensfremden Chaoten und freut sich über ihre Erfolge und ist bei Rückschlägen auch betrübt. Dem Komödienfach stehe ich wie ich schon das ein oder andere mal erwähnte ja eher skeptisch gegenüber, weil die meisten Filme einfach nicht lustig sind, bzw. die Witze und Jokes alle zu flach und zu platt sind, oder aber am Anfang des Filmes die Witze zünden, die Geschichte aber irgendwie doch sehr flach ist und gerade gegen Ende nicht mehr zu überzeugen weiß.
Elling hingegen ist eine durchweg gelungene Komödie, die die ganze Zeit über zu überzeugen weiß und zugleich noch sehr viel Tiefgang und ausgezeichnet dargestellte Charaktere hat. Auch dieser Film bekommt von mir die Empfehlung "Besonders sehenswert" und eine
Persönliche Wertung 8.5 / 10
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Filmtagebuch
#25
Geschrieben 04. April 2005, 03:25
DVD OmU
Ein Casino Film der in Las Vegas spielt. Das wäre wohl die kürzeste und treffenste Kurzbeschreibung für diesen Film. DeNiro spielt Sam Rothstein, den Boss eines Casinos in Las Vegas. Joe Pesci spielt Nicky Santaros, welcher Sam mit brutaler Gewalt den Rücken freihält, und schließlich Sharon Stone die Exprostitutierte Ginger.
Man erfährt die erste Stunde eine Menge über das Las Vegas der 70er, wie Politiker geschmiert wurden, Spieler abgezockt werden und was hinter den Kulissen eines Casinos so abläuft. Für die Einführung der Personen nimmt sich der Film viel Zeit. Sam ist kontrollsüchtig, Nicky äußerst brutal und skrupellos und Ginger sehr fragil und geltungsbedürftig.
Der Film ist wie man es von Scrorsese erwartet absolut perfekt inszeniert. Jede einzelne Szene wirkt absolut wie gemalt und alles fügt sich perfekt in den Gesamtzusammenhang ein. Ausstattung, Beleuchtung, Kamerafahrten, alles wirkt absolut aus einem Guß und sehr harmonisch.
Die Schauspielerleistungen sind absolut exzellent. Robiert DeNiro, Joe Pesci, Sharon Stone, alle liefern absolut herausragenden Leistungen ab, leiden aber wie ich finde sehr unter den Charakteren, die sie darstellen müssen. Diese sind ziemlich klischeehaft. Allerdings holen die drei das bestemögliche aus ihnen heraus.
Eigentlich sicher eine sehr guter Film, mich persönlich hat die wie ich finde sehr typische Las Vegas-Casino-Geschichte allerdings nicht so wirklich angesprochen.
Der Film ist ziemlich brutal, wobei bezogen auf die drei Stunden Laufzeit die brutalen Szenen sehr spärlich eingesetzt wurde, allerding die Szenen in denen ein Mann relativ grundlos mit einem Kugelschreiber erstochen wird oder ein Brüderpaar sehr ausgiebig von drei Kerlen mit Baseballschlägern verhauen wird schon recht heftig. Sharon Stone spielt die Ginger zwar wie erwähnt sehr gut, allerdings empfinde ich die Person der Ginger schon vom Drehbuch her als sehr klischeehaft. Wieder die typische "kleine frau heiratet großen mann, nach dem ersten kind geht die ehe kaputt, frau kann aber nicht ohne kind gehen, da mann das kind nie hergeben wird, also fängt frau eine affäre mit dem guten kumpel an"-Geschichte. Wer Las Vegas-Filme mag, der wird diesen Film sicherlich lieben, ich konnte schon mit Oceans Eleven nicht wirklich viel anfangen, Casino hat mir auch nicht so wirklich viel gegeben, ich bin noch skeptisch ob ich mir Oceans Twelve auf DVD demnächst ankucken soll oder nicht.
