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And we all love ... the movies .... - Filmforen.de - Seite 6

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And we all love ... the movies ....


482 Antworten in diesem Thema

#151 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 05:00

Vergiß Mein Nicht! (Michel Gondry, USA 2004)
Eternal Sunshine of the Spotless Mind DVD

Eingefügtes Bild


Dämlichte deutsche Titelübersetzungen gab es ja schon mehr als oft. Aber das ein dermaßen geiler englischer Titel so dermaßen schlecht ins deutsche übersetzt wurde gabs wirklich selten. Ich bin der festen Meinung dass der Titel "Vergiß mein nicht!" wesentlich mehr Leute davon abgehalten hat, als wenn einfach der englische Titel "Eternal sunshine of the spotless mind" beibehalten worden wäre, ich finde dass ist einer der tollsten Filmtitel überhaupt.
Der Film an sich ist sicher eine kleine Filmperle, erzählt er doch im Grunde von der romantischsten Form der Liebe, nämlich die Liebe, die alle Hindernisse überwindet, sogar die Auslöschung der Liebe an sich.

Zugegebenermaßen bezieht der Film einen Teil seiner Genialität aus seiner anfänglichen Verworrenheit. Weiß man nicht wirklich worum es in dem Film geht, kann es einem Anfangs etwas schwer fallen dem ganzen zu Folgen, zumal der Film sehr stark mit verschiedenen Erzählformen, Träumen, Rückblenden und Erinnerungen spielt und sie virtuos einsetzt.
Anfangs sehen wir Joel wie er statt morgens mit dem Zug zur Arbeit zu fahren beschließt spontan einen Tag ans Meer zu fahren. Im Zug lernt er Clementine kennen und die beiden mögen sich sofort, finden sich symphatisch und flirten, so dass sie den ganzen Tag zusammen und die Nacht gemeinsam unter einem sternenklaren Himmel auf einem zugefrorenen See verbringen. Am nächsten Morgen möchte Clementine lieber mit zu Joel fahren, sie fahren kurz bei ihr zu Hause vorbei, wo sie ein paar Kleinigkeiten zum Übernachten holen will.

Hier kommt der erster Bruch in der Erzählstruktur. Wir sehen eine Rückblende in der Joel Clementine auf der Arbeit besucht. Sie "tut" so als würde sie ihn nicht kennen, obwohl die beiden seit über zwei Jahren ein Paar sind. Er findet heraus, dass sie offensichtlich von ihrer Beziehung und ihm selbst dermaßen genervt war, dass sie mittels eines neuartigen Verfahrens der Lacuna Corp. ihn aus ihrem Gedächtnis hat löschen lassen. Nachdem er dies herausgefunden hat, beschließt Joel das Verfahren auch bei sich anwenden zu lassen, um unbelastet ein neues Leben beginnen zu können.

Nun beginnt der Hauptteil des Films. Die Löschung wird nachts im Schlaf in der eigenen Wohnung des Patienten vorgenommen, wobei die Erinnerungen einer Landkarte durchs Gehirn folgend rückwärts gelöscht werden. Alles spielt sich nun in Joels Kopf ab, wo er jetzt nacheinander im Traum die Stationen ihrer Beziehung durchlebt. Dabei fängt die Löschung natürlich von hinten an, so dass zunächst die ganzen frischen, stark negativen Erinnerungen gelöscht werden. Mit der Zeit reichen die Erinnerungen aber weiter zurück, und Joel werden die glücklichen Zeiten ihrer Beziehung bewußt und ihm wird klar, was er eigentlich an Clementine hat und was es eigentlich ist was er an ihr liebt und ihm wird klar, dass er sie auf keinen Fall verlieren möchte. Er ist sich des Löschvorgangs in seinem Traum voll bewußt und weiß dass er im Schlaf nichts dagegen tun kann und ihm wird schnell klar, dass er am Ende der Nacht aufwachen wird, und nicht mehr wissen wird, dass es jemals eine Clementine in seinem Leben gab. Also versucht er zu tricksen und nimmt Clementine mit zu Erinnerungen, die eigentlich gar nicht mit ihr verknüpft sind. Je länger diese Flucht dauert, desto größer wird seine eigentlich schon erloschene Liebe zu ihr wieder.
Doch am Ende wartet das Unvermeidliche vergessen.

Die Erzählung befindet sich nun wieder am Anfang. Eine durch eigene negative Erfahrungen verärgerte Mitarbeiterin schickt Kasetten, auf die die Patienten die Gründe für die Löschung gesprochen haben, zu den betroffenen Personen. So eine Kasette findet Clementine währrend sie ihre Sachen zusammensucht und sie hören sie schließlich gemeinsam im Auto. Clementine hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme mit Joel wohl schon ziemlich abgeschlossen und hat alles negative was sie als Rechtfertigung finden konnte auf das Band gesprochen, so dass Joel, der natürlich weder von seiner Vorgeschichte mit Clementine, noch von dem Löschvorgang an sich weiß, sich beim Anhören der Aufnahme ziemlich verarscht vorkommt den Wagen anhält und Clementine aussteigen lässt.
Bitter enttäuscht fährt er nach Hause wo er seine eigene Kasette vorfindet. Clementine steht bei ihm vor der Tür um sich zu entschuldigen, hört in seiner Wohnung aber seine Aufnahme und ist ebenso verletzt und enttäuscht wie er es war als er ihre Aufnahme gehört hat und sie verlässt die Wohnung. Er läuft ihr nach die beiden beschließen obwohl sie wissen welch große Probleme die Beziehung mit der Zeit bekommen wird, es noch einmal miteinander zu versuchen.

Es gibt noch ein paar kleine Subplots, die aber eigentlich alle nur dazu dienen einige Handlungen im Hauptplot zu erklären, so dass sie nicht weiter relevant sind. Ich weiß nicht wie gut man meiner Erklärung folgen konnte, der Film an sich ist sicherlich beim ersten Mal sehen ähnlich verwirrend. Im Grunde genommen hat er eine wunderschöne Aussage und Idee verpackt in eine innovative Erzählstruktur, deren Entwicklung und Intensität überzeugend dargestellt wird.

Der Film gehört auf jeden Fall zu den stärkeren Filmen des Jahrgangs 2004 und verdient für Leute die gerne gute Filme mit interessanten Erzählstrukturen mögen, die vom üblichen 0815 Mainstream abweichen eine absolute Empfehlung. Für Freunde von Liebesfilmen ist er meiner Ansicht nach nur bedingt zu empfehlen, da er zwar eine an und für sich absolut schöne Liebesgeschichte erzählt, ein Liebesfilm aber kaum weiter von einer Schnulze entfernt sei könnte als dieser Film.

Sehr süß wie sie sich in seiner Erinnerung dafür entschuldigt dass sie ihn hat löschen lassen, mit der Begründung dass er sie ja kenne sie sei eben "Impulsiv".
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#152 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 06:00

Born to Be Wild - Saumäßig unterwegs (Walt Becker, USA 2007)
Wild Hogs

Eingefügtes Bild


Tim Allen, John Travolta, Martin Lawrence, William H. Marcy spielen die Freunde Doug, Woody, Bobby und Dudley. Sie kennen sich größtenteils alle aus ihrer Schule sind alle Ende 40 und trotz aller Träume die sie in ihrer Jugend hatten sind sie mit den Jahren doch zu den alten Säcken verkommen, die sie nie werden wollten, jeder für sich mit seinen ganz eigenen Problemen im privaten und beruflichen Bereich, die zu Anfang des Films auch jeweils einzeln kurz dargestellt werden. Einmal die Woche fahren sie auf ihren Motorrädern in den örtlichen Bikershop, trinken ein Bier und verbringen so ihren Männerabend, bis eines Tages Woody vorschlägt, dass sie sich eine Woche frei nehmen und alle gemeinsam einen Roadtrip an die Westküste unternehmen, ohne Handies, ohne Familie, ohne Verpflichtungen, nur sie selbst und die Straße.
Nach ein paar Tagen Fahrt landen die vier in der Stammbar der Del Fuegos, einer berüchtigten Motorradgang aus der Gegend und geraten in Trouble mit den streitsüchtigen Bikern, wobei Dudley seinen fahrbaren Untersatz verliert.
Bei dem Versuch, es wieder zurückzuholen fackelt Woody ihre Bar ab, so dass aus dem Streit ein Krieg wird.
Auf der Flucht kehren die Vier in der Kleinstadt Madrid ein, wo sie auf Grund eines Sonntags zusammen mit einem akuten Spritmangel einen Tag zwangspause einlegen müssen. Hier werden sie zunächst für Del Fuegos gehalten und dementsprechend zurückhaltend begrüßt. Nachdem sich herausstellt, dass sie nicht dazu gehören und sie herausfinden dass die Del Fuegos regelmäßig in der Kleinstadt einkehren um Unheil zu stiften, beschließen die vier notgedrungen den Einwohnern von Madrid zu helfen, doch natürlich haben die vier in die Jahre gekommenen Freunde gegen die zahlenmäßig und körperlichen Biker keine Chance. Doch da sie an das gute Glauben und hoffen bei den Del Fuegos für Einsicht sorgen zu können, stehen sie immer wieder auf und halten die andere Backe hin, bis schließlich Damien Blade auftaucht, seines Zeichens Bikerlegende und Vorbild der Del Fuegos, welcher ihnen schließlich eröffnet, dass sie den Spirit der Biker verloren hätten und ihr Tun nichts ehrenhaftes hat, worauf die Del Fuegos einsichtig abziehen.

Die Story entspricht so in etwa dem, was ich in meiner Kindheit oft an Filmen gesehen habe, eine klassiche Underdoggeschichte, in der die Moral ganz klar im Vordergrund steht. Natürlich absolut inhaltsleer, aber durchaus amüsant. Für Umsonst im Kino war es ein netter Zeitvertreib, Born to be Wild ist aber weder ein filmischer noch ein komödiantischer Höhepunkt den man nicht zwingend gesehen haben muss, wenn man scih aber in der Videothek zum Griff zur DVD entscheidet hat man das Geld aber auf jeden Fall in einen netten, trivialen aber recht unterhaltsamen Filmabend investiert.
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#153 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 17:51

Kramer gegen Kramer (Robert Benton, USA 1979)
Kramer vs. Kramer DVD OmU

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Wow. Schon lange her dass mich ein Film zu Tränen gerüht hat, aber auf Grund meiner eigenen Biographie nehmen mich solche Geschichten scheinbar immer besonders mit. Ein wirklich beeindruckender Film, mit einem starken Darstellertrio. Dustin Hoffmann durchlebte vor den Dreharbeiten gerade seine eigene Scheidung, so dass er viel von diesen Erfahrungen und Emotionen in den Film einfließen lassen konnte, und sehr viele Dialoge und sogar ganze Szenen improvisiert hat, was Robert Benton dazu bewog ihm anzubieten ihn als Co-Drehbuchautor im Abspann mit aufzuführen. Auch Meryl Streep hat einige ihrer Dialoge überarbeitet und teilweise neu geschrieben, weil sie ihr nicht gefallen haben. Das spricht zum einen für die Qualität und das Engagement der Darsteller, zum anderen aber acuh für die Stärke des Regisseurs sich für solche Einflüsse zu öffnen und nicht stur sein Konzept darzustellen.
Gerade in der heutigen Zeit finden sich immer mehr Scheidungskinder, sowie dementsprechend natürlich auch viele Ehefrauen und -männer die eine ähnliche Geschichte durchleben mussten, so dass wahrscheinlich recht viele Leute etwas von sich in dem Film wiederfinden werden. Der Film strotzt nur so vor Emotionalität, einer der emotionalsten überhaupt, die Eiscremeszene wurde ebenfalls von den beiden Darstellern improvisiert, und sie ist auch gleichzeitig der erste Moment im Film, wo man wirklich einen tiefen Anteil an der Verzweiflung und tiefen inneren Trauer der beiden Männer nimmt.
Auf jeden Fall ein Film den man gesehen haben sollte, was sich auch die Leute der Academy dachten, so dass der Film mit allen wichtigen Oscars (Bester Film, beste männliche Hauptrolle, beste weibliche Nebenrolle, beste Regie) überhäuft wurde. Vollkommen zurecht wie ich finde.
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#154 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 21:25

