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And we all love ... the movies .... - Filmforen.de - Seite 3

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And we all love ... the movies ....


482 Antworten in diesem Thema

#61 EdwardNorton

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Geschrieben 25. August 2006, 18:41

Das Haus am See (Alejandro Agresti, USA 2006)
The Lake House CinemaxX Göttingen
Darsteller: Sandra Bullock (Kate), Keanu Reeves (Alex)

Eingefügtes Bild


Zunächst mal muss man diesen Film, um ihn voll genießen zu können, als dass sehen was er ist: Ein fiktionaler Film. Filme die mit Zeit / Zeitreisen zu tun haben, weisen zwangsweise immer Logiklöcher auf, und einiges was geschieht ist nicht rational erklärbar. Das möchte dieser Film aber auch nicht. "Das Haus am See" möchte einfach eine schöne Geschichte erzählen.

Alex zieht in das Haus am See. Es ist etwas außerhalb von Chicago die Küste hoch gelegen und liegt einsam an einem See, ist auf Stelzen in den See gebaut und voll verglast. Für manche ein Traumhaus, für andere viel zu wenig Privatsphäre. Im Briefkasten findet er einen Brief seiner Vormieterin Kate, die ihn in ihrem Brief zu dem neuen hübschen Haus beglückwunscht und sich für die Hundefußspuren vor der Haustür und für die Kiste auf dem Dachboden entschuldigt, beide waren schon da, als sie eingezogen sei. Verwundert über diesen Brief, denn weder Fußspuren sind zu sehen, noch ein Karton auf dem Dachboden, antwortet Alex auf Kates Brief.
Es entsteht ein reger Briefwechsel in dem sie feststellen, dass sie sehr viel gemein haben, beides sind sehr einsame Menschen, die sehr auf sich selbst gestellt sind und beide bisher noch nicht das im Leben gefunden haben, wonach sie suchen. Und sie stellen fest, das Kate im Jahr 2006 lebt und Alex im Jahr 2004. Anfangs noch skeptisch, verlieren sich die beiden schließlich trotz des Zeitunterschiedes ineinander und verlieben sich schließlich...

Die Briefwechsel in diesem Film werden teilweise wie Dialoge dargestellt, was auch fast zutrifft, denn sobald einer von beiden einen Brief in den Briefkasten im Haus am See legt, kann der andere ihn in seiner Zeit herausnehmen. Da der Film von den Briefen bestimmt wird, wird vieles als Voiceover vermittelt.
Der Film hat viele schöne Szenen, etwa ein gemeinsamer Spaziergang durch die Stadt. Alex ist Architekt und führt Kate zu den schönsten Gebäuden Chicagos. An der letzten Station ist dann mit einem Graffity ein "Dankeschön für den schönen Nachmittag" an eine Wand gesprüht. Natürlich ist dieses Graffity schon zwei Jahre alt.
Man sucht nach Wegen den Zeitunterschied zu überbrücken, primär durch ein Date zu einem festen Termin, für Kate am nächsten Tag, für Alex in zwei Jahren und einem Tag. Doch jedesmal mißlingt es, so dass Kate irgendwann aufgibt und sich in ihr reales Leben zurückzieht. Bis sie eines Tages den Grund für die verpassten Dates herausfindet und erkennt, dass sie auf tragische Art indirekt dafür verantwortlich ist und jetzt alles tun muss, um den Grund dafür zu verhindern.

Ein schönes Haus, zwei gute Schauspieler, eine herzerwärmende Geschichte, ein gutes Ende, kurz ein stimmiger Film, der sicher eine gute Auswahl für einen schönen gemütlichen Winterabend zu zwei unter der warmen Kuscheldecke ist.

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#62 EdwardNorton

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Geschrieben 26. August 2006, 00:23

Match Point (Woody Ellen, Großbritannien 2005)
DVD
Darsteller: Scarlett Johansson (Nola Rice), Emily Mortimer (Chloe Hewett Wilton), Jonathan Rhys-Meyers (Chris Wilton), Brian Cox (Alec Hewett), u.a.

Eingefügtes Bild


Wieder ein der Filme die ich nur nebenbei gesehen habe. Das mag aber auch primär daran gelegen haben, dass er mich von Anfang an wenig berührt hat. Woody Ellens neuesten Film würde ich am ehesten als eine Satire der britischen Oberschicht bezeichnen.
Zu dem Film könnte man sicherlich eine Menge schreiben, aber ich werde ihn einfach nochmal sehen und ihm ein wenig mehr Aufmerksamkeit widmen müssen. Scarlett Johansson weiß zu gefallen wenn gleich auch nicht so sehr wie in ihrem Durchbruchsfilm "Lost in Translation".
Die Geschichte ist an und für sich problemloszusammenzufassen. Chris ist Extennisprofi, dem immer nur ein Quentchen Glück gefehlt hat, um ganz oben dabei zu sein. Diesen Traum hat er aufgegeben und so wird er schon in jungen Jahren Tennislehrer in einem renomierten Londoner Tennisclub. Hier lernt er Tom Ewett kennen, welcher aus allerbester Familie kennen, sowie seine Freundin und zukünftige Frau Nola Rice, in die er sich im ersten Moment verliebt. Weil diese Liebe aber nicht sein darf, fängt er eine Beziehung mit Toms Schwester Chloe an, aus dem primären Grund in Nolas Nähe zu sein.
Chris heiratet schließlich Chloe, doch kurz vor der Heirat von Nola und Tom trennen sich die beiden. Tom macht Schluß, doch eigentlich hat Toms Mutter Schluß gemacht, für die Nola nie die passende Schwiegertochter war. So kommt es wie es kommen muss, Chris und Nola fangen eine Affäre an und natürlich ist Verhütung oft gewährleistet aber nicht immer ...

Wie eingangs geschrieben hat mich der Film wenig berührt, bietet wenig Identifizierungsmerkmale, man fieber eigentlich mit niemandem so wirklich mit und um den Film als Gesamtkunstwerk schätzen zu können, fehlte mir ein wenig die Aufmerksamkeit.

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#63 EdwardNorton

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Geschrieben 26. August 2006, 17:47

Jahr 2022 ... die überleben wollen (Richard Fleischer, USA 1973)
Soylent Green DVD OmU
Darsteller: Charlton Heston (Thorn), Edward G. Robinson, Leigh Taylor-Young (Sol)

Eingefügtes Bild


Soylent Green rückt immer näher. Sowohl das Jahr in dem der Film spielt, als auch inhaltlich. Überbevölkerung wird immer mehr zu einem Problem, allerdings mehr in den Entwicklungsländern als in den Industrienationen, und in eben jenen wird auch der Zugang zu Wasser und Nahrung immer knapper. Soylent Green spielt im New York im Jahre 2022. Bevölkerungszahl: 40.000.000 Menschen. Die Menschen haben die Umwelt zerstört und ernähren sich nur noch synthetischer Nahrung dem Soylent, welches es in verschiedenen Farben gibt, das neueste ist Soylent Green, welches aber rationiert ist, so dass nicht genug für jeden da ist, und es an Dienstagen, dem Soylent Green Tag, regelmäßig zu Aufständen kommt, bei dem die Polizei einschreitet und die Menschen einfach mit Baggerschaufeln auf Lastwagen gekarrt und weggeschafft werden.
Inmitten all dieser beinahe Anarchie ist der Polizist Thorn mit der Ermittlung in dem Mordfall William R. Simonson beauftragt. Simonson gehört zur Oberschicht, zu den wenigen Menschen, welche fließend Wasser zur Verfügung haben, in geräumigen großen Wohnungen wohnen und denen echte Lebensmittel zur Verfügung stehen. Bei seinen Ermittlungen findet Thorn heraus, das Simonson zur Führung der Firma Soylent gehörte, welche die Hälfte des Weltnahrungsmarktes kontrolliert. Personen mit denen Simonson in letzter Zeit Kontakt hatte, werden ermordert und schließlich bekommt Thorn den Befehl, seine Ermittlungen einzustellen. Thorns Mitbewohner und Partner Sol hilft ihm bei seinen Ermittlungen und erfährt bei seinen Nachforschungen das schreckliche Geheimnis des Soylent Greens, worauf er sich in eines der vielgenutzten Suizidzentren begibt, da er mit dieser Wahrheit nicht leben kann.
Im Sterben erzählt er Thorn das Geheimnis des Soylents, worauf dieser sich zur städtischen Müllverwertung begibt, um die Wahrheit mit eigenen Augen zu sehen ...

Charlton Heston als Schauspieler ist glaube ich Geschmackssache. Ich mag seine Filme, ihn selbst mag ich nicht wirklich. Sein Partner Robinson, welcher zwei Wochen nach den Dreharbeiten verstarb, spielt dagegen ausgezeichnet. Das Bild das hier voin der Zukunft gezeichnet wird scheint gar nicht so realitätsfern, wenn man sich Phänomene wie den Treibhauseffekt und die wachsende Umweltverschmutzung ansieht. Angesichts der realen gegenwärtigen Ereignisse kann man sich schon ganz gut vorstellen dass in 50 Jahren der Genuß eines Apfels einem Festmahl gleichkommen könnte und es ist durchaus amüsant den beiden zuzukucken wie sie ungeübt mit Besteck die bei den Ermittlungen "sichergestellten" Nahrungsmittel versuchen zu sich zu nehmen ("I have never eaten like this"). Immer wieder erzählt Sol Thorn wie es in seiner Jugend war, wie es ist, sich in der freien Natur zu befinden und reine Landluft zu atmen, etwas, was sich Thorn nicht wirklich vorstellen kann. Er kennt nur die überbevölkerte Stadt in der die Menschen in Treppenhäusern schlafen müssen, weil es einfach zu wenig Platz für alle gibt.
Am Ende hat Thorn zwar unangenehme Wahrheiten aufgedeckt, doch er geht einfach in der Masse unter.
Soylent Green war damals sicherlich ein visionärer Film, der auch heute noch als zeitloser Klassiker angesehen werden kann, wenn gleich die Ausstattung nicht wirklich überzeugt, so hat das ganze Setting doch einen gewißen Charme. Ein Film, den man durchaus gesehen haben sollte, zumal auch zahlreiche heutige Filme / Serien / Musikstücke immer wieder auf ihn anspielen.

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#64 EdwardNorton

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Geschrieben 27. August 2006, 12:38

Syriana (Stephen Gaghan, USA 2005)
DVD OmU
Darsteller: Kayvan Novak (Arash), George Clooney (Bob Barnes), Amr Waked (Mohammed Agiza), Christopher Plummer (Dean Whiting), Jeffrey Wright (Bennett Holiday), Amanda Peet (Julie Woodman), Robert Foxworth (Tommy Barton), Matt Damon (Bryan Woodman), William Hurt (Stan Goff), Alexander Siddig (Prinz Nasir Al-Subaai)

Eingefügtes Bild


Syriana ist ein Wort des US-Geheimdienstes. Es steht für die Neuordnung östlicher Gesellschaften nach westlichem Vorbild, etwa die Einführung von Demokratie, Parlamenten, Wahlen. Das soll natürlich nicht aus reiner Nächstenliebe geschehen, sondern primär um den Zugang zum Erdöl dieser Länder zu erleichtern.
Und darum geht es auch in Syriana: Erdöl.

Der Film wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die einen durch ihre Vielzahl anfangs sehr verwirren. Ständig springt die Handlung von einem Erdteil zum anderen und ständig steht ein neuer Charakter im Mittelpunkt. Der Film bleibt so weit es geht der Realität treu, wo arabisch gesprochen werden muss, wird arabisch gesprochen, auf englisch ist sicher nur 1/3 des Films, ansonsten muss man sich mit Untertiteln behelfen, was aber nichts schlechtes heißen muss. Aber es ist definitiv ein Film, den man mit voller Aufmerksamkeit kucken muss, sonst verliert man sich in der vielzahl der Handlungen.
Am Ende fügt sich das meiste recht eindrucksvoll zusammen.
Syriana gehört wieder zu der Gattung Film, zu der man sicher viel schreiben könnte, aber irgendwie hat er mich bei der erstmaligen Betrachtung nicht so berührt als dass ich wirklich viel zu schreiben hätte. Wenn ich so andere Rezensionen über den Film lesen klingt das alles sicherlich spannend, interessant und sehenswert, doch nachdem ich das ganze nun in zwei Teilen, weil ich gestern nacht dann doch zu müde war, gesehen habe, finde ich nicht so viel schreibenswertes. Wobei Syriana durch seine Komplexität und Episodenhaftigkeit sicher ein Film ist, den man noch ein zweites Mal sehen muss. Was ich definitiv auch noch tun werde. Die Frage ist nur wann.
Was hängen bleibt ist ein starker, sehr vielschichtiger Politthriller, mit Stars, die sehr zurückhaltend spielen und nie in den Vordergrund treten, ein herausragender George Clooney, und einige sicherlich nicht neue Erkenntnisse um die Auswirkungen des Kampfs ums Öl für die Sichtweisen der US-Außenpolitik und dessen Einfluß auf die Arbeit des CIA.

