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And we all love ... the movies .... - Filmforen.de - Seite 5

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And we all love ... the movies ....


482 Antworten in diesem Thema

#121 EdwardNorton

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Geschrieben 06. April 2007, 04:51

Der Pate (Francis Ford Coppola, USA 1972)
The Godfather DVD OmU

Eingefügtes Bild


Handlung
Don Vito Corleone, mächtigster Mafiaboss von New York City, lässt bitten: Zur Hochzeit seiner Tochter Connie richtet er ein opulentes Fest mit Hunderten von Gästen aus. Während diese im Garten tanzen, empfängt er im Hinterzimmer Freunde der „Familie“, die ihn um verschiedene Gefälligkeiten bitten. Halb New York steht schon in seiner Schuld.

Doch das Geschäft verändert sich, nach Kriegsende hält der Drogenhandel Einzug in den Alltag der Mafia. Don Vito wehrt sich gegen diesen seiner Meinung nach „schmutzigen“ Geschäftszweig und muss dafür fast mit dem Leben bezahlen: Killer der feindlichen Tattaglia-Familie schießen ihn auf offener Straße nieder. Während der Don sich nur langsam erholt, starten seine Söhne Sonny und Michael einen blutigen Rachefeldzug. Michael erschießt in diesem Zusammenhang den Drogenhändler Sollozzo und den korrupten Polizisten McClusky und muss nach Sizilien fliehen.

Im Land seiner Vorfahren findet der junge Mann eine Frau und heiratet, während seine Familie in Amerika um ihren Stand kämpft. Sein Vater ist zwar einigermaßen genesen, hat aber Mühe, seine Macht gegen die anderen Mafia-Familien zu behaupten. Die Corleones werden von einem Mitglied der Familie verraten: Ein Bombenanschlag, der Michael gilt, tötet dessen Frau. Sein Bruder Sonny wird in Amerika erschossen. Michael – als der jüngste der Corleone-Brüder, für den der alte Don eine bürgerliche Laufbahn geplant hatte – kehrt nach New York zurück und übernimmt die Geschäfte. Mit ungeahnter Brutalität holt Michael zum Rundumschlag gegen seine Feinde aus und verschont dabei auch nicht Mitglieder in seinem nächsten privaten Umfeld.

Meinung
Es ist erstaunlich dass es oft die Filme mit Überlänge sind die einen wirklich in seinen Bann ziehen. Und es gibt überraschend wenig Filme die trotz dieser Länge schlecht sind. So erzählt auch Der Pate in fast drei Stunden die Geschichte der Corleone-Familie ohne dabei auch nur eine Minute zulangweilen.
In der Internet Movie Data Base seit ewigen Zeiten auf Platz eins streiter er sich zusammen mit Casablanca um den Titel bester Film allerzeiten. Dementsprechend viel wurde schon über diesen Film geschrieben, so dass ich hier nichts schreiben kann, was für irgendwen neu sein könnte. Dieser Film ist auch in fast allen belangen perfekt, die Besetzung ist super, die Schauspieler liefern alle klasse Leistungen ab und die Geschichte entwickelt sich und man ahnt die Richtung aber der Film an sich bleibt immer unvorhersehbar.
Für solche Filme wurde das Kino gemacht. Für große Epen wie der Pate zusammen mit seinem zweiten Teil eines ist. Meiner Meinung nach lässt der Film Streifen wie Goodfellas oder Casino weit hinter sich. Für mich ist es defintiv nicht _der_ beste Film aller Zeiten, aber definitiv einer der besten Filme.

Erstaunlich ist, dass die ursprünglich von Coppola vorgelegte Fassung nur 126 Minuten lang war und das Studio auf eine längere Fassung mit mehr Szenen die Familie betreffenden bestanden hat, so dass die endgültige Fassung 50 Minuten länger war als der Director's Cut.

Das ganze Drumherum um den Film ist auch recht interessant. Das Studio wollte zunächst Brando nicht, weil er als extrem problematisch galt und die Studioleitung war erst einverstanden, nachdem Brando ihnen eine Fertigstellungsgarantie gegeben hat. Nachdem man mit den ersten Probeaufnahmen nicht zufrieden war, gab es Überlegungen Coppola durch Elia Kazan zuersetzen, da man sich erhoffte, dass er besser mit dem problematischen Brando umgehen könnte, aber dieser kündigte an, seinen Vertrag zu kündigen, sollte Coppola entlassen werden.

10/10
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#122 EdwardNorton

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Geschrieben 06. April 2007, 05:00

Hellboy (Guillermo Del Toro, USA 2004)
DVD

Eingefügtes Bild


Handlung
Hellboy ist ein Dämon, den die Nazis im Jahre 1944 mit Unterstützung der Thule-Gesellschaft und Grigori Rasputin, einem nicht totzukriegenden Berater des letzten russischen Zaren, durch Öffnung eines Dimensionsportals heraufbeschworen hatten, um den Krieg mit Hilfe überirdischer Mächte zu gewinnen. Die Alliierten, unter ihnen Professor Trevor „Broom“ Bruttenholm, unterbrachen jedoch die Zeremonie und fanden einen kleinen, roten Dämonen, den sie Hellboy nannten. Danach nahm Bruttenholm Hellboy unter seine Fittiche.

Etwa 60 Jahre später ist Hellboy immer noch nicht ganz erwachsen, dafür zu einem riesengroßen und unkontrollierbaren Dämon geworden, der für die Behörde Bureau of Paranormal Research and Defence (einer Unterabteilung des FBI) auf Dämonenjagd geht. Er verfügt über große Kraft und Beweglichkeit und ist mit einem Revolver bewaffnet, der Weihwasserkugeln verschießt. Hellboy hat aber auch viele menschliche Eigenschaften: er raucht Zigarren, isst gerne Schokolade, Nachos und kümmert sich um kleine Kätzchen.

Schließlich wird Rasputin von seinen Gehilfen wiederbelebt und plant, mit Hellboys Hilfe die Apokalypse herbeizuführen. Er tötet Hellboys Ziehvater Bruttenholm und lockt den Dämon zusammen mit seinen Mitstreitern – dem Fischwesen Abe, der Feuer erschaffenden Liz und dem jungen FBI-Agenten John – nach Russland.

Rasputin provoziert Hellboy, unter anderem durch die Ermordung von Liz, in die der Dämon verliebt ist, bis aufs Blut, sodass dieser beginnt, das Tor zur Höllendimension zu öffnen. Doch John gelingt es im letzten Moment, Hellboy zu besänftigen. John erinnert den Dämon daran, dass dieser selbst Herr seines Schicksals ist und kein Dämon sein muss. Hellboy entscheidet sich für die Menschheit und vernichtet Rasputin. Danach gelingt es Hellboy, auch Liz wiederzubeleben und die beiden werden ein Paar.

Meinung
Mein zweiter Guillermo del Toro Film und seine Handschrift ist sehr markant. Inhaltlich kann man von seinen Filmen halten was man möchte, optisch sind sie absolut brilliant und perfekt in Szene gesetzt. Hellboy ist kein Superheld im eigentlichen Sinne. Er ist ein Dämon der durch eine Beschwörung in unsere Welt gekommen ist mit dem Plan böses zu tun, doch die Beschwörung durch Hitlers Schergen wurde von den Alliierten gestört, die ihn Hellboy nannten und groß gezogen haben, so dass er bei den Guten landete und heute hilft die Welt vor anderen Dämonen und Ungeheuern zu befreien. Er ist weniger Superheld als Handwerker, der einfach seinen Job erledigt, außer seine körperliche Robustheit und Stärke hat er eigentlich auch keine großen Kräfte. Wirklich viel Tiefgang haben weder Story noch Geschichte, das haben wir bei Spiderman und Batman in den letzten Verfilmungen deutlich besser gesehen. Der Film spielt eher in der Liga der außergewöhnlichen Gentlemen oder Van Helsing. Auch wenn man dem guten Hellboy eine gewisse Coolheit nicht absprechen kann, seine Onliner sind zwar abgedroschen aber der Situation immer angepasst und nach jedem Fight wird sich erstmal die obligatorische Zigarette angezündet.

Auch wenn ich eingangs geschrieben habe, dass die Filme optisch sehr überzeugen, so ist dieser doch primär hübsch anzusehen, spektakuläre Actionszenen fehlen leider gänzlich und die in solchen Filmen obligatorische Bedrohung für entweder Welt oder Superhelden an sich fehlt leider auch bzw. kommt erst ziemlich zum Schluß. Ein Film den man sich abends nebenbei ansehen kann wenn man möchte, tut man es nicht hat man aber wie erwartet nicht wirklich ein filmisches Erlebnis verpasst. Da del Torro ein Hellboyfan ist, ist der Film für Hellboysfans allerdings sicherlich ein Hochgenuß da viele Details eingestreut sind, die man als Nichtkenner gar nicht so achtet.
Was wirklich gut gelungen ist, sie die dämonischen Nebencharaktere auf der Seite der Guten, wie etwa das sympathische aber etwas tuckige Fischwesen Ape und die feurige Liz, Hellboys große Liebe. Generell ist dieser Film alleine schon Ron Perlmanns wegen Van Helsing eindeutig vorzuziehen, aber er ist eher ein Abenteuerfilm als eine Comicverfilmung und da machen doch z.B. die Indiana Jones Filme mehr Spass, wobei die natürlich auch schon ziemlich ausgelutscht sind.

5 / 10
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#123 EdwardNorton

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Geschrieben 06. April 2007, 21:25

The Big Lebowski (Joel Coen, USA 1988)
DVD OmU

Eingefügtes Bild


Handlung
Der Film spielt in Los Angeles Anfang der 1990er. Der Alt-Hippie Jeff Lebowski, von seinen Freunden nur der Dude genannt, schiebt im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhige Kugel als Bowler: er entspannt sich zwischen den regelmäßigen Bowlingrunden mit seinen Freunden Walter und Donny mit dem Lauschen von Walgesängen, dem Trinken von White Russians und dem Rauchen von Joints in der Badewanne.

Dieses beschauliche Leben ändert sich schlagartig, als zwei Schlägertypen bei ihm eindringen, weil sie ihn für einen Millionär gleichen Namens halten, dessen Frau Bunny Lebowski ihrem Boss Geld schuldet. Um ihn einzuschüchtern, taucht ihn der eine kopfüber in die Toilette, und der andere uriniert auf seinen Teppich.

Der Dude fühlt sich als Opfer einer Verwechslung und verlangt Schadensersatz von seinem Namensvetter, für den ruinierten Teppich. Der Millionär Lebowski hält den Dude für einen faulen "Penner" und schickt ihn weg, doch durch eine Lüge dessen Assistent gegenüber wird ihm doch noch ein Teppich übergeben. Wenig später lässt der Millionär den Dude nochmals kommen. Seine junge Frau Bunny ist entführt worden und er nimmt an, dass die Entführer mit den Schlägertypen übereinstimmen. Deshalb soll der Dude das Lösegeld von einer Million Dollar übergeben und dabei falls möglich die Entführer identifizieren.

Der Dude willigt ein, vermutet aber, dass Bunny Lebowski ihre Entführung nur vorgetäuscht hat. Das erzählt er seinem Freund Walter. Dieser reißt die Geldübergabe an sich und versucht, die Entführer zu überlisten. Er erreicht aber nur, dass das Lösegeld nicht übergeben wird. Danach gehen sie zum Bowling und lassen das Geld im Auto. Während sie bowlen, wird das Auto gestohlen.

Jetzt meldet sich die Tochter des Millionärs Lebowski , die feministische Künstlerin Maude Lebowski beim Dude. Sie erklärt dem Dude, dass sowohl das Lösegeld als auch der Teppich ihr gehören, und nimmt den Teppich an sich. Zugleich bietet sie dem Dude hunderttausend Dollar, falls er es schaffen sollte, das verloren gegangene Lösegeld zurückbringen.

Das gestohlene Auto wird zwar von der Polizei gefunden, aber das Geld ist weg. Im Auto findet der Dude jedoch die Schularbeit eines gewissen Larry, den er für den Autodieb hält, der folglich das Geld haben muss. Walter und der Dude suchen den Jungen auf, können aber nichts herausbringen - das Geld bleibt verschwunden.

Der Millionär Lebowski stellt den Dude wegen des verloren gegangenen Lösegeldes zur Rede und präsentiert ihm eine abgeschnittene Zehe, die ihm von den Entführern zugeschickt worden ist. Auch die Schläger aus der ersten Szene suchen den Dude abermals auf und bringen ihn zu ihrem Auftraggeber, dem Pornofilm-Produzenten Jackie Treehorn. Treehorn meint, dass Bunny Lebowski ihm Geld schulde und setzt den Dude unter Drogen, um von ihm zu erfahren, wo Bunny zu finden ist. Aber der Dude weiß nichts.

Es stellt sich heraus, dass die Entführung tatsächlich vorgetäuscht ist und zwar von einer Gruppe Nihilisten aus Deutschland. Die abgeschnittene Zehe stammt von einer jungen Frau aus dieser Gruppe. Als den vermeintlichen Entführern klar wird, dass der Dude das Lösegeld haben muss, überfallen sie ihn und seine Freunde auf dem Parkplatz vor der Bowlingbahn. Bei dem anschließenden Kampf erleidet Donny einen Herzinfarkt und stirbt. Nach einer improvisierten Seebestattung gehen der Dude und Walter wie gewohnt zum Bowling.

Ungeklärt bleibt, wo Bunny wirklich war, und ob der Millionär Lebowski die Situation nur ausgenutzt hat, um den Verlust von einer Million Dollar erklären zu können, die er in Wahrheit selbst veruntreut hat.

Der Film enthält mehrere Anspielungen auf den Golfkrieg. So äußert Walter, der nicht müde wird zu betonen, dass er selbst am Vietnamkrieg teilgenommen hat, in einer Szene seine Meinung: Im Gegensatz zum Vietnamkrieg habe man es im Irak nicht mit einem ernst zu nehmenden Gegner zu tun. In der Anfangsszene im Supermarkt vernimmt man eine Rede von Präsident George H. W. Bush. Und in einer Traumszene („Gutterballs“) tritt ein Double von Saddam Hussein auf und überreicht dem Dude ein Paar Bowlingschuhe.


Meinung
Der Film der Bowlen endgültig in den Kultstatus erhoben hat. Wobei den meisten vermutlich noch gar nicht bewußt aufgefallen ist, dass man im ganzen Film den Dude nicht einmal selbst bowlen sieht und auch auf dem Foto vor dem er sich seinen White Russian einschenkt ist nicht er sondern Ronald Reagan beim Bowlen zu sehen. Zu dem Film wurde auch schon jede Menge geschrieben, wer ihn nicht kennt hat was verpasst und sollte dieses Versäumnis schleunigst nachholen. Jeff Leboswki aka The Dude ist wohl die perfekteste Verkörperung des Antihelden der je den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft hat. Arbeitslos, irgendwo in den 70ern hängen geblieben geht er selbst zum Einkaufen im Bademantel und bezahlt die 53 Cent für die Milch auch schonmal mit nem Check.