Der letzte Kaiser (Bernardo Bertolucci, Hong Kong/Frankreich/Italien/Großbritannien 1987)
The Last Emperor DVD

Eingefügtes Bild


Interessantes biographisches Monumentalepos. Der letzte Kaiser von China erzählt die Geschichte des letzten chinesischen Kaisers Pu Yin, welcher 1908 als zweijähriger den Tron Chinas besteigt. Er kann auf die Umbrüche die zu der Zeit in China stattfinden natürlich keinen Einfluß nehmen, was dazu führt dass er recht schnell abdanken muss und auch bald von der neuen chinesischen Regierung vertrieben wird. In dem Bewußtsein erzogen ein Gottkasier zu sein, versucht er in den folgenden Jahren noch weiter Einfluß auf die Politik zu nehmen, bis er schließlich nach 10 jähriger Haft als Kriegsgefangener als Gärtner nach Peking zurückkehrt.
Der Film ist sowohl einerseits biographisch, basiert er doch auf den Erinnerungen Pu Yins, welcher er während seiner Gefangenschaft niedergeschrieben hat, womit er natürlich zeitgleich auch ein Stück Zeitgeschichte über die Entwicklungen Chinas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist.
Gedreht wurde er z.T. an Orginalschauplätze, so durfte das Filmteam exklusiv in der Verbotenen Stadt in Peking drehen, was dem Werk natürlich eine unglaubliche Authenzität gibt. Gesehen habe ich die Kinoversion, es gibt auch einen Director's Cut der fast vier Stunden im Vergleich zu 2 1 / 2 Stunden geht, aber ich muss ehrlich sagen, ich bin ganz froh, nur die Kinoversion erwischt zu haben. Wie eingangs erwähnt ist der Film auf Grund seiner authentischen Bezüge recht interessant, allerdings schafft er es nicht so zu fesseln wie die zahlreichen anderen Filme die ich in den letzten Tagen gesehen habe. Schade eigentlich, erwarte ich doch von einem Monumentalepos auch monumentale Unterhaltung, grade wo er so mit Oscars überhäuft wurde. Der letzte Kaiser ist sicherlich ein guter Film, mich konnte er aber nur wenig begeistern.
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#155 EdwardNorton

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Geschrieben 03. Juni 2007, 23:10

Miss Daisy und ihr Chauffeur (Bruce Beresford, USA 1989)
Driving Miss Daisy DVD

Eingefügtes Bild


Absolut nervig ist, dass die deutsche DVD nur mit deutschem Ton daher kommt und man somit keine Chance hat der extrem nervigen Synchro von Morgan Freeman zu entfliehen. Warum so ein Film den Oscar für den besten Film des Jahres gewinnen kann ist mir absolut schleierhaft. Der Film bewegt sich höchstens auf dem Niveau einer TV - Produktion, er erzählt die Geschichte von der alternden Miss Daisy die ihr Auto nicht mehr selbst fahren kann und so gegen ihren Willen von ihrem Sohn gespielt von Dan Aykroyd Morgan Freemann als Chauffeur zur Seite gestellt bekommt. Anfangs steht sie ihm absolut resolut gegenüber, Rassismus war in den 50ern noch ein großes Thema, doch auch sie selbst ist Jüdin und hat mit Vorurteilen zu kämpfen.

Der Film zeigt ihre Beziehung zueinander über mehrere Jahrzehnte und mit der Zeit werden die beiden doch sehr gute Freunde. Der Film thematisiert damit sowohl das Altern als auch Rassimus aber auch die gestörte Beziehung von Miss Daisy zu ihrem Sohn wird dargestellt. Dabei kratzt der Film leider noch nicht mal wirklich an der Oberfläche dieser Themen.

Ich wusste bis heute nachmittags nichts über den Film und kannte ihn nichtmal, hab dann gesehen dass er 1990 Bester Film war und dass er bei uns in der Videothek stand. Bei dem was ich so dem Cover entnehmen konnte hatte ich insgeheim die Hoffnung dass der Film eine Komödie wäre, als Drama hält er leider was der Titel verspricht. Nichts.
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#156 EdwardNorton

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Geschrieben 04. Juni 2007, 00:54

Little Miss Sunshine (Jonathan Dayton/Valerie Faris, USA 2005)
DVD

Eingefügtes Bild


Ein kleiner Idependentstreifen, der mit 7 Kopien in den USA gestartet ist und nach wenigen Wochen mit über 1000 Kopien in den US-Kinos vertreten war. Auf zahlreichen Filmfestivales wurde er gefeiert und bejubelt. Zu guter Letzt wurde er sogar für den Oscar als Bester Film des Jahres 2006 nominiert, und konnte sogar einen Oscars für den besten Nebendarsteller abräumen.

Es ist auf jeden Fall ein bestens unterhaltender Film, der eine recht freakige Familie auf einem Roadtrip zu einem Schönheitswettbewerb zeigt. Die einzlenen Familienmitglieder sind teilweise schon recht sehr interessante Charaktere, die im Film immer wieder für einige lustige Szenen und kleine Details sorgen.
Besetzt wurde der Film nur mit NoNameDarstellern die ihre Sache alle verdammt gut machen und auch handwerklich gibt es an dem Film nichts meckern. Sogar Chloe aus 24 hat einen kurzen Gastauftritt beim Schönheitswettbewerb "Copy that" ;-)

Der Grandpa ist defintiv einer der coolsten Charaktere und wirkt sogar noch über den Tot hinaus :-)
So der ultimative Geheimtipp als der Little Miss Sunshine oft hingestellt wird ist er für mich jetzt nicht wirklich, aber man hat auf jeden Fall einen unterhaltsamen Filmabend und sein Geld nicht fehlinvestiert.
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#157 EdwardNorton

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Geschrieben 04. Juni 2007, 01:58

Rocky (John G. Avildsen, USA 1976)
DVD

Eingefügtes Bild


Rocky gehört defintiv zu den Filmen die man einfach kennt. Jeder hat schon vom ihm gehört, einfach jedem ist Rocky ein Begriff. Und trotzdem habe ich diesen Film vor vier Wochen erst das erste Mal gesehen. Wievielen anderen das wohl noch so geht? Die meisten bisherigen Filme von und mit Sylvester Stallone haben mich lange Zeit auch nicht dazu veranlaßt diesen Zustand zu ändern, erst die guten Kritiken für Rocky Balboa haben mich auf den ersten Teil neugierig gemacht, da ich mir definitiv nicht den fünften Teile einer Serie ankucke ohne vorher zumindest den Ersten gesehen zu haben.

Und ich muss sagen Rocky ist wirklich ein klasse Film, er gehört vielmehr zu den besten Filmen die ich kenne würde ich sagen. Das Boxen an sich liefert nur die Rahmenhandlung und spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle.
Der Boxchampion Apollo Creed braucht auf Grund der Krankheit seines Herausforderes binnen weniger Wochen einen neuen Gegner damit der Fight nicht platzt. Allen anderen Profis ist die Vorbereitungszeit zu kurz und somit wird entschieden einen Amateuerboxer zu nehmen und ihm die Chance auf einen Titelkampf zu geben. Die Wahl fällt Rocky Balboa, den italienischen Hengst.
Und um diesen Rocky dreht sich der ganze Film. Wir sehen das Porträt eines kleinen unbedeutenden Mannes, abends boxt er Amateurkämpfe, tagsüber hält er sich als Geldeintreiber über Wasser. Er ist verliebt in die schüchterne, zurückhaltende Schwester seines guten Freundes Pauly, welcher ein Säufer ist, und mit seinem Boxtrainer hat er nur Ärger. Trotz alledem ist Rocky ein anständiger Kerl, der weiß dass er nur Mittelmaß ist und in seinem Leben vermultich nicht mehr viel erreichen wird, und der beschließt die Chance die sich ihm bietet zu greifen. Warum er Boxer geworden ist ? Weil er "nicht singen oder tanzen kann"

Der große Kampf selbst steht ganz am Ende das Filmes und die meisten Leute die den Film gesehen haben, wissen auch gar nicht mehr, wie er überhaupt ausgegangen ist. Der Kampf selbst ist relativ unbedeutend, der Boxchamp Apollo Creed ist auch nicht der Böse gegen den man unbedingt gewinnen muss, es gibt auch kein gut und böse in dem Film, es ist einfach eine sehr gelunge Portraitierung der Person Rocky Balboa mit dem Titelkampf als vermeintliches Ziel.

Es ist schon erstaunlich wenn man bedenkt dass Sylvester Stallone des Drehbuch in nur drei Tagen geschrieben hat, und man den Film gar als Charakterfilm bezeichnen kann, in dem es keine Szene gibt, die überflüssig ist, es gibt sehr viele sehr gelungene Szene, gerade die Szenen zwischen Adrian und Rocky sind sehr intensiv und liefern viele Schlüsselmomente des Films.

Es ist schade dass sich Stallone danach in endlosen Wiederholungen seiner beiden großen Filme verloren hat und sich nicht getraut hat ernsthafte neue Projekte anzugehen, wer weiß was dann aus ihm geworden wäre. Rocky ist auf jeden Fall ein top Film den man einfach gesehen haben muss und den ich persönlich immer und immer wieder kucken kann.
Ein wahrer Meilenstein der Filmgeschichte dessen Geschichte sich einfach so entwickelt ohne je konstruiert zu wirken. Ein Film voller kleiner und großer hell leuchtender Momente.
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#158 EdwardNorton

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Geschrieben 05. Juni 2007, 00:21

Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis (Edgar Wright, Großbritannien 2007)
Hot Fuzz CinemaxX Göttingen Sneak Preview

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Die ultimative Actionkomödie des Jahres und wenn ich grad mal in meinem FTB so die Filme durchgehe welche im Jahre 2007 produziert wurden und die ich kenne so nimmt Hot Fuzz sogar einen recht einsamen Spitzenplatz ein, weit vor Spider Man oder FdK 3.

Nicholas Angel ist ein Londoner Vorzeigepolizist. Er nimmt seinen Job absolut ernst, ist Fachmann für Deeskalation, Meister der Verfolgunsjaden, beherrscht den Umgang mit Waffen und ist Experte im waffenlosen Kampf und seine Verhaftungsquote liegt 400% über der seiner Kollegen. Perfekt? Zu perfekt. Er lässt seine Kollegen und damit den gesamten Londoner Polizeiapparat sehr bescheiden aussehen. Aus diesem Grund wird er zum Sergant befördert - und in das idyllische Dörfchen Sandford versetzt, wo die Verbrechensrate praktisch gleich Null ist und welches schon desöfteren zum Dorf des Jahres gewählt worden ist.
Fortan bestehen seine Aufgaben im Auffinden von entlaufenen Schwänen und besänftigen von Nachbarschaftsstreitereien die sich ums Heckenschneiden drehen. Doch er geht der idyllischen Ruhe von Sandford auf den Grund, wo die Verbrechensrate zwar verschwindend gering, dafür die Unfallrate aber erstaunlich hoch ist. Kurz nach seiner Ankunft geschehen drei Unfälle die Todesopfer zur Folge haben und als Angel den Ereignissen auf den Grund geht, kommt er hinter das schreckliche Geheimnis Sandfords ...

Der Film ist wirklich ein Kracher. Selten eine so konsequent wirklich lustige Komödie gesehen im europäischen Kino gesehen. Es gab ja in den letzten Jahren ähnliche Versuche, vorwiegend aus Skandinavien etwa mit Jalla Jalla oder ähnlichen Produktionen, welche allesamt halt so ein wenig lustig waren, meisten dann aber, wie die meisten Komödien zum Ende hin, als die Story dann ihre Auflösung finden solte nicht mehr lustig waren und man die konstruierte Geschichte mehr oder weniger spannend, dramatisch oder emotional zu Ende bringen wollte. Doch wo andere Filme versagt haben legt Hot Fuzz nochmal einen Gang zu, und das obwohl man sich eh schon im oberen Drehzahlbereich befindet.

Gegen Ende ist es mit der ländlichen Idylle vorbei und es wird aufgeräumt in der Kleinstadt. Der Film bedient sich bei zahlreichen Vorbildern wie z.b. "Die Superschnüffler”, „Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis”, „Stirb Langsam”, „Nur 48 Stunden”, „Spur der Gewalt”, „Last Boy Scout”, „Leben und Sterben in L.A.”, „Ausgelöscht”, „Die Supercops – zwei irre Hunde”, der britische Klassiker „Die blaue Lampe”, „Gefährliche Brandung” und „Bad Boys 2”, kennt man einige der Filme so wird man Elemente von ihnen in dem Film wiederfinden. Allerdings nicht billig geklaut, sondern geschickt bestimmte bekannte Szenen in die Filmhandlung integrierend. Auch im Score finden sich viele Anleihen aus bekannten Filmscore, wobei mir der Matrixscore am ehesten aufgefallen ist.