Auf jeden Fall werde ich mich noch weiter durch die Scorsese-Filmographie sehen, der nächste Film wird wohl Raging Bull werden. Bisher kann ich aber ganz gut nachvollziehen, warum ihm der Oscar bisher verwehrt blieb, seine Filme sind zwar gut, aber leider selten absolut herausragend. Wobei es bei den Oscars ja schon einige merkwürdige Entscheidungen gegeben hat; ich bin auf jeden Fall auf seinen nächsten Film "The departed" sehr gespannt, wobei dieser leider wie Eastwoods neuer Film erst 2006 rauskommen wird.
Fazit: Ein perfekt inszenierter Film, mit heraussragenden Darstellern. Wer Casino-Filme mag, sollte ihn sich dringend ansehen. Mich hat die Story allerdings nicht wirklich angesprochen, daher gibt es eine
Persönliche Wertung von 7 / 10
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Filmtagebuch
#26
Geschrieben 04. April 2005, 14:45
DVD OmU
Nachdem ich mir letztes Jahr Alien vs. Predator im Kino angesehen habe, war klar, dass ich irgendwann auch mal den Orginal-Predator sehen muss.
Erwartet habe ich relativ anspruchsloses Popcorn-Action-Kino. Und genau das habe ich auch bekommen. Allerdings hätte ich diesen Film äußerst gerne im Kino gesehen, ich denke mal auf der großen Leinwand, völlig im dunkeln und mit einem Sound das einem die Ohren wackeln, wirkt dieser Film wesentlich besser als auf dem kleinen Heimfernseher. Gerade die Dunkelheit plus die Musik plus die Dschungelatmosphäre tragen doch einiges zur Stimmung bei.
Der Film kommt eher schleppend in Fahrt wie ich finde, gewinnt aber mit zunehmender Laufzeit. Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) dringt mit einer Eliteeinheit in feindliches Dschungelgebiet ein, um gefangene Landsleute aus den Haenden von Guerilleros yu befreien. Doch diese sind tot, sie sind dem Predator, einem Alien, dass die Erde als Jagdgebiet nutzt, zum Opfer gefallen. Der Predator erledigt auch nach und nach das gesamte Team.
Der Predator ist ein unsichtbares Wesen, das mit dem Dschungel zu verschmelzen scheint und nicht greifbar ist. Eine wunderbare Anspielung auf den Vietnamkrieg übrigens, der Predator ist Sinnbild für den Vietcong, der ebenfalls aus dem nichts heraus aus dem Dschungel zuschlug.
Dieses Wesen kann Dutch erst besiegen nachdem sich auf die Natur besinnt und mit ihr eins wird.
Schlußendlich zerstört sich der Predator mit einer gewaltigen Explosion selbst.
Predator ist Actionkino ohne große Specialeffekte. Hier sind Männer noch Männer und tragen ihren Muskelpakte zur Schau. Das Alien sieht äußerst gelungen aus wie ich finde. Es gibt viele herrlich platte Dialoge und witzige Sprüche, der bekannteste dürfte wohl sein: "You are bleeding" "I have no time to bleed". Viel Tiefgang bietet der Film natürlich nicht. Gelungenes Actionkino, einige nette Anspielungen und Arnold als der Actionstar den man kennt.
Persönliche Wertung: 6 / 10[I]
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Filmtagebuch
#27
Geschrieben 07. April 2005, 01:23
DVD OmU
Ich habe den Film heute zum ersten Mal gesehen. Gehört wohl auch zu den Filmen die man gesehen haben muss, weil ihn jeder gesehen hat und auch jeder mal drüber spricht. Vollkommen zurecht wie ich finde.
Ein absolut klasse Cop-Action-Film. Riggs (Mel Gibson) ist ein Cop, dem im Grunde alles egal ist, weswegen man manchmal denkt er sei wahnsinnig bzw. hänge nicht so am Leben. Er hat den Tod seiner Frau vor elf Jahren bis heute nicht verwunden. Deswegen ist es für ihn auch kein Problem sich einem Scharfschützen, der wahllos auf Kinder schießt Aug in Aug direkt gegenüber zu stellen und ihn zu erschießen. Ein Leben hat für ihn auch nicht viel wert. Zumindest nicht das eines Bad Boys. Murthaugh (Danny Glover) hat Geburtstag. Er ist das klassische Familienvater, mit Frau und Kind, und der Vernünftige von den Beiden. Da die beiden so gegensätzlich sind kommt es natürlich immer wieder zu lustigen Streitgesprächen. Anfänglich ist der Auftrag die Aufklärung des Selbstmordes eines Callgirls, doch währrend der Ermittlungen kommen sie auf die Spur einer Truppe ehemaliger CIA-Söldner, die Heroinhandel in ganz großem Stil betreiben. Da diese es gar nicht mögen, wenn man sich in ihre Geschäfte einmischt, versuchen sie die beiden Cops los zu werden, und bedrohen letztendlich gar Murthaughs Familie...