Wie in jeder gut gemachten Komödie bezieht dieser Film viel Witz nicht aus platten Gags sondern aus den kleinen vielen Details, wie z.b. die Innenseite des Toilettendeckels nachdem die Brille runtergeklappt wurde und ich empfehle jedem dringend den Film im O-Ton zu kucken und mal darauf zu achten, woher viele Aussagen vom Dude stammen. Der Typ ist wirklich strohdumm und plappert eigentlich ganze Zeit nur Sachen nach, die er irgendwo mal gehört hat, auch hier sollte man beispielsweise mal wieder auf den schon erwähnten Anfang mit dem Check achten.

Der Film ist wirklich gut und genießt zurecht Kultcharakter und ist auch ein Film den ich gerne kucke, aber er gehört defintiv nicht zu meinen Toplieblingsfilmen. Im Prinzip hat er recht viel Ähnlichkeit mit Herr Lehmann. Bei Herr Lehmann hängt man in Kneipen rum, hier auf Bowlingbahnen. Was passiert ist eigentlich egal und solche Filme brauchen eigentlich keine Story, es reicht einem vollkommen den Charakteren einfach bei ihrem alltäglichen Tun zuzukucken.

8 / 10
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#124 EdwardNorton

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Geschrieben 08. April 2007, 04:23

Der Soldat James Ryan (Steven Spielberg, USA 1998)
Saving Private Ryan DVD OmU

Eingefügtes Bild


Handlung (Wikipedia.de)
1. Teil: Die Landung in der Normandie

„Der Soldat James Ryan“ bietet eine der eindrucksvollsten filmischen Umsetzungen der Landung der Alliierten in der Normandie am „D-Day“ 6. Juni 1944. Während auf allen anderen Stränden die Landung durch Artillerie- und Luftangriffe gut vorbereitet war und weitgehend ruhig verlief, kam es auf dem im Film gezeigten Omaha Beach beinahe zu einer Katastrophe für die Alliierten. Durch ungenauen Beschuss blieben die deutschen Befestigungen und Mannschaften weitgehend intakt und konnten heftiges Gegenfeuer leisten, dem die Infanteristen am Strand schutzlos ausgeliefert waren und zahlreiche Boote voll Soldaten beim Ausstieg oder wenige Sekunden danach komplett niedergeschossen wurden. Gezeigt wird eine kleine Gruppe Soldaten, die die Landung am Strand überlebt haben und an einer genau bezifferten Stelle eine Bresche in die deutschen Befestigungsanlagen oberhalb der Dünenkette schlagen müssen. Anders als im Film, wo es sich scheinbar nur um eine halbe Stunde handelt, zog sich die Landung bis in den Nachmittag hin. Historisch korrekt muss dargelegt werden, dass die Alliierten auch an einen Rückzug an diesem Strandabschnitt gedacht haben. Die mit allen Mitteln der Illusionsmaschine Kino arbeitende Inszenierung des Grauens gilt als stilbildend und beeinflusste nachhaltig die filmische Darstellung des Krieges.

2. Teil: Die Suche nach James Ryan

Captain Miller macht sich nach der Landung in der Normandie (Omaha Beach) mit sieben Soldaten auf die Suche nach dem Fallschirmjäger James Ryan von der 101. Luftlandedivision, dessen drei Brüder bereits im Krieg gefallen sind. Auf der von zahlreichen Wirrnissen geprägten Suche nach Ryan geraten sie in eine Reihe von Gefechten mit den Deutschen, die sie zwar alle gewinnen und dabei zahlreiche Deutsche töten, bei denen aber auch zwei Mitglieder des Trupps auf dramatisch inszenierte Weise ums Leben kommen.

In einem Gefecht erschießen sie sämtliche deutsche Soldaten, die sie durch den Zusammensturz einer Mauer plötzlich in einem Verschlag antreffen und die der amerikanischen Soldatengruppe mit gleichfalls gezogenen Waffen gegenüberstehen.

Als ein Einwohner einer umkämpften französischen Stadt dem Soldaten Caparzo (gespielt von Vin Diesel) sein Kind anvertrauen will, wird der Soldat von einem deutschen Scharfschützen angeschossen und muss auf der Straße verbluten, da der Scharfschütze nur darauf wartet, dass weitere Amerikaner dem Verwundeten zuhilfe und ins Schussfeld des Scharfschützen kommen. Als der amerikanische Scharfschütze Private Jackson (gespielt von Barry Pepper) den Deutschen schließlich tötet, ist der am Boden liegende Amerikaner bereits tot.

In einem weiteren Gefecht stürmen sie eine deutsche MG-Stellung und töten alle Soldaten bis auf einen, den sie übersehen haben, wollen ihn jedoch ermorden, weil der amerikanische T-Medic Wade (gespielt von Giovanni Ribisi) bei dem Angriff ums Leben kam, was jedoch durch den Captain und Corporal Upham verhindert wird.

Ryan hat die Aufgabe, eine für beide Seiten wichtige Brücke mit nur einer Handvoll weiterer Fallschirmjäger gegen einen mit Sicherheit kommenden Gegenstoß der Deutschen zu verteidigen.

Er weigert sich, seine Kameraden im Stich zu lassen, und so fasst Miller den Entschluss, mit seinen Männern bei der Verteidigung der Brücke zu helfen. Die Schlacht überleben nur Ryan und zwei weitere Mitglieder des Trupps. Der deutsche Soldat, der zuvor von der Gruppe freigelassen wurde, wird von Corporal Upham erschossen. Daraufhin fordert Miller James Ryan auf, etwas besonderes aus seinem Leben zu machen und zu beweisen, dass er die Aktion wert war. Als alter Mann kehrt Ryan in die Normandie zurück und salutiert seinem Captain an dessen Grab vor seinen versammelten Kindern und Enkelkindern.


Meinung
Ich muss zugeben dass ich erst beim heutigen sehen dass Ende wirklich verstanden habe, wobei ich den Film das letzte mal im Kino gesehen habe, und da war ich doch noch recht jung.
Die anfängliche Schlacht um Omaha Beach gehört sicherlich zum eindrucksvollsten was je im Kino gezeigt wurde und stellt zugleich den vorgezogenen Höhepunkt des Films dar. Der weitere Filmverlauf enthält zwar auch Kriegshandlungen und zeigt Szenen mitten aus dem Irrsinn des Krieges, allerdings stehen die menschlichen Schicksale und Empfindungen eher im Vordergrund als irgendwelchen großen taktischen Manöver oder Schlachten, wobei gar nicht erst versucht wird die Schlachtfelder der Nomandie als Ort für ein großes Drama zu nutzen. Jeder Charakter bekommt nur wenige Zeilen Text um sich selbst zu charakterisieren und dennoch baut man sehr schnell eine Bindung zu den tapferen acht Soldaten auf, die sich auf diese vollkommen irrsinnige Mission begeben. Der Realismus des Krieges steht jederzeit im Vordergrund.
Spielberg hat versucht so nah an der Realität zu bleiben wie möglich und mehrere Veteranen die den Film gesehen haben, haben ihm bescheinigt dieses Ziel erreicht zu haben. So wird der Film zu einem bildgewaltigen Zeitzeugen dieser düsteren Epoche der Menschheitsgeschichte und man wohnt dem Geschehen fast dokumentarisch bei. Die Musik wird nur sehr spärlich und sehr hintergründig eingesetzt, in jeglichen Kriegsszenen fehlt sie zur Unterstreichung des Realitätsgedankens vollkommen.

Die Story rund um den Soldaten James Ryan wirft sicherlich einige pseudophilosophische Fragen auf, basiert sie zwar auf wahren Begebenheiten beziehungsweise wird von diesen inspiriert so ist sie doch vielmehr nur Grundgerüst für ein beeindruckendes Weltkriegsdrama mit großartigen Schauspielern (sogar Vin Diesel weiß hier mal zu überzeugen, wurde die Rolle doch extra für ihn geschrieben) welches atemberaubend in Szene gesetzt wurde. Sogar Tom Hanks schafft es hinter seinem Charakter zu verschwinden, und gibt eine hervorragende Leistung ab und es wäre nicht überraschend gewesen hätte er dafür seinen dritten Oscar bekommen.

Wo bei Apocalypse Now der Wahnsinn des Krieges durch Surrealität ausgedrückt wurde erdrückt einen Der Soldat James Ryan mit erschreckend real wirkenden Bildern.
Der Film zählt sicherlich zu den besten Filmen Spielbergs und reiht sich neben Apocalypse Now ein unter den besten Kriegsfilmen die je gedreht wurden.

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#125 EdwardNorton

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Geschrieben 08. April 2007, 05:02

Fight Club (David Fincher, USA 1999)
DVD


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Mein persönlicher bester Film aller Zeiten, der es schafft sogar den epischen Herr der Ringe auf die Plätze 2 - 4 zu verweisen. Es gab wohl noch nie einen Charakter in der Filmgeschichte wie den Erzähler der bezeichnenderweise noch nicht einmal einen Namen hat, wir nennen ihn aber Jack. Ich werde nicht einmal ansatzweise in meiner Filmbeschreibung die Genialität dieses Meisterwerks erfassen oder gar beschreiben können. Die teils drastische, teils heftige Gewaltdarstellung kombiniert mit dem Filmtitel lassen manche Leute denken es handle sich um einen brutalen Actionfilm, bei dem es um Gewalt ginge und eben diese Mittel zum Zweck sei.
Wer dies so sieht oder äußert hat den Film einfach nicht verstanden, wobei es zugegebenermaßen schwer ist, den Film überhaupt einem Genre zuzuschreiben. Er vereint so vieles in sich, dass es schwer ist, seine einzelnen Komponenten zu entschlüsseln zumal sie oft mehrere Dinge gleichzeitig aussagen.

In erster Linie ist der Film etwas was man in Buchform als Entwicklungsroman beschreiben würde. Wir sind den ganzen Film über Zeuge der Entwicklung von Jacks Persönlichkeit. Alle auftretenden Charaktere sind im Grunde nur Facetten von Jacks Persönlichkeit. Bob, das Zwitterwesen ohne Hoden mit riesigen Brüsten ist Sinnbild für Jacks eigene Unsicherheit, er ist sich seiner Männlichkeit nicht bewußt und Bob stellt seine weibliche Seite da, währrend im Gegenzug Marla Singer eben diese Seite darstellt. Tyler Durden schließlich ist all das, was Jack selbst gerne selber sein würde, sogar Chloe, die nur einen sehr kleinen Part im Film einnimmt ist Teil dieser Persönlichkeit bzw. ein Wunschgedanke, denn sie hat das erreicht wonach Tyler und damit Jack strebt, sie ist am absoluten Nullpunkt angekommen.

Aber zugleich ist der Film auch Gesellschaftskritik. Er prangert Konsummuster und durch Werbung vorgegebene Ideale. Er sagt einem Mann sollen alles hinterfragen, seine Augen immer offenhalten, auch für eigentlich selbstverständliches, wie z.B. Sauerstoffmasken im Flugzeug, diese Botschaft bringt er aber auch auf eine andere, sehr subtile Weise rüber. So glaubt man zwei Stunden lang die Wahrheit zu sehen, man ist sich sicher, dass das was man sieht Realität ist und hinterfragt sie nicht, bis man nach fast zwei Stunden vor Augen geführt bekommt, dass man auch hier getäuscht wurde, und sich eine Selbstverständlichkeit, die Realität Tyler Durdens, in Nichts aufflöst.

Das Tempo das der Film dabei vorgibt ist mörderisch. Hat ein normaler Film im Normalfall 600 Schnitte, so hat allein die vorletzte Sequenz 300 Schnitte. Manche einminütigen Szenen haben über 50 Schnitte. Und all dies, jeder Satz, jede Szene, jedes Leuchten im Hintergrund jeder gesprochen Satz in diesem Film hat eine Bedeutung und gibt einem Aufschluß über die Charaktere und deren Bedeutung. Es gibt in diesem Film nichts was überflüssig ist. Und das ist wirklich selten, was einem sehr deutlich wird, wenn man gerade Private Ryan gesehen hat, bei dem man sich sicher auch 20 Minuten hätte schenken können.

Nicht so bei Fight Club. Hier hat alles Hand und Fuß. Der Film basiert auf einem Buch von Chuck Palahniuk. Der Film schafft es nahezu jedes wichtige Zitat aus dem Buch in den Film zu bringen und die meisten Dia bzw. Monologe sind direkt dem Film entnommen. Palahniuk selbst sagte, dass ihm das Ende des Film besser gefällt als das Ende seines eigenen Buches.

Dieser Film hat so unglaublich viele Facetten dass er jeden David Lynch Film noch übertrifft. Der Film tritt oft sogar aus dem Medium Film heraus und spielt mit sich selbst. Er nimmt sich selbst auf den Arm, geht ironisch mit sich um, zeitweilig treten aber auch die Schauspieler aus seinem Charakter heraus und wendet sich direkt an den Zuschauer ("Ich danke der Academy").

Wie bereits eingangs erwähnt könnte nichts was ich schreiben würde dem Film gerechet werden. Ich kann jedem nur wärmsten empfehlen sich auf diesen Film einzulassen. Allein die Performance von Brad Pitt, der hier sein Saubermannimage in Grund und Boden spielt aber vor allem Edward Norten als namenloser Erzähler der uns mit seiner ruhigen symphatischen Stimme (egal welche Sprachversion man kuckt) uns direkt von Anfang an im Voiceover in seinen Bann zieht.
Der Film weiß sicher zu polarisieren und er wird nicht jedem gefallen, aber man sollte versuchen, über die Oberfläche hinweg zu sehen und ein wenig in die Tiefe von Fight Club zu blicken. Falsch machen kann man eigentlich nichts, denn mit dem richtigen Sinn für Humor ist Fight Club zugleich noch eine Komödie vom Feinsten, da viele Sprüche eine gewisse Ironie und einen Sarkasmus ausdrücken, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Wer sich etwas näher mit dem Film auseinander setzen möchte und vor Augen geführt bekommen möchte, was wirklich alles in Fight Club steckt, dem lege ich die folgenden zwei Links wärmsten ans Herz, wobei nach deren Lektüre klar werden dürfte, dass jeder ganz eigene Ansichten zu Fight Club entwickeln kann und es auch hier keine allgemein gültige Lösung für das Verständnis des Films gibt.

http://www.hausarbei.../lia/21553.html
http://www.medienlad.../fight_club.pdf

Fakt ist aber dass so unglaublich viel in diesem Film steckt, dass man auch nach dem fünfzigsten sehen immer wieder neues für sich entdecken kann. Seien es nun Kleinigkeiten oder große Zusammenhänge im Film. Ein Film zum immer wieder anschauen und es ist wirklich schwer, sich an ihm satt zu sehen. Mir ist es auch nach sicherlich fast schon fünzig Sichtungen jedenfalls noch nicht gelungen

Für mich persönlich der mit Abstand beste und tiefgründigste Film den Holllywood in den letzten Jahren hervorgebracht hat und mein persönlicher All-Time-Number-One Film. David Fincher hat mit Seven schon ahnen lassen, dass viel in ihm steckt, The Game hat dies nocheinmal unterstrichen, mit Fight Club hat er sein Meisterwerk abgeliefert.