Das alles verknüpft mit einer gehörigen brise tiefschwarzen britischen Humors und zahlreichen Tabubrüchen die so dermaßen überkandidelt sind dass sie gar nicht dramatisch wirken und sorgen für eine der unterhaltsamsten und lustigsten Komödien der letzten Jahre.
Ich kann jedem wirklich nur den Trailer empfehlen ans Herz legen. Wer danach denkt "Joa, könnte ja ganz lustig werden" der sollte sich den Film unbedingt ankucken - die Versprechen die der Trailer macht werde allesamt eingehalten und sogar noch übertroffen. Der Film ist defintiv jeder amerikanischen Komödie vorzuziehen und kommt noch dazu ohne jegliche Liebesgeschichte oder Romanze aus, die einzige Frau die wirklich eine Rolle spielt ist so herrlich schön unkorrekt in jeder einzelnen ihrer Bemerkungen, dass man ... aber seht lieber selbst. Es lohnt sich :-)
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#159 EdwardNorton

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Geschrieben 05. Juni 2007, 00:35

Wer die Nachtigall stört (Robert Mulligan, USA 1962)
To Kill A Mockingbird

DVD OmU

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To Kill A Mockingbird ... der Film mit dem lustigen Namen taucht in zahlreichen Filmlisten ziemlich weit oben auf und wird auch oft als einer der zentralen Filme zum Thema Rassismus dargestellt und nach dem mehr als enttäuschenden Miss Daisy und ihr Chauffeur war ich sehr begierig auf einen guten Film zu dem Thema.
Man muss To Kill A Mockingbird wohl insbesondere im Kontext der Zeit sehen in der er enstanden ist. Im Jahre 1962 war diese enorm ausgeprägte Form des Rassismus im Süden der USA nicht viel weniger ausgeprägt als in den 30er Jahren, in denen der Film spielt und für uns heute, für mich zumindest, sind die Werte für die Atticus Finch einsteht eine absolute Selbstverständlichkeit, zur damaligen aber nicht.
Atticus Finch lebt zusammen mit seinen beiden Kindern in einer Kleinstadt im Süden der USA. Seit dem Tot seiner Frau ist er alleinerziehend und arbeitet als Anwalt und Abgeordneter. Der Film wird weitestgehend aus Sicht seiner Kinder dargestellt und setzt sich somit auch ein wenig mit der Kindheit an sich, dem Größer werden, den Phantasien in die sich Kinder flüchten, aber auch mit den Schwierigkeiten Kindern die richtigen moralischen Werte mit auf den Weg zu geben auseinander.
Nach einer sehr langen Einführung wird Atticus Finch zum Pflichtverteidiger für den schwarzen Farmarbeiter Tom Robinsons berufen. Robinsons wird vorgeworfen eine weiße Frau vergewaltigt zu haben. In dem stattfindenden Prozeß kann Finch mit Leichtigkeit beweisen dass Robbinson unmöglich der Täter sein konnte und dass die Frau mit hoher Wahrscheinlichkeit von ihrem Vater bedrängt wurde.

Doch der Fall hat als einzige Beweise die Aussagen vom Robbinson und der weißen Frau sowie die ihres Vaters. Die Geschworenen bestehen nur aus weißen Männer und es gilt das ungeschriebene Gesetz dass man der Aussage eines Schwarzen nicht glaubt wenn sie ohne weitere Beweise gegen die eines weißen steht, egal wie eindeutig die Beweislage ist.
Somit wird Robbinson schuldig gesprochen und schließlich bei einem Fluchtversuch erschosFsen.
Die Einwohner seiner Gemeinde nehme es Atticus Finch sehr übel dass er sich auf die Seite der Schwarzen geschlagen hat und im Prozess den Vater bloßgestellt hat.
So werden er und seine Kinder fortan Opfer von Anfeindungen und eines Nachts werden die beiden Kinder sogar direkt vom Vater der "vergewaltigten" Frau bedroht, wobei er in Folge des Gerangels ums Leben kommt, wobei dieses tragische Ereignis als Unfall dargestellt wird, um nicht noch mehr unnötigen Aufruhr zu verursachen.

Für meine Begriffe ist der Anfang des Filmes mindestens 20 Minuten zu lang, das ist aber auch das einzige was man wirklich aussetzen kann, wobei ich mir sicher bin, dass es bessere Filme gibt die sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen. Als Gerichtsfilm kann man den Film auch nicht wirklich ansehen, dafür sind die Szenen im Gericht doch zu kurz, wobei sie zu den deutlich bewegesten Momenten im Film gehören.
Allerdings habe ich in den letzten Tage ja recht viele Filme gesehen und habe bei sehr vielen, wie z.B. dem letzten Kaiser festgestellt, dass sie mich direkt beim Sehen nicht unbedingt so intensiv angesprochen haben, ihre Nachwirkung dafür aber um so stärker war. Diese Nachwirkung bei Filmen finde ich immer sehr wichtig, wenn ein Film noch präsent ist, wenn er schon lange aus ist und einen Szenen und Inhalte noch im Kopf rumschwirren dann hat ein Film oftmals mehr erreicht als ein Film den man z.B. im Kino beim Sehen noch total toll findet, man ihn aber hinterher wenn man sich eigentlich mal wirklich mit dem Inhalt auseinandersetzt doch ziemlich blöd findet, wie es bei mir etwa zu Letzt bei Pans Labyrinth der Fall war.

Im zeitgeschichtlichen Kontext seiner Zeit ein herausragender Film mit einem sehr guten Gregory Peck, der aber in der heutigen Zeit seine Wirkung zumindest auf mich nicht mehr voll entfallen kann. Wen aber interessiert warum der Film in allen Listen soweit oben auftaucht der sollte ihn sich unbedingt ansehen.
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#160 EdwardNorton

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Geschrieben 05. Juni 2007, 03:39

Der Unsichtbare Dritte (Alfred Hitchcock, USA 1959)
North by Northwest DVD OmU

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Mein allererster bewußt gesehener Hitchcock war Vertigo den ich nach ca. einem drittel ausgemacht habe. War dann doch wohl zu alt der Film für so einen Jungspund wie mich damals. Der nächste Film war dann der berühmt berüchtigte Psycho. Na ja ... Film mit hübscher Frau neben einem gekuckt ... ihr kennt das ja .... eingeschlafen ... war auch schon spät ... hab trotzdem irgendwie das meiste mehr oder weniger bewußt gesehen und konnte damals ebenfalls nicht nachvollziehen was alle an dem Film finden, wie gesagt ... *gähn*

Doch schon längere Zeit habe ich immer wieder gutes über North by Northwest (den deutschen Titel finde ich mal wieder schrecklich) gelesen, und da er in der Videothek im gleichen Regal wie To Kill A Mockingbird stand hab ich ihn dann einfach mal eingepackt. Und ich muss sagen es ist der erste Hitchcockfilm der mich absolut überzeugt hat.
North by Northwest ist defintiv der Vorläufer von James Bond, und ein Agentenfilm der sich in keinster Weise vor einer heutigen 150 Millionen Dollarproduktion verstecken muss.

Kaplan ist der Name eines fiktiven US-Agenten, der vom US Geheimdienst erfunden wurde, um seine echten Agenten zu schützen. Die Täuschung ist allerdings so perfekt, dass der Feind denkt, dass es Kaplan wirklich gibt. Die Beschreibung scheint wohl auf R.O. Thornhill zu passen, ein einfacher Werbefachmann der sich gerade mit Bekannten in einem Restaurant trifft, wo er von gegnerischen Agenten entführt wird.
Nachdem er einem Anschlag auf sein Leben nur knapp entgehen kann bleibt Thornhill nichts übrig als auf eigene Faust zu fliehen, wobei er grob die Richtung Nord-Nordwest einschlägt und so über verschiedene Stationen von New York zum finalen Schauplatz Mt. Rushmore gelangt.

Die folgenden Szenen kennt man nur allzugut aus zahlreichen James Bond Filmen, angefangen bei der Zugfahrt, über die weniger oft kopierte Maisfeldszene, hin zu einer sehr amüsanten Auktionsszene bis zum Finale auf den Köpfen der US Präsidenten am Mount Rushmore. Man bekommt hier einen Mix aus zahlreichen Genres geboten, Abenteuerfilm, Agentenfilm, Romanze, Action, Komödie, ein Mix der vom Meister so zubereitet wurde dass er voll aufgeht. Die Story geht nie zu tief, ist aber durchaus von einigen Intrigen durchzogen, denen man aber immer ohne Probleme folgen kann.
Carry Grant aka Thornhill hat dabei wirklich recht viel Ähnlichkeit mit Bond, auch wenn er kein ausgebildeter Agent und auch über keine Gadgets verfügt. Aber er findet aus jeder Situation einen Ausweg, ist immer adrett gekleidet und die Frauen fliegen ihm nur so zu, und es geht auch ohne viel Vorgeplänkel gleich zur Sache.

Das einzige was ein ganz klein wenig gestört hat bei dem Film war dass man ihn auf DVD gesehen hat, vermutlich auch noch digital restauriert. Bei normalen Filmen ist dies ja wünschenswert, hier hat man aber zu deutlich gesehen dass der Film der zu 75% draußen in verschiedenen Locations in den USA spielt zu 90% im Studio gedreht wurde, man sieht doch leider sehr deutlich dass die Schauspieler im Studio vor Leinwänden stehen. Wenn man da nun nicht grade permanent dran denkt, dann stört es aber auch nicht wirklich. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob man dies auf einer VHS -Kasette weniger sehen würde.

Auf jeden Fall ist North by Northwest ein Film der Maßstäbe setzte, vielleicht sogar das Popcornkino in Form von seichter, spannender Unterhaltung überhaupt erst begründete. Sollte man gesehen haben.
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#161 EdwardNorton

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Geschrieben 06. Juni 2007, 02:41

Jenseits von Afrika (Sydney Pollack, USA 1985)
Out of Africa DVD

Wieder so ein Film welcher das oben beschriebene Phänomen ausläust. Beim Sehen irgendwie nicht langweilig, aber auch nicht so wirklich fesselnd, im Nachhinein wirkt er aber doch stark nach. Diese Nachwirkung wird an seiner Vielschichtigkeit liegen, die einfach da ist, ohne groß inszeniert zu wirken und sich deswegen dem Zuschauer nicht aufdrückt so dass man sie kaum bewußt als Element des Filmes wahrnimmt.
Out of Africa liefert zum einen wunderschöne Landschaftsaufnahmen Afrikas, speziell Kenias, falls der Film auch wirklich dort gedreht wurde, kombiniert mit einem malerischen Score der die Bilder nochmal zusätzlich untermalt. Meryl Streep mag ich eigentlich, aber in den Film wirkt sie irgendwie nicht. Ursprünglich sollte ihre Rolle mit Audrey Hepburn besetzt werden, die ca. 20 Jahre älter ist als Streep. Streep passt zwar vom Alter her besser, Hepburn hätte aber evtl. besser in den Film an sich gepasst. Robert Redford passt wunderbar in die ihm zugedachte Rolle. Die Romanze der beiden ist von Problemen belastet, bei denen man beide Seiten nachvollziehen kann. Karen (Streep) möchte einen Mann für sich, der ihr treu ist und bei dem sie keine Angst haben muss, dass sie ihn an einen anderen verliert. Dank ihres Ehemanns ist sie an Syphyllis erkrankt welche er sich wohl von einer seiner zahlreichen Affären eingefangen hat. Redfords Charakter Denys hingegen liebt Kate aber auch seine Freiheit und er ist nicht bereit auf das eine Zugunsten des anderen zu verzichten.
Karen selbst ist Farmerin und betreibt eine Kaffeefarm in Kenia. Auf ihrem 800 Hektar großen Land lebt ein eingeborenen Stamm, welchen sie dort leben lässt und um den sie sehr besorgt ist.