Das einzige was mir so gar nicht an diesem Film gefallen hat, war der finale Showdown. Dieser 1on1-Faustkampf muss irgendwie so rein gar nicht sein, und ist wirklich fernab der Realität. Und sowas stört mich ganz besonders. Aber nun gut, vor diesem letzten Showdown gibt es auch einen richtigen Showdown und der ist mehr als gelungen, wie eigentlich der ganze Film, der einfach nur bestens zu unterhalten weiß. Ach ja und das Verhör des Kindes durch Murthaug ist auch etwas daneben ... aber ansonsten funktioniert der Film einfach vorne und hinten.
Die Figuren, allen voran Riggs haben für so einen Film eine erstaunliche tiefe. Zwar erleben sie währrend des Filmes keine Veränderung, aber haben doch eine Geschichte die sie menschlich werden lässt. Natürlich beschränkt sich das auf die zwei God Guys
Eine großartige Kritik gibts hier nicht, ich hab den Film über zwei Abende verteilt gesehen und war beide Male ziemlich Müde.
Nach der nächsten kompletten Sichtung im Wachen zustand vielleicht mehr, aber erstmal gibt es jede Menge anderer Filme, die gesehen werden müssen =)
Persönliche Wertung: 7.5 / 10
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Filmtagebuch
#28
Geschrieben 24. April 2005, 23:15
Hotel Rwanda, CinemaxX Göttingen
Lange wollte ich diesen Film sehen, viel gutes hatte ich von ihm gehört. Dazu noch die Oscarnominierung für Don Cheadle.
Man schreibt das Jahr 1994. Extremisten vom Stamm der Hutu ermorden den Präsidenten Ruandas und ermorden bestialisch jeden Tutsi der ihnen in den Weg kommt. Paul Rusesabagina (Don Cheadle) ist Manager eines sehr angesehen belgischen Hotels in der Hauptstadt Kigari. Als es zum Aufstand der Hutu kommt kann er nur mit Mühe und viel Geld seine Nachbarn und seine Frau, die Tutsi sind freikaufen und mit ihnen in sein Hotel flüchten, dass momentan noch viele weiße Touristen beherbergt und von UN-Blauhelmen beschützt wird. Sein Hotel wird nach und nach zur Zufluchtstätte für immer mehr verfolgte Tutsi. Doch dann kommt die erschreckende Nachricht: Die Blauhelme evakuieren alle Weißen aus dem Land, die Einwohner werden im Stich gelassen und die Blauhelme dürfen nur schießen, wenn sie selbst angegriffen werden.
Man kann eigentlich über den Inhalt des Films gar nicht so viel schreiben. Er ist einfach erschütternd. Zunächst Leben Hutu und Tutsi ganz normal nebenbeiander, gewiss brodelt es zwar ziemlich stark zwischen beiden, aber von einem Genozid ist noch nicht viel zu spühren. Doch als der Aufstand der Hutu dann losbricht ist man zunächst einmal absolut erdrückt. Die Situation ist vergleichbar damit dass man in Deutschland lebt und auf einmal alle Protestanten Angst um ihr Leben haben müssten, weil die Katholiken beschlossen haben, alle Protestanten zu ermorden. Wobei es im Grunde noch viel schlimmer ist, denn für des genannte Beispiel gäbe es wenigsten einen Hintergrund, den Glaubenskonflikt, doch der Unterschied zwischen Hutu und Tutsi besteht, zumindest dem Film nach, außschließlich auf einem Aufdruck im Pass. Im Film kommt die Frage einmal auf, worin denn der Unterschied zwischen Tutsi und Hutu bestehen würd, und wie gesagt, es gibt keinen. Die Einteilung beruht auf bloßer Willkür der belgischen Kolonialzeit. Wobei ich nochmal nachschlagen muss, ob dem wirklich so ist, denn das ist absolut krass.