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#126 EdwardNorton

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Geschrieben 08. April 2007, 14:26

Notting Hill (Roger Michell, Großbritannien USA 1999)
DVD

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Notting Hill ist im Grunde genommen der wahr gewordene Traum eines jeden Mannes. Der weibliche Lieblingsfilmstar auf einmal zum Greifen nahe, mehr noch, die eigenen Avancen werden gar erwidert. So passiert es dem Buchhändler William Thacker (Hugh Grant) als eines Tages der Hollywoodsuperstar Anna Scott (Julia Roberts) währrend eines Londonaufenthaltes in seinem Buchladen in Notting Hill steht und sich ein wenig umsieht. Die beiden lernen sich kennen und es entwickelt sich eine sanfte Beziehung, die immer wieder durch Annas Berümtheit auf die Probe gestellt wird

Der Film ist eine der bezaubernsten Liebeskomödien Hollywoods. Hugh Grants Charakter ist durch seine schüchterne Zurückhaltung überaus liebenswert, der eher schlicht wirkt. Den Witz bezieht die Komödie aus seinen symphatisch liebenswert gestalteten Nebencharakteren welch in Form von Thackers Freunden auftreten, die für äußerst amüsante, aber auch tiefgehende Momente sorgen. Der Titelsong "Nothing at all" war damals mein erklärter Lieblingssong und auch heute noch ist es ein Film der voll und ganz in die Stimmung des Filmes passt. Von Julia Roberts könnte man sagen dass sie sich selbst spielt, auf die im Film gestellte Frage nach dem Honorar für ihren letzten Film antwortet sie 15 Millionen, was exakt der Gage für Notting Hill entspricht, wobei dies 1/3 der Produktionskosten des Films ausgemacht hat, aber auch sie spielt zurückhaltenden charmant.
Im Prinzip der perfekte Liebesfilm für einen Filmabend mit einer netten symphatischen Frau. Generell mag ich zugegebenermaßen Filme mit Hugh Grant, durch seine ganze Stimmung und seine wenig klamaukhafte Aufmachung sticht Notting Hill aber deutlich aus den üblichen britischen Liebeskomödien hervor

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#127 EdwardNorton

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Geschrieben 08. April 2007, 17:28

Paul Ehrlich – Ein Leben für die Forschung (William Dieterle, USA 1940)
Dr. Ehrlich's Magic Bullet ARD

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Handlung (Wikipedia.de):
Der an der Charité arbeitende Arzt Paul Ehrlich ist unzufrieden mit seiner Arbeit, da er mit dem Behandeln von Patienten auf der Stelle tritt und allein mit der Praxis keinerlei Fortschritte in der Bekämpfung der Syphilis erzielen kann. Mit seinem Drang, auch wissenschaftlich arbeiten zu wollen, stößt er bei seinen Kollegen und Vorgesetzten auf Unverständnis, die ihn wiederholt an seine Pflichten als Mitarbeiter der Klinik erinnern. Er will kündigen, doch seine Frau Hedwig überzeugt ihn vom Gegenteil.

Im Labor begegnet er zufällig Emil von Behring, der für das Institut von Robert Koch arbeitet. Sie kommen ins Gespräch. Tage später erhält er eine Einladung zu einem Symposium am Institut. Er geht hin, obwohl er zu dieser Zeit Dienst hat. Er erregt die Aufmerksamkeit Kochs, als er von der Möglichkeit spricht, Tuberkulose-Erreger durch Färbung sichtbar zu machen. Als er aber bei dem Treffen seinem Klinikleiter begegnet, wird er entlassen. Er stürzt sich jedoch mit Eifer in die Arbeit an einer ihm von Koch zur Verfügung gestellten Probe. Zwei Monate lang hat er keinen Erfolg. Als eines Tages seine Frau gegen seine Anweisungen den Ofen in dem notdürftig zum Labor umfunktionierten Raum seiner Wohnung anheizt, reagiert Ehrlich zunächst mit Zorn, weil er glaubt, die auf dem Ofen abgelegten Proben seien dadurch unbrauchbar geworden. Doch unter dem Mikroskop erkennt er, dass gerade die Wärme endlich zum gewünschten Resultat geführt hat. Jedoch hat Ehrlich sich durch die permanente Arbeit mit den Proben seine Gesundheit ruiniert und sich mit dem Erreger infiziert. Er bittet den anwesenden von Behring, niemanden etwas davon zu sagen.

Ehrlich präsentiert das Ergebnis Robert Koch. Der ist begeistert und bekommt durch diesen Fortschritt vom anwesenden Minister Althoff die lang ersehnte finanzielle Unterstützung vom Haushaltsausschuss in Aussicht gestellt. Koch verschafft Ehrlich eine Stellung am Institut. Als Ehrlich daraufhin mit seiner Frau und von Behring den Erfolg feiert, bricht er beim Tanzen zusammen. Von Behring und seine Frau können ihn überzeugen, eine Kur in Ägypten anzutreten.

Dort erholt Ehrlich sich etwas, hat aber nicht lange Ruhe, da er von den Einheimischen um medizinische Hilfe gebeten wird. Er kommt jedoch zu spät. Ein Junge wurde von einer Schlange gebissen und stirbt. Dessen Vater, der im Laufe seines Lebens schon mehrfach gebissen wurde, ist kerngesund. Dieses scheinbare Wunder lässt Ehrlich nicht los. Zurück in Berlin, möchte er mit Schlangen experimentieren, um die Auswirkungen des Giftes auf das menschliche Immunsystem zu untersuchen. Er macht rasch Fortschritte, während sein Freund von Behring nicht in der Lage ist, der sich ausbreitenden Diphtherie Herr zu werden. Es gelingt den beiden aber, ihre Ergebnisse zu kombinieren. Kontinuierlich höhere Dosen des Erregers sollen die Infizierten schließlich in die Lage versetzen, genügend Antikörper zu entwickeln.

Inzwischen hat sich die Diphtherie zur Epidemie entwickelt. Auf Anordnung des Ministers soll das entwickelte Serum in einem kontrollierten Experiment an der Charité getestet werden. Unter den Argusaugen seiner ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten verabreicht Ehrlich das Serum den kranken Kindern. Als er jedoch mehr als die von Klinikleiter Hartman erlaubten 20 Kinder behandelt, schreitet dieser ein, jedoch ohne Erfolg. Allerdings bekommen Ehrlich und von Behring später ein Hausverbot erteilt, als Ehrlich Hartman gegenüber Drohungen ausspricht.

Er wird zu Minister Althoff zitiert, der ihm Vorwürfe wegen seines Verhaltens macht, dem verdutzten Ehrlich aber auch mitteilt, dass sein Antitoxin Erfolge erzielt habe. Althoff möchte für Ehrlich ein großes Labor einrichten, wo er ungehindert nach einem ähnlichen Serum gegen Typhus forschen solle. Von Behring solle eine Professur an der Universität Marburg bekommen. Doch Ehrlich hat andere Pläne. Ihm schwebt die Bekämpfung von Krankheiten mittels Chemikaliencocktails vor, die er magische Kugeln nennt (die titelgebenden "magic bullets").

15 Jahre später. Ehrlich ist inzwischen Leiter des Serum-Instituts in Frankfurt am Main. Er arbeitet an seiner Theorie von den magischen Kugeln, die später als Seitenkettentheorie in die Geschichte eingehen soll. Für seine Arbeiten um die Immunologie hat er den Nobelpreis erhalten. Er hat jedoch Probleme mit dem Haushaltsausschuss, der ihm die Mittel kürzen will, da er seine Zeit mit ihrer Meinung nach unnützen Experimenten an Mäusen und Kaninchen verbringt.

Jedoch bekommt er eine Abhandlung über die Entdeckung und Isolierung des Syphilis-Erregers durch Fritz Schaudinn zugeschickt. Er ist überzeugt, dass diese Krankheit mit Hilfe von Arsen, einem Hauptbestandteil seiner Zauberkugeln, bekämpft werden kann. Als er Besuch von seinem alten Freund von Behring bekommt, freut er sich zunächst und die beiden verbringen einen gemütlichen Abend mit Ehrlichs Frau Hedi. Als aber von Behring auf die wahren Gründe seines Besuchs zu sprechen kommt, geraten die beiden in Streit. Von Behring soll im Auftrage des Haushaltsausschusses seinen Freund davon überzeugen, von seinen Hirngespinsten über magische Kugeln abzulassen. Ehrlich wirft ihm im Gegenzug vor, nur am Status quo festhalten zu wollen und seinen Forscherdrang ad acta gelegt zu haben. Sie trennen sich im Zorn und der Ausschuss, dem inzwischen auch Ehrlichs Kollege und Kontrahent an der Charité, Dr. Hans Wolfert angehört, kürzt Ehrlich die Mittel.

Seiner Frau gelingt es, Kontakt zur wohlhabenden Franziska Speyer herzustellen, die als Witwe von Georg Speyer das Mäzenatentum ihres verstorbenen Mannes weiterführt. Ehrlich kann sie überzeugen, ihn finanziell zu fördern. Schließlich hat Ehrlich Erfolg. Nach 606 Testreihen gelingt es ihm, die Heilkraft des Arsens größtmöglich einzusetzen und gleichzeitig dessen schädigende Wirkung zu minimieren. Doch ein Test in der Praxis steht noch aus. Das Institut führt einen Test an einer Gruppe von Tagelöhnern und Bettlern, die sich freiwillig gemeldet haben, durch. Die Behandlungen zeitigen erste Erfolge. Doch Ehrlich ist sich noch nicht sicher und lehnt die Bitte, das Präparat 606 auch anderen Ärzten und Kliniken zur Verfügung zu stellen, zunächst ab, willigt dann jedoch ein, das Mittel freizugeben und die industrielle Produktion starten zu lassen.

Doch es kommt zu Komplikationen und ersten Todesfällen. Als die sich häufen, startet Dr. Wolfert eine Zeitungskampagne gegen Ehrlich und sein angeblich todbringendes Mittel. Ehrlich will nicht darauf reagieren, stimmt dann jedoch zu, Wolfert wegen Verleumdung zu verklagen. Im Verlaufe des Prozesses gerät jedoch der eigentliche Verhandlungsgegenstand in der Hintergrund und das Präparat 606 und Ehrlichs Verantwortung für die Todesfälle werden in den Mittelpunkt gestellt. Dann soll von Behring als Zeuge der Verteidigung für Wolfert aussagen. Doch er hält ein leidenschaftliches Plädoyer für das Präparat, die medizinische Forschung und Ehrlichs Arbeit. Vor Gericht kommt es zur Versöhnung der beiden. Wolfert wird der Verleumdung für schuldig befunden und Ehrlich rehabilitiert.

Auf seinem Sterbebett erinnert sich Ehrlich schließlich im Beisein seiner Freunde, Kollegen und Weggefährten an die Wichtigkeit zu forschen und gegen alle Widerstände für seine Ziele zu kämpfen.


Meinung
Vor einigen Wochen bin ich bei meinen wirklich seltenen Ausflügen ins Fernsehen im Nachtprogramm der ARD über diesen Film gestolpert und beim Zappen auf der im Fernsehen oft erfolglosen Suche nach guter Unterhaltung bei ihm hängen geblieben. Kaum vorstellbar dass der Film aus dem Jahre 1939 ist. Das Alter verleiht ihm wohl noch zusätzlichen Charme. Man bekommt hier ein außergewöhnlich gutes Biopic wie man es heute wohl nennen würde mit einem hervorragenden Edward G. Robinson in der Rolle des Paul Ehrlich. Trotz der fast 70 Jahre die dieser Film auf dem Buckel hat ist er auch heute noch absoult sehenswert und wenn er zukünftig wieder einmal seinen Weg ins Fernsehen findet sollte man überlegen ob man nicht mal einen Blick riskiert. Belohnt wird man mit einem wirklich packenden Film über ein wichtiges Stück Medizingeschichte und einen herausragenden deutschen Wissenschaftler.

8.5 / 10
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#128 EdwardNorton

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Geschrieben 09. April 2007, 01:36

300 (Zack Snyder, USA 2006)
CinemaxX Göttingen

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An 300 führt wenn man im Kino arbeitet und eh die Filme umsonst sehen kann wohl kein Weg vorbei. Je häufiger man den Trailer gesehen hat, desto mehr möchte man den Film sehen.
Bei der Optik wurden erst keine Kompromisse eingegangen und alles direkt vor dem Blue-Screen gedreht, das einzige was in diesem Film echt ist sind. 60 Drehtage hatte der Film wovon 58 vor Blue und Green Screens stattfanden, auf gerade mal drei kleinen Sets. Das führt zu einer nahezu perfekten Optik, sowohl die Settings an sich als auch die Farbspiele im Film passen in jedem Moment perfekt zur Stimmung.
Dazu passend die wie aus Stein gemeißelt aussehenden Spartaner, die den verkrüpelten und hässlichen, zahlenmäßig zwar um das 10.000 fache überlegene, aber kriegstechnisch vollkommen unausgebildeten Persern gegenüberstehen. Das der Film aus dem PC kommt ist einem zwar bewußt aber die Verschmelzung zwischen CGI und Wirklichkeit ist nahezu perfekt.

So wurden auch bei den Kampfszenen auf realitätsgetreue Darstellungen verzichtet so dass die dargestellten Kämpfe möglichst cool rüberkommen und optisch gut in Szene zu setzen sind. Der Film hält sich nicht lange mit Vorgeplenkel auf, geschätze 20 Minuten dauert es, bis die Schlacht an den Thermopylen losgeht und von da an bis Filmende das Geschehen auf der Leinwand bestimmt. Gelegentliche Ausflüge nach Sparte versuchen eine Nebenhandlung aufzubauen, die auch wirklich ein wenig Handlung hat, aber der Plot um den bestlichen Ratsvorsitzenden langweilt eher und man wünscht sich doch wieder einen schnellen Schnitt zu den Thermopylen, wobei auch hier klar ist, das Angriffswelle um Angriffswelle abgewehrt werden kann und leider weiß man schon bei seiner Einführung dass Ephialtes auf Grund seiner Verschmähung zum Verräter werden wird und somit die Niederlage der Spartaner erst ermöglicht. Das Drehbuch erweist sich leider in vielen Belangen als äußerst mangelhaft und lediglich König Leonidas sticht als Charakter ein wenig hervor.
Gewalt ist in diesem Film fast schon eine allgegenwärtige Begleiterscheinung in jeder zweiten Szene spritzt Blut, werden Körperteile abgetrennt und Körper durchstoßen, der Film weißt durchaus faschistoide Züge auf.
Aber diese sind natürlich brilliant in Szene gesetzt worden, und somit ist der Film am Ende genau dass, was man von ihm erwartet und endet sogar mit einem Orginalzitat aus dem realen Grab König Leonidas.
Man ist gespannt auf die nächste Frank Miller Verfilmung
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#129 EdwardNorton

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Geschrieben 09. April 2007, 15:53

Platoon (Oliver Stone, 1986)
DVD

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Sgt. Elias: What happened today was just the beginning. We're gonna loose this war.
Chris Taylor: Come on! You really think so? Us?
Sgt. Elias: We've been kicking other peoples asses for so long I figured it's time we got ours kicked.