Wenn man Filme sieht die sich mit dem heutigen Afrika beschäftigen dann wünscht man sich für Afrika dass wieder Verhältnisse einkehren, wie sie zu Zeiten von Out of Africa, also zu anfang des 20. Jahrhunderts herrschten. Afrika war sicher damals schon arm, aber das war den Leuten relativ egal, da sie sich nicht arm gefühlt haben. Sie lebten ihr traditionelles Leben und haben die weißen einfach als unwissende Fremde gesehen, die an einem Ort waren an den sie nicht hingehören. Von Bürger- und Stammeskriegen die zum Verlegen von 100 Millionenlandminen und Streitereien über Erdölreserven führen ist noch keine Spur zu sehen. Alles ist noch sehr ruhig und friedlich, aber die Weißen wirken schon Massiv auf die Aufenthalts- und Besitzrechte der Eingeborenen ein, sie haben praktisch keine und werden auf dem Land der weißen Herren höchstens geduldet, in den meisten Fällen aber in Reservate vertrieben. So ist Out of Africa sowohl ein politisches als auch ein soziologisches Portät der Zustände in Afrika anfang des 20. Jahrhunderts, wenn diese Konflikte in der Handlung selbst eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Der Film ist durchaus autobiographisch da er auf wahren Begebenheiten beruht, obwohl sich der Film teilweise doch sehr weit davon entfernt. So wurde die Beziehung der beiden nicht wie im Film dargestellt beendet, sondern durch eine einfache Entfremdung zwischen Kate und dem bisxuellen Denys, der sich erst nach dem Tod seines Freundes voll auf Kate konzentriert hat. Auch war der Brand nicht die Ursache für das Ende der Farm. Nach dem Feuer wurde die Farm wieder aufgebaut und noch über ein Jahrzehnt weiterbetrieben, allerdings folgte Mißernte auf Mißernte, so dass Kate sie schließlich aufgeben musste. Wobei diese Abweichungen natürlich nur relevant sind wenn man die Orginalgeschichte kennt, dem Filmgenuß an sich tun sie keinen Abbruch.

Was bleibt als Fazit? Durchaus ein guter Film mit dem ich mittlerweile deutlich mehr anfangen kann als ich es noch vor zehn Jahren getan hätte, ob er mein Film des Jahres 1985 geworden wäre kann ich erst sagen wenn ich Die Farbe Lila gesehen habe. Auf jeden Fall ein Film den man allen Afrikaliebhabern ans Herz legen kann, liefert er doch ein Portät des Kontinents ab in dem es ihm sicherlich deutlich besser ging als heute. Die Bezeichnung Frauenfilm finde ich eigentlich recht blöd da ich mittlerweile doch sehr viele Filme mag die ich selbst früher als Frauenfilme bezeichnet habe, aber bei Out of Africa ist dies weiterhin der Fall. Wobei ich damit Männern die den Film sehr mögen nicht zu nahe treten möchte, vielleicht erschließt sich seine Faszination mir selbst in ein paar Jahren ja auch. Es ist an und für sich wie gesagt ein toller Film, dessen einziger Schwachpunkt für mich eigentlich Meryl Streep ist.
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#162 EdwardNorton

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Geschrieben 06. Juni 2007, 16:57

Shaun Of The Dead (Edgar Wright, Großbritannien 2004)
DVD OmU

Nachdem vor zwei Tagen Hot Fuzz in der Sneak lief und ich Shaun Of The Dead noch nicht gesehen hatte musste ich diesen Zustand natürlich umgehend ändern. Es ist natürlich ein Unterschied ob man eine Komödie in einer Sneak in einem vollen Kino sieht oder ob man eine Komödie müde alleine zu Hause sieht. Aber nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten dass Shaun Of The Dead eine sehr gelungene Anitzombiekomödie ist, mit vielen zahlreichen wirklich gelungenen Szenen. Die ganzen Anspielungen die Hot Fuzz eigentlich auf Shaun Of The Dead enthält wirken bei mir natürlich nun genau andersrum, ähnlich war es damals mit Austin Powers, wo ich zuerst den zweiten Teil bei uns im Kino und den ersten dann ein paar Abende auf nem Videoabend gesehen haben.
Shaun Of The Dead macht anleihen bei allen möglichen Zombiefilmen, am präsentesten natürlich bei 28 Days Later, was auch am Ende für einige sehr lustige TV-Zapping-Momente sorgt, ein halbes Jahr nach der Katastrophe konnten die Epidemie eingedämmt werden und die Zombies werden als Einkaufswagenschieber oder in lustigen Spielshows eingesetzt.
Alles in allem eine recht gelungene, kurzweilige Komödie, wobei ich sagen muss dass die Hot Fuzz um Längen besser ist, einfach deutlich lustiger und die Geschichte ist mehr in die Komödie integriert, zum anderen ist der Humor deutlich schwärzer, wobei Shaun Of The Dead auch einige sehr schwarze Momente hat. Bin schon sehr gespannt auf den nächsten Film von dem Team.
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#163 EdwardNorton

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Geschrieben 09. Juni 2007, 00:31

Zodiac - Die Spur des Killers (David Fincher, USA 2007)
Zodiac CinemaxX Göttingen

Der Film erzählt die Geschichte rund um den Fall Zodiac. Zodiac ist ein Serienkiller, der von 1969 bis 1970 nachweislich fünf Morde begangen hat und sich in nachfolgenden Briefen zu 37 weiteren Morden bekannt hat, welche ihm aber nicht eindeutig zugeordnet werden konnten.
Der Fall beschäftigte die Polizei über Jahrzehnte, es gab zwar danach keine Morde mehr, nach ein paar Jahren folgten lediglich ein paar weitere Briefe, doch endgültig geschlossen wurde die Akte erst in diesem Jahrtausend, nachdem der Hauptverdächtige 1992 vor seinem Prozeß an einem Herzinfarkt starb.
Nach seinen ersten fünf Morden schreibt Zodiac in einem seiner Briefe dass die Polizei eh zu dämlich ist um ihn zu schnappen und dass er deswegen künftige Morde wie gewöhnliche Morde oder Unfälle aussehen lassen wird, was vermutlich mit ein Grund für das häufige Öffnen der Akte gewesen sein wird, da man immer noch befürchten musste, dass Zodiac unbemerkt wieder zuschlägt. Doch mit der Zeit gerät der Fall in Vergessenheit. Alle Spuren die zur Identität des Mörders führen könnten verlaufen sich im Sand, und nachdem die Briefe aufhören werden auch die Ermittlungen eingestellt.
Doch ein Mann ist von dem Fall besessen. Robert Graysmith arbeitete zu Beginn der Mordserie als Karikaturist beim San Francisco Chronicle, einer von drei Zeitungen, zu denen Zodiac Briefe mit einer Seite voll von Zeichen und Symbole geschickt hat, der Code, der laut ihm seine Identität preisgeben soll. Mit der Zeit verrennt er sich in den Fall und denkt dass er Zodiac überführen könne. Lange nach dem die Ermittlungen eingestellt wurden, stellt er immer noch Nachforschungen an, wobei er Unterstützung durch ehemals an dem Fall arbeitende Polizeibeamte erhält, die die Hoffnung haben, durch ihn vielleicht doch noch dem Täter auf die Spur zu kommen.
Und wer finden will, der wird auch fündig, doch immer wieder stellen sich die von ihm gefundenen Zusammenhänge die auf den ersten Blick richtig erscheinen als falsch heraus. Er ist so besessen von dem Fall dass ihn zurest seine Frau verlässt und er später seine Arbeit verliert.
Schließlich verfasst er ein Buch über den Fall das auch Grundlage des Films ist.
Der Film und der Fall weisen zahlreiche Parallelen auf. So ist der Film die ganzen 153 Minuten über spannend und unterhaltsam, obwohl außer den Morden am anfang relativ wenig auf der Actionseite passiert, die Ermittlungen gehen voran, versanden, wir sehen wie Graysmith den Fall inoffiziell übernimmt, wie der Fall ihn übernimmt und bekommen viele Ansätze und Verdächtige vorgesetzt, doch am Ende verliert sich der Fall im Sand bzw. der Verdächtige stirbt, wobei seine DNA Spuren nicht mit denen der Briefe übereinstimmen. Der Fall bleibt ungelöst.
Und trotzdem hat man das Gefühl einen sehr guten Film gesehen zu haben. Ein Kunststück das wohl nur ein David Fincher fertig bringen kann, der es geschafft hat, den spannenden langweiligen Film zu erfinden, wie es neulich mal ein Radioreporter bezeichnet hat, wobei der Film wie gesagt nie wirklich langweilig wird, die Frage nach dem Mörder beschäftigt auch den Zuschauer und die Schauspieler machen ihre Sache erstklassig und tragen mit dazu bei, dass man als Zuschauer immer mitfiebert und wissen möchte wie es weitergeht.
Finchertypische Kamerasequenzen gibt es leider nur sehr wenige, aber es gibt sie, besonders erwähnenswert ist die von oben gefilmte Autofahrt wobei die Kamera dem Auto folgt als wäre sie 50 Meter über ihr Montiert so dass das Auto quasi immer im Bildmittelpunkt bleibt und sich nur die Straße bewegt und dreht, eine ähnliche Sequenz gibt es nochmal aus der Vogelperspektive auf der Golden Gate Bridge.
Wer jetzt nicht unbedingt viel Action in einem Film braucht und wer auch mal mit einem hollywooduntypischen Ende leben kann, und wenn man sowieso eh David Fincher Fan ist, was unbewußt wohl jeder von uns sein dürfte, dem kann man diesen Film auf jeden Fall empfehlen. Man weiß zwar hinterher anfangs nicht so wirklich was man jetzt davon halten soll, da grade das Ende halt ... na ja das Ende transportiert sehr gut dass Gefühl dass die Beamten und der Reporter die in diesem Fall ermittelt haben gefühlt haben müssen, eine gewisse Unbefriedigtheit, obwohl man doch eigentlich immer dachte so kurz vor des Rätsels Lösung gewesen zu sein. Wir hatten dennoch hinterher alle drei das Gefühl einen richtig guten Film gesehen zu haben. Daumen hoch Mr. Fincher man ist sehr gespannt womit er uns das nächste Mal überraschen wird
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#164 EdwardNorton

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Geschrieben 09. Juni 2007, 00:34

The Ring Two (Hideo Nakata, USA 2005)
DVD


Ich war überrascht das Ring Two wirklich eine direkte Fortsetzung des ersten Teils ist und sowohl von der Story her an den ersten Teil anknüpft und auch die Schauspieler noch die selben sind. In dem Genre gibt es ja oft die Gefahr dass Fortsetzungen mit anderen Schauspielern besetzt sind, und acuh die Geschichte nur lose an den Vorgänger anknüpft und man nur versucht sich des Titels des ersten Films zu bedienen, um nochmal Geld zu scheffeln.
Doch The Ring Two macht da weiter wo The Ring aufgehört hat. Rachel und Aidan sind aus der Großstadt weggezogen und wohnen jetzt ein einer kleinen idyllischen Vorstadt, ganz weit weg von den Ereignissen, die sie fast ihr Leben gekostet hätten.
Doch Emily ist ihnen gefolgt. Immer noch auf der Suche nach einer Mutter versucht sie Besitz von Aidan zu nehmen. Der Junge hat im ersten Teil schon wie ein Psyochpath gewirkt, doch jetzt ist er auch noch ein besessener Psychopath. In seiner Gegend geschehen merkwürdige Dinge und schließlich wird sogar Rachel verdächtigt, Gewalt gegen Aidan angewendet zu haben.

Sie besucht Evelyn in der Anstalt, die ihr sagt dass sie es nur beenden kann, wenn sie ihren Sohn tötet und damit Emily die Grundlage entzieht. Verzweifelt entschließt sie sich zu tun, was sie tun muss ... doch kann sie es wirklich und hält dies Emily wirklich auf?