Als wir aus dem Kino gegangen sind war es komisch, dass nicht überall Leichen rumlagen. Paul Rusesabagina ist eine ruandischer Schindler. Und eben wie diese Geschichte beruht auch die Geschichte um Hotel Ruanda auf einer wahren Begebenheit. Und das ist es was die Geschichte noch zusätzlich erschütternd macht. Auch schafft es der Film die Distanz abzubauen die man normalerweise zu Geschichten aus Amerika hat. Tote in Somalia, im Sudan, das ist bedauerlich aber doch meistens einfach zu weit weg um uns wirklich zu bewegen. Doch dieser Film versetzt einen ohne großes Pathos mitetn rein. Das liegt vermutlich daran, dass als der Film losgeht die Verhältnisse noch realtiv normal sind, zwar afrikanisch, aber allein der anzugtragende Manager schafft gleich eine Bindung.
Ein sehr bewegender Film, ein sehr guter Film. Ein Film der es schafft reales Grauen und absoluten Wahnsinn zu zeigen ohne selbst grausig oder übermäßig brutal zu sein. Absolut Empfehlenswert
Persönliche Wertung: 9 / 10
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Filmtagebuch
#29
Geschrieben 28. April 2005, 03:38
CinemaxX Göttingen
Eines Nachts um 2:06am wacht Dr. Richard Goodman (Robert DeNiro) auf und findet seine Frau mit zerstochenen Pulsadern in der Badewanne, sie hat sich das Leben genommen. Seine Tochter Emily (Dakota Fanning) wird damit nicht fertig, sie kommt zunächst in eine Klinik, doch dann entscheidet Richard, selbst Psychologe, dass er ihr selbst am Besten helfen kann und zieht mit ihr aus der Stadt aufs Land, um für sie eine neue Umgebung zu schaffen und sie mit dem alten abschließen zu lassen. Die Gegend ist im Winter nicht wirklich dicht besiedelt, doch findet Richard schnell eine Spielgefährtin für Emily und lernt dabei gleich ihr Tante etwas kennen.
Doch Emily verscheucht ihre neue Spielgefährtin ziemlich schnell wieder, sie hat sich einen imaginären Freund geschaffen, Charlie. Charlies Lieblingsspiel ist "Daddy ärgern" und so findet Richard z.B. Nachts das Badezimmer voller Kerzen in der gleichen Art und Weise wie beim Freitod seiner Frau und mit blutroter Schrift "sie was du getan hast". Richard denkt, dass Emily ihn für den Tod seiner Frau verantwortlich macht und Charlie benutzt um ihm dies deutlich zu machen. Dieses Spiel geht wirklich an Richards Grenzen und Charlie scheint wirklicher zu sein, als allen lieb ist.
Nachdem es dann zu mysteriösen Todesfällen kommt, findet Richard heraus wer Charlie wirklich ist ...