Irgendwie hatte ich diesen Film anders in Erinnerung, als er letztendlich ist. Es ist schon interessant zu sehen, wie sehr sich die Antikriegsfilme der letzten Zeit (Ryan, Apocalypse Now) inhaltlich doch unterscheiden. Alle haben den Krieg und den Wahnsinn des Krieges als zentralen Mittelpunkt, aber jeder packt das Thema auf eine vollkommen unterschiedliche Art an.
So zeigt auch Platoon die negativen Seiten des Vietnamkrieges an, bezieht sich dabei aber auf die Mißstände die innerhalb der US Army herrschen.
Die einzelnen Batallione sind keine Einheiten bestehend aus Freunden, zwischen denen sich ein tiefes Band gebildete hat. Dafür fehlen allein die Voraussetzungen. Jeder hier hat ein Jahr Dienstzeit. Der eine hat noch 35 Tage, der andere 160 und der Neuling darf noch 330 Tage absitzen. So kommt es immer zu einem Austausch, binnen kürzester Zeit wird der Frischling zum alten Haudegen mit Erfahrung und es kommt ein Neuer der noch grün hinter den Ohren ist. So kann keine wirklich Einheit und Freundschaft enstehen. Und so kann auch kein Krieg gewonnen werden. Amateure, die sich teils freiwillig gemeldet haben, teils als Bestandteil der Army nach Vietnam geschickt wurden, die im learning-by-doing Verfahren zu Profis werden. Kaum sind sie soweit, dass sie überhaupt begreifen, was um sie herumpassiert sind ihre 365 Tage auch schon um, und sie kehren heim.
Elias sagt es voraus "Wir werden diesen Krieg verlieren."

Der Krieg wird mehr gegen sich selbst geführt als gegen den Vietcong, der unsichtbar im Dschungel verborgen ist. Zwischen den Führungspersönlichkeiten kommt es zu Kompentenzgerangeln, in Gestalt von Barnes, der seinen eigenen Krieg führen will und jeden Vietnamesen bezichtigt ein Vietcong zu sein und gerne auch mal ein ganzes Dorf mitsamt Alten, Frauen und Kindern auslöschen will, und in Person von Elias, der wenigstens noch einen letzten Rest Menschlichkeit aufrecht erhalten will. Schwarze werden gerne diskriminiert und gepisakt, obwohl sie doch das eigentliche Rückgradt der Streitkräfte sind und für ein Land in den Krieg ziehen, dass es ihnen nicht dankt.
Oliver Stone verarbeitet in diesem Film seine ganz persönlichen Vietnameindrücke, die Szene im Dorf etwa hat er in seiner Zeit in Vietnam so ähnlich erlebt. Gedreht wurde im gegensatz zu AN wirklich in Vietnam, was dem Film ein kleines Stück mehr Authenzität verleiht und auch hier mussten die Schauspieler in ein Trainigscamp für Soldaten, wo sie die ganze Zeit über in ihrer Rolle bleiben mussten. Einige der Schauspieler sagten hinterher, dass dies die schlimmste Zeit ihres Lebens war. Direkt im Anschluß an das Trainingslager wurden die Dreharbeiten begonnen, damit die Schauspieler ihre Form nicht verlieren und der Film wurde nahezu chronologisch gedreht. Wer erschossen wurde im Film durfte heimfliegen, da er nicht mehr gebraucht wurde und auch die Freude Sheens am Ende auf die Heimkehr wirkt so ein Stück realer, da nach diesem Drehtag wirklich Schluß war.
Sicherlich einer der besten Filme der 80er Jahre, zurecht mit dem Oscar für den besten Film bedacht.
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#130 EdwardNorton

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Geschrieben 09. April 2007, 19:27

Der König der Löwen (Roger Allers Rob Minkoff, USA 1994)
The Lion King DVD

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Disneys Version von Hamlet ist für mich der wohl schönste und perfekteste Disney Zeichentrickfilm, dicht gefolgt von Tarzan und Aladdin steht er doch an der Spitze was wohl auch mit dem dazugehörigen Musical zu tun hat, welches es sogar schafft den Film nochmal zu übertreffen.
Wenn ich heute Disneyfilme sehe dann frage ich mich immer warum sie im allgemeinen als Kinderfilme gelten. Die meisten Witze und Anspielungen, gerade wenn sie sich auf das ewige hin und her zwischen Männlein und Weiblein beziehen können Kinder noch gar nicht wirklich verstehen. Diese Elemente machen Disneyfilme auch für Erwachsene noch überaus sehenswert. Überaus schade dass solche Filme heute nicht mehr produziert werden. Es war bezeichnenderweise der erste Disneyfilm der CGI Elemente enthält, die Stampedeszene hat drei Jahre Entwicklungsarbeit benötigt. Ironischerweise wurde gerade damit das Ende des klassischen Zeichentrickfilms eingeleitet dessen Höhepunkt der Film selbst ist.
Die Geschichte ist so unglaublich süß erzählt, sehr emotional und bewegend, die Charaktere überaus niedlich und die Musik einfach grandios wobei ich mich erinnere dass es mich als Kind immer sehr genervt hat, wenn in Filmen, gerade in Zeichentrickfilmen gesungen wurde, wie sehr sich manches doch ändern kann. Sicherlich der perfekte Familienfilm und ein Film den ich noch meinen Kindern zeigen werde.
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#131 EdwardNorton

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Geschrieben 10. April 2007, 03:05

Shakespeare in Love (John Madden, USA 1998)
DVD

Eingefügtes Bild


Philip Henslowe: Mr. Fennyman, allow me to explain about the theatre business. The natural condition is one of insurmountable obstacles on the road to imminent disaster.
Hugh Fennyman: So what do we do?
Philip Henslowe: Nothing. Strangely enough, it all turns out well.
Hugh Fennyman: How?
Philip Henslowe: I don't know. It's a mystery.


Ja wahrlich dieser Film ist Zauberei. Er verzaubert die Sinne und das Herz. Er hat alles was eben jenes begehrt, Komödie, Liebe und etwas mit einem Hund. Man sollte sich vom Shakespeare im Titel nicht irritieren lassen. Er ist hier kein alternder, todeslangweiliger Poet sondern wird als junger dynamischer Kerl von Jospeh Fiennes dargestellt, der sich noch vor seinem Durchbruch befindet. Der Film wirkt gerade und vor allem durch seinen Score absolut erfrischend und lebendig. Selten hat die Musik einem Film so viel Dynamik verliehen und dank seines Scores wirkt dieses 400 Jahre alte England mit seinen alten Kostümen nie langweilig, man hat immer das Gefühl an einem lebendigen, pulsierenden Ort zu sein. Zu recht bekam der Film neben einigen anderen Oscars auch den für den besten Soundtrack. Er ist wirklich außergewöhnlich und trägt viel zur positiven Stimmung des Films bei, die sich auch auf den Zuschauer ausbreitet.

Dazu kommen die hervorragend gecasteten Schauspieler und ein absolut hervorragendes Drehbuch was uns alles in allem den besten Film des Jahres 1998 liefert. Judi Dench hat es geschafft mit einer Screentime von gerade mal sechs Minuten ihren ersten Oscar für die beste weibliche Nebelrolle verliehen zu bekommen.
Die Idee das Shakespeares Romeo & Julia autobiographische Züge hat ist wirklich erfrischend und hervorragend umgesetzt. Einige flotte Sprüche, zwei großartige Hauptdarsteller, ein Ensemble dem man die Spielfreude wirklich anmerkt und ein dramatisches Ende, was erwartet man sich mehr von einem Film? Ich liebe diesen Film seit ich ihn bei einer Schulaufführung vor acht Jahren das erste mal gesehen habe und es ist ein wunderbarer Film zum immer wieder kucken, nicht nur für Shakespeare Fans, nein gerade Leute die mit ihm nur Langeweile verbinden sollten sich diesen Film dringend ansehen.
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#132 EdwardNorton

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Geschrieben 10. April 2007, 03:32

Corellis Mandoline (John Madden, USA 2001)
Captain Corelli's Mandolin ZDF

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Corelli: I have always found something in life worth singing about and for that I cannot apologize.

Das Corellis Mandoline, den ich direkt vor dem eben gesehen Shakespeare in Love geseheh haben, ebenfalls von John Madden ist, ist schon ein lustiger Zufall. Leider kann der Film nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten, wobei ich nur reingezappt habe, und dadurch leider den Anfang verpasst habe.
Der Film spielt auf einer griechischen Insel, die im zweiten Weltkrieg von den Italienern besetzt wurde. Die schöne Arzttochter Pelagia (Penelope Cruz) ist eigentlich mit dem Soldaten Madras (Christian Bale) verlobt, der sich aber den Rebellen anschließt und somit vorläufig aus ihrem Leben verschwindet. Sie lernt den Hauptmann der Italiener kennen, Cpt. Corellis (Nicolas Cage) der sich sofort in sie verliebt. Anfangs lehnt sie seine Liebe ab, da er der Feind ist, mit der Zeit kann er aber ihr Herz gewinnen.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr ruhig und behutsam, es geht viel über Blicke und vor allem Musik. Musik ist es was jeder von beiden in seinem Herzen trägt und Musik ist es schließlich, was die beiden verbindet.
Dass es sich bei Mandoline um ein Zupfinstrument handelt wurde mir erst beim Sehen des Films klar, ich habe mich immer gewundert, was hinter dem seltsamen Titel wohl stehen mag.

Geboten bekommen wir einen Nicolas Cage, der sich zur Abwechslung mal nicht im Actiongenre tümmelt, dem ich persönlich aber ans Herz legen würde, schleunigst da hin zurückzukehren. In World Trade Center konnte er zwar in einer Charakterrolle überzeugen, hier wäre eine andere Besetzung denke ich besser gewesen.
Penelope Cruz schafft es hingegen zu überzeugen und ihre Rolle auf den Punkt zu spielen, sie ist für die Rolle perfekt besetzt.
Insgesamt leidet der Film etwas unter seinem sehr ruhigen Erzähltempo, die gezeigten Kampfszenen können dafür aber entschädigen, sie sind wirklich hervorragend umgesetzt, wobei es sich bei diesem Film zu keinem Zeitpunkt wirklich um einen Actionfilm handelt, die Action wird nur benötigt um die auf einem realen Weltkriegsszenario basierende Geschichte zu erzählen. Christian Bale hat leider nur sehr wenig Screentime, was ich etwas bedaure zählt er doch zu meinen Lieblingsschauspielern. Nun gut, diesen Film kann ich jetzt auch unter gesehen abhaken, weiterempfehlen würde ich ihn nur sehr bedingt.
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#133 EdwardNorton

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Geschrieben 10. April 2007, 22:50

The Game (David Fincher, USA 1997)
DVD OmU

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Discovering the object of the game *is* the object of the game.

Ich habe schon lange keinen Film mehr mit Michael Douglas gesehen. Ist er wirklich so ein Arsch oder spielt er es einfach nur verdammt gut? Egal ob man ihn nun liebt oder hasst, er macht seine Sache in diesem Film verdammt gut. Er spielt Nicholas van Orton, einen erfolgreichen Investmentbanker, der absolut erfolgsorientiert und zurückgezogen ist. Soziale Kontakte scheint er recht wenig zu haben, er wirkt im umgang mit seinen Mitmenschen sehr arrogant und hochnäsig.
An seinem 48. Geburtstag, in eben jenem Alter als sein Vater sich mit einem Sprung vom Hochaus umgebracht hat, schenkt sein Bruder ihm "Das Spiel" ohne näher darauf einzugehen, was das Spiel überhaupt ist. Er muss nur eine Nummer anrufen und dann beginnt es.
Nach kurzem zögern lässt er sich schließlich darauf ein, und dass Spiel beginnt...

Der Film ist ein absolut gelungener Thriller. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und bleibt konstant erhalten. Man ist immer gespannt was wohl als nächstes passiert und natürlich fragt sich auch der Zuschauer permanent was nun Spiel ist und was Realität. Die Tatsache, dass das Spiel einfach viel zu perfekt choreographiert ist, und vieles von dem, was dort passiert in der Realität niemals so im Leben geplant und vorausgesehen werden kann stört einen eigentlich nicht wirklich. Viel eher fragt man sich wie es wäre, wenn man selbst an so einem Spiel teilnehmen würde. Wobei anzumerken ist, dass der Film von einem realen "Game" inspiriert wurde, welches wiederum von einem Film aus dem Jahre 1980 mit Michael J. Fox inspiriert wurde. Gerade mal 25.000$ kostet der Spass.
David Fincher beweißt mit diesem Film wieder einmal dass er in zu den wohl besten Regisseuren Hollywoods gehört, Seven hat bereits neue Maßstäbe gesetzt und meine Lobpreisungen zu Fight Club kann man ein paar Beiträge weiter oben nachlesen. Schade nur, dass er seinen schönen Zweijahresrhythmus von hervorragenden Filmen nach Fight Club unterbrochen hat, und mit Panic Room leider nur einen mäßigen Film abgeliefert hat. Um so gespannter darf man auf den diesen Monat startenden Thriller Zodiac sein. The Game ist auf jeden Fall ein absoluter sehenswerter Film, der auch nachdem man die Story schon kennt noch seinen Spannungsbogen aufrechterhalten kann, wobei natürlich jeder zu beneiden ist, der ihn zum ersten Mal sieht.
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#134 EdwardNorton

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Geschrieben 10. April 2007, 23:56

Spiderman (Sam Raimi, USA 2002)
DVD OmU

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Peter Parker: I want you to know, that I will always be there for you; I will always be there to take care of you. I promise you that. I will always be your friend.
Mary Jane: Only a friend, Peter Parker?
Peter Parker: That's all I have to give...


Wie soll man diesen Film nur beschreiben? Für mich eine der besten, wenn nicht die beste Comicverfilmung überhaupt. Tobey Maguire spielt den jungen Peter Parker. Ein lieber, netter junge Collegeboy, der aber ein Außenseiter an seine Schule ist und von allen verlacht wird. Seine große Liebe Mary-Jane Parker hat ihn noch nicht einmal wahrgenommen obwohl die beiden seit Jahren direkt nebeneinander wohnen. Auf einem Schulausflug wird er von einer mutierten Spinne gebissen und entwickelt auf Grund dessen Superfähigkeiten.

Diese Auswirkungen seine Superfähigkeiten sind sehr schön dargestellt. Anfangs verschwendet er keinen Gedanken an eine Rolle als Superheld, er überlegt nur wie er sie am besten nutzen kann, um Mary-Jane zu imponieren. Doch es kommt zu Verwicklungen in denen sein Onkel ermordet wird, dessen Mörder er bei einem Überfall auf einen Wrestlingausrichter hätte stellen können. Da ihn der Veranstalter aber um 2.900$ betrogen hat, lässt Peter den Überfall nicht sein Problem sein - und gibt sich damit hinterher indirekt die Schuld am Tod seines Onkels. Er beginnt zu erkennen, dass seine neuen Kräfte ihm auch eine gewisse Verantwortung übertragen und er beschließt diese Verantwortung anzunehmen und bekämpft schließlich aktiv die Kriminalität auf den Straßen New Yorks.

Tobey Maguire ist die perfekte Besetzung für Spiderman. Absolut charismatisch schafft er es gekonnt die Wandlung vom jungen, unbeholfenen Peter Parker hin zum verantwortungsbewußten Superhelden der seine wahre Bestimmung sucht und versucht sein Superhelden Dasein mit seinem Privatleben und vor allem seiner Liebe zu Mary-Jane zu vereinen.
Auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt. Willem Dafoe nimmt man den Wahnsinn des Grünen Goblins voll ab, die Szenen vor dem Spiegel, wenn Dafoe mal böse gekuckt, bekommt man wirklich Angst, Gott kann der Mann böse kucken. Auch Kirsten Dunst als Mary-Jane wirkt anfangs etwas plump, spielt sich aber nach und nach in die Herzen des Zuschauers, immerhin spielt sie kein dummes kleines Dummchen. Das Zusammenspiel zwischen ihr und Tobey klappt einfach hervorragend und die Szenen der beiden gewinnen mit zunehmender Filmdauer an Intensität. Allein der Dia- bzw. Monolog im Krankenhaus *schwärm*
Heraus sticht auch J.K. Simmons als J. Jonah Jameson der für die überaus witzigen Momente im Film zuständig ist, und ohne den in seiner kleinen aber feinen Nebenrolle dem Film einiges von seinem Charme fehlen würde.