Wer die Story und Machart des ersten Teils mochte, der findet die Geschichte im Zweiten konsequent fortgeführt. Es ist nach wie vor mehr Mystery als Horror, aber Spannung ist auf jeden Fall enthalten. Für Genrefans und Fans des ersten Teils ist der Film durchaus zu empfehlen, wer mit dem ersten Teil eh schon nicht viel anfangen konnte, dem sei von dem Film abgeraten. Eine Kenntnis des ersten Teils halte ich für unabdinglich, daher sollte man auf jeden Fall zuerst The Ring gesehen haben, den ich persönlich übrigens wirklich gut und durchaus spannend und unterhaltsam fand.
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#165 EdwardNorton

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Geschrieben 10. Juni 2007, 00:11

Ghost In The Shell (Mamoru Oshii, Japan 1995)
Kokaku kidotai

Science Fiction Filme zeigen uns oft eine Möglichkeit, wie die Welt wohl in ein paar Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden aussehen könnte. Da sich die Menschheit selbst in dieser Zeit weiterentwickelt, allein auf technischem Gebiet, bietet Science Fiction die Möglichkeit sich mit der Entwicklung des Menschen selbst auseinanderzusetzen und dabei philosophische Fragen aufzugreifen und zu behandeln.
Der Film Ghost In The Shell (GITS) spielt in naher Zukunft in Japan, wo es möglich ist Menschen durch künstliche Implantate zu verbessern und so Cyborgs aus ihnen zu machen. Das reicht von verbesserten Augen über ausgetauschte Gliedmaße bis hin zum kompletten Ersatz des Körpers in dem nur noch das Gehirn vorhanden ist und sogar dieses kann durch Erweiterungen verbessert und leistungsfähiger gemacht werden.
So ergeht es der Agentin Kusanagi, die außer ihrem Gehirn komplett aus mechanischen Teilen besteht und viele Fragen aufwirft die ihre eigene Existenz betreffen. Wer gibt ihr die Sicherheit, dass sie menschlich ist? Ihr Gehirn hat sie wie die meisten anderen Menschen nie gesehen, ihre äußere Hülle ist mechanisch, worüber definiert sich das Menschsein? Der Puppet Master, ihr Gegenspieler erläutert, dass sich der Mensch über seine Erinnerungen definiert, da sie es sind die seine Persönlichkeit ausmachen. Er selbst ist nur ein Computerprogramm. Computer speichern Daten, gewissermaßen auch Erinnerungen. Er wurde nicht mal programmiert, sein Bewusstsein ist aus der Fülle an Daten und Informationen die im globalen Netzwerk vorhanden sind einfach selbst entstanden und er definiert sich selbst als Lebensform. Er transferiert sein Bewusstsein in einen Cyberkörper. Wo hört das Mensch sein auf, wo fängt es an? Ein Computerprogramm kann man abschalten, man kann es kopieren. Die menschliche DNS ist auch nur ein Programm aktiv um sich selbst zu kopieren und die Existenz eines jeden Lebewesens lässt sich im Grunde auf die Funktion des Tragens und Weitergeben der DNS reduzieren. Doch Computer können sich nur reproduzieren und nicht wie die menschliche DNS mit anderen DNS-Strängen verschmelzen und sich dadurch entwickeln. Daher trachtet der Puppet Master danach sein Bewusstsein mit dem von Kusanagi zu verschmelzen, um sich selbst zu reproduzieren und dabei zu entwickeln.
Im Zuge der technischen Entwicklung das dargestellte Szenario gar nicht mal in all zu weiter Ferne und die aufgeworfene Fragen über die Definition des Menschseins sein sind sicher interessant und regen durchaus zum Nachdenken an. Wobei der Film wirklich sehr philosophisch durchsetzt ist und noch wesentlich mehr Ansätze und Themen aufgreift als von mir dargestellt. Es ist eine von mir nach dem ca. fünften Sehen des Films aufgestellte Interpretation bzw. Deutung, nach weiteren Sichtungen die auf jeden Fall noch folgen werden, werden einzelne Aspekte sicherlich anders zusammenhängen und funktionieren und einzelne Szenen erscheinen wenn man sie anders mit dem Gesamtzusammenhang verknüpft sicher anders.
Mit Mangas und Animes konnte ich bisher sehr wenig anfangen, die paar Animes die man so ab und zu auf MTV sieht haben mich nie wirklich angesprochen, Chihiros Reise ins Zauberland und Prinzessin Mononoke waren aber auf jeden Fall sehr sehenswert und werden sicher demnächst nochmal näher in den Fokus der Betrachtung rücken. Ghost In The Shell hat mich schier umgehauen und ich würde ihn denke ich zurecht als einen der einflussreichsten und wichtigsten Science Fiction Filme der Neunziger bezeichnen der in vielerlei Aspekten andere folgende Werke maßgeblich beeinflusst hat, sowohl vom Grundthema und den aufgeworfenen Fragestellungen als auch über einzelne Szenen oder grundsätzliche visuelle Elemente des Films, so weiß man nach dem man Ghost In The Shell gesehen hat, woher die Wachowsky Brüder ihre Ideen und Inspirationen zu Matrix her hatten, angefangen von den grünen Zahlenkolonen die über den Bildschirm wandern, über die Anschlüsse am Körper, weiter zu den halb und vollautomatischen Waffen bis hin zu der Szene in der Eingangshalle wo ganze Pfeiler weggeschossen werden. Wer Matrix mochte wird Ghost In The Shell lieben.
Die eingangs angesprochenen philosophischen Themen werden einem nicht grade auf dem Silbertablett serviert, sie werden vorwiegend von Kusanagi oder dem Puppet Master vorgetragen und dann meisten sehr geballt in einem Mono-, seltener einem Dialog, da heißt es schon Ohren spitzen und den Verstand aufwecken damit man dem Gesagten auch folgen kann, wobei auch oft Bezüge zu vorher unkommentierten Szenen die nur aus visuellen Eindrücken bestehen oder zu Ereignisse die man nicht unbedingt mit der aktuellen Szene in Verbindung bringt hergestellt werden. Das führt dazu dass man beim ersten Sehen nahezu überwältigt von der Fülle an Informationen und der Qualität dieses Films ist, er sich einem zwar absolut erschließt, man aber auch das Bedürfnis hat den Film schnellst möglichst nochmal zu sehen, was doch oftmals an sich schon ein Indiz für einen guten Film ist.
Doch nicht nur inhaltlich handelt es sich um einen überdurchschnittlichen Film, auch äußerlich hält der Film kritischer Überprüfung stand. Es ist ein Anime, damit ist natürlich keine Spur von irgendwelchen disneytypischen Knuddelcharakteren zu finden, wenn man mal von einem traurig die Brücke herabschauenden Hund absieht. Aber auch die sonst so typischen Animedarstellungen mit übergroßen Augen und extrem kurzen Röcken sucht man hier vergeblich. Die Megacity die den Schauplatz des Geschehens darstellt ist beeindruckend in Szene gesetzt worden, wirkt überaus lebendig, sie sorgt aber auch für das Gefühl der Größe, ein Moloch mit endlosen Häuserschluchten und fantastischen Lichterspielen bei Nacht. Die Stadt an sich bekommt manchmal minutenlang eigene Szenen gewidmet die mit einem absolut fantastischen Score unterlegt sind, der sich in seiner tollen Qualität durch den ganzen Film zieht und besonders die Höhepunkte des Films überaus gelungen in Szene setzt und dafür sorgt dass man fast das Gefühl hat von dem Film aufgesogen zu werden.
Ghost In The Shell ist sicherlich ein Highlight im Bereich der Animes, und kann dabei, wie in meinem Fall sogar Menschen die mit dieser Art Filmen vorher nicht wirklich etwas anfangen konnten durchaus begeistert und ich werde mir sicherlich noch weitere gute Animes wie z.B. Akira oder die Fortsetzung von Ghost In The Shell demnächst ansehen, da ich zugeben muss das ich diesen Stil wenn ihn eine gute Geschichte begleitet durchaus mag. Ich gehe mal davon aus dass jeder Animefan diesen Film eh schon kennt, aber auch Leuten die eher Filme zum Nachdenken oder mit philosophischen Hintergrund mögen und die bisher dachten nichts mit diesem Genre anfangen zu können sei dieser Film ans Herz gelohnt, es lohnt sich.

P.S.: Bin gerade bei der nächsten Sichtung des Films. Oben wurde ja erwähnt dass der Mensch sich über seine Erinnerungen definiert, ein Mensch der Erfahrungen nicht abspeichern würde, sondern immer nur im Jetzt leben würde, wäre wenig menschlich. Doch am Anfang des Films jagt die Abteilung Neun zu der Kusanagi gehört den Puppet Master da sie denken, dass es sich um einen menschlichen Hacker handelt. Doch sie erwischen immer nur Marionetten, Menschen, in deren Gehirn sich der Puppet Master gehackt hat und ihnen falsche Erinnerungen einprogrammiert hat, worauf hin sie Dinge tun, die dem Puppet Master nützlich sind. Hier entsteht dann thematisch ein Teufelskreis. Der Mensch definiert sich laut Film über Erinnerungen und Erfahrungen. Doch was wenn diese nur simuliert sind und der Mensch irgendwann feststellt, dass sein ganzes Leben eine Lüge und Illusion war und alle Erinnerungen falsch sind ….
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#166 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:03

Das schwarze Loch (Gary Nelson, USA 1979)

Irgendwo im filmforum hab ich mal einen Beitrag zu diesem Film gelesen und mir ist in Erinnerung geblieben, dass er wohl ganz interessant war. Nachdem ich den Film nun gesehen habe, habe ich nochmal nachgelesen und der Autor hat in erster Linie Kindheitserinnerungen mit dem Film verbunden und fand ihn deswegen toll.

Na ja ich glaube den Film kann man auch nur als Kind wirklich toll finden. Es geht um einen Wissenschaftler, der seine Raumstation in unmittelbarer Nähe zu einem schwarzen Loch platziert hat, und dort schon seit Jahrzehnten forscht. Seine Crew ist nicht mehr am Leben und er bewohnt die riesige Raumstation zusammen mit einem Heer von Robotern. Ein vorbeifliegendes Raumschiff entdeckt die Station und möchte dem Wissenschaftler helfen, der sich in seinem eigenen Reich aber nur all zu wohl fühlt. Nach einiger Zeit entdecken die Raumfahrer das schreckliche Geheimnis der Station.

Also ja ich weiß gar nicht was ich groß zu dem Film schreiben soll … würde man nur den Score hören, so könnte man denken, es würde sich um einen großen, monumentalen Film mit gewaltigen Schlachten und einprägsamen Bildern handeln. Wenn man dann aber die Bilder zur dazugehörigen Musik sieht so ist da doch wenig großes dran, selbst für die damalige Zeit sind die Effekte absolut billig und acuh die Geschichte und Schauspieler … na ja … also “Das schwarze Loch” ist ein Film den man definitiv nicht gesehen haben muss und der ein klassisches Beispiel dafür ist, wie ein Science-Fiction Film nicht aussehen sollte.
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#167 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:04

Bad Boys - Harte Jungs (Michael Bay, USA 1995)

An Bad Boys hat mir am meisten gefallen, dass er sich selbst nicht wirklich ernst nimmt. Wobei ich mich frage ob Michael Bay seine Filme absichtlich so gestaltet oder ob es einfach nur ein Nebenprodukt seiner Regiekunst ist. Will Smith ist hier in seiner ersten großen Rolle zusammen mit Martin Lawrence zu sehen. Smith ist erscheint hier schon so, wie er später wirklich werden wird: Ein Mann der in jeder Situation cool und lässig ist, und immer die Zügel in der Hand hat. Dieses Jahr erst ist er zum derzeit einflußreichsten und erfolgreichsten Schauspieler gewählt worden, da er in nahezu jeder Rolle einsetzbar ist und auch jede Zielgruppe ansprechen kann

In Bad Boys geben er und Martin Lawrence ein junges Drogenfahnderduo, bei denen man nie weiß ob sie sich jetzt lieben oder hassen. Ständig kabbeln sie sich und gehen sich auf die Nerven, aber sobald es ernst wird weiß jeder dass er auf den anderen zählen. Die Story ist erwartungsgemäß recht trivial, Tea Leonie ist die Augenzeugin eines Mordes, in den Gangster verwickelt sind, die Dank Polizeiinsiderinformationen eine gewaltige, sichergestellte Menge Drogen stehlen konnten. Ihre Freundin, die ermordet wurde, hatte ein spezielles verhältnis zu Mike (Smith), worauf sich Leonie entschließt sich von ihm, und nur vom ihm helfen und schützen zu lassen. Doch Mike fahndet grade extern, so dass sich Marcus (Lawrence) für Mike ausgiebt um ihr Vertrauen zu gewinnen.