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#65 EdwardNorton

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Geschrieben 29. August 2006, 01:59

Collateral (Michael Mann, USA 2004)
DVD
Darsteller: Jammie Foxx (Max), Tom Cruise (Vincent)

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Der Film hat mir viel besser gefallen als bei der ersten Sichtung damals im Kino. Ein Film mit zwei Superstars. Einem ganz großen, Tom Cruise, und einem der es ein wenig später werden sollte, Jammie Foxx. Doch der wahre, heimliche Star dieses Films bleibt die ganze Zeit im Hintergrund und erhebt sich heimlich über alles andere: Das gigantische Los Angeles.
Der Film ist sicher auch eine Homage an diese Stadt. Das Lichtermeer ist allgegenwärtig. Der Score bleibt selten dezent im Hintergrund sondern drängt sich gerade in den Stadtszenen immer sehr deutlich in den Vordergrund. Man wird oft fast in eine Art Trance versetzt. Der Film schafft durch seine digitalen Handkamerabilder eine ganz eigene Atmosphäre von der man förmlich aufgesogen wird.
Michael Mann hat hier einen außergewöhnlichen und sicher oftmals wenig beachteten Film gedreht. Die beiden Stars des Films ordnen sich dem Film vollkommen unter. Cruise spielt erstklassig einen rücksichtslosen, aber doch irgendwo stilvollen Killer, der kalt und unberechenbar ist, aber auch Tiefsinn hat. Dieser wird immer wieder deutlich in dem Dialogen zwischen Cruise und Foxx. Collateral ist kein Actionfilm im eigentlichen Sinne. Er lebt von seinen Bildern und von seinen Dialogen. Und die sind wirklich gut und hochklassig.
Ein Film der einfach schon des Sehens wegen sehenswert ist.

8.5 / 10
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#66 EdwardNorton

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Geschrieben 30. August 2006, 01:36

Reservoir Dogs (Quentin Tarantino, USA 1991)
DVD
Darsteller: Harvey Keitel, Tim Roth, Chris Penn, Steve Buscemi, Lawrence Tierney, Michael Madsen, Quentin Tarantino, Eddie Bunker, Kirk Baltz, Randy Brooks

Eingefügtes Bild


Ein nettes Zitat von Tarantino: "Natürlich sind meine Filme brutal, sie sind halt echte Tarantino-Werke. Man geht ja auch nicht auf ein Metallica-Konzert und verlangt, dass die Idioten auf der Bühne die Musik leiser machen."

Spoilerwarnung !
In seinem Erstlingswerk bedient er sich des Heist-Genres, also eines Raubfilmes, ohne dabei den eigentlich Heist selbst darzustellen. Heist-Filme beschäftigen sich intensiv mit der Vorbereitung, Planung und Durchführung eines spektakulären Raubzuges. Dieser Film beginnt direkt mit dem Ende. Der Überfall ist komplett schiefgegangen. Durchgeführt hat ihn eine Gruppe von sechs Profis, die sich alle nicht kennen und nur für diesen Auftrag zusammengeführt wurden und auch nur ihre Decknamen kennen, Mr. Orange, Mr. White, Mr. Pink, etc..
Zwei von ihnen wurden direkt vor Ort erschossen, die anderen vier finden sich nach und nach in ihrem Versteck ein. Mr. Orange wurde angeschossen und droht an seiner Bauchwunde zu verbluten. Sie alle sind sich sicher, dass sie einer von ihnen sie verraten hat. Die Verdächtigungen und Unterstellungen beginnen und man versucht herauszufinden, wer der Verräter ist.

Der Film bedient sich, wie bei Tarantino üblich sehr vieler Stilmittel aus sehr vielen Genres. Bei Kill Bill wird dies dem Zuschauer sehr deutlich aufgedrängt, bei Reservoir Dogs geschieht dies eher sehr subtil. Er ist einerseits eine Tragödie, andererseits ein Thriller und es werden Rückrückrückblenden benutzt. Die eigentliche Handlung außerhalb der Rückblenden beschränkt sich auf einen einzigen Ort. Die Rückblenden haben alle eine unterschiedliche Intensität. Die erste dauert 70 Sekunden, die zweite 8 Min und die letzte gute 30 min, was fast ein drittel der Filmgesamtspielzeit ausmacht.
In diesen Rückblenden werden die Charaktere ausgeleuchtet, man erfährt mehr über ihre Motive und Hintergründe und gewinnt einen Einblick in ihre Psycho.
Und der Film ist wie für Tarantinofilme üblich, geprägt von sehr intensiven, subversiven. Allein die ungewöhnlich lange Eröffnungssequenz hat zwei recht interessante Dialoge zum Einen über die wahren Hintergründe von Madonnas "Like a virgin" andererseits werden die amerikanischen Trinkgeldgewohnheiten analysiert und die Bedeutung von Kellnerjobs für arme amerikanische Frauen ohne Hochschulabschluß.

Die Wortwechsel sind dabei auf sehr unterschiedliche Arten komisch. Einer der mir besonders hängengeblieben ist: "Ich hab vier, fünf Bullen umgelegt" - "Auch richtige Menschen?" - "Nein, nur Bullen".
Steve Buscemi ist mal wieder herrlich "Am I the only professional here?", und die Folterungsszene ist recht intensiv obwohl das meiste im Kopf des Zuschauers abläuft.
Alles in allem ein klassischer Kultfilm, wobei das auf fast alle Filme von Tarantino zutrifft, wobei ich ihn bei dieser Sichtung nicht als überaus genial oder als Überfilm empfunden haben. Einfach gut gemacht, sehr unterhaltsam, sehr komisch, sehr gute Dialoge und gute Schauspieler. Prädikat: sehenswert

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#67 EdwardNorton

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Geschrieben 09. September 2006, 00:48

Living in Oblivion (Tom DiCillo, USA 1995)
DVD
Darsteller:

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Living in Oblivion ist zugleich Titel des Films als auch der Titel des Films, der im Film gedreht wird. Worum es genau geht, weiß eigentlich keiner. Gezeigt werden die Dreharbeiten zu drei Szenen aus Living in Oblivion. Obwohl in Wirklichkeit nur eine Szene gezeigt wird. Die anderen zwei sind Traumsequenzen. Oder auch nicht? Gekonnt werden verschiedene Zeit und Realitätsebenen durch schwarzweiß-Effekte coloriert. Es ist ein Film von Filmemachern, für Filmemachern.
Man darf bei allen möglichen Pannen die so währrend der Dreharbeiten passieren können dabei sein, vom vergessenen Text, über das Mikro das ins Bild hängt, die Alarmfunktion einer Armbanduhr die währrend einer Szene losgeht, bis hin zur verwirrten Mutter des Regisseurs, die auf einmal auf dem Set auftaucht.
Schauspieler sind eifersüchtig aufeinander, haben Affären miteinander, machen am Set laufend Fehler und begründen dies mit einer plötzlichen Eingebung wie man die Szene besser, dynamischer und kraftvoller gestalten könnte, so dass der Regisseur irgendwann zur Weißglut getrieben wird.
Ich selbst habe nur Theater gespielt und nie Filme gedreht, aber aus den dort gesammelten Erfahrungen kann ich mir sehr gut vorstellen, wie nah an der Wirklichkeit dieser Film wohl oftmals ist.
Zumal der Regisseur selbst schon lange im Filmgeschäft tätig ist, als Ausleuchter, Kameramann und auch vereinzelt in Regiearbeiten, so dass die Eindrücke wirklich aus erster Hand stammen.
Man wird auch nicht nur direkt mit den Empfindungen und Eindrücken einer Person konfrontiert, jeder kommt zum Zug, vom Regisseur, über den Kameramann, den Techniker, der die Technik nicht im Griff, über die Regieassistentin bis hin zum Fahrer. Das Ensemble besteht fast nur aus unbekannten Schauspieler, bis auf Steve Buscemi, was auch der Hauptgrund war, warum ich mir den Film aus der Videothek geholt habe.

Gerade für Filmliebhaber kann man für diesen Film eine unbedingte Empfehlung aussprechen, ein Film der durch ein wenig Propaganda sicherlich zu einem Kultfilm avancieren könnte, ein Filmjuwel ist er auf jeden Fall heute schon.

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#68 EdwardNorton

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Geschrieben 10. September 2006, 03:50

From Dusk Till Dawn (Robert Rodriguez, USA 2006)
DVD
Darsteller: George Clooney, Quentin Tarantino, Harvey Keitel, u.v.a.m.

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Vor gut acht Jahren habe ich den Film das erste mal in der Schule gesehen. Natürlich nicht als Unterrichtsmaterial sondern in der elften Klasse, wo wir mehr Freistunden als Schule hatten und in unserem Klassenraum einen Fernseher + Videorekorder hatten. Das war meine erste Begegnung mit einem Film von Quentin Tarantino.
Zwar führt hier Robert Rodriguez Regie, aber der Film ist eine Gemeinschaftsarbeit von beiden, das Drehbuch schrieb Tarantino noch bevor er anfing selber Filme zu machen.
Vom sehen her könnte man meinen Tarantino hat den ersten und Rodriguez den zweiten Teil des Films umgesetzt. Der Film beginnt als klassischer Gangsterroadmovie, mit einer sehr gelungenen Anfangsequenz Marke Tarantino, der in diesem Film auch selbst mitspielt, er spielt den etwas zurückgebliebenen Richard Gecko, der Bruder von Seth Gecko, ein Gangstergeschwisterpaar, das von Texas aus versucht nach Mexiko zu fliehen und dabei eine Spur von Mord und Zerstörung hinter sich herzieht.
Nach dem Grenzübergang wollen sie sich am nächsten Morgen mit einem mexikanischen Gangsterboss treffen.
Die Nacht verbringen der Geckos zusammen mit den von ihnen gekidnappten Fullers im Titty Twister, einer Bar im mexikanischen nirgendwo. Wie sich herausstellt ist das Titty Twister eine Bar die von Vampiren betrieben wird, die ihren ahnungslosen Gästen buchstäblich das Blut aussaugen.

Der Film gliedert sich wirklich deutlich in zwei Teile. Bis zum Barbesuch ein Roadmovie, mutiert er nach Hayeks von "After Dark" begleiter Tanzszene zu einem waschechten Vampirsplatterfilm. Trotz dieser Zweiteilung funktioniert der Film. Qualitativ verliert der Film zwar, sobald er die Straße verlässt, und ich war damals bei der ersten Sichtung des Films auch eher irritiert als sich Hayek auf einmal in eine Vampirkönigin verwandelt hat, doch muss man dies einfach mit Humor sehen und Szene wie die Verwandlung von Sexmachine in einen Vampir sind auch durchaus lustig anzusehen.

Tarantino nimmt man den verrückten Richard absolut ab, solche Figuren kann er aus irgendwelchen Gründen sehr überzeugend spielen, und auch für Clooney war es meiner Meinung nach der erste Film, in dem er nicht einen Softie-Frauenschwarm spielt, sondern einen knallharten Gangster, der vor Gangstercoolness nur so trieft. Gute Sprüche und größtenteils auch wieder gelungene Filme bietet dieser Film, wenn gleich man keine Hohenflüge wie von anderen Tarantinofilmen erwarten darf. Höhenflug ist wahrlich die Tanzszene von Hayek, und auch der Song "After Dark", mit dem Tito & Tarantula damals einen Riesenhit hatte, allerdings ging die eher mittelmäßige Band damals auch nach ihrem One Hit Wonder auch wieder ebensoschnell unter, wie sie aufgestiegen ist.

Die deutsche Fassung gibt es in mehreren Versionen, wer den Film nur aus dem Fernsehen kennt, dem dürften im schlimmsten Fall 18 Minuten Film fehlen, wovon allein 9 Minuten der Anfangsequenz gehören, die aus mir unerfindlichen Gründen komplett geschnitten wurde.
Ich weiß nicht wie dieser Film ohne diese 18 Minunten auch nur ansatzweise funktionieren kann, als erwachsener sollte man auf jeden Fall man an der Ladentheke nachfragen oder sich in der Videothek in der 18ner Abteilung umsehen, nur dort dürfte die indizierte 18ner Fassung zu erhalten sein.