Tragisch wird der Film, als Peter einsehen muss, dass seine Liebe zu Mary-Jane keine Chance hat, solange er ein Doppelleben als Spiderman / Peter Parker führen muss. Man gönnt es den beiden so sehr und wünscht sich dass sie zusammen sein können, aber Peter muss seine Liebe leugnen, auch um Mary-Jane zu schützen. Gerade die letzten Szenen sind überaus gelungen sorgen für ein starkes Ende zu dem man sich dringend eine Forsetzung wünscht und hofft dass auch diese es wieder schafft wie der erste Teil nicht nur Action im Vordergrund stehen zu lassen sondern sich weiterhin so intensiv um die Charaktere zu kümmern und Action nur als Begleiterscheinung der Story beinhaltet und nicht wie in zahlreichen anderen Actiostreifen die coolen Actionszenen im Vordergrund stehen.

Interessant finde ich die Farbgestaltung in diesem Film. Die Farben wirken alle sehr satt und kräftig, so dass man obwohl alles realen Look hat sich ein wenig an einen Comic erinnert fühlt. Spidermans Kostüm ist hervorragend gelungen, wobei die Entwicklung von seinen anfänglichen diletantischen Schneiderversuchen hin zu seinem finalen Spidy-Outfit recht nett zu beobachten ist. Auch die CGI Effekte in denen sich Spiderman durch die Straßenschluchten New York Cities schwingt fügen sich perfekt in den gelungenen Look des Films ein, kombiniert mit einem Score der in Mark und Bein übergeht.

Irgendwie hab ichs mal wieder geschafft viel zu dem Film zu schreiben ohne wirklich was zu sagen...
Leider kann man sich an den Filmen, obwohl sie extrem gut gemacht sind satt sehen, daher bin ich sehr froh über und sehr gespannt auf den in drei Wochen erscheinenden dritten Teil und kann hoffen dass er an die große Klasse seiner beiden Vorgänger anknüpfen kann. Generell haben die Spidermanfilme eine emotionale Bedeutung für mich, was auch der Grund ist, warum ich den zweiten Teil noch besser als den ersten finde. Eine Sichtung wird sicher noch vor dem dritten Teil stattfinden :-)
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#135 EdwardNorton

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Geschrieben 13. April 2007, 00:23

South Park (Trey Parker, USA 1999)
South Park: Bigger, Longer and Uncut DVD OmU

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Chef: Haven't you heard of the Emancipation Proclamation?
General: I don't listen to hip-hop.


Der Southparkfilm war seinerzeit meine erste Begegnung mit South Park und ich muss zugeben ich war mehr als positiv überrascht. Der Humor ist zwar mehr als bitterböse und tiefschwarz, aber wenn man diese Art von Humor mag und versteht. Eine Milieustudie über die Auswirkungen ungezügelten Fernsehkonsums durch amerikanische Kinder, sowie eine Parabel die besagt, dass man aufhören soll die Schuld immer bei anderen zu suchen. Tiefgründige Botschaften verpackt in einem tiefschwarzen Musical, auch für Nichtsouthparkkenner absolut konsumierbar. Mit 82 Minuten ist der Film auch angenehm kurz und nicht überladen. Die Idee den Film als Musical zu gestalten ist überaus gelungen. Die Figuren sind natürlich schlecht wie eh und je gezeichnet aber South Park wollte noch nie einen Schönheitspreis gewinnen. Der Film ist sicherlich Geschmackssache aber im Endeffekt als durchaus gelungen zu bezeichnen.
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#136 EdwardNorton

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Geschrieben 15. April 2007, 00:43

Armageddon (Michael Bay, USA 1998)
DVD

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Rockhound: Guess what guys, it's time to embrace the horror! Look, we've got front row tickets to the end of the earth!

Mein ultimativer Lieblingsactionkatastrophenfilm. Grandiose Endzeistimmung, fantastisch fotografiert. Vieles im Film entbehrt zwar jeder naturgesetzlichen Grundlage und es wird oft die Logik zu Gunst einer guten Einstellung über den Haufen geworfen, aber das stört einen nur unwesentlich. Genau wie der fast überschäumende Patriotismus der immer wieder durchscheint. Der Film möchte gar kein Drama sein, er möchte nur gut aussehen und unterhalten. Das schaffen die nahezu comichaft gestalteten Charaktere bestens, immer die passenden Sprüche zur rechten Zeit und eine nette improvisierte Szene mit teils unmöglichen Forderungen an die Regierung. :-)
Armageddon wird oft kritisiert, wie ich finde zu unrecht. Und mit einem Einspielergebnis von 500 Mio. US-$ hat er Godzilla und Saving Private Ryan die im gleichen Sommer starteten locker abgehängt und kann dementsprechend nicht so langweilig gewesen sein.
Für mich ist es ein Film zum immer wieder mal zwischendurch oder zum Einschlafen kucken, wobei ich ihn dann doch recht oft trotz seiner Länge von 2 1/2 stunden bis zum Ende kucke. Die Choreographie der Szenen fasziniert mich einfach immer wieder, ich mag generell Actionfilme mit Bruce Willis, dazu noch Steve Buscemi, und ein doch recht interessantes Szenario - fertig ist der Actionblockbuster. Der Titelsong "I don't wanna miss a thing" ist wohl einer der meistgespielten Songs des Jahres gewesen und auch mein persönlicher Lieblingssong des Jahres gewesen. Für mich persönlich passt in diesem Film einfach alles um im Actiongenre gut unterhalten zu werden.
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#137 EdwardNorton

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Geschrieben 15. April 2007, 01:36

Batman begins (Christopher Nolan, USA 2005)

Die erste Rezension findet sich hier: http://www.filmforen.de/index.php?showtopi...mp;#entry167872

Batman und Spiderman waren schon in Kindertagen meine Lieblingshelden, zusammen mit He-Man. Obs von dem wohl auch demnächst mal eine gute Verfilmung geben wird? Zu wünschen wäre es ihm. Die Begeisterung für die beiden Heroen wurde dank erstklassiger Verfilmungen wieder geweckt und ich kann nur schwer etnscheiden welcher Verfilmung mir mehr gefällt. Spiderman ist auch als Realfilm comichaft gehalten, bunt, lebhaft, mit einem überaus symphatischen Tobey Maguire als Spider Man und einer erstklassigen Charakterentwicklung. Batman ist ingesamt dunkler gehalten, böser, Bruce Wayne / Batman erscheint als dunkler Rächer und Christian Bale wird mir von Film zu Film den ich sehe immer symphatischer. Er ist einfach die perfekte Besetzung für Charaktere die über das übliche schwarz weiß schema hinausgehen wobei er es versteht seine Charaktere vom Grundschema her eher düster zu gestalten.

Das macht auch diesen Batmanfilm immer wieder sehenswert, sowohl Christian Bale als auch seine generelle Aufmachung. Action spielt klar eine Rolle, steht aber nicht im Vordergrund. Die Entwicklung hin zu Batman zu verfolgen nimmt einen großteil des Films an und Christopher Nolan schafft zu jedem Zeitpunkt dies spannend zu gestalten.
Spannend zu wissen ist auch, dass das gesamte dargestellte Equipment auf tatsächlicher US-Army Ausrüstung beruht bzw. auf Prototypen. Das Forbesmagazin hat errechnet dass man c.a. 3,5 Mio$ investieren müssten, um selbst zu Batman zu werden, gewisses Glück beim Auffinden geologischer Beschaffenheiten natürlich eingeschlossen.
Ich bin sehr betrübt dass in der IMDB noch nicht einmal ein Eintrag zum Nachfolger zu finden ist, auf einen zweiten Batmanteil freue ich mich mindestens eben so sehr wenn nicht gar noch mehr wie auf den dritten Batmanteil.
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#138 EdwardNorton

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Geschrieben 16. April 2007, 22:46

Fantastic Movie (Jason Friedberg, Aaron Seltzer, USA 2007)
Epic Movie

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Ich empfehle dringend mindestens drei Bier vor dem Film zu konsumieren (halbe Liter!) und mindestens zwei bis drei für die 85 Minuten Filmdauer mit einzupacken. Für Frauen alternativ Sekt. Der Film parodiert alle wesentlichen Blockbuster der letzten Jahre: Harry Potter, X-Men, Narnia, Borat, Fluch der Karibik, Da Vinci, Charlie und die Schokoladenfabrik, Nacho Libe, Snakes on Plane, Casino Royal, Star Wars, MTV, Superman returns, und bestimmt noch zahlreiche andere. Solche Parodien gewinnen ja oft besonders an Humor wenn man die dazugehörigen orginale kennt, die meisten Witze zünden ja auch nur in dem Fall, und bei Austin Powers funktioniert das ja auch wunderbar. Bei Fantastic Movie leider nicht. Die meisten Parodien orientieren sich 1:1 an den Szenen werden dadurch oft ziemlich plump. Wirklich lachen konnten wir (und wir hatten nur ein Bier pro Person konsumiert) meistens nur wenns unter die Gürtellinie ging bzw. ekelig wurde, die Witze die an sich witzig sein wollten ohne auf so ein niedriges Niveau zu sinken zünden selten und sind einfach nur plump.
Bei solchen Filmen bin ich immer wieder froh keinen Eintritt fürs Kino zahlen zu müssen, anderfalls würde ich sie mir von vornerein nicht anschauen. Ich hatte Hoffnung, hab dem Film ne Chance gegeben, er hat sie nicht genutzt. Setzen sechs.
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#139 EdwardNorton

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Geschrieben 18. April 2007, 01:12

Verführung einer Fremden (James Foley, USA 2007)
Perfect Stranger CinemaxX Göttingen

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Wenn man Halle Berry sieht dann mag man gar nicht glauben, dass die Frau schon 41 Jahre alt ist. Wahnsinn wie sexy man in so einem Alter noch sein kann. Bin mal gespannt wie lange sie sich noch so gut hält, wäre echt schade, wenn diese Schönheit in ein paar Jahren schon verblassen würde. In meinen Augen ist sie zusammen mit Scarlett Johansson eine der momentan attraktivsten Schauspielerinnen Hollywoods. In diesem Film werden ihre Reize nicht ganz so zur Geltung gebracht wie in Monster's Ball aber sie ist defintiv das absolute Highlight und allein schon Grund genug den Film zu kucken. :-)
Bruce Willis gibt den reichen Playboy der trotz Ehe auf junge attraktive Mitarbeiterinnen und Chatbekanntschaften steht und gibt diesen auch relativ gekonnt. Man fühlt zwar keine romantische Verbindung zwischen Willis und Berry aber im Film ist sein Charakter ja auch ein geiler Bock der auf ausgefallene sexuelle Dinge steht - und das nimmt man ihm defnitiv ab.

Der Plot entwickelt sich ziemlich dynamisch. Anfangs denkt man dass man irgendwie doch alles aus dem Trailer schon kennt und da wohl nix mehr kommen wird was einem neu ist. Doch dann stößt man relativ schnell an die Grenzen des Trailerwissens und die Ereignisse beginnen sich weiter zu entwickeln und man erfährt neue Hintergründe. Doch als der Film scheinbar aufgeklärt ist, kommt erst das richtig dicke Ende. Wobei anzumerken ist, dass drei alternative Enden gedreht wurden, in denen jeweils drei verschiedene Charaktere der Täter war. Das erklärt auch warum die endgültige Auflösung auch lange Zeit nicht vorhersehbar ist, aber gerade das erhöht die Spannung, da man nie weiß was passiert. Nach Filmende wundert man sich doch ein wenig, dass der Film nur 109 Minuten ging, irgendwie war dann doch ziemlich viel drin für so eine kurze Spielzeit.

Mir hat der Film überaus gut gefallen, die ganzen negativen Kritiken kann ich nicht nachvollziehen. Mag vielleicht wieder am Kino selbst liegen, die große Leinwand macht jeden Film zu einem Erlebniss, Kino ist nunmal das größte :-) Wenn ich so für mich die letzten aktuellen Thriller miteinander vergleiche hatte The Number 23 meiner Meinung nach ein leicht stärkeres Ende, dafür hat Verführung einer Fremden den durchaus spannenderen Verlauf. The Number 23 kam mir stellenweise etwas gestreckt und lang vor, dieses Gefühl gabs bei Perfect Stranger nie.
Bin schon sehr gespannt auf ihren nächsten Film "Things We Lost in the Fire" und ihr Zusammenspiel mit Benicio Del Toro.
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#140 EdwardNorton

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Geschrieben 19. April 2007, 01:35

Sunshine (Danny Boyle, Großbritannien 2007)
CinemaxX Göttingen

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Bildgewaltiger Overflow. Die Sonne als Zentrum unseres Sonnensystems ist auch Zentrum von Sunshine und wurde wirklich eindrucksvoll in Szene gesetzt. Die Schauspieler haben mir auch ziemlich gut gefallen, sogar Cillian Murphy, gegen den ich eigentlich seit Batman begins eine Abneigung entwickelt habe. Leider können sowohl Charaktere als auch das Drehbuch nicht mit den Bildern mithalten. Die Schauspieler wirken nahezu allesamt viel zu jung, wie mitzwanziger die man auf einer Wochenendparty aufgegabelt hat, aber keinesfalls wie erfahrene Wissenschaftler und Astronauten. Scheinbar möchte Hollywood hier die Zielgruppe mit Schauspielern im Alter der Zielgruppe erreichen.
Das Drehbuch bietet leider ebenfalls wenig neues, es wirkt wie ein Mix aus vielen altbekannten. Raumschiff fliegt zum Zielort, unterwegs passiert etwas, eine Außenmission wird erforderlich, ein paar Leute sterben unterwegs, was dem ausgehenden Sauerstoffvorrat natürlich zugute kommt; das kennt man alles und das überrascht einen nicht. Philosophische Fragen wirft der Film nicht auf und auch der religiöse Bezug besteht lediglich aus einem Irren der dreimal sagt dass er mit Gott gesprochen hat, wobei man nichtmal erfährt warum er Irre geworden ist. Naturwissenschaftlich ist der Film sicherlich nicht ansatzweise haltbar, was manchmal ganz schön nervt. Dabei kann man die großen Dinge an denen die Story, die ja nunmal Science-Fiction ist gerne verzeihen, es sind vielmehr die kleinen Details die einen stören.