Fortan ist der Film geprägt von den Ermittlungen der beiden Cops in dem Fall und das Spiel der vertauschten Rollen aufrecht zu erhalten, was zum einen Probleme mit Marcus Frau bringt, die eh schon mehr als genervt ist von der Problemen die der Job ihres Mannes für den Ehealltag mitbringt, zum anderen wird es mit der Zeit auch ein wenig nervig.

Es ist irgendwie ein typischer Bay-Film, kurzweilig, unterhaltsam, gut in Szene gesetzt, mit einem Score der dem Ambiente des Films entspricht. Unterhaltungskino ohne Tiefgang, also ein Film der in meine persönliche “Nachts um halb zwei” Kategorie fallen würde.

siehe auch www.toerck.de
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#168 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:04

Rounders (John Dahl, USA 1998)

Wahrscheinliche dachte man 1998 noch, dass ein Film über Poker niemanden ins Kino locken kann. Nachdem der Pokerboom mittlerweile auch Deutschland erreicht hat, wäre der Film heute wohl ein Erfolg geworden. So ist der Film dann erst im letzten Jahr auf DVD in Deutschland erschienen und nach der gestrigen Pokerpartie war der Film natürlich die logische Konsequenz.

Der Film erzählt die Geschichte von Mike McDermont, welcher ein talentierter Pokerspieler ist und den Traum hat an der Weltmeisterschaft in Vegas teilzunehmen, aber bei einem Pokerspiel gegen den russichen Mafiosi Teddy KGB alles verliert, worauf er beschließt auszusteigen und sich seinem Studium zu widmen. Doch nach ein paar Monaten wird ein guter Freund von ihm, Lester, aus dem Knast entlassen, seines Zeichens ebenfalls Pokerspieler. Nach kurzer Zeit steckt Lester schon wieder in Schwierigkeiten, da er sich zum Spielen Geld geliehen hat, aber alles verspielt hat und es nicht zurückzahlen kann. So bürgt Mike für Lester. Die anfänglichen Versuche das Geld binnen der Frist von fünf Tagen verlaufen ganz gut und zwei drittel der Summe sind schon beschafft. Doch dann wird Lester beim Falschspielen erwischt und die zwei verlieren alles, worauf sich Lester verzieht und untertaucht. Mike leiht sich nochmals Geld und fordert Teddy nochmals zu einem Spiel heraus, in dem es um alles geht …

Edward Norton war einst mein Lieblingsschauspieler, aber seit Fight Club und American History X gab es keine wirklich tollen Filme mehr von ihm, und die liegen bald auch schon acht Jahre zurück. Matt Damon weiß hier überraschenderweise zu gefallen, wobei von großen Schauspielkünsten nicht viel zu merken ist, aber das ist auch kein Darstellerfilm, es ist ein Pokerfilm. Um so überraschender ist es, dass John Malkovich als russicher Mafiosi Teddy in diesem Film gar nicht so sehr nervt wie sonst immer, aber trotzdem wirkt er für mich in fast jedem seiner Filme wie ein Fremdkörper, schon seltsam. Aber wer Poker mag und freude an diesem Spiel hat, der wird sicher auch Freude an Rounders haben, der Film zeigt sehr deutlich, dass es beim Poker weniger auf die Karten ankommt, die man hat, sondern vielmehr auf die Fähigkeit, seine Mitspieler zu kennen und zu merken, wenn sie bluffen.
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#169 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:05

Die Farbe Lila (Steven Spielberg, USA 1985)

Beeindruckendes schwarzes Südstaatendrama, mit Whoppie Goldberg in ihrem ersten Kinofilm. Viele sagen Spielberg sei erst 1993 mit Schindler’s Liste seiner juvenilen Phase entronnen und hätte seinen ersten erwachsenen, ernsthaften Film gedreht, doch in Wirklichkeit hat er dies schon 1985 mit Die Farbe Lila getan.

Ein Drama über die Konflikte der Schwarzen mal aus einer anderen Perspektive. Nicht die Weißen sind hier die Bösen, auch wenn die sie betreffende Rassenproblematik natürlich auch eingangen, nein in diesem Drama bleibt die schwarze Bevölkerung der Südstaaten unter sich. Whoopie Goldberg spielt die junge Celie. Sie wird kurz nach dem Tot ihrer Mutter als junges Mädchen an den ebenfalls farbigen Johnson verheiratet, der nach dem Mord an seiner Frau einen Ersatz für seinen Haushalt und seine Kinder braucht. Vielmehr ist sie dann für ihn auch nicht, eine billige Arbeitskraft und Haushälterin, welche er nach Belieben schikaniert und demütigt. Er trennt sie von ihrer Schwester, dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben und macht ihr fortan das Leben zur Hölle, schließlich holt er auch noch seine Geliebte die Jazzsängerin Shug Avery ins Haus, mit der sich Celine anfangs nicht versteht. Mit der Zeit entwickeln die beiden Frauen aber eine Freundschaft zueinander, die teilweise über das rein freundschaftliche hinausgeht. Schließlich lernt Celine dass sie sich wehren muss und beschließt, als Shug nach Chicago gehen will, ihren Mann zu verlassen, im letzten Moment verlässt sie dann aber doch der Mut.

Nach 14 Jahren kehrt Shug zurück und entdeckt im Briefkasten einen Brief an Celie von ihrer Schwester Nettie, die bei der Trennung versprochen hat, ihr immer zu schreiben solange sie lebt. Johnson hat Celie verboten den Briefkasten zu öffnen und scheinbar die Briefe all die Jahre immer abgefangen. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen auf die Suchen nach den Briefen und entdecken sie schließlich in einem Versteck, woraufhin Celies Hass gegen ihren Peiniger überhand nimmt und sie ihn obwohl sie keine Perspektive im Leben hat verlässt.

Der Film greift verschiedene Themen auf, Inzest, lesbische Lieben, patriarchische Gewalt, Rassenkonflikte unter den Schwarzen auf, die es so vorher noch nicht zu sehen gibt. Whoppie Goldberg liefert für ihren ersten Film eine beeindruckende Leistung ab, für die sie auch gleich für einen Oscar nominiert wurde. Ein Film der ans Herz geht und einen zutiefst bewegt. Warum kann Spielberg nicht mehr solche Filme drehen? Dass er es kann hat er hier zum ersten Mal bewiesen.

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#170 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:06

Das Reich der Sonne (Steven Spielberg, 1987)

Binnen 24 Stunden der zweite Spielberg und ich muss sagen seine alten Filme, gerade die der 80er gefallen mir viel besser als die meisten seiner neueren Werke. Das Reich der Sonne war mir bis heute vollkommen unbekannt, ich hab ihn einfach nur in der Videothek rumstehen sehen, gesehen dass es ein Film von Steven Spielberg ist und dann auf dem Covertext gelesen, dass Christian Bale als 13 jähriger mitspielt, da viel die Entscheidung den Film mitzunehmen natürlich nicht schwer, Christian Bale gehört ja bekanntermaßen zu meinen Lieblingsschauspielern, da ich einfach seine ganze Art, vor allem seinen Gesichtsausdruck und seine Augen sehr mag. Das sind wohl Dinge die sich im Laufe der Jahre auch nicht verändern und diesen Film kann er ohne Probleme locker tragen, wobei er mit 2 1/2 Stunden Spielzeit schon eher über die normale Filmlänge hinausgeht, wobei Spielberg ja einen Hang zu längeren Filmen hat. Der Film selbst ist seinerzeit vollkommen untergegangen und konnte mit einem Einspielergebnis von gerademal 22 Mio$ seine Produktionskosten von 38 Mio$ nicht wieder einspielen, was wahrscheinlich auf die starke Konkurrenz durch “Der letzte Kaiser” zurückzuführen, der im gleichen Jahr lief und eine ähnliche Geschichte hat.

Das Reich der Sonne erzählt die teils autobiographische Geschichte des 11 jährigen Charlie, der mit seinen Eltern in Shanghai wohnt. Sein Vater ist dort erfolgreicher Unternehmer und sie leben in einem Ortsteil, in dem sich keine Spuren von asiatischer Kultur finden, alles ist im europäischen Stil gebaut und es leben auch nur reiche Industrielle hier. Kontakt zur Bevölkerung haben sie nur durch ihre Haushälter oder wenn sie mit dem Wagen zu Veranstaltungen in die Stadt fahren.
Der Film spielt im Jahre 1941 und China befindet sich im Krieg mit Japan, die japanischen Besatzungstruppen können von den Chinesen nicht gestoppt werden und erreichen so auch bald Shanghai. Charlies Vater beschließt erst alles aufzugeben und zu fliehen als die Japaner schon in die Stadt einrücken. Ganz Shanghai ist auf den Beinen und man kann nur noch zu Fuß vorankommen. Im Gedränge wird Charlie von seinen Eltern getrennt und muss sich fortan alleine durchschlagen.
Der Film zeigt fortan wie sich der junge Charlie gegen alle Widerstände zu behaupten weiß und überlebt, bis er schließlich in einem Internierungslager landet, wo er lernt sich durchzusetzen und Geschäfte zu machen. Binnen kürzester Zeit entwächst Charlie der Kindheit, überspringt seine Jugend und wird zum Mann, wobei er sich immer ein Stück Kindheit behält. Es wird gezeigt wie Kinder den Krieg erleben, wie sie lernen sich anzupassen und trotz aller Ängste und Gräuel die sie erleben den Krieg auch immer als ein Abenteuer zu erleben.

Steven Spielberg schafft es in seinem zweiten ernsthafteren Film eine faszinierende Geschichte zu erzählen, die eine Atmosphäre erzeugt, welche einem sofort das Gefühl gibt Teil dieser Welt zu sein und man nimmt besonderen Anteil an Charlies Schicksal. Man kann nur hoffen dass Spielberg es in Zukunft wieder versteht sich auf seine ursprünglichen Qualitäten zu besinnen und dass er aufhört triviale Filme wie Terminal oder Catch Me If You Can zu drehen. Ihn zeichnet zwar einerseits diese geniale Mixtur aus, mal dreht er die größten Blockbuster der Filmgeschichte, dann wieder zutiefst emotionale anspruchsvolle Dramen, in den letzten 10 Jahren gab es aber keinen wirklich tiefgehenden Film mehr von ihm, auch wenn er sich mit München wieder in die richtige Richtung vorgewagt hat. Das Reich der Sonne zählt zumindest mit Die Farbe Lila zu seinen dramatischen Höhepunkten. Leider ein Film der nahezu unbekannt ist, den man aber durchaus gesehen haben sollte.
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#171 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:07

Lovesong für Bobby Long (Shainee Gabel, USA 2004)

Das Sehen von “Miss Daisy und ihr Chauffeur” hatte immerhin für sich dass ich jetzt die in doch recht vielen Filmen vorhandenen Anspielungen auf diesen Film verstehe wenn zwei Leute zusammen Autofahren.

A Lovesog for Bobby Long bringt Scarlett Johansson und John Travolta zusammen mit dem unbekannten Gabriel Macht in einem wunderbaren kleinen Darstellerfilm auf die Leinwand, der allein wegen Johansson ein wenig an Lost In Translation erinnert.

A Lovesong for Bobby Long erzählt eine berührende Geschichte. Purslane Hominy Will (Johansson) ist eine junge Highschoolabbrecherin, welche sich als Kellerin durschlägt, die in einem Trailerpark mit ihrem abgewrackten Freund Bobby wohnt. Ihr Mutter ist eine drogensüchtige Liedermacherin und Sängerin in New Orleans. Als Pursy von ihrem Tot erfährt, bricht sie auf nach New Orleans um an ihrer Beerdigung teilzunehmen, doch sie kommt zu spät. Im Haus ihrer Mutter findet sie den ehemaligen Litaturprofessor Bobby vor, der dort zusammen mit seinem ehemaligen Studenten Lawson lebt. Bobby ist nach dem Verlust seiner Familie alkoholabhängig geworden und Lawson gibt sich die Schuld am Ende von Bobbies Karriere, weswegen er sich schuldig fühlt und für Bobby da ist, wobei ihn diese Schuldgefühle ebenfalls in den Alkoholismus getrieben haben. Bobby und Lawson waren die engsten Freunde ihrer Mutter Lorraine und mit ihr zusammengewohnt haben. Ihr Haus hat sie den dreien zu gleichen Teilen vermacht.