Der Film läuft glaube ich unter der Kategorie "Horror", aber es ist eher Psycho. Der Film ist zu keiner Zeit eklig oder splattermäßig, sondern setzt auf sehr gut eingesetzte Schockmomente, die oftmals auch wirklich gut zu Geltung kommen und ihre Wirkung entfalten können, ich selbst habe mich einmal erschrocken, was schon recht viel ist. Den Mädels, die vor uns saßen ging es da wesentlich schlimmer :-)
Robert DeNiro und Dakota Fanning wissen in ihren Rollen voll und ganz zu überzeugen, wobei DeNiro mal wieder den etwas zurückgezogenen, kühlen Typen gibt, in den ich ihn in letzter Zeit in vielen Rollen gesehen habe. Die Story ist natürlich relativ banal, weiß aber Spannung zu erzeugen, das Ende ist dann zwar etas überraschend, aber wenn man andere Filme mit so einem Ende gesehen hat, rechnet man vielleicht schon damit. Der Film wird sicher nie zu meinen Lieblingsfilmen zählen, dazu ist er einfach im Endeffekt gesehen viel zu belanglos, um ihn sich aber im Kino oder auf einem gemütlichen Videoabend anzusehen, ist er eigentlich ideal, da er nicht unbedingt viel Anspruch hat, aber durchaus zu unterhalten weiß, etwas was von einem Film auf Videoabenden ja oft gefordert wird. Auch ein Film der sich zum einmaligen sehen hervorragend eignet, den man aber nicht unbedingt ein zweites Mal gesehen haben muss. Da dies aber meine erste Sichtung war gibt es eine
Persönliche Wertung: 7 / 10
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Filmtagebuch
#30
Geschrieben 08. Mai 2005, 00:37
Salmer fra kjøkkenet DVD
"Nach Elling die neue Komödie aus Norwegen", so auf dem Cover zu legen. Von "Elling" war ich ja seinerzeit schwer begeistert, "Elling, nicht ohne meine Mutter" konnte mich nicht ansatzweise ähnlich überzeugen. Was erwartet mich nun bei "Kitchen Stories"?
In den 50er Jahren wurde von Verhaltensforschern die Gewohnheiten norwegischer Hausfrauen in der Küche erforscht, um die ideale norwegische Standardküche zu entwickeln. In "Kitchen Stories" schließt sich eine Folgeuntersuchung an, in der das Verhalten alleinstehender norwegischer Singles zu analysieren, um die norwegische Standardküche weiter zu perfektionieren.
Dazu werden Beobachter ausgeschickt, die in einem Wohnwagen vor dem Haus des Versuchsobjekts wohnen, jederzeit Zugang zum Haus haben und in diesem von einem Hochsitz in der Küche jede Bewegung genau protokollieren. Dabei ist natürlich strengste Neutralität zu bewahren und es ist nicht erwünscht, dass die Wissenschaftler mit den Analysepersonen reden oder gar nähe Kontakte aufbauen.
Isak ist ein sehr widerspenstiges Versuchskaninchen. Zunächst lässt er seinen Beobachet Folke gar nicht in sein Haus, obwohl er sich für den Versuch freiwillig gemeldet hat, und dann kocht er nicht mehr in der Küche, sondern im Schlazimmer, wovon Folke natürlich nichts mitbekommt. Dann bohrt er noch ein Loch über Folkes Platz in die Decke, um seinerzeit Folke beobachten zu können. Doch nach und nach kommen sich Folke und Isak näher, zwei an sich recht unterschiedliche Charaktere; und beginnen eine Freundschaft aufzubauen. Als sein Chef davon mitbekommt, ist Ärger vorprogrammiert.
Dieser Film ist sehr, sehr ruhig. Es kommt zu keinem Zeitpunkt Dramatik oder gar Spannung auf und trotzdem zieht der Film einen in seinen Bann. Der Humor ist teilweise etwas schräg, manchmal skuril, aber eben auch sehr ruhig. Man wird selbst zum Beobachter der Entstehung einer Freundschaft und stellt recht schnell fest, dass man das menschliche Leben nicht in irgendwelche Standards oder Normen pressen kann.
Leider hatte der Film nicht die gesamte Zeit über meine volle Aufmerksamkeit, so dass ich ihn zur abschließenden Meinungsbildung wohl noch einmal sehen kann, wobei das an und für sich ja ein Prozess ist, der nie so ganz abgeschlossen ist. Wer Programmkino mag und mittlerweile ein Film von skandinavischen Filmperlen geworden ist, wie es bei mir der Fall ist, dem sei der Film wärmstens ans Herz gelegt.
Man darf gespannt sein, was als nächstes aus Skandinavien auf uns zukommt
Eine Wertung kann ich gar nicht wirklich abgeben, dafür muss ich ihn wie gesagt nochmal komplett sehen, aber eigentlich möchte ich ihn gar nicht bewerten ... wenn, dann würde ich ihm momentan denke ich am ehesten eine 7 / 10 geben.
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