Es ist wirklich sehr schade dass der Film von der Story her nicht mit seinen Bilder mithalten kann. Der gigantische Hitzeschild und auch die schwächelnde Sonne sind wirklich sehr eindrucksvoll, die Ikarus macht sowohl von Innen als auch von Außen gut was her und wirkt glaubhaft. Sunshine ist defintiv ein Film für die große Leinwand. Diese imposanten Bilder zusammen mit einem hervorragenden Score machen schon etwas her und sorgen auf jeden Fall dafür dass der Film auf der großen Kinoleinwand zu einem Erlebnis wird.
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#141 EdwardNorton

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Geschrieben 19. April 2007, 23:20

Shooter (Antoine Fuqua, USA 2007)
CinemaxX Göttingen

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I don't think you understand - these people killed my dog

Handlung (Achtung Spoiler)
Zu Beginn des Films befindet sich der Hauptdarsteller Gunnery Sergeant Bob Lee Swagger (gespielt von Mark Wahlberg) in einer Kampfhandlung in Äthiopien:

Als Scharfschütze ist er mit seinem Freund und Späher Donny Fenn auf einer Anhöhe in Äthiopien positioniert und beobachtet einen etwa 1000 Meter entfernten Straßenverlauf und soll diesen für die eigenen Truppen frei halten. Hier stellt Swagger seinem Begleiter bereits die Frage: "Bist du sicher, dass es sich um einen Friedenseinsatz handelt?"

Als ein LKW die Straße passiert, gibt sein Begleiter den Schuss auf den ein schweres Maschinengewehr bedienenden dunkelhäutigen Soldaten frei. Swagger gelingt ein Kopfschuss bei dem beweglichen Ziel und zwar trifft er den Soldaten und auch den Fahrer des LKWs.

Unerwartet tauchen jedoch weitere feindliche Truppen auf, die das Gebiet in dem sich Swagger versteckt hält mit Mörsergranaten beschießen. Als ein Kampfhubschrauber das Gebiet abfliegt, gelingt es Swagger zunächst nicht, diesen mit seinem Präzisionsgewehr abzuschießen. Der Hubschrauber überfliegt die beiden Soldaten und feuert eine Salve Maschinengewehrkugeln ab, durch die der Vorgesetzte und Freund von Swagger getötet wird. Schließlich schafft es Swagger mit einem gezielten Schuss auf die Aufhängung der Rotorblätter, den Hubschrauber auszuschalten.

Wieder in den USA bekommt Swagger Besuch von einem Regierungsmitarbeiter der ihm offenbart, dass der Präsident in konkreter Gefahr sei durch einen Scharfschützen ermordet zu werden und er helfen solle. Swagger geht zunächst nicht darauf ein, sagt dann aber doch zu. Bei einer öffentlichen Veranstaltung wird dann wie von Swagger vorhergesehen ein Schuss auf den Präsidenten abgefeuert, der jedoch statt diesem den äthiopischen Bischof tötet.

Swagger soll vor Ort noch erschossen werden, ihm gelingt jedoch mit zwei Schusswunden die Flucht. Bei der Flucht überwältigt er einen FBI-Agenten und nimmt dessen Fahrzeug, sagt ihm dabei noch, dass er nicht auf den Präsidenten geschossen hat.

Er versucht während seiner Flucht die Blutung der Schusswunden zu stoppen. In einem Laden, in welchem er zuerst absichtlich einen Stromausfall verursacht um nicht erkannt zu werden, kauft Bob Wasser, Zucker, Salz und eine Spritze um Doughnuts zu füllen. Er injiziert sich das Salzwasser. (Nick Mempis sagt später zu seinem Vorgesetzten dass Swagger den Zucker wohl zur Wundversorgung gebraucht hatte, genauso wie man es früher während der Napoleonischen Kriegen tat.) Schliesslich fährt er zur Witwe seines in Äthiopien verstorbenen Kameraden. Diese versorgt seine Wunden. Zwischen beiden entwickelt sich eine kurze Liebesbeziehung. Danach nimmt er Kontakt zu dem FBI Agenten Nick Memphis auf und gibt diesem einige Daten, darunter auch ein Foto, auf dem sich die Motornummer des PKW des Regierungsbeamten befand, der ihn angeworben hatte. Swagger merkt jedoch bald, dass nicht nur das halbe Land ihn wegen des Schusses auf den Präsidenten sucht, sondern auch die Gruppierung aus Regierungsmitarbeitern, die das Attentat auf den Präsidenten versucht hat, ihn töten will. Als der FBI-Mitarbeiter die Motornummer in einen PC eingibt, für den er nicht autorisiert ist, wird er in einem schwarzen Van entführt und soll in einem nachgestellten Selbstmord erschossen werden. Swagger gelingt es jedoch, die Entführer von einem See aus zu erschießen und befreit den FBI-Beamten, der sich mit Swagger verbündet.

Swagger ermittelt den Scharfschützen der den Schuss auf den Präsidenten abgefeuert hat und macht ihn ausfindig. Dort hat die Gruppierung bereits eine vier Mann starke Bewachung und weitere 24 Soldaten positioniert, die Swagger töten sollen. Hier kommt es zu einem Gespräch zwischen dem Attentäter und Swagger, in dem der Attentäter Swagger mitteilt, dass er ähnlich wie dieser selbst von der Gruppierung angeworben wurde. Er teilt Swagger dabei auch mit, dass es keinen Sinn mache jemanden aus der Gruppierung zu töten, da diese Gruppierung keinen "Kopf" hat sondern nur aus denen besteht "die haben" und sich von denen abgrenzt "die nichts haben". Bevor die Soldaten anrücken begeht der Attentäter Selbstmord. Swagger gelingt es zusammen mit dem FBI-Agenten mit einigen zuvor gelegten Brand- und Rohrbomben und Schusswaffen in einem Gefecht alle Soldaten und auch einen Hubschrauber durch einen explodierenden Gasbehälter auszuschalten.

Als letztes Druckmittel lässt die Gruppierung Swaggers Freundin gewaltsam entführen. Er vereinbart auf einem verschneiten Berg eine Übergabe. Es gelingt ihm dort aus einiger Entfernung alle versteckten Schützen zu erschießen. Mit einem gezielten Schuss zerstört er auch die Waffe des Entführers mit der dieser seine Freundin bedroht und schießt ihm mit einem weiteren Schuss den ganzen Arm ab.

Danach zeigt sich Swagger. Die Regierungsmitarbeiter reden mit ihm unverblümt was Swagger mit seinem Handy als Beweismittel aufnimmt. Als dann zwei Hubschrauber vom FBI dazukommen vernichtet Swagger sein Handy um sein Leben zu retten.

Er wird inhaftiert, kommt aber wieder frei weil er seine Unschuld beweisen kann. Denn seine Waffe, aus welcher er angeblich den tödlichen Schuss abgefeuert hat, war nie schiesstauglich weil Bob Lee Swagger die Waffe manipuliert hatte. Bezüglich einiger Verbrechen in Äthiopien sieht der Staatsanwalt keine Handlungsmöglichkeiten, da diese Verbrechen außerhalb der USA stattfanden und für ihn dadurch nicht justitiabel sind.

In einem 4-Augengespräch teilt der Staatsanwalt Swagger jedoch sinngemäß mit, dass manche Menschen Waffengewalt bevorzugen und das manchmal auch der einzige Weg sei.

Swagger fährt daraufhin zu einem Haus in dem sich die Gruppierung getroffen hat um den Ausgang als Sieg zu feiern. Er tötet nacheinander alle Anwesenden und sprengt das Haus. Es scheint, als sei Swaggers letzten Tötungen erstmals nicht durch Notwehr gerechtfertigt und auch nicht durch Rache sondern allein politisch und moralisch motiviert.

Meinung
Klasse Film. Kleine Logikfehler und Drehbuchschwächen sind natürlich vorhanden, aber das bleibt bei Actionpolitthrillern wohl kaum aus. Swagger ist eine Mischung aus McGyver, Jack Bauer und Jason Bourne und wird von Mark Wahlberg gekonnt dargestellt. Er handelt nach für jeden nachvollziehbaren Motiven und wirkt dadurch sehr menschlich und bietet hohes Identifikationspotential. Der Film lebt in erster Linie von seinen großartigen Actionsequenzen, die Sniperszenen von Markwahlberg lassen jedem Egoshooter-Fan das Herz höher schlagen, aber auch der sozialkritische Unteron trifft vieles auf den Punkt. Geld regiert die Welt und es ist egal, ob man Republikaner, Demokrat oder Kommunist ist, am Ende geht es für alle in wichtigen Positionen nur um Macht und das mit der Macht verbundene Geld. Es geht natürlich wie immer irgendwo auch ums Öl, aber das ist ja nunmal auch die Realität der gesamten US-Außenpolitik, wo humanitäre Aspekte hinter dem Öl zurücktreten. Und auch die Machtlosigkeit des Einzelnen dagegen. Schafft man einen der Machthaber aus dem Weg, tritt ein anderer an seine Stelle, hebt man eine Organisation aus so ist sie zwei Jahre später unter anderem Namen wieder da. So ist auch das Ende zwar eine persönliche Befriedigung für Swagger, der seinen Hund letztlich gerächt hat, geändert am System aus Intrigen und Machtgier hat er aber rein gar nichts. Auf alle Fälle sehenswert. Mehr Inhalt als die Bourne-Serie und weniger verworren als Syrana ist Shooter für mich einer der besseren Actionpolitthriller der letzten Jahre.
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#142 EdwardNorton

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Geschrieben 21. April 2007, 02:57

28 Days Later (Danny Boyle, Großbritannien/USA 2002)
DVD

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Nachdem ich ja nun neulich Sunshine gesehen habe und auch vor Urzeiten, zuletzt vor fünf Jahren glaub ich Trainspotting auch schonmal gesehen habe musste nun 28 Days Later folgen um Boyle etwas einschätzen zu können. Im Vorfeld wurde mir desöfteren geraten nicht zwei Stunden meines Lebens mit diesem Film zu vergeuden.
Dementsprechend konnte ich mich vollkommen unbelassen auf diesen Film einlassen, in dem Boyle mal wieder ein neues Genre angeht. Welches das ist, scheint diskussionswürdig zu sein. In der Videothek und auf Kino.de steht er unter Horror aber im Grunde müsste dann auch Children of Men da stehen. Denn bis auf dass die Regierung durch Zombies ausgetauscht wurde geben sich die beiden Filme eigentlich nicht viel, wobei ich jetzt schon sagen muss dass mir 28 Days Later um Längen besser gefällt.
Die beiden Filme haben sogar das gleiche Setting, London bzw. England in einem postapokalyptischen Szenario.
Hier ist es ein Supervirus, der aus einem Forschungslabor ausgebrochen ist. Der Träger wird Wahnsinnig und überträgt den Virus durch Biß oder bei Aufnahme von Blut über die Schleimhäute.
28 Tage nach der Befreiung des Virus' wacht Jim in einem Krankenhaus aus dem Koma auf. Schnell erkennt er, dass die Masse der Bevölkerung zu Zombies mutiert ist. Er schließt sich ein paar überlebenden Nichtinfizierten an und flüchtet zu einem übriggebliebenen Militärstützpunkt, wobei hier die Bedrohung sowohl von außen als auch von innen zu kommen scheint.

Ich weiß nicht wirklich warum mir der Film so gut gefällt. Es gibt keine klare Handlungseben außer dem Drang zu überleben. An einen Sieg ist angesichts der schieren Übermacht der geistlosen Zombies nicht wirklich zu glauben. Aber der Film weiß einfach mit seinen Bilder und seiner Musik eine Stimmung aufzubauen die einen Stellenweise von der Atmosphäre her an ähnliche Filme aus den 70er Jahren erinnert. Keine wirkliche Mainstreamwahre, sondern ein sehr atmosphärisches postapokalyptisches Szenario, das für mich zu keiner Zeit ein wirklicher Horrorschocker war, wobei er wirklich drei, vier Momente hat in denen ein plötzlicher Zombieüberfall aus der absoluten Ruhe heraus die Nerven strapaziert. Macht man allerdings den Fehler in jedem ruhigen Moment darauf zu warten, dass es gleich wieder soweit ist, dürften die Nerven tatsächlich sehr beansprucht werden, da ein Großteil des Films relativ ruhig erzählt wird ohne das etwas passiert. Die einsamen Abende in einer Hütte in den Wäldern von England, die erbitterte dringlichkeit der Tötung eines infizierten Kindes dass eine Bedrohung für das eigene Leben darstellt, die erzeugte Vorstellung den eigenen Vater töten zu müssen, welcher infiziert ist und einen selbst infizieren möchte, riesige brennende Großstädte am Horizont die niemand mehr löschen und dazu die allseits präsente, ganz seichte unterschwellige Musik. Das mag vielleicht alles mal wieder aus anderen Filmen zusammengeklaut sein, geht aber deutlich besser auf als in Sunshine. Sogar Cillian Murphy spielt ihr auf ohne auf irgendeine Art unsymphatisch zu wirken.
Eigentlich habe ich ja an jedem Film irgendwas zu meckern. Aber bei 28 Days Later gibt es so gut wie gar nichts was mich stört. Man darf halt nur vorher keinen Horrorfilm erwarten, denn dass ist er nun wirklich nicht wobei ich ja mit der Definition von Horror immer so meine Probleme habe. Für mich ist 28 Days Later einfach ein sehr sehr stimmiger Film ohne dabei zu einem Meisterwerk zu sein. Auch kein Film der einem ein gutes Gefühl vermittelt, aber das ist gar nicht schlimm. Es passt einfach irgendwie alles.
Der Satz des Stützpunktkommandanten beim Essen gibt eigentlich den Tenor des Films gut wieder:

"Nun ich habe folgendes in den vier Wochen der Infektion gesehen: Menschen töten Menschen. Was in etwa dem entspricht was ich in den vier Wochen vor dem Ausbruch der Infektion gesehen habe, in den vier Wochen davor und in den vier Wochen davor. Menschen töten Menschen, was uns demzufolge in den Zustand der Normalität versetzt."
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#143 EdwardNorton

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Geschrieben 01. Mai 2007, 03:55

Spider-Man 3 (Sam Raimi, USA 2007)
CinemaxX Göttingen

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Green Goblin, Sandman und Venom. Nicht nur ein Gegner wie bisher, nein gleich mit dreien darf sich Spider-Man in seinem dritten Abenteuer herumschlagen. Das hat natürlich erstmal für Aufsehen gesorgt. Und zugleich auch Ängste geschürt. Bisher hat sich die Spider-Man-Serie durch eine nahezu perfekt ausbalancierte Mischung aus Actio und Story ausgezeichnet, so hatte man Angst dass unter dieser geballten Gegnerlast die Geschichte etwas auf der Strecke bleibt, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Auch im dritten Spider-Man teil legt Regisseur Sam Raimi wieder sehr viel wert auf seinen Hauptcharakter Peter Parker und so werden seine Gegner diesmal nicht so intensiv eingeführt wie es in den beiden Vorgänger der Fall war.
Wobei dies eigentlich auch gar nicht wirklich notwendig ist. Venom kam aus dem All mit einem Meteroiten und ist ein Parasit, Harry Osbornes Motive dürften nach zwei Filmen mehr als klar sein, und wir sind live bei Sandmanns Entstehung dabei und Erfarhen auch ein wenig über seine Motive und Hintergründe. Eingeführt werden die Charaktere also schon, aber "ein wenig" steht in diesem dritten Teil klar im Vordergrund bei den bösen Jungs.