So lernt Pursy Bobby und Lawson kennen, mit denen sie fortan das Haus teilt. Aus den Gegensätzen wird bald eine tiefe Freundschaft, die allerdings zerbricht also Pursy dahinter kommt, was Bobby und Lawson ihr seit fast einem Jahr verschweigen …

Jeder der Charaktere hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Eigenarten, welchen von den Darstellern glaubhaft leben eingehaucht wird. Der Film ist in erster Linie ein Darstellerfilm, die erzählte Geschichte wird ruhig entfaltet. John Travolta kann in diesem Film als Charakterdarsteller voll überzeugen und zeigt, dass er mehr kann als nur mittelklassige Actionfilme und Komödien zu drehen. Scarlett Johansson liefert hier einmal mehr eine wundervolle Leistung ab und zeigt doch deutlich dass sie in ihrer Altersklasse eines der größten Nachwuchstalente ist, auch wenn sie leider für die Rolle der Pursy meiner Meinung nach zu alt, schon zu sehr Frau. Ein Jahr vorher in Lost in Translation wirkte sie noch mädchenhafter, was ihr in dieser Rolle sicher geholfen hätte. Der Film transportiert eine sehr stimmige und in Filmen selten zu findenden Atmosphäre, das schwüle, erdrückende Klimas der Südstaaten kommt dank einer mehr als gelungenen Kameraarbeit, zusammen mit einem ebenfalls minimalen, aber mehr als stimmigen Score, in diesem Film stimmt einfach vieles. Lediglich die Story an sich bietet wenig Überaschungen und ist doch sehr vorhersehbar, was aber nicht weiter stört, da man den Charakteren einfach gerne bei ihrem Zusammenspiel und ihrerer Entwicklung zusieht.

Für Fans sehr dichter, ruhiger, atmosphärischer Darstellerfilme ist dieser Film auf jeden Fall zu empfehlen, eine kleine Filmperle die leider trotz Staraufgebots vollkommen untergegangen ist und in nicht wirklich vielen Kinos lief.
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#172 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:08

Krass (Ryan Murphy, USA 2006)

Also die mit Abstand lustigste Szene ist die, in der der Doktor nachdem finanziellen Zusammenbrauch nach seinem morgentlichen Stuhlgang seine Familie aufgeregt herbeiruft und ihm sein Häufchen zeigt und in der Spirale die die Wasseroberfläche durchbricht ein Zeichen sieht und sein eigenes Leben auf diesen Haufen projeziert und ihn als Symbol für den eigenen Wiederaufstieg sieht, worauf er seine Frau bittet den Haufen vorsichttig mit einem Löffel aus der Toilette zu holen und in der Sonne zu trocknen um ihm einen Schrein zu errichten. Ja wir sollte da vielleicht künftig alle mal einen geaueren Blick drauf werfen, wer weiß was uns unsere Häufchen sagen können.

Davon ab hab ich gluabe ich schon selten nicht mehr einen so belanglosen, trivialen, unbedeutenden und langweiligen Film gesehen. Das einizg Interessante an diesem Film ist, dass er auf einer Biographie beruht.



Gezeigt bekommen wir die Geschichte des junge Augusten, dessen Eltern doch mehr als problematisch sind, der Vater ist Alkoholiker, die Mutter hält sich für eine Dichterin, die immerfort auf ihren Durchbruch wartet und so ganz nebenbei ein wenig nervenkrank ist. Nach der Trennung gibt seine Mutter ihn in die Obhut ihres Psychaters, dessen Familie er sich wohl in seinen Therapiesitzungen zusammengesucht hat, jeder ist auf seine Art verrückt und bald beginnt er seine Homosexualität zu entdecken und sie mit einem 35 jährigen Bekannten auszuleben.

In dieser mehr als merkwürdigen Familie wird er groß und es ist überraschend, dass er es selbst schafft relativ normal zu bleiben und sich dennoch in die Familie zu integrieren. Seine Mutter landet zwischendurch in der Klappsmühle, schafft dann aber doch ihren durchbruch und schafft es auch sich wieder ihrem Sohn anzunähern.

Trotz einiger Stars wie Gwyneth Paltrow oder Alec Baldwin und Brian Cox ist der Film kann der Filn nicht überzeugen. Er ist gewiss nicht gänzlich uninteressant, die Darsteller sind schließlich alle vom Fach und auch die Geschichte hat durchaus was, aber ohne es gelesen zu haben würde ich jedem das zugrunde liegende Buch dringen empfehlen
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#173 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:08

Deja Vu - Wettlauf gegen die Zeit (Tony Scott, USA 2006)

Trotz aller Vorbehalte die ich irgendwie gegen Denzel Washington und auch die meisten seiner Filme habe, muss man sagen, dass Deja Vu - Wettlauf gegen die Zeit ein erstklassiger Zeitreisethriller geworden ist.

Die Idee ist sogar mal relativ neu. Durch Zufall bei einigen physkalischen Experimenten ist es der US Regierung gelunge eine Maschine zu konstruieren, die genau 4 Tage und 6 Stunden in die Vergangeheit kucken kann. Immer genau 4 Tage und 6 Stunden, man kann nicht vorspulen, nicht zurückspulen und die gewonnen Daten nicht aufzeichnen, da die Datenmenge viel zu groß ist.

Nachdem in New Orleans eine Fähre Opfer eines terroristischen Anschlags wird, wird der AFT Agent Doug zu der entsprechenden Spezialeinheit hinzugezogen. Dank seiner Hilfe und seines tatkräftigen Einsatzes gelingt es den Täter ausfindig zu machen, wobei sie eine Möglichkeit finden, eine kleine Notiz in die Vergangenheit zu schicken. Doch trotzdem können sie die meisten der Ereignisse nicht aufhalten, aber schließlich gelingt es ihnen den Täter zu fassen. Zum Täter geführt hat sie ein Mordopfer, dass mit der Fähre in Zusammenhang stand. Diese Frau, Claire, beobachten sie in der Vergangenheit, und fassen durch ihn den Mörder. Damit ist der Fall für alle abgeschlossen.

Doch Doug kann sich nicht damit abfinden, dass Claire in der Vergangenheit sterben wird, und beschließt so, trotz des Risikos selbst dabei zu sterben, selbst mit Hilfe der Maschine in die Vergangenheit zu reisen, um zu versuchen Claire zu retten. Nachdem er dort Claire ausfindig gemacht hat, versucht er auch das Fährunglück in der Vergangenheit, die jetzt seine eigene Gegenwart geworden ist, zu verhindern. Doch alles was geschieht, folgt dem Muster das vor dem Anschlag zu beobachten war. Kann er das Unglück verhindern und Claire retten?

Ein wenig Spannung muss ja noch bleiben :-) Tony Scott hat hier wie eingangs schon erwähnt einen spannenden Zeitreisethriller geschaffen, der natürlich leider unter dem Problem aller Zeitreisefilme leidet, wenn man die Story bzw. die Zeitreiselogik versucht aufzuschlüsseln stößt man auf Widersprüche, Unmöglichkeiten, und fragt sich wie manche Dinge eigentlich passiert sein konnten / können, da sie ja passiert sind, bzw. nicht mehr passiert sind, aber dann doch noch passieren, und so weiter. Aber darüber sollte man sich einfach wenig Gedanken machen, zumal ja niemand etwas über die “realen” Auswirkungen von Zeitreisen sagen kann.
Denzel Washington spielt halt mal wieder einen Cop. Das kann er nun mittlerweile wohl im Schlaf und macht es natürlich gewohnt souverän. Ein gelungener Score verbunden mit schön abgefilmten Szenen schafft eine gelungene und passende Zeitreisethrilleratmosphäre.

Meiner Meinung nach ist Deja Vu trotz der Zeitreiselogikproblematik ein überdurchschnittlich guter und packender Thriller, bei dem sogar das bloße Zukucken beim Zukucken spannend ist. Definitive Empfehlung für einen Videoabend.
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#174 EdwardNorton

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Geschrieben 23. Juni 2007, 03:09

Shrek der Dritte (Chris Miller, USA 2007)

Das Jahr 2007 war bisher das Jahr der dritten Teile, welche nicht an ihre Vorgänger anknüpfen konnten und mich teilweise arg enttäuscht haben. Gott sei Dank hat dies mit Shrek der Dritte ein Ende.

Dreamworks führt die Serie konsequent fort und beschert dem Zuschauer ein (Anti-)Zeichentrickmärchen im modernen Gewand. Anfangs war ich etwas verunsichert was ich von dem Film halten sollte, da ich mich noch sehr genau meine erste Shrek Sichtung im Kino erinnern konnte und wusste dass wir uns in manchen Szenen nicht mehr halten konnten vor Lachen, und genau diese Erwartung hatte ich an Shrek der Dritte, dass er einfach permanent lustig sein muss. Diese Erwartung wird nicht erfüllt, aber das ist auch ganz gut so, hätte der Film krampfhaft versucht lustig zu sein, dann wäre er sicher mißlungen.

Vielmehr greift man das mittlerweile recht große Repertoire an Charakteren zurück, die das Shrek Universum mittlerweile bietet; Shrek selbst, Fiona, der Froschkönig, der gestiefelte Kater, Esel, der Keksmann, Pinoccio, und entwickelt sie alle weiter und räumt ihnen genug Platz im Film ein, damit sie ihren Charme entfalten und die Zuschauer sich an ihren Eigenarten erfreuen können. Dazu erzählt der Film eine natürlich recht simple, aber durchaus unterhaltsame Geschichte, und das größte Vergnügen entsteht beim Beobachten des Zusammenspiels der einzelnen Charaktere und der sich ergebenen Situationskomik. Die Witze, Gags und lustigen Situationen sind dabei auf ein perfektes Maß in die Handlung integriert und kommen immer zum richtigen Zeitpunkt. Das reicht von witzigen Nebensächlichkeiten, etwa wenn ein Charakter ein Tatoo am Arm hat, dass man kaum sieht wenn man nicht drauf achtet, dass die mit ihm verbundene Geschichte auf den Arm nimmt bis hin wirklichen Lachern.

Eine wirklich gelungene Fortsetzung, bei der man keine Angst vor dem sicherlich kommenden vierten Teil haben muss, da man die Shrek-Storyline bei Dreamworks in guten Händen weiß. Von mir gibts ein Daumen hoch und eine klare Empfehlung den Film bitte nicht runterzuladen und zu Hause mit zwei, drei Leuten zu kucken, sondern sich in ein volles Kino zu setzen, das ist einfach der optimale Ort für solche Art von Filmen und ihr wisst doch: Kino ist das Größte.
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#175 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:50

Stirb langsam (John McTiernan, USA 1988)

In vier Tagen startet der vierten Teil der Serie in den Kinos, also Zeit einmal die ganze Serie zu sehen, bisher habe ich glaube ich nur den ersten und den dritten Teil so halbherzig im Fernsehen nebenbei gesehen, und so startet die Filmnacht mit dem ersten Teil.

Der New Yorker Cop John McLane (Bruce Willis) ist zufällig auf einer Weihnachtsfeier in einem Hochaus zugegen, als Terroristen das Hochhaus besetzen und die Gäste als Geiseln nehmen. McLane kann der Geiselnahme entgehen, kann aber nicht fliehen. Zum einen kann er die restlichen Geiseln nicht im Stich lassen, zum anderen ist seine Frau unter den Geiseln.

Auf begrenzten Terrain muss er es mit den 12 Terroristen aufnehmen, seine anfänglichen Hilferufe über Funk werden von der Polizei als Weihnachtsscherz abgetan, erst nachdem er dem kontrollierenden Polizisten eine Leiche auf die Motorhaube wirft hat er die Aufmerksamkeit der Polizei. Doch die Gangster haben schwere Geschütze aufgefahren und vernichten einen heranrollenden Panzerwagen mit einem Raketenwerfer. Die einzige Hoffnung auf eine glückliche Beendigung der Geiselnahme ist John McLane, der nach und nach beginnt die Geiseln auszuschalten, dabei aber ins Feuer der eigenen Leute gerät…

Die ganze Symbolik in den Film ist einfach herrlich. Die Gangster stellen sich nach außen hin als Terroristen da, welche in Wirklichkeit aber doch nur ganz gewöhnliche, wenn auch gut ausgerüstete Gauner sind; in ihren politischen Forderungen fordern sie die Freilassung von irgendwelchen Inhaftierten, deren Namen sie sich ausdenken; der amerikanische Polizeiapparat bekommt mächtig eins auf den Deckel und die zwei FBI-Agenten sind ebenfalls herrlich überzeichnet, man könnte meinen sie wollen den Konflikt durch lässigen Dastehen und schlauem Dreinschauen lösen. Herrlich.