Alles in allem auf jeden Fall ein sehr gelunger Road-Vampir-Trash-Splatter-Movie, mit starken Darstellern, einer gut tuenden Portion Tarantino und leider auch einer eher mittelmäßigen Portion Rodriguez. Ein typischer Film, den man nachts oder auf Parties nebenbei laufen lässt. Wer ihn noch nicht kennt, sollte ihn allerdings unbedingt sehen, schon allein, weil er zum Gesamtwerk Tarantinos zählt.

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#69 EdwardNorton

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Geschrieben 27. September 2006, 02:16

Cars (John Lassater, USA 2006)

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Nachdem es beim letzten Rennen um den „Piston Cup“ ein dreifaches Unentschieden gab, muss „Lightning McQueen“, ein sprechendes NASCAR-Auto, zu einem Entscheidungsrennen nach Los Angeles. Auf dem Weg wird er aber von seinem Transport-Truck getrennt. Er muss somit allein nach Kalifornien finden. Verwirrt und verängstigt landet er auf der Route 66 in „Radiator Springs“, wo er versehentlich die einzige Dorfstraße zerstört. Er wird dazu verurteilt, sie wieder zu reparieren.

Während er damit beschäftigt ist, freundet er sich mit Hook, dem Abschleppwagen, an. Außerdem verliebt er sich in Sally, einen Porsche. Sie erklärt ihm, wie Radiator Springs früher lebendig war, durch eine neue Interstate aber alle Kundschaft verloren hat und von der Landkarte verschwunden ist. Es kommt aber auch zum Konflikt mit Doc Hudson, der früher selbst ein berühmter Rennwagen war. Nach einem großen Unfall wurde er vom Rennzirkus nicht mehr akzeptiert, weshalb er Rennautos wie Lightning nur mit Verachtung betrachtet. Als die Straße fertig ist, hat sich Lightning mit allen Bewohnern des Dorfes angefreundet und möchte nicht mehr wirklich weg. Die Medien und sein Rennteam finden ihn aber plötzlich wieder, da Doc Hudson ihnen einen Tipp gegeben hat, und holen ihn ab zu dem großen Rennen.

Während des Rennens ist Lightning zuerst unkonzentriert und liegt zurück, da er immer wieder an Radiator Springs zurück denkt. Plötzlich stellt er aber fest, dass seine Freunde mit an der Box stehen und ihn anfeuern. Mit dieser Unterstützung geht er in Führung und ist dabei zu gewinnen, als sein Konkurrent „King“, für den dies das letzte Rennen vor dem Ruhestand ist, aus dem Rennen geworfen wird. Anstatt über die Ziellinie zu fahren und den Sieg für sich in Anspruch zu nehmen, hält Lightning an und schiebt den stark beschädigten King über die Ziellinie, damit er sein letztes Rennen beenden kann. So verliert er zwar den Piston Cup, gewinnt jedoch den Respekt aller anderen Autos.

Nachdem Lightning sein neues Rennhauptquartier in Radiator Springs eröffnet, wird auch der Ort wieder bekannt und beliebt.

Trivia:

* Der Arbeitstitel des Films lautete „Route 66“, wurde 2002 aber auf „Cars“ geändert, damit der Film nicht mit der gleichnamigen TV-Serie aus den 1960er Jahren verwechselt werden würde. Für die deutsche Fassung war ursprünglich „Cars - Autos wie wir“ vorgesehen, inzwischen wird er aber auch in Deutschland nur noch unter dem Originaltitel vermarktet.
* Lightning McQueen ist ausgestatt mit Lightyear-Buzzard-Reifen, eine Parodie auf Goodyear-Eagle-Reifen und auf Buzz Lightyear aus Toy Story
* Einige der Sponsorenaufkleber auf den Rennautos verweisen auf frühere Pixar-Projekte. So ist zum Beispiel die Zahl „2319“ auf einem Auto zu sehen. Diese Nummer war der Code der Kinderaufspüragentur aus Monster AG. Die Nummer „95“ von Lightning McQueen ist eine Anspielung auf das Erscheinungsjahr von Toy Story 1995. Die Nummer der Figur Chick Hicks ist „86“, erneut eine Anspielung auf ein Erscheinungsjahr eines Pixar-Kurzfilms, nämlich Luxo Jr..
* Bei der Überfahrt nach Kalifornien gibt es auf der Interstate einen Cameo-Auftritt der Vögel aus Pixar's Kurzfilm For the Birds.
* Der Sponsor des Kings heißt Dinoco, die Tankstelle aus Toy Story.
* King ist eine Referenz auf dessen englischen Synchronsprecher Richard Petty, der als Rennfahrer ebenso genannt wurde und einen #43 Plymouth Superbird fuhr – im Film ist es ein #80 Plymouth.
* Ein Wagen wurde auf der Motorhaube mit einem Apple-Logo und der Nummer "84" versehen, ein Hinweis auf den ersten Macintosh, der 1984 vorgestellt wurde.
* Die Handlung weist erstaunliche Übereinstimmung mit dem in den frühen 90ern gedrehten Film Doc Hollywood mit Michael J. Fox auf.
* Im Abspann laufen im Autokino von Radiator Springs Pixar-Filme mit Autos als Hauptfiguren

Quelle: http://de.wikipedia....Cars_%28Film%29

Meine persönliche Wertung: 6.5 / 10
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#70 EdwardNorton

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Geschrieben 20. Oktober 2006, 04:01

Flug 93 (Paul Greengrass, USA 2006)
United 93 DVD OmU

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"United 93" ist der erste Kinofilm, der sich mit dem 11. September 2001 thematisch auseinandersetzt. Im Kino ist er seinerzeit vollkommen untergegangen und ich bezweifle, dass diesen Film überhaupt jemals wirklich viele Menschen sehen werden.
Es wird sicher noch sehr viele Filme in den nächsten Jahren zum 11. September geben, aktuell läuft mit "World Trade Center" der erste Hollywoodblockbuster zu diesem Thema, doch Flug 93 hat wie ich finde Maßstäbe gesetzt, die schwer zu übertreffen sein werden.
Ich selbst habe den 11. September 2001 komplett live via Fernsehen und Internet mit verfolgt. Ein Freund hat mich online angeschrieben, gerade als das erste Flugzeug ins WTC geflogen ist, und die ersten Livebilder gesendet wurden. Ich habe quasi alles selbst mit erlebt, den Einschlag des zweiten Flugzeuges live am Bildschirm, den Absturz ins Pentagon, das Einstürzen der Twin Towers, die Schließung aller amerikanischen Flughäfen, das Ausrufen des Verteidigungfalls der NATO und es hat mich damals sehr, sehr mitgenommen, ich war an dem Tag tief erschüttert und noch tagelang sehr berührt. Dieser bis dato für unvorstellbar gehaltene Angriff auf Amerika auf amerikanischem Festland, die Erkenntnis, dass der Terrorismus den traditionellen Krieg als primäre zivilisatorische Bedrohung verdrängt und die Einsicht, dass man gegen diese Form des Terrors nahezu machtlos ist, das alles waren Dinge, die mein Weltbild damals sehr bewegt haben, und dieser Tag ist mir, wie wahrscheinlich so vielen, stark im Gedächnis geblieben.

Und all dies erlebt man mit diesem Film noch einmal wieder.
Fast dokumentarisch ist man stiller Beobachter. Man ist dabei, als die Flugkontrolle den ersten Verdacht hegt, dass ein Flugzeug, zum ersten Mal seit über 20 Jahren entführt worden ist und wie die Spur verfolgt und plötzlich verloren wird, man sieht, wie sich der Militärapparat zu bewegen beginnt, man sieht wieder "live" den Einschlag des zweiten Flugzeuges, die Schließung der Flughäfen.
Die ganze Zeit fühlt man sich zurückversetzt an jenen 11. September 2001, wo man selbst gebannt vor'm Fernseher saß. Dieser Film zeigt das Geschehen jedoch aus Sicht der direkt Verantwortlichen, primär ist man Zeuge der Flugkontrolle und der Besetzung und den Passagieren von United 93.
United 93 ist das einzige der fünf entführten Flugzeuge, welches sein Ziel nicht erreicht hat.
Übernommen von 4 Arabern mittels einer Bombe, steuert es auf sein Ziel zu, das Weiße Haus in Washington D.C.. Die Passagiere kommunizieren über Telefon mit ihren Familienangehörigen und bekommen so mit, was mit den anderen entführten Flugzeugen passiert ist.
Bald macht sich die Erkenntnis breit, dass Nichtstun der Weg in den sicheren Tot ist und so beschließt man zu handeln ...

Wie schon erwähnt ist der Film dokumentarisch, hält sich genaustens an die realen Geschehnisse, protzt nirgends mit Action, hat keine wirklichen Hauptdarsteller. Gerade dadurch wirkt alles so erschreckend echt und das Erschrecken ist um so größer, da man weiß, dass alles das was dort gezeigt wird, wirklich so geschehen ist. Die Verzweiflung der Menschen, dass alles ist real, das Gefühl der Hilflosigkeit ergreift von einem selbst Besitz.
Man wird direkt in die Stimmung von damals versetzt und hat nachdem man diesen Film gesehen hat, das Gefühl, einen guten, einen wichtigen Film gesehen zu haben.

10/10
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#71 EdwardNorton

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Geschrieben 27. Oktober 2006, 03:43

Hostel (Eli Roth, USA 2005)
DVD OmU

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1/10

Der Film ist echt mit Abstand mieseste Film den ich seit langem gesehen habe.
Drei junge Männer die sich scheinbar beim Trampen kennengelernt haben, bekommen in Amsterdam von einem mysteriösen Kerl den Geheimtip eines Hostels in der Nähe von Bratislava, in dem es Frauen gibt die einem Mann alles geben was ein Mann sich wünschen kann.
Natürlich machen sie sich umgehend auf den Weg und finden in dem Hotel wirklich das, wovon sie träumen, bildhübsche, junge Frauen, deren Freude am Leben aus Sex zu bestehen scheint und die ihnen den Urlaub zu einem kleinen Traumurlaub zu machen scheinen.
Doch in Wirklichkeit sind sie nur Handlanger einer ominösen Subkultur. Einer nach dem anderen verschwindet, bis zum Schluß der letzte der Drei den ganzen Hintergründen auf die Spur kommt.
In der Slowakei wird reichen Menschen, die zudem scheinbar noch irgendeiner Sekte angehören die Chance gegeben, noch etwas zu erleben, was man eigentlich für Geld nicht kaufen kann. Schnelle Autos, Sporttauchen, Weltumsegelungen, Großwildjagd, das alles hat irgendwann ausgedient.
Hier bekommen sie die Möglichkeit junge, gekidnappte Menschen bei lebendigem Leib zu quälen, massakrieren, verunstalten, totzuschlagen und zu töten. Jeder kann seine ganz eigene perfide, abartige, morbide Neigung ausleben, ein Leben ist hier scheinbar nichts wert.
So werden auch die Drei Opfer, nur der letzte kann sich Rachen und nachdem seine Flucht gelungen ist, trifft er im Zug, einen Angehörigen dieser Sekte wieder und nimmt blutige Rache.

Ein Film ohne Sinn und Verstand. Wo Saw genial war, ist Hostel unnötig brutal, ohne dass die Geschichte dahinter auch nur Ansatzweise interessant ist oder irgendwie erklärt wird. Der anfängliche Roadtrip ist noch Ok und eigentlich interessant umgesetzt, das letzte drittel des Films hab ich mir dann aber größtenteils im Schnelldurchlauf angekuckt, weil da einfach so viele unnötige absolut gewaltätige und wirklich heftig grausame Szenen sind, dass muss man einfach nicht haben. Und normalerweise habe ich mit solchem Kram keine Probleme, aber es war einfach unnötig und übertrieben, und halt vor allem ohne jegliche Geschichte drumherum.

Für Leute die mit sinnloser, äußerster Brutalität Probleme haben, ist dieser Film wirklich nichts, ebenso nicht für Leute die Filme haben wollen, die wenigstens ein wenig Sinn und Verstand haben. Für wahre Horror und Splatterfans hingegen mögen die ersten zwei drittel des Films etwas langweilig und langatmig sein, im letzten Drittel kommen sie hingegen voll auf ihre Kosten. Ich persönlich werde jedem der mich nach diesem Film fragt, drigend davon abraten. In meinen Augen verschwendete Zeit.