Spiderman wird zu anfang allerdings in ein schlechtes Licht gerückt. Zum ersten Mal ist er nicht mehr der uneingeschränkte Symphathieträger. Im Gegenteil. NYC ist klar im Spidermanfieber, auf jeder Zeitung ist sein Foto, auf jeder Videoleinwand sind seine Ausflüge durch die Leinwandschluchten zu sehen, er wird zum Ehrenbürger ernannt und es gibt ganze Spidermanparaden. Und Peter badet im Erfolg und sonnt sich im Ruhm. Er wird von allen für den Größten gehalten und kommt sich auch wie der größten vor. Völlig auf sich selbst fixiert ist er blind für die Probleme seiner Freundin Mary-Jane. Schon nach der Premiere ihres Broadwaymusicals wird sie wieder gefeuert und muss einen Job als singenden Kellnerin in einer Jazzbar annehmen. Gedemütigt und völlig fertig sucht sie trost bei Peter, der ihr sogar einen Heiratsantrag machen möchte, aber er ist so mit sich selbst beschäftigt dass er für ihre Sorgen und Probleme blind ist und nciht sieht wie sich entfernen. Nachdem er sich bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft puplicityträchtig von der hübschen Schlüsselüberbringerin im bekannten Kopfüberkuss aus Teil eins küssen lässt, flüchtet sie sich in Harrys Arme. Harry nach einem spektakulären Kampf am Filmbeginn gegen Spiderman, bei dem er fast sein Leben verloren hätte, sein Gedächnis verloren, weiß nichts mehr von seiner Feindschaft mit Peter und verbringt so Zeit mit Mary Jane.

Das ist wahrlich nicht der Spidy den wir kennen und lieben. Als dann noch Venom einfluß auf Peter nimmt wird alles noch schlimmer. Mittlerweile hat, auch dank des sich erinnernden Harry, Mary-Jane verloren und als er Harry zur Rede stellen will tötet er ihn fast.

Der Held am Höhepunkt seines Ruhms, stolpert und erliegt dem Hochmut. Er ist nicht mehr er selbst, sogar plastisch dargestellt durch Venom, welcher sein Kostüm mit seinem schwarzen Körper überzieht. Nachdem er schließlich sogar der Rache erlegen ist und versehentlich Gewalt gegen Mary Jane anwendet kommt die Einsicht, die Katharsis. Bildlich befreit er sich von dem Venomkostüm, innerlich überwindet er seinen Hochmut und bekommt seinen Blick für die Realität wieder.

Doch es ist zu spät, Venom und Sandmann haben sich vereinigt, entführen Mary-Jane und holen aus zum vernichtenden Schlag gegen Spiderman. Dieser werht sich tapfer, doch der Übermacht des Gegners muss er schließlich erliegen. Doch Katharis ist das zentrale Motiv des Films, auch Harry hat mittlerweile seinen Fehler eingesehen und obwohl ihn Peter unter Venomseinfluß entstellt hat, entschließt er sich ihm zu helfen. Vereint kommt es zur finalen Schlacht gegen Sandmann und Venom ...

Business as usual. Im Prinzip bietet der Film wenig Überraschungen. Sam Raimi bleibt seiner Linie treu und entwickelt seinen Charakter konsequent weiter. Das ist leider relativ vorhersehbar und weiß nicht zu überraschen. Die teilweise enorm überzeichnete Darstellungsweise, gerade des veränderten Peters, wirkt dabei nahezu albern. Es sind sicherlich eigentlich nette bis gute Szenen aber man weiß nicht so wirklich was man davon halten soll. Auch ist es vom Prinzip her das gleiche wie immer. Böse Buben, Spidermans Entwicklung und Mary-Jane, das kennt man seit drei Filmen und irgendwie wirkt alles wie schonmal gesehen, so haben mich irgendwann die ewigen Einstellungen von New York doch ziemlich genervt. Das muss zwar alles so sein, weil die Serie und die Comics so angelegt sind, aber irgendwie macht das alles im dritten Teil weniger Spass. Die Anfangsactionsequenz zwischen Harry und Peter ist dabei allerdings so actionreich und tempogeladen, dass sie diesen Balast nicht mittragen muss, sie reißt einen einfach vom Hocker. Die Actionszenen sind auch wie immer vom feinsten aber es hapert leider oftmals an der Story allen voran an der einst so mitreißenden Liebesstory. Mag bei mir vielleicht einfach daran liegen dass ich Kirsten Dunst in der Rolle nicht wirklich mag, sie hat für mich einfach nicht die wirkliche Ausstrahlung und schafft es in einigen Szenen einen voll und ganz in ihren Bann zu ziehen, in zahlreichen Szenen wirkt sie aber wie ein Fremdkörper. J. Jonah Jameson ist wie immer herrlich unterhaltsam und der Running Gag der Serie Bruce Campbell hat einen absolut köstlichen Auftritt als französischer Kellner.
Sobald die Freikartensperre abgelaufen ist werde ich ihn mir sicherlich noch einmal ankucken. Der Eindruck nach der ersten Sichtung ist doch sehr gemischt. Sicherlich bekommt man hier wieder Action auf höchstem Niveau geboten und Raimi hat versucht eine Charakterentwicklung konsequent weiterzuführen, doch man hat den Eindruck dass die Serie auf der Stelle tritt und sich nicht weiterentwickelt hat.

Gefundene Tippfehler darf man wie immer behalten :-)
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#144 EdwardNorton

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Geschrieben 30. Mai 2007, 01:05

Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt (Gore Verbinski, USA 2007)
Pirates of the Caribbean: At World's End

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Nach den enttäuschten Erwartungen von Spider Man 3 waren meine Erwartungen an FdK 3 doch eher gering. Doch in meinem Bekanntenkreis hörte ich von überall nur Lobeshymnen auf den Film daher sind sie drastisch angestiegen und ich habe mich doch sehr auf den Film gefreut. Aber leider muss ich vorweg nehmen dass ich den Film ziemlich schlecht fand. Der Film geht fast drei Stunden und ist damit deutlich zu lang. Ständig verschwören sich Piraten, Briten und anderes Gesocks, mal steht der eine auf der Seite von dem, dann wechselt der die Fronten, wird hier wer zum Kapitän ernannt und paktiert dann mit augenscheinlich dem um aber insgeheim doch wem anders die treue zu halten und einen plan zu schmieden. Diese ständigen Intrigenspiele und Frontenwechsel fand ich sehr anstrengend, sehr oft wusste man grad nicht wer auf wessen Seite steht und warum und es macht auch irgendwie alles keinen Sinn. Hätte man dieses Intrigenspiel etwas gestrafft hätte man den Film sicherlich eine Stunde kürzen können.

Dafür mehr Action und vor allem mehr gelungene Dialoge wie man sie aus dem ersten Teil kennt. Das hätte dem Fillm durchaus gut getan. Klar gibt es wieder zahlreiche lustige Momente, gelungene Actionszenen, das erwartet man und das bringt der Film natürlich auch. Auch wird wieder jede Menge Seemansgar gesponnen wie es sich für einen richtigen Piratenfilm behandelt, da wird schonmal am Ende der Welt die Scheibe runtergefallen und Meeresgöttinnen lassen riesige Strudel entstehen. Aber der Film lebt defintivi von Johnny Depp als Cpt. Jack Sparrow. Keira Knightley und und Orlando Bloom sind zwar etwas taffer als im ersten Teil aber bleiben doch zurück. Der einzige der mit Depp mithalten kann ist Geoffry Rush der als Cpt. Barbossa absolut genial ist.
Mich konnte der Film nicht überzeugen und ich kann nur hoffen dass die Trennung von einigen Hauptfiguren einer möglichen Fortsetzung die Möglichkeit gibt frischen Wind in die Serie zu bringen.
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#145 EdwardNorton

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Geschrieben 31. Mai 2007, 01:30

Candy (Neil Armfield, Australien 2005)

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Vor einem guten halben Jahr oder musste ich bei uns im Kino ne halbe Woche lang vorführen und in jeder Vorstellung in jedem Saal war der Trailer zu diesem Film direkt vor dem Hauptfilm und der Trailer hat eine sehr eigenartige Faszination auf mich ausgeübt. Abbie Cornish, Heath Ledger und Geoffrey Rush in einem Drogenfilm dessen Trailer mit dem Song "Sugar Man" unterlegt ist ... das könnte sehenswert sein.

Und das war es auch. Wobei Candy den Drogenfilm sicher nicht neu erfindet, aber die Geschichte auf eine andere Art erzählt als so bekannte Drogenfilme wie Traffic, Trainspotting oder Requiem for a Dream. Es geht gar nicht so sehr um die Auswirkungen von Drogen auf die Gesellschaft und so was, es geht rein um die Beziehung von Dan (Ledger) und Candy (Cornish). Die beiden sind bis über beide Ohren verliebt und auch absolut liebenswert. Sie bedeuten einander die Welt. Aber er ist ein Junky und als Candy sich auch einen Schuß setzen will sagt er nicht nein. Beide haben keinen richtigen Job, sind Künstler, er schreibt Gedichte, sie malt, sie leben im großen und ganzen von der Sozialhilfe. Die Sucht wird größer und das Geld nicht mehr, also müssen neue Wege gefunden werden. Natürlich kommt das was kommen muss und Candy prostituiert sich.
Interessanterweise wirft "Candy" hier einen für mich in einem Drogenfilm neuen Aspekt auf, nach einiger Zeit fragt Candy Dan warum eigentlich sie diejenige ist die ihren Körper für Geld verkaufen muss, er könne genauso gut seinen Arsch hinhalten und Geld verdienen. Doch wie das bei Männern so ist tut er sich sehr schwer damit und wird schließlich zum Gelegenheitskriminellen der auf geschickte Art und Weise geklaute Brieftaschen zu Geld macht.

Aber eines Tages verkündet Candy das sie schwanger ist, was den beiden klar macht dass es so nicht weitergehen kann. Schließlich beschließen die beiden selbst einen Entzug durchzuführen, was man allerdings nicht in einer Schwangerschaft ohne ärztliche Überwachung versuchen sollte, denn nach einem Entzugsanfall blutet Candy aus dem Unterleib...

Der Film geht natürlich noch weiter aber ich möchte auch nicht zu viel über den Inhalt schreiben, dafür kann man sich irgendwo ne Inhaltsangabe durchlesen.

Besonders beeindrucken sind die beiden Hauptdarsteller. Heath Ledger hatte ja in seiner Anfangszeit so ein ekliges Schönlingssunnyboy Image, und wie man in Casanova sieht kann er das auch heute noch, aber zum ersten mal wirklich beeindruckt hat er mich in ... Boys of Dogtown, oder Dogtown Boys ... keine Ahnung wie der Film hieß, wir sind damals n paar Minuten zu spät zur Sneak gekommen, und jetzt halt hier in Candy kann Ledger wirklich auch sehr gut und glaubhaft abgewrackte Typen spielen.
Wobei er in Candy gar nicht mal so der typische abgewrackte Junky ist... Mehr verzweifelt und hilflos und was Abbie Cornsih an emotionalen Szenen abliefert ist wirklich eindrucksvoll. Die Szene im Krankenhaus ist von beiden wirklich grandios gespielt und beweist auf jeden Fall ihr Talent.
Der Film wird durch Untertitel in die Bereiche Himmel, Erde und Hölle aufgeteilt, was nichts wirklcih neues ist, aber die einzlenen Abschnitte des Films deutlich voneinander trennt. Alles in allem ein Drogenfilm der in seiner Art anders ist als andere Drogenfilme, Leute die noch nicht wirklich viele Drogenfilme gesehen durchaus schocken kann, hartgesottene Drogenfilmkenner dürfte er nicht wirklich vom Hocker hauen, aber der durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Fans der Schauspieler können hier auf jeden Fall nichts falsch machen.
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#146 EdwardNorton

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Geschrieben 31. Mai 2007, 01:44

Scoop - Der Knüller (Woody Allen, USA /Großbritannien 2006)
Scoop DVD

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Netter kleiner Woody Allen Film. Wer was über den Film wissen möchte dem sei geraten sich den Trailer anzukucken. Allerdings kann man sich dann sparen den Film zu kucken, da der Trailer eigentlich alles über den Film erzählt was wissenswert ist, was auch der Grund war, warum ich ihn mir damals bei uns im Kino nicht angekuckt habe, aber jetzt wo er auf DVD im Regal stand musste ich einfach zugreifen ich kann einen Film in dem Scarlett Johansson mitspielt nicht nichtgesehen haben. Ich seh einfach zu gern :-) Wobei es schon seltsam von Woddy Ellen ist sie im gleichen Jahr in Match Point als ultimative Sexbombe darzustellen und jetzt in Scoop als vermeintliches hässliches naives Entchen mit großer Brille, das passt nicht, macht sie aber natürlich nicht weniger ansehnlich. Wünschenswert wäre es Johansson demnächst mal wieder in einer etwas tiefergehenden Rolle wie z.B. in Lost in Translation zu sehen. Sie und Woody Allen sind schon ein recht nettes paar das sich immer wieder mit ein paar netten Wortspielen ergänzt.
Auch Hugh Jackman zeigt hier sowie in Prestige dass er auch durchaus was anderes kann als Actionfilme zu spielen, wobei Prestige hier der deutlich bessere Film, wo Scarlett Johansson auch wieder mitspielt, allerdings ist ihre Rolle für meinen Geschmack viel zu klein. Ich bin schon sehr auf ihren neuen Film "The Nanny Diaries" gespannt in dem sie die Hauptrolle spielt. Scoop an sich ist wie gesagt ein netter kleiner Film, den man sehen kann man Woddy Allen oder Scarlett Johansson Fan ist, aber für alle anderen gibt es wirklich keinen nennenswerten Grund sich diesen Film anzukucken. Der Trailer reicht vollkommen.
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#147 EdwardNorton

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Geschrieben 01. Juni 2007, 02:12

Traffic - Die Macht des Kartels (Steven Soderbergh, USA / Deutschland 2000)
Traffic DVD

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Traffic ist wohl der Drogenfilm der am meisten Aspekte des Themas vereint. Es werden mehrere Geschichten nebenbeinander erzählt die alle zusammengehören, ohne dass der Film wie ein Episodenfilm wirkt. Es werden die großen mexikanischen Drogenkartelle gezeigt, Cops, die sich im Undercovereinsatz in der Szene bewegen, ein Richter der zum Chef der Antidrogenbehörde befördert wird, die Geschichte seiner Tochter, die selbst in den Drogensumpf gerät, die Frau eines großen Drogendealers, die alles verliert als ihr Mann geschnappt wird und nun sogar um ihr Kind bangen muss. Wenn man im nachhinein drüber nachdenkt enthält dieser Filme so viele Geschichten, Fragmente und Teilaspekte des Themas dass man immer nur wieder verwundert ist, wie nahtlos sich all diese Geschichten in den Film einfügen und man nie das Problem hat einer Geschichte nicht folgen zu können oder nicht zu wissen, worum es eigentlich grade geht.
Die Schauspieler sind ein Hochgenuß, allen voran Benicio del Toro, Cathrine Zeta Jones, aber auch Michael Douglas, Don Cheadel, Dennis Quaid und auch die zahlreichen Nebenrollen sind mit bekannten Gesichtern besetzt, handwerklich ist der Film sehr gut umgesetzt, es wird viel mit Farben experimentiert, kurzum der Film ist einfach absolut sehenswert und wurde zurecht mit Oscars überhauft, auch wenn ein guter Film natürlich keine Oscars braucht.
Für mich bisher einer der besten Filme zum Thema Drogen, wobei so im Nachhinein und vergleichendem Rückblick Requiem for a Dream immer mehr gewinnt.