Mit Stirb Langsam hat Bruce Willis den Durchbruch als Superstar in Hollywood geschafft. Und dieser Film war zu Recht der Grundstein dafür, nach einer Minivorgeschichte, die kaum 20 Minuten in Anspruch nimmt, legen McLane und der Film los und die Action steigert sich immer weiter im Filmverlauf, wobei es nicht so sehr quantitativ sondern mehr qualitiativ zur Sache geht. Ein Prototyp des Actionfilms und der Grundpfeiler einer der erfolgreichsten Actionserien. Bin schon sehr gespannt auf Teil 2.
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#176 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:52

Stirb langsam 2 (Renny Harlin, USA 1990)

Oh man, I can’t fucking believe this. Another basement, another elevator. How can the same shit happen to the same guy twice?

Der zweite Teil fängt actionmäßig da an, wo der erste aufgehört hat, und verliert nie an Fahrt, nein er steigert sich immer weiter bis zu einem fulminanten Finale. Der erste Teil war schon gut, den zweiten finde ich genial. Die ultimative Verkörperung eines Actionfilmes aus dem Lehrbuch. Keine störende Liebesgeschichte, keine tiefgehenden Handlungen die einen verwirrend, einfach reine Action von vorne bis hinten. Viele gute Sprüche und auch wieder das serientypische “yipie ka-yeah, motherfucker”. Definitiv ein Film den man gesehen haben muss und sicherlich einer der schönsten Weihnachtsfilme überhaupt

Das Szenario diesmal ist ein Flughafen, welcher sich in der Hand von Terroristen befindet. Bruce Willis bekommt ein Sondereinsatzkommando zur Seite gestellt und die 15.000 Flughafenpassagiere sollen nach Möglichkeit nichts mitbekommen. Flotte Sprüche von John McLane und die Surroundspeaker sind quasi zwei Stunden lang im Dauereinsatz. Warum gibt es nicht mehr solcher Actionfilme?
Bin schon sehr gespannt auf den dritten Teil
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#177 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:53

Stirb langsam - Jetzt erst recht (John McTiernan, USA 1995)

Der dritte Teil begibt sich auf neues Terrain. Kein fester, abgegrenzer Komplex, wie etwa ein Hochhaus oder ein Flughafen, ist nun Ort des Geschehens, sondern ganz New York. Auch John McLane nicht mehr in erster Linie Einzelgänger, sondern bekommt Samuel L. Jackson (Jesus) zur Seite gestellt.

Actionmäßig geht es zwar etwas anders zur Sache als in den letzten beiden Teilen, aber die ersten 40 Minuten hauen einen fast vom Hocker, diesmal muss McLane tun, was Simon sagt, sonst gehen in Einkaufshäusern oder Schulen Bomben hoch. Da ist schon viel Energie drin, doch leider lässt der Film stark nach, nachdem die zwei entdecken was wirklich gespielt wird. Die Story an sich ist diesmal etwas verwobener als in den ersten beiden Teilen, dadurch zwar einerseits interessanter, andererseits bremst sie auch die Action etwas aus.

Allein die Anfangsszene als McLane mit einem Schild “I hate Niggers” in Harlem steht ist schon Gold wert, und auch die Szenen mit Willis und Jackson sind überaus sehenswert. Generell ist auch der dritte Die Hard Film ein Action Film auf hohem Niveau, verliert für mich aber gerade in der zweiten Hälfte deutlich gegenüber dem Zweiten. Ich bin sehr gespannt in welche Richtung der viere Teil geht, aber dem Trailer den ich kenne nach wird es am ehesten eine Mischung aus dem dritten Teil und “24″. Man darf gespannt sein =)
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#178 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:54

Borat (Larry Charles, USA 2006)

Borat ist anders als andere Filme. Es gibt kein festgelegtes Drehbuch, keine festen Schauspielern, kein Storyboard. Sasha Baron Cohen begibt sich in die Rolle seiner Kunstfigur Borat, ein kasachischer Journalist, und reist durch die USA.

Dabei begegnet er den Menschen als jemand der mit ihrer Kultur nicht vertraut ist, was diese wiederum in prekäre Situationen bringt. Dabei provoziert er sie nicht einmal oder lockt ihnen ihre Aussagen böswillig heraus, sie öffnen sich ihm vielmehr von selbst. Es ist höchst bemerkenswert wie Cohen es schafft permament in der Rolle zu bleiben und quasi jede Szene zu improvisieren. Seine “Opfer” werden sich hinterher sicher sehr oft als Opfer gesehen haben, und können einem schon Leid tun, aber letztendlich sind sie ja selbst verantwortlich für das was sie sagen.

Gesamtgesehen ist Borat sicher einer der lustigsten Filme der letzten Jahre. Tabubrechend, bitterschwarzer Humor, jeder bekommt sein Fett weg. Absolut sehenswert und lustig :-)
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#179 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:55

The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit (Stephen Daldry, USA 2002)

Lange habe ich die Sichtung dieses Films vor mir hergeschoben, heute habe ich mir The Hours endlich angesehen. Der Film erzählt die Geschichte dreier Frauen. Alle drei Leben mit einer Lüge, und stellen ihr eigenes Leben für Leute die ihnen nahestehen zurück. In allen drei Leben spielt das Thema Selbstmord eine Rolle. Sie leben zu verschiedenen Zeiten, Virgrina Wolf in den 20er, Laura Brown in den 40ern und Clarissa Vaughan im Jahr 2001, und dennoch sind sie alle über den Roman “Mrs. Dalloway” von Virgina Wolf miteinander verbunden.

Virgina Wolf schreibt gerade an ihrem Roman Mrs. Dalloway, welchen Laura Brown ein paar Jahrzehnte später liest. Er öffnet ihr die Augen, dass sie in ihrem eigenen Leben Konsequenzen ziehen muss, da sie ansonsten dauerhaft unglücklich werden würde. Clarissa Vaughan wird von ihrer verflossenen großen Liebe oft auch Mrs. Dalloway genannt, da er findet, dass sie viele Ähnlichkeiten mit ihr aufweist. Alle drei Frauen leben ein Leben, dass irgendwie gar nicht ihr eigenes ist, und allen wird irgendwann klar, dass irgendwas passieren muss, damit sich etwas ändert, weil sie ansonsten zerbrechen. Der Film springt permanent zwischen den drei Zeitebenen hin und her, was aber überhaupt nicht verwirrend ist, da jede Zeitebene seine eigene Geschichte erzählt, die aber dennoch auf eine sehr subtile Weise miteinander verbunden sind.

Der Film ist bis in die Nebenrollen hinein erstk lassig und hochkarätig besetzt. Die drei Hauptdarstellerinnen Kidman, Streep und Moore spielen die wohl mit besten Performances ihres Lebens, aber auch John C. Reilly oder Ed Harris, besonders letzter Liefer Leistungen ab, die ihnen eigentlich ebenfalls eine Oscarnominierung beschert hat. Der Oscar für Kidman ist durchaus gerechtfertigt, auch wenn es eigentlich ungerecht ist, zwischen Kidman, Moore und Streep wählen zu müssen, da sie alle drei hochkarätig sind und der Oscar eigentlich an alle drei hätte gehen müssen. Mir persönlich haben die Szenen von Meryl Streep und gerade die Szenen mit Streep und Ed Harris gefallen, sie besitzen einfach eine ungeheure Intensität. Ed Harris gefällt in mir in letzter Zeit immer besser, der Mann hat einfach eine ungeheure Austrahlung und ist einen seinen Rollen sehr wandlungsfähig, wobei ihm die Exzentriker am besten liegen. An und für sich ist es eigentlich eine Farce dass der Oscar für den besten Film in diesem Jahr an das Musical Chicago und nicht an Der Herr der Ringe, Der Pianst oder The Hours ging. Sie hätten ihn meiner Meinung nach alle deutlich eher verdient.

The Hours ist Darstellerkino in höchster Vollendung, viel intensiver als es A Love Song for Bobby Long z.B. war. Die Geschichten der Frauen sind absolut verzweifelt, der Film berührt auf einer sehr tiefen ebenen, und trotzdem keimt immer wieder ein Funken Hoffnung auf. Ich werde wohl unbedingt den Roman Mrs. Dalloway lesen müssen, da man dann denke ich den Film noch besser versteht, bzw. er einem noch mehr gibt. Aber auch ohne ihn gelesen zu haben, bekommt man mit The Hours einen Film vorgesetzt, der schon mit seinem Erscheinen zu einem zeitlosen Klassiker geworden ist und einem große Schauspielerinnen in großen Rollen zeigt.
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#180 EdwardNorton

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Geschrieben 26. Juni 2007, 12:56

Am Goldenen See (Mark Rydell, USA 1981)

Mit dem Film Am Goldenen See haben die beiden Hollywoodlegenden Kathrin Hepburn und Henry Fonda 1981 noch einmal den Hollywoodyoungstars gezeigt, dass auch in hohem Alter noch einiges möglich ist und die beiden Darstellerpreise bei den Oscarverleihungen des Jahres abgeräumt. Am Goldenen See war nach Rocky III und E.T. sogar dritterfolgreichster Film des Jahres. Eine erstaunliche Tatsache, wenn man bedenkt, dass es in dem Film im Grunde nur um zwei Renter geht, die die Sommer ihres Lebensabends an einem See verbringen. Um die Probleme, die Norman (Henry Fonda) mit seiner Tochter hat, mit den Differenzen die der große Altersunterschied zwischen Großvater und Enkel mit sich bringt und dem Älterwerden und dem nahenden Tot.

Kathrin Hepburn und Henry Fonda könnten vermultich sogar das Telefonbuch überzeugend und spannend spielen, in ihren Rollen in diesem Film sind sie ganz groß. Henry Fondas Darstellung des Norman Thayer als alternden, zynischen, sarkastischem, aber dennoch herzlichen, liebenswerten und humorvollen Professor ist einfach grandios. Zusammen mit Kathrin Hepburn (Ethel) geben die beiden ein liebenswertes alten Pärchen, aber auch der Doug McKeon liefert als Enkel Billy Ray eine überzeugende Darstellung. Da ihre Tochter Chelsea den Sommer über mit ihrem Verlobten Bill nach Europa fahren will, passen die Norman und Ethel den Sommer über auf Billy auf.

Anfänglich sorgt der große Altersunterschied zwischen Norman und Billy für eine große Distanz zwischen den beiden, aber Norman schafft es Billy fürs Fischen zu begeistern und bei langen Angelausflügen freunden die beiden sich an und werden ein gutes Team, dass gemeinsam einige Abenteuer besteht. Ihre größte Aufgabe ist es Walter zu fangen, einen großen, einen riesigen Fisch, hinter dem Norman schon seit Jahren her ist. Die Freundschaft verändert beide, so dass es Norman schließlich gelingt, sich mit seiner Tochter Chelsea zu versöhnen, die Zeit ihres Lebens darunter gelitten hat, dass sie sich von Norman nicht anerkannt gefühlt hat.

Der Film hat einige wirklich großartige Szene, wie z.B. das Gespräch zwischen Norman und Chelseas Verlobten, Bill, welcher Norman fragt, ob es für ihn ok sei, wenn er und Chelsea in Normans Haus die Nacht gemeinsam in einem Bett verbringen. Eine Situation, die Norman genüßlich ausspielt und die Unsicherheit Bills mit zynischen Bemerkungen noch verstärkt, worauf dieser jedoch unerwartet den Spieß umdreht und Norman klar macht, dass er so mit ihm nicht umgehen kann und dass er denkt, dass Norman ein interessanter Mann sei und er es schade findet, dass er es ihm so schwierig macht ihn kennenzulernen.

Am Goldenen See ist ein zeitloses Meisterwerk, dass auch heute noch absolut sehenswert ist, und für jeden der gute Filme mit guten Schauspielern und einem guten Drehbuch mag eine Empfehlung. Der Film hat einfach sehr viel Herz und kann eigentlich niemanden kalt lassen.
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