1/10
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#72 EdwardNorton

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Geschrieben 27. Oktober 2006, 04:07

Black Dahlia (Brian de Palma, USA 2006)
The Black Dahlia, CinemaxX Göttingen

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Ok, eigentlich passt dieser Film ein wenig zu Hostel. Schon zwei Wochen her, dass ich ihn gesehen habe, aber ebenfalls ein mieser Film. Ich hatte im Kopf eine Kritik zu dem Film gelesen zu haben, der schrieb, das Brian de Palma mit diesem Film sein vorläufiges Meisterwerk abgeliefert hat, und sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Die Romane, die dem Film zu Grunde liegen, galten auf Grund ihrer komplexen Erzählstruktur und vielschichtig verwobenen Handlungsstränge lange als unverfilmbar galten, bis es mit L.A. Confidential vor 10 Jahren zum ersten Mal gelungen ist. So sollte es auch bei Black Dahlia sein.

Leider musste ich nach dem Film feststellen, dass die Kritik die ich in Erinnerung hatte, aus der CinemaxXfilmzeitschrift stammte ... die sind in etwa so kritisch wie Kino.de. Brian de Palma ist genau an dem gescheitert, woran jeder Film laut vorhersagen scheitern musste. Er hat es nicht ansatzweise Geschaft, die vielen Charaktere und Handlungsstränge überzeugend rüberzubringen, nachvollziehbar miteinander zu verknüpfen und die vielen Geschichten in einen Zusammenhang zu bringen. Ständig fragt man sich wer jetzt wieder X ist, und was Y mit Z zu tun hatte, und von welchem Bankraub gerade geredet wird, und warum auf diesem im letzten Fünftel des Films erzählten Ereignis auf einmal der halbe Film basieren soll.
Eigentlich zeichnet sich sehr schnell ab, dass der Film nirgendwo hin führt, weil man ständig nur die beiden Polizisten begleitet, ohne dass sie irgendeinen Gegenspieler haben, oder einen Fall, der wirklich irgendwie nach Haupthandlung des Filmes aussieht. Scheinbar scheint es primär um die beiden Charaktere zu gehen, ohne dass ihre Charakterzeichnungen in irgendeiner Form tiefgehend sind noch irgendwo Identifikationspotential bieten.

Ich habe mir irgendwas in Richtung Gangsterepos erwartet, aber raus kam irgendwie eine seltesame Dreiecksgeschichte rund um zwei Bullen und eine Frau. Der Film hat auch die ganze Zeit über die gleiche angespannte monotone Stimmung die noch auf erschreckend langatmige Weise von der sehr ruhigen Musik unterstützt wird. Ein einziges Mal, beim Abendessen bei den Eltern lockert der Film erfrischend auf und bekommt ein wenig Leben, nur um danach wieder in seine gewohnte Lethargie zu verfallen.

Der einzige Pluspunkt und einer meine eigentlichen Hauptgründe diesen Film zu sehen ist Scarlett Johansson. Hübsch wie immer, kann sie leider nicht voll aufleben, ich hoffe mal dass sie in Scoop wieder bessere Leistungen zeigen kann. Die anderen Schauspieler bleiben leider alle sehr weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und spielen teilweise wie im Fall von Eckhart etwas übertrieben meiner Meinung nach. Hilary Swank ist absolut fehlbesetzt, die Rolle passt rein gar nicht zu ihr.
Sehr schade, ich habe mir sehr viel von dem Film erwartet, aber Brian de Palmas große Jahre sind wohl scheinbar eindeutig vorbei.
Der Film ist eindeutig nicht sehenswert, außer man ist Scarlett Johansson Fan :-)

3 / 10
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#73 EdwardNorton

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Geschrieben 29. Oktober 2006, 03:09

Das Vermächtnis der Tempelritter (Jon Turteltaub, USA 2004)
National Treasure DVD

Eingefügtes Bild


"Der Film erzählt die Geschichte von Benjamin Franklin Gates (benannt nach Benjamin Franklin), dessen Familie einst von Charles Carroll, dem letzten überlebenden Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, einen Schlüssel zum Geheimnis des legendären Schatzes der Tempelritter anvertraut bekam.

Gates entdeckt, dass auf der Rückseite der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung eine Karte zum Versteck des Schatzes sein muss, welcher von den amerikanischen Gründervätern einst vor den Engländern verborgen wurde.

Damit das Geheimnis nicht in die Hände seines ehemaligen Freundes und Financiers Ian fällt, muss er zusammen mit seinem Freund Riley das Original des Dokuments aus dem Nationalarchiv in Washington stehlen, um in dieser Hinsicht dem geldgierigen zwielichtigen Geschäftsmann Ian zuvorzukommen. Nachdem er erfolgreich das Dokument gestohlen hat, kann er seinen erst zögerlichen Vater und die Historikerin Dr. Chase überzeugen, ihm bei seiner Suche nach dem Schatz zu helfen. Es beginnt eine abenteuerliche Schnitzeljagd durch die Stätten der amerikanischen Revolutionsgeschichte. Dabei müssen Gates und seine Freunde nicht nur Ian und seiner Bande zuvor kommen, sondern sie haben auch stets den FBI-Agenten Sadusky, der den Diebstahl des wichtigsten nationalen Dokuments der USA aufklären soll, auf den Fersen.

Schließlich gelingt es Gates und seinen Freunden, den Schatz zu finden. Gates und Dr. Chase werden ein Paar und können sich zusammen mit Riley an ihrem neuen Reichtum erfreuen. Zwar verteilen die drei Schatzjäger die wertvollen Fundstücke an alle berühmten Museen, behalten aber 1% des Reichtums für sich, was sie zu Multimillionären macht.

Das FBI verhaftet Ian und kann damit der Öffentlichkeit einen Schuldigen für den Diebstahl der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung präsentieren.

Route der Schnitzeljagd

Benjamin Gates erhält von seinem Großvater die Zeile The secret lies with Charlotte (Charlotte kennt das Geheimnis). Diesen Hinweis hatte Thomas Gates, der Großvater des Großvaters des Opas von Charles Carroll, dem letzten lebenden Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten erhalten, als dieser im Sterben lag und es ihm nicht gelungen war, Andrew Jackson zu treffen und sich ihm mitzuteilen.

Diese führt ihn zum Wrack der Charlotte, einem Schiff, das einst zur First Fleet gehörte und im November 1818 bei Neufundland verschollen war.

In einem Pulverfass im Laderaum des Schiffes stoßen die Schatzjäger auf eine Meerschaumpfeife, die durch Einfärben und anschließendes Abrollen auf Papier einen Vers offenbart, der über den Hinweis auf Timothy Matlack und 56 Männer (die Unterzeichner) auf die Rückseite der Unabhängigkeitserklärung verweist.

Dort findet sich dann eine Ottendorf-Verschlüsselung, die mit Geheimtinte auf die Rückseite geschrieben wurde. Als diese in Verbindung mit den Silence Dogood-Leserbriefen entschlüsselt ist, weist sie den Weg zum „House of Pass Stow“, der Independence Hall mit Liberty Bell, die auch auf dem 100-US-Dollar-Schein zu sehen ist. Wenn man sich nun um 14:22, der Uhrzeit auf der Banknote am ehemaligen Platz der Liberty Bell befindet, sieht man den Schatten des Glockenturms auf eine Mauer fallen. Der Ziegelstein an der Stelle, wo sich zu diesem Zeitpunkt der Schatten des Kreuzes auf der Spitze des Turms befindet, ist hohl und offenbart Gates eine Bifokalbrille, die von Benjamin Franklin gebaut worden war.

Blickt man damit auf die Rückseite der Unabhängigkeitserklärung, kann man Heere at the wall lesen, was sich auf die Kreuzung Wall Street und Broadway bezieht, wo die Trinity Church steht, worunter in einigen Stockwerken Tiefe eine Laterne findet. Diese Laterne steht für eine der beiden von Paul Revere, der drei seiner Patrioten angewiesen hatte, diese in den Turm der Old North Church von Boston zu hängen. Die Regel one if by land, and two if by sea („eine für den Landweg, zwei für den Seeweg“) sollte die Marschroute der britischen Truppen vor den Gefechten von Lexington und Concord anzeigen.

Während Benjamin Gates und sein Vater Ian Howe nach Boston schicken, wissen die beiden, ebenso wie Abigail Chase, dass es dort unten, wo sie Howe inzwischen zurückgelassen hat, noch eine zweite Laterne geben muss, da die Briten sich an den Seeweg hielten. So finden sie den Schatz.

Im Film befinden sich noch ein paar weitere Verweise auf die Geschichte der USA: Die Uhrzeit auf dem Geldschein war eine Stunde zu früh angegeben, da seit dem Ersten Weltkrieg die Sommerzeit in den USA eingeführt worden war.

Das Passwort von Abigail Chase, über das Gates Zutritt in den Sicherheitsbereich erhält, lautet Valley Forge. Das Buch, das Benjamin Gates von seinem Vater mitnimmt, weil er Geld darin vermutet ist Common Sense von Thomas Paine.

Auf dem Gelände des Intrepid Sea-Air-Space Museum an Bord der USS Intrepid (CV-11) gelingt Gates die Flucht vor dem FBI.

Was vielen deutschen Kinobesuchern auf Grund der Synchronisation entging, ist die Tatsache, dass Ian Howe und seine Genossen, die Gegenspieler von Gates in einer Schnitzeljagd rund um die Geschichte der US-amerikanischen Revolution, keine US-Amerikaner sind. So sind dessen Komplizen, u.a. gespielt von David Dayan Fisher (wie Howe aus Großbritannien), Stewart Finlay-McLennan (Australien) und Oleg Taktarov (Russland) sind weder im Film noch im realen Leben gebürtige US-Amerikaner." Wikipedia.de

Ein toller Popcornabenteuerschatzsucherfilm, zu dem man sicherlich viel schreiben kann, mir aber wenig eingefallen ist, daher hier die Wikipediaauszüge. :-)
Einfach gut meiner Meinung nach, mit einem sehr guten Nicolas Cage und einer etwas gewöhnungsbedürftigen Diane Krüger. Einfach guter Unterhaltung, mit hohem Tempo, viel Action und viel amerikanischer Geschichte, voll gespickt mit Rätseln und Verschwörungen.

9/10
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#74 EdwardNorton

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Geschrieben 29. Oktober 2006, 14:38

Deutschland. Ein Sommermärchen (Sönke Wortmann, Deutschland 2006)
CinemaxX Göttingen

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Aus, Ende, Vorbei. Das Aus im Halbfinale gegen Italien, den späteren Weltmeister. Mit einem Blick in die Kabine, nach diesem tragischen Spiel beginnt das Sommermärchen. Doch nach den Eröffnungstiteln ist man von Anfang an dabei, beim Trainingslager 6 Wochen vor der WM, bis zum Eröffnungsspiel, dem Ausscheiden gegen Italien, dem Spiel um Platz 3 gegen Portugal und der Abscheidsfeier in Berlin.

Sönke Wortmann wurde gestattet, überall zu Filmen wo er wollte. In der Kabine, auf der Trainerbank, im Mannschaftshotel, bei den Spielern im Bett, im Training, beim Taxifahren, er konnte und durfte überall dabei sein. Ein stiller Beobachter, der allen 80 Millionen Fans einen anderen Einblick in das Leben unserer Weltmeister der Herzen gibt.

Man erlebt die WM ncoh einmal, die Erinnerungen kommen wieder, wo man selbst war zum jeweiligen Zeitpunkt, wie man seblbst mitgefiebert und mitgetrauert hat. Diese einmalige Stimmung im Land, die so positiv war, die diese ganze WM mitgetragen hat, man erlebt sie wieder. Man erinnert sich wieder an die Straßen die gesäumt waren von Autos mit Deutschlandfahnen und man ist wieder etwas betrübt, dass es leider wieder nicht gereicht hat. Wobei wir den Titel mehr als verdient hätten. Es hat halt nicht sollen sein. Aber jeder hat gesehen, dass wir in der Lage gewesen wären, und es uns am Ende nicht an der nötigen Klasse, sondern am nötigen Quäntchen Glück gefehlt hat.

Sönke Wortmann hat uns mit diesem Film ein kleines Juwel geschenkt, etwas, was diese einmalige Zeit konserviert und uns wann immer wir wollen die Möglichkeit gibt, wieder in diese Zeit einzutauchen. Ein Taschentuchfilm, gerade für Männer. Jedem, der die WM auch nur halbwegs mitverfolgt hat, und der mit "unseren Jungs" mitgefiebert hat, sei dieser Film ans Herz gelegt.