Besonders hängen bleibt bei mir immer die Geschichte des Richters, gespielt von Michael Douglas, der zum obersten Boss der Drogenbekämpfung aufsteigt, aber der das Drogenproblem in Form seiner Tochter direkt in seiner Familie gegenübersteht. Während er im Beruf das Gefühl hat mit kleinen Schritten was zu erreichen, steht er dem Problem mit seiner Tochter absolut hilflos gegenüber und verzweifelt daran. Sie ist ein typischer amerikanischer Junkie aus Langeweile. Nachdem bei einer Hausparty ein Freund von ihr fast an einer Überdosis stirbt werden sie und ihre Kumpels von der Polizei geschnappt als sie ihn vor der Notaufnahme eines Krankenhauses ablegen und fliehen wollen. Sie wird in eine Entziehungstherapie gesteckt, flieht aber von dort und kann nicht mehr nach Hause gerät immer tiefer in den Drogensumpf hinein. Ihr Vater versucht alles um seinen kleinen Engel zu retten und muss an ihrem Beispiel erkennen dass seine Arbeit im Grunde absolut sinnlos ist und der Kampf nicht in der Ferne gegen irgendwelche Drogenkartelle geführt werden muss, denn solange es Konsumenten gibt wird es immer wieder Leute geben die ihnen das Zeug verkaufen. Das Problem liegt oftmals in der eigenen Familie.
Der Film bezieht hier sehr eindeutig Stellung macht mehr als deutlich dass der Kampf gegen die Anbieter nicht gewonnen werden kann solange es Nachfrager gibt.
Für mich ein Film mit wenig Schwächen und vielen Stärken, den man durchaus gesehen haben sollte.
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#148 EdwardNorton

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Geschrieben 02. Juni 2007, 05:01

Traffic - Die Miniserie (Eric Bross, Stephen Hopkins, USA / Kanada 2004)
Traffic: The miniseries DVD

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Nach der gestrigen Sichtung von Traffic - Die Macht des Kartells kam mir in den Sinn dass ich irgendwo noch die Traffic Miniserie rumliegen hatte zu deren Sichtung ich mich bisher noch nicht durchringen konnte, doch nach dem ziemlich guten Eindruck des Films sind die Erwartungen an die durch ihn inspirierte Serie doch gestiegen so dass ich sie mir heute nacht angesehen habe. Zunächst muss erwähnt werden dass die Miniserie weniger auf dem Film basiert als auf einer englischen (?) Miniserie von 1989 die ein recht ähnliches Thema behandelt.

Auch die Traffic - Die Miniserie erzählt wieder einige Handlungsstränge nebeneinander. Der DEA-Agent Mike McKay wird bei einem Drogeneinsatz in Afghanistan diskreditiert und kämpft verzweifelt um Gehör, als er von einem afghanischen Schiff erfährt, dass mehr als nur Drogen in die USA bringen soll. Der finanziell angeschlagene Studienabsolvent Ben übernimmt das Geschäft seines verstorbenen Vaters und erfährt, dass dies nur als Deckmantel für Deals mit dem Drogenboss Ronnie Cho fungierte. Der illegal in die USA eingereiste Taxifahrer Adam will herausfinden, wer seine Familie auf dem Gewissen hat. Die Schicksale der drei Männer überschneiden sich. So steht es auf Kino.de und es gibt recht knapp den Inhalt wieder. Insgesamt geht das Werk vier Stunden, für einen Film also deutlich zu lang für eine Serie allerdings auch für meinen Geschmack zu kurz.

Der Serie ist zwar durchaus sehenswert, allerdings merkt man ihr die im Vergleich zum Film weniger bekannten Schauspieler deutlich an, auch die Story leidet unter dem Konzept wie ich finde, wobei ich noch frisch unter dem Eindruck der fünften Staffel von 24 stehe, die thematisch und auch von der erzählweise mit mehreren parallelen Handlungen durchaus mit Traffic vergleichbar ist. Wenn man schon so einen vergleich aufstellt muss man sagen dass Traffic hier in jeder Hinsicht verliert, Handlung, Schauspieler, Dramatik, Tiefe, Innovation gegen 24 verliert. Gerade anfangs ist man etwas verwirrt was eigentlich wo passiert und warum, hier sieht der Film deutlich besser aus, der zu keinem Zeitpunkt eine Frage diesbezüglich offen lässt. Womit ich letztendlich nicht sagen dass die Miniserie schlecht wäre, nein sie ist solide Unterhaltungskost und sicherlich auch von Niveau her über dem Durchschnitt und sicherlich interessanter angelegt als normale Serien., aber sie ist auch nicht überdurchschnittlich gut. Wenn man 24 und Traffic mag findet man hier einen recht nett gemeinten Mix aus beidem, dem aber die absolute Klasse fehlt. Insgesamt habe ich mich aber doch ganz gut unterhalten gefühlt und war immer neugierig wie es weitergeht, wobei es hier leider wenig Überraschungen gab.
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#149 EdwardNorton

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Geschrieben 02. Juni 2007, 15:43

Der Duft der Frauen (Martin Brest, USA 1992)
Scent of a Woman DVD

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Lange Zeit habe ich mich vor diesem Film gescheut, seltsamer Titel, so lang, zwar mit Al Pacino aber trotzdem konnte ich schwer einordnen was das wohl für ein Film ist. Nach mittlerweile mehrmaliger Sichtung muss ich sagen dass es ein wirklich großartiger Film ist. Al Pacino ist hier als blinder pensionierter Colonel Frank Slade in wohl einer der besten Rollen seiner Karriere zu sehen.

Der junge Charlie ist Student an einer teuren Privatuni und kommt aus armen Verhältnissen. Währrend als seine reichen Schulkameraden über Thanksgiving zu ihrer Familie oder in den Urlaub fahren kann er sich die Heimatfahrt nicht leisten und daher nimmt gerne einen Job an dem er an Thanksgiving ein Haus hüten soll und sich gleichzeitig ein wenig um ein pflegebedürftiges Familienmitglied kümmern soll. So lernt das ungleiche Paar sich kennen. Anfangs wirkt Slade wie ein verbitterter alter Mann, im Laufe des Wochenendes erkennt Charlie aber dass Slade sich einfach nie an seine Blindheit gewöhnen konnte, die er auch noch selbst verschuldet hat, und sich als überlüssigen Parasiten sieht, der niemandem mehr nütze ist. Die Szenen der beiden sind ziemlich intensiv, auf der einen Seite Slade, der Charlie selbstsüchtig mit seinen Lebensweisheiten belehrt und auf diese Weise Stücke für Stück von sich selbst preisgibt, auf der anderen Seite Charlie, der einfach ein grundanständiger junger Mann ist, der noch an das gute in der Welt glaubt und nicht möchte dass Slade sich aufgibt. So entwickelt sich im Laufe des Wochenendes eine ziemlich intensive Beziehung zwischen den beiden und aus ihnen werden sogar Freunde.

Ich habe lange Zeit nichts zu dem Film geschrieben, weil es wirklich sehr schwer ist ihn in Worte zu fassen. Al Pacinos Performance ist einfach unglaublich intensiv und einnehmend, auch wenn er ab und zu hellseherische Fähigkeiten an den Tag legt die mit den geschärften Sinnen eines blinden nicht zu erklären sind, aber das tut dem Film keinen Abbruch, zumal Slades Lebensmotto lautet "Der Tag an dem wir aufhören hinzusehen, sterben wir". Angesichts seiner Behinderung ein sicher interessantes Motto. Doch Chris O'Donnell schafft es neben Pacino zu bestehen, in dem er gar nicht versucht mitzuhalten sondern sich einfach nur auf seinen Charakter konzentriert.
Der Film ist durchzogen von Magic Moments, allen voran die Szene in der der blinde Slade mit einer fremden jungen Frau in einem Hotelrestaurant einen Tango aus dem Bilderbuch tanzt und dann natürlich die Slades Autofahrt in der er mit einem geliehenen Auto durch eine Hafengegend in New York fährt.
Ich habe den Film jetzt schon mehrere Male hintereinander gesehen, er macht trotz seiner Länge jedesmal wieder Spass und jedes mal wieder ist die Faszination die er auf mich ausübt schwer zu erklären. Er gehört auf jeden Fall zu den Filmen die man gesehen haben sollte, vor allem wenn man Spass an schauspielerischen Glanzleistungen hat. Zu Recht hat Al Pacino für die Rolle des Colonel Slade den Oscar bekommen.
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#150 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 01:25

Die durch die Hölle gehen (Michael Cimino, USA 1979)
The Deer Hunter OmU

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Letzte Woche hat es spät es nachts als ich Feierabend im Kino hatte sehr stark geregnet und gewittert und ich hatte nur Sommerklamotten an, so dass ich gezwungenermaßen zusammen mit einem Gast vor dem Kino warten musste bis sich das Wetter etwas beruhigt hat. Dabei haben wir uns natürlich über Kino und Filme unterhalten und haben dabei auch über diesen Film geredet, wobei ich ihn noch nicht kannte. Nachdem ich ihn dann gestern Nacht als ich die Liste der bisherigen Oscargewinner durchgegangen bin gefunden habe, habe ich dann heute mal in unserer Videothek gekuckt, ob die ihn da haben, so dass ich dann den Film auf der Arbeit gekuckt habe.

Der Film erzählt die Geschichte der drei Freunde Michael, Nick und Steven, drei Stahlarbeiter russischer Abstammung die im Provinzstädtchen Clairton in Pennsylvania leben und arbeiten. Der Film dauert drei Stunden und gliedert sich in drei nahezu gleich lange Teile - Vor Vietnam - In Vietnam - Nach Vietnam, so dass es weniger um den Krieg an sich geht, als viel mehr um die Auswirkungen die der Krieg auf das Leben der Menschen hat.
Der Anfang zeigt die drei Freunde in ihrer heimatlichen Umgebung. Es Freitag abend und am Montag steht ihre Abreise nach Vietnam bevor. Doch zuvor heiratet Steven seine Freundin Angela, und anschließend fahren die drei zusammen mit ihren Freunden und Arbeitskollegen auf die traditionelle Hirschjagd in die Berge. Dieser Teil des Films beschäftigt sich sehr intensiv mit den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, allgemein zeigt er uns eine Gemeinschaft von Immigranten die ihre neue Heimat lieben und sich trotzdem ihre kulturelle Identität bewahrt haben.

Dann kommt der Teil in Vietnam, welcher wenig vom eigentlichen Krieg zeigt der Hauptteil dreht sich hier um die Gefangenschaft der drei Freunde, welche vom Vietcong gefangen genommen und in Käfigen im Wasser festgehalten werden. Ihre Wächter zwingen die Gefangenen gegeneinander russisches Roulette zu spielen, was für sehr emotionale, aber auch kontroverse Szenen sorgt, da es keine wirklich Stichhaltigen Belege dafür gibt, dass der Vietcong wirklich so mit seinen Gefangenen umgegangen ist, zumal hier der Vietcong hier wirklich als grausam, brutal und unmenschlich dargestellt wird, während auf die Vergehen und Verbrechen der Amerikaner in Vietnam kein Bezug genommen wird.
Doch die drei können sich retten, werden aber auf ihrer Flucht getrennt, während Nick von einem Helikopter mitgenommen wird, gelingt es Michael und Steven nicht ihn zu erreichen und sie stürzen mehrere Meter tief in einen Fluß wobei sich Steven beide Beine bricht und anschließen von Michael getragen wird.

Die beiden werden schließlich gefunden und kehren heim - nun beginnt der dritte Teil der zeigt wie sehr sich das Leben aller Beteiligten verändert hat.
Michael ist der einzige der mehr oder weniger unbeschadet durch den Krieg gekommen ist, wobei er auch ihn verändert hat. Stevens Beine mussten amputiert werden und ist einem Krankenhaus für Veteranen und will eigentlich auch da bleiben, weil der draußen niemanden zur Last fallen will.
Seine Frau Angela ist vollkommen verstört und redet nicht mehr. Nick scheint sich die Schuld für vieles zu geben weil er gerettet wurde und die anderen beiden nicht. So schickt er Steven jede Woche Geld. Geld das er mit russischen Roulette in Vietnam verdient. Offensichtlich scheint dieser "Sport" keine nur für Amerikaner bestimmte Foltermethode zu sein, sondern perfides Glücks- und Wettspiel dass auch in der vietnamesischen Hauptstadt großen Zuspruch findet.
Michael kehrt dorthin zurück und versucht Nick ausfindig zu machen und zur Rückkehr zu bewegen, und steigt schließlich sogar in ein russisches-Roulette-Duell gegen Nick ein, um den vollkommen traumatisierten Freund zur Vernunft zu bringen und riskiert dabei sein Leben....

Manchmal Frage ich mich wirklich, wieso man und ich selbst auch Geld für so einen Schund wie die xte Fortsetzung irgendwelcher Hollywoodblockbuster ausgebe, wo man das Geld doch viel lieber in das Ausleihen von Filmperlen investieren sollte. Dieser Film war meines Wissens nach einer der ersten der sich mit Vietnam beschäftigte, was 1979 noch ein Tabuthema für die großen amerikanischen Studios war, da das Trauma des Krieges noch viel zu präsent war. So kam es auch dass der spätere Vertreiber des Films Universal erst einstieg als der Film sich mitten in der Produktion befand. Der Film wird von Robert de Niro getragen, der in diesem Film einmal mehr beweist, dass zu Recht als einer der besten Schauspieler aller Zeiten gehandelt wird, wobei man natürlich mit solchen Superlativen immer vorsichtig sein sollte.

In diesem drei Stunden Film wird nicht wirklich viel geredet, die meiste Zeit ist man beobachter von Dingen die sich ohne Worte abspielen, und das ganze drei Stunden lang. Dass der Film dabei nicht eine Sekunde lang langweilig wird, spricht für die Qualität der Schauspieler, grade in der ersten Stunde in der wirklich recht wenig passiert, gerade wenn man denkt man sieht einen Film über Vietnam. Wobei wie eigentlich schon deutlich geworden sein dürfte "The Deer Hunter" kein Film über den Krieg in Vietnam ist, es ist ein Film über Amerika und die Auswirkungen des Krieges auf das Leben der beteitligten.

Sehr überraschend und angenehm fand ich es, den jungen Christopher Walken in einer guten Charakterrolle zu sehen, die über das hinausgeht, was man in den letzten Jahren so von ihm gesehen hat, für seine Leistung wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet, den wie eingangs schon erwähnt auch der Film als ganzes bekommen hat. Meryl Streep ist eine weitere heute noch sehr bekannte Schauspielerin die sich ebenfalls in diesem Film wiederfindet und deren Leistung ebenfalls hervorragend ist, vor allem wenn man bedenkt, dass sie einen großen Teil ihrer Sätze improvisiert hat. Wie für fast jeden ihrer Filme so ist sie auch für diesen Film für den Oscar nominiert worden, ohne ihn allerdings zu gewinnen.

Ein wirklich sehr intensiver, sehr guter Film, der auch ohne viele Worte drei Stunden lang zu fesseln weiß und einer der wenigen mir bekannten Antikriegsfilme ist, in denen der Krieg an sich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auf jeden Fall ein Film den man gesehen haben sollte, wenn man gute und qualitativ hochwertige Filme mag, und der eigene Horizont über Fluch der Karibik und Spiderman hinausgeht.
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