Für diesen Film gibt es keine Wertung, es gibt nur das Prädikat besonders wertvoll.
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#75 EdwardNorton

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Geschrieben 30. Oktober 2006, 01:16

The New World (Terrence Malick, USA 2005)
DVD

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Acht Jahre nach "The Thin Red Line" der neueste Film von Terence Malick, der in seinen 35 Regiejahre mit "The New World" erst seinen fünften Film hingelegt hat. Er bleibt auch in seinem neuen Werk alten Prinzipien treu. Der Film ist auf 65 mm Filmmaterial gedreht worden. Dieses Format wird nur sehr selten benutzt, zuletzt bei Hamlet im Jahre 1996. Es bietet die Möglichkeit riesige Panoramalandschaften in absoluter Schärfe aufzunehmen. Und so lebt auch dieser Film wieder von seinen opulenten Bildern, die die Landschaften und die Gesichter der Hauptdarsteller in ihrer Gesamtheit zeigen können.

Generell hat Malick einige im Prinzip sehr schöne Ideen zur handwerklichen Grundlage des Films. So wurde in jeder Szene nur natürliches Licht benutzt. Nirgendwo wurde etwas künstlich aus- oder beleuchtet. Weiterhin gibt es keine Kran- oder Luftaufnahmen. Alles wurde mit Handkameras gefilmt, aus der subjektiven Sichtweise. Alles was man sieht ist scharf, es gibt keine Tiefenunschärfe. sowohl Vorder- als auch Hintergrund einer jeden Szene sind absolut scharf. Auch waren die Kameraleute angehalten, einfach draufzuhalten und alles zu filmen, was ihnen filmenswert vorkam.

Auch finden sich in diesem Film wieder die aus "The Thin Red Line" bekannten Voice Overs. In "The Thin Red Line" dienten sie dazu, die Charaktere auszuleuchten und hatten etwas Tranceähnliches, philosophische Ansätze, wirkten sehr hypnotisierend, aber auch sehr passend, sehr treffend zum Thema des Films.

In diesem Film hingegen verliert das alles seine Wirkung. Der Film will die Geschichte Pocahontas, einem amerikanschen Urmythos, erzählen. Doch der Film verliert sich in seinen immer wiederkehrenden, gewaltigen Landschaftsbildern und auch die in The Thin Red Line funktionierenden Voice Overs sind hier nur leere Phrasen, im Film wird allgemein nicht viel geredet, er lebt von seinen Bildern und eigentlich sind es die Voice Overs, die den Charakteren und der Geschichte Leben einhauchen müssen, aber das schaffen sie nicht. Es sind oft sehr belanglose Dinge die dort gesagt werden und sehr oft machen sie nicht mal wirklich Sinn.

Anfangs wird die Geschichte aus Sicht Cpt. Smith's erzählt, Pocahontas, die im ganzen Film übrigens nicht einmal Pocahontas genannt wird, großer Liebe. Smith und seine Männer sind die erster Kolonisten Virginias und von den Einwohnern nicht gerne gesehen, da diese Angst um ihr Land haben. Von den 100 Kolonisten sind anfang des 1. Winters noch 35 übrig, und auch diese würden kläglich verhungern, wenn Pocahontas, 14 Jahre jung, ihnen nicht Proviant zukommen gelassen hätte. Diese Tat bringt die Kolonisten durch den Winter und die Tochter des Häuptlings bei ihrem Stamm in ungnade. Sie wird verstoßen und ins Exil geschickt, sie landet bei einem Onkel, von welchem sie für einen Kupferkessel an die Engländer verkauft wird. Durch die Anwesenheit Pocahontas vor Angriffen ihres Vaters geschützt, können sich die Briten endgültig in Virginia einnisten und bekommen im Frühling Verstärkung von den wiederkehrenden Schiffen aus Großbritannien.

Smith wird zurück nach England geschickt. Bis hierher funktioniert der Film noch relativ gut, doch Smiths Weggang führt zu einem Wechsel der Erzählperspektive. Durfte man bisher primär an Smiths Gedanken teilhaben, ist nun Pocahontas Sichtweise die Erzählperspektive. Und spätestens ab hier verliert der Film vollends. Die folgende Eingliederung Pocahontas, die mittlerweile christlich auf den Namen Rebacca getauft wurde, in die zivilisierte Gesellschaft, die Überwindung ihrer Trauer, und das Anbandeln an einen Adligen aus England haben nicht mehr viel mit der eigentlichen Geschichte um Pocahontas zu tun und wissen auch nicht mehr zu begeistert. Alles wirkt dröge, gezogen, die Voice Overs lassen einen weiterhin nicht tiefer in die Charaktere blicken und selbst die schönen Landschaften wirken gezwungen um wenigstens ein wenig Ästethik im Film zu behalten.

Collin Farrell hat nicht wirklich viel Spielraum um groß zu schauspielern, weiß aber doch zu überzeugen. Er wirkt auf mich jedenfalls natürlicher als als Alexander. Die junge Q'Orianka Kilcher ist sogar eine deutsche, wenn auch von indigener Abstammung. Sie war zum Zeitpunkt des Drehs wie ihr großes Vorbild Pocahontas erst 14 Jahre alt, was dazu führte, das Malick alles Kussszenen nachdrehen lies, da die Angst vor Jugendschutzorganisationen und dem Klischee der Kinderpornographie groß war. Daher kann die Romanze von Smith und Pocahontas nie voll zur Geltung kommen, man berüht sich mal leicht am Oberarm, umarmt sich ein andern mal herzlich und das wars. Im Gegensatz zum Orginalmythos ist es bei den beiden im Film eine liebe auf den ersten Blick, nur als Zuschauer hat man zu keinem Zeitpunkt eine große Liebe zu sehen. Man sieht keine Leidenschaft, keine Verbundenheit.

Der Film bzw. die Idee dahinter bieten sehr viel Spielraum um einen wirklich großen, sehenswerten Film daraus zu machen und ich könnte noch sehr viel mehr zu seinen Stärken und Schwächen schreiben, aber eigentlich ist das auch nicht weiter nötig. Ein Film den man sich sehr gut anschauen kann, gerade ob der guten Schauspieler und schönen Landschaftsaufnahmen, hat man ihn aber nicht gesehen, hat man nicht viel verpasst.

5 / 10
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#76 EdwardNorton

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Geschrieben 30. Oktober 2006, 01:47

Ein Freund von mir (Sebastian Schipper, Deutschland 2006)
CinemaxX Göttingen

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Sebastian Schippers Erstlingswerk war "Absolute Giganten". Ein vielbeachteter, guter deutscher Film, in dem für meinen Geschmack melancholisch drein blickende Gesichter einen etwas zu dominanten Part innehatten. Auch "Ein Freund von mir" ist wieder ein Film über Männerfreundschaften. Doch diesmal sind es statt drei nur noch zwei Freunde.
Karl (Daniel Brühl) ist Aufsteiger in einer Versicherungsgesellschaft. Obwohl noch jung an Jahren hat er gerade den ersten Newcomer-Preis gewonnen und wird als größtes junges Talent gehandelt. Als er den Auftrag bekommt undercover Untersuchungen über das Versicherungsrisikopotentials eines Flufhafenautovermieters anzustellen lernt er den arbeitslosen Hans (Jürgen Vogel) kennen. Beide bekommen einen Job in dem Unternehmen und durch seine ungezwungene Art freundet sich Hans sehr schnell mit Karl an. Eigentlich scheint er ihn primär zu mögen und plappert ihn die ganze Zeit über mit allem möglichen im Grunde sehr banalen Kram voll. Karl ist vom Charakter sehr kopfgesteuert, zurückhaltend, wenig impulsiv und scheint alles dreimal zu überdenken. Hans ist impulsiv, genießt jeden Tag aufs neue, sieht in allem das Gute und sprüht vor Energie über, mit der den intovertierten Karl anzustecken versucht.

Das führt zu allerlei lustigen und interessanten Szenen, etwa Nacktporschefahren durch den Elbtunnel, oder dem guten alten Kampf Mensch gegen Maschine, bei dem die beiden ihre Höchstgeschwindigkeit messen. Hans ist nicht der Intelligenste und wird nie sehr viel aus seinem Leben machen, aber er ist glücklich. Und er ist ein Freund. Doch Karl kann zunächst mit dieser unbeschwertheit nicht viel anfangen und freundet sich zwar unfreiwillig mit Hans an, aber irgendwann besinnt er sich, dass das ganze nur im Rahmen eines Auftrages für seine Firma ist, und stößt Hans ziemlich vor den Kopf.
Doch sehr schnell wird Karl klar, dass ihm Hans trotz der unterschiedlichen Welten in denen die beiden eignetlich Leben ein sehr guter und wichtiger Freund geworden ist. Scheinbar auch der einzige den er hat.

Jürgen Vogel ist in diesem Jahr einfach omnipräsent auf der Leinwand. "Der freie Wille", "Emmas Glück", "Wer ist Theo" und "Ein Freund von mir" und bestimmt ncoh 1 - 2 Filme, die mir entgangen sind. Gesehen habe ich bisher nur "Ein Freund von mir" und Jürgen Vogel trägt diesen Film voll und ganz. Daniel Brühl wirkt oft nur wie ein Statist. Man fragt sich ob die Rolle ihm so wenig Möglichkeiten gibt, oder ob dies siene Interpretation diese Rolle ist. Doch oft scheint er sich auf das für Schipperfilme typische "gucken" zu beschränken. Dieser Film möchte leider oft mehr sein als er ist. Viele Szenen und Bilder sind auf bedeutungsschwanger getrimmt, ohne den dafür nötigen Tiefgang zu besitzen.
Man darf auch gar nicht veruschen, mehr in diesem Film zu sehen, als wirklich drin ist.
"Ein Freund von mir" ist ein netter, kleiner, durchaus guter Film über Freundschaft. Mehr nicht. Auch wenn ich ihn mir vermutlich nächste Woche noch einmal ankucken werde :-) Unterhaltsam ist er auf nämlich auf jeden Fall, dazu noch sehr kurzweilig, die perfekte Kombination :-)

8 / 10
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#77 EdwardNorton

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Geschrieben 30. Oktober 2006, 18:09

Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders (Tom Tykwer, Deutschland 2006)
Stern Theater Göttingen

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Der Weltbestseller aus deutschen Landen, nun nach jahrelangen Verhandlungen endlich im Kino. Der Roman galt wie so viele andere Bücher als unverfilmbar. Wahrlich ist es schon ein Kunststück von Süskind gewesen, die Welt der Gerüche in schriftlicher Form so darzustellen, dass man beim Lesen fast meinte die Gerüche riechen zu können. Um so neugieriger war man, wie es Tom Tykwer gelingen würde, diese Welt ins Kino zu übertragen.
Filme mit so einem literarischen Vorbild haben es immer schwer, da sie selten die Genialität und Tiefe ihres Romans erreichen können. Filme die dies versuchen sind meistens von vornerein zum Scheitern verurteilt.
Eine Romanverfilmung sollte den Film einfach als Vorbild nehmen, aber dann versuchen selbstständig zu sein und nur als Film und nicht als Film zum Buch gesehen zu werden. Auch wenn die Vergleiche natürlich immer da sein werden.

"Das Parfum" ist ein wahrlich bildgewaltiger Film. Die Eröffnungsszene auf dem Fischmarkt ist sehr eindrucksvoll und man vermag den Gestank beinahe zu riechen, der aus diesem Molloch kriechen muss. Die Parfumerie auf der Brücke, die Stadt Grasse, die weiten Landschaften durch die Grenouille wandert sind alle sehr schön in Szene gesetzt und wirken fast so wie man sie sich im Buch vorstellt.
Die Wahl des Hauptdarstellers koennte man einerseits als gelungen bezeichnen. Der junge Ben Whishaw ist unverbraucht, ein neues Gesicht und jemand der die Rolle sicherlich sehr gut ausfüllt und sehr überzeugend darstellt. Auf der anderen Seite sieht er einfach viel zu symphatisch aus, so dass man ihm trotz seiner grausamen Taten das Monster dass er eigentlich darstellen soll nicht wirklich abnehmen mag. Aber alles in allem macht er seine Sache verdammt gut und es war auf jeden Fall eine sehr gute Wahl, ein unverbrauchtes Gesicht für den Film zu wählen.

Manche Dinge in dem Film kommen allerdings zu kurz. So kommt die im Buch sehr zentrale Höhlenszene viel zu kurz und wird in nicht mal fünf Minuten abgehandelt. Hier hätte ein wenig mehr Einblick in die Psyche Grenouilles dem Film mehr als gut getan. Generell setzt sich der erste Teil des Films recht intensiv mit Grenouille selbst auseinander, im zweiten Teil stehen seine Taten und Morde leider sehr im Vordergrund.

Der Film weiß zu unterhalten und ist auch in erster Linie ein Unterhaltungsfilm. Seine Länge merkt man ihm selten an. Bei mir ist es über 10 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, und ähnlich wie beim Da Vinci Code habe ich es als sehr erfrischend empfunden, viele Szenen und Personen so gezeigt zu bekommen wie ich sie mir damals vorgestellt habe, und zu einem guten Buch einen guten Film präsentiert zu bekommen. Sicherlich fehlt dem Film die Genialität des Buches, aber er für sich alleine weiß er dennoch zu überzeugen und vor allem zu Unterhalten. Und das für mich das wichtigste wenn ich ins Kino gehe.

8 / 10
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#78 EdwardNorton

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Geschrieben 31. Oktober 2006, 04:47

Step Up (Anne Fletcher, USA 2006)
CinemaxX Göttigen

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Der Vorteil wenn man im Kino arbeitet ist, dass man jeden Film umsonst sehen kann.
Der Nachteil ist dass man nur in Filme kommt, die mindestens einen zahlenden Gast haben.
Als Fan von Spätvorstellungen ist das unter der Woche allerdings oft problematisch, so wollte heute niemand in der Spätvorstellung "The Guardian - Jede Sekunde zählt" sehen.
Der Vorteil dieses Nachteils ist, dass man dann ja schonmal im Kino ist, und da es ja nichts kostet dann auch mal auf einen Film ausweicht, den man eigentlich nie sehen wollte, so dass ich mir dann auf Wunsch meiner weiblichen Begleitung Step Up angesehen habe. Ein Film den ich sonst sicher nie gesehen hätte.

Aber es war sicher keine verschenkte Zeit. Ein Tanzfilm über zwei Menschen aus unterschiedlichen Welten. Er ist der arme Typ aus der Vorstadt, der Street Dance lebt, aber es im Leben bisher zu nichts gebracht hat und auch noch nie irgendwas zu Ende gebracht. Beim nächtlichen Einbruch in eine Kunstakademie verwüsten er und seine Freunde die Aula, woraufhin er 200 Sozialstunden in dieser Schule ableisten muss.
Sie ist das reiche Mädchen, das auf eben jene Schule geht, die das Tanzen liebt und deren Tanzpartner sich gerade vor dem großen Abschlußabend den Knöchel verstaucht hat.
Klar, dass Tyler den Job übernimmt und ihren Tanzstil erlernt und seine eigenen Einflüsse in ihre Choreographie einbringt. Die beiden kommen sich näher und werden nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat ein Paar. Doch auf einmal steht ihr eigentlicher Tanzpartner wieder fit da und Nora muss eine Entscheidung treffen, die ihr nicht sehr leicht fällt ....

Der Film erzählt die alte bekannte Geschichte von 2 Menschen aus zwei Welten, die zueinander finden. Er sagt aus, dass man sich auf das besinnen soll, was man wirklich möchte und das auch zu einem Ende bringen soll. Schade nur dass die Einsicht bei Tyler erst durch den Tot eines nahestehenden Menschen kommen muss. Wer Tanzfilme und die Musik mag, dem sei dieser Film ans Herz gelegt, er hat eine spielfreudige Besetzung, tolle Tanzszenen und die übliche Liebesgeschichte ist natürlich obligatorisch aber nicht erzwungen, tolle Musik. Der Film weiß zu unterhalten und auf der großen Leinwand erzielt er auch Wirkung. Kino ist und bleibt das Größte. Wer die Chance hat einen Film im Kino zu sehen: Tut es. Zu Hause auf DVD ist jeder Film nur noch halb so schön

7 / 10
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#79 EdwardNorton

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Geschrieben 09. November 2006, 04:19

7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (Sven Unterwaldt jr., Deutschland 2006)
CinemaxX Göttingen

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Tja der erste Teil hat mich nicht so überzeugt, und ich wollte den Film nicht so wirklich sehen, allerdings hab ich den ganz heißen Tipp bekommen, dass der Film viel toller als der erste Teil sei. Und da Kino ja nichts kostet hab ich ihn mir dann heute mit ein paar Freunden zusammen angekuckt und ... na ja ... also ... ich würd eher sagen das Niveau ist recht glecih geblieben.

Die Geschichte ist absolut bescheuert, die Suche nach Rapunzels Namen bevor er das Kind von Schneewittchen mittels eines Paktes mit Spliß bekommt, den allerdings einer der schwächsten Ottos aller Zeiten schon von Anfang des Filmes an kennt ...

Die 7 Zwerge sind mal wieder dämlich dümmlich wie immer, lachen blöd vor sich her und hampeln durch die Weltgeschichte, Nina Hagen als Hexe ist absolut nervig, Rumpelstilzchen ist richtig schön hässlich, Der weiße Helge strotzt vor Coolheit und Axel wirkt wie die Verkörperung des Bösen.

Der Film ist definitiv nicht lustig, ich habe vielleicht zwei, dreimal geschmunzelt und man hat das Gefühl, die Comedians spielen alle mit, weil man das unter Kollegen halt so macht.

Keine Ahnung wer sich den Mumpitz ausgedacht hat, einen dritten Teil werde ich mir defintiv nicht ankucken, zumal Otto nich jünger und seine Ideen damit sicher nicht kreativer werden. Ist immerhin auch schon 58 Jahre alt der gute. Und hat seinen Zenit lange überschritten.

Die einzige Augenweide des Films ist Cosma Shiva, aber sie hat leider zu wenig Screentime, wobei sie auch nicht schauspielern kann, aber na ja ... einfach nicht ankucken und alles wird gut :-)

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#80 EdwardNorton

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Geschrieben 18. Dezember 2006, 01:38

Apocalypto (Mel Gibson, USA 2006)
Filmforen

CinemaxX Göttingen OmU


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Mel Gibson ist ein Mann mit cinestischen Visionen und er hat das Glück seine Filme komplett selbst produzieren und damit jede seiner Ideen ohne Einflüsse von außen umsetzen zu können. Und ich bin froh dass er das tut.
Über diesen Film könnte man sehr viel schreiben, er bietet viel mehr als es auf den ersten Blick den Anschein macht.
Dieser Film schafft es als einer von wenigen wirklich den Eindruck zu erwecken, man wird Zeuge einer vollkommen fremden Kultur. Gezeigt werden wörtlich die letzten Tage der Mayas vor dem Eintreffen der Europäer und es wirk einfach alles glaubhaft.
Das fängt mit der Sprache an. Wie schon "Die Passion Christi" reden alle Personen in ihrer Muttersprache, hier also der Mayasprache, was untertitelt wird. Man hat nicht den Eindruck einfach nur Schauspieler und Statisten zu sehen, jedes Gesicht erzählt seine eigene Geschichte.

Den Mayas werden ziemlich brutalen Riten nachgesagt und auch diese werden relativ schonungslos gezeigt. Der Film ist ab 18 freigegeben werden und soll am 18.12 zur Überprüfung erneut der FSK vorgelegt werden, aber der Film wird entweder um 15 Minuten gekürzt oder FSK 18 bleiben. Man bekommt eine Vorstellung, warum die Treppen der Tempel blutrot getränkt waren, und auch so mancher Pfeil landet sehr unschicklich im Kopf von irgendjemanden. Auch der Panther ist nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern. Die gezeigten Bilder sind auf jeden Fall sehr brutal und nichts für zarte Gemüter. Aber sie sind nicht brutal der Brutalität wegen sondern weil sie einfach diese Härte haben müssen, um das Geschehen glaubhaft erscheinen zu lassen. Schonungslos realistisch halt.

Die Dschungeljagd am Ende hat man in vielen Filmen schon gesehen. Eigentlich in zuvielen. Aber in dieser Szenerie, diesem Umfeld, dieser Zeit da ist es einfach angebracht und stimmig. Wenn gleich ich mit Dschungelverfolgungsjagden so leichte schwierigkeiten habe, wenn ich eine Minute vorsprung habe renne ich los, bieg rechts ab, dann links, wieder links, dann recht und jemand der erst eine Minute später losläuft hat spätestens bei der zweiten Abbiegung keine Chance mehr zu wissen wo ich langlaufe.
Aber ich habe nie im Dschungel gelebt, vielleicht sind die Spuren die man dort hinterlässt ja doch auffälliger als ich denke.
Das war aber auch so ziemlich das einzige, was mich am Film gestört hat, ansonsten kann ihc nur sagen dass Mel Gibson wieder einmal Mut bewiesen hat und einen wirklich bildgewaltigen Film hervorgebracht der einen 600 Jahre in der Zeit zurückversetzt und einem wirklich das Gefühl gibt Zeuge einer fremden Kultur mit ihren gänzlich anderen Riten, ihren anderen Städen und ihrer anderen Lebensweise zu sein.
Und es ist definitiv mal wieder ein Film für die große Kinoleinwand. Wer überlegt sich den Film anzusehen, sollte nicht zögern und definitiv nicht bis zur DVD warten und sich den Film gar runterladen.
Apocalypto gehört auf die große Kinoleinwand, ich denke nur dort kann er wirklich überzeugen und man wird nur dort gänzlich von der einzigartigen Stimmung und Atmosphäre dieses Films aufgesogen.
Selten wurde man so gerne Zeuge wie eine Kultur untergehen wird.

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#81 EdwardNorton

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Geschrieben 19. Dezember 2006, 01:57

24 / 7 - The Passion of Life (Roland Reber, Deutschland 2005)
DVD

Eingefügtes Bild


Der wohl schlechteste Film zu diesem Thema, auch wenn ich noch keine anderen gesehen habe...
Man stelle sich einen Hardcoreporno vor, dem jegliche Sexszenen fehlen, dann hat man in etwa eine Vorstellung vom Niveau und der Stimmung des Films. Darsteller, Handlung, Kameraführung, Regie, Drehbuch, alles schlecht. Der Film hat Null Atmosphäre und vor allem mit seinem Titel rein gar nichts zu tun.
Man denkt sich eine kritische Studie, zumindest aber einen interessanten Film über Menschen die dieser Neigung anhängen, aber im Grunde beschränkt sich alles auf kommerzielle Dominastudios und Swingerclub.
Das wohl mit abstand nervigste an diesem Film sind die ständig auftauchenden religösen Motive, die absolut rein gar nicht zum Thema passen und vollkommen unangebracht sind. Liebe, Lust, das alles fehlt diesem Film. Von Charakteren die sich in irgendeiner Form entwickeln ganz zu schweigen. Es gibt nicht den geringsten, aber auch nicht den allerkleinsten Grund sich diesen Film anzusehen. Es ist wahrlich vergeudete Zeit.

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#82 EdwardNorton

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Geschrieben 04. Februar 2007, 06:58

World Trade Center (Oliver Stone, USA 2006)
DVD OmU

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Nach United 93 der zweite Film der sich mit dem 11. September auseinander setzt, fünf Jahre nach den dramatischen Ereignissen.
Erzählt wird die Geschichte zweier New Yorker Hafenpolizisten, die zum Unglücksort abkommandiert werden, und bei ihren Bemühungen Personen aus dem WTC zu evakuieren direkt selbst zu Opfern werden.

Der Film basiert fast ausschließlich auf den Erinnerungen der beiden unter den Twin Tower verschütteten Poliziste McLoughlin und Jimeno und wurde von niemandem weniger als Skandalregisseur Oliver Stone umgesetzt.
Doch dieser hält sich bei diesem Film sehr zurück. Der Film ist deutlich hollywoodlastiger als U93, aber bleibt doch sehr menschlich. Selbst das amerikanische Selbstverständnis, welches oft in Form von übertriebenem Pathos dargestellt wird, wird ehrlich und nachvollziehbar gezeigt. Man erlebt das ausgeprägte Wir-Gefühl der Amerikaner mit und man empfindet es nicht übertrieben nationalistisch sondern einfach ehrlich und nachvollziehbar.

Der Film will nicht aufdecken nicht entschlüsseln oder haarklein die Ereignisse diesen Tages nacherzählen.
Er will die Geschichte zweier Männer erzählen. Zwei von 20 Menschen, die aus den Trümmern des WTC gerettet werden konnten, währrend dies bei über zweieinhalbtausend Menschen nicht möglich war.

Auch der Hollywoodstar Nicolas Cage tritt in diesem Film hinter seinem eigenen Glanz zurück und ist einfach nur unter Trümmern begrabene Familienvater John McLoughin.
WTC ist sicherlich ein Film der Einblick in das Seelenleben der Amerikaner an jenem tragischen Tag im September 2001 geben kann, ein Film der eine Geschichte zu einem der wohl tragischsten Tage der amerikanischen Geschichte erzählt.

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#83 EdwardNorton

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Geschrieben 04. Februar 2007, 07:22

Blood Diamond (Edward Zwick, USA 2006)
CinemaxX Göttingen

Eingefügtes Bild


Nach Hotel Ruanda wieder ein Film der einem den täglich stattfindenden Wahnsinn in Afrika vor Augen führt. Das erschreckende nach solchen Filmen ist einfach das Wissen, dass die wahren Gegebenheiten denen im Film sehr, sehr nahe kommen wenn sie sie nicht sogar in der Realität noch übertreffen.
Blood Diamond macht auf die Problematik der Blutdiamanten aufmerksam. Das sind solche Diamanten die in Konfliktgebieten meistens heimlich geschürft und verkauft werden um Bürgerkriege in Form von Rebellen oder Invasionskriegen zu finanzieren. Ihr Erlös geht meistens direkt in den Erwerb von Waffen. Ihr Anteil am weltweiten Diamantenmarkt macht ca. 15% aus. Zwar nur ein relativ geringer Teil, aber dennoch sind es Millionen bis Milliarden an US Dollar. Die Diamanten werden meistens einfach in Nachbarländern, die zwar keine eigenen großen Diamantvorkommen haben, aber sie problemlos exportieren dürfen, zertifiziert und somit auf den Weltmarkt gebracht. Einmal dort angelangt kann keinem Diamanten mehr nachgewiesen werden wo er herkommt.

Und so erzählt dieser Film die Geschichte von Solomon Vandy einem Einheimischen Sierra Leones, der bei einem Überfall auf sein Dorf verschleppt wird und fortan in den Diamatenschürfstätten der Rebellen arbeiten muss. Dabei stößt er auf einen blutroten Diamanten von mindestens 100 Karat und es gelingt ihm, diesen zu verstecken, doch landet er deswegen im Gefängnis. Von diesem Fund erfährt der ebenfalls im selben Gefängnis einsitzende Danny Archer (Leonard Di Caprio) und die beiden schließen einen lebensgefährlichen Pakt, Archer hilft Salomon seine Familie zu finden und im Gegenzug verrät Solomon Archer das Versteck des Blutdiamanten.

Die Geschichte an sich ist sehr gut aufbereitet und weiß die ganze Länge des Films über zu packen. Auch das Ende des Filmes ist sehr stark und recht unerwartet. Zum Glück spielt Di Caprio die ganze Zeit über mit Bart, so dass dieser Film für mich nach Aviator und Gilbert Grape seine dritte schauspielerisch wirklich gute Leistung ist.

Aber was wirklich hängen bleibt ist dass Elend und der Wahnsinns Afrikas. DIA - Das ist Afrika. Mit diesen Buchstaben nehmen die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent den dort vorherrschenden Horror fast schon selbstverständlich hin. Gemeinhin denkt man, Bodenschätze wären ein Segen für Länder im armen Afrika, aber dieser Film macht deutlich, dass für die einheimische Lokalbevölkerung das Gegenteil oft der Fall ist. So führt der Fund von Bodenschätzen zu Kämpfen um eben jene und dazu, dass sich ein Volk in zwei Lage spaltet und um die von diesen Rohstoffen ausgehende Macht kämpft und hundertausenden bis millionen unschuldiger Menschen in diesen Konflikt mit hineingezogen werden.
Auch die heranführung junger Kinder an die Rebellengruppen wird gezeigt und wie barbarisch die Rebellentruppen Kinder zu Kindersoldaten machen und sie ihre ersten Menschen töten lassen, sie unter Drogen setzen und abhängig machen, und sie schließlich soweit indoktrinieren, dass ihnen ihre eigene Familie egal ist und sie sich gegen ihre Väter stellen im Alter von teilweise unter zehn Jahren.

Dieser Film ist immer wieder sehr brutal, aber leider ist diese Brutalität nur ein Spiegelbild der Wirklichkeit und wahrscheinlich noch auf ein erträgliches Maß reduziert. Wenn man damit umgehen kann stimmt an diesem Film einfach alles. Die Botschaft ist sehr gut in eine packenden Geschichte eingepackt und wird von den Darstellern glaubhaft und überzeugend rübergebracht. Die vier Oscarnominierungen hat sich der Film absolut verdient, auch wenn es schade ist, dass einige wichtige Kategorieren fehlen, in denen der Film sicher auch gute Chance gehabt hätte.

Zusammen mit Lord of War bekommt dieser Film auf jeden Fall eine absolute Empfehlung.

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#84 EdwardNorton

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Geschrieben 04. Februar 2007, 07:38

Die Queen (Stephen Frears, Großbritannien 2006)
The Queen Stern Theater Göttingen

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Eigentlich hatte ich gar nicht unbedingt beabsichtigt diesen Film zusehen, wobei seine Kritiken ja überall recht gut waren und er nun ja sogar für die Oscars als bester Film und beste Hauptdarstellerin nominiert war. Aber da ich neulich Vorführen musste und einige Zeit im Vorführraum bleiben musste, um das Bild zu kontrollieren bin ich bei dem Film hängen geblieben und hab ihn mir dann aus dem Vorführraum aus komplett angesehen :-)

Wobei eben dieses sinnbildlich für den Film ist. Die Geschichte um Lady Diana und ihren tragischen tot ist eigentlich allen, die zu dem Zeitpunkt mindestens 16 waren denke ich noch sehr gut in Erinnerung. Ich selbst habe damals die Trauerfeier live im Fernsehen mitverfolgt und in meinem jugendlichen Alter doch sehr an den ganzen Geschehnissen interessiert, wobei meine Anteilnahme an 9/11 doch weitaus höher war, als an diesem ebenfalls tragischen Ereignis. Aber man verfolgt den ganzen Film, weiß im Grunde was passiert, aber es macht doch einfach Spass, den beteiligten zuzuschauen.

Als "Aufhänger" für diesen ernsthaften, filmischen Einblick in das britische Königshaus, welcher sonst primär in Form von Komödien stattgefunden hat, dienen wie oben schon angedeutet die Ereignisse um Lady Dianas Tod, vom Tag ihres Unglücks in Paris, bis zu ihrer Trauerfeier in der Westminster Abbey.

Man bekommt ein wenig Einblicke in das Seelenleben und in das Selbstverständnis der Queen, wobei natürlich fraglich ist, in wie fern dies alles in der Realität auch zutrifft. Besondere Höhepunkte des Films sind die Zusammentreffen der Königin mit den frisch gewählten Tony Blair, dem die Queen bei seiner Vereidigung mitteilt dass er bereits ihr 10. Premierminster ist, ihr erster war Winston Churchill, und dass er auch sicher nicht ihr letzter sein wird.
Hellen Miller nimmt man die Queen voll und ganz ab, und auch wenn man die Geschichte schon kennt weil sie eine sehr reale Vorlage hat, so macht doch der veränderte Blickwinkel aus Sicht des Könighauses Lust darauf, sich das ganze bis zum Ende anzusehen und da mich die Ereignisse damals schon sehr interessiert haben, fand ich diese neuerliche Darstellung abermals sehr interessant und man fühlte sich nochmal in die Ereignisse von damals zurückversetzt, welche man eigentlich schon fast wieder verdrängt hatte, obwohl sie seinerzeit doch einen großen Eindruck hinterlassen haben.

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#85 EdwardNorton

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Geschrieben 06. Februar 2007, 06:46

Der Fluch - The Grudge (Takashi Shimizu, USA / Japan 2004)
The Grudge DVD

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Das einzige was ich heute morgen um 04:00 gefunden habe, was filmisch meinem Wachheitsgrad entsprach war The Grudge den ich irgendwann schonmal angefangen habe, aber mangels Interesse auch sehr schnell wieder ausgemacht habe. Und sehr viel größer war das Interesse heute morgen auch nicht. Der Film schafft es gerade am Anfang nicht wirklich Atmosphäre aufzubauen, alles wirkt steril, distanziert, kalt. Man kommt nicht rein und in den Film und irgendwie weiß man gar nicht so recht wo rum es geht.
Aber da stellt man sich natürlich die Frage was man sich von einem Horrorfilm erwartet. Eine gute packende Geschichte oder einfach viele zahlreiche Schockmomente, bei denen man am liebsten wegschauen möchte, aber dennoch hinkuckt, mitfiebert was wohl die nächsten Sekunden passiert und wenn das erwartete eintritt dennoch schockiert ist. Letzteres bietet dieser Film durchaus. Die Schockmomente sind zwar alle mit einfachsten Mitteln herbeigeführt, einige wenige die sehr subtil sind aber auch sehr gut, aber die meisten zünden und erzielen ihre Wirkung. So kann man diesem Film gegenüber sehr zwiegespalten sein. Für Genrefans sicherlich ein guter Film und auch bei Leuten die gerne schockiert werden und einen Film dann gut finden, wenn sie danach erstmal lieber doch das Licht im Flur anmachen, anstatt einfach wie sonst im Dunkeln durchzugehen. Von den Fratzen kann man sicherlich auch gut nachts träumen, wenn man für so etwas anfällig ist.
Mich persönlich hat der Film nicht wirklich angesprochen, aber wenn man möchte kann man ihm durchaus eine Chance geben. Mal schaun ob ich mir den zweiten Teil auch irgendwann anschaue. Ich denke aber mal eher nicht.

4 / 10
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#86 EdwardNorton

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Geschrieben 07. Februar 2007, 02:23

Heat (Thomas Mann, USA 1995)
DVD

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Heat. Die Krönung des Actionkrimigenres wenn man den überall erklingenden Lobeshymnen glauben schenken mag.
Und tatsächlich bietet Heat dem Zuschauer eine Menge. Allen voran ein erstklassiges Ensemble, allen voran Robert de Niro und Al Pacino, die in diesem Film das erste Mal gemeinsame Szenen haben, aber auch die Nebenrollen sind alle hochkarätig besetzt.
In knapp drei Stunden Filmlänge zeigt Regisseur Thomas Mann viel mehr als einen gewöhnlichen Actionkrimi. Im Gegensatz zu vielen anderen Krimis, beschränkt sich dieser Film nicht nur auf die direkte auseinandersetzung zwischen Gangstern und Cops, ihr ewiges Katz und Mausspiel, die beiden Hauptcharaktere werden intensiv ausgearbeitet und man kann Symphathien für beide entwickeln, sowohl für den Cop als auch für den Gangster.
Der Film hat typische Mann bilder, sie wirken distanziert, was den Einzelgängercharakter der beiden Hauptfiguren unterstreicht, aber dadurch auch sehr kühl und "cool", was einem den Zugang zu dem Film ein wenig erschwert.
Die Actionszenen sind vom feinsten, allen voran die Wahnsinnsschießerei auf offener Straße. Außergewöhnlich gut gemacht, alles in allem sind solche Actionszenen aber rar gesät. Auch haben DeNiro und Pacino nur zwei gemeinsame Szenen, die aber gleichzeitig zu den stärksten Szenen des Films gehören.
Für mich ist Heat ein guter Film, aber durch die sehr tiefgehende Charakterentwicklung fehlt mir ironischerweise zu sehr der Bezug zum Film und mir fehlt ein wenig Tempo. Das gleiche Gefühl hatte ich nach der ersten Sichtung des Filsm auf einem Videoabend bei mir vor gut drei Jahren und ich hatte eigentlich die Hoffnung, dass sich bei der zweiten Sichtung daran etwas ändert, aber der wirkliche Zugang zu dem Film fehlt immer noch. Ein Meisterwerk? Für mich nicht. Aber allemal ein sehenswerter Film.

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#87 EdwardNorton

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Geschrieben 07. Februar 2007, 03:11

Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter (Stefen Fangmeier, USA 2006)
Eragon CinemaxX Göttingen

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Der Film hätte mir als ich 12 Jahre alt war sicherlich mehr als gut gefallen. Heute wo ich doch mehr als doppelt so alt bin hält sich die Begeisterung wahrlich in Grenzen da, ich in nächster Zeit nicht vorhabe, mit meinen Freunen Drachenreiter zu spielen. Eigentlich hat der Film alles was man sich wünscht, mysteriöse, große, eindrucksvolle Drachen, interessen Nebendarsteller, allen voran Jeremy Irons als Brom aber irgendwo merkt man dem Autor des Buches das als Grundlage dient sein junges Alter doch an und man merkt auch wie sehr er von Fantasyfilmen wie Herr der Ringe beeinflußt wurde.

An die deutsche Synchronstimme von Saphira, Nena, kann man sich ja noch gewöhnen, aber der Hauptdarsteller wirkt als wäre er ein 12 jähriger im Körper eines 17 jährigen. John Malkovich wird irgendwie an jeder Ecke gelobt aber irgendwie ist er für mich in nahezu jedem Film den ich bisher gesehen habe ein Fehlkörper, er wirkt einfach deplaziert und immer irgendwie karikaturenhaft. Es ist nun auch schon über acht Wochen her, dass ich diesen Film gesehen habe, aber kurz erwähnen wollte ich ihn hier dennoch. So wirklich viel dazu schreiben lässt sich eigentlich nicht, die Schlachten wissen einen nicht mitzureißen, die ominösen Rebellen wirken wie aus 1000 und einer Nacht, sind pseudoarabisch eingekleidet und passen so überhaupt nicht zum Setting, und es bleibt zu hoffen dass es mit den Filmen wie mit den Büchern ist. Denn da war der zweite Teil ebenfalls deutlich besser als der erste. Für meine Begriffe ein nicht wirklich sehenswerterfilm, außer für Kinder. Erwachsenen gibt er denke ich nicht wirklich viel. Uns an dem Abend zumindest nicht wirklich

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#88 EdwardNorton

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Geschrieben 08. Februar 2007, 07:11

American History X (Tony Kaye, USA 1998)
DVD

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American History X ist wohl einer der wichtigsten Filme zum Thema Fremdenhass in den USA. Dank eines absolut überragenden Edward Norton in der Rolle des geläuterten Ex-Nazi Derek Vinyard weiß der Film von der ersten bis zur letzten Sekunde zu fesseln und zieht einen absolut in seinen Bann. Edward Norton ist seitdem ich ihn das erste mal in "Fight Club" gesehen habe mein absoluter Lieblingsschauspieler und diese Spitzenposition hat er mit diesem Film der aus der gleichen Zeit wie "Fight Club" kommt abermals unterstrichen. Dieses mal spielt er keinen Schizophrenen sondern einen Nazi, dem erst im Knast bewußt wird, dass seine Einstellung und Ansichten totaler Blödsinn sind, niemanden weiterhelfen und letztendlich ihm und seiner Familie nur Probleme bereiten.

Sein Bruder Danny (Edward Furlong, bekannt aus T2) hat in der Schule einen Aufsatz mit dem Titel "My Mein Kampf" geschrieben, und bekommt nun Direktor Sweeney die Aufgabe einen Aufsatz über seinen Bruder zu schreiben. Somit spielt ein großer Teils in der in schwarz weiß eingefangenen Vergangenheit und zeigt wie Derek durch Ansichten seines Vaters geprägt, nach dem Mord seines Vaters durch Schwarze zum Nazi wurde, wie er zur Symbolfigur der rechtsradikalen Jugend in seiner Stadt wurde, zeigt die grausame Hinrichtung von drei Schwarzen die Nachts sein Auto aufgebrochen haben und auch schließlich seinen Aufenthalt und seine Wandlung im Knast. Edward Norton zeigt uns in der einen Szene den überzeugten Nazi, der glaubt an das was er sagt und der es weiß andere von seiner Meinung zu überzeugen, und in der nächsten Szene sehen wir den Derek Vinyard vor uns, der erkannt hat, dass er jahrelang nur benutzt wurde und der einfach nur Angst hat, dass seinem Bruder das gleiche wiederfährt wie ihm.

American History X ist ein wahnsinnig intensiver Film, mit brillianten Darstellern der einen nicht loslässt.

So gut der Film auch ist, so gefährlich ist er allerdings auch.
Der Film verlangt allerdings ein gewisses Vorwissen, denn viele rassistische Äußerungen bleiben unreflektiert, so dass ich den Film nicht ohne weiteres einem anfälligen fünfzehnjährigen zeigen würde. Derek wirkt gerade in seiner Zeit als Nazi einfach perfekt und kann eine absolute Identifikationsfigur darstellen. Auch die Wandlung im Knast wird dem Hauptcharakter von vielen nicht abgenommen und es ist schwer vorstellbar, dass ein derart geprägter junger Mann durch die gezeigten Ereignisse so gewandelt wird. Wünschenswert ist es allemal.

Mir gefällt der Film allerdings absolut, ich vergöttere aber auch den Hauptdarsteller, von dem es leider schon viel zu lange (fast ein Jahrzehnt) keinen guten Film mehr gab. Ich hoffe sehr, dass man bald wieder einen Edward Norton in einer Hauptrolle sehen darf.

9 / 10
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#89 EdwardNorton

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Geschrieben 09. Februar 2007, 06:53

Memento (Christopher Nolan, USA 2000)
DVD

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Christopher Nolans Memento, zu dem er selbst mit seinem Bruder zusammen das Drehbuch geschrieben hat, wofür die beiden für den Oscar nominiert waren, kommt dem was man sich unter einem perfekten Film vorstellt sehr nahe.
Die Erzählstruktur des Films ist etwas gänzlich neues im Kinogenre, vielleicht mag es Vorgänger gegeben haben, die Ähnlichkeiten aufgezeigt haben, aber so umgesetzt wurde sie sicherlich noch nie. Dazu kommt noch ein perfektes Drehbuch, eine Geschichte über das Motiv der Rache, die auf subtile Art und weise deutlich die Sinnlosigkeit selbiger Zeigt, handwerklich perfekt umgesetzt mit guten Schauspielern besetzt. Für mich einer der innovativsten Filme der letzten Jahre.

Zumal strukturbedingt der Film kein Ende hat, da er mitten in sich selbst endet, man im Grunde weiß wie die Geschichte weiter- und ausgeht, aber man ist als Zuschauer nach dem Filmkucken selbst die Ereignisse richtig zu deuten und dieser Film hat keine feste Intention, es gibt zahlreiche Möglichkeiten ihn zu deuten und seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.

Erzählt wie die Geschichte von Leonard, der bei einem Raubüberfall zu hause niedergeschlagen wird und eine schwere Kopfverletztung erleidet, die dazu führt, dass Leonard sein Kurzzeitgedächnis verliert. Er kann sich an alles bis zu diesem Ereignis genaustens erinnern, jede Information die er danach aufnimmt geht verloren. Bei dem Überfall wurde seine Frau vergewaltigt und ermordet, somit ist die letzte feste Erinnerung die ihn sein Leben lang begleiten wird seine sterbende Frau.
Dieser Verlust des Kurzzeitgedächnisses hat weitreichende Folgen. Er vergißt wenn er sich nicht konzentriert Dinge binnen Sekunden und ist nicht mehr in der Lage Informationen dauerhaft zu speichern. So kann er zukucken wie die Kellnerin in das Bier spuckt dass er bestellt hat, und währrend sie ihm das Bier bringt vergißt er diesen Vorgang und trinkt genüßlich sein Bier. Er hat zwei Mittel sein Leben zu ordnen: Die Polariodkamera ist sein ständiger Begleiter. Er macht sich Fotos von seinem Zuhause, dem Hotel in dem er gerade wohnt, seinem Auto und seinen Freunden und kann sie nur anhand dieser Fotos und Notizen einschätzen. Das zweite Mittel sind Tatoos. Alle elemantaren, wichtigen Dinge tatöwiert er sich auf den Körper. So hat er sich auf seine Hand "remember Sammy Jenkins" tätowiert, ein Fall den er in seiner Zeit vor dem Unfall als Versicherungsagent behandelt hat.
Sammy Jenkins hat ebenfalls sein Kurzzeitgedächnis verloren, und Leonards Aufgabe war es nachzuweisen, dass dieses leiden psychischer Natur ist und nicht physischer, da seine Versicherung nur für physische haftet. Dieses Tatoo erinnert ihn jederzeit an seinen eigenen Zustand, welchen er sonst auch schlicht vergessen würde.

Den Rest seines Körpers hat er mit Fakten über den Mord an seiner Frau tatowiert. Die Polizei hat die Suche nach dem Täter eingestellt, so begibt sich Leonard selbst auf Tätersuche um seine Frau zu retten und orientiert sich dabei an diesen Tatoos. Der Film macht auf das Problem von Erinnerungen aufmerksam, ein Auto kann in der Erinnerung seine Farbe wechseln und ein Raum eine andere gestalt annehmen und Leonard sagt auf Erinnerungen könne man sich nicht verlassen, nur auf Fakten. Doch wir werden Zeuge wie Leonard selbst zeigt, dass auch auf Fakten kein Verlass und das die Glaubwürdigkeit eines Fakts davon abhängt ob man solchen "Fakten" blind vertraut oder ob man sie weiter hinterfragt.

Memento nimmt einen von Anfang an durch seine zunächst verwirrende und komplexe Erzählstruktur ein, zu der hier nichts verraten werden soll, da es ein Teil des Erlebens des Films ist, rauszufinden wie diese aufgebaut ist und die Ereignisse richtig geordnet werden können. Nachdem man das ganze gegen Mitte des Filmes dann verstanden hat, gönnt der Film einem eine kurze Erholungspause in dem er ein wenig hängt und an Tempo verliert währrend sich am Ende die Ereignisse überschlagen und sich vieles aufdeckt. Wobei das Ende gar nicht das Ende sondern die Mitte ist.

Wie Eingangs erwähnt ist Memento einer der innovativsten Filme der letzten Jahre und er lädt zum mehrmaligen sehen ein, da man dann auf neue Dinge achten kann, die einem beim ersten Mal nicht wirklich aufgefallen sind, die aber zum endgültig Filmverständis durchaus relevant sein können. In dem Film sind es gerade die Details, die einen auf den richtigen Weg bringen.
Auf der DVD gibt es noch eine Sonderfunktion mittels der man den Film "richtig" sehen kann, dies sollte man über nur tun, wenn man den Film wirklich intensiv analysieren und interpretieren will, da das Erlebnis Memento zu einem großen Teil von dieser Erzählweise beeinflußt wird

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#90 EdwardNorton

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Geschrieben 10. Februar 2007, 00:51

Das wilde Leben (Achim Bornhak, Deutschland 2007)
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Sex, Drug's & Rock'n'Roll. Auf wohl niemanden scheint dieses Leitmotiv besser zuzutreffen als auf Uschi Obermaier. Der Film "Das wilde Leben" zeigt ihre wilden Jahre, vom Auszug der 20 jährigen aus ihrem Münchener Elternhaus, über den Einzug in die Kommune I, ihre Zeit mit den Rolling Stones und ihre Weltreise mit Dieter Bockhorn.

Natalia Avelon ist sicherlich die größte Stärke des Films. Sie verkörpert Uschi Obermaier viel mehr als dass sie sie spielt, die Ähnlichkeit zwischen den beiden ist ziemlich bemerkenswert, wie man auch wenn man eher der jüngeren Generation angehört anhand der Orginalfotos welche im Abspann gezeigt werden erkennen kann. Eigens für den Film lernte die in Polen geborene Avelon einen rotzig, trotzigen bayrischen Dialekt vom feinsten.
Ihre Darstellung ist sehr körperbetont, man hat den Eindruck sie die meiste Zeit des Films nackt zu sehen, was aber nicht wirklich stört.
Der Film basiert auf den Erinnerungen Uschi Obermaiers aber die gezeigten Szenen sind frei erfunden. So heißt es im Vorspann und somit lässt sich der Film viel Spielraum und man sollte ihn auch nicht in erster Linie als Biopic sehen sondern eher als Unterhaltungsfilm.

Man begleitet Obermaier auf ihrem Weg "das Leben zu erleben", sie lebt in der Kommune I, ist aber politisch überhaupt nicht interessiert, tourt mit den Stones ist aber kein Groupie, nimmt Drogen ist aber kein Junkie - Obermaier scheint volle Widersprüche zu sein. Im Film macht sie auch nicht den wirklich intelligentesten Eindruck, das einzige was für sie zählt ist die Welt zu sehen und etwas zu erleben.

Das ist auch der Grund warum sie Richards verlässt und wieder zu Bockhorn, einem Hamburger Kiezprinzen zurückkehrt. Dieses ständig abgeschottete Leben in Hotelzimmern ist nichts für sie, sie will raus und die Welt sehen. Und so begibt sie sich schließlich mit Bockhorn in einem umgebauten Luxusbus auf Weltreise durch Südostasien und Südamerika, wo sie genau das geboten bekommt, was sie immer sehen wollte. Mit dem tragischen Tod Bockhorns endet der Film und enden zugleich auch Obermaiers wilden Jahre. In der Realtität lässt sich Obermaier als Schmuckdesingerin in Kalifornien nieder.

Der Film geht nicht wirklich tief, man bekommt selten Antworten und ist nur stummer Zeuge des geschehens. Untermalt wird dies alles von einigen recht ironischen und witzigen Sprüchen, tollen Landschaftsaufnahmen und einer wunderschönen Hauptdarstellerin. Der Film funktioniert und lädt dazu ein sich vielleicht einmal die Biographie dieses faszinierenden Frau durchzulesen, die in Deutschland das Leitbild einer ganzen Generation wurde